Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: 95B am 06. Januar 2020, 17:51:03

Titel: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 06. Januar 2020, 17:51:03
 In der denkmalgeschützen U-Bahn-Station „Stadtpark“ sind vom historischen Schriftzug über Wochen hinweg sämtliche Buchstaben gewaltsam abmontiert und gestohlen worden. Auch in der Station „Schönbrunn“ kommen immer wieder Buchstaben abhanden.

„Sie wurden über Wochen hinweg alle gestohlen“, bestätigt Barbara Pertl von den Wiener Linien den Verlust. [...] Für die Wiener Linien ist der Diebstahl der Buchstaben keine Kleinigkeit. Da die Otto-Wagner-Stationen samt schwarzer 3D-Buchstaben denkmalgeschützt sind, müssen [...] [MEHR] (https://wien.orf.at/stories/3028815/)

Q: https://wien.orf.at/stories/3028815/
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Elin Lohner am 06. Januar 2020, 18:02:53
Zitat
[...] Da die Otto-Wagner-Stationen samt schwarzer 3D-Buchstaben denkmalgeschützt sind, müssen die fehlenden Buchstaben jetzt als „Sonderanfertigung“ neu bestellt werden.
Aus welchem Material bestehen die 3D-Buchstaben der Otto Wagner Stationen eigentlich?

Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 06. Januar 2020, 18:08:47
Nachdem es sich um denkmalgeschützte Sachen handelt, sind die Buchstaben möglicherweise nach der ursprünglichen Methode gefertigt ... ich würde auf Gusseisen tippen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: darkweasel am 06. Januar 2020, 19:31:03
Jetzt kennen wir immerhin die Antwort auf die hier (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=6115.msg344160#msg344160) schon vor einem halben Jahr gestellte Frage.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 06. Januar 2020, 19:45:21
Ich dachte, die Stationen sind videoüberwacht ...
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Nussdorf am 06. Januar 2020, 19:51:32
Ich dachte, die Stationen sind videoüberwacht ...
Die Antowrt darauf steht im Eingangsposting.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 06. Januar 2020, 20:02:03
Diebstahl ... also Anzeige bei der Polizei ... Video als Beweissicherung? Beweissicherung: Könnte ja einfach nur heruntergefallen und abtransportiert worden sein. Oder wurde keine Anzeige erstattet?

Schießen wir uns wieder mal ins eigene Knie?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: hema am 07. Januar 2020, 00:27:02
... ich würde auf Gusseisen tippen.
Nicht einmal die (nachgegossenen) Stadtbahngitter sind aus Gusseisen sondern aus Alu!  :lamp:  ;)
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: LH am 07. Januar 2020, 00:33:43
Wissen das die Altmetall"sammler?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 07. Januar 2020, 02:01:44
Wissen das die Altmetall"sammler?

Ja mit der Magnetprobe.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 07. Januar 2020, 09:27:45
... ich würde auf Gusseisen tippen.
Nicht einmal die (nachgegossenen) Stadtbahngitter sind aus Gusseisen sondern aus Alu!  :lamp:  ;)

Also gut, ich ändere auf "Gussmetall" ab. ;)
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 09. Januar 2020, 10:27:42
Jetzt wird auf einmal angezeigt (https://wien.orf.at/stories/3029112/) - vorher war's wohl egal? Nicht erfolgte Anzeige durch die zuständige Person bei Wiener Linien und damit auch angebliche Nichtnutzungsmöglichkeit (Täteridentifikation) der Videoüberwachung würde doch in Anbetracht des Betrages  ("Stadtpark" mit 9 Buchstaben zumindest Material 900€, Montage nicht einberechnet) doch eine reaktion verlangen. Ist ja so, als wenn ich in die Kassa greife und 900€ "mitnehme".

Manchmal darf man sich schon fragen, wie im Bereich der Stadt Wien Beschädigungen behandelt werden. OT: Die MA28 zuckt auch nur mit den Schultern, wenn auf Beschädigungen von Fahrbahnen und Gehsteigen durch Baufirmen (nachweislich) hingewiesen wird ...
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: U4 am 09. Januar 2020, 10:54:50
Das sind halt alles das Ergebnis der Einsparungen  :fp:
Brauchst ja nur Hietzing beobachten: Seit die Stationsüberwachung unbesetzt ist, häufen sich
a) die Bettler am Bahnsteig
b) die Sandler rund um die Station
c) die Verteilaktionen in und um die Station  :fp: :fp:
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 09. Januar 2020, 11:01:42
... seit die Stationsüberwachung unbesetzt ist ...


Ja, was gerade in Hietzing eigentlich unverantwortlich ist, weil die Station eine der wenigen ist, die nur einen Stiegenaufgang hat und noch dazu in einer Kurve liegt.

Einen Evakuierungsnotfall will ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Bus am 09. Januar 2020, 11:07:00
Ohne Anzeige dürfen die WL die Videoüberwachung nicht auswerten (Quelle Radio Wien). Warum man sich so lange Zeit lässt?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 4020 am 09. Januar 2020, 11:09:00
Das sind halt alles das Ergebnis der Einsparungen  :fp:
Brauchst ja nur Hietzing beobachten: Seit die Stationsüberwachung unbesetzt ist, häufen sich
a) die Bettler am Bahnsteig
b) die Sandler rund um die Station
c) die Verteilaktionen in und um die Station  :fp: :fp:

Aha, interessante Schlussfolgerung! Wie lang ist die Station Stadtpark schon unbesetzt? ::)
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 09. Januar 2020, 12:23:33
... seit die Stationsüberwachung unbesetzt ist ...


Ja, was gerade in Hietzing eigentlich unverantwortlich ist, weil die Station eine der wenigen ist, die nur einen Stiegenaufgang hat und noch dazu in einer Kurve liegt.

Einen Evakuierungsnotfall will ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Bei einer Evakuierung ist es nur wichtig, dass die Station eine ausreichende Fluchtmöglichkeit hat. Ob die Station in der Kurve liegt, oder ob es Personal vor Ort gibt, ist dafür irrelevant. Ausserdem ist die Station, wie alle, viedeoüberwacht und kann im Anlassfall auch von der Ferne mittels Lautsprecherdurchsagen und optischen Hinweisen ausgestattet werden.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 09. Januar 2020, 12:57:12

Zitat

Bei einer Evakuierung ist es nur wichtig, dass die Station eine ausreichende Fluchtmöglichkeit hat. Ob die Station in der Kurve liegt, oder ob es Personal vor Ort gibt, ist dafür irrelevant. Ausserdem ist die Station, wie alle, videoüberwacht und kann im Anlassfall auch von der Ferne mittels Lautsprecherdurchsagen und optischen Hinweisen ausgestattet werden.

Stromausfall, Rauch, Feuer ... wir verlassen uns sehr auf das Schlagwort "Smart City". Allein der "glimpfliche" Vorfall "Karlsplatz" hat gezeigt, wie empfindlich die Infrastruktur ist.

Ob die EINE Stiege "ausreichende" Fluchtmöglichkeit darstellt, wage ich mal zu bezweifeln, auch wenn wegen der offenen Bauweise der Station eine weitere Evakuierungsmöglichkeit erleichtert.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: U4 am 09. Januar 2020, 13:03:50
Trotzdem möchte ich nicht in Hietzing bei einem vollbesetzten U-Bahn-Zug eine Not-Evakuierung miterleben müssen!
Denn nur eine Fluchtrichtung ist sicherlich ein "kleines" Problem. Und da kann man durchsagen was man will, "des versteht eh kana" und welche Anzeigen ?? Die im 90° Winkel zu den aus den Türen rausströmenden sind ?? Die sieht eh keiner
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: abc am 09. Januar 2020, 13:28:05

Zitat

Bei einer Evakuierung ist es nur wichtig, dass die Station eine ausreichende Fluchtmöglichkeit hat. Ob die Station in der Kurve liegt, oder ob es Personal vor Ort gibt, ist dafür irrelevant. Ausserdem ist die Station, wie alle, videoüberwacht und kann im Anlassfall auch von der Ferne mittels Lautsprecherdurchsagen und optischen Hinweisen ausgestattet werden.

Stromausfall, Rauch, Feuer ... wir verlassen uns sehr auf das Schlagwort "Smart City". Allein der "glimpfliche" Vorfall "Karlsplatz" hat gezeigt, wie empfindlich die Infrastruktur ist.

Ob die EINE Stiege "ausreichende" Fluchtmöglichkeit darstellt, wage ich mal zu bezweifeln, auch wenn wegen der offenen Bauweise der Station eine weitere Evakuierungsmöglichkeit erleichtert.

Vor allem verhindert die offene Bauweise der Station, dass der mögliche Fluchtweg dem Rauch als Schornstein dient und die U-Bahn-Station zur Falle wird.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 09. Januar 2020, 13:35:54
Trotzdem möchte ich nicht in Hietzing bei einem vollbesetzten U-Bahn-Zug eine Not-Evakuierung miterleben müssen!
Denn nur eine Fluchtrichtung ist sicherlich ein "kleines" Problem. Und da kann man durchsagen was man will, "des versteht eh kana" und welche Anzeigen ?? Die im 90° Winkel zu den aus den Türen rausströmenden sind ?? Die sieht eh keiner

Da hilft dir aber ein Stationswart auch nicht mehr weiter.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Katana am 11. Januar 2020, 11:35:25
Jetzt wird auf einmal angezeigt (https://wien.orf.at/stories/3029112/) - vorher war's wohl egal? Nicht erfolgte Anzeige durch die zuständige Person bei Wiener Linien und damit auch angebliche Nichtnutzungsmöglichkeit (Täteridentifikation) der Videoüberwachung würde doch in Anbetracht des Betrages  ("Stadtpark" mit 9 Buchstaben zumindest Material 900€, Montage nicht einberechnet) doch eine reaktion verlangen. Ist ja so, als wenn ich in die Kassa greife und 900€ "mitnehme".
Was würde ich tun, wenn von meinem Arbeitsplatz ein Packerl Mannerschnitten verschwinden würde? Auch eine Zeitlang nur ärgern bevor ich was unternehme.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 11. Januar 2020, 12:04:51
Aber das waren mehr als nur ein Packerl "Mannerschnitten" ...
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 12:17:27
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Katana am 11. Januar 2020, 13:05:47
Aber das waren mehr als nur ein Packerl "Mannerschnitten" ...
Wenn ich mein frei verfügbares Einkommen mit dem mutmaßlichen Budget der WL für die Erhaltung der U-Bahnstationen vergleiche, halte ich den Vergleich der Schäden für zulässig.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 11. Januar 2020, 15:02:12
Das mag wohl sein, aber es ist natürlich das falsche Signal - und wie man sieht, sind die Buchstaben schon längere Zeit Ziel von Begierlichkeit. Eine Anzeige schon ganz am Anfang hätte die Ausrede erspart, man könne die Videoüberwachung nicht einsetzen ...

Manchmal ist es halt sinnvoll: "Wehret den Anfängen!"
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: S. Böck am 11. Januar 2020, 17:33:14
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 17:50:49
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:

Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: haidi am 11. Januar 2020, 18:38:14
Man könnte die Buchstaben aber auch so herstellen, dass sie bei der Demontage in mehrere Teile zerbrechen, dann wäre der Spuk bald zu ende
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 18:41:32
Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Das schreit nach sofortiger Privatisierung und Reduzierung des Verwaltungsapparats auf ein Viertel. Nicht dass die Privatisierung den Fahrgästen etwas bringen oder die Höhe der Subventionen reduzieren würde, aber da ist das öffentliche Geld in den Taschen einiger Investoren noch besser aufgehoben als in diesem Saustall.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 18:45:45
Man könnte die Buchstaben aber auch so herstellen, dass sie bei der Demontage in mehrere Teile zerbrechen, dann wäre der Spuk bald zu ende

Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Und ob das wirklich Diebe abhalten würde bezweifle ich auch. Denn sonst würden nicht so viele Züge auf der U-Bahn angemalt werden. Die Kunstwerke bekommt ja auch kaum jemand zu Gesicht, weil diese gleich wieder entfernt werden, bzw der Zug zumindest nicht in den Linienverkehr kommt.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 18:50:48
Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Das ist aber hoffentlich nicht dein Ernst, sondern nur ein misslungener Kantinenschmäh aus Erdberg?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Taurus am 11. Januar 2020, 18:57:12
Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Das schreit nach sofortiger Privatisierung und Reduzierung des Verwaltungsapparats auf ein Viertel. Nicht dass die Privatisierung den Fahrgästen etwas bringen oder die Höhe der Subventionen reduzieren würde, aber da ist das öffentliche Geld in den Taschen einiger Investoren noch besser aufgehoben als in diesem Saustall.
Eigentlich klingt Klingelfee eh wie ein Top BWL Controller der nur sein SAP im Kopf hat.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 18:59:42
Eigentlich klingt Klingelfee eh wie ein Top BWL Controller der nur sein SAP im Kopf hat.
So viel Hausverstand bleibt auch bei WU-Absolventen übrig, dass Diebe und Einbrecher angezeigt werden. Vermutlich ist der Verzicht auf eine Anzeige Untreue, nicht nur nach der seltsam weiten Auslegung die manche Richter gerade haben.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 19:10:40
Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Das ist aber hoffentlich nicht dein Ernst, sondern nur ein misslungener Kantinenschmäh aus Erdberg?

Wenn ich mir so manche Gerichtsverfahren anschaue, dann stelle ich fest, dass wir uns diesbezüglich immer mehr Amerika annähern und daher würde ich mir das nicht wundern, wenn da ein Dieb diese Klage einbringt und auch erfolgt hat.

Ich sage da nur, wo ein Einbrecher geklagt hat, weil er nur durch eine widerrechtliche Videokamera identifiziert wurde und durchgekommen ist und da das Video nicht  für die Anklage verwendet werden durfte, ist er auch freigesprochen worden.

Und bezüglich Verwaltungseinsparung - Da bin ich voll bei euch. Aber ganz wird man den Verwaltungsaufwand dann nicht einsparen können. Und daher wirst du, wenn du so etwas offiziell machst, immer mit Extrakosten haben. Und sei es nur der Zeitaufwand, wenn der Vorfall vom Mitarbeiter protokolliert wird, damit dann eine Anzeige bei der Polizei durchgeführt werden kann.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 19:24:11
Ich sage da nur, wo ein Einbrecher geklagt hat, weil er nur durch eine widerrechtliche Videokamera identifiziert wurde und durchgekommen ist und da das Video nicht für die Anklage verwendet werden durfte, ist er auch freigesprochen worden.

Das Urteil würde ich gerne sehen. In Österreich gibt es kein Verwertungsverbot für illegal beschaffte Beweise und den Richter, der das Video eines Einbruchs nicht zulässt, gibt es nicht. Die Konsequenz der illegalen Videoaufzeichnung ist ein Verwaltungsstrafverfahren gegen den Betreiber der Kamera. Ändert aber nichts an der strafrechtlichen Verurteilung des ertappten Einbrechers.

Türkis-blau wollte übrigens ein Beweisverwertungsverbot einführen, vermutlich aus Eigeninteresse, ist aber nicht mehr dazu gekommen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: S. Böck am 11. Januar 2020, 20:43:24
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:

Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Aufschlussreich! Ich wusste nicht, dass die Sesselwärmer in Erdberg nach Leistung bezahlt werden. 8)
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 20:47:16
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:

Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Aufschlussreich! Ich wusste nicht, dass die Sesselwärmer in Erdberg nach Leistung bezahlt werden. 8)

Könnt ihr eure s.... Kommentare für euch behalten. Sobald jemand eine Arbeit verrichtet, ist er auch dafür zu entlohnen. Oder macht ihr etwas in der Arbeit umsonst?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 11. Januar 2020, 20:59:04
Sobald jemand eine Arbeit verrichtet, ist er auch dafür zu entlohnen.

Es ist halt viel Arbeit dabei, die auf den ersten Blick sinnlos erscheint. Aber bei großen Unternehmen geht es oft nicht anders. Wenn bei mir im Büro das Licht kaputtgeht, hole ich mir eine Leiter und wechsle das Leuchtmittel aus. Ich habe aber auch schon in einer größeren Firma gearbeitet. Da konnte ich das Leuchtmittel nicht selber auswechseln, weil ich keinen Zugang zum Ersatzteillager hatte. Also musste ich schon mehr als jene Zeit aufwenden, die ich selber zum Tauschen gebraucht hätte, damit ich andere Leute damit befasse, mein Leuchtmittel zu ersetzen (und das möglicherweise gar nicht mehr am selben Tag). Die haben dann wiederum ihrerseits viel Arbeitszeit verbraten, indem sie mich benachrichtigt haben, jemanden ins Lager und dann zu mir geschickt haben, dann musste das Ganze auch noch in der Buchhaltung erfasst werden usw. usw.

Was ich damit sagen will: Je größer eine Firma, desto komplizierter wird ihr Verwaltungsapparat. Und deshalb ist es auch ökonomisch effizient, sich die Buchstaben fladern zu lassen, weil das Nachfertigen weniger kostet als die Bürokratie rund um eine Diebstahlsanzeige. Man hat halt (letztendlich fälschlicherweise, aber wie hätte man das wissen sollen?) angenommen, dass das Einzelfälle bleiben. Offensichtlich haben sich aber einige einen Sport daraus gemacht.

Zur Neuanbringung der Buchstaben: Ich würde sie anschrauben – und zwar so, dass man die ganze Tafel abnehmen muss, um zu den Schrauben zu gelangen, die sich auf der Rückseite befinden. Dann ist es unmöglich, sie von vorne zerstörungsfrei zu entfernen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 21:05:38
Was ich damit sagen will: Je größer eine Firma, desto komplizierter wird ihr Verwaltungsapparat. Und deshalb ist es auch ökonomisch effizient, sich die Buchstaben fladern zu lassen, weil das Nachfertigen weniger kostet als die Bürokratie rund um eine Diebstahlsanzeige. Man hat halt (letztendlich fälschlicherweise, aber wie hätte man das wissen sollen?) angenommen, dass das Einzelfälle bleiben. Offensichtlich haben sich aber einige einen Sport daraus gemacht.

Die Supermarktketten sind noch etwas größer als die WL und schaffen es, Ladendiebe anzuzeigen, ohne an interner Bürokratie zu ersticken.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 11. Januar 2020, 21:14:55
Die Supermarktketten sind noch etwas größer als die WL und schaffen es, Ladendiebe anzuzeigen, ohne an interner Bürokratie zu ersticken.

Woher weißt du, wieviel Bürokratie in Gang gesetzt wird, wenn beim Billa ein Ladendiebstahl auffliegt? Anders als die WL kann die Supermarktkette diese Kosten aber auf den Endkunden abwälzen, zudem gibt es auch andere Gründe, warum Supermärkte konsequent gegen Ladendiebe vorgehen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 21:20:18
zudem gibt es auch andere Gründe, warum Supermärkte konsequent gegen Ladendiebe vorgehen

Diese Gründe gäbe es bei den WL auch, um gegen Diebstahl und Vandalismus vorzugehen. Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann. Es ist ein Offizialdelikt, man muss sich nicht als Privatbeteiligter anschließen, falls doch mal jemand erwischt wird, also bleibt der Aufwand bei den Strafverfolgungsbehörden.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 11. Januar 2020, 21:49:01
Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann.

Das wäre so, wenn ein Stationswart die fehlenden Buchstaben bemerkt, sein Funkgerät ins Kammerl stellt und dann gemütlich auf die nächste Wachstube spaziert. Natürlich passiert das nicht so. Die fehlenden Buchstaben werden gemeldet, mit der Meldung ist Büropersonal befasst, jemand muss dann entscheiden, ob das weiterverfolgt wird und wie, womöglich werden einige Leute dazu eine Besprechung abhalten. Dann wird jemand ausgeschickt, der den Sachverhalt bei der Polizei meldet. Der Papierkram, den er von dort zurückbringt, muss auch wieder bearbeitet und abgelegt werden. Und da kostet eben jeder einzelne Schritt Arbeitszeit.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 11. Januar 2020, 22:17:58
Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann.

Das wäre so, wenn ein Stationswart die fehlenden Buchstaben bemerkt, sein Funkgerät ins Kammerl stellt und dann gemütlich auf die nächste Wachstube spaziert.

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: darkweasel am 11. Januar 2020, 23:13:14
Woher weißt du, wieviel Bürokratie in Gang gesetzt wird, wenn beim Billa ein Ladendiebstahl auffliegt?
Vor allem dann, wenn man den Ladendieb nicht auf frischer Tat ertappt, sondern am Ende des Tages halt draufkommt, dass drei Dosen Marmelade fehlen. Das wäre die am ehesten vergleichbare Situation. Wobei das auch nicht ganz vergleichbar ist, denn der Billa hat ja sowieso ein System, um Lagerbestände nachzuvollziehen; bei den WL kommen nicht so oft entweder legal oder illegal irgendwelche Gegenstände weg, dass das Sinn ergäbe.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 68er am 11. Januar 2020, 23:27:57
Der Unterschied ist, dass ein Supermarkt-Manager einen gewissen Schwund als branchentypisches Problem darstellen kann, während ein Manager eines ÖV-Unternehmens wohl nicht behaupten kann, dass es alltäglich und einkalkuliert sei, dass die Stationsbeschriftung verschwindet. Insofern sollten sich die Zuständigen doch einmal mit § 153 StGB vertraut machen, wenn sie sich zu gut für eine Anzeige des Diebstahls sind.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Vento66 am 11. Januar 2020, 23:50:52

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
Und was macht der Mitarbeiter sonst? Fingernägel kauen? Facebook schauen? Du wirst mir doch nicht erklären wollen, das dafür extra ein Mitarbeiter aus der Freizeit geholt werden muss. Manchmal frage ich mich, ob Du deine Postings hier selber verstehst......
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: haidi am 12. Januar 2020, 00:06:05
Der Unterschied ist, dass ein Supermarkt-Manager einen gewissen Schwund als branchentypisches Problem darstellen kann, während ein Manager eines ÖV-Unternehmens wohl nicht behaupten kann, dass es alltäglich und einkalkuliert sei, dass die Stationsbeschriftung verschwindet. Insofern sollten sich die Zuständigen doch einmal mit § 153 StGB vertraut machen, wenn sie sich zu gut für eine Anzeige des Diebstahls sind.
Der Supermarkt verlangt außerdem eine Bearbeitungsgebühr von Ladendieben, die üblicherweise EUR 100 beträgt. Das ist der Schaden, der entstanden ist durch die Arbeitszeit, meistens des Filialleiters während des Polizeieinsatzes, durch notwendige interne Bearbeitung und durch Arbeitsausfall eines oder mehrerer Mitarbeiter wegen der Zeugenaussage vor Gericht

Vor zwei, drei Monaten ist ein Bürgermeister nach § 153 StGB verurteilt worden. Er hat das Angebot eines Mobilfunkers nicht angenommen, dass dieser einen Mobilfunkmast in der Gemeinde aufstellt. Die dadurch der Gemeinde entgangenen Mietkosten und sonstiger Zahlungen waren der Grund für diese Verurteilung.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 12. Januar 2020, 01:23:56

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
Und was macht der Mitarbeiter sonst? Fingernägel kauen? Facebook schauen? Du wirst mir doch nicht erklären wollen, das dafür extra ein Mitarbeiter aus der Freizeit geholt werden muss. Manchmal frage ich mich, ob Du deine Postings hier selber verstehst......

Der Stationswart geht natürlich nicht irgendwie und irgendwann unkoordiniert zur Polizei. Aber irgendwer muss dorthin gehen und dadurch und auch durch die notwendige Vor- und Nachbereitung wird Arbeitszeit aufgewendet.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: haidi am 12. Januar 2020, 01:30:14
Der Stationswart geht natürlich nicht irgendwie und irgendwann unkoordiniert zur Polizei. Aber irgendwer muss dorthin gehen und dadurch und auch durch die notwendige Vor- und Nachbereitung wird Arbeitszeit aufgewendet.
Niemand muss wegen der Anzeige zur Polizei gehen. Meine einzige Anzeige gegen einen Zebrastreifenmissachter mit massiver Gefährdung habe ich als Beobachter der Situation mittels Email und Handysignatur gemacht. Zur Zeugenaussage musste ich sehr wohl gehen, was im Fall der gestohlenen Buchstaben kaum nötig ist, es gibt keine Zeugen.
Im Fall eines Diebstahles sollte ein entsprechendes Schreiben an die Staatsawaltschaft reichen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: petestoeb am 12. Januar 2020, 08:11:23
Verwaltungsarbeit ist absolut notwendig. Egal ob in einem öffentlichen oder privaten Unternehmen. Aber manche, die entweder keine Ahnung oder nur die dummen Thesen der WU gelernt haben, glauben, Verwaltungsarbeit ist keine Arbeit sondern nur eine Belastung. Bedenkt aber: Ohne Verwaltung kann kein Betrieb funktionieren. Es geht vor allem um notwendige Information und Dokumentation als Basis für Entscheidungen. Deshalb wäre ein Unternehmen ohne Verwaltung nicht möglich.

Nehmen wir das konkrete Beispiel:
Wenn jetzt immer wieder und oft solche Buchstaben gestohlen werden und diese einfach mit Betriebsmittel erstetzt werden, dann wird irgendwann das Konto leer sein. Bei einem 3 Mann Unternehmen wird man die Information, wozu die Gelder gebraucht wurden leicht mündlich weitergeben können. Bei einem Unternehmen mit mehreren 1000 Mitarbeitern wird das so nicht mehr gehen. Auch muss sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter, in deren Bereich ein gleichartiges Ereignis auftritt, die gleichen Konsequenzen durchführen. Denn sonst herrscht Chaos und Korruption. Diese Entscheidung muss aber auf einer Ebene geschehen, wo eine Entscheidung alle potionellen Mitarbeiter betrifft.

Natürlich kann man über den Umfang und die Form von derartigen Vorfällen diskutieren. Aber für den öffentlichen Dienst (die WL sind auf Grund der Eigentümer ähnlich aufgestellt) gibt es ein Jahrhunderte altes Regelwerk, das die Abläufe genau regelt. Dieses ist - bei aller möglichen Diskussion darüber - erst einmal unbedingt einzuhalten. Änderungen sind da nur auf gesetzlicher Basis möglich. Das ist z.B. auch das Problem in der Justiz, wo zwar die Mitarbeiter reduziert wurden, aber die Abläufe nicht entsprechend angepasst wurden. Jetzt ist man an einem Punkt angelangt, wo das Werkl eben nicht mehr funktioniert, wo eben "Sand im Getriebe" ist.

Das zeigt, dass es eben nicht so einfach ist, wie es sich manche vorstellen. Und ich weiß, wovon ich rede. Ich habe bei der Stadt Wien "Beamter" gelernt, war dann 20 Jahre als Fahrer bei der WL und bin jetzt fast 20 Jahre bei der Justiz in der zentralen Verwaltung (und kann nächstes Jahr hoffentlich in Pension gehen). Und die Anforderungen und Abläufe sind überall ähnlich und durch die Verwaltungsvorgaben geregelt. Und solange die entsprechenden Verwaltungsgesetze und -verordnungen nicht reformiert werden, ist auch an eine Änderung und Einsparung bei Verwaltung nicht möglich.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: maybreeze am 12. Januar 2020, 08:45:17
Ich möchte mich mal grundsätzlich dagegen verwehren, dass da "manche ...nur die dummen Thesen der WU gelernt haben, (und) glauben, Verwaltungsarbeit ist keine Arbeit sondern nur eine Belastung."

Im konkreten Fall geht es darum, dass Wiener Linien öffentlich erklärt hat, dass Teile der historischen beschriftung zweier denkmalgeschützer U-Bahnhaltestellen seit graumer Zeit gestohlen werden und dass Wiener Linien wegen entsprechender Bestimmungen nicht in der Lage ist, die vorhandene Videoüberwachung zur Eruierung der Täter-Personen heranzuziehen, weil keine Anzeige bei der Polizei vorliegt/gemacht worden ist.

Wir hier fragen uns, warum denn keine Anzeige gemacht worden ist? Ein einfaches Mail an die Landespolizeidirketion Wien hätte ja gereicht, anstatt in den öffentlichen Medien (ein wenig hilflos) zu jeiern.

Mit diesem Wissen wäre jetzt der Aufsichtsrat der Kapitalgesellschaft Wiener Linien Gmbh als Komplementär bzw. auch die Aufsichtsgremien der betriebsführenden Wiener Linien GmbH & Co KG aufgefordert, den Vorstand zu befragen, warum hier in der Öffentlichkeit gejammert wird und nicht eine Anzeige erstattet wurde, um finanziellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden.

Die handelnden Personen wären:

Geschäftsführung
DI Günter Steinbauer – Geschäftsführer für den technischen Bereich
Mag. Alexandra Reinagl – Geschäftsführerin für den kaufmännischen Bereich

Aufsichtsrat
Vorsitzender: Mag. Dr. Martin KRAJCSIR
Vorsitzender-Stellvertreter: Gerhard MÖRTL
Mitglieder: Ing. Martin JANK, Mag. Karl PAUER, DI Beatrix RAUSCHER, Ing. Gerhard SCHMID, Mag. Monika UNTERHOLZNER
Arbeitnehmervertreter: Michael BAUER, Johanna KLCO, Gerald STEININGER, Kurt WESSELY

Dazu kommt noch, dass die Wiener Stadtwerke GmbH als 100% Eigentümer der Wiener Linien GmbH auch mal nachfragen könnte, warum hier nicht entsprechend gehandelt wurde (Anzeige erstattet wurde).

Hier wären die handelnden Personen:

Geschäftsführung

Generaldirektor Mag. Dr. Martin Krajcsir
Generaldirektor-Stellvertreter DI Peter Weinelt
Aufsichtsrat

Vorsitzender des Aufsichtsrats

Magistratsdirektor Dr. Erich Hechtner, Stadt Wien

1. Stellvertreter des Vorsitzenden:
Finanzdirektor Mag. Dietmar Griebler, Stadt Wien

2. Stellvertreterin des Vorsitzenden
Abteilungsleiterin DI Andrea Faast, Wirtschaftskammer Wien

Mitglieder des Aufsichtsrats

Andreas Bauer, Wiener Netze GmbH
Michael Bauer, Wiener Linien GmbH & Co KG
Kurt Wessely, Wiener Linien GmbH & Co KG
Univ.-Prof. Mag. Dr. Michael Holoubek, Wirtschaftsuniversität Wien
Kurt Januschke, Wien Energie GmbH
Direktorin DI Brigitte Jilka, Stadtbaudirektion
Michael Sprengnagl, Wiener Stadtwerke GmbH
Bereichsleiterin Mag. Maria Kubitschek, Arbeiterkammer Wien
Rechtsanwältin Dr. Karin Rest, MBA, Rohregger Scheibner Bachmann Rechtsanwälte GmbH
Oberforstrat DI Günther Schmalzer, Stadt Wien
Mag. Stefan Freytag, Stadt Wien
Dr. Andreas Staribacher, PKF Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung

Prokuristen:
Mag. Walter Andrle
Mag. Ernst Machart
Dr. Norbert Pannagl


Und letztlich bleibt es auch bei der Eigentümervertreterin hängen, die nachfragen könnte, warum eben gejammert und keine Anzeige gemacht wurde:

Die WIENER STADTWERKE GmbH (100%) steht zu 100% im Eigentum der Stadt Wien, vertreten durch den Stadtrat/die Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.



Das wäre das Regelwerk  ... hier wären die verantwortlichen Player erwähnt

Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 12. Januar 2020, 11:10:28
Übrigens nimmt auch das öffentliche Jammern Arbeitszeit in Anspruch, diesfalls jene der Pressestelle. ;)
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Tatra83 am 12. Januar 2020, 14:30:29
Ich finde, dass das öffentliche Jammern über einen Diebstahl von Allgemeingut durch den Besitzer wirft ein wirklich beschämendes Sittenbild (mal wieder) auf die inneren Zustände bei den Wiener Linien. Da werden hunderte Kameras im öffentlichen Raum des ÖV installiert, mit der Begründung, es würde die Kriminalität senken und dann das? ???
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Klingelfee am 12. Januar 2020, 15:17:01
Ich finde, dass das öffentliche Jammern über einen Diebstahl von Allgemeingut durch den Besitzer wirft ein wirklich beschämendes Sittenbild (mal wieder) auf die inneren Zustände bei den Wiener Linien. Da werden hunderte Kameras im öffentlichen Raum des ÖV installiert, mit der Begründung, es würde die Kriminalität senken und dann das? ???

Nur sind noch immer nicht alle Kameras auch auf Aufnahme umgestellt. Und dann ist auch die Frage, ob diese Kamera auch wirklich den Bereich der Schilder abdecken. Die Kameras sind in erster Linie zur Beobachtung der Gefahrenbereiche eingerichtet. Bedeutet, am Bahnsteig schauen Sie eher in Richtung Gleis, als in Richtung Wand. Und dann muss man bedenken, dass die Kameras sehr große Bereiche abdecken und so selbst, wenn man Personen bei der Abmontage beobachtet, dann auch brauchbare Aufnahmen bekommt, wo man die Personen auch identifizieren kann.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Beutetiroler am 12. Januar 2020, 20:49:24
Wenn es Metallbuchstaben sind, hätte ich eine radikale Lösung. Ein Kabel zu den Schildern legen und die Buchstaben mit 400 V "sichern". Den Dieb erkennst dann an der Frisur >:D
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Tunafish am 15. Januar 2020, 01:38:07
Nur sind noch immer nicht alle Kameras auch auf Aufnahme umgestellt. Und dann ist auch die Frage, ob diese Kamera auch wirklich den Bereich der Schilder abdecken. Die Kameras sind in erster Linie zur Beobachtung der Gefahrenbereiche eingerichtet. Bedeutet, am Bahnsteig schauen Sie eher in Richtung Gleis, als in Richtung Wand. Und dann muss man bedenken, dass die Kameras sehr große Bereiche abdecken und so selbst, wenn man Personen bei der Abmontage beobachtet, dann auch brauchbare Aufnahmen bekommt, wo man die Personen auch identifizieren kann.

Ist denn in Frage, dass Kameras den/die Diebin oder Dieb aufgenommen haben? Von den Presseberichten dachte ich, das wäre unstrittig.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Linie 360 am 10. Februar 2020, 21:05:23
Die gestohlenen Buchstaben der Station Stadtpark wurden nun ersetzt->
https://wien.orf.at/stories/3034098/
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 95B am 11. Februar 2020, 09:56:29
Haben die die Buchstaben tatsächlich so wild und windschief draufgeklatscht?

Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Bus am 11. Februar 2020, 11:11:15
Wenn man mit dem Bohrer ein wenig abrutscht, verziehen sich auch die 25 cm langen Schrauben.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: 31/5 am 11. Februar 2020, 11:27:06
Wozu kleben die Arbeiter eine Linie, wenn das S erst wieder zu hoch landet?
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: coolharry am 11. Februar 2020, 11:29:57
Wozu kleben die Arbeiter eine Linie, wenn das S erst wieder zu hoch landet?

Schon mal probiert 20 cm in Stein zu bohren?
Den Fehler den die Herrn Arbeiter machen. Sie bohren freihändig. Da bräuchte man ein Bohrgestell. Da würde die Montage aber wahrscheinlich mehr kosten.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: N1 am 11. Februar 2020, 11:32:56
Vielleicht wäre eine pseudohistorische Beschriftung analog den U6-Stationen besser gewesen, jedenfalls schonender für die Steinmauer.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: U4 am 11. Februar 2020, 11:33:55
Und wer sagt, dass die Löcher nicht eh mit Bohrgestell vorgebohrt wurden ?? Und nur freihändig nachgebohrt werden ??
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: tramway.at am 11. Februar 2020, 11:33:59
Wozu kleben die Arbeiter eine Linie, wenn das S erst wieder zu hoch landet?

Vor Allem ragen die Bögen eines Großbuchstaben-S ein wenig über die Grundlinien hinaus (das gehört so) - da kann man nicht einfach mit einer waagrechten arbeiten. Auch die Spationierung (der Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben) unterliegt Regeln. Aber das ist halt Arbeit für einen Grafiker, nicht für einen Monteur.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: coolharry am 11. Februar 2020, 11:59:16
Und wer sagt, dass die Löcher nicht eh mit Bohrgestell vorgebohrt wurden ?? Und nur freihändig nachgebohrt werden ??

Wenn man ein Bohrgestell hat, bohrt man alles mit Bohrgestell. Sonst ist man dumm. Deswegen.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 11. Februar 2020, 12:34:00
Wozu kleben die Arbeiter eine Linie, wenn das S erst wieder zu hoch landet?

Vor Allem ragen die Bögen eines Großbuchstaben-S ein wenig über die Grundlinien hinaus (das gehört so) - da kann man nicht einfach mit einer waagrechten arbeiten. Auch die Spationierung (der Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben) unterliegt Regeln. Aber das ist halt Arbeit für einen Grafiker, nicht für einen Monteur.

Unvermeidbar bei der Spationierung sind die "Lückenreisser", bei TAD ist das A unter das unter das T gezogen, zwischen D und A verbleibt ein grosses freies Dreieck - Lücke.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2020, 13:38:17
Ich würde ja schauen, dass ich das auf eier "Tafel" von hinten montieren kann und dann die ganze Tafel in der STation montieren. Weiß allerdings nicht, ob die 10 mm (Blechtafel, pulverbeschichtet) dem Denkmalschutz gefällig sind.
Titel: Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
Beitrag von: Tunafish am 12. Februar 2020, 16:23:01
Ein Jammer, dass die Vandalen immer nur einwandfreie Dinge zerstören und nicht die ganzen veralteten oder zerrissenen Leitsystemstafeln ;)