Aus den (glücklicherweise nicht allzuvielen, sonst > Herzkasperl) Einblicken in die Stadtpolitik kann ich nur sagen - es geht ausschließlich um taktische / strategische Entscheidungen (oder das, was man halt glaubt dass grad opportun ist). Wenn dann irgendwo was positives für die Bürger rauskommt ist das sowas wie Kollateralnutzen. Die Grünen sind ja (auch) deswegen gescheitert, weil sie geglaubt haben, Sacharbeit liefern zu müssen - dabei waren die Roten anfangs durchaus verunsichert, wie groß der Rückhalt in der Bevölkerung tatsächlich sei. Leider haben sie dann rasch rausgefunden, was das für kuschelsüchtige Vaserln sind und haben begonnen, mit ihnen Schlitten zu fahren.
1 Beispiel (Busterminal): Irgendwann ist Chorherr in seiner typischen Art vorgeprescht und hat ein Wohnbauprojekt am Verteilerkreis präsentiert. Der 10. Bezirk war eingeschnappt, weil er sich übergangen fühlte. Als dann Vassilakou mit dem Busterminal hausieren ging, hat man das von Anfang an justamend abgelehnt, weil man noch auf Chorherr sauer war. Ludwig mit schwachem Stand hat sich dem 10. sofort gefügt und das Terminal abgeschossen. Frau Gaal ist jetzt bei ihm Stadträtin.
Oder, um im 10. zu bleiben, Zitat der damaligen Bezirksvorsteherin: "Den 67er beschleunigen wir sicher nicht, sonst bekommen wir nie eine U-Bahn nach Oberlaa!"
Auch bei der ganzen 13A-Posse, in die ich ein wenig Einblick habe, wird im Hintergrund um Einflussbereiche gehandelt. Die streiten sich genauso kindisch wie die Schauspieler um Pointen und Applaus, und keiner gönnt dem anderen irgendwas.