Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 313576 mal)

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abc

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #735 am: 31. Mai 2020, 16:35:34 »
Bin ich wahrscheinlich eh nicht, allein schon weil ich bei weitem zur jüngeren (und somit vom Virus selbst am wenigsten bedrohten) Hälfte der österreichischen Bevölkerung gehöre, aber der einzige werde ich auch nicht sein. Ich will nur darauf hinweisen, dass nicht nur Betriebsschließungen und Veranstaltungsverbote, sondern auch Maskenpflicht und Abstandsregeln wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Klar haben sie das - aber die Frage ist auch hier: in welche Richtung? Ich bin mir nicht sicher, wann die Geschäfte leerer wären: mit Maskenpflicht und Abstandsregeln (also ohne Menschen, die keine Maske tragen und auf den Abstand achten wollen/können) oder ohne diese (dann ohne Menschen, die Angst vor der Ansteckung haben). Das einzige, was eindeutig ist und worauf wir uns einigen können: die Pandemie an sich hat negative wirtschaftliche Auswirkungen. :)

Autobusfan

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #736 am: 31. Mai 2020, 16:40:51 »
Menschen, die Angst vor einer Ansteckung haben, wenn die Maskenpflicht fällt, können allerdings auch auf FFP2-Schutzmasken zurückgreifen, die nicht nur andere schützt, sondern auch einen selbst vor anderen.

abc

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #737 am: 31. Mai 2020, 16:44:32 »
Menschen, die Angst vor einer Ansteckung haben, wenn die Maskenpflicht fällt, können allerdings auch auf FFP-Schutzmasken zurückgreifen, die nicht nur andere schützt, sondern auch einen selbst vor anderen.

Wie schnell sind die in der notwendigen Menge verfügbar? Zumal das ja m.E. auch Einwegmasken sind - also braucht allein eine Person schonmal zwei pro Werktag, zehn pro Woche.

Wie sinnvoll ist es außerdem, in einer weltweiten Pandemie, die in anderen Teilen der Welt noch immer eskaliert, Masken für medizinisches Personal zu benutzen, damit man U-Bahn fahren kann?

Autobusfan

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #738 am: 31. Mai 2020, 16:50:16 »
Die Verfügbarkeit ist in der Tat ein Problem. Zur Verwendbarkeit sei gesagt, dass der normale Mund-Nasen-Schutz rein theoretisch auch nur ein Einwegartikel ist.

Mir fällt als Alternative zu FFP2-Masken noch die Variante Plexiglas-Visier ein. Das sollte rein von dem, wie ich mir die Funktionsweise von Plexiglas vorstelle, auch in beide Richtungen schützen. Natürlich kann immer noch seitlich was eindringen, aber ein Nullrisiko gibt es nun mal nicht. Besser als ohne alles ist es, wenn man besorgt ist, sicher allemal.

haidi

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #739 am: 31. Mai 2020, 16:57:36 »
Gegen Viren braucht man schon FFP4, FFP2 ist für Viren so was wie das Burgtor.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

25er

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #740 am: 31. Mai 2020, 17:01:13 »
Gegen Viren braucht man schon FFP3, FFP2 ist für Viren so was wie das Burgtor.

Nein, auch FFP2 schützt schon ausreichend vor Viren.

Kanitzgasse

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #741 am: 31. Mai 2020, 17:10:30 »
Die Wiener Linien planen "ein kleines Dankeschön" für die Jahreskarten-Kunden, wollen aber noch nicht verraten, um was es sich dabei handelt:
https://help.orf.at/m/stories/3003184/

Klingelfee

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #742 am: 31. Mai 2020, 17:19:39 »
Was mir bei den Gründen der fehlenden Fahrgäste fehlt sind folgende Punkte.

 :blank: Umstieg auf Alternative Verkehrsmittel - Sei es auf das Fahrrad oder auch auf das Auto
 :blank: Kurzarbeit - Bedingt durch die Kurzarbeit müssen Arbeitnehmer nicht so oft in zur Arbeitsstelle
 :blank: Arbeitslosigkeit - Viele Personen, die durch Corona ihren Arbeitsplatz verloren haben, haben nach wie vor keinen Job.
 :blank: Home Office - Viele Personen sind nach wie vor ständig, bzw tageweise in Home Office.

Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Werner1981

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #743 am: 31. Mai 2020, 19:24:56 »
Ich beispielsweise hab keinerlei wirtschaftliche Schäden durch das Virus (keine Kurzarbeit, kein Jobverlust, nur Umstellung auf Homeoffice), aber solange ich auf Abstandsregeln achten muss und Maske tragen muss, gehe ich deutlich seltener als sonst überhaupt irgendwie in den öffentlichen Raum, noch seltener in Geschäfte, und öffentliches Verkehrsmittel habe ich seit Mitte März keins mehr von innen gesehen. Abstandsregeln erzeugen bei mir unnötigen Stress, so viel Aufmerksamkeit auf meine Umgebung lenken zu müssen, und solange die verpflichtend gelten, fahre ich daher auch sicher nicht auf Urlaub. Dass es nicht gut für die Wirtschaft ist, wenn viele Leute so denken wie ich, wird sich aus meiner Sicht die Regierung überlegen müssen, nicht ich.

Und wie kommst Du zu der Annahme, dass Du repräsentativ bist?
Bin ich wahrscheinlich eh nicht, allein schon weil ich bei weitem zur jüngeren (und somit vom Virus selbst am wenigsten bedrohten) Hälfte der österreichischen Bevölkerung gehöre, aber der einzige werde ich auch nicht sein. Ich will nur darauf hinweisen, dass nicht nur Betriebsschließungen und Veranstaltungsverbote, sondern auch Maskenpflicht und Abstandsregeln wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Volle Zustimmung - und du bist nicht der Einzige, im Gegenteil. Sowohl aus meinem privaten als auch dem beruflichen Umfeld (ebenfalls nicht von der Krise betroffen) kommen ähnliche Aussagen wie deine.


Wenn man eine Maske richtig trägt, stört sie auch nicht.

Da gehen die Meinungen auseinander. Natürlich ist es zumutbar und auszuhalten, aber ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung meidet zur Zeit eben Öffis und Geschäfte, weil sie die Maske nicht aufsetzen wollen. Spätestens im Sommer wird's in nicht klimatisierten Fahrzeugen unerträglich, für Brillenträger ist es bereits jetzt mühsam. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass die Maskenpflicht komplett fällt - in den Geschäften war es ja wegen der fehlenden Umsätze absehbar.

Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung wird dafür Öffis meiden, wenn es die Maskenpflicht nicht mehr gibt. Das scheinen ja die Wiener Linien selbst auch so zu sehen, wenn sie davon ausgehen, dass vor allem die Angst vor CoV die Rückkehr von Fahrgästen verhindert.

Und die Geschäfte werden sicher auch gemieden, da man sich mit Konsum zurückhält, wenn man selbst nicht weiß, wie es beruflich und wirtschaftlich weitergeht (abgesehen davon hatte ich am Freitag in der Mahü nicht den Eindruck, Geschäfte würden gemieden).

Die Gefahr ist bei der aktuellen Zahl der Infizierten (selbst unter Berücksichtigung der Dunkelziffer) nicht gegeben.

Und wenn doch, hat man halt ein paar Kollateralschäden?

Die Wortwahl ist etwas hart, aber wir werden lernen müssen mit diesem Virus - wie mit vielen anderen auch - leben zu müssen.

WVB

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #744 am: 31. Mai 2020, 20:08:42 »
Und wenn doch, hat man halt ein paar Kollateralschäden?
Ja die paar kann man getrost in Kauf nehmen. Da finde ich die 95.000 pro Jahr die sich trotz unseren angeblich hohen Gesundheitsstandards Krankenhauskeime einfangen bzw. 4500 die jährlich daran sterben viel schlimmer.

https://noe.orf.at/stories/3030469/ & https://science.orf.at/v2/stories/2947566/

Straßenbahn Graz

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #745 am: 31. Mai 2020, 20:21:49 »
Also Menschen dürfen gerne am Virus sterben, nur weil der Herr WVB keine Lust mehr auf Masken hat.  :fp: :bh: :bh:


Tunafish

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #746 am: 31. Mai 2020, 20:31:52 »
Ich würde behaupten, dass ein rapides Ansteigen der Neuinfektionen durch Auflassung von Abstandsregeln und Maskenpflicht sicher noch schlechtere Auswirkungen auf die Verweildauer in Geschäften und Verwendung von Öffis hätte als die jetzige Situation.

Es scheint sehr sinnvoll, dieses temporäre Übel jetzt hinzunehmen um die Virusverbreitung nicht unnötig zeitlich auszudehnen und in Summe viel schlechtere Folgen für Leben und Wirtschaft zu erzeugen.

S. Böck

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #747 am: 31. Mai 2020, 21:41:36 »
Mietwagenunternehmen versuchen derzeit ebenfalls, aus der Situation Vorteile zu ziehen und Einbußen mangels Touristen zu kompensieren, indem sie die Sicherheit vor Ansteckung im individuellen Kfz hervorheben. Das Carsharing-Unternehmen Share Now startete kurz nach dem lockdown mit einer Rabattaktion für bestimmte systemrelevante Berufsgruppen (Kopie eines Dienstausweises bei Tätigkeit im Gesundheitswesen, öffentlichem Verkehr, Exekutive, kritische Infrastruktur, etc. per Mail genügt).

moszkva tér

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #748 am: 01. Juni 2020, 08:31:56 »
Was mir bei den Gründen der fehlenden Fahrgäste fehlt sind folgende Punkte.

 :blank: Umstieg auf Alternative Verkehrsmittel - Sei es auf das Fahrrad oder auch auf das Auto
 :blank: Kurzarbeit - Bedingt durch die Kurzarbeit müssen Arbeitnehmer nicht so oft in zur Arbeitsstelle
 :blank: Arbeitslosigkeit - Viele Personen, die durch Corona ihren Arbeitsplatz verloren haben, haben nach wie vor keinen Job.
 :blank: Home Office - Viele Personen sind nach wie vor ständig, bzw tageweise in Home Office.

Dann gibt es auch weniger Freizeitverkehr, weil Museen, Gastronomie, Sportstätten, Veranstaltungsorte usw. geschlossen sind oder bis vor Kurzem geschlossen waren oder auch nur eingeschränkt in Betrieb sind.
Die Schulen werden auch nur zu 50 Prozent besucht, Unis gar nicht, Touristen sind keine da, Einkaufsverkehr ist auch reduziert, weil die Menschen weniger einkaufen...

Dafür sind die Öffis vereinzelt eh schon ziemlich voll.

Ferry

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #749 am: 02. Juni 2020, 10:26:28 »
Was mir bei den Gründen der fehlenden Fahrgäste fehlt sind folgende Punkte.

 :blank: Umstieg auf Alternative Verkehrsmittel - Sei es auf das Fahrrad oder auch auf das Auto
 :blank: Kurzarbeit - Bedingt durch die Kurzarbeit müssen Arbeitnehmer nicht so oft in zur Arbeitsstelle
 :blank: Arbeitslosigkeit - Viele Personen, die durch Corona ihren Arbeitsplatz verloren haben, haben nach wie vor keinen Job.
 :blank: Home Office - Viele Personen sind nach wie vor ständig, bzw tageweise in Home Office.

Der genannte Personenkreis hat aber i.d.R. eine Zeitkarte (Monats- oder Jahreskarte), die er im Voraus bezahlt hat. Für die Einnahmen spielt es daher keine Rolle, ob die Öffis genutzt werden oder nicht.

Was sicher eine Rolle spielen wird, sind die fehlenden Touristen. Diese haben normalerweise keine Zeitkarten, sondern besorgen sich Fahrscheine je nach Bedarf. Das fällt eben weg. Ob diese Verluste allerdings - wie gestern propagiert - im "zweistelligen Millionenbereich" liegen werden, wage ich zu bezweifeln.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")