Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 313365 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #630 am: 02. Mai 2020, 20:08:39 »
Das blöde ist halt, dass in Wien die Zahl der aktuell erkrankten eher steigt (die vermutlich riesige Dunkelziffer möcht' ich gar nicht wissen!), in den anderen Bundesländern sinkt.

Die Zahlen für Wien haben sich in den letzten Wochen auf konstantem Niveau eingependelt (x-Achse: vergangene Tage seit 1. März, y-Achse: neu gemeldete Erkrankungen pro Tag). Das bedeutet einerseits, dass noch einige unerkannt Infizierte draußen herumschwirren, andererseits aber auch, dass das nicht wahnsinnig viele sein können. Wir wissen auch nicht, aus welchen Bereichen die stammen (Risikogruppe? Personal aus dem Gesundheitswesen? Bestimmte Gesellschaftsschichten? Bunt durchgemischt?). Bei so niedrigen Zahlen ist alles nur Spekulation. Wenn die Zahlen aber weiterhin kostant bleiben, haben wir die komplette Durchseuchung in 182,5 Jahren erreicht. Blöd nur, dass die Menschen nicht so lang leben. ;D

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #631 am: 02. Mai 2020, 20:22:58 »

.....
Jetzt muss man auf den Meter Abstand achten, egal warum man draußen ist. Die Verhaltensregeln in öffentlichen Verkehrsmitteln wurden wirklich gelockert (Unterschreitung erlaubt bei Platzmangel), aber draußen auf der Straße ausschließlich verschärft.

Wundert mich eigentlich, dass Opposition und Medien das noch nicht erkannt und zerrissen haben.

Also, für den "Otto Normalverbraucher" ist das aus der Sicht der Infektionsrisikominimierung schwer nachvollziehbar, warum im Freien, wo laut Experten im Gegensatz zu einem geschlossenen Raum eine geringere Infektionswahrscheinlichkeit besteht, der 1-Meter Abstand einzuhalten ist, in einem geschlossenen ÖFFI-Waggon man jedoch dichtgedrängt unterwegs sein darf. Ja, ich weiß, da besteht Maskenpflicht, viele halten sich auch daran, einige aber nicht. Da kann man als ÖFFI-Benutzer nur hoffen, nicht in der Nähe eines Superspreaders unterwegs zu sein.
Oder kann es sein, daß dem Gesetzgeber nicht klar ist, daß die von der breiten Masse verwendeten  0815-Masken nicht vor einer Ansteckung schützen? Oder nimmt man bewußt in Kauf, daß sich der Eine oder Andere infiziert?
Natürlich wird sich, egal was man tut, weiterhin "der eine oder andere infizieren". Es ist immer eine Abwägung unterschiedlicher Interessen, das kann man natürlich als "bewu[ss]t in Kauf nehmen" formulieren. Langfristig wird sich wahrscheinlich die Mehrheit der Bevölkerung mit SARS-CoV-2 infizieren, das Ziel ist nur, dass sie das möglichst nacheinander tun und nicht zu viele gleichzeitig, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird und man eventuell später schon mehr über wirksame Behandlungsmethoden weiß.

highspeedtrain schreibt richtigerweise, dass die Ausnahme für überfüllte öffentliche Verkehrsmittel dem geschuldet ist, dass es halt unter Umständen nicht anders möglich ist. Das ist allerdings im restlichen öffentlichen Raum genauso der Fall, siehe mein Beispiel des Gehsteigs, auf dem man einer anderen Person entgegenkommt. Natürlich gäbe es (hoffentlich!) sofort einen medialen und oppositionellen Aufschrei, wenn ein Polizist da wirklich strafen würde, aber dennoch ermöglicht diese Klausel willkürliches selektives Durchsetzen. Vor allem weil man ja unter Umständen nichts dagegen tun kann, dass sich andere einem nähern, und dann zweifelhaft sein kann, wer "schuld" ist an einer Begegnung auf weniger als einen Meter (wie vorhersehbar hat man sich bewegt?). Die Ausnahme, dass die Maßnahme nicht eingehalten werden muss, wenn es "nicht möglich ist", sollte auf den ganzen öffentlichen Raum ausgedehnt werden oder zumindest etwas wie "Begegnungen, die weniger als n Sekunden dauern, sind ausgenommen" dazugeschrieben werden.

Was das Gesundheitssysten betrifft, da sind wir eh auf einem guten Weg - hoffentlich bleibt das auch so.
Leider - zumindest ist das mein Eindruck - weiß man noch zu wenig über das Virus, zum Beisipiel, warum es bei manchen überhaupt keine Symptome auslöst, warum es - gottseidank - bei den meisten nur einen leichten Verlauf nimmt, aber auch, warum es für einige tödlich ist. Da ist dann immer nur im nachhinein von Vorerkrankungen die Rede. Ich habe aber noch nirgendwo gelesen, welche konkrete Vorerkrankungen das Virus zu einer tödlichen Gefahr werden lassen könnte.

Und was den engen Gehsteig betrifft - da kann ich sogar ein Beispiel nennen: den Gehsteig in der Geßlgasse, das ist die Verbindung zwischen Maurer Hauptplatz und Maurer Lange Gasse, eine an und für sich enge Gasse (an deren engsten Stelle haben gerade mal die beiden Geleise der Linie 60 Platz) mit dementsprechend engen Gehsteigen. 1 Meter Abstand kann man da vergessen, da kann man froh sein, wenn man so aneinander vorbeikommt.  >:D

Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #632 am: 02. Mai 2020, 20:43:34 »
Das blöde ist halt, dass in Wien die Zahl der aktuell erkrankten eher steigt (die vermutlich riesige Dunkelziffer möcht' ich gar nicht wissen!), in den anderen Bundesländern sinkt.

Die Zahlen für Wien haben sich in den letzten Wochen auf konstantem Niveau eingependelt (x-Achse: vergangene Tage seit 1. März, y-Achse: neu gemeldete Erkrankungen pro Tag). Das bedeutet einerseits, dass noch einige unerkannt Infizierte draußen herumschwirren, andererseits aber auch, dass das nicht wahnsinnig viele sein können. Wir wissen auch nicht, aus welchen Bereichen die stammen (Risikogruppe? Personal aus dem Gesundheitswesen? Bestimmte Gesellschaftsschichten? Bunt durchgemischt?). Bei so niedrigen Zahlen ist alles nur Spekulation. Wenn die Zahlen aber weiterhin kostant bleiben, haben wir die komplette Durchseuchung in 182,5 Jahren erreicht. Blöd nur, dass die Menschen nicht so lang leben. ;D

(Dateianhang Link)

Na, ich hoffe doch schon, daß es in den nächsten 1 - 2 Jahren einen Impfstoff geben wird und nach Durchimpfung aller die Gefahr gebannt ist.

Sind in der Tabelle die heute bekanntgewordenen 21 erkrankten Asylwerber aus Erdberg schon dabei?
Gibt es auch eine Aufgliederung (wie in anderen Bundesländern) nach Bezirken?

S. Böck

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 213
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #633 am: 02. Mai 2020, 20:49:57 »
Was ich aber fordere, ist, daß die Einhaltung der Maskenpflicht rigoros überwacht wird. Da bin ich bei Dir bzw. 95B: wenn ausnahmslos ALLE Mund und Nase bedeckt halten würden, wäre das Infektionsrisiko minimert. [...] Und ja, es erfüllt mich mit einem gewissen Unbehagen, wenn Maskenlose unterwegs sind.

Na dann wart' mal ab, wie's mit der Fetzn-im-Gesicht-Disziplin vor allem in den Backboxen und der Type U ausschauen wird, wenn die Sommerhitze kommt... 8)

...und übrigens: Das Leben ist immer lebensgefährlich...

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #634 am: 02. Mai 2020, 21:22:10 »

Gibt es auch eine Aufgliederung (wie in anderen Bundesländern) nach Bezirken?
Hat es auf https://info.gesundheitsministerium.at/gegeben, das wurde aber nach einer Intervention der Wiener Stadtregierung eingestellt.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #635 am: 02. Mai 2020, 21:31:07 »
Was ich aber fordere, ist, daß die Einhaltung der Maskenpflicht rigoros überwacht wird. Da bin ich bei Dir bzw. 95B: wenn ausnahmslos ALLE Mund und Nase bedeckt halten würden, wäre das Infektionsrisiko minimert. [...] Und ja, es erfüllt mich mit einem gewissen Unbehagen, wenn Maskenlose unterwegs sind.

Na dann wart' mal ab, wie's mit der Fetzn-im-Gesicht-Disziplin vor allem in den Backboxen und der Type U ausschauen wird, wenn die Sommerhitze kommt... 8)

...und übrigens: Das Leben ist immer lebensgefährlich...

Darauf "freue" ich mich ja eh schon.
Genauso darauf - bislang sind wir ja durch die Trockenheit davon verschont geblieben - wie das mit den Masken bei Regen abläuft: Feuchte Masken (von nassen Masken will ich ja gar nicht reden) sind ja wirkungslos. Eigentlich müßte man immer zumindest eine weitere trockene(!) Reservemaske bei sich haben.


Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #636 am: 02. Mai 2020, 21:35:03 »

Gibt es auch eine Aufgliederung (wie in anderen Bundesländern) nach Bezirken?
Hat es auf https://info.gesundheitsministerium.at/gegeben, das wurde aber nach einer Intervention der Wiener Stadtregierung eingestellt.

Danke für die Info.

Finde ich schade, daß das eingestellt wurde; wäre schon interessant zu wissen, wie das zum Beispiel in meinem Bezirk aussieht.

Gast1090

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 531
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #637 am: 03. Mai 2020, 03:01:46 »
Was das Gesundheitssysten betrifft, da sind wir eh auf einem guten Weg - hoffentlich bleibt das auch so....

Daß die Zahl der Kranken von Tag zu Tag - österreichweit gesehen - abnimmt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Zahl der Kranken (inkl. Spital) in Wien von Tag zu Tag steigt, zuletzt (Stand 02.05.) auf 586! 

Im Bundesländervergleich liegt Wien
bei den Kranken unangefochten an 1. Stelle;
ebenso (leider) auch bei den Verstorbenen;
hingegen bei den positiv Getesteten an 3. Stelle (nach Tirol und NÖ);
und bei den Genesenen an 4. Stelle (nach Tirol, NÖ, OÖ)

Diese Zahlen zu interpretieren, bleibt jedem einzelnen überlassen.
Mal sehen, wie das in einer Woche aussieht. 


T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #638 am: 03. Mai 2020, 03:15:00 »
Es ist natürlich sehr sinnvoll, Absolutzahlen so zu vergleichen ::)

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14475
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #639 am: 03. Mai 2020, 05:17:55 »
@gast1090: Ich habe deine Zahlen realitätsnaher auf Infizierte pro 1000 EW umgerechnet:

Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #640 am: 03. Mai 2020, 06:02:37 »
Es geht aber nicht um die jemals Infizierten, sondern um die aktuell erkrankten Personen. Und da schaut es im Moment für Wien nicht so gut aus!   :lamp:  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2163
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #641 am: 03. Mai 2020, 08:47:01 »
@gast1090: Ich habe deine Zahlen realitätsnaher auf Infizierte pro 1000 EW umgerechnet:

Dazu kommt noch, dass die Zahlen ja nur den Ort der Diagnose enthalten und nicht den der Ansteckung. Sonst müsste bei Tirol noch ein Großteil der Hamburger und isländischen Fälle mit eingerechnet werden.

Es geht aber nicht um die jemals Infizierten, sondern um die aktuell erkrankten Personen. Und da schaut es im Moment für Wien nicht so gut aus!   :lamp:  :-[

Sind denn die Erkrankten aus dem Haus Erdberg bei den aktuellen Zahlen schon mit eingerechnet? Die treiben natürlich den Schnitt sehr nach oben. Und da wurden nun aber auch sehr schnell Maßnahmen ergriffen, damit sich das Virus von da nicht weiter ausbreitet.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14475
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #642 am: 03. Mai 2020, 08:58:10 »
Es geht aber nicht um die jemals Infizierten, sondern um die aktuell erkrankten Personen. Und da schaut es im Moment für Wien nicht so gut aus!   :lamp:  :-[
Warum bringt er dann die Zahlen der jemals Erkrankten?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Kanitzgasse

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1771
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #643 am: 03. Mai 2020, 10:07:16 »
Die Gültigkeit der Studenten-Semesterkarte wurde wegen Corona bis 30. September 2020 verlängert:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200503_OTS0007/simamaresch-das-wiener-linien-semesterticket-gilt-heuer-bis-30-september

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #644 am: 03. Mai 2020, 12:34:00 »
Es geht aber nicht um die jemals Infizierten, sondern um die aktuell erkrankten Personen. Und da schaut es im Moment für Wien nicht so gut aus!   :lamp:  :-[
Warum bringt er dann die Zahlen der jemals Erkrankten?
Weil er es einfach mal Wien schlecht reden wollte.
Und am 16.4 gab's über 1000 gleichzeitig kranke. Soviel zu "es steigt ständig"  Und die Steiermark hat derzeit 133 Todesfälle lt. Ministerium und nicht 121 wie in der Grafik des ORF. Somit nur 2 weniger als Wien bei weit weniger Infizierten.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.