Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: abc am 16. November 2020, 12:15:57

Titel: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 12:15:57
Hallo,

nachdem uns das Thema ja die nächsten fünf Jahre beschäftigen wird, öffne ich mal einen neuen Thread. Die Koalition von SPÖ und Neos ist auf der Zielgerade, in verkehrspolitischer Hinsicht kündigen sie folgende Schwerpunkte an:

- Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 um 50 % (gegenüber welchem Jahr, geht zumindest aus dem Standard nicht hervor)
- Halbierung des Anteils der Pkw-Einpendler bis 2030
- Ausbau der Öffis und E-Mobilität
- Ausbau der Straßeninfrastruktur (soviel zu "Reduktion der CO2-Emissionen und Halbierung des Pkw-Anteils bei Einpendlern") und der Radinfrastruktur, bei letzterer Vervierfachung des Budgets
- neue Straßenbahnlinien in den Außenbezirken
- neues System des Parkraummanagements und verkehrsreduzierende Maßnahmen

https://www.derstandard.at/story/2000121731578/die-eckpunkte-des-rot-pinken-wiener-koalitionsprogramms
https://wien.orf.at/stories/3076119/

Alles noch reichlich unkonkret, also in Bezug auf die Öffis wahrscheinlich das gleiche Gewurschtel wie die letzten Jahre und Jahrzehnte. Hängt wohl letztlich davon ab, wer konkret Verkehrsstadtrat oder -rätin wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: U4 am 16. November 2020, 12:19:46
Dienstag wissen wir sicher mehr  8)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 16. November 2020, 13:36:52
Ich würde mir ja wünschen, dass endlich sämtliche (u.a. von den Roten selbst) schubladisierten Straßenbahnprojekte gebaut werden.
Wienerberg-15er, Donaufeld-27er, Neilreichgassen-11er, Seestadt-25er, usw.....
evtl noch ein 13er.

Aber ich befürchte daran wird auch Pink nichts ändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. November 2020, 13:44:28
Ich würde mir ja wünschen, dass endlich sämtliche (u.a. von den Roten selbst) schubladisierten Straßenbahnprojekte gebaut werden.
Wienerberg-15er, Donaufeld-27er, Neilreichgassen-11er, Seestadt-25er, usw.....
evtl noch ein 13er.

Aber ich befürchte daran wird auch Pink nichts ändern.

Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Nur von wo willst du die Mittel hernehmen?

Und selbst, wenn man das Geld auftreibt und auch noch heuer den Beschluß fasst, das Ganze auch umzusetzen, glaube ich nicht, dass viele Projekte bis zur nächsten Wahl begonnen, geschweige fertig gestellt sind.
Dazu gibt es in letzter Zeit viel zu viele Einsprüche bei solchen Projekten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 16. November 2020, 13:58:24
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Nur von wo willst du die Mittel hernehmen?

Vom Autoverkehr, indem man bei Straßenneubauten und -sanierungen spart, die Kosten für's Kurzparken und für Parkpickerl erhöht und eine City-Maut einführt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Mistelbacher am 16. November 2020, 14:00:32
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben. Eine weitere Erhöhung der Pendlerströme aus dem Weinviertel A5 / S3 ist zu erwarten.  Spannend wird die Frage betreffend der Parkraumbewirtschaftung. Hier sind sich die jetzt allesamt "roten" Flächenbezirke wie z. Bsp. Favoriten, Simmering, Floridsdorf und Donaustadt nicht ganz einig. Betreffend dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Verlängerung der Linie U2 in Richtung Wienerberg bzw. der Linie U5 in Richtung Elterleinplatz. Für die im Wahlkampf angesprochenen Straßenbahnverlängerungsprojekte sehe ich keinerlei Chance der Verwirklichung in der kommenden Legislaturperiode.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 16. November 2020, 14:25:55
Bevor wir neue Straßenbahnlinien bauen - die zweifelsfrei nötig sind - sollten die bestehenden Linien beschleunigt werden und auf das Linzer Geschwindigkeitsniveau erhöht werden - zentrales Schließen - Auflassung schwach frequentierter Haltestellen zur Vergrößerung des Haltestellenabstandes - Ampelschaltungen - Kürzung Fahrzeitreserven. Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 14:29:56
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.

Ja, für drei, vier Jahre, bis sich die Entlastung rumgesprochen hat - und die Tangente genauso voll ist wie vorher, zusätzlich zum Lobau-Tunnel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 16. November 2020, 14:31:25
Mit der Punschkrapfenkoalition sollte einem raschen Bau des Autobahntunnels quer durch die Lobau jetzt nichts mehr im Wege stehen. Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.

Ja, für drei, vier Jahre, bis sich die Entlastung rumgesprochen hat - und die Tangente genauso voll ist wie vorher, zusätzlich zum Lobau-Tunnel.

Genau, dann bauen wir die nächste Entlastungstrecke. Manche lernens halt nie, dass neue Straßen noch mehr Verkehr anziehen.  :bh:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 16. November 2020, 14:38:38
Zum Geld: bei anderem sparen. (Stadtstraße Aspern und Lobautunnel zB, weg damit), Citymaut, flächendeckendes Parkpickerl (Stichwort Bezirke 21, 22, 23); da kommt schon bisschen was an Geld rein

zur Not könnte man auch die Sinnlos-U5 verschieben. Die braucht, salopp gesagt, kein Schwein. Ob das finanziell sinnvoll ist, deren Bau zu verzögern, weiß ich nicht, bin nicht so sattelfest bei Finanzfragen.

unmöglich halte ich es allerdings nicht, dass man die Straßenbahnen vorzieht, so man von Seiten Regierung Interesse daran hätte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 14:42:02
Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.

Schlagen Auto-, Flugzeug- oder Radlobby eigentlich auch bei jeder Gelegenheit Einschränkungen vor oder ist das der ÖV-Lobby (im weitesten Sinne) vorbehalten?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DaedalusBC304 am 16. November 2020, 14:50:31
Handlungsbedarf besteht ab Fahrplanwechsel für den 62er, bekommt doch die WLB einen 7,5´-Takt an allen Werktagen. Für zwei Linien im  7,5´-Takt Meidling - Oper besteht wohl kein Bedarf.

Schlagen Auto-, Flugzeug- oder Radlobby eigentlich auch bei jeder Gelegenheit Einschränkungen vor oder ist das der ÖV-Lobby (im weitesten Sinne) vorbehalten?

Die Außenbezirke sind durch ihre kurzen Intervalle eh schon verwöhnt genug! Der 62er kann da ruhig kurz geführt werden und/oder längere Intervalle bekomme! /s
Warum sollte der 62er schlechter gemacht werden, nur weil der VOR sich dazu entschlossen hat, die BB häufiger fahren zu lassen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Hauptbahnhof am 16. November 2020, 15:06:20
Der 62er könnte durch die Margaretenstraße fahren. ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: denond am 16. November 2020, 15:20:06
zur Not könnte man auch die Sinnlos-U5 verschieben. Die braucht, salopp gesagt, kein Schwein. Ob das finanziell sinnvoll ist, deren Bau zu verzögern, weiß ich nicht, bin nicht so sattelfest bei Finanzfragen.

unmöglich halte ich es allerdings nicht, dass man die Straßenbahnen vorzieht, so man von Seiten Regierung Interesse daran hätte.

Ich würde schmunzeln, wenn man - nachdem man ja bereits an der U2-Verlängerung zum Matz baut - die oben stehende Vermutung seitens der Stadt auch (aus Kostengründen) erkennt, die 2er-Linie wieder zu einer U-STRAB, betrieben mit 2 oder 3 STRAB-Linien zurückbauen würde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 16. November 2020, 15:24:18
Manche lernens halt nie, dass neue Straßen noch mehr Verkehr anziehen.  :bh:
Da wird gar nix zusätzlich angezogen weil der Verkehr sowieso durch den natürlichen Bevölkerungszuwachs mehr wird. Die Infrastruktur muss einfach mit der Stadt mitwachsen.

Damit verbunden wird es ab der Eröffnung eine spürbare Entlastung auf der A23 geben.
Wirklich spürbar wird es am Biberhaufenweg, der Groß-Enzersdorfer-Straße, der Breitenleer Straße und bei Aderklaa sein. Auf der Tangente selber ist ja nur aufgrund der Baustellen (und Wapplern denen das Reißverschlusssystem fremd ist und somit einen Stau verursachen) so zäh. Und trotzdem ist man manchmal immer noch bis 3x schneller als mit den Öffis unterwegs.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 43er am 16. November 2020, 15:50:36
Manche lernens halt nie, dass neue Straßen noch mehr Verkehr anziehen.  :bh:
Da wird gar nix zusätzlich angezogen weil der Verkehr sowieso durch den natürlichen Bevölkerungszuwachs mehr wird. Die Infrastruktur muss einfach mit der Stadt mitwachsen.
Natürlich wird durch den Straßenausbau Straßenverkehr angezogen. Dieses Faktum ist bereits ausreichend wissenschaftlich bewiesen worden und ist auch logisch.

Was soll der "natürliche Bevölkerungszuwachs" sein?
Das sich Leute in den Speckgürtel ansiedeln weil es eben eine gute Straßenanbindung gibt?  (weil vorher eben neue Straßen gebaut wurden)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. November 2020, 16:03:18
Was soll der "natürliche Bevölkerungszuwachs" sein?
Das sich Leute in den Speckgürtel ansiedeln weil es eben eine gute Straßenanbindung gibt?  (weil vorher eben neue Straßen gebaut wurden)

Das sich in der Berresgasse, Heidjöchl, oberes Hausfeld und Seestadt mehrere 10.000 Menschen ansiedeln werden und davon nicht alle U-Bahn fahren ist auch logisch und hat mit dem Speckgürtel nichts zu tun.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 16. November 2020, 16:23:30
Wieso sollten von den 10k Neumietern nicht alle öffentlich fahren?

würde man diese Viertel Fußgänger/Radfahrer/Öffi freundlich anlegen, dann bräuchten die wenigsten Neubewohner eine bereifte Coladose. Weil warum fährt man damit: es ist einfach, immer noch zu billig, und bequem. Wenn die Öffis diese Punkte abdecken, brauch ich in Wien kein Auto

oder vielleicht ist das auch einfach nur meine Weltanschauung. Ich bin geboren und aufgewachsen in Wien und habe mit meinen 30 Jahren noch nie ein eigenes KFZ besessen. Und verspüre auch nicht den Drang, mir eines zu besorgen.
Ich bin bis jetzt noch überall hin gekommen, wohin ich wollte.
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte. Und kommt mir nicht mit den Gschichtln wie Möbel etc. … Man fährt nicht jeden Tag zum Ikea und wenn, dann kann man ein Carsharingangebot oder Lieferdienste nutzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 16. November 2020, 16:33:10
Natürlich wird durch den Straßenausbau Straßenverkehr angezogen.
Erinnert mich an die Anrainer vom Bacherplatz die die Tiefgarage verhindert haben mit dem Argument, dass sie den Verkehr aus den umliegenden Bezirken absaugen würde weil dann halb Wien am Bacherplatz parken würde.

Dieses Faktum ist bereits ausreichend wissenschaftlich bewiesen worden und ist auch logisch.
Würde gerne eine heimische Studie dazu lesen aber bitte nicht vom VCÖ oder irgendeinem politisch angehauchten TUler wo dank des Auftraggebers eh schon feststeht wie die Studie ausgeht.

Was soll der "natürliche Bevölkerungszuwachs" sein?

Das sich Leute in den Speckgürtel ansiedeln weil es eben eine gute Straßenanbindung gibt?  (weil vorher eben neue Straßen gebaut wurden)
Gerade heuer sieht man es wunderbar wie die jetzige Kohorte der Führerscheintauglichen für einen Boom in den Fahrschulen sorgt. Mehr Leute führen halt zu mehr Verkehr - finde ich eh immer wieder faszinierend wenn es Leute gibt die sich wundern, dass der ÖV-Anteil vom Modal-Split nicht höher wird. Oder glauben die ernsthaft, dass jeder zusätzliche Wiener automatisch nur zur Fuß/per Rad/per ÖV unterwegs sein wird?

Es gibt genau einen einzigen Grund warum man sich dort am A der Welt ansiedelt: Es ist billig. Die Infrastruktur ist dort meistens wurscht und/oder nicht vorhanden.

Wieso sollten von den 10k Neumietern nicht alle öffentlich fahren?
Weil nicht allen ihre Zeit zu Schade ist?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. November 2020, 16:34:57
Wieso sollten von den 10k Neumietern nicht alle öffentlich fahren?

würde man diese Viertel Fußgänger/Radfahrer/Öffi freundlich anlegen, dann bräuchten die wenigsten Neubewohner eine bereifte Coladose. Weil warum fährt man damit: es ist einfach, immer noch zu billig, und bequem. Wenn die Öffis diese Punkte abdecken, brauch ich in Wien kein Auto

oder vielleicht ist das auch einfach nur meine Weltanschauung. Ich bin geboren und aufgewachsen in Wien und habe mit meinen 30 Jahren noch nie ein eigenes KFZ besessen. Und verspüre auch nicht den Drang, mir eines zu besorgen.
Ich bin bis jetzt noch überall hin gekommen, wohin ich wollte.
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte. Und kommt mir nicht mit den Gschichtln wie Möbel etc. … Man fährt nicht jeden Tag zum Ikea und wenn, dann kann man ein Carsharingangebot oder Lieferdienste nutzen.

Ein eigenes Auto benötigt man zum Beispiel, wenn du so wie ich eine Mutter außerhalb von Wien hast und du so wie ich sich um rechtlichen Belange kümmerst.

Oder aber du hast einen Job, wo du auf Grund der Arbeitszeiten und des Arbeitsweg die Öffis nicht wirklich nutzen kannst.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 16. November 2020, 16:47:54
Zum Geld: bei anderem sparen. (Stadtstraße Aspern und Lobautunnel zB, weg damit), Citymaut, flächendeckendes Parkpickerl (Stichwort Bezirke 21, 22, 23); da kommt schon bisschen was an Geld rein

Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Nur von wo willst du die Mittel hernehmen?

Vom Autoverkehr, indem man bei Straßenneubauten und -sanierungen spart, die Kosten für's Kurzparken und für Parkpickerl erhöht und eine City-Maut einführt.
Richtig. Da gehört der Hebel angesetzt!

Und nachdem die Neos seit langem von einem S-Bahn-Ring reden, sollte eigentlich auch diesbezüglich Bewegung reinkommen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 16. November 2020, 17:16:41
Wirklich spürbar wird es am Biberhaufenweg, der Groß-Enzersdorfer-Straße, der Breitenleer Straße und bei Aderklaa sein. Auf der Tangente selber ist ja nur aufgrund der Baustellen (und Wapplern denen das Reißverschlusssystem fremd ist und somit einen Stau verursachen) so zäh. Und trotzdem ist man manchmal immer noch bis 3x schneller als mit den Öffis unterwegs.
Der Reißverschluss funktioniert schon sehr gut, natürlich bremst das Zusammenführen von zwei auf eine Fahrspur(en) den Verkehr auf den beiden Fahrspuren stark ab, je dichter der Verkehr ist, desto stärker.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 17:37:54
Dieses Faktum ist bereits ausreichend wissenschaftlich bewiesen worden und ist auch logisch.
Würde gerne eine heimische Studie dazu lesen aber bitte nicht vom VCÖ oder irgendeinem politisch angehauchten TUler wo dank des Auftraggebers eh schon feststeht wie die Studie ausgeht.

Zum einen: Warum muss es eine heimische Studie sein? Weil Österreich ganz anders ist als der Rest der Welt?
Zum anderen: die - sicher alles andere als grüne - "Wirtschaftswoche" hat das Ergebnis eines halben Jahrhunderts von Verkehrswissenschaft ganz gut zusammengefasst (siehe Punkt 5): https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-mehr-strassen-produzieren-auch-mehr-verkehr/25381156-2.html#:~:text=Eine%20zus%C3%A4tzliche%20Spur%20auf%20der,dass%20es%20mehr%20Verkehr%20gibt.&text=%E2%80%9EWer%20Stra%C3%9Fen%20s%C3%A4t%2C%20wird%20Verkehr,diesem%20Zusammenhang%20von%20induziertem%20Verkehr.

Hier ist das Thema auch ganz gut erklärt, u.a. mit Verweis auf eine Forscherin der ETH Zürich und US-Forscher:
https://mobilitymag.de/fuehren-mehr-spuren-zu-weniger-stau-induced-demand/

Mehr Leute führen halt zu mehr Verkehr - finde ich eh immer wieder faszinierend wenn es Leute gibt die sich wundern, dass der ÖV-Anteil vom Modal-Split nicht höher wird.

Das ist zu eindimensional gedacht: natürlich haben 2 Mio. Menschen mehr Mobilitätsbedürfnisse als 1,5 Mio. Menschen. Aber abgesehen davon gibt es eben doch Stellschrauben, z.B. hinsichtlich der Weglänge. Und da hat sich (ebenfalls in einem halben Jahrhundert globaler Verkehrsforschung) gezeigt: Beschleunigung des Verkehrs führt mittelfristig nicht zu gesparter Zeit, sondern zu längeren Wegen. Dein Irrtum ist: Du denkst, die Weglänge ist das langfristig konstante. Ist es aber nicht - es ist die Zeit, die man pro Tag für die Wege braucht.

Man muss nicht jedesmal wieder diskutieren, ob die Erde nicht doch flach ist, wenn man über Flugzeuge spricht.

Oder glauben die ernsthaft, dass jeder zusätzliche Wiener automatisch nur zur Fuß/per Rad/per ÖV unterwegs sein wird?

Man sollte aber alles dafür tun, dass es möglichst viele sind. Und das tut man in Wien nicht: im Nordbahnhof- und im Sonnenwendviertel kamen die Straßenbahnverlängerungen zu spät und waren halbherzig - und dennoch gehören sie noch zu den bestgeplanten Öffi-Anbindungen in Neubaugebieten. Viel schlimmer sind die Siemensgründe, Neu Leopoldau und vor allem der Barbara-Prammer-Hof mit ihren schlechten bis gar nicht vorhandenen Öffi-Anbindungen.

Und apropos "Die Infrastruktur muss mitwachsen". Ständig wird der Lobau-Tunnel diskutiert - aber ein drei- bis viergleisiger Ausbau der Marchegger Ostbahn zwischen Erzherzog-Karl-Straße/Stadlau und Simmering wird noch nicht mal angedacht - obwohl sie (sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr, sowohl bei Güter- als auch bei Personenverkehr) recht ähnliche Relationen wie Tangente und Lobautunnel bedient.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. November 2020, 17:52:30
Wieso sollten von den 10k Neumietern nicht alle öffentlich fahren?
Weil manche eben eines wollen. Das nennt man Freiheit. Manche kaufen sich ein 10k Euro Fahrrad die anderen ein Auto. Und das du bis jetzt überall hin gekommen bist wo du wolltest ist schön, zeigt aber das du noch nie wo hin wolltest wo Öffis eben nicht oder nur sehr spärlich hin fahren. Andere haben nicht das Glück. Andere haben auch nicht das Glück immer den selben Arbeitsweg zu haben. Andere haben auch nicht das Glück diese Arbeit super mit den Öffis zu erreichen. Natürlich braucht man in Wien nicht zwingend ein Auto aber es erleichtert vieles erheblich. Allein wenn man vom Bereich Aspernstraße nach Leopoldau will. Das ist eine Weltreise mit den Öffis. Natürlich gehört der Öffi Verkehr an erster Stelle aber die Straßeninfra zu vergessen, wie die letzten 10 Jahre, ist auf Dauer auch kein gescheiter Weg.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 18:01:10
Wieso sollten von den 10k Neumietern nicht alle öffentlich fahren?
Weil manche eben eines wollen. Das nennt man Freiheit. Manche kaufen sich ein 10k Euro Fahrrad die anderen ein Auto. Und das du bis jetzt überall hin gekommen bist wo du wolltest ist schön, zeigt aber das du noch nie wo hin wolltest wo Öffis eben nicht oder nur sehr spärlich hin fahren. Andere haben nicht das Glück.


Nun könnte man allerdings auch entgegnen, dass dieses fehlende Glück zuweilen auch selbst gewählt ist - denn wer öffi-affin lebt, schaut ja bei der Haus- oder Wohnungssuche auf die Anbindung. Und dass man Leuten das Autofahren nicht verbietet ist doch nicht gleichzusetzen damit, dass man die Stadt dem Auto zu Füßen wirft.

Andere haben auch nicht das Glück immer den selben Arbeitsweg zu haben. Andere haben auch nicht das Glück diese Arbeit super mit den Öffis zu erreichen. Natürlich braucht man in Wien nicht zwingend ein Auto aber es erleichtert vieles erheblich. Allein wenn man vom Bereich Aspernstraße nach Leopoldau will. Das ist eine Weltreise mit den Öffis.

Dann sollte halt die Forderung an die Politik sein, tangentiale Öffiverbindungen in Transdanubien zu verbessern - und nicht, den starken Autoverkehr hinzunehmen oder gar weiter zu fördern. Leider hat man sich da ja da in letzter Zeit ziemlich dumm angestellt: man baut eine tangentiale Straßenbahn über mehrere Kilometer, und ein paar Jahre später schließt man die S-Bahn-Station an ihrer Endhaltestelle.

Natürlich gehört der Öffi Verkehr an erster Stelle aber die Straßeninfra zu vergessen, wie die letzten 10 Jahre, ist auf Dauer auch kein gescheiter Weg.

Die Instandhaltung der Öffi-Infrastruktur wurde doch genauso vernachlässigt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 16. November 2020, 19:06:06
Unglaublich, dass angeblich im Koalitionsprogramm ein Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring diskutiert wird und nicht eine Verlängerung der Linien 43,44 oder 49, um in der Gegend zu bleiben!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Hawk am 16. November 2020, 19:11:14
Wenn jemand keinen Führerschein hat, dann braucht er nicht stinkig auf andere sein!  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 16. November 2020, 20:23:43
Wer ist wegen nicht vorhandenem Führerschein stinkig auf andere?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: LH am 16. November 2020, 20:48:17
Unglaublich, dass angeblich im Koalitionsprogramm ein Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring diskutiert wird und nicht eine Verlängerung der Linien 43,44 oder 49, um in der Gegend zu bleiben!

Was soll das für einen Sinn haben? Irgendetwas mit Baumgartner Höhe/Wilhelminenberg? Zwischen Hütteldorf und Ottakring gibt es ja eher wenig Mobilität, wie der geringe Nutzungsgrad der S45 in dem Abschnitt zeigt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 20:56:09
Die SPÖ hat ihre Stadträt/innen präsentiert:

- Die sinnfreie Unterteilung zwischen "Öffis" und Verkehr" bleibt erhalten.
- Ulli Sima darf sich nun allerdings Smart City, Stadtplanung und Mobilität widmen und dort Dinge halten.
- Peter Hanke übernimmt dafür zusätzlich die Agenden Stadtwerke und Öffis.

Es wird also tatsächlich nichts weitergehen.

https://www.derstandard.at/story/2000121755347/wien-wiederkehr-uebernimmt-bildungsagenden-czernohorszky-zukunftsressort
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 16. November 2020, 21:32:41
Ein eigenes Auto benötigt man zum Beispiel, wenn du so wie ich eine Mutter außerhalb von Wien hast und du so wie ich sich um rechtlichen Belange kümmerst.

Oder aber du hast einen Job, wo du auf Grund der Arbeitszeiten und des Arbeitsweg die Öffis nicht wirklich nutzen kannst.
Einen Job wie Straßenbahnfahrer zum Beispiel. >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 16. November 2020, 21:38:46
Die SPÖ hat ihre Stadträt/innen präsentiert:

- Die sinnfreie Unterteilung zwischen "Öffis" und Verkehr" bleibt erhalten.
- Ulli Sima darf sich nun allerdings Smart City, Stadtplanung und Mobilität widmen und dort Dinge halten.
- Peter Hanke übernimmt dafür zusätzlich die Agenden Stadtwerke und Öffis.

Es wird also tatsächlich nichts weitergehen.

https://www.derstandard.at/story/2000121755347/wien-wiederkehr-uebernimmt-bildungsagenden-czernohorszky-zukunftsressort
Auch wenn ich (allerdings aus rein ideologischen Gründen) auch wenig von dieser Koalitionskombination halte, würde ich nicht so pauschal sagen, dass nichts weitergehen wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. November 2020, 21:58:52
Die SPÖ hat ihre Stadträt/innen präsentiert:

- Die sinnfreie Unterteilung zwischen "Öffis" und Verkehr" bleibt erhalten.
- Ulli Sima darf sich nun allerdings Smart City, Stadtplanung und Mobilität widmen und dort Dinge halten.
- Peter Hanke übernimmt dafür zusätzlich die Agenden Stadtwerke und Öffis.

Es wird also tatsächlich nichts weitergehen.

https://www.derstandard.at/story/2000121755347/wien-wiederkehr-uebernimmt-bildungsagenden-czernohorszky-zukunftsressort
Auch wenn ich (allerdings aus rein ideologischen Gründen) auch wenig von dieser Koalitionskombination halte, würde ich nicht so pauschal sagen, dass nichts weitergehen wird.

Ich traue der Sima einfach nicht über den Weg. Die hat in den letzten Jahren nichts erreicht und wird auch die nächsten Jahre nichts erreichen, weil es ihr letztlich auch komplett wurscht ist. Ein personeller Wechsel hätte mich jedenfalls optimistischer gestimmt.

Etwas seriöser würde es auf mich auf wirken, wenn man bei CO2-Reduktion und Modal Split Ziele für 2025 formulierte (natürlich dann niedriger gegriffen als für 2040 bzw. 2030). Denn darauf könnte Rot-Pink hinwirken, und es wäre nachprüfbar. Ausschließlich langfristige Ziele zu definieren, deren Zieljahre 5 oder 15 Jahre nach Ende der aktuellen Legislaturperiode liegen, ist halt eine nette Ankündigung, mehr aber auch nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 16. November 2020, 22:27:19
Die SPÖ hat ihre Stadträt/innen präsentiert:

- Die sinnfreie Unterteilung zwischen "Öffis" und Verkehr" bleibt erhalten.
- Ulli Sima darf sich nun allerdings Smart City, Stadtplanung und Mobilität widmen und dort Dinge halten.
- Peter Hanke übernimmt dafür zusätzlich die Agenden Stadtwerke und Öffis.

Es wird also tatsächlich nichts weitergehen.

https://www.derstandard.at/story/2000121755347/wien-wiederkehr-uebernimmt-bildungsagenden-czernohorszky-zukunftsressort
Auch wenn ich (allerdings aus rein ideologischen Gründen) auch wenig von dieser Koalitionskombination halte, würde ich nicht so pauschal sagen, dass nichts weitergehen wird.

Ich traue der Sima einfach nicht über den Weg. Die hat in den letzten Jahren nichts erreicht und wird auch die nächsten Jahre nichts erreichen, weil es ihr letztlich auch komplett wurscht ist. Ein personeller Wechsel hätte mich jedenfalls optimistischer gestimmt.

Abgesehen davon, dass ich nicht so einen "Hass" auf die Sima habe: Sie verliert ja eigentlich das Ressort, was sie vorher hatte an Hanke (den ich als Finanzstadtrat sehr gut fand) und bekommt mehr oder weniger jenes Ressort, das bisher Hebein hatte. Sozusagen kann es in puncto WL eigentlich sogar besser werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 16. November 2020, 22:43:25
Beschleunigung des Verkehrs führt mittelfristig nicht zu gesparter Zeit, sondern zu längeren Wegen. Dein Irrtum ist: Du denkst, die Weglänge ist das langfristig konstante. Ist es aber nicht - es ist die Zeit, die man pro Tag für die Wege braucht.
LOL ... Zeit als Konstante. Wenn ich in Wien mit den Öffis fahre weiß ich nie wie lange ich wirklich brauchen werde, da liegt die Spannweite zwischen -10 und +20 Minuten weil man sich einfach auf Nichts verlassen kann. Nicht auf die Pünktlichkeit vom Bus/Bim und erst recht nicht auf etwaige Anschlüsse.

Langfristig hat man als Öffi-Benutzer die A*-Karte gezogen denn besser wird es in den kommenden Jahren sicher nicht wobei es beim Thema Personal sicher noch ordentlich grammeln wird.

Was soll das für einen Sinn haben?
Den gleichen wie der legendäre Rudi-Schicker-Cableliner. Gar keinen.

Ich traue der Sima einfach nicht über den Weg. Die hat in den letzten Jahren nichts erreicht und wird auch die nächsten Jahre nichts erreichen, weil es ihr letztlich auch komplett wurscht ist.
Sie hat erreicht, dass ihr Antlitz in der gesamten Stadt auf allen möglichen Tafeln zu sehen ist. Man könnte als Auswärtiger fast glauben sie wäre die Bürgermeisterin oder gar was höheres.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4020 am 16. November 2020, 23:17:59
Beschleunigung des Verkehrs führt mittelfristig nicht zu gesparter Zeit, sondern zu längeren Wegen. Dein Irrtum ist: Du denkst, die Weglänge ist das langfristig konstante. Ist es aber nicht - es ist die Zeit, die man pro Tag für die Wege braucht.
LOL ... Zeit als Konstante. Wenn ich in Wien mit den Öffis fahre weiß ich nie wie lange ich wirklich brauchen werde, da liegt die Spannweite zwischen -10 und +20 Minuten weil man sich einfach auf Nichts verlassen kann.

Deine Anekdoten sind sicher viel verlässlicher und weitaus relevanter als Jahrzehnte an internationaler Verkehrsforschung.

Um dich zu zitieren: "LOL".
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 16. November 2020, 23:38:59
Was soll der "natürliche Bevölkerungszuwachs" sein?
Das sich Leute in den Speckgürtel ansiedeln weil es eben eine gute Straßenanbindung gibt?  (weil vorher eben neue Straßen gebaut wurden)

Das sich in der Berresgasse, Heidjöchl, oberes Hausfeld und Seestadt mehrere 10.000 Menschen ansiedeln werden und davon nicht alle U-Bahn fahren ist auch logisch und hat mit dem Speckgürtel nichts zu tun.

Kommt der Lobautunnel, dann lockt man sie zusätzlich zum Auto. Das Straßen Verkehr generieren ist doch bekannt, je mehr sich der Zeitvorteil des Autos hin zu den Öffis verschiebt, umso mehr Leute werden die Öffis auch verwenden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. November 2020, 06:34:01
Beschleunigung des Verkehrs führt mittelfristig nicht zu gesparter Zeit, sondern zu längeren Wegen. Dein Irrtum ist: Du denkst, die Weglänge ist das langfristig konstante. Ist es aber nicht - es ist die Zeit, die man pro Tag für die Wege braucht.
LOL ... Zeit als Konstante. Wenn ich in Wien mit den Öffis fahre weiß ich nie wie lange ich wirklich brauchen werde, da liegt die Spannweite zwischen -10 und +20 Minuten weil man sich einfach auf Nichts verlassen kann.

Deine Anekdoten sind sicher viel verlässlicher und weitaus relevanter als Jahrzehnte an internationaler Verkehrsforschung.

Um dich zu zitieren: "LOL".

Danke! :)

Um es nochmals zu betonen: Es geht nicht darum, wie lange EINE Person für EINEN Weg braucht, sondern um die (von allen Bürger/innen) durchschnittlich für Wege aufgebrachte Zeit pro Tag. Und die ist eben längerfristig gesehen relativ konstant. Kurzfristige Einsparungen heben sich eben längerfristig auf, weil schnellere Verkehrsmittel (welche auch immer) dazu motivieren, weitere Strecken zu fahren.

Davon abgesehen scheint mir die Bandbreite von -10 min bis +20 min für Fahrten mit den Öffis in Wien als allgemeine Aussage arg übertrieben. Das scheint eines dieser Märchen zu sein, das notorische Autofahrende verbreiten, um zu erklären, warum sie niemals Öffis benützen. Wenn man das dann widerlegt, kommt als nächstes irgendwas mit "zu unsicher", "zu teuer", "zu kompliziert", "zu mimimi". Sicher mag es einzelne Fälle geben, auf die die Aussage zutrifft - aber ist es im Berufsverkehr mit dem Auto eigentlich anders?

Und ansonsten gilt das gleiche, was ich ja an coolharry schon geschrieben habe: Mängel bei den Öffis sind kein Grund, den Status Quo im Autoverkehr hinzunehmen oder durch weiteren Ausbau gar zu festigen/ zu verschlechtern, sondern sollten Motivation sein, die Mängel bei den Öffis zu beheben.

Ich traue der Sima einfach nicht über den Weg. Die hat in den letzten Jahren nichts erreicht und wird auch die nächsten Jahre nichts erreichen, weil es ihr letztlich auch komplett wurscht ist. Ein personeller Wechsel hätte mich jedenfalls optimistischer gestimmt.

Abgesehen davon, dass ich nicht so einen "Hass" auf die Sima habe: Sie verliert ja eigentlich das Ressort, was sie vorher hatte an Hanke (den ich als Finanzstadtrat sehr gut fand) und bekommt mehr oder weniger jenes Ressort, das bisher Hebein hatte. Sozusagen kann es in puncto WL eigentlich sogar besser werden.

"Hass" ist sicher zu viel gesagt, ich habe ja nichts gegen sie als Person, sondern halte sie nur für unfähig in dem, was sie die letzten Jahre getan hat. :) Das Problem ist, dass die Aufgaben in ihrem Ressort zu groß sind, um ein bisschen Feelgood-Winkewinke-Fotoshooting-Politik zu betreiben; und man muss sich zuweilen eben auch mit Leuten anlegen, um ein Vorhaben umzusetzen. Hätte es mit Sima auf diesem Posten die Begegnungszone in der Inneren Mahü gegeben? Sicher nicht. Sie ist ja schon eingeknickt, als es im Kretaviertel um eine simple Wendeschleife ging. Und neue Straßenbahnlinien in bestehenden Wohngebieten hielt sich für nicht durchsetzbar - und hat das einfach hingenommen, statt 1. auf Kritikpunkte einzugehen (und Trassen z.B. stadtverträglich zu planen) und 2. öffentlich und ohne umzufallen eine Meinung zu vertreten.

Ein anderes Thema: eine der größten Gefahren für den Wiener Modal Split ist meines Erachtens, dass zuhauf Wohnungsbau mit miserabler Öffi-Anbindung entsteht und sich Leute dort mit dem Auto einrichten. Und das war Sima relativ wurscht - warum sollte es ihr nun, wenn sie solche Neubauprojekte von der anderen Seite betrachtet, weniger wurscht sein? Man kann nur hoffen, dass der Hanke da etwas mehr hinterher ist.

Einige Beispiele:

- Neu Leopoldau (altes Gaswerk): auf der einen Seite des Neubaugebiets fährt seit ein paar Monaten alle 15 min ein Bus (30A tagsüber, 32A abends) - zur Siemensstraße, wo die S-Bahn dann allerdings Taktlücken von z.T. über 15 min hat. Vom Zentrum des Neubaugebiets sind es allerdings erstmal knapp 10 min Fußweg, allein um zu dieser Buslinie zu kommen. Im Osten des Neubaugebiets gibt es deshalb den 36B: werktags alle 20 min, am Wochenende alle 30 min, Betriebsschluss 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist es über ein Kilometer zur Station Leopoldau. Unnötig zu erwähnen (da selbstverständlich), dass man bei Einrichtung der Haltestellen noch nicht mal an einen Wetterschutz gedacht hat. Und in Leopoldau endet er natürlich am westlichen Zugang des S-Bahnsteigs und nicht am östlichen, der auch der Zugang zur U1 ist. Fußweg vom 36B zur U1 nochmal über 5 min.

- Der Barbara-Prammer-Hof in Oberlaa: Geschosswohnungsbau praktisch ohne Öffi-Anbindung (und ohne Einkaufsmöglichkeiten). Fußweg zur U1 in Oberlaa: >1 km. Klar, pro forma könnte man über den Bahnübergang (Schließzeit nicht planbar) gerade einmal 600 m zum Oberlaaer Friedhof gehen und dort in den 17A steigen, um dann mit dem zur U1 zu fahren, dauert unterm Strich aber eher noch länger.

- Die Siemensäcker: Neuerdings fährt der 28A hierher - mit den bisherigen Betriebszeiten, also ausschließlich Mo-Fr bis 20 Uhr. Ansonsten sind es ca. 10 min Fußweg zur S-Bahn-Station Siemensstraße (mit der genannten 15-min-Taktlücke) oder zum 29A.

Das sind die Beispiele, die mir eher zufällig aufgefallen sind. Es gibt sicher unzählige weitere. Wie man so den Modal Split auf 20 % für den Autoverkehr entwickeln möchte, bleibt mir schleierhaft. Wäre schön, wenn der Hanke hinterher wäre, Neubaugebiete (gerade solche im Geschosswohnungsbau) adäquat an die Öffis anzubinden - vom ersten Tag an, an dem dort Menschen wohnen, nicht Jahre später, wenn sie ihre Gewohnheiten anders ausgerichtet haben.

Überhaupt wären verbindliche Zielvorgaben sinnvoll, wie weit der Weg zur nächsten Haltestelle höchstens sein sollte, und zwar täglich und von frühmorgens bis in die Nacht - natürlich abhängig von Bevölkerungsdichte, Verkehrsmittel und Taktdichte (je attraktiver das Angebot, desto länger der Fußweg, den man bereit ist in Kauf zu nehmen).

Idealerweise kann man eben Stadt- und Verkehrsplanung nicht trennen. Aus Öffi-Sicht sieht das ideale Stadtviertel so aus, dass eine häufig bediente Linie den Siedlungsschwerpunkten folgt (sprich: das Grätzl entlang der Öffi-Achse am dichtesten bebaut ist und die Bebauungsdichte mit zunehmender Entfernung abnimmt) und Stadtteilzentren (Geschäfte, Schulen, Bibliotheken etc.) um die Haltestellen angeordnet sind.

Sehr mustergültig ist das übrigens in der Linzer Solar-City umgesetzt, auch wenn man sich sicher darüber streiten kann, wie nachhaltig eine weitab vom Schuss auf dem Feld entwickelte Neubausiedlung ist (Solar hin, Straßenbahn her). Das Gegenteil in Floridsdorf: es gibt die Straßenbahn nach Stammersdorf, die dicht bewohnten Geschosswohnungsbauten (z.B. Franz-Nittel- und Doktor-Franz-Koch-Hof) liegen hingegen weitab entfernt davon - und sind z.T. auch nur durch Buslinien notdürftig erschlossen, die noch nicht mal den Franz-Jonas-Platz als Bezirkszentrum (und somit auch die U6) erreichen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. November 2020, 07:28:59
Was soll der "natürliche Bevölkerungszuwachs" sein?
Das sich Leute in den Speckgürtel ansiedeln weil es eben eine gute Straßenanbindung gibt?  (weil vorher eben neue Straßen gebaut wurden)

Das sich in der Berresgasse, Heidjöchl, oberes Hausfeld und Seestadt mehrere 10.000 Menschen ansiedeln werden und davon nicht alle U-Bahn fahren ist auch logisch und hat mit dem Speckgürtel nichts zu tun.

Kommt der Lobautunnel, dann lockt man sie zusätzlich zum Auto. Das Straßen Verkehr generieren ist doch bekannt, je mehr sich der Zeitvorteil des Autos hin zu den Öffis verschiebt, umso mehr Leute werden die Öffis auch verwenden.

Also obwohl ich ein Profiteur des Lobau-Tunnel und der Stadtstraße werden sollte, werde ich deshalb keine zusätzliche Autofahrt durchführen. es wird nur hoffentlich so sein, dass sich auf meinen notwendigen Autofahrten sich die Fahrzeit etwas verkürzen wird, bzw, dass ich zwar einen Umweg, den jedoch ohne Stau fahren kann und somit auch wieder schneller bin.


Und zu der Forderung der Querverbindungsstraßenbahnen. Mir ist klar, dass wir hier in einen Straßenbahnforum sind und wenn es nach einigen User hier gehen sollte, dann sollte der gesamte ÖV auf Straßenbahn umgestellt werden. Mir stellt sich hat nur die Frage, ob es auch die Nachfrage gibt, dass diese Verbindungen eine Straßenbahn rechtfertigen.

Und bevor hier schon wieder die neue Stadtregierung komplett schlecht gemacht wird, lasst sie doch einmal zu arbeiten beginnen und schauen, was sie nächstes Jahr wirklich noch alles versuchen umzusetzen.

Ich gebe der neuen Regierung auf alle Fälle mal eine Chance, bevor ich über sie urteile. Schließlich ist sie noch nicht einmal angelobt und derzeit ist noch die rot/grüne Regierung am Ruder.

Nachtrag:

@abc: zu deinen Beobachtungen. Die sind korrekt und sicherlich nicht wirklich Fahrgastfreundlich. Du kannst aber sicher sein, dass gerade diese Gebiete unter Beobachtung stehen und diese auch ohne weiters 2021 Verbesserungen in den Fahrplänen bekommen
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 17. November 2020, 09:16:31
Man sollte halt als "Umweltmusterstadt" auch bedenken, dass der Lobautunnel einen Rattenschwanz an Flächenverbauung mitsichbringt.

Abgesehen von der Schnellstraße, den Zufahrtsstraßen, werden sich auch einige Betriebe daneben ansiedeln. Wir haben jetzt schon den höchsten Flächenverbrauch für Verbauung in Europa. Zuletzt waren es 20 Fußballfelder am Tag. Noch dazu kommt das dichteste Autobahnnetz.

Das Marchfeld (wie auch das Donaufeld) hat einer der fruchtbarsten Böden Österreichs.

Ok, es sind seitens der Politik meist nur Lippenbekenntnisse, dass sie die Umwelt schützen wollen. Zumindest wäre es ein Statement, hier umzudenken. Man hat die Neos sicher ins Boot geholt, um endlich den Tunnel bauen zu können. Zumindest wird es das nächste finanzielle Desaster, sieht man sich die aufwändige Baumethode an.  >:D

Das natürlich irgendwer immer irgendwohin schneller sein will, ist halt der Egoismus der Zeit.
(und Gedankengut aus den 50 und 60er Jahren halt)

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. November 2020, 09:32:43
Man sollte halt als "Umweltmusterstadt" auch bedenken, dass der Lobautunnel einen Rattenschwanz an Flächenverbauung mitsichbringt.

Abgesehen von der Schnellstraße, den Zufahrtsstraßen, werden sich auch einige Betriebe daneben ansiedeln. Wir haben jetzt schon den höchsten Flächenverbrauch für Verbauung in Europa. Zuletzt waren es 20 Fußballfelder am Tag. Noch dazu kommt das dichteste Autobahnnetz.

Das Marchfeld (wie auch das Donaufeld) hat einer der fruchtbarsten Böden Österreichs.

Ok, es sind seitens der Politik meist nur Lippenbekenntnisse, dass sie die Umwelt schützen wollen. Zumindest wäre es ein Statement, hier umzudenken. Man hat die Neos sicher ins Boot geholt, um endlich den Tunnel bauen zu können. Zumindest wird es das nächste finanzielle Desaster, sieht man sich die aufwändige Baumethode an.  >:D

Das natürlich irgendwer immer irgendwohin schneller sein will, ist halt der Egoismus der Zeit.
(und Gedankengut aus den 50 und 60er Jahren halt)

Mag sein, dass sich dann auch Firmen ansiedeln.  Aber neue Firmen bedeuten oft auch neue Arbeitsplätze. Oder auch nur besser Arbeitsbedingungen für das bestehende Arbeitspersonal. Denn oft hast du auch, dass die Frimen, die an neue Standorte ziehen, dies hauptsächlich machen, da sie entweder bei den bestehenden Standorten nicht expandieren können oder aber auch eine Modernisierung der Anlagen nicht oder nur mit extremen Auflagen möglich ist, da sich um alte Firmen handelt und bedingt durch die Stadtentwicklung mitten in einem Wohngebiet befinden.

Und eines doch auch allen klar sein, das Wien endlich eine komplette Umfahrungsmöglichkeit für den MIV benötigt. Und wenn man jetzt den Lobautunnel streicht und eine andere Alternative sucht, dann glaube ich nicht, dass ich diese Umfahrung noch erlebe. Und ich habe noch hoffentlich einige Jahrzehnte Leben vor mir.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 17. November 2020, 09:49:07
Man sollte halt als "Umweltmusterstadt" auch bedenken, dass der Lobautunnel einen Rattenschwanz an Flächenverbauung mitsichbringt.

Abgesehen von der Schnellstraße, den Zufahrtsstraßen, werden sich auch einige Betriebe daneben ansiedeln. Wir haben jetzt schon den höchsten Flächenverbrauch für Verbauung in Europa. Zuletzt waren es 20 Fußballfelder am Tag. Noch dazu kommt das dichteste Autobahnnetz.

Das Marchfeld (wie auch das Donaufeld) hat einer der fruchtbarsten Böden Österreichs.

Ok, es sind seitens der Politik meist nur Lippenbekenntnisse, dass sie die Umwelt schützen wollen. Zumindest wäre es ein Statement, hier umzudenken. Man hat die Neos sicher ins Boot geholt, um endlich den Tunnel bauen zu können. Zumindest wird es das nächste finanzielle Desaster, sieht man sich die aufwändige Baumethode an.  >:D

Das natürlich irgendwer immer irgendwohin schneller sein will, ist halt der Egoismus der Zeit.
(und Gedankengut aus den 50 und 60er Jahren halt)

Und wenn er nicht gebaut Bauen diese Firmen woanders. Und zwar dort, wo die Stadt keine Gewerbesteuer lukrieren kann. Weiters ist der Flächenverbrauch ausserhalb Wiens deutlich höher, wenn man aber keine Verkehrsentlastung der bestehenden Verbauung hin bekommt (wie die auch immer aussehen mag nur zum bedenken: Ganz ohne Straßen gehts nicht weil auch der Bus braucht eine und die Tram auch), kann man sich die neuen Stadtviertel aufzeichnen. Was dazu führt, dass das Bevölkerungswachstum, welches wir fürs Wirtschaftsleben brauchen, auch wenns manchen nicht gefällt, eben dann in dem Speckgürtel stattfindet und nicht in Flächen innerhalb der Stadtgrenze. Ich empfehle sich mal allen die Studien dazu wirklich durch zu lesen. Da stehen interessante Dinge drin. Eben unteranderem auch die Abwägung zwischen Verkehrs und Umweltbelastung in der Umgebung der Straße aber auch wie sich das nicht bauen negativ auf andere Bereiche auswirkt. Vorallem auf wirtschaftliche. Aber auch auf die Umwelt der dann nicht entlasteten Straßen. Mir und auch den Studien Autoren ist klar, dass die Straße Auswirkung auf die Stadt hat. Das hat das nicht errichten aber auch. Man muss halt abwägen was wichter ist. Eine Stadt die wirtschaftlich gut dasteht oder eine Stadt wie Trumps Waldstadt. Der Mittelweg bedingt halt einmal mehr Umweltschutz und dann mal wieder mehr entgegenkommen der wirtschaftlichen Interessen. Das Kunststück besteht darin das letzteres ersteres nicht komplett negiert.

Und das der Ausbau von Straßen, die halbierung des Schadstoffaustosses entgegenspricht stimmt auch nicht mehr 1:1. Da der Anteil an E-Fahrzeugen stetig steigt. Zugegeben recht langsam aber doch. D.h. im besten Fall reduzieren sich bei gleichbleibendem Verkehr die Schadtstoffe.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 17. November 2020, 10:04:49
Davon abgesehen scheint mir die Bandbreite von -10 min bis +20 min für Fahrten mit den Öffis in Wien als allgemeine Aussage arg übertrieben.
Ja was weiß ich schon. Ich fahr ja erst seit ein paar Jahrzehnten mit den Öffis in Wien. :fp:

Die Abweichungen schafft man ganz locker weil der Routenplaner entweder bei gewissen Umsteigerelationen viel zu großzügig ist oder weil sich die Verspätungen dank Bummelzügen (Hallo 2er!) oder verpasster Anschlüsse sich ganz schnell aufsummieren. Oder ganz klassisch bei Kursausfällen die hier im Forum ausreichend dokumentiert sind und regelmäßig vorkommen.

Deine Anekdoten sind sicher viel verlässlicher und weitaus relevanter als Jahrzehnte an internationaler Verkehrsforschung.
Ja sind sie. Und weiter?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Landstraße am 17. November 2020, 10:19:59

Deine Anekdoten sind sicher viel verlässlicher und weitaus relevanter als Jahrzehnte an internationaler Verkehrsforschung.
Ja sind sie. Und weiter?
Bitte was?

Es geht darum, dass neue Verkehrswege in den meisten Fällen weder eine Verkehrsentlastung noch eine Zeiteinsparung mit sich bringen, sondern eine Raumausdehnung. Die Zeiteinsparung ist höchstens ein sehr kurzfristiger Effekt, welcher vielleicht einige Monate anhält, langfristig werden aber eben die Wege länger bzw. häufiger. zurückgelegt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 17. November 2020, 10:40:16

Deine Anekdoten sind sicher viel verlässlicher und weitaus relevanter als Jahrzehnte an internationaler Verkehrsforschung.
Ja sind sie. Und weiter?
Bitte was?

Klassischer Fake-News-Troll, den Argumente und Fakten nicht interessieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. November 2020, 11:05:24
Und wenn er nicht gebaut Bauen diese Firmen woanders. Und zwar dort, wo die Stadt keine Gewerbesteuer lukrieren kann.

Nun ist allerdings die Frage, was für Gewerbe dort entsteht. Lagerhallen mit billigst abgespeisten Arbeitssklaven oder hochwertige Arbeitsplätze?

Weiters ist der Flächenverbrauch ausserhalb Wiens deutlich höher

Was eigentlich vor allem zeigt, dass das österreichische Raumordnungsrecht leider eine totale Fehlkonstruktion ist - sehr grundlegende Entscheidungen, wo was gebaut werden darf, müssten eigentlich auf Bundesebene getroffen werden.

wenn man aber keine Verkehrsentlastung der bestehenden Verbauung hin bekommt (wie die auch immer aussehen mag nur zum bedenken: Ganz ohne Straßen gehts nicht weil auch der Bus braucht eine und die Tram auch), kann man sich die neuen Stadtviertel aufzeichnen.

Und wieso sollte man die Verkehrsentlastung nicht durch bessere Öffis und Radwege und vor allem durch Verkehrsvermeidung hinbekommen? Und wieso wird eigentlich Verkehrsentwicklung als unabwendbare Naturkatastrophe hingenommen/dargestellt, außerhalb der Steuerungsmöglichkeiten der Politik? Die "Logik" der 50er Jahre, man müsse nur immer mehr Straßen bauen, um die vorhandenen zu "entlasten", gilt doch in der Fachwelt schon seit den 70ern als gescheitert. Nur in der Politik und der breiten Öffentlichkeit kommen diese Erkenntnisse nicht an. Wer würde sich von einem Arzt behandeln lassen, der auf Grundlage des medizinischen Forschungsstand von 1956 arbeitet? Vielleicht einige wenige, die energitisierte Zuckerkügelchen vorziehen. In der Verkehrspolitik ist es aber völlig normal, da glauben viele an Globuli.

Aber auch auf die Umwelt der dann nicht entlasteten Straßen.

Jaja, die entlasteten Straßen: sollte Dich Dein Weg mal nach Berlin führen, kannst Du ja mal ein nettes Picknick neben dem nördlichen Adlergestell veranstalten, so Höhe S-Bahn-Hauptwerkstatt. Der gängigen Ideologie zufolge ist diese Straße seit 2006 "entlastet", seit der Verkehr zwischen dem Südosten und dem Zentrum über die neugebaute A113 läuft, angeblich zumindest. In der Realität ist es weiterhin die absolute Hölle. Zehntausende Autos pro Tag, und die neugebaute Autobahn ist übrigens nun auch überlastet. Und zwischen den beiden wurde sogar noch eine weitere vierspurige Straßenverbindung geschaffen, die die Verbindung zwischen dem Südosten und dem Zentrum bedient - die auch unbedingt durchgehend vierspurig sein musste, ohne Abbiegespuren.

Und genau so wird es auch beim Lobautunnel kommen. Die Tangente sieht 4, 5 Jahre nach der Eröffnung wieder aus wie heute, und der Lobautunnel samt Zufahrten ist auch überfüllt. Man wird Abermillionen Euro ausgeben, um mehr Verkehr zu haben und auf der Tangente KEINE Entlastung zu spüren. (Und auch sehr viel mehr Verkehr, als es zusätzliche Einwohner oder Arbeitsplätze gibt.)

Mir und auch den Studien Autoren ist klar, dass die Straße Auswirkung auf die Stadt hat. Das hat das nicht errichten aber auch. Man muss halt abwägen was wichter ist. Eine Stadt die wirtschaftlich gut dasteht oder eine Stadt wie Trumps Waldstadt. Der Mittelweg bedingt halt einmal mehr Umweltschutz und dann mal wieder mehr entgegenkommen der wirtschaftlichen Interessen. Das Kunststück besteht darin das letzteres ersteres nicht komplett negiert.

Nur existiert diese Abwägung in der Realität nicht. Wirtschaftliche Interessen sind eigentlich immer im Vordergrund. Und wenn wir in 50 Jahren auf Lebensmittelimporte angewiesen sind und die Alten in den überhitzten Sommern sterben wie die Fliegen, können wir zumindest stolz sein, 2020 die Wirtschaftskraft dank einer Lagerhalle um 0,1 Promille gesteigert zu haben. Aber dafür gibt es dann im Marchfeld statt fruchtbarer Böden viele, viele Lagerhallen, in denen 98 % der Arbeitsleistung von Robotern erledigt wird.

Und das der Ausbau von Straßen, die halbierung des Schadstoffaustosses entgegenspricht stimmt auch nicht mehr 1:1. Da der Anteil an E-Fahrzeugen stetig steigt. Zugegeben recht langsam aber doch. D.h. im besten Fall reduzieren sich bei gleichbleibendem Verkehr die Schadtstoffe.

Und der Strom für die E-Autos fällt vom Himmel? Hinzu kommt der exorbiant hohe Flächenverbrauch des Straßenverkehrs, der eben in direkter Flächenkonkurrenz zu schadstoffärmeren oder gar -senkenden Nutzungen steht. Ich halte das E-Auto sogar in gewisser Hinsicht für gefährlich, weil es dem Greenwashing motorisierten Individualverkehrs dient.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Schienenbremse am 17. November 2020, 11:25:30
Die Diskussion artet ins Emotionale aus. Das gefällt uns nicht. Solltet ihr euch nicht umgehend beherrschen, wird es zu diesem Thema hier keine weitere Diskussionsmöglichkeit geben!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Helga06 am 17. November 2020, 15:34:49
Bravo!!!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 17. November 2020, 16:26:28
Ich traue der Sima einfach nicht über den Weg. Die hat in den letzten Jahren nichts erreicht und wird auch die nächsten Jahre nichts erreichen, weil es ihr letztlich auch komplett wurscht ist. Ein personeller Wechsel hätte mich jedenfalls optimistischer gestimmt.
Abgesehen davon, dass ich nicht so einen "Hass" auf die Sima habe: Sie verliert ja eigentlich das Ressort, was sie vorher hatte an Hanke (den ich als Finanzstadtrat sehr gut fand) und bekommt mehr oder weniger jenes Ressort, das bisher Hebein hatte. Sozusagen kann es in puncto WL eigentlich sogar besser werden.
"Hass" ist sicher zu viel gesagt, ich habe ja nichts gegen sie als Person, sondern halte sie nur für unfähig in dem, was sie die letzten Jahre getan hat. :)
Ich weiß, daher ganz bewusst die Anführungszeichen von mir.

Ein anderes Thema: eine der größten Gefahren für den Wiener Modal Split ist meines Erachtens, dass zuhauf Wohnungsbau mit miserabler Öffi-Anbindung entsteht und sich Leute dort mit dem Auto einrichten. Und das war Sima relativ wurscht - warum sollte es ihr nun, wenn sie solche Neubauprojekte von der anderen Seite betrachtet, weniger wurscht sein? Man kann nur hoffen, dass der Hanke da etwas mehr hinterher ist.

Einige Beispiele:

- Neu Leopoldau (altes Gaswerk): auf der einen Seite des Neubaugebiets fährt seit ein paar Monaten alle 15 min ein Bus (30A tagsüber, 32A abends) - zur Siemensstraße, wo die S-Bahn dann allerdings Taktlücken von z.T. über 15 min hat. Vom Zentrum des Neubaugebiets sind es allerdings erstmal knapp 10 min Fußweg, allein um zu dieser Buslinie zu kommen. Im Osten des Neubaugebiets gibt es deshalb den 36B: werktags alle 20 min, am Wochenende alle 30 min, Betriebsschluss 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist es über ein Kilometer zur Station Leopoldau. Unnötig zu erwähnen (da selbstverständlich), dass man bei Einrichtung der Haltestellen noch nicht mal an einen Wetterschutz gedacht hat. Und in Leopoldau endet er natürlich am westlichen Zugang des S-Bahnsteigs und nicht am östlichen, der auch der Zugang zur U1 ist. Fußweg vom 36B zur U1 nochmal über 5 min.

- Der Barbara-Prammer-Hof in Oberlaa: Geschosswohnungsbau praktisch ohne Öffi-Anbindung (und ohne Einkaufsmöglichkeiten). Fußweg zur U1 in Oberlaa: >1 km. Klar, pro forma könnte man über den Bahnübergang (Schließzeit nicht planbar) gerade einmal 600 m zum Oberlaaer Friedhof gehen und dort in den 17A steigen, um dann mit dem zur U1 zu fahren, dauert unterm Strich aber eher noch länger.

- Die Siemensäcker: Neuerdings fährt der 28A hierher - mit den bisherigen Betriebszeiten, also ausschließlich Mo-Fr bis 20 Uhr. Ansonsten sind es ca. 10 min Fußweg zur S-Bahn-Station Siemensstraße (mit der genannten 15-min-Taktlücke) oder zum 29A.
Zu den Beispielen:
Neu Leopoldau: Der Stadtteil ist ja noch nicht ganz fertig, oder? Da wird sich sicher noch etwas tun, wenn die Bebauung fortschreitet.

Oberlaa: Natürlich ist das unbefriedigend, aber ich bin mir sicher, dass sich da nich etwas tun wird. Am Naheliegendsten wäre ja eine Verlängerung des 68B dorthin, wobei man schauen muss, wie man dort umdreht.

Siemensäcker: Das ließe sich relativ schenell mit einer Betriebszeitenausweitung des 28A beheben.

Ich habe, wie gesagt, Hanke als Finanzstadtrat gut gefunden, daher glaube ich dass er es auch als Öffistadtrat sein wird und dass sich da bestimmt mehr tun wird als bisher.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. November 2020, 16:48:47
Neu Leopoldau: Der Stadtteil ist ja noch nicht ganz fertig, oder? Da wird sich sicher noch etwas tun, wenn die Bebauung fortschreitet.

Oberlaa: Natürlich ist das unbefriedigend, aber ich bin mir sicher, dass sich da nich etwas tun wird. Am Naheliegendsten wäre ja eine Verlängerung des 68B dorthin, wobei man schauen muss, wie man dort umdreht.

Siemensäcker: Das ließe sich relativ schenell mit einer Betriebszeitenausweitung des 28A beheben.

Ich habe, wie gesagt, Hanke als Finanzstadtrat gut gefunden, daher glaube ich dass er es auch als Öffistadtrat sein wird und dass sich da bestimmt mehr tun wird als bisher.

Sicher, ich denke und hoffe auch, dass sich da noch etwas verbessert. Aber es ist exemplarisch.

Mein Problem ist der Zeitpunkt: wenn man Menschen vom Auto zum Umweltverbund bringen möchte, muss man Gewohnheiten brechen - und das ist für gewöhnlich ziemlich schwierig. So ein Umzug, bei dem sich die Gewohnheiten eh ändern (neuer Arbeits- und Schulweg, neue Einkaufsmöglichkeiten etc.) ist doch ein idealer Anlass dafür. Deshalb sollte das ÖV-Angebot m.E. von Anfang an da sein und entsprechend attraktiv. Im schlimmsten Fall zieht eine Familie, die bisher kein Auto brauchte, in die neue Wohnung, und kauft sich dann eines - und das wird sie sicher auch nicht wieder abgeben, wenn der Bus dann ein Jahr später plötzlich öfter fährt; wahrscheinlich bekommt sie das gar nicht mit. Auch in Wien gab es ja schon vorbildliche Beispiele: Die U2 in die Seestadt fuhr jahrelang übers Feld, und der 84A wurde ja dann auch recht frühzeitig eingerichtet.

Zu Neu Leopoldau: ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, ich würde angesichts der bereits fertiggestellten Gebäude die Anzahl der Bewohnenden auf eine hohe drei-, max. niedrige vierstellige Zahl schätzen. Natürlich kann ich komplett danebenliegen, aber fertiggestellt ist inzwischen einiges. Ich war ehrlich gesagt selbst überrascht, als ich vor einiger Zeit mal vor Ort war.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 17. November 2020, 17:13:04

Mein Problem ist der Zeitpunkt: wenn man Menschen vom Auto zum Umweltverbund bringen möchte, muss man Gewohnheiten brechen - und das ist für gewöhnlich ziemlich schwierig. So ein Umzug, bei dem sich die Gewohnheiten eh ändern (neuer Arbeits- und Schulweg, neue Einkaufsmöglichkeiten etc.) ist doch ein idealer Anlass dafür. Deshalb sollte das ÖV-Angebot m.E. von Anfang an da sein und entsprechend attraktiv. Im schlimmsten Fall zieht eine Familie, die bisher kein Auto brauchte, in die neue Wohnung, und kauft sich dann eines - und das wird sie sicher auch nicht wieder abgeben, wenn der Bus dann ein Jahr später plötzlich öfter fährt; wahrscheinlich bekommt sie das gar nicht mit. Auch in Wien gab es ja schon vorbildliche Beispiele: Die U2 in die Seestadt fuhr jahrelang übers Feld, und der 84A wurde ja dann auch recht frühzeitig eingerichtet.
Stimmt schon, ich glaube da ja fast, dass man, zumindest in Oberlaa, etwas übersehen, oder den Abstand zur U1 unterschätzt hat. Die Gegenbeispiele deuten jedenfalls darauf hin.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kanitzgasse am 17. November 2020, 17:20:45
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

https://www.spoe.wien/wp-content/uploads/sites/943/2020/11/Die_Fortschrittskoalition_fuer_Wien_lang.pdf (Seiten 155, 156)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 17. November 2020, 17:29:36
[attachimg=1]
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 17. November 2020, 17:31:34
Und das der Ausbau von Straßen, die halbierung des Schadstoffaustosses entgegenspricht stimmt auch nicht mehr 1:1. Da der Anteil an E-Fahrzeugen stetig steigt. Zugegeben recht langsam aber doch. D.h. im besten Fall reduzieren sich bei gleichbleibendem Verkehr die Schadtstoffe.

Die Elektroautos brauchen  zusätzlichen Strom, der wird mit den dreckigsten Kraftwerken erzeugt, mit solchen, die man vielleicht abschalten können, wenn die E-Autos nicht fahren. Ich finde E-Autos nicht schlecht, aber ich weigere mich in den Lobgesang von totaler CO2-Einsparung einzustimmen.


Zu den Beispielen:
Neu Leopoldau: Der Stadtteil ist ja noch nicht ganz fertig, oder? Da wird sich sicher noch etwas tun, wenn die Bebauung fortschreitet.

Zur Seestadt hättens das Baumaterial mit der Ubahn hinführen können, so früh ist die schon gefahren.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Helga06 am 17. November 2020, 17:43:12
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

https://www.spoe.wien/wp-content/uploads/sites/943/2020/11/Die_Fortschrittskoalition_fuer_Wien_lang.pdf (Seiten 155, 156)
Warten wir einmal das Ende der Pandemie ab, dann schau ma mal ob im Börsel noch was drinn ist. Wanns leer ist, ist die logische Folge was? Das ist das heutige Tagesrätsel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 17. November 2020, 17:43:20
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Operator am 17. November 2020, 17:43:46
(Dateianhang Link)
Ich muss auch kräftig schmunzeln.
Reden wir in 4-5 Jahren weiter.......
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: benkda01 am 17. November 2020, 17:49:34
Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir.
Dafür braucht man kein Auto, sondern Nahversorgung. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 17. November 2020, 17:53:54
Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir.
Dafür braucht man kein Auto, sondern Nahversorgung. ;)

Die ist aber nicht immer gegeben. Was dann? ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 17. November 2020, 18:14:30
Und das der Ausbau von Straßen, die halbierung des Schadstoffaustosses entgegenspricht stimmt auch nicht mehr 1:1. Da der Anteil an E-Fahrzeugen stetig steigt. Zugegeben recht langsam aber doch. D.h. im besten Fall reduzieren sich bei gleichbleibendem Verkehr die Schadtstoffe.

Die Elektroautos brauchen  zusätzlichen Strom, der wird mit den dreckigsten Kraftwerken erzeugt, mit solchen, die man vielleicht abschalten können, wenn die E-Autos nicht fahren. Ich finde E-Autos nicht schlecht, aber ich weigere mich in den Lobgesang von totaler CO2-Einsparung einzustimmen.

Die Wien Energie gibt rund 125 g/kWh an. Bei einem Verbrauch eines E Autos von 20kWh auf 100km ergibt das rund 25g/km CO2. Das ist deutlich weniger als ein normaler Verbrennen emittiert. Es ist also eine einfache Rechnung das bei steigendem E Auto Anteil der CO2 Anteil sinkt. Und das letzte Kohlekraftwerk wurde in Österreich dieses Jahr abgedreht. Und die 3 MVA in Wien werden auch in 20 Jahren CO2 produzieren. Dazu Strom und Fernwärme. Die sind im übrigen an dem Wert der Wien Energie Hauptverantwortlich. BTW. fährt auch die Straßenbahn und die U-Bahn mit diesem Abdruck durch die Gegend.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 17. November 2020, 18:35:16
Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir.
Dafür braucht man kein Auto, sondern Nahversorgung. ;)

Die ist aber nicht immer gegeben. Was dann? ;)

Was es früher nicht gab und die Notwendigkeit eines fahrbaren Untersatzes erforderte, waren die Lieferdienste der Supermärkte. Heute ist es problemlos möglich, sich die schweren Sachen liefern zu lassen. Im Supermarkt kauft man dann halt nur mehr die frischen Sachen, so ist das auch ohne Auto bewältigbar.

Allerdings ist es natürlich mit dem Auto bequemer, das soll nicht unausgesprochen sein.

Die Wien Energie gibt rund 125 g/kWh an. Bei einem Verbrauch eines E Autos von 20kWh auf 100km ergibt das rund 25g/km CO2. Das ist deutlich weniger als ein normaler Verbrennen emittiert. Es ist also eine einfache Rechnung das bei steigendem E Auto Anteil der CO2 Anteil sinkt. Und das letzte Kohlekraftwerk wurde in Österreich dieses Jahr abgedreht. Und die 3 MVA in Wien werden auch in 20 Jahren CO2 produzieren. Dazu Strom und Fernwärme. Die sind im übrigen an dem Wert der Wien Energie Hauptverantwortlich. BTW. fährt auch die Straßenbahn und die U-Bahn mit diesem Abdruck durch die Gegend.

Das Blöde an Elektroautos ist, dass sie kein einziges Verkehrsproblem lösen – schließlich handelt es sich erst recht wieder um ein motorisiertes Individualverkehrsmittel. Solange nicht grundsätzlich an einer Mobilitätswende gearbeitet wird, ist es eher egal, ob die Autos den Dreck im Kraftwerk oder auf der Straße erzeugen. Übrigens erzeugt auch ein Elektroauto Straßendreck in Form von Feinstaub durch Abrieb. Und wenn es sein elektrisches Leben hinter sich hat, ist es auch noch dazu im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlicher Sondermüll.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 17. November 2020, 18:51:19
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, Wo ich wohne stimmt deine Aussage voll und ganz, ohne Auto hätten wir ein Problem. Würde ich aber in Wien (und nicht im Outback der Stadt) wohnen, hätte ich sicher kein Auto. Mein Sohn hat eine Wohnung beim AKH, der braucht kein Auto. Fazit: Es hängt immer von den Umständen ab, ob ein Auto von Vorteil ist oder nicht. Dass z.B. Blondinen mit dem SUV im 1. Bezirk herumkurven, ist natürlich höchst unnötig....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Operator am 17. November 2020, 19:18:39


 Solange nicht grundsätzlich an einer Mobilitätswende gearbeitet wird, ist es eher egal, ob die Autos den Dreck im Kraftwerk oder auf der Straße erzeugen. Übrigens erzeugt auch ein Elektroauto Straßendreck in Form von Feinstaub durch Abrieb. Und wenn es sein elektrisches Leben hinter sich hat, ist es auch noch dazu im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlicher Sondermüll.


Abgesehen davon was in einer Batterie alles an Rohstoffen vorkommt, Stichwort Kobalt.......
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Inventar am 17. November 2020, 19:27:59
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, Wo ich wohne stimmt deine Aussage voll und ganz, ohne Auto hätten wir ein Problem. Würde ich aber in Wien (und nicht im Outback der Stadt) wohnen, hätte ich sicher kein Auto. Mein Sohn hat eine Wohnung beim AKH, der braucht kein Auto. Fazit: Es hängt immer von den Umständen ab, ob ein Auto von Vorteil ist oder nicht. Dass z.B. Blondinen mit dem SUV im 1. Bezirk herumkurven, ist natürlich höchst unnötig....

Kommt drauf an wo in Wien du wohnst. Wennst über der Donau daheim bist ist ein Auto von Vorteil. Müsst ich öffentlich zu meiner Mutter fahren würd ich 35-40 min brauchen. Mit dem Auto brauch ich 10min.
Und die vielen Nahversorger zeigst mir über der Donau. Da ist eher alles darauf aufgebaut mit dem Auto in die Einkaufszentren zu kommen.

Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 17. November 2020, 19:52:27
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, Wo ich wohne stimmt deine Aussage voll und ganz, ohne Auto hätten wir ein Problem. Würde ich aber in Wien (und nicht im Outback der Stadt) wohnen, hätte ich sicher kein Auto. Mein Sohn hat eine Wohnung beim AKH, der braucht kein Auto. Fazit: Es hängt immer von den Umständen ab, ob ein Auto von Vorteil ist oder nicht. Dass z.B. Blondinen mit dem SUV im 1. Bezirk herumkurven, ist natürlich höchst unnötig....

Kommt drauf an wo in Wien du wohnst. Wennst über der Donau daheim bist ist ein Auto von Vorteil. Müsst ich öffentlich zu meiner Mutter fahren würd ich 35-40 min brauchen. Mit dem Auto brauch ich 10min.
Und die vielen Nahversorger zeigst mir über der Donau. Da ist eher alles darauf aufgebaut mit dem Auto in die Einkaufszentren zu kommen.

Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.

Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist. Aber von Menschen mit Auto darf man nicht erwarten so etwas bei Ihrer Wohnortwahl mitzudenken? Ich denke schon, man überlegt sich doch bitte in welche Gegend man zieht und was man dort alles vor Ort hat!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 17. November 2020, 20:05:15
Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.

Ich lasse mir auch nicht alles liefern. Kleidungsstücke und Schuhe beispielsweise, das Zeug muss ich vorher sehen und gegebenenfalls probieren, eine Retoursendung wäre mir da viel zu aufwändig. Aber wenn es beispielsweise drum geht, Getränke zu besorgen, ist Liefern einfach die angenehmere Variante. Ich koste das Cola oder das Bier im Supermarkt ja auch nicht vorher.

Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist.

Das ist die Sichtweise, wenn man von einem funktionierenden Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage ausgeht. Gerade am Wohnungsmarkt ist das aber überhaupt nicht der Fall: Die Geldbörse bestimmt zu einem wesentlichen Teil die Standortwahl.
 
Ich denke schon, man überlegt sich doch bitte in welche Gegend man zieht und was man dort alles vor Ort hat!

Sicher. Nur die andere Frage ist, ob man sich das dann auch leisten kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: benkda01 am 17. November 2020, 23:14:20
Die ist aber nicht immer gegeben. Was dann? ;)
Nicht immer, aber oft genug, besonders im "innerstädtischen" (damit meine ich jetzt: dicht verbauten) Bereich. Deine Aussage "Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir." mag daher, wenn wir jetzt in Wien bleiben, für spezifische Fälle stimmen, ist aber keinesfalls allgemeingültig. Meine Eltern beispielsweise hatten genauso eine vierköpfige Familie zu versorgen und wären nie auf die Idee gekommen, das mit dem Auto zu tun. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Inventar am 17. November 2020, 23:20:55
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, Wo ich wohne stimmt deine Aussage voll und ganz, ohne Auto hätten wir ein Problem. Würde ich aber in Wien (und nicht im Outback der Stadt) wohnen, hätte ich sicher kein Auto. Mein Sohn hat eine Wohnung beim AKH, der braucht kein Auto. Fazit: Es hängt immer von den Umständen ab, ob ein Auto von Vorteil ist oder nicht. Dass z.B. Blondinen mit dem SUV im 1. Bezirk herumkurven, ist natürlich höchst unnötig....

Kommt drauf an wo in Wien du wohnst. Wennst über der Donau daheim bist ist ein Auto von Vorteil. Müsst ich öffentlich zu meiner Mutter fahren würd ich 35-40 min brauchen. Mit dem Auto brauch ich 10min.
Und die vielen Nahversorger zeigst mir über der Donau. Da ist eher alles darauf aufgebaut mit dem Auto in die Einkaufszentren zu kommen.

Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.

Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist. Aber von Menschen mit Auto darf man nicht erwarten so etwas bei Ihrer Wohnortwahl mitzudenken? Ich denke schon, man überlegt sich doch bitte in welche Gegend man zieht und was man dort alles vor Ort hat!

Ich wohn seit meiner Geburt auf der Seite der Donau. Ich würd um kein Geld der Welt auf die andere Seite der Donau ziehen. Und auf meiner Seite der Donau ist der öffentliche Verkehr halt nicht besonders, und das schon ewig. Der war früher eher noch schlechter.

Und mir geht dieses Einstellung, man ist nur super wenn man öffentlich unterwegs ist, schon lange gegen den Strich. Hier sind definitiv zu viele Bim Fanatiker die glauben sie wären der Nabel der Welt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 17. November 2020, 23:40:28
Für mich ist halt unverständlich, wieso man ein (eigenes) Auto brauchen sollte.

Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, Wo ich wohne stimmt deine Aussage voll und ganz, ohne Auto hätten wir ein Problem. Würde ich aber in Wien (und nicht im Outback der Stadt) wohnen, hätte ich sicher kein Auto. Mein Sohn hat eine Wohnung beim AKH, der braucht kein Auto. Fazit: Es hängt immer von den Umständen ab, ob ein Auto von Vorteil ist oder nicht. Dass z.B. Blondinen mit dem SUV im 1. Bezirk herumkurven, ist natürlich höchst unnötig....

Kommt drauf an wo in Wien du wohnst. Wennst über der Donau daheim bist ist ein Auto von Vorteil. Müsst ich öffentlich zu meiner Mutter fahren würd ich 35-40 min brauchen. Mit dem Auto brauch ich 10min.
Und die vielen Nahversorger zeigst mir über der Donau. Da ist eher alles darauf aufgebaut mit dem Auto in die Einkaufszentren zu kommen.

Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.

Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist. Aber von Menschen mit Auto darf man nicht erwarten so etwas bei Ihrer Wohnortwahl mitzudenken? Ich denke schon, man überlegt sich doch bitte in welche Gegend man zieht und was man dort alles vor Ort hat!

Ich wohn seit meiner Geburt auf der Seite der Donau. Ich würd um kein Geld der Welt auf die andere Seite der Donau ziehen. Und auf meiner Seite der Donau ist der öffentliche Verkehr halt nicht besonders, und das schon ewig. Der war früher eher noch schlechter.

Und mir geht dieses Einstellung, man ist nur super wenn man öffentlich unterwegs ist, schon lange gegen den Strich. Hier sind definitiv zu viele Bim Fanatiker die glauben sie wären der Nabel der Welt.

Öffis sind nicht der Nabel der Welt, aber wer gerne wo wohnt, wo die Öffis schlecht sind, wo die Nahversorgung schlecht ist, wo die Siedlungsdichte niedrig ist usw., der soll dann auch nicht darüber meckern, dass Wien nicht noch autogerechter wird!
Und das hat nichts mit Tramfans oder Ferros zu tun, Radfahren und zu Fuß gehen ist ja genauso eine Möglichkeit, die selbstverständlich besser ist als Auto zu fahren!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 18. November 2020, 01:37:36
Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir (muss jetzt nicht unbedingt das Eigene sein in Zeiten von Car Sharing, aber vor 20 Jahren, als meine Frau für mich und unsere beiden Kindern einkaufen fahren musste, gab es das leider noch nicht. Da wäre sie ohne eigenes Auto nicht weit gekommen.)
Macho - den Wocheneinkauf haben meine Frau und ich immer gemeinsam gemacht.


Abgesehen davon was in einer Batterie alles an Rohstoffen vorkommt, Stichwort Kobalt.......

Falsch, die Autobatterien, die wegen der abfallenden Kapazität oder aus anderen Gründen "frei" werden, können noch viele, viele Jahre in stationären Betrieb gute Dienste leisten. Dort ist es egal, ob man für 1 kWh 1 oder 3 Batterien braucht.
Der ex-Schwager meiner Partnerin hat einen Betrieb im Weinviertel, der ohne Stromanschluss auskommt (Lasercutterei). ER hat auf dem Grund jede Menge Solarzellen in bunter Vielfalt herum stehen und ausgediente Batterien von Elektroautos und anderen Quellen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 18. November 2020, 06:30:47
Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist.

Das ist die Sichtweise, wenn man von einem funktionierenden Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage ausgeht. Gerade am Wohnungsmarkt ist das aber überhaupt nicht der Fall: Die Geldbörse bestimmt zu einem wesentlichen Teil die Standortwahl.

Ein Auto ist ja in Anschaffung und Unterhalt auch nicht günstig, wir sprechen immerhin von gut 500 EUR im Monat im Schnitt. (https://www.trend.at/branchen/auto-mobilitaet/so-ihr-auto-monat-10205494#:~:text=520%20Euro%20im%20Monat%20f%C3%BCr,%2D%20oder%20Diesel%2DPkw%20aus.). Wenn man z.B. statt 600 also 1.100 EUR im Monat für die Miete (oder einen Kredit fürs Eigentum) ausgeben kann, ist man doch bei der Wohnungssuche schon viel flexibler. Wer kein Auto wird, wird also sicher keine Wohnung suchen, in der er eins braucht, zumindest nicht, um Miete zu sparen - außer er hat gewisse Schwierigkeiten mit den Grundrechenarten.

Und bei denen, die eines haben, bin ich mir nicht sicher, inwiefern sie es wirklich brauchen - oder ob es nicht vielfach eine über lange Zeit und ggf. über Generationen weitergegebene Gewohnheit handelt, die man einfach nicht in Frage stellt. Auch nicht dann, wenn man konservativ überschlagen über 4.000 EUR im Jahr sparen könnte - ausgehend von zwei Elternteilen, die nun eine Jahreskarte benötigen, während die Kinder zwecks Schulweg eh eine haben, und der Nutzung von Carsharing-Angeboten ein paar Mal im Jahr.

Und mir geht dieses Einstellung, man ist nur super wenn man öffentlich unterwegs ist, schon lange gegen den Strich. Hier sind definitiv zu viele Bim Fanatiker die glauben sie wären der Nabel der Welt.

Öffis sind nicht der Nabel der Welt, aber wer gerne wo wohnt, wo die Öffis schlecht sind, wo die Nahversorgung schlecht ist, wo die Siedlungsdichte niedrig ist usw., der soll dann auch nicht darüber meckern, dass Wien nicht noch autogerechter wird!
Und das hat nichts mit Tramfans oder Ferros zu tun, Radfahren und zu Fuß gehen ist ja genauso eine Möglichkeit, die selbstverständlich besser ist als Auto zu fahren!

Danke. Ergänzen möchte ich noch: wenn man sich anschaut, nach den Bedürfnissen welchen Verkehrsträgers >90 % aller Straßen gestaltet sind, sind es weder die Öffis noch der Rad- und Fußverkehr noch andere Nutzungen (Stadtraum ist ja nicht nur Verkehrsraum...), die sich für den Nabel der Welt halten. Man sieht es doch den allermeisten Straßen an: erst mal wurden die Bedürfnisse des MIV bedient, andere Verkehrsträgern und Nutzungen des Stadtraums durften und dürfen sich dann um die Krümel streiten.

Und noch ärger wird es, mit welcher Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird, dass es für immer so bleibt.

Und die vielen Nahversorger zeigst mir über der Donau. Da ist eher alles darauf aufgebaut mit dem Auto in die Einkaufszentren zu kommen.

Und genau das ist ja das Problem einer über Jahrzehnte verfehlten Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik, ganz besonders in Transdanubien. Nun sollte man allerdings daran arbeiten, die zu beheben und vor allem sie bei Neubaugebieten nicht auch noch zu wiederholen, statt gebetsmühlenartig darauf hinzuweisen, dass es ohne Auto nicht geht.

Sprich: man muss dafür Sorge tragen, dass es in Neubaugebieten Nahversorger (und Schulen, Kindergärten und sonstige soziale Infrastruktur) gibt, die fußläufig erreichbar sind - denn aus ökologischer Sicht sind Wege am besten, für die man gar kein Fahrzeug braucht. Und für weitere Wege muss es eben von Anfang an eine gute Öffi- und Radinfrastruktur geben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 07:00:59
Ein Auto ist ja in Anschaffung und Unterhalt auch nicht günstig, wir sprechen immerhin von gut 500 EUR im Monat im Schnitt. (https://www.trend.at/branchen/auto-mobilitaet/so-ihr-auto-monat-10205494#:~:text=520%20Euro%20im%20Monat%20f%C3%BCr,%2D%20oder%20Diesel%2DPkw%20aus.). Wenn man z.B. statt 600 also 1.100 EUR im Monat für die Miete (oder einen Kredit fürs Eigentum) ausgeben kann, ist man doch bei der Wohnungssuche schon viel flexibler. Wer kein Auto wird, wird also sicher keine Wohnung suchen, in der er eins braucht, zumindest nicht, um Miete zu sparen - außer er hat gewisse Schwierigkeiten mit den Grundrechenarten.

Und bei denen, die eines haben, bin ich mir nicht sicher, inwiefern sie es wirklich brauchen - oder ob es nicht vielfach eine über lange Zeit und ggf. über Generationen weitergegebene Gewohnheit handelt, die man einfach nicht in Frage stellt. Auch nicht dann, wenn man konservativ überschlagen über 4.000 EUR im Jahr sparen könnte - ausgehend von zwei Elternteilen, die nun eine Jahreskarte benötigen, während die Kinder zwecks Schulweg eh eine haben, und der Nutzung von Carsharing-Angeboten ein paar Mal im Jahr.


Ich gebe dir Recht, dass das ein eigenes Auto kostet. Nur solltest du auch verstehen, dass es nun mal Berufsgruppen gibt, die bei noch einem so guten Verkehrsangebot auf ein Auto angewiesen ist.

Und auch wenn man sich eine Wohnung nach dem Arbeitsplatz sucht. Das heißt noch lange nicht, dass eine derzeit gute Wohnung-Arbeitsplatz Verbindung immer so bleibt. So hat sich bei mir bei ein und der selben Firma mittlerweile meine Arbeitsstelle mehrmals und das quer durch Wien verändert.

Und gerade wenn du einmal eine Familie mit kleinen Kindern hast und mit denen am Wochenende etwas unternehmen willst, wirst du vielleicht auch die Annehmlichkeiten eines Auto genießen. Aber beim Auto ist es so, wie bei vielem. Wenn du nie ein Auto gehabt hast, dann wird es dir auch kaum abgeben. Aber wenn du einmal ein Auto hast, dann wirst du dahinter kommen, dass es zeitweise einfach notwendig ist.

Wobei ich zugeben muss, hätte ich nicht mein Wochenendhaus, dann hätte ich wahrscheinlich auch kein eigenes Auto mehr. Aber trotzdem wäre ich sicherlich mehrere Male im Monat mit einem Leihauto unterwegs, da ich sonst mein soziale Kontakte pflegen könnte, da meine Freunde an stellen wohnen, wo ich öffentlich kaum oder gar nicht hinkomme.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 18. November 2020, 07:14:43
Nur solltest du auch verstehen, dass es nun mal Berufsgruppen gibt, die bei noch einem so guten Verkehrsangebot auf ein Auto angewiesen ist.

Sicher. Nur machen die wahrscheinlich eher einen Bruchteil derer aus, die zur Hauptverkehrszeit die Straßen mit ihren Autos verstopfen.

Und gerade wenn du einmal eine Familie mit kleinen Kindern hast und mit denen am Wochenende etwas unternehmen willst, wirst du vielleicht auch die Annehmlichkeiten eines Auto genießen.

Wochenendausflüge wären doch ein klassischer Anwendungsfall für Car Sharing. Muss man tatsächlich ein Auto besitzen und dauerhaft vorhalten, um einmal die Woche nach Niederösterreich zu fahren?

Aber beim Auto ist es so, wie bei vielem. Wenn du nie ein Auto gehabt hast, dann wird es dir auch kaum abgeben. Aber wenn du einmal ein Auto hast, dann wirst du dahinter kommen, dass es zeitweise einfach notwendig ist.

Es gibt diesen schönen Vergleich, ich meine von Hermann Knoflacher: Autos sind wie Drogen. Zuerst verbessern sie (nach oberflächlicher Betrachtung) das Leben, dann wird man abhängig von ihnen. Und das scheint es für viele Menschen (außer den paar, die sie beruflich brauchen) wie für die Gesellschaft als Ganzes ganz gut zu treffen.

Wie die Aussage auf die gesamte Gesellschaft bezogen gemeint ist, hat er (so es Knoflacher war, sonst ein anderer Mobilitätsforscher) ganz gut am Beispiel des Landlebens verdeutlicht: vor 50 Jahren hatte jede Kleinstadt, ja fast jedes Dorf noch das eigene, für alle fußläufig erreichbare Geschäft. In vielen Kleinstädten gab es sogar Kinos. Das ist im Großen und Ganzen Vergangenheit, denn durch die Massenmotorisierung sind halt immer mehr Menschen zur Kiste am Rand der nächsten Kleinstadt gefahren. Zunächst hat ihnen das Auto also mehr Unabhängigkeit ermöglicht, weil sie auf ein größeres Angebot zurückgreifen konnten - nun müssen sie das Auto nutzen, um Lebensmittel zu kaufen oder ins Kino zu gehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 18. November 2020, 07:35:25
Wenn man kein Auto hat, dann zieht man nicht in eine Gegend, wo der nächste Supermarkt mehr als fünf Fußwegminuten entfernt ist.

Das ist die Sichtweise, wenn man von einem funktionierenden Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage ausgeht. Gerade am Wohnungsmarkt ist das aber überhaupt nicht der Fall: Die Geldbörse bestimmt zu einem wesentlichen Teil die Standortwahl.

Ein Auto ist ja in Anschaffung und Unterhalt auch nicht günstig, wir sprechen immerhin von gut 500 EUR im Monat im Schnitt. (https://www.trend.at/branchen/auto-mobilitaet/so-ihr-auto-monat-10205494#:~:text=520%20Euro%20im%20Monat%20f%C3%BCr,%2D%20oder%20Diesel%2DPkw%20aus.). Wenn man z.B. statt 600 also 1.100 EUR im Monat für die Miete (oder einen Kredit fürs Eigentum) ausgeben kann, ist man doch bei der Wohnungssuche schon viel flexibler. Wer kein Auto wird, wird also sicher keine Wohnung suchen, in der er eins braucht, zumindest nicht, um Miete zu sparen - außer er hat gewisse Schwierigkeiten mit den Grundrechenarten.

Und bei denen, die eines haben, bin ich mir nicht sicher, inwiefern sie es wirklich brauchen - oder ob es nicht vielfach eine über lange Zeit und ggf. über Generationen weitergegebene Gewohnheit handelt, die man einfach nicht in Frage stellt. Auch nicht dann, wenn man konservativ überschlagen über 4.000 EUR im Jahr sparen könnte - ausgehend von zwei Elternteilen, die nun eine Jahreskarte benötigen, während die Kinder zwecks Schulweg eh eine haben, und der Nutzung von Carsharing-Angeboten ein paar Mal im Jahr.

Ja ein Auto ist teuer. Aber ein Auto kann man in einer finanziellen Notlage verkaufen. Eine Mietwohnung die ich brauche eher schwer.
Wir diskutieren hier aber verschiedene Sichtweisen die nie auf einen Nenner kommen werden.

Und Car Sharing für einen Wochenendausflug ist zu teuer. Da wäre ein klassischer Mietwagen billiger.
Und wenn man jetzt mal so Taxirechnungen, Mietwagenrechnungen, Car Sharing zusammen rechnet kommt man im Schnitt auch auf ein paar hunderter im Monat. Ausser man ist wirklich nur innerhalb der Stadtgrenzen unterwegs und alle Ziele gut mit Öffis erreichbar und man auch die Zeit mitbringen kann.
Bei den letzten Punkten hoffe ich eben, das Rot-Pink im gegensatz zu Rot-Grün etwas mehr Fokus auf die Aussenbezirke legt. Bei den Grünen hatte ich das Gefühl das denen die Aussenbezirke vollkommen wurscht waren. Damit man dann eben nicht mehr extra viel Zeit mitbringen muss um ein Ziel abseits der U-Bahn im 21, 22 und 23. Bezirk zu erreichen.

Und eine 100% Trendwende im Verkehr wird es nicht geben. Aus verschiedenen Gründen aber meiner Meinung nach Hauptsächlich deswegen weil nieman djemals das Auto fahren bzw. den privaten Autobesitz verbieten wird. Dazu hängen halt zu viele Arbeitsplätze dran.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 18. November 2020, 07:57:30
Ja ein Auto ist teuer. Aber ein Auto kann man in einer finanziellen Notlage verkaufen. Eine Mietwohnung die ich brauche eher schwer.
Der Wertverlust eines Autos ist beträchtlich. Sofern wir nicht von Klassikern mit antiquarischen Sammlerwert sprechen, ist der Kauf plus Verkauf immer ein Verlust (zumindest für eine Privatperson). Eher ist das Auto sogar der Grund oder zumindest der Verstärker der finanziellen Notlage :lamp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 18. November 2020, 08:58:47
Nicht immer, aber oft genug, besonders im "innerstädtischen" (damit meine ich jetzt: dicht verbauten) Bereich. Deine Aussage "Warst du schon einmal für eine vierköpfige Familie den Wocheneinkauf machen? Da braucht man ein Auto, glaube mir." mag daher, wenn wir jetzt in Wien bleiben, für spezifische Fälle stimmen, ist aber keinesfalls allgemeingültig.

Die Aussage, dass man in Wien kein Auto braucht, aber genauso wenig.

Zitat
Meine Eltern beispielsweise hatten genauso eine vierköpfige Familie zu versorgen und wären nie auf die Idee gekommen, das mit dem Auto zu tun. ;)

Meine Eltern hatten eine fünfköpfige Familie zu versorgen und hatten gar kein Auto. Allerdings waren Meinl, Miag, ein Fleischhauer und eine Konditorei in unmittelbarer Nähe und der Gemüsetandler sogar im Nachbarhaus. Meine Mutter ist halt mehrfach in der Woche, von oben bis unten mit Einkaufstaschen bepackt, ihre Runde durch die Gegend einkaufen gegangen. Und (Stoff)Windeln wurden damals, wenn sie benutzt waren, nicht weggeworfen, sondern ausgekocht und wiederverwendet.

Aber das waren andere Zeiten. Und besonders lustig, besonders bei Schlechtwetter, waren sie auch nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 18. November 2020, 09:02:42
Ja ein Auto ist teuer. Aber ein Auto kann man in einer finanziellen Notlage verkaufen.

Wenn man vorher in eine Gegend gezogen ist, wo selbst der Lebensmittelkauf ohne Auto fast unmöglich ist?

Und Car Sharing für einen Wochenendausflug ist zu teuer. Da wäre ein klassischer Mietwagen billiger.

Das ist doch nun wirklich egal, ob wir von Car Sharing oder Mietwagen sprechen. Es geht ums Prinzip.

Und wenn man jetzt mal so Taxirechnungen, Mietwagenrechnungen, Car Sharing zusammen rechnet kommt man im Schnitt auch auf ein paar hunderter im Monat.

Wenn man das Verhalten unhinterfragt weiterlebt und für alle Wege, für die man bisher ein Auto genutzt hat, vielleicht. Aber es geht ja gerade darum, sein Leben zum größten Teil mit umweltfreundlichen Alternativen zu organisieren - und in den Fällen, in denen man mal ein Auto braucht (Besuch der Tante am Land, Ausflug, Möbelkauf...), sich eines zu leihen.

Ausser man ist wirklich nur innerhalb der Stadtgrenzen unterwegs und alle Ziele gut mit Öffis erreichbar und man auch die Zeit mitbringen kann.

Das stimmt ganz einfach nicht, dass man ein Auto braucht, sobald man Wien verlässt. Zum Neusiedler See, zu Rax und Semmering, in die Wachau, Teile des Wienerwalds - viele beliebte Ausflugsziele sind ganz ausgezeichnet öffentlich erreichbar. (Und es ist nicht so, dass in den Zügen und Bussen keine Familien sitzen, ganz im Gegenteil.) Ja, viele weniger (mit zwei, drei Bussen pro Tag), und manche auch gar nicht - aber allein mit denen, die man mehr oder weniger gut erreichen kann, ist man für ein, zwei Jahre versorgt. Abseits von Bahnlinien gelegene Ausflugsziele kann man auch sehr gut mit Radtouren kombinieren, wenn mal partout kein Bus fährt. Und für die übrigen Ziele nimmt man sich dann halt einen Mietwagen oder Car Sharing, was gerade günstiger ist.

Es ist halt eine Frage der Organisation und des Wollens. Sicher kann man niemanden dazu zwingen, sein Leben so zu organisieren - aber dann sollte man wenigstens so ehrlich sein, dass es mehr Bequemlichkeit ist als dass es nicht geht. Vielfach ist das gerade zuweilen gar nicht schlechte ÖV-Angebot aber auch einfach unbekannt. Hier müsste beim Marketing nachgeschärft werden - und zwar nicht nur auf Plakaten in Zügen, denn dort predigt man zu Bekehrten.

Edit: Mir ist beim erneuten Lesen aufgefallen, dass Du wahrscheinlich nicht nur Ausflüge meintest (nachdem es im Absatz vorher darum ging, wäre das aber zumindest missverständlich). Aber auch beim Pendeln ins Umland sehe ich nicht, dass man zwangsläufig ein Auto braucht. An Arbeitsplatzagglomerationen (z.B. entlang der Südbahn) gibt es durchaus ein dichtes ÖV-Angebot (auch wenn sich sicher immer noch Verbesserungsmöglichkeiten bieten).

Bei den letzten Punkten hoffe ich eben, das Rot-Pink im gegensatz zu Rot-Grün etwas mehr Fokus auf die Aussenbezirke legt. Bei den Grünen hatte ich das Gefühl das denen die Aussenbezirke vollkommen wurscht waren. Damit man dann eben nicht mehr extra viel Zeit mitbringen muss um ein Ziel abseits der U-Bahn im 21, 22 und 23. Bezirk zu erreichen.

Naja, die Zuständigkeit für die Öffis lag bei Ulli Sima, nicht bei den Grünen. Aber stimmt, gerade in Transdanubien gehört vor allem das über jahrzehnte gewachsene Busnetz einmal grundlegend überarbeitet.

Und eine 100% Trendwende im Verkehr wird es nicht geben. Aus verschiedenen Gründen aber meiner Meinung nach Hauptsächlich deswegen weil nieman djemals das Auto fahren bzw. den privaten Autobesitz verbieten wird. Dazu hängen halt zu viele Arbeitsplätze dran.

Das ist aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen und so zu tun, als sei eine ständige Zunahme des Autoverkehrs ein unabwendbares Naturereignis wie eine Pandemie oder ein Erdbeben hinzunehmen. Das wäre eher eine Kapitulation der Politik, ein Eingeständnis, dass man nicht gestalten möchte.

Ludwigs Aussage gestern Abend, dass man die Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen und es kein Entweder-Oder geben dürfe, verheißt jedenfalls nichts Gutes (der Blümel hat ähnliches mal im Wahlkampf geäußert). Klingt toll und harmonisch, ist aber unrealistisch - denn es steht, gerade in dicht bebauten Stadtvierteln, nun mal eine begrenzte Menge Platz zur Verfügung. Wenn eine Straße 15, 20 oder 25 m breit ist, muss halt eine Nutzung zurückstecken, wenn man eine andere fördern möchte (außer, man möchte Häuserzeilen abreißen, was ja noch nicht mal der ÖAMTC fordert.) Und wenn eine Straßenbahn eine Bevorrechtigung an der Ampelschaltung bekommt, müssen Autos halt warten, und umgedreht (wenn die grüne Welle für den MIV wichtiger ist) - da gibt es kein Entweder-Oder. Das klingt mir nach einer Ausrede, alles zu lassen, wie es ist.

Meine Eltern hatten eine fünfköpfige Familie zu versorgen und hatten gar kein Auto. Allerdings waren Meinl, Miag, ein Fleischhauer und eine Konditorei in unmittelbarer Nähe und der Gemüsetandler sogar im Nachbarhaus.

Und genau da gilt es anzusetzen bei einer weitsichtigen Stadtentwicklungspolitik. Klug geplante Wohngebiete haben halt nicht nur schöne Wohnungen und grüne Innenhöfe, sondern auch alles zumindest für den kurzfristigen Bedarf notwendige.

Die Frage sollte doch viel mehr sein, wie man für möglichst viele ein Leben ohne Auto ermöglicht - und nicht, dass es nicht geht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 18. November 2020, 09:59:25
Bei den Grünen hatte ich das Gefühl das denen die Aussenbezirke vollkommen wurscht waren. Damit man dann eben nicht mehr extra viel Zeit mitbringen muss um ein Ziel abseits der U-Bahn im 21, 22 und 23. Bezirk zu erreichen.

Klar. Die Grünen waren ja vor allem in den sogenannten "Bobo" Bezirken zwischen Ring und Gürtel stark und haben daher vor allem Politik für das Klientel gemacht. Dass dem Hackler aus einem Gemeindebau in Hirschstetten oder Kaiserebersdorf andere Dinge wichtig sind, wurde da gerne mal vergessen.

Sieht man zB an den Öffientwicklungen aus der Ära. U1 Süd: mehr schlecht als recht dahingerotze Umsteigehaltestellen, das Busterminal Alaudagasse erhielt dieses Jahr sogar Sitzmöglichkeiten bei den Haltestellen vom 17A, bei Regen ist man allerdings immer noch ungeschützt. Und noch immer kommt es zu brandgefährlichen Situationen, wo Leute quer über die Favoritenstraße laufen bei roter Fußgängerampel, weil man nicht 15/20min auf eine der dortigen Buslinien warten will...
Altes Landgut: der Fußweg von der U1 zum 15A, speziell Richtung Simmering, ist auch eine Frechheit. Vor allem für ältere Leute mühsam mit den vielen verschiedenen Randsteinniveaus von Radweg, unnötiger 3. SEV-Haltestelle, …) dafür ein riesiger zubetonierter Freiplatz, den keiner braucht ....

Das wäre alles viel kundenfreundlicher/attraktiver gegangen. Aber is ja nur Stadtrand. Der gemeine Pöbel hat das zu akzeptieren.


––

Zum Thema mit Familie mit Kindern und Einkauf: meine alleinerziehende Mutter hat für mich und meine Schwestern auch eingekauft - im 21., im Gemeindebau wohnend, ohne einen Führerschein zu haben. War das "leiwand"? Nein, sicher nicht. Aber es ging. Es musste gehen.
Da wurde halt die ansonst schon gehfähige Schwester oft auch widerwillig in den Kiwa gesetzt und dieser randvoll mit dem Einkauf beladen und mit fremder Hilfe die Stufen beim E1 reingehoben. Man schafft alles, wenn man will.
Natürlich ist das nicht so bequem, aber da nehme ich lieber gewisse Unbequemlichkeiten in Kauf bevor ich unseren Kindern und deren Kindern eine vermüllte Erde hinterlasse. Und würde jeder so denken, gäbe es auch weniger Probleme. Aber das ICH ist leider oft höherwertiger als das WIR. Soll sich bitte keiner hier angegriffen fühlen, ich meine das ganz allgemein gesprochen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 18. November 2020, 10:09:58
Ja ein Auto ist teuer. Aber ein Auto kann man in einer finanziellen Notlage verkaufen. Eine Mietwohnung die ich brauche eher schwer.
Der Wertverlust eines Autos ist beträchtlich. Sofern wir nicht von Klassikern mit antiquarischen Sammlerwert sprechen, ist der Kauf plus Verkauf immer ein Verlust (zumindest für eine Privatperson). Eher ist das Auto sogar der Grund oder zumindest der Verstärker der finanziellen Notlage :lamp:

Es geht nicht um den Wert des Fahrzeuges. Sondern um die Kosten die es eben verursacht. Es ist, zumindest auf meiner Streichliste für finanzielle Notlagen, der erste Posten.
Ich kenne mehr Menschen die wegen dem Kauf eines Eigenheims in finanzielle Notlage geraten sind als welche die es wegen dem Auto waren.  :lamp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 18. November 2020, 11:05:04
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 11:26:30
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Nur wenn ihr die Linie 71 bervorzugt, dann redet euch auch mit Schwechat zusammen, wie wiet die Straßenbahn wirklich verlängert wird, bzw wo man auch gleich eine große P&R-Anlage errichtet werden könnte. Denn ich erinnere Mich an ein Interview des Schwechater Bürgermeister, der bei Vorstelleung des Projektes zu bedenken gegeben hat, dass dies nur dann sinnvoll ist, wenn man den Pendlern auch die Möglichkeit gibt im Raum Schwechat vom Auto dann auf die Straßenbahn umsteigen zu können.

Denn es bringt mMn überhaupt nichts, wenn man den 71A durch eine Straßenbahnen ersetzt, solange die MIV-Einpendler keine Möglichkeit haben ihr Auto dann entlang der Straßenbahn stehen lassen zu können.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 18. November 2020, 11:30:18
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.
Zur SPÖ Wien:
Koalitionspakt ist die Kunst, die Kleinpartei so schnell über den Tisch zu ziehen, daß sie die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

Schaun wir, was da kommt. Bei den Straßenbahnprojekten wirds ein 0:4 werden
Bei der Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus wirds an Mikl-Leitner scheitern.

Und dass ihr immer noch von der Kaltenleutgebner Bahn träumt zeigt, dass ihr lieber mit plakativen, aber sinnentleerten Projekten herumschmeißt als darüber nachzudenken. Allein in diesem Forum gibt es genug Fakten zu diesem Projekt zu lesen, die nicht günstig dafür sind.
Auf dieser STrecke wäre es gescheiter, die Straße auf 3 Spuren auszubauen, wobei die dritte (mittlere) Spur für den Bus in Lastrichtung da ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 18. November 2020, 11:46:33

Nur wenn ihr die Linie 71 bervorzugt, dann redet euch auch mit Schwechat zusammen, wie wiet die Straßenbahn wirklich verlängert wird, bzw wo man auch gleich eine große P&R-Anlage errichtet werden könnte. Denn ich erinnere Mich an ein Interview des Schwechater Bürgermeister, der bei Vorstelleung des Projektes zu bedenken gegeben hat, dass dies nur dann sinnvoll ist, wenn man den Pendlern auch die Möglichkeit gibt im Raum Schwechat vom Auto dann auf die Straßenbahn umsteigen zu können.

Denn es bringt mMn überhaupt nichts, wenn man den 71A durch eine Straßenbahnen ersetzt, solange die MIV-Einpendler keine Möglichkeit haben ihr Auto dann entlang der Straßenbahn stehen lassen zu können.

Ja, Wien kann benachbarten Gemeinden nicht etwas diktieren. Es wird nur gehen wenn Wien+Gemeinde+NÖ es wollen. Wobei, ich finde längerfristig wird es leichter sein wenn WLB das in Zusammenarbeit mit die Gemeinden/Bezirke macht oder wenn WL u. WLB Bezirken/Städte hilft bei die Aufbau ihre eigene Strab Unternehmen. Z.B. wenn Baden ihre Straßenbahn Netz wiederaufbaut oder Bezirk Mödling eine Straßenbahne Rodaun -  Mödling baut, dann fangen sie bei Null an ohne Erfahrung, Werkstatt, Personal, usw... dann wäre es viel einfacher für denen wenn die WL/WLB sagt "hier wenn ihr euch für sowas entscheidet, dann wurden wir euch in folgende Weise unterstützen". Dann könnten die Umland Städte ein Diskussion führen ob sie wieder bei Straßenbahnen einsteigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 18. November 2020, 11:51:55

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Alle Straßenbahnprojekte innerhalb von Wien sind alte Projekte, die es schon vor zig Jahren unter Rot-Grün gab. Als Aussenstehender wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass sich beim dem Kapitel die NEOS irgendwie eingebracht haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 11:54:33
Also ich gebe der Kaltenleutgebenbahn zumindest als Straßenbahn auch keine große Chance. Denn sie hat mMn einen reisen Nachteil ggü. den anderen Porjekten.

Die Strecke wäre nämlich eine eigenständige Strecke ohne Anschluß an den bestehenden Gleisnetz der WL und auch ein Anschluß an das Netz wäre nicht so einfach, so dass man dann die Linie in die Stadt führen könnte.

Und dann habe ich zwei Bitten

Nehmt doch endlich einmal im Vorfeld eure Pessimismusbrille ab und vor allem läßt der neuen Stadtregierung einmal etwas Zeit, die Projekte etwas auszuarbeiten und damit sie dann mit den Nachbargemeinden in Verhandlungen gehen können. Denn noch hat die Fr. Hebein das Ruder in der Hand. Das ändert sich erst mit 24. November, wenn die neue Stadtregierung angelobt wird.

Denn ich glaube auch kaum, dass sich zum Beispiel der Schwechater Bürgermeister sich in die Verhandlungen zwecks einer Straßenbahnlinie nach Schwechat reinreden läßt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 11:56:23

Nur wenn ihr die Linie 71 bervorzugt, dann redet euch auch mit Schwechat zusammen, wie wiet die Straßenbahn wirklich verlängert wird, bzw wo man auch gleich eine große P&R-Anlage errichtet werden könnte. Denn ich erinnere Mich an ein Interview des Schwechater Bürgermeister, der bei Vorstelleung des Projektes zu bedenken gegeben hat, dass dies nur dann sinnvoll ist, wenn man den Pendlern auch die Möglichkeit gibt im Raum Schwechat vom Auto dann auf die Straßenbahn umsteigen zu können.

Denn es bringt mMn überhaupt nichts, wenn man den 71A durch eine Straßenbahnen ersetzt, solange die MIV-Einpendler keine Möglichkeit haben ihr Auto dann entlang der Straßenbahn stehen lassen zu können.

Ja, Wien kann benachbarten Gemeinden nicht etwas diktieren. Es wird nur gehen wenn Wien+Gemeinde+NÖ es wollen. Wobei, ich finde längerfristig wird es leichter sein wenn WLB das in Zusammenarbeit mit die Gemeinden/Bezirke macht oder wenn WL u. WLB Bezirken/Städte hilft bei die Aufbau ihre eigene Strab Unternehmen. Z.B. wenn Baden ihre Straßenbahn Netz wiederaufbaut oder Bezirk Mödling eine Straßenbahne Rodaun -  Mödling baut, dann fangen sie bei Null an ohne Erfahrung, Werkstatt, Personal, usw... dann wäre es viel einfacher für denen wenn die WL/WLB sagt "hier wenn ihr euch für sowas entscheidet, dann wurden wir euch in folgende Weise unterstützen". Dann könnten die Umland Städte ein Diskussion führen ob sie wieder bei Straßenbahnen einsteigen.

Und ich glaube kaum, dass sich da die Stadt Wien, bzw die WL querlegen werden, wenn sie diese Städte um Unterstützung ansuchen.

Andere Frage, hast du es geschafft in den Gemeiderat zu kommen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 18. November 2020, 12:01:41

Und dass ihr immer noch von der Kaltenleutgebner Bahn träumt zeigt, dass ihr lieber mit plakativen, aber sinnentleerten Projekten herumschmeißt als darüber nachzudenken. Allein in diesem Forum gibt es genug Fakten zu diesem Projekt zu lesen, die nicht günstig dafür sind.
Auf dieser STrecke wäre es gescheiter, die Straße auf 3 Spuren auszubauen, wobei die dritte (mittlere) Spur für den Bus in Lastrichtung da ist.

Zu SPÖ, die sind auf Machterhalt ausgerichtet. Neos wird bestimmt schmerzhafte Erfahrung sammeln.

Zu Kaltenleutgebener Bahn, WLB arbeitete an einen Konzept dazu mit Straßenbahn Verlängerung bist KLG Zentrum. Da sind die Finanzierungsaufteilungsdiskussionen auch im Gange zwischen Wien, NÖ, Pdorf, KLG. Längerfristig finde ich eine Unterführung unter Liesing Bhf und Verlängerung auf ehem. Industriebahn Trasse bis U6 und Badnerbahn (Neu Erlaa wäre kompliziert) aber es gab auch die Diskussion das es zurück zu Ketzergasse und dann nach osten. Ich bin pro Schiene, wieso Kaltenleutgebner Strasse auf drei Spuren ausbauen wenn Gleise schon dort sind?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 18. November 2020, 12:08:41

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Alle Straßenbahnprojekte innerhalb von Wien sind alte Projekte, die es schon vor zig Jahren unter Rot-Grün gab. Als Aussenstehender wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass sich beim dem Kapitel die NEOS irgendwie eingebracht haben.

Einige Projekte sind so alt. Die gabs schon zu rot-schwarzen Zeiten.  ;)
Eine Straßenbahn nach Essling und weiter nach Groß Enzersdorf feiert mittlerweile ihr (mindestens) 25 jähriges Planungsjubiläum. Da wurde nämlich die provisorische Schleife Aspern beim Friedhof in Betrieb genommen. 25 Jahre in denen man ausser U-Bahn keine verbesserungs Konzepte umgestezt hat. Tschuldigung: Der 26A bekam eine Busspur auf einem Stück wo er sowieso nie im Stau stand.
Also warum sollte man auch nur ein einziges Projekt in den nächsten Jahren wirklich umsetzen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 18. November 2020, 12:09:56
Nein, ich bin leider nicht im Gemeinderat. Ich war auf die Mitte von die Neos Kandidaten Liste, es müssen schon sehr viele Personen ihre Mandat zurücklegen bis ich vorrücke, aber ich will weiterhin mich die Verkehrspolitik widmen. Es wurden schon viel von meine Arbeit zu 21., 22. und 23. im Text aufgenommen aber es wird sich nicht von alleine geschehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 18. November 2020, 12:30:03

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Alle Straßenbahnprojekte innerhalb von Wien sind alte Projekte, die es schon vor zig Jahren unter Rot-Grün gab. Als Aussenstehender wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass sich beim dem Kapitel die NEOS irgendwie eingebracht haben.

Wir waren/sind ja sehr pro Strassenbahnen. Es gibt zwischen Neos und Grünen viele Themen Überschneidungen, und es gibt auch Personen die vor es Neos gab auch für die Grünen Verkehrspolitik ausgearbeitet haben, z.B. ich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 18. November 2020, 16:15:09
Und zum 360. Klar wäre das auch ein Ansatz. Nur leider sind Teile der Trasse bereist wieder verbaut und dann weiß ich auch nicht, ob man nach Mödling entlang der der alten Trasse überhaupt eine 2-Gleisige Strecke unterbringst.

die alte Trasse geht sowieso nicht, da verbaut und wohl auch heutigen Ansprüchen nicht mehr genügend. Nein, da muss schon eine neue Trasse her, wenn man das wollen würde. Mein Beispiel sollte nur aufzeigen dass es weit, weit "bessere" oder nennen wir es "wichtigere" Projekte oder Ideen im Speckgürtel gibt, die wesentlich mehr Leuten was bringt, als das krampfhafte Festhalten an der Zementbahn....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 18. November 2020, 19:50:08
40-Minuten-Takt bei der Lokalbahn? Puh, das ist nicht sehr kundenfreundlich.  :down:

Würde einen Zug mehr einsetzen, das Intervall auf 15'/30' Taktung reduzieren und eben längere Ausgleichszeiten an den Endstellen einplanen. Bevor du das 10'-Intervall verdoppelst, kannst gleich beim Bus bleiben und das Intervall verdichten oder Gelenker einsetzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 18. November 2020, 19:53:58
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.
Schaun wir, was da kommt. Bei den Straßenbahnprojekten wirds ein 0:4 werden
Bei der Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus wirds an Mikl-Leitner scheitern.
Gut, ist notiert. Überlege dir bitte etwas mehr als eine kleinlaute Antwort, wenn es anders kommt und ich dir nochmals deine eigenen Worte vorhalte.  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 20:05:26
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.
Schaun wir, was da kommt. Bei den Straßenbahnprojekten wirds ein 0:4 werden
Bei der Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus wirds an Mikl-Leitner scheitern.
Gut, ist notiert. Überlege dir bitte etwas mehr als eine kleinlaute Antwort, wenn es anders kommt und ich dir nochmals deine eigenen Worte vorhalte.  ;)

Das Einzige, was sich höchstwahrscheinlich bis zur nächsten Wahl nicht umgesetzt wird, ist die Linie 25. Denn die hängt vom Ausbau der Seestadt ab.

Und wann da wieder neue Projekte begonnen werden, ist dernicht bekannt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Hawk am 18. November 2020, 20:38:49
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.
Schaun wir, was da kommt. Bei den Straßenbahnprojekten wirds ein 0:4 werden
Bei der Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus wirds an Mikl-Leitner scheitern.
Gut, ist notiert. Überlege dir bitte etwas mehr als eine kleinlaute Antwort, wenn es anders kommt und ich dir nochmals deine eigenen Worte vorhalte.  ;)

Das Einzige, was sich höchstwahrscheinlich bis zur nächsten Wahl nicht umgesetzt wird, ist die Linie 25. Denn die hängt vom Ausbau der Seestadt ab.

Und wann da wieder neue Projekte begonnen werden, ist dernicht bekannt.
Ich persönlich glaube nicht das, der 25ger dorthin fahren wird!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 18. November 2020, 20:42:08
Ich hoffe, die Projekte verschwinden nicht so schnell wie der damals angedachte Bau einer Tram ins Kreta-Viertel im 10.ten Hieb, deren Idee deutlich besser ist als der Endpunkt in der Absberggasse oder unter der SO-Tangente. Und solche verkrustete Politiker gibt es leider nicht nur im 10ten!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 18. November 2020, 20:46:10
Ich hoffe, die Projekte verschwinden nicht so schnell wie der damals angedachte Bau einer Tram ins Kreta-Viertel im 10.ten Hieb, deren Idee deutlich besser ist als der Endpunkt in der Absberggasse oder unter der SO-Tangente. Und solche verkrustete Politiker gibt es leider nicht nur im 10ten!

Das waren nicht die Politiker, sondern die verbohrten Bewohner des Viertel, die das Projekt zu Fall gebracht haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 18. November 2020, 21:16:46
Ich hoffe, die Projekte verschwinden nicht so schnell wie der damals angedachte Bau einer Tram ins Kreta-Viertel im 10.ten Hieb, deren Idee deutlich besser ist als der Endpunkt in der Absberggasse oder unter der SO-Tangente. Und solche verkrustete Politiker gibt es leider nicht nur im 10ten!

Das waren nicht die Politiker, sondern die verbohrten Bewohner des Viertel, die das Projekt zu Fall gebracht haben.
Es waren die Politiker, die vor den Bewohnern eingeknickt sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kanitzgasse am 18. November 2020, 22:39:42
Das rot-pinke Koalitionsabkommen (https://www.wien.gv.at/politik-verwaltung/pdf/koalitionsabkommen.pdf) sieht zum Thema Straßenbahn übrigens auch folgende Absicht vor (Seite 159):
"Straßenbahnhaltestellen, die als Inseln inmitten von Straßen angelegt sind, sind oft nur über Fußgängerampeln erreichbar. Diese Haltestellen sollen zukünftig immer über mindestens einen Schutzweg für jede Fahrtrichtung angebunden werden."
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 19. November 2020, 05:36:17
Und das mit dem Liefern. Ich schau mir lieber an was ich kaufe. Ich kaufe nicht gerne die Katze im Sack.

Ich lasse mir auch nicht alles liefern. Kleidungsstücke und Schuhe beispielsweise, das Zeug muss ich vorher sehen und gegebenenfalls probieren, eine Retoursendung wäre mir da viel zu aufwändig. Aber wenn es beispielsweise drum geht, Getränke zu besorgen, ist Liefern einfach die angenehmere Variante. Ich koste das Cola oder das Bier im Supermarkt ja auch nicht vorher.

wenn du die Anreisezeit ins Mode-/Schuhgeschäft rechnest dann ist Auswählen am Monitor->bestellen mehrerer Größen->probieren zu Hause(!)->den Rest zurückschicken (hat man im Normalfall 2Wochen Zeit, geht über 24 Stunden SelfService Postboxen) um nix aufwendiger
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 19. November 2020, 05:43:18
Die Wien Energie gibt rund 125 g/kWh an. Bei einem Verbrauch eines E Autos von 20kWh auf 100km ergibt das rund 25g/km CO2. Das ist deutlich weniger als ein normaler Verbrennen emittiert. Es ist also eine einfache Rechnung das bei steigendem E Auto Anteil der CO2 Anteil sinkt. Und das letzte Kohlekraftwerk wurde in Österreich dieses Jahr abgedreht. Und die 3 MVA in Wien werden auch in 20 Jahren CO2 produzieren. Dazu Strom und Fernwärme. Die sind im übrigen an dem Wert der Wien Energie Hauptverantwortlich. BTW. fährt auch die Straßenbahn und die U-Bahn mit diesem Abdruck durch die Gegend.

Das Blöde an Elektroautos ist, dass sie kein einziges Verkehrsproblem lösen – schließlich handelt es sich erst recht wieder um ein motorisiertes Individualverkehrsmittel. Solange nicht grundsätzlich an einer Mobilitätswende gearbeitet wird, ist es eher egal, ob die Autos den Dreck im Kraftwerk oder auf der Straße erzeugen. Übrigens erzeugt auch ein Elektroauto Straßendreck in Form von Feinstaub durch Abrieb. Und wenn es sein elektrisches Leben hinter sich hat, ist es auch noch dazu im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlicher Sondermüll.
-> vor allem den Lärm durch den MIV nicht vergessen!
Den bekommt man auch mit e-Autos nicht weg, da die Hauptkomponente des Lärms die Abrollgeräusche der Reifen sind.
Gürtel&co werden auch durch e-Autos nicht zur Wohlfühloase werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 19. November 2020, 06:07:15
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Hast du weitergehende Infos was genau da geplant ist?
z.B. Verlängerung 18er - ca. so wie es Harald Jahn auf tramway.at angedacht hat?

http://tramway.at/11/index.html

Wie soll z.B. die Querung der Prater Hauptallee erfolgen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 19. November 2020, 07:21:50
Laut Koalitionspakt sollen kommen:
- eine neue Linie 27
- eine neue Linie 12
- ein verlängerter 18er
- ein verlängerter 25er
- und zumindest eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus.

Ich finde die Straßenbahn Verlängerungen ganz gut gewählt. Über die Stadtgrenze haben wir ja ein Lokalbahn Konzept bis Groß Enzersdorf in 2018 ausgearbeitet  aber 71 bis Schwechat wäre auch hübsch. Kaltengeben Nahn ist ja auch drinnen.

Hast du weitergehende Infos was genau da geplant ist?
z.B. Verlängerung 18er - ca. so wie es Harald Jahn auf tramway.at angedacht hat?

http://tramway.at/11/index.html

Wie soll z.B. die Querung der Prater Hauptallee erfolgen?

Na Schienen drüber. Gefühlte Tausend Gelb-Rot-Ampeln aufstellen und fertig.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 20. November 2020, 09:04:36

Wie soll z.B. die Querung der Prater Hauptallee erfolgen?

Na Schienen drüber. Gefühlte Tausend Gelb-Rot-Ampeln aufstellen und fertig.

mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 20. November 2020, 09:47:39

Wie soll z.B. die Querung der Prater Hauptallee erfolgen?

Na Schienen drüber. Gefühlte Tausend Gelb-Rot-Ampeln aufstellen und fertig.

mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...
Wo ist der Unterschied, ob eine Straßenbahn oder ein Bus quert?
Für Radfahrer gibt es übrigens Schienen, die vor dem Steckenbleiben schützen. Die könnte man dort verlegen.

Wenn es wieder einmal einen Weltrekordversuch gibt, der eine ganz glatte Oberfläche benötigt, könnte man die Schienen auch kurzzeitig zudecken  :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Landstraße am 20. November 2020, 09:53:00

Wenn es wieder einmal einen Weltrekordversuch gibt, der eine ganz glatte Oberfläche benötigt, könnte man die Schienen auch kurzzeitig zudecken  :)
So wie es eh schon am Praterstern gemacht wurde bzw. wird  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 20. November 2020, 10:24:15
mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...

vor noch nicht all zu langer Zeit (bis 2008) fuhr der 77A über Lusthausstraße und Hauptallee zum Lusthaus - also direkt "auf" dem Mekka der Läufer und Radlfahrer

hat damals niemanden gestört.

jetzt fährt seit 2008 der 77A gemeinsam mit dem Straßenverkehr über die Stadionallee - wohlgemerkt gibt's bei der Kreuzung Stadionallee#Hauptallee nicht mal eine Fußgängerampel oder sonstiges sondern nur Tempo 30 im Kreuzungsbereich und Zebrastreifen/Nachrangtafeln....

Aber wenn dort eine Tramway fahren soll, dann muss eine Unterführung her?.... sollte man wirklich soviel Angst vor der pöhsen pöhsen Straßenbahn haben, dann kann man da eine Ampel installieren, fertig. Dazu brauchts keine Unterführung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 20. November 2020, 10:57:51
mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...

vor noch nicht all zu langer Zeit (bis 2008) fuhr der 77A über Lusthausstraße und Hauptallee zum Lusthaus - also direkt "auf" dem Mekka der Läufer und Radlfahrer

hat damals niemanden gestört.

jetzt fährt seit 2008 der 77A gemeinsam mit dem Straßenverkehr über die Stadionallee - wohlgemerkt gibt's bei der Kreuzung Stadionallee#Hauptallee nicht mal eine Fußgängerampel oder sonstiges sondern nur Tempo 30 im Kreuzungsbereich und Zebrastreifen/Nachrangtafeln....

Aber wenn dort eine Tramway fahren soll, dann muss eine Unterführung her?.... sollte man wirklich soviel Angst vor der pöhsen pöhsen Straßenbahn haben, dann kann man da eine Ampel installieren, fertig. Dazu brauchts keine Unterführung.

Richtig. Wo ist denn nun eigentlich der Unterschied, ob man eine Straße samt Busspur oder eine Straßenbahntrasse quert? Lustig finde ich an der Stelle ja vor allem, dass die wenigsten sich der Vorfahrt an dieser Stelle bewusst sind - die Meiereistraße hat nämlich Vorfahrt, nicht die Prater Hauptallee. Dennoch bremsen viele Autos sogar ab, wenn man als Radfahrer dort wartet oder sich langsam nähert. Meines Erachtens zeigt die Stelle ganz gut, wie viel Straßenraumgestaltung ausmacht: die schnurgerade und vor allem breite Prater Hauptallee wird als Vorfahrtstraße wahrgenommen, nicht die schmale und in Kurven um Mittelinseln geführte Meiereistraße.

Für Radfahrer gibt es übrigens Schienen, die vor dem Steckenbleiben schützen. Die könnte man dort verlegen.

Die braucht es da wahrscheinlich gar, die allermeisten Radfahrenden würden ja den 18er im 90-Grad-Winkel queren (vielleicht etwas mehr oder weniger, wenn das Gleis dem Bogen der heutigen Busspur folgt) - und solche Kreuzungen sind ja unproblematisch. Gefährlich wird es für Radfahrende, wenn man parallel zu den Gleisen fährt, und dann auch noch dicht dran.

Unabhängig davon sollte man überlegen, die Stadionallee zumindest zwischen Lusthausstraße und Hauptallee komplett für den MIV zu sperren, egal ob mit oder ohne Bim. Das würde den Durchgangsverkehr dahin drängen, wo er hingehört (auf die Tangente) und dem Joggerparadies viel eher helfen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Landstraße am 20. November 2020, 11:30:39

Unabhängig davon sollte man überlegen, die Stadionallee zumindest zwischen Lusthausstraße und Hauptallee komplett für den MIV zu sperren, egal ob mit oder ohne Bim. Das würde den Durchgangsverkehr dahin drängen, wo er hingehört (auf die Tangente) und dem Joggerparadies viel eher helfen.
Absolut. Das wäre eine weitere prädestinierte Stelle für ein Rasengleis!

Eine Unterführung würde zwar aus meiner Sicht das Stadtbild dort ziemlich zerstören, aber wäre halt bei Veranstaltungen auf der Hauptallee von Vorteil um die Verbindungen aufrecht zu erhalten. Allerdings könnte man mit guter Organisation wohl auch bei Veranstaltungen gelegentlich Straßenbahnen passieren lassen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 20. November 2020, 11:50:35
Allerdings könnte man mit guter Organisation wohl auch bei Veranstaltungen gelegentlich Straßenbahnen passieren lassen.
"Lebender Schranken mit /(speziellem) Flatterband (https://www.tag24.de/nachrichten/deutsche-bahn-mitarbeiter-spielen-am-eiswurmlager-schranke-flatterband-zug-mrb-fahrt-uebergang-dresden-1391067)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 20. November 2020, 12:34:25
Ich hab keine Details zu 18 Verlängerung, aber ich trag gerne MIV-Sperre und Rasengleis hinein. Sorgen um Fussgänger/Strab Konflikt oder Unterführung ebenfalls.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 20. November 2020, 12:39:09
Ich hab keine Details zu 18 Verlängerung, aber ich trag gerne MIV-Sperre und Rasengleis hinein. Sorgen um Fussgänger/Strab Konflikt oder Unterführung ebenfalls.

Ob man eine Komplettsperre durchbringt, da bin ich mir nicht sicher. Denn für den MIV (Pendler) würe es bedeuten, dass sie dann bis zur Franzensbrückenstraße oder über die Tangente fahren müssen.

Die soll kein Verhindrungsargument sein, sondern nur etwas, was man bei einer Sperre bedenken sollte,
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Landstraße am 20. November 2020, 12:42:20
Ich hab keine Details zu 18 Verlängerung, aber ich trag gerne MIV-Sperre und Rasengleis hinein. Sorgen um Fussgänger/Strab Konflikt oder Unterführung ebenfalls.
Wo trägst du das ein?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 20. November 2020, 14:10:35
Im Koalition.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tramwaycafe am 20. November 2020, 17:50:35
Allerdings könnte man mit guter Organisation wohl auch bei Veranstaltungen gelegentlich Straßenbahnen passieren lassen.

Nicht nur «könnte» sondern «kann»: Genau das passiert im Übrigen in Linz. Dort kreuzt die Marathonstrecke die Straßenbahn an der Neuen Welt. Wenn nicht gerade die Superelite vorbeiläuft, werden die Läufer weithin sichtbar für gefühlte 15 Sekunden zurückgehalten, damit jeweils in beide Richtungen mindestens eine Straßenbahn passieren kann. Funktioniert super, selbst erlebt; das war so offensichtlich, dass ich (als Läufer) nicht einmal stehenzubleiben brauchte, sondern einfach etwas Lauftempo ’rausnahm.

In Linz gibt es meiner Beobachtung nach halt einfach Leute, die eher auf das Mögliche schauen, als darauf, wie man das verhindern kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tramwaycafe am 20. November 2020, 17:55:17
Ob man eine Komplettsperre durchbringt, da bin ich mir nicht sicher. Denn für den MIV (Pendler) würe es bedeuten, dass sie dann bis zur Franzensbrückenstraße oder über die Tangente fahren müssen.

Ja. Eh. Wenn ich von Neubau nach Mariahilf per MIV möchte, muss ich inzwischen auch bis zum Gürtel oder der Zweierlinie ausweichen. So what?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 20. November 2020, 18:30:46
Ob man eine Komplettsperre durchbringt, da bin ich mir nicht sicher. Denn für den MIV (Pendler) würe es bedeuten, dass sie dann bis zur Franzensbrückenstraße oder über die Tangente fahren müssen.

Ja. Eh. Wenn ich von Neubau nach Mariahilf per MIV möchte, muss ich inzwischen auch bis zum Gürtel oder der Zweierlinie ausweichen. So what?

Und wie weit musst du nach Osten fahren, dass du vom 3. auf den Handelskai kommst? Ich glaube, das ist eine etwas noch größere Entfernung, als Gürtel-Zweierlinie.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 20. November 2020, 20:26:26
Ob man eine Komplettsperre durchbringt, da bin ich mir nicht sicher. Denn für den MIV (Pendler) würe es bedeuten, dass sie dann bis zur Franzensbrückenstraße oder über die Tangente fahren müssen.

Ja. Eh. Wenn ich von Neubau nach Mariahilf per MIV möchte, muss ich inzwischen auch bis zum Gürtel oder der Zweierlinie ausweichen. So what?

Und wie weit musst du nach Osten fahren, dass du vom 3. auf den Handelskai kommst? Ich glaube, das ist eine etwas noch größere Entfernung, als Gürtel-Zweierlinie.
Nur bis zur Tangente. Oder ist der Vignettenkauf unzumutbar?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 20. November 2020, 20:37:50
Ob man eine Komplettsperre durchbringt, da bin ich mir nicht sicher. Denn für den MIV (Pendler) würe es bedeuten, dass sie dann bis zur Franzensbrückenstraße oder über die Tangente fahren müssen.

Ja. Eh. Wenn ich von Neubau nach Mariahilf per MIV möchte, muss ich inzwischen auch bis zum Gürtel oder der Zweierlinie ausweichen. So what?

Und wie weit musst du nach Osten fahren, dass du vom 3. auf den Handelskai kommst? Ich glaube, das ist eine etwas noch größere Entfernung, als Gürtel-Zweierlinie.
Nur bis zur Tangente. Oder ist der Vignettenkauf unzumutbar?

Ja. Denn was macht jemand mit einem Mofa. Der darf nicht auf die Autobahn.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 20. November 2020, 21:29:10
Ja. Denn was macht jemand mit einem Mofa. Der darf nicht auf die Autobahn.
Bei uns gibts keine Mofas und wenn einer mit dem Mofa von Deutschland runter kommt, dann wird ihm der Umweg keine Rolle mehr spielen.

Deutsche Rechtslage: Mofa max. 25 km/h, darf auch außerhalb des Ortsgebietes auf Radwegen fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 20. November 2020, 21:53:38
Ja. Denn was macht jemand mit einem Mofa. Der darf nicht auf die Autobahn.
Bei uns gibts keine Mofas und wenn einer mit dem Mofa von Deutschland runter kommt, dann wird ihm der Umweg keine Rolle mehr spielen.

Deutsche Rechtslage: Mofa max. 25 km/h, darf auch außerhalb des Ortsgebietes auf Radwegen fahren.

Aber es gibt nun mal Fahrzeuge, die nicht auf eine Autobahn dürfen.

Und in meiner Jugend hat diese Zweiräder Mofa genannt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 21. November 2020, 00:06:56
Aber es gibt nun mal Fahrzeuge, die nicht auf eine Autobahn dürfen.

Moped. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 21. November 2020, 00:25:56
Und in meiner Jugend hat diese Zweiräder Mofa genannt.
Der schädliche Einfluss des Empfang des deutschen Fernsehen in Österreich. Moped oder Mopettn waren das vorher.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 21. November 2020, 07:08:27
mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...

vor noch nicht all zu langer Zeit (bis 2008) fuhr der 77A über Lusthausstraße und Hauptallee zum Lusthaus - also direkt "auf" dem Mekka der Läufer und Radlfahrer

hat damals niemanden gestört.

jetzt fährt seit 2008 der 77A gemeinsam mit dem Straßenverkehr über die Stadionallee - wohlgemerkt gibt's bei der Kreuzung Stadionallee#Hauptallee nicht mal eine Fußgängerampel oder sonstiges sondern nur Tempo 30 im Kreuzungsbereich und Zebrastreifen/Nachrangtafeln....

Aber wenn dort eine Tramway fahren soll, dann muss eine Unterführung her?.... sollte man wirklich soviel Angst vor der pöhsen pöhsen Straßenbahn haben, dann kann man da eine Ampel installieren, fertig. Dazu brauchts keine Unterführung.
Kann es sein, dass du noch nie in der Prater Hauptallee sportelnd unterwegs warst?

Und ja der Verkehr im unteren Bereich hat massiv gestört.

Klar kann man sich als Radfahrer oder Läufer mit den jetztigen Gegebenheiten arrangieren, optimal ist es trotzdem nicht, da man bei dieser Kreuzung auf den querenden Verkehr achten muss, stört beim Training, wenn man z.B. Intervalle macht.
Darum der Hinweis, falls die Verlängerung wirklich kommen sollte, an eine ev. Unterführung zu denken.

Dann wäre mMn die optimale Lösung - durchgehend verkehrsfrei auf der Prater Hauptallee.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 21. November 2020, 07:52:11
mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...

vor noch nicht all zu langer Zeit (bis 2008) fuhr der 77A über Lusthausstraße und Hauptallee zum Lusthaus - also direkt "auf" dem Mekka der Läufer und Radlfahrer

hat damals niemanden gestört.

jetzt fährt seit 2008 der 77A gemeinsam mit dem Straßenverkehr über die Stadionallee - wohlgemerkt gibt's bei der Kreuzung Stadionallee#Hauptallee nicht mal eine Fußgängerampel oder sonstiges sondern nur Tempo 30 im Kreuzungsbereich und Zebrastreifen/Nachrangtafeln....

Aber wenn dort eine Tramway fahren soll, dann muss eine Unterführung her?.... sollte man wirklich soviel Angst vor der pöhsen pöhsen Straßenbahn haben, dann kann man da eine Ampel installieren, fertig. Dazu brauchts keine Unterführung.
Kann es sein, dass du noch nie in der Prater Hauptallee sportelnd unterwegs warst?

Und ja der Verkehr im unteren Bereich hat massiv gestört.

Klar kann man sich als Radfahrer oder Läufer mit den jetztigen Gegebenheiten arrangieren, optimal ist es trotzdem nicht, da man bei dieser Kreuzung auf den querenden Verkehr achten muss, stört beim Training, wenn man z.B. Intervalle macht.
Darum der Hinweis, falls die Verlängerung wirklich kommen sollte, an eine ev. Unterführung zu denken.

Dann wäre mMn die optimale Lösung - durchgehend verkehrsfrei auf der Prater Hauptallee.
Wen juckts ob da jemand trainiert. Eine Unterführung, egal ob für die Bim oder die Läufer verteuert die Strecke ungemein. Somit wird sie von unrealistisch zu total unrealistisch, falls man sich auf größere Baumaßnahmen versteift. Und bezgl. der Sperre für den MIV auf der Stadionallee: Wirklich stark befahren ist die nur wenn's auf der Tangente stehst. Ausser halb dieser Zeiten ist die eher schwach befahren. Wenn's sie also sperren wirds nicht wirklich jemand auffallen, da sie ja sowieso auch jetzt schon das ganze Wochenende gesperrt ist. Besucher des Stadionbades vielleicht. Für Einsatzfahrzeuge muss sie aber unbedingt befahrbar bleiben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 21. November 2020, 08:37:07
Ich hab keine Details zu 18 Verlängerung, aber ich trag gerne MIV-Sperre und Rasengleis hinein. Sorgen um Fussgänger/Strab Konflikt oder Unterführung ebenfalls.
Danke!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 68er am 21. November 2020, 09:19:00
Gegenstandpunkt: Wenn da wirklich viele Millionen verschwendet und viel Natur zerstört würden, um eine völlig sinnlose Unterführung hinzubetonieren, muss das Projekt verhindert werden. Die Straßenbahnverlängerung ist toll, aber wenn jetzt schon Jogger den Straßenraum nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel teilen können, sobald dieses nicht auf Gummireifen fährt, soll man es gleich bleiben lassen und alle sollen joggen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 21. November 2020, 09:39:09
Und in meiner Jugend hat diese Zweiräder Mofa genannt.
Der schädliche Einfluss des Empfang des deutschen Fernsehen in Österreich. Moped oder Mopettn waren das vorher.

Ich bleibe noch kurz OT: In meiner Jugend hat "niemand" zum Puch Maxi (https://de.wikipedia.org/wiki/Puch_Maxi#/media/Datei:Millionen_maxi.jpg) Moped gesagt, das war in Wien schon vor über 40 Jahren ein Mofa. Alle anderen Puch mit 50 ccm, auch die Postler-Harleys wurden damals aber Moped genannt.

Gegenstandpunkt: Wenn da wirklich viele Millionen verschwendet und viel Natur zerstört würden, um eine völlig sinnlose Unterführung hinzubetonieren, muss das Projekt verhindert werden. Die Straßenbahnverlängerung ist toll, aber wenn jetzt schon Jogger den Straßenraum nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel teilen können, sobald dieses nicht auf Gummireifen fährt, soll man es gleich bleiben lassen und alle sollen joggen.

Ich würde zwar nicht "völlig sinnlos" sagen, aber sonst :up:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 21. November 2020, 10:58:29
mMn ganz schlechter Vorschlag, entwertet das "Laufmekka", Unterführung sollte schon drinnen sein...

vor noch nicht all zu langer Zeit (bis 2008) fuhr der 77A über Lusthausstraße und Hauptallee zum Lusthaus - also direkt "auf" dem Mekka der Läufer und Radlfahrer

hat damals niemanden gestört.

jetzt fährt seit 2008 der 77A gemeinsam mit dem Straßenverkehr über die Stadionallee - wohlgemerkt gibt's bei der Kreuzung Stadionallee#Hauptallee nicht mal eine Fußgängerampel oder sonstiges sondern nur Tempo 30 im Kreuzungsbereich und Zebrastreifen/Nachrangtafeln....

Aber wenn dort eine Tramway fahren soll, dann muss eine Unterführung her?.... sollte man wirklich soviel Angst vor der pöhsen pöhsen Straßenbahn haben, dann kann man da eine Ampel installieren, fertig. Dazu brauchts keine Unterführung.
Kann es sein, dass du noch nie in der Prater Hauptallee sportelnd unterwegs warst?

Und ja der Verkehr im unteren Bereich hat massiv gestört.

Klar kann man sich als Radfahrer oder Läufer mit den jetztigen Gegebenheiten arrangieren, optimal ist es trotzdem nicht, da man bei dieser Kreuzung auf den querenden Verkehr achten muss, stört beim Training, wenn man z.B. Intervalle macht.
Darum der Hinweis, falls die Verlängerung wirklich kommen sollte, an eine ev. Unterführung zu denken.

Dann wäre mMn die optimale Lösung - durchgehend verkehrsfrei auf der Prater Hauptallee.
Wen juckts ob da jemand trainiert. Eine Unterführung, egal ob für die Bim oder die Läufer verteuert die Strecke ungemein. Somit wird sie von unrealistisch zu total unrealistisch, falls man sich auf größere Baumaßnahmen versteift. Und bezgl. der Sperre für den MIV auf der Stadionallee: Wirklich stark befahren ist die nur wenn's auf der Tangente stehst. Ausser halb dieser Zeiten ist die eher schwach befahren. Wenn's sie also sperren wirds nicht wirklich jemand auffallen, da sie ja sowieso auch jetzt schon das ganze Wochenende gesperrt ist. Besucher des Stadionbades vielleicht. Für Einsatzfahrzeuge muss sie aber unbedingt befahrbar bleiben.
Dich anscheinend nicht, aber es gibt genug Sportbegeisterte, die das "juckt". Fahr mal am frühen Abend durch die Hauptallee und schau mal was da los ist.
Wenn dann im Bereich Stadion alle paar Minuten ein Straßenbahn quert ist es halt nicht optimal.
Wie gesagt man kann sicher damit leben aber wenn da wirklich etwas kommen sollte dann kann man es ja zumindestens andenken.
und für Eltern wär's halt auch angenehmer wenn ich eine komplett gesperrten Bereich habe, dann kann der Nachwuchs unbeschwert seine ersten Fahr-/Laufschritte machen ohne auf Querverkehr achten zu müssen.
Wie gesagt geht natürlich auch ohne.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 21. November 2020, 11:05:12
Gegenstandpunkt: Wenn da wirklich viele Millionen verschwendet und viel Natur zerstört würden, um eine völlig sinnlose Unterführung hinzubetonieren, muss das Projekt verhindert werden. Die Straßenbahnverlängerung ist toll, aber wenn jetzt schon Jogger den Straßenraum nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel teilen können, sobald dieses nicht auf Gummireifen fährt, soll man es gleich bleiben lassen und alle sollen joggen.
?
Wo wird bei einer Unterführung "viel Natur" zerstört?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 21. November 2020, 11:06:20
Wenn dann im Bereich Stadion alle paar Minuten ein Straßenbahn quert ist es halt nicht optimal.

Und wenn alle paar Minuten Autobusse kommen, ist das besser? Sorry, aber ich sehe keinen Unterschied – in beiden Fällen quert ein öffentliches Verkehrsmittel. Dass das eine 20 m länger ist als das andere, kann nicht wirklich ausschlaggebend sein, dass es plötzlich uzumutbar wird.

Wie gesagt man kann sicher damit leben aber wenn da wirklich etwas kommen sollte dann kann man es ja zumindestens andenken.
und für Eltern wär's halt auch angenehmer wenn ich eine komplett gesperrten Bereich habe, dann kann der Nachwuchs unbeschwert seine ersten Fahr-/Laufschritte machen ohne auf Querverkehr achten zu müssen.
Wie gesagt geht natürlich auch ohne.

Die Hauptallee ist nicht die einzige Möglichkeit in Wien, ohne Störungen durch andere Verkehrsarten erste Schritte zu machen. Außerdem ist der Bewegungsradius der hier angesprochenen Allerkleinsten bei weitem nicht so groß: Für erste Schritte oder erste Radfahrversuche reicht im Allgemeinen auch der Beserlpark ums Eck – ebenfalls völlig ungestört von anderen Verkehrsarten.

Ich habe das Gefühl, hier werden Probleme heraufbeschworen, die es gar nicht gibt. Seit wann argumentieren eigentlich die hierorts mehrheitlich vertretenen Straßenbahnbefürworter mit den Aussagen der roten Betoniererfraktion?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 21. November 2020, 11:13:37
Gegenstandpunkt: Wenn da wirklich viele Millionen verschwendet und viel Natur zerstört würden, um eine völlig sinnlose Unterführung hinzubetonieren, muss das Projekt verhindert werden. Die Straßenbahnverlängerung ist toll, aber wenn jetzt schon Jogger den Straßenraum nicht mehr mit einem öffentlichen Verkehrsmittel teilen können, sobald dieses nicht auf Gummireifen fährt, soll man es gleich bleiben lassen und alle sollen joggen.
?
Wo wird bei einer Unterführung "viel Natur" zerstört?

Du ruinierst die Natur damit, dass du eine Grundwassersperre einbaust. Denn überleg einmal, wie lange diese Unterführung, Egal, ob du sie für die Straßenbahn oder die Läufer baust. Selbst bei einer Steigung von 4% bist du bei schätzungsweise zwischen 300 und 400m Gesamtbauwerkslänge.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 21. November 2020, 11:33:01
Denn überleg einmal, wie lange diese Unterführung, Egal, ob du sie für die Straßenbahn oder die Läufer baust. Selbst bei einer Steigung von 4% bist du bei schätzungsweise zwischen 300 und 400m Gesamtbauwerkslänge.
Das kann man z.B. bei der Erzherzog-Karl-Straße sehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 21. November 2020, 12:55:49
. . . .  stört beim Training, wenn man z.B. Intervalle macht.

Endlich weiß ich, was die Probleme dieser Welt sind!   ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 31/5 am 21. November 2020, 13:20:56
Vier Nebenspuren der Hauptallee sind zum Laufen nicht genug?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 21. November 2020, 13:27:00
Auf der einen Seite 2 km  Hauptallee, auf der andren Seite 2 km Hauptallee, das wird wohl genug lang für Kleinkinder und für Intervalltraining sein. Die Allee ist nicht so schmal, dass das Umdrehen vor der STadionallee beim Intervalltraining eine wirkliche Unterbrechung darstellt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 21. November 2020, 13:29:47
Kann es sein, dass du noch nie in der Prater Hauptallee sportelnd unterwegs warst?

Und ja der Verkehr im unteren Bereich hat massiv gestört.

Klar kann man sich als Radfahrer oder Läufer mit den jetztigen Gegebenheiten arrangieren, optimal ist es trotzdem nicht, da man bei dieser Kreuzung auf den querenden Verkehr achten muss, stört beim Training, wenn man z.B. Intervalle macht.
Darum der Hinweis, falls die Verlängerung wirklich kommen sollte, an eine ev. Unterführung zu denken.

Dann wäre mMn die optimale Lösung - durchgehend verkehrsfrei auf der Prater Hauptallee.
Muss man genau dort seine Intervallläufe machen? Ach stimmt, die Prater Hauptallee ist ja so kurz, da gehts nicht anders! ::)

Und zu deinem (hoffentlich nicht ernst gemeinten, da nicht wohl überlegten) Vorschlag der Unterführung: das wäre nicht nur finanziell sondern auch unwelttechnisch so ziemlich das blödeste was man dort machen kann. Da geh ich mit @68er d'accord, bevor man das macht, sollt mans gleich sein lassen!

LG t12700
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 21. November 2020, 13:33:39
Auf der einen Seite 2 km  Hauptallee, auf der andren Seite 2 km Hauptallee, das wird wohl genug lang für Kleinkinder und für Intervalltraining sein. Die Allee ist nicht so schmal, dass das Umdrehen vor der STadionallee beim Intervalltraining eine wirkliche Unterbrechung darstellt.

Ihr wart offensichtlich noch alle nicht an einen schönen Sommerwochenende im Prater. dann wüsstet ihr nämlich, was sich dort abspielt. Dort ist oft mehr los, als auf der Praterbrücke im Feierabendverkehr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 21. November 2020, 13:57:14
Na und - in Karlsruhe fährt die Straßenbahn in einer Fußgängernzone, wo jeden Tag so viel los ist wie auf der Kreuzung Hauptallee Stadionallee - wo soll da das Problem sein außer bei den Hosenscheißern der WL
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 21. November 2020, 13:58:02
Auf der einen Seite 2 km  Hauptallee, auf der andren Seite 2 km Hauptallee, das wird wohl genug lang für Kleinkinder und für Intervalltraining sein. Die Allee ist nicht so schmal, dass das Umdrehen vor der STadionallee beim Intervalltraining eine wirkliche Unterbrechung darstellt.
Ihr wart offensichtlich noch alle nicht an einen schönen Sommerwochenende im Prater. dann wüsstet ihr nämlich, was sich dort abspielt. Dort ist oft mehr los, als auf der Praterbrücke im Feierabendverkehr.
Die Hauptallee ist eine Straße, die für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt ist. Das bedeutet:

Fußgänger, also auch Läufer, haben auf der Fahrbahn, also dem breiten in der Mitte nichts, aber auch absolut nichts verloren.

Fahrräder haben das Rechtsfahrgebot zu beachten.

Nebeneinanderfahren von Fahrrädern ist nur auf Radwegen und bei Trainingsfahrten erlaubt. Nachdem es hier weit un breit keinen Radweg gibt, dürfen nur Rennräder auf Trainingsfahrt nebeneinander fahren.

Interessant werden diese zahlreichen Verstöße von der Polizei vollkommen ignoriert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 21. November 2020, 14:01:13
Na und - in Karlsruhe fährt die Straßenbahn in einer Fußgängernzone, wo jeden Tag so viel los ist wie auf der Kreuzung Hauptallee Stadionallee - wo soll da das Problem sein außer bei den Hosenscheißern der WL
Falls der 18er verlängert wird, wird die Trasse wohl eh, soweit das möglich ist, eingezäunt, siehe den 1er ab der Wittelbachstrasse...

LG t12700
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: AlternativeTransport am 21. November 2020, 16:32:01
Auf der einen Seite 2 km  Hauptallee, auf der andren Seite 2 km Hauptallee, das wird wohl genug lang für Kleinkinder und für Intervalltraining sein. Die Allee ist nicht so schmal, dass das Umdrehen vor der STadionallee beim Intervalltraining eine wirkliche Unterbrechung darstellt.

Ich finde (*längerfristig) die 18er und 1er (vorbei WU und mit Lilliputbahn Unterführung) sollten bis zu U2 verlängert werden.

Dann wäre es 1km & 1km & 2km.

Mit 18er bis z Stadion gibts eine Verbindung zur Hauptbahnhof.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 21. November 2020, 18:01:07
Interessant werden diese zahlreichen Verstöße von der Polizei vollkommen ignoriert.

Würdest du es angemessen finden, wenn die Polizei hier einschreitet? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Landstraße am 21. November 2020, 18:21:09
Ich verstehe echt nicht, wie ihr hier so ein Problem zu erfinden versucht.
Das etwaige Passieren einer aus einer Haltestelle anfahrenden (!) Straßenbahn verlangt nach einem kurzen Rechts-Links-Blick und im allerschlimmsten Fall (an Wochenenden für durchschnittlich ca. jeden 100. Sportler) eine Zeitverzögerung von höchstens 5 Sekunden. Damit wär sich sogar der Weltrekordmarathon ausgegangen.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 21. November 2020, 18:32:30
Ich verstehe echt nicht, wie ihr hier so ein Problem zu erfinden versucht.
Das etwaige Passieren einer aus einer Haltestelle anfahrenden (!) Straßenbahn verlangt nach einem kurzen Rechts-Links-Blick und im allerschlimmsten Fall (an Wochenenden für durchschnittlich ca. jeden 100. Sportler) eine Zeitverzögerung von höchstens 5 Sekunden. Damit wär sich sogar der Weltrekordmarathon ausgegangen.
Tja das kommt eben raus, wenn man nur an sich denkt! Ist doch mit Radfahrern, die wie wahnsinnig unterwegs sind, egal ob eine Kreuzung kommt oder sich Fußgänger annähern, weiterrasen, unabhängig ob sie Vorrang haben oder nicht!

Das sind natürlich nicht alle, nur die wenigen Unverbesserlichen fallen eben überall auf und verhindern dann schon gerne mal ein vernünftiges Miteinander. Das gilt für viele Entwicklungen in Wien, auch beim Straßenbahnausbau wie zB dem Kretaviertel...

LG t12700
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 21. November 2020, 19:07:51
Ich verstehe echt nicht, wie ihr hier so ein Problem zu erfinden versucht.
Das etwaige Passieren einer aus einer Haltestelle anfahrenden (!) Straßenbahn verlangt nach einem kurzen Rechts-Links-Blick und im allerschlimmsten Fall (an Wochenenden für durchschnittlich ca. jeden 100. Sportler) eine Zeitverzögerung von höchstens 5 Sekunden. Damit wär sich sogar der Weltrekordmarathon ausgegangen.
Tja das kommt eben raus, wenn man nur an sich denkt! Ist doch mit Radfahrern, die wie wahnsinnig unterwegs sind, egal ob eine Kreuzung kommt oder sich Fußgänger annähern, weiterrasen, unabhängig ob sie Vorrang haben oder nicht!

Das sind natürlich nicht alle, nur die wenigen Unverbesserlichen fallen eben überall auf und verhindern dann schon gerne mal ein vernünftiges Miteinander. Das gilt für viele Entwicklungen in Wien, auch beim Straßenbahnausbau wie zB dem Kretaviertel...

LG t12700

Ist doch mit jedem Verkehrsteilnehmer so. Fussgänger ignorieren Radwege,,latschen drauf herum, gehen ohne zu schauen über Strassen und Radwege, rein nach Gehör, sofern man etwas wahrnimmt mit dem Smartphone in der Hand. Schlimm wenn Sie im Rudel gehen, ohne daran zu denken, dass es andere gibt, die vorbei möchten. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 21. November 2020, 19:22:27
Ich verstehe echt nicht, wie ihr hier so ein Problem zu erfinden versucht.
Das etwaige Passieren einer aus einer Haltestelle anfahrenden (!) Straßenbahn verlangt nach einem kurzen Rechts-Links-Blick und im allerschlimmsten Fall (an Wochenenden für durchschnittlich ca. jeden 100. Sportler) eine Zeitverzögerung von höchstens 5 Sekunden. Damit wär sich sogar der Weltrekordmarathon ausgegangen.
Tja das kommt eben raus, wenn man nur an sich denkt! Ist doch mit Radfahrern, die wie wahnsinnig unterwegs sind, egal ob eine Kreuzung kommt oder sich Fußgänger annähern, weiterrasen, unabhängig ob sie Vorrang haben oder nicht!

Das sind natürlich nicht alle, nur die wenigen Unverbesserlichen fallen eben überall auf und verhindern dann schon gerne mal ein vernünftiges Miteinander. Das gilt für viele Entwicklungen in Wien, auch beim Straßenbahnausbau wie zB dem Kretaviertel...

LG t12700

Ist doch mit jedem Verkehrsteilnehmer so. Fussgänger ignorieren Radwege,,latschen drauf herum, gehen ohne zu schauen über Strassen und Radwege, rein nach Gehör, sofern man etwas wahrnimmt mit dem Smartphone in der Hand. Schlimm wenn Sie im Rudel gehen, ohne daran zu denken, dass es andere gibt, die vorbei möchten. ;)
Natürlich die gibt's genauso. Überhaupt hab ich den Eindruck, dass es in den letzten Jahren bei der Verkehrspolitik in Wien nicht drum geht eine vernünftige Lösung für möglichst alle Seiten zu finden, sondern dass das immer mehr ein Gegeneinander ist. Und man sieht ja was dabei rauskommt.

LG t12700
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 21. November 2020, 19:30:51
Das liegt halt daran, dass die Unvernünftigsten denken, sie müssen gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer in einer Stadt sein. Das kann nicht funktionieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 21. November 2020, 19:31:56
Das liegt halt daran, dass die Unvernünftigsten denken, sie müssen gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer in einer Stadt sein. Das kann nicht funktionieren.
Das trifft's auf den Punkt! :up:

LG t12700
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 21. November 2020, 20:47:40
Es liegt auch daran, dass viele den Schilderwald, Linienbemalungen, rechts vor links Vorschriften, Sonderwege etc. intelektuell nicht mehr überblicken (wollen/können). Zuviele Theoretiker und Vorschriften verderben den Brei
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 21. November 2020, 20:48:38
Es liegt auch daran, dass viele den Schilderwald, Linienbemalungen, rechts vor links Vorschriften, Sonderwege etc. intelektuell nicht mehr überblicken (wollen/können). Zuviele Theoretiker und Vorschriften verderben den Brei
Diese sind nur eine Folge davon, den Schilderwald gibt es nicht wegen den Fußgängern, der Tramway oder den Radfahrern...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: KSW am 21. November 2020, 22:05:29
Auf der einen Seite 2 km  Hauptallee, auf der andren Seite 2 km Hauptallee, das wird wohl genug lang für Kleinkinder und für Intervalltraining sein. Die Allee ist nicht so schmal, dass das Umdrehen vor der STadionallee beim Intervalltraining eine wirkliche Unterbrechung darstellt.

Ich finde (*längerfristig) die 18er und 1er (vorbei WU und mit Lilliputbahn Unterführung) sollten bis zu U2 verlängert werden.

Dann wäre es 1km & 1km & 2km.

Mit 18er bis z Stadion gibts eine Verbindung zur Hauptbahnhof.
Also bitte, sei mir nicht böse, aber das wird ja immer absurder! Den 1er bis Krieau, warum nicht - sind gerade mal knapp 800m und schafft eine interessante Querverbindung zwischen dem östlichen Ring, dem 3. und der U2. Aber bitte, eine Unterführung für die Lilliputbahn? Was spricht dagegen, diese niveaugleich zu queren? Das wäre in Ausnahmefällen mit entsprechenden Sicherungsvorkehrungen sogar bei einer Vollbahn zulässig - aber verkehrt die Lilliputbahn nicht nach der "Ringelspielkonzession"? Ja, so etwas wäre ein rechtliches Neuland, aber wohl kaum komplexer zu lösen als z.B. die Kreuzung in Urfahr, zur Not mit Schutzweiche für die Lilliputbahn.
Auch die Probleme mit der Querung der Hauptallee mit dem 18er sehe ich ehrlich gesagt nicht. Dort fahren jetzt ja auch PKW und Bus, und ich kann nicht ohne auf den Querverkehr zu achten einfach drüber rennen. Also was ändert sich, wenn das Fahrzeug künftig auf Gleisen fährt statt auf Asphalt? Diese Wien-typische Phobie vor einem Zusammentreffen von Fußgängern und ÖV verwundert doch - schließlich bringt der ÖV die Fußgänger meist erst dorthin, wo sie sich dann frei bewegen...
Ja, die Hauptallee ist stark frequentiert, ist aber zB die Mariahilfer Straße auch, und dort quert auch der 13A. Und, der 13A fährt sogar in der Begegnungszone in der Neubaugasse, überall wuseln Fußgänger herum, und? Geht auch, weil es überall anders ebenso geht!
(Ui, jetzt hab ich Jehova gesagt!  ;D ;D ;D)

Wenn man der Meinung ist, dass es eine Unterführung braucht, ok, meinetwegen so eine, wie unter dem Praterstern zur Hauptallee hin, ca. 2,5m tief, vielleicht 6m breit, fertig. Teurer muss es nicht nicht sein, da können dann die Läufer und Radfahrer ungehindert durchlaufen und haben ebenso eine klare Verbesserung zum Ist-Zustand.

Und, wenn man in der Wunschkiste GAAAANZ weit kramen darf, dann würde ich den 1er über Kriau und den 18er über Stadion und Engerthstraße jeweils bis zum Elderschplatz führen, wo sie mit der künftigen Linie 12 verknüpft werden...  :D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: darkweasel am 21. November 2020, 22:14:30
Eine Straßenbahn durch Stadionallee und Meiereistraße ist natürlich völlig unproblematisch niveaugleich machbar. Dort gibt es jetzt schon Auto- und Busverkehr, also was wird dadurch anders, dass eine Straßenbahn dort dazukommt?

Rotunden- und Kaiserallee sind natürlich wegen der Liliputbahn problematischer und außerdem auch deutlich weniger sinnvoll, da eine 4A-Verlängerung mehr Verkehrswert hätte; der 1er fährt genau dorthin, wo die U2 eh auch hinfährt (oder wo man mit genau gleich viel Umsteigen von ihr auch hinkommt), also warum braucht man eine zusätzliche Umsteigemöglichkeit zwischen diesen beiden Linien? Der 4A fährt hingegen ganz woanders hin, dessen Verlängerung würde 3. mit 22. Bezirk sinnvoll verknüpfen.

Ad Legalität vom Zu-Fuß-Gehen in der Mitte der Hauptallee: Heißt das dann, dass man auch auf einer Straße mit "Fahrverbot ausgenommen Fahrräder" eigentlich als Fußgänger am linken Fahrbahnrand gehen müsste? ??? Ich glaube, das weiß niemand, dass man das tun sollte …
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 21. November 2020, 23:39:47
Das mit dem Links gehen steht nicht in der StVO, es wird außerhalb des Ortsgebietes empfohlen, vor allem damit man Nachts auch durch das Abblendlicht geblendet wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Lerchenfelder am 21. November 2020, 23:45:16
Es ist einfach nur mehr absurd, wie manche hier auf der vorangegangenen Seiten versuchen, künstlich ein großes Problem bei der Hauptallee-Querung herbeizuschreiben! Ich bin wirklich oft genug und bei jedem Wetter auf der Hauptallee laufen und Rad fahren, auch an schönen Samstagen im Sommer wo sehr viel los ist, und sehe einfach nicht das Problem, wieso es nicht möglich sein sollte, wie sonst auch bei der Querung von Kreuzungen nach links uns rechts zu schauen und - OH MEIN GOTT! - ggf. 5-10 Sekunden die querende Straßenbahn abzuwarten...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: KSW am 22. November 2020, 00:09:48
Es ist einfach nur mehr absurd, wie manche hier auf der vorangegangenen Seiten versuchen, künstlich ein großes Problem bei der Hauptallee-Querung herbeizuschreiben!
Mich erinnert es eher ein wenig an die  Bedenken betreffend der Tram-Querung im Englischen Garten in München, wo die Straßenbahn mit Rasengleis anstatt der bestehenden Busstraße angeblich den Park zerstören soll und die Natur dadurch nachhaltig zerstört sein soll... :fp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: darkweasel am 22. November 2020, 00:19:33
Das mit dem Links gehen steht nicht in der StVO, es wird außerhalb des Ortsgebietes empfohlen, vor allem damit man Nachts auch durch das Abblendlicht geblendet wird.
OK, nein, wir haben beide Unrecht gehabt. § 76 (1) sagt:

Sind Gehsteige oder Gehwege nicht vorhanden, so haben Fußgänger das Straßenbankett und, wenn auch dieses fehlt, den äußersten Fahrbahnrand zu benützen; hiebei haben sie auf Freilandstraßen, außer im Falle der Unzumutbarkeit, auf dem linken Straßenbankett (auf dem linken Fahrbahnrand) zu gehen.

Dann ändere ich meine Frage: Ist es in solchen Straßen (https://www.google.com/maps/@48.2177627,16.4771052,3a,17y,29.77h,89.79t/data=!3m6!1e1!3m4!1sJ89etQBXk3aNCbTBN1yxcA!2e0!7i16384!8i8192) dann wirklich streng genommen verboten, in der Mitte zu gehen? Ich kann es mir kaum vorstellen, kann es aber auch nicht widerlegen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 22. November 2020, 07:37:29
Man könnte die Hauptallee natürlich als Begegnungszone mit Fahrverbot für Motorfahrzeuge ausschildern.
Aber: repariere nicht, was nicht kaputt ist!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 22. November 2020, 08:29:18
Dann ändere ich meine Frage: Ist es in solchen Straßen (https://www.google.com/maps/@48.2177627,16.4771052,3a,17y,29.77h,89.79t/data=!3m6!1e1!3m4!1sJ89etQBXk3aNCbTBN1yxcA!2e0!7i16384!8i8192) dann wirklich streng genommen verboten, in der Mitte zu gehen? Ich kann es mir kaum vorstellen, kann es aber auch nicht widerlegen.
Aus dem Gesetz lese ich eindeutig heraus: Ja, Du hast am Fahrbahnrand zu gehen. Warum da nicht ein Geh-und Radweg ausgeschildert ist, verstehe ich nicht.

In der Praxis ist es halt so, dass jede Verkehrsfläche, die frei von Kraftfahrzeugen ist, sofort von Fußgängern in Beschlag genommen wird.

Umgekehrt wird jede Verkehrsfläche, auf der KFZ-Verkehr erlaubt ist, von Fußgängern gemieden wird - siehe Wohnstraßen und Begegnungszonen: Wenn ich in der Straßenmitte die untere Mariahilfer Straße raufgehe, bin ich so gut wie immer der einzige.

Man könnte die Hauptallee natürlich als Begegnungszone mit Fahrverbot für Motorfahrzeuge ausschildern.
Aber: repariere nicht, was nicht kaputt ist!
Begegnungszone gibt es mit maximal 30 km/h vmax. Das wäre blöd für die Hauptallee. Auch hier: Warum nicht: Geh- und Radweg?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 22. November 2020, 08:29:44
Dann ändere ich meine Frage: Ist es in solchen Straßen (https://www.google.com/maps/@48.2177627,16.4771052,3a,17y,29.77h,89.79t/data=!3m6!1e1!3m4!1sJ89etQBXk3aNCbTBN1yxcA!2e0!7i16384!8i8192) dann wirklich streng genommen verboten, in der Mitte zu gehen? Ich kann es mir kaum vorstellen, kann es aber auch nicht widerlegen.
Ja. Interessiert aber seit Jahrzehnten genau niemanden, weil Mangels MIV auch nicht notwendig. Weiteres gibt es auf der Hauptallee vier Nebefahrbahnen (Reitalleen) auf denen man auch gehen kann. Aber ich muss Moskva tér anschliessen: Einfach in Ruhe lassen. Da braucht keine andere Regelung weil es eben funktioniert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 22. November 2020, 14:03:34
Abgesehen davon, dass ich eine Änderung der Situation nicht für notwendig erachte, eben weil's ja eh funktioniert:
Auf einem Geh- und Radweg dürften Einsatzfahrzeuge nur mit Blaulicht (und/oder?) Folgetonhorn unterwegs sein und nicht einfach ohne Einsatz patroullieren. Auf einem Geh- und Radweg gibt es (wie ich vermute) keine Ausnahmemöglichkeiten für Müllabfuhr, Einsatzfahrzeuge, Sondertransporte bzw. Liefertätigkeiten (etwa füe Events auf der Kaiserwiese oder auch auf der Hauptallee).
Im Grunde stellt sich dasselbe "Problem" beim Donaukanal...der ist in den meisten Bereichen ja auch ein Geh- und Radweg... ist das Patroulieren der Polizei, Ladetätigkeit für Bauarbeiten usw. dort rechtlich zulässig?

Und wenn wir schon bei solchen Spitzfindigkeiten sind: Welche Fahrzeuge dürfen eigentlich auf Gehsteigen sein? Einsatzfahrzeuge im Einsatz und Straßenreinigung sicher, aber wie sieht es mit Müllsammelfahrzeugen aus? Dürfen letztere Wohnstraßen durchfahren um Mülltonnen einzusammeln?
Was ist mit Fahrzeugen der Gartengestaltung...ist das rechtlich zulässig, dass diese in alle möglichen Parks fahren oder teilweise doch illegal?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 22. November 2020, 14:39:14
Ein Fahrzeug mit Orange-Licht im (genehmigten) Arbeitseinsatz ist eine Arbeitsmaschine und fällt bei dieser Tätigkeit nicht unter die StVO. Für Polizeifahrzeuge ohne Blaulicht gelten die selben Bestimmungen wie für jedermann. (Nur wer soll einen Polizisten strafen?  >:D  )

Das Befahren von Gehsteigen mit Lkw ist grundsätzlich verboten, Gehsteige sind nicht für hohe Radlasten gebaut!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 22. November 2020, 14:44:40
Abgesehen davon, dass ich eine Änderung der Situation nicht für notwendig erachte, eben weil's ja eh funktioniert:
Auf einem Geh- und Radweg dürften Einsatzfahrzeuge nur mit Blaulicht (und/oder?) Folgetonhorn unterwegs sein und nicht einfach ohne Einsatz patroullieren. Auf einem Geh- und Radweg gibt es (wie ich vermute) keine Ausnahmemöglichkeiten für Müllabfuhr, Einsatzfahrzeuge, Sondertransporte bzw. Liefertätigkeiten (etwa füe Events auf der Kaiserwiese oder auch auf der Hauptallee).
Im Grunde stellt sich dasselbe "Problem" beim Donaukanal...der ist in den meisten Bereichen ja auch ein Geh- und Radweg... ist das Patroulieren der Polizei, Ladetätigkeit für Bauarbeiten usw. dort rechtlich zulässig?

Und wenn wir schon bei solchen Spitzfindigkeiten sind: Welche Fahrzeuge dürfen eigentlich auf Gehsteigen sein? Einsatzfahrzeuge im Einsatz und Straßenreinigung sicher, aber wie sieht es mit Müllsammelfahrzeugen aus? Dürfen letztere Wohnstraßen durchfahren um Mülltonnen einzusammeln?
Was ist mit Fahrzeugen der Gartengestaltung...ist das rechtlich zulässig, dass diese in alle möglichen Parks fahren oder teilweise doch illegal?
Und spätestens hier wird die absurde Autozentrierung der Gesetze und Verordnungen deutlich (die ich auch in #147 gemeint habe). Ein autofreier Raum ist laut StVO der Ausnahmefall, es sollte aber der Regelfall sein. Umgekehrt ist der Fußgänger per se beschränkt und darf sich in der Regel nur dort bewegen, wo es ihm explizit zugesprochen wird. Traurig, genau das Gegenteil sollte der Fall sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: martin8721 am 22. November 2020, 20:07:17
Wenn dann im Bereich Stadion alle paar Minuten ein Straßenbahn quert ist es halt nicht optimal.
Und wenn alle paar Minuten Autobusse kommen, ist das besser? Sorry, aber ich sehe keinen Unterschied – in beiden Fällen quert ein öffentliches Verkehrsmittel. Dass das eine 20 m länger ist als das andere, kann nicht wirklich ausschlaggebend sein, dass es plötzlich unzumutbar wird.

Vor allem sollte man auch bedenken, dass der 18er die Hauptallee dann nicht mehr so oft queren wird, da er nicht so ein dichtes Intervall braucht, wie derzeit der 77A.
Zum Vergleich:
Aktuell fährt der 77A in der Spitzenstunde zwischen 07:00-08:00 sowie am Nachmittag ein 5-Minuten-Intervall, das heißt in 1 Stunde 12 Fahrten pro Richtung, somit in beiden Fahrtrichtungen 24 Fahrten, also 24 Querungen pro Stunde.
Der 18er fährt ein Intervall von 5-6 Minuten in der Früh und kommt zwischen 07:00-08:00 auf 10 Fahrten pro Stunde, am Nachmittag sogar nur auf 9 Fahrten pro Stunde, das heißt in beiden Fahrtrichtungen 18 Fahrten, also 18 Querungen pro Stunde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 22. November 2020, 21:16:05
Schlechtes Argument. Die Intervalle des 18ers, die erst vor wenigen Jahren gestreckt wurden, sind eine Zumutung und gehören wieder verdichtet.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 23. November 2020, 07:28:10
Schlechtes Argument. Die Intervalle des 18ers, die erst vor wenigen Jahren gestreckt wurden, sind eine Zumutung und gehören wieder verdichtet.

Ausserdem, zu den Zeiten wo die Intervalle so dicht sind, ist die Stadionallee auch für den algemeinen Kraftfahrzeugverkehr freigegeben. Noch dazu ist zu den Zeiten auf der Hauptallee weniger Fußgängerverkehr und die Radfahrer, die den Weg zur Arbeit nutzen, hätten sowieso Nachrang und müssten dank Verkehr wahrscheinlich sowieso ähnlich lang warten wie mit einer Tram.
Der einzige wirkliche Unterschied für Läufer und Fußgänger ist, das sie am Zebrastreifen auf die Tram aufpassen müssen, da diese sie nicht drüber lassen muß.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 23. November 2020, 14:45:53
Schlechtes Argument. Die Intervalle des 18ers, die erst vor wenigen Jahren gestreckt wurden, sind eine Zumutung und gehören wieder verdichtet.

Ausserdem, zu den Zeiten wo die Intervalle so dicht sind, ist die Stadionallee auch für den algemeinen Kraftfahrzeugverkehr freigegeben. Noch dazu ist zu den Zeiten auf der Hauptallee weniger Fußgängerverkehr und die Radfahrer, die den Weg zur Arbeit nutzen, hätten sowieso Nachrang und müssten dank Verkehr wahrscheinlich sowieso ähnlich lang warten wie mit einer Tram.
Der einzige wirkliche Unterschied für Läufer und Fußgänger ist, das sie am Zebrastreifen auf die Tram aufpassen müssen, da diese sie nicht drüber lassen muß.

Dort gehen keine 10% über den Zebrastreifen! Und die reale Vorrangsituation steht der rechtlichen dort diametral entgegen. Würdest Du dort 50 Polizisten hinstellen würden sie an schönen Sommernachmittagen definitiv nicht nachkommen damit Fußgänger, Läufer, Radfahrer, Rikschafahrer, Skateboardfahrer, Inline-skater usw. usf. abzustrafen, wobei Autofahrer auch einfach intuitiv den genannten Personengruppen den Vorrang geben!
Rechtslage und Realität sind zwei paar Schuhe und man sollte sich schon auch an der Realität orientieren bei Planungen - aber bitte nicht in Form von Zwangsbeglückungen wie Ampeln, Schranken oder gar Gittern, die zu den Zebrastreifen neben (!) der Hauptfahrbahn der Hauptallee führen!
Zwischen Praterstern und Lusthaus ist bei schönem Wetter das Aufkommen von Fußgängern, Radfahrern und Co. definitiv bei weitem höher als die Zahl jener, welche due Querung dieser Hauptachse benötigen (auch wenn man die Nutzer von Öffis, Autos, Rädern, Fußgängern usw. zusammenzählt!).
Und so hat man sie Interessen auch zu gewichten!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 23. November 2020, 15:22:28
aber bitte nicht in Form von Zwangsbeglückungen wie Ampeln, Schranken oder gar Gittern, die zu den Zebrastreifen neben (!) der Hauptfahrbahn der Hauptallee führen!

Dann sagen halt die Fahrerinnen und Fahrer des Zukunfts-18ers jedes mal über die Außenlautsprecher "DU HAST NACHRANG" wenn sie sich der Kreuzung Hauptallee nähern  :)) :)) :))

nein.. aber ernst gemeint: ich kanns noch immer nicht verstehen wo das große Problem ist, wenn man als Radfahrer, Rollerskater, Läufer, wurscht was, die nichtmal 1min wartet bis die Bim aus dem Weg is. Sei es mit Ampel oder so wie jetzt ohne.
Ist davon die körperliche Fitness bedroht, wenn man kurz wartet? Geht davon die Welt unter?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: S. Böck am 23. November 2020, 15:28:13
Dann sagen halt die Fahrerinnen und Fahrer des Zukunfts-18ers jedes mal über die Außenlautsprecher "DU HAST NACHRANG" wenn sie sich der Kreuzung Hauptallee nähern  :)) :)) :))

Sie üben schon...:
https://www.youtube.com/watch?v=88_ahR86ACI&app=desktop
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 23. November 2020, 20:22:20
Dort gehen keine 10% über den Zebrastreifen! Und die reale Vorrangsituation steht der rechtlichen dort diametral entgegen.
Ich bin auf der Zufahrt dort einmal vor der Hauptalleequerung mit dem Auto im Stau gestanden. In einer gewissen Entfernung von der Hauptallee erkannte ich, dass der Stau jenseits der Hauptallee nicht weiterführte, sondern durch querende Radfahrer und Fußgänger außerhalb des Schutzweges verursacht wurde. Da der vor mir Wartende sinnlos stehenblieb, hab ich mal gehupt, woraufhin der zögerlich weitergefahren ist. Ich musste dann noch (ohne stehenzubleiben) ein paar Fußgänger auf dem Zebrastreifen rübergehen lassen und bin dann relativ brutal und mit steigender Geschwindigkeit in den Knäuel reingefahren.

Anders verstehen die das nicht. Und es hat funktioniert. Die lassen sich schon nicht niederführen.

Und im Vergleich zu einer Straßenbahn mit Tempo 50, die nicht durch Schutzweg und Stau ausgebremst wird, war ich noch langsam unterwegs.

Die reale Vorrangsituation unterscheidet sich sehr oft von der rechtlichen, bei praktisch jeder T-förmigen Kreuzung ist es so.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 23. November 2020, 21:22:19
Wie geschrieben - ich denke, es liegt zu einem Großteil auch an der Straßenraumgestaltung. Die mächtige Prater Hauptallee wird halt eher als vorfahrtberechtigt wahrgenommen als die kleine und in diesem Bereich noch bogenförmig geführte Meiereistraße/Stadionallee. Ich wäre eher dafür, die gelebte Realität zu legalisieren: die Prater Hauptallee zur Vorfahrtstraße machen, Zebrastreifen über die gesamte Breite der Prater Hauptallee.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 23. November 2020, 23:39:36
Na dann quert der 18er mit Dauerbimmeln.
Wenn das wirklich so ein Problem wäre, dann gäbe es in andere Städten wie z.B. Karlsruhe jeden Tag Tote unter der Straßenbahn.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 24. November 2020, 07:21:59
Na dann quert der 18er mit Dauerbimmeln.
Oder mit 50. Reicht auch.

Wie geschrieben - ich denke, es liegt zu einem Großteil auch an der Straßenraumgestaltung. Die mächtige Prater Hauptallee wird halt eher als vorfahrtberechtigt wahrgenommen als die kleine und in diesem Bereich noch bogenförmig geführte Meiereistraße/Stadionallee.
Ich denke schon, dass ein Doppelgleis als Teil der "Straßenraumgestaltung" wahrgenommen wird. Das erkennt man am besten bei Ampelausfällen, etwa Angyalfölstraße/Dückegasse und Donaufelder Straße. Da muss nicht mal eine Straßenbahn auf der Donaufelder Straße daherkommen, die Leute trauen sich nicht queren und geben den Autos auf der Dionaufelderstraße den nicht vorhandenen Vorrang.

Ich wäre eher dafür, die gelebte Realität zu legalisieren: die Prater Hauptallee zur Vorfahrtstraße machen, Zebrastreifen über die gesamte Breite der Prater Hauptallee.
Vorrang für Fahrräder? Geht nicht, wir sind in Wien. Man beachte das beim Radfahren gegen die Einbahn. Ein ganzes Grätzl voller Einbahnen mit konsequentem Rechtsvorrang, nur wenn einmal das Fahrrad gegen die Einbahn Rechtskommender ist, steht dort eine Nachrangtafel. Und das aber mit Lücken - dort wo die Nachrangtafel "fehlt" (eigentlich fehlt sie ja nicht, sondern ist nur einfach nicht da), wird der Rechtsvorrang nicht beachtet.

Ohnehin interessant im Zusammenhang mit Radverkehrsführungen: Für Nachrangstafeln haben sie Geld, die Beschilderung der 30er-Zonen aber lassen sie weg.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 24. November 2020, 07:26:48
Bescheidene Frage

Was hat die ganze Vorrangsdiskussion mit der Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalotion zu tun?

Weder ist die Stadtregierung verantwortlich an den Verkehrsregeln, noch kann sie diese in den Grundsätzen ändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 24. November 2020, 09:01:37
Bescheidene Frage

Was hat die ganze Vorrangsdiskussion mit der Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalotion zu tun?

Weder ist die Stadtregierung verantwortlich an den Verkehrsregeln, noch kann sie diese in den Grundsätzen ändern.
Das ist schon klar, wir haben aber auch am Rande irgendwo einen Unterordner Verkehrsrecht, wenn es interessiert. Die Verlängerung des 18ers, und um die geht es, ist aber sehr wohl Thema.

Obwohl so Dinger wie Hauptalleekreuzung als auch Liliputbahnkreuzung für den 1er hier schon ziemlich zu Ende diskutiert worden sind.

EDIT: Hier ist dieser Bereich "Verkehrsrecht". (https://www.tramwayforum.at/index.php?board=119.0)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 24. November 2020, 20:55:34
Dort gehen keine 10% über den Zebrastreifen! Und die reale Vorrangsituation steht der rechtlichen dort diametral entgegen.
Ich bin auf der Zufahrt dort einmal vor der Hauptalleequerung mit dem Auto im Stau gestanden. In einer gewissen Entfernung von der Hauptallee erkannte ich, dass der Stau jenseits der Hauptallee nicht weiterführte, sondern durch querende Radfahrer und Fußgänger außerhalb des Schutzweges verursacht wurde. Da der vor mir Wartende sinnlos stehenblieb, hab ich mal gehupt, woraufhin der zögerlich weitergefahren ist. Ich musste dann noch (ohne stehenzubleiben) ein paar Fußgänger auf dem Zebrastreifen rübergehen lassen und bin dann relativ brutal und mit steigender Geschwindigkeit in den Knäuel reingefahren.

Anders verstehen die das nicht. Und es hat funktioniert. Die lassen sich schon nicht niederführen.

Und im Vergleich zu einer Straßenbahn mit Tempo 50, die nicht durch Schutzweg und Stau ausgebremst wird, war ich noch langsam unterwegs.

Die reale Vorrangsituation unterscheidet sich sehr oft von der rechtlichen, bei praktisch jeder T-förmigen Kreuzung ist es so.

Dein Erlebnis kann ich nicht bestätigen.

Ich bin in den letzten Jahren schon dutzende Male in der HVZ über die Kreuzung gefahren. Die Fußgänger und Radfahrer haben in den seltensten Fällen auf einem vermeintlichen Vorrang bestanden und die ambitionierten Läufer benutzen den Zebrastreifen. Und die Autofahrer nehmen auf die Unmotorisierten auf der Hauptfahrbahn Rücksicht. Aus meiner Sicht kann man sich nur wundern, dass dort alles so reibungsfrei abläuft. Ängstlichkeit und Brutalität habe ich dort noch nie erlebt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Dezember 2020, 05:56:09
Der ORF Wien führt ja aktuell "Antrittsgespräche" mit allen neuen Stadträt/innen durch - darunter natürlich eines mit Ulli Sima. Es ist noch fünf Tage in der TV-Thek abrufbar:

https://tvthek.orf.at/profile/Additional-Content/1670/Langfassung-Verkehrsstadtraetin-Sima-im-Interview/14073571?meta=suggestion&query=sima&pos=1

Mein Favorit, nachdem Sie das Ludwig-Dogma wiederholt hat, bloß niemandem wehzutun:

Moderator: "Sie wollen den Anteil der Radwege im öffentlichen Raum auf 10 % steigern - nicht zulasten der Fußgänger. Im Moment gehören zwei Drittel des Platzes dem Auto. Wo soll der Platz herkommen? Es soll mehr grün geben, mehr Radwege, mehr Platz für die Fußgänger - das heißt, weniger Platz für Autofahrer."

Sima: "Die Quadratur des Kreises werden wir glaube ich gemeinsam schaffen." Und dann redet sie davon, dass es gute Angebote brauche, auch z.B. im Bereich der Sharing Mobility. Spricht zwar gegen ein halbes Jahrhundert globaler Verkehrsforschung, weil die eher Verkehr induzieren, als Straßenverkehr zu reduzieren, aber um Wissenschaft ging es in der Verkehrspolitik ja eh noch nie.

Im weiteren Verlauf betont sie, man dürfe nicht mit der Brechstange rangehen. Meine Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Mit einer Sima auf diesem Posten hätte es den Umbau der Mariahilfer Straße niemals gegeben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Hauptbahnhof am 02. Dezember 2020, 09:26:37
Im Vergleich zur Sima werden sich wohl einige die Hebein zurückwünschen.  ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 02. Dezember 2020, 10:43:07
Mit einer solchen feigen Appeasementpolitik kann man im Verkehrsbereich nicht gewinnen... :-[
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 02. Dezember 2020, 11:10:22
Da die Straßenraumgestaltung zu 90% von den Bezirken ausgeht, brauchst dir keine grauen Haare wachsen lassen. Nichts wird so gegessen wie es gekocht wird.
Als die Grünen an die macht kamen, haben manche schon Rasen am Ring oder einen bewaldeten Gürtel herauf beschworen. Tja auf beiden fahren immer noch Autos.
Somit wird eine Sima nicht gleich wieder einen Rückwurf in die 70iger Jahre Verkehrspolitik bedeuten mit Rennbahnen bis am Stephansplatz.
Und wenn ich mir die Favoriten Straße anschau, deren Neugestaltung nach der U-Bahnfertigstellung gänzlich in die Grüne Zeit gefallen ist, dann kanns die Sima nicht wesentlich schlechter machen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Dezember 2020, 11:27:26
Nichts wird so gegessen wie es gekocht wird.

Meine Befürchtung ist nicht, dass etwas nicht so heiß gegessen wird wie es gekocht wird. Meine Befürchtung ist, dass nicht mehr gekocht wird.

Somit wird eine Sima nicht gleich wieder einen Rückwurf in die 70iger Jahre Verkehrspolitik bedeuten mit Rennbahnen bis am Stephansplatz.

Auch hier: Die Befürchtung ist nicht, dass Frau Sima eine Rückkehr in die 70er Jahre möchte, sondern dass ihre Amtszeit verlorene Jahre sind. Man wird sich schon was dabei gedacht haben, dass die relevanten Erfolgsindikatoren nicht auf 2025, sondern auf 2030 oder 2040 gelegt sind. Es ist ja toll, dass man 2040 CO2-neutral sein und bis 2030 die Zahl der Pkw-Pendelnden halbieren möchte. Nur liegen diese Daten weit nach Ende der aktuellen Koalition und damit auch noch ihrem Einflussbereich. Interessanter wären doch die Ziele bis 2025 - nur dann hätte man auch dummerweise eine Messlatte, an der man vor der nächsten Wahl gemessen werden könnte.
 
Vielleicht überrascht mich Sima ja. Mich zu irren wäre mir jedenfalls um einiges lieber als ein fünfjähriger Stillstand.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Dezember 2020, 11:40:23
Nichts wird so gegessen wie es gekocht wird.

Meine Befürchtung ist nicht, dass etwas nicht so heiß gegessen wird wie es gekocht wird. Meine Befürchtung ist, dass nicht mehr gekocht wird.

Somit wird eine Sima nicht gleich wieder einen Rückwurf in die 70iger Jahre Verkehrspolitik bedeuten mit Rennbahnen bis am Stephansplatz.

Auch hier: Die Befürchtung ist nicht, dass Frau Sima eine Rückkehr in die 70er Jahre möchte, sondern dass ihre Amtszeit verlorene Jahre sind. Man wird sich schon was dabei gedacht haben, dass die relevanten Erfolgsindikatoren nicht auf 2025, sondern auf 2030 oder 2040 gelegt sind. Es ist ja toll, dass man 2040 CO2-neutral sein und bis 2030 die Zahl der Pkw-Pendelnden halbieren möchte. Nur liegen diese Daten weit nach Ende der aktuellen Koalition und damit auch noch ihrem Einflussbereich. Interessanter wären doch die Ziele bis 2025 - nur dann hätte man auch dummerweise eine Messlatte, an der man vor der nächsten Wahl gemessen werden könnte.
 
Vielleicht überrascht mich Sima ja. Mich zu irren wäre mir jedenfalls um einiges lieber als ein fünfjähriger Stillstand.

Ich würde das nicht gar so pessimistisch sehen.

Das die Ziele alle auf so lange gesetzt sind hat mMn auch einen anderen Grund. Nämlich jenen, dass all die großen Bauvorhaben extreme Genehmigungsverfahren  und Vergabeverfahren haben, dass selbst, wenn man heute etwas beschließt umzusetzen, es dann auch im optimalen Fall 2-3 Jahre dauert, bevor überhaupt begonnen wird etwas umzusetzen.

Und wenn ich mir die vielen Einsprüche bei den letzten Großverfahren anschaue, dann gehe ich nicht davon aus, dass viele Projekte überhaupt vor der nächsten Wahl begonnen werden, von abgeschlossen ganz zu schweigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Operator am 02. Dezember 2020, 11:40:44
Nichts wird so gegessen wie es gekocht wird.

Meine Befürchtung ist nicht, dass etwas nicht so heiß gegessen wird wie es gekocht wird. Meine Befürchtung ist, dass nicht mehr gekocht wird.

Somit wird eine Sima nicht gleich wieder einen Rückwurf in die 70iger Jahre Verkehrspolitik bedeuten mit Rennbahnen bis am Stephansplatz.

Auch hier: Die Befürchtung ist nicht, dass Frau Sima eine Rückkehr in die 70er Jahre möchte, sondern dass ihre Amtszeit verlorene Jahre sind. Man wird sich schon was dabei gedacht haben, dass die relevanten Erfolgsindikatoren nicht auf 2025, sondern auf 2030 oder 2040 gelegt sind. Es ist ja toll, dass man 2040 CO2-neutral sein und bis 2030 die Zahl der Pkw-Pendelnden halbieren möchte. Nur liegen diese Daten weit nach Ende der aktuellen Koalition und damit auch noch ihrem Einflussbereich. Interessanter wären doch die Ziele bis 2025 - nur dann hätte man auch dummerweise eine Messlatte, an der man vor der nächsten Wahl gemessen werden könnte.
 
Vielleicht überrascht mich Sima ja. Mich zu irren wäre mir jedenfalls um einiges lieber als ein fünfjähriger Stillstand.
In Wirklichkeit hat sie ja in Ihren zahlreichen Interviews alles gesagt, der Rest ist Analyse.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Dezember 2020, 17:22:20
In den letzten Wochen haben die Wiener Linien ja stadtweit auf Plakaten und in sozialen Medien den Ausbau von U2 und U5 als "das größte Klimaschutzprojekt der 20er Jahre" (https://blog.wienerlinien.at/5-fakten-warum-der-u2xu5-ausbau-das-groesste-klimaschutzprojekt-der-2020er-jahre-wird/) beworben. Das könnte sich als Milchmädchenrechnung herausstellen. In Berlin haben ein Mathematiker, ein "Bahnplaner" (Medienbegriff) und ein Grünen-Politiker für mehr oder weniger ernsthaft geplante U-Bahn-Strecken errechnet, wann sich der CO2-Bedarf für den Bau durch eingesparte Bus- und Pkw-Kilometer amortisiert.

Ergebnis: nach weit über hundert Jahren (https://www.tagesspiegel.de/berlin/u-bahn-in-berlin-als-klimakiller-gutachter-stellen-katastrophale-co2-bilanz-fuer-neue-tunnel-auf/26679718.html) (je nach Strecke waren es 109-139 Jahre). Die geplante Straßenbahn vom Alex zum Kulturforum wurde ebenfalls untersucht: hier sind es neuneinhalb Jahre. Ich muss sagen: das überrascht mich in dieser Deutlichkeit auch stark. Und es dürfte in Wien nicht so anders aussehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anid am 02. Dezember 2020, 18:16:04
Klingt nach einer Studie, die tendenziös Teilfakten hernimmt und miteinander vergleicht, um ein gewisses Ziel zu erreichen.
Ähnlich der vielzitierten Studie, dass Autos mit Verbrennungsmotor umweltfreundlicher seien als reine Batteriefahrzeuge. Dazu kommen Daumen-mal-Pi-Schätzungen über zu erwartende Reduktion des PKW-Verkehrs (die vermutlich keine damit mögliche oberflächliche Verkehrsberuhigung miteinbeziehen) und man hat was man will.

Der zusätzliche Ausstoß durch Nicht-Bau und damit stärkere Belastungen des Rest-Netzes wurde auch mit eingerechnet? Die stattdessen gebauten zusätzlichen Straßen? Die Herstellung der zusätzlichen Züge, Busse und PKW, die man sich mit der Neubaustrecke sparen würde?

Auf den ersten Blick wirkt das für mich in höchstem Maße unseriös. Auch wenn ich der Studie zustimme, dass eine Straßenbahnstrecke der U-Bahn in vielen Fällen vorzuziehen ist - aber aus anderen Gründen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kanitzgasse am 03. Dezember 2020, 11:10:50
Verkehrsstadträtin Sima: "Mit mir wird es keinen Pool auf einer Straße geben"

Sima-Interview im "Standard": https://www.derstandard.at/story/2000122164166/verkehrsstadtraetin-sima-mit-mir-wird-es-keinen-pool-auf-einer
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 03. Dezember 2020, 11:33:08
Verkehrsstadträtin Sima: "Mit mir wird es keinen Pool auf einer Straße geben"

Sima-Interview im "Standard": https://www.derstandard.at/story/2000122164166/verkehrsstadtraetin-sima-mit-mir-wird-es-keinen-pool-auf-einer

Immer wenn etwas nicht pro Autofahrer ist kommt dieses "Verkehrsteilnehmer gegeneinander ausspielen" vorgeschoben. Wer nicht für Rad- und Fußverkehr ist, der soll dass doch bitte auch so artikulieren. Und das bei den Öffis, vor allem bei Bim und Bus noch vieles möglich wäre, was nicht gemacht wird, weil man ja keine Parkplätze streichen "kann"...  ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 03. Dezember 2020, 12:27:35
Sima ist weder für noch gegen etwas – so kann man nicht anecken und steht auch diese Legislaturperiode ohne gröbere Konflikte, aber mit vielen Taferln durch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 03. Dezember 2020, 15:44:25
Sima ist weder für noch gegen etwas – so kann man nicht anecken und steht auch diese Legislaturperiode ohne gröbere Konflikte, aber mit vielen Taferln durch.

Sag ich ja: Stillstand!  :'(
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4020 am 03. Dezember 2020, 20:30:01
Stillstand? Ach was! Es kommen eh tolle Projekte für die Umwelt, wie zum Beispiel der Lobau-Tunnel: Sima-Interview in der Presse: Wiener Lobau? „Autobahn-Tunnel hat ökologische Vorteile" (Paywall) (https://www.diepresse.com/5906205/)

Zitat
Die Presse: Wird die Kooperation mit der grünen Verkehrsministerin Leonore Gewessler schwieriger, nachdem die SPÖ die Grünen nicht mehr als Koalitionspartner gewählt haben – beispielsweise beim Lobau-Tunnel?

Sima: Das glaube ich nicht. Ich kenne und schätze Leonore Gewessler noch von ihrer Zeit von Global 2000. Ich glaube, sie ist sehr interessiert daran, Gutes für Umwelt und den Klimaschutz voranzubringen. Es gibt auch viele Studien, die zeigen, dass mit Begleitmaßnahmen wie eine Parkpickerlausweitung, der Tunnel für Wien auch ökologische Vorteile bringt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 03. Dezember 2020, 20:35:45
War ja einer der Hauptgründe gegen die Grünen, die Verschleppumg des Lobautunnels

Die SPÖ ist ja tw. geistig noch in den 60ern
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 04. Dezember 2020, 10:19:42
Die SPÖ ist ja tw. geistig noch in den 60ern

Die Seilbahnpläne kann man ja auch irgendwie mit Alweg vergleichen :D

Auch die grundsätzlich freundliche Berichterstattung im eigenen Parteiblatt machte deutlich, dass es sich bei der Alwegbahn vor allem um ein Lieblingsvorhaben des Finanzstadtrates Slavik handelte, der das System als „zehn Mal billiger“ als eine U-Bahn begrüßte.
Die Entscheidung, so hieß es am Ende, fällen die Techniker.


Klingt bisschen nach deja vu.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 10. Dezember 2020, 12:45:44
War ja einer der Hauptgründe gegen die Grünen, die Verschleppumg des Lobautunnels

Die SPÖ ist ja tw. geistig noch in den 60ern
Das wird allerdings nur so lange der Fall sein, bis diejenigen endgültig das Ruder übernommen haben, die nach 1980 geboren wurden. In den jüngeren Schichten der SPÖ kommt man von dieser antiquierten Denkweise allmählich ab, die Betonschädeln aus den 60ern/70ern sind aber leider immer noch überall anzutreffen weil sie eben noch nicht "alt genug" (=ausgestorben) sind...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 10. Dezember 2020, 13:16:13
In den jüngeren Schichten der SPÖ kommt man von dieser antiquierten Denkweise allmählich ab, die Betonschädeln aus den 60ern/70ern sind aber leider immer noch überall anzutreffen weil sie eben noch nicht "alt genug" (=ausgestorben) sind...

Ich denke, dass du da einem Irrtum unterliegst! Diese autoaffine Verkehrspolitik wird nie zum Stillstand kommen!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 10. Dezember 2020, 13:38:27
In den jüngeren Schichten der SPÖ kommt man von dieser antiquierten Denkweise allmählich ab, die Betonschädeln aus den 60ern/70ern sind aber leider immer noch überall anzutreffen weil sie eben noch nicht "alt genug" (=ausgestorben) sind...
Ich denke, dass du da einem Irrtum unterliegst! Diese autoaffine Verkehrspolitik wird nie zum Stillstand kommen!
Ich gehöre zur jüngeren Generation in der Wiener SPÖ (aber nicht nur JG!) und die autogebundene Denkweise lässt wirklich nach. Es wird öfter von Begegnungszonen, Carsharing oder dem Öffi-Ausbau gesprochen, trotzdem nicht annähernd vergleichbar mit den Grünen, man will ja für alle Verkehrsteilnehmer etwas anbieten. In puncto Öffis kann ich aus meinem Umfeld die tendentiell negative Einstellung zur Straßenbahn, die hier gerne genannt wird, nur bestätigen, weil die Bim entweder ein "grünes" Thema ist, die Errichtung zu aufwendig ist oder man mit dem eigenen Rad in den Schienen hängenbleibt. Und die Bim ist natürlich ungemein laut. Ich schüttle nicht selten den Kopf. :bh:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 10. Dezember 2020, 13:50:37
Und die Bim ist natürlich ungemein laut.

Vor allem im Vergleich zum Bus, der bekanntlich geräuschlos unterwegs ist. ::) ::) ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 10. Dezember 2020, 13:54:07
Und die Bim ist natürlich ungemein laut.
Vor allem im Vergleich zum Bus, der bekanntlich geräuschlos unterwegs ist. ::) ::) ::)
...und stets als erstes gefordert wird, weil er kann ja immer ausweichen.  ::)

Ich rede mit meinen Straßenbahnideen nicht selten gegen eine Wand...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 10. Dezember 2020, 14:24:27
In den jüngeren Schichten der SPÖ kommt man von dieser antiquierten Denkweise allmählich ab, die Betonschädeln aus den 60ern/70ern sind aber leider immer noch überall anzutreffen weil sie eben noch nicht "alt genug" (=ausgestorben) sind...

Ich denke, dass du da einem Irrtum unterliegst! Diese autoaffine Verkehrspolitik wird nie zum Stillstand kommen!

Wenn niemand mehr selbst fährt, und Autos zum großteil nicht mehr besessen, sondern bestellt werden, dann ist es doch egal ob man nach 25 oder 35 Minuten Fernsehen, Musik hören, Essen, Trinken, Telefonieren, am Lap Top arbeiten oder derartigem am Ziel ist. Und so weit wird es im nächsten Jahrhundert sicherlich sein, vermutlich schon einige Jahrzehnte vorher. Da interessieren solche Projekte dann nicht mehr wirklich, jedenfalls sicher nicht in kleinen Staaten, denen droht, dass sie einfach durchfahren werden ... ich glaub, wie das Verkehrswesen in mehr als 50 Jahren tatsächlich ausschauen wird kann niemand wirklich genau vorhersagen, aber dass es sehr anders als heute sein wird, davon gehe ich mit ziemlicher Sicherheit aus!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Monorail am 10. Dezember 2020, 14:57:36
... ich glaub, wie das Verkehrswesen in mehr als 50 Jahren tatsächlich ausschauen wird kann niemand wirklich genau vorhersagen, aber dass es sehr anders als heute sein wird, davon gehe ich mit ziemlicher Sicherheit aus!
50 Jahre (=2070) sind gerade mal 10 Legislaturperioden Stadtregierung, also 4-5 weitere U-Bahn-Ausbaustufen. Und zumindest die wird es wohl definitiv noch geben (müssen)...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. Dezember 2020, 15:47:06
Wenn niemand mehr selbst fährt, und Autos zum großteil nicht mehr besessen, sondern bestellt werden, dann ist es doch egal ob man nach 25 oder 35 Minuten Fernsehen, Musik hören, Essen, Trinken, Telefonieren, am Lap Top arbeiten oder derartigem am Ziel ist. Und so weit wird es im nächsten Jahrhundert sicherlich sein, vermutlich schon einige Jahrzehnte vorher. Da interessieren solche Projekte dann nicht mehr wirklich, jedenfalls sicher nicht in kleinen Staaten, denen droht, dass sie einfach durchfahren werden ... ich glaub, wie das Verkehrswesen in mehr als 50 Jahren tatsächlich ausschauen wird kann niemand wirklich genau vorhersagen, aber dass es sehr anders als heute sein wird, davon gehe ich mit ziemlicher Sicherheit aus!

Dann schau Dir mal die Zukunftsvisionen für das Jahr 2000 aus den 50er und 60er Jahren an. Die Realität im Jahr 2020 hat mehr mit den 50er und 60er Jahren zu tun als mit den damaligen Visionen für das Jahr 2000.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 10. Dezember 2020, 16:09:57
Wenn niemand mehr selbst fährt, und Autos zum großteil nicht mehr besessen, sondern bestellt werden, dann ist es doch egal ob man nach 25 oder 35 Minuten Fernsehen, Musik hören, Essen, Trinken, Telefonieren, am Lap Top arbeiten oder derartigem am Ziel ist. Und so weit wird es im nächsten Jahrhundert sicherlich sein, vermutlich schon einige Jahrzehnte vorher. Da interessieren solche Projekte dann nicht mehr wirklich, jedenfalls sicher nicht in kleinen Staaten, denen droht, dass sie einfach durchfahren werden ... ich glaub, wie das Verkehrswesen in mehr als 50 Jahren tatsächlich ausschauen wird kann niemand wirklich genau vorhersagen, aber dass es sehr anders als heute sein wird, davon gehe ich mit ziemlicher Sicherheit aus!

Dann schau Dir mal die Zukunftsvisionen für das Jahr 2000 aus den 50er und 60er Jahren an. Die Realität im Jahr 2020 hat mehr mit den 50er und 60er Jahren zu tun als mit den damaligen Visionen für das Jahr 2000.

Man wird es in 50 Jahren wohl schaffen das, was technisch heute schon erprobt ist auch rechtlich umzusetzen.  ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 10. Dezember 2020, 17:12:05
Dann schau Dir mal die Zukunftsvisionen für das Jahr 2000 aus den 50er und 60er Jahren an. Die Realität im Jahr 2020 hat mehr mit den 50er und 60er Jahren zu tun als mit den damaligen Visionen für das Jahr 2000.

Das erinnert mich ein bisschen an die Serie "Zurück in die Zukunft", wo - ich glaube, in Teil 2 - Marty McFly 1985 mittels Zeitmaschine 30 Jahre in die Zukunft - also in das Jahr 2015 - fliegt. Wirklich witzig, was man sich 1985 vorgestellt hat, das es 2015 geben wird (z.B. fliegende "Hoverboards" und "Pitbulls", selbst trocknende Windjacken und vieles andere mehr). Sehr amüsant, sich das 2020 anzusehen!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 10. Dezember 2020, 17:54:22
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ansichtskarten-zeigen-zukunftsvisionen-von-frueher-a-863357.html

Wahrscheinlich ist es OT, aber trotzdem interessant:
Und ein Blick in die Zukunft aus dem Jahre 1981 auf das Jahr 2000 aus der Broschüre "Wien 2000 - der Entwurf zum Stadtentwicklungsplan":
.) Vorrang für den öffentlichen Verkehr - Beschleunigungsprogramme z.B. für die Linien D, J, 71, 5
.) Ausbau des U-Bahnnetzes:
- Errichtung der Stationen Reinprechtsdorfer Straße und Rampengasse an der U 4
- Bau der U 3 Erdberg - Ottakring, mit späterer Verlängerung nach Simmering
- Bau der U 6 Heiligenstadt - Siebenhirten mit einer Verlängerung zur Schnellbahnstammstrecke
- Verlängerung der U 1 nach Süden und Norden
.) Ausbau der Flughafenschnellbahn und der Vorortelinie
.) Schnellbahnbetrieb bis zur Hofwiesengasse
.) Einbindung der Neusiedler S-Bahn in die Flughafenschnellbahn
.) Verlängerung der Vorortelinie im Norden und Süden

Straßenbauvorhaben
.) Fertigstellung des Altstadtringes (System Zweierlinie - Ring)
.) Donauuferautobahn bis zur Praterbrücke
.) S 2 bis Brünner Straße
.) A 24 von der Praterbrücke bis zum Rautenweg
.) B 3 zur Umfahrung der Ortskerne von Kagran und Aspern
.) B 8 stadtauswärts von Kagran
.) Flötzersteig-Bundesstraße

Ausbau eines Grundnetzes für Radfahrer - z.B. im Donaubereich und entlang des Donaukanals
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Dezember 2020, 01:30:11
Man wird es in 50 Jahren wohl schaffen das, was technisch heute schon erprobt ist auch rechtlich umzusetzen.  ::)
Wenn du das autonom fahrende Auto meinst, dann wird das geprobt, ist aber noch lange nicht erprobt. Die zwei Unfälle, die großes Aufsehen erregt haben sind nur die  Spitze eines Eisberges, das was nicht  durch die Medien geht, ist wesentlch höher.

1) Die FAhrbhn querender LKW, "autonomes" Auto fährt unten durch und rasiert sich das Dach ab
2) "autonomes" Auto erkennt eien querende Radfahrerin nicht -> Tot.

Nicht umsonst muss der Lenker eines "autonom" fahrenden Autos den Verkehr beobachten und im Notfall eingreifen. Ich könnte mich nicht ständig auf den Verkehr konzentrieren, wenn ich nur mehr zuschaue, d.h. ich werde nie auf diese Art autonom fahren.
Andererseits hat mich vor ein paar Wochen auf der Autobahn ein PKW überholt, offensichtlich mit Spurhalteassisten, Abstandsassistent und Tempomat, der Fahrer hat verschämt auf seinem Tablet gespielt
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 11. Dezember 2020, 06:22:09
... und zumindest der autonome Bus in der Seestadt scheitert gerade noch an in zweiter Reihe parkenden Paketwagen. Auch da muss der mitfahrende Mitarbeiter eingreifen.

Und auch wenn es inzwischen viele Tests selbstfahrender Busse gibt - so richtig auf eine Hauptstraße mit starkem Autoverkehr und vielen querenden Fußgängern hat sich noch keiner getraut. Es sind im Regelfall Nebenstraßen in Stadtrandlagen oder gar Betriebsgelände, und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 15 km/h. "Erprobt" sieht anders aus.

Selbst wenn dann irgendwann autonomes Fahren funktioniert, bleiben ja das Hauptproblem des Individualverkehrs, der riesige Platzbedarf. Und da ist eine einfache Verfügbarkeit von Autos kontraproduktiv, wie die Entwicklung aus San Francisco zeigt: hier ist der Autoverkehr sogar dank Uber & Co stark gestiegen (https://www.derstandard.at/story/2000102823513/wie-uber-und-lyft-die-strassen-von-san-francisco-verstopfen), denn es wurden dummerweise überwiegend nicht Privat-Pkw-Fahrten ersetzt, sondern mit Bussen und zu Fuß zurückgelegte Wege. Und genau dieser Effekt droht auch, wenn autonomes Fahren doch einmal serienreif werden sollte, und zwar in viel stärkerem Maße (weil es noch günstiger werden dürfte).

Der Weg wäre also nicht, die Hände in den Schoß zu legen und zu sagen "In 50 Jahren funktioniert Verkehr anders, finden wir uns damit ab", sondern politisch zu steuern und zu lenken (genau dafür ist Politik übrigens da).

Die Diskussion um Elektrofahrzeuge im MIV sehe ich übrigens sehr kritisch, da ich die große Gefahr eines Greenwashings des MIV sehe.

Auch andere "Visionen" (z.B. Luftfahrzeuge im Stadtverkehr) empfinde ich eher als Dys- denn als Utopie. Auch sie werden/würden die Probleme grenzen- und maßlosen Wachstums nicht lösen, sondern weiter beschleunigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 11. Dezember 2020, 08:18:23
Vor allem Luftfahrzeuge - wie sie derzeit von den Drohnen abgeleitet und entwickelt werden - scheitern schon an den zahlreichen Oberleitungen und Straßenbeleuchtungen bei uns  >:D >:D >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 11. Dezember 2020, 08:33:04
Man wird es in 50 Jahren wohl schaffen das, was technisch heute schon erprobt ist auch rechtlich umzusetzen.  ::)
Wenn du das autonom fahrende Auto meinst, dann wird das geprobt, ist aber noch lange nicht erprobt. Die zwei Unfälle, die großes Aufsehen erregt haben sind nur die  Spitze eines Eisberges, das was nicht  durch die Medien geht, ist wesentlch höher.

1) Die FAhrbhn querender LKW, "autonomes" Auto fährt unten durch und rasiert sich das Dach ab
2) "autonomes" Auto erkennt eien querende Radfahrerin nicht -> Tot.

Nicht umsonst muss der Lenker eines "autonom" fahrenden Autos den Verkehr beobachten und im Notfall eingreifen. Ich könnte mich nicht ständig auf den Verkehr konzentrieren, wenn ich nur mehr zuschaue, d.h. ich werde nie auf diese Art autonom fahren.
Andererseits hat mich vor ein paar Wochen auf der Autobahn ein PKW überholt, offensichtlich mit Spurhalteassisten, Abstandsassistent und Tempomat, der Fahrer hat verschämt auf seinem Tablet gespielt

Das "Problem" ist halt, dass autonome Fahrzeuge keine Unfälle machen dürfen. Eine getötete Person wird als Drama gewertet. Das ist ja auch verständlich, aber ich möchte ehrlich gesagt genauso nicht Wissen wie viele Menschen mit Führerschein bei der gleich hohen Latte kein Auto lenken dürften!
In der Seestadt hat man die Busse ja auch gleich drei Wochen außer Betrieb genommen, weil eine Frau seitlich in den Bus gelaufen ist!
Dass man die Hände deshalb in den Schoß legen muss hab ich nirgendwo geschrieben, wirklich vorhersagen kann ohnehin niemand was kommt. Theoretisch ist ja auch denkbar dass Menschen tendentiell viel weniger mobil sein müssen, weil Güter vermehrt bestellt und Meetings vermehrt online stattfinden. Ich will es auch gar nicht bewerten, welche Entwicklungen welche Probleme bereiten werden, eben weil man nicht in allzuferne Zukunft schauen kann. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Verkehrsplanung in 50 Jahren ganz anders aussehen wird als heute.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 11. Dezember 2020, 08:41:40
Was sich sicherlich nicht ändern wird, bei Updates: "Bitte Fahrplan beachten"  8) 8) 8)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 11. Dezember 2020, 09:03:29
Man wird es in 50 Jahren wohl schaffen das, was technisch heute schon erprobt ist auch rechtlich umzusetzen.  ::)
Wenn du das autonom fahrende Auto meinst, dann wird das geprobt, ist aber noch lange nicht erprobt. Die zwei Unfälle, die großes Aufsehen erregt haben sind nur die  Spitze eines Eisberges, das was nicht  durch die Medien geht, ist wesentlch höher.

1) Die FAhrbhn querender LKW, "autonomes" Auto fährt unten durch und rasiert sich das Dach ab
2) "autonomes" Auto erkennt eien querende Radfahrerin nicht -> Tot.

Nicht umsonst muss der Lenker eines "autonom" fahrenden Autos den Verkehr beobachten und im Notfall eingreifen. Ich könnte mich nicht ständig auf den Verkehr konzentrieren, wenn ich nur mehr zuschaue, d.h. ich werde nie auf diese Art autonom fahren.
Andererseits hat mich vor ein paar Wochen auf der Autobahn ein PKW überholt, offensichtlich mit Spurhalteassisten, Abstandsassistent und Tempomat, der Fahrer hat verschämt auf seinem Tablet gespielt

Das "Problem" ist halt, dass autonome Fahrzeuge keine Unfälle machen dürfen. Eine getötete Person wird als Drama gewertet. Das ist ja auch verständlich, aber ich möchte ehrlich gesagt genauso nicht Wissen wie viele Menschen mit Führerschein bei der gleich hohen Latte kein Auto lenken dürften!
In der Seestadt hat man die Busse ja auch gleich drei Wochen außer Betrieb genommen, weil eine Frau seitlich in den Bus gelaufen ist!
Dass man die Hände deshalb in den Schoß legen muss hab ich nirgendwo geschrieben, wirklich vorhersagen kann ohnehin niemand was kommt. Theoretisch ist ja auch denkbar dass Menschen tendentiell viel weniger mobil sein müssen, weil Güter vermehrt bestellt und Meetings vermehrt online stattfinden. Ich will es auch gar nicht bewerten, welche Entwicklungen welche Probleme bereiten werden, eben weil man nicht in allzuferne Zukunft schauen kann. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Verkehrsplanung in 50 Jahren ganz anders aussehen wird als heute.

Zukunftsvisionen in ehren, aber die Welt wird sich auch in 50 Jahren nicht anders drehen als heute. Weil sie sich nie anders gedreht hat. Wir werden weiterhin Mobil sein, weil wir es wollen. Wir werden auch weiterhin selbstbestimmt Mobil sein, ausser ein narzisstischer Diktator hat es uns verboten. Wir werden auch weiterhin Fahrzeige lenken, wie die auch immer aussehen mögen, weil sich nur von A nach B bringen zu lassen für viele nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Vielleicht mit Kickscooter die 180km/h gehen. Was weiß man.
Und solange jemand damit Geld verdient uns mit Umweltzerstörerischem zu versorgen werden wir es tun können. Wenn jemand mal mit dem Kampf gegen den Klimawandel mehr Geld verdient als andersrum, dann werden wir es auch tun. Wenn jemand die Technik soweit bringt CO2 aus der Luft in was anderes zu verwandeln (ist ja auch schon möglich), und damit sau viel Geld verdient, dann wird man es tun.
Politik regiert die Welt und Geld regiert die Politik. Alles andere ist nur Show.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Dezember 2020, 10:54:08
... und zumindest der autonome Bus in der Seestadt scheitert gerade noch an in zweiter Reihe parkenden Paketwagen. Auch da muss der mitfahrende Mitarbeiter eingreifen.

Dieser Bus ist kein autonom fahrendes Fahrzeug im Sinne eines selbsttätig durch das Gebiet manövrierenden Vehikels. Das Ding kann nicht mehr, als einer fix eingespeicherten Route zu folgen (quasi wie beim Faller Car System auf der Modelleisenbahn) und erkennt überspitzt gesagt dank etwas besserer Parksensoren, wenn es hindernisbedingt anhalten muss.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 11. Dezember 2020, 11:12:47
Das Ding kann nicht mehr, als einer fix eingespeicherten Route zu folgen (quasi wie beim Faller Car System auf der Modelleisenbahn) und erkennt überspitzt gesagt dank etwas besserer Parksensoren, wenn es hindernisbedingt anhalten muss.
. . . . so wie die Staubsaug- und Rasenmähroboter!   ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Dezember 2020, 11:41:29
. . . . so wie die Staubsaug- und Rasenmähroboter!   ;D

Die bewegen sich nicht entlang einer vorgegebenen Route, sondern mittels Zufallsgenerator. Wenn man sie lang genug laufen lässt, saugen oder mähen sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch das ganze Areal. Mähroboter lassen sich durch Induktionsschleifen im Zaum halten, Saugroboter haben Lichtschranken, die Abstürze über Stufen verhindern. Diese Dinger sind also tatsächlich autonomer unterwegs als so ein Elektrospurbus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 11. Dezember 2020, 19:05:01
In den jüngeren Schichten der SPÖ kommt man von dieser antiquierten Denkweise allmählich ab, die Betonschädeln aus den 60ern/70ern sind aber leider immer noch überall anzutreffen weil sie eben noch nicht "alt genug" (=ausgestorben) sind...

Ich denke, dass du da einem Irrtum unterliegst! Diese autoaffine Verkehrspolitik wird nie zum Stillstand kommen!

Nur zur Erinnerung, mir ging es nicht darum aufzuzeigen, wie die Verkehrswelt in 50 Jahren aussehen wird, sondern darum dass ich den zitierten Beitrag so nicht glaube.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 41 am 13. Dezember 2020, 18:08:19
Vor allem im Vergleich zum Bus, der bekanntlich geräuschlos unterwegs ist. ::) ::) ::)
Also bei mir fährt am Platz vorne die Tram und der Bus vorbei (der Bus dann auch durch die Strasse). Die Tram hört man nur leise surren. Die beschleunigenden Dieselmotoren der Autobusse hingegen sind ein Graus. Immerhin die selten eingesetzten Hybridbusse sind eine kleine Verbesserung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 08. März 2021, 06:01:45
Ich habe mal den Thread gewechselt, damit in jenem zur Grazer U-Bahn über die Grazer U-Bahn diskutiert werden kann.

Die ersten beiden verkehrspolitischen Maßnahmen von Rot-Pink

Da kannst du Pink ruhig weglassen. Das kommt ausschließlich von den Sozen, Pink ist verkehrspolitisch durchaus modern, hat sich aber in der Koalition klugerweise kein Verkehrsresort umhängen lassen.

So ganz würde ich die Pinken dennoch nicht aus der Verantwortung nehmen. Zumindest öffentlich haben sie noch nicht mal Unmut artikuliert. Und was hätten sie eigentlich zu befürchten? Davon abgesehen, dass die SPÖ deshalb wohl kaum die Koalition sprengen würde - welche Alternativen hätte die SPÖ denn? Mit den Grünen? Dann käme man verkehrspolitisch vom Regen in die Traufe. ÖVP? Solange die türkis ist, sicher nicht. FPÖ? Würde die Wiener SPÖ aus anderen Gründen zerreißen.

Inzwischen fürchte ich, dass in verkehrspolitischer Hinsicht "Stillstand" die optimistischste Prognose für die nächsten viereinhalb Jahre ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 09. März 2021, 19:14:36
Im Wirtschaftsreport (https://www.w24.at/Video/Wirtschaftsreport-Wien-Spezial-Folge7/20852) auf w24.at hat Stadtrat Hanke über die Planungen eventueller Ausbauten berichtet. Konzepte für Strassenbahnausbauten nach zB Schwechat sollen Ende März 2021 präsentiert werden. Auch die im Regierungsprogramm erwähnten innerstädtischen Verlängerungen sollen schon in Planung sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 09. März 2021, 19:48:06
Alles schon dagewesen:

https://www.derstandard.at/story/3132663/flitzer-soll-wien-mit-peripherie-verbinden

Und was ist in den fast 15 Jahren passiert, die seither vergangen sind? Na eben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: t12700 am 09. März 2021, 19:52:49
Alles schon dagewesen:

https://www.derstandard.at/story/3132663/flitzer-soll-wien-mit-peripherie-verbinden

Und was ist in den fast 15 Jahren passiert, die seither vergangen sind? Na eben.
Mir wären 12er, 25er und 27er sowieso deutlich lieber als Strassenbahnausbauten nach Niederösterreich! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg! ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 25/26 am 09. März 2021, 20:09:26
Alles schon dagewesen:

https://www.derstandard.at/story/3132663/flitzer-soll-wien-mit-peripherie-verbinden

Und was ist in den fast 15 Jahren passiert, die seither vergangen sind? Na eben.
Mir wären 12er, 25er und 27er sowieso deutlich lieber als Strassenbahnausbauten nach Niederösterreich! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg! ;)
Genau  :up:
Der 72er wäre aber schon zum Vortasten gut!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 09. März 2021, 20:10:15
Alles schon dagewesen:

https://www.derstandard.at/story/3132663/flitzer-soll-wien-mit-peripherie-verbinden

Und was ist in den fast 15 Jahren passiert, die seither vergangen sind? Na eben.
Mir wären 12er, 25er und 27er sowieso deutlich lieber als Strassenbahnausbauten nach Niederösterreich! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg! ;)

Es ist halt nur die Frage, was für die Verkehrsreduktion wichtiger wäre. Da bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die Umlandstraßenbahnen da nicht wichtiger wären. Nur weil du persönlich eine gewisse Verbindung nicht brauchst, heißt es nämlich nicht, dass sie wichtiger wäre, als eine Verbindung, die du gerne hättest.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 09. März 2021, 21:34:34
Es ist halt nur die Frage, was für die Verkehrsreduktion wichtiger wäre. Da bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die Umlandstraßenbahnen da nicht wichtiger wären.
:up:

Aussage eines Stadtplaners: "Der Kampf um den Modal Split entscheidet sich an der Stadtgrenze"
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 09. März 2021, 22:13:10
Es ist halt nur die Frage, was für die Verkehrsreduktion wichtiger wäre. Da bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die Umlandstraßenbahnen da nicht wichtiger wären.
:up:

Aussage eines Stadtplaners: "Der Kampf um den Modal Split entscheidet sich an der Stadtgrenze"

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in diesem Kurierartikel:
https://kurier.at/chronik/wien/modal-split-die-zahlen-hinter-dem-strassenkampf/401210728 (leider Bezahlschranke)
habe ich gelesen, bei der Berechnung des Modal Splits würden nur Bewohner der Stadt als "Testpersonen" herangezogen,
keine Umlandbewohner, die nach Wien Pendeln. Ist das Unsinn?
Sollte das stimmen, würden Einpendler nach Wien im Modal Split gar nicht aufscheinen.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4020 am 09. März 2021, 22:29:50
Alles schon dagewesen:

https://www.derstandard.at/story/3132663/flitzer-soll-wien-mit-peripherie-verbinden

Und was ist in den fast 15 Jahren passiert, die seither vergangen sind? Na eben.

Korrekt, nur bevor ich jetzt an die große Straßenbahnverschwörung glaube, die alle Pläne jedenfalls verhindert, glaube ich eher, dass dem "Flitzer"-Projekt damals die politische Rückendeckung gefehlt hat. Wenn diese jetzt da ist, kann sich vielleicht tatsächlich etwas bewegen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 09. März 2021, 22:30:40
Sollte das stimmen, würden Einpendler nach Wien im Modal Split gar nicht aufscheinen.

ist leider korrekt, eine der vielen Propagandalügen in der "lebeswertesten Klimavorzeigestadt".
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 09. März 2021, 22:31:47
glaube ich eher, dass dem "Flitzer"-Projekt damals die politische Rückendeckung gefehlt hat.

ersetze "politisch"durch "betriebsintern".
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4020 am 09. März 2021, 22:42:10
ersetze "politisch"durch "betriebsintern".

Hmm, okay. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ein politisch (bzw. explizit von der SPÖ) stark gewünschtes Projekt, intern komplett verhindert werden kann. Außerdem gäbe es für diesen Fall noch die WLB, die genau so gut mit der Umsetzung beauftragt werden kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 09. März 2021, 23:38:41
ersetze "politisch"durch "betriebsintern".

Hmm, okay. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass ein politisch (bzw. explizit von der SPÖ) stark gewünschtes Projekt, intern komplett verhindert werden kann. Außerdem gäbe es für diesen Fall noch die WLB, die genau so gut mit der Umsetzung beauftragt werden kann.

Soweit ich hörte war es eine Gruppe innerhalb der WiLi, die die Passivität des Betriebs nicht mehr akzeptieren wollte und an höheren Ebenen vorbei mit ihren Vorschlägen an die Öffentlichkeit gingen. Goutiert wurde das nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 06:45:33
Mir wären 12er, 25er und 27er sowieso deutlich lieber als Strassenbahnausbauten nach Niederösterreich! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg! ;)

Es ist halt nur die Frage, was für die Verkehrsreduktion wichtiger wäre. Da bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die Umlandstraßenbahnen da nicht wichtiger wären. Nur weil du persönlich eine gewisse Verbindung nicht brauchst, heißt es nämlich nicht, dass sie wichtiger wäre, als eine Verbindung, die du gerne hättest.

Zum einen wird sich am Modal Split nichts ändern, solange man die Autofahrenden aus dem Umland mittels breiter Straßen und lächerlicher Parkgebühren praktisch einlädt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Sonst wäre doch z.B. die Triester Straße viel leerer, immerhin gibt es in ihrem Einzugsgebiet mit Südbahn, Aspangbahn, z.T. Pottendorfer Linie, Badner Bahn und vielen relativ häufig verkehrenden Buslinien ein dichtes Öffinetz. Das gleiche auf der Westeinfahrt: Westbahn, neue Weststrecke, U4 - und trotzdem schafft man es noch nicht einmal, zulasten des MIV den Wientalradweg vernünftig auszubauen. Und dann soll die Bim nach Schwechat den großen Wandel bringen?

Zum anderen: warum sollten 12er, 25er und 27er eigentlich nicht von Pendlerinnen und Pendler benützt werden? Es pendeln ja nicht alle zum Stephansplatz.

Aussage eines Stadtplaners: "Der Kampf um den Modal Split entscheidet sich an der Stadtgrenze"

Ich weiß nicht: sicher ist da was dran, aber zugleich ist das praktisch eine Einladung, Defizite in Stadtplanung und ÖV-Netz zu ignorieren. Die Beispiele habe ich ja schon mehrmals angebracht:

- Der Barbara-Prammer-Hof, weit weg vom ÖV und Einkaufsmöglichkeiten (selbst des alltäglichen Bedarfs) - wie wird da wohl das Mobilitätsverhalten aussehen?

- Neu Leopoldau (das alte Gaswerk) mit seinen peripher gelegenen Bushaltestellen - der Bus nach Leopoldau fährt halbstündlich, nur bis 21 Uhr und hält in Leopoldau weit weg von der U1, der Bus auf der anderen Seite zur Siemensstraße, hat dort aber allenfalls zufällige Anschlüsse zur S-Bahn (weil Humpeltakt bei der S-Bahn, das nächste Thema).

- Überhaupt das über Jahrzehnte gewachsene, völlig unzulängliche Busnetz in Floridsdorf, das selbst dicht besiedelte Gebiete (z.B. Justgasse) nur in eine Fahrtrichtung anbindet und selbst auf stark nachgefragten, aber kurzen Strecken aus diesen Gebieten Richtung Bezirkszentrum (Franz-Jonas-Platz) Umsteigen oder längere Fußwege zum 30er/31er erfordert (Justgasse, Doktor-Franz-Koch-Hof). Dazu noch, gerade an Wochenenden, deutliche Erschließungsdefizite in Strebersdorf und Stammersdorf, und für nicht alltägliche Fahrgast undurchschaubare Liniensignale (irgendwie heißen dort alle Linienführungen, die übrig geblieben sind, 32A...), die Stadtrundfahrt mit dem 29A durch die Großfeldsiedlung, statt die gleichnamige U1-Station aus Floridsdorf kommend direkt anzubinden.

- Anstehende minimale Verlängerungen im Innenstadtbereich (31 zum Schwedenplatz, 57A zum Volkstheater oder Karlsplatz), um Knotenpunkte bzw. wirklich zentrale Orte anzubinden. (Jaja, wir wissen, geht nicht, weil war schon immer so!), aber auch die eingeschränkten Betriebszeiten des 1A, der eine Lücke im Netz schließt.

- Die miserable Integration der frisch ausgebauten Marchegger Ostbahn ins Liniennetz, vor allem durch Aufgabe der Station Hausfeldstraße, aber auch, weil man es Jahre nach Fertigstellung des Abschnitts auf Wiener Gebiet noch nicht geschafft hat, an der Station Hirschstetten eine Haltestelle für den 22A einzurichten.

- Die Pseudo-Anbindung des Nordbahnhofsviertels durch den O-Wagen, viel zu spät und für drei von vier Himmelsrichtungen komplett uninteressant.

- Nicht zu vergessen der Instandhaltungsrückstand bei U- und Straßenbahnen, der zahlreiche Langsamfahrstellen und Betriebsstörungen verursacht.

Die Aufzählung ist bei weitem nicht abschließend, und sie berührt zwei Grundprobleme: Stadt- und Verkehrsplanung werden nicht zusammengedacht, und selbst innerhalb der Verkehrsplanung scheint man nicht miteinander zu reden - sobald die ÖBB etwas bauen, scheint die Stadt Wien auf Durchzug zu schalten und nicht weiter zu denken als zur Mittagspause: siehe Marchegger Ostbahn, siehe aber auch den geplanten Stationsumbau in Speising, wo man offensichtlich nicht vorsieht, am Ausgang Hofwiesengasse eine gemeinsame Haltestelle für Busse und Straßenbahnen mit kurzen Umsteigewegen zwischen allen Verkehrsmitteln zu schaffen.

Und dazu kommt ja noch meine Antwort an Klingelfee: solange man die Autofahrenden aus dem Umland quasi einlädt, bis zum Ring zu fahren, tun sie das auch. Und da habe ich, weil wir uns im Tramwayforum befinden, noch nicht mal mit attraktiven Fuß- und Radwegen angefangen (die natürlich wiederum gerade in engen Stadträumen auch mit Einschränkungen für den MIV zu tun haben).

Insofern sehe ich, um zum ursprünglichen Zitat zurückzukommen, tatsächlich die Gefahr, dass eine solche Aussage dazu führt, die Hände in den Schoß zu legen: "Solange die Bim nicht nach Schwechat fährt, können wir eh nichts tun!"
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. März 2021, 06:57:29
Mir wären 12er, 25er und 27er sowieso deutlich lieber als Strassenbahnausbauten nach Niederösterreich! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg! ;)

Es ist halt nur die Frage, was für die Verkehrsreduktion wichtiger wäre. Da bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die Umlandstraßenbahnen da nicht wichtiger wären. Nur weil du persönlich eine gewisse Verbindung nicht brauchst, heißt es nämlich nicht, dass sie wichtiger wäre, als eine Verbindung, die du gerne hättest.

Zum einen wird sich am Modal Split nichts ändern, solange man die Autofahrenden aus dem Umland mittels breiter Straßen und lächerlicher Parkgebühren praktisch einlädt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Sonst wäre doch z.B. die Triester Straße viel leerer, immerhin gibt es in ihrem Einzugsgebiet mit Südbahn, Aspangbahn, z.T. Pottendorfer Linie, Badner Bahn und vielen relativ häufig verkehrenden Buslinien ein dichtes Öffinetz. Das gleiche auf der Westeinfahrt: Westbahn, neue Weststrecke, U4 - und trotzdem schafft man es noch nicht einmal, zulasten des MIV den Wientalradweg vernünftig auszubauen. Und dann soll die Bim nach Schwechat den großen Wandel bringen?

Zum anderen: warum sollten 12er, 25er und 27er eigentlich nicht von Pendlerinnen und Pendler benützt werden?


Das die Pendler derzeit ihr Auto nicht wenigstens an der Stadtgrenze abstellen, liegt eher daran, dass sie keine wirklichen Möglichkeiten haben, ihr Auto am Weg zum Arbeitsplatz stehen zu lassen, um auf den ÖV umsteigen zu können, bzw die vorhandenen Parkhäuser eher nur geringe Kapazitäten haben, bzw auch nicht wirklich gut von den hochrangigen Straßen erreichbar sind. Man braucht sich da nur einmal anschauen, wie weit man zum Beispiel vom Knoten Kaisermühlen in das Parkhaus Donaustadtbrücke hat. Oder aber das Parkhaus Leopoldau. Dies ist von der S2, oder aber auch von B8 nicht wirklich auf direkten Weg erreichbar.

Die einzige P&R-Anlage, die mMn wirklich sinnvoll für Pendler errichtet wurde, ist das Parkhaus in Hütteldorf. Nur auch das ist für die eigentliche Nachfrage mindestens um den Faktor 5 zu klein. Denn wenn ich als Pendler mehrmals vor verschlossen Parkhaus (Voll ausgelastet) gestanden bin, dann würde ich mir auch eine andere Möglichkeit für die Abstellung meines KFZ suchen.

Und viele Pendler aus dem Speckgürtel haben nun mal nicht die Möglichkeit auf den ÖV zu wechseln. Denn entweder haben sie zu ihren Arbeitswegzeiten gar keine Verbindungen von/nach Wien, haben auch an den Umsteigeknoten keine Möglichkeit ihr KFZ abzustellen, oder aber müssten so große Umwege zu den ÖV machen, dass sie extreme Zeitverluste, wenn sie zuerst zu einem Bahnhof fahren würden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 07:06:17
Das die Pendler derzeit ihr Auto nicht wenigstens an der Stadtgrenze abstellen, liegt eher daran, dass sie keine wirklichen Möglichkeiten haben, ihr Auto am Weg zum Arbeitsplatz stehen zu lassen, um auf den ÖV umsteigen zu können, bzw die vorhandenen Parkhäuser eher nur geringe Kapazitäten haben, bzw auch nicht wirklich gut von den hochrangigen Straßen erreichbar sind. Man braucht sich da nur einmal anschauen, wie weit man zum Beispiel vom Knoten Kaisermühlen in das Parkhaus Donaustadtbrücke hat. Oder aber das Parkhaus Leopoldau. Dies ist von der S2, oder aber auch von B8 nicht wirklich auf direkten Weg erreichbar.

Leopoldau ist vielleicht nicht von der S2 gut erreichbar, aber mit der S2 - der Schnellbahnlinie 2. Soll heißen: wieso sollte eigentlich den Pendlerinnen und Pendler nicht zuzumuten sein, bereits im Umland in die Bahn umzusteigen? Wieso sollte eigentlich die Stadt Wien Defizite der niederösterreichischen Siedlungs- und Verkehrspolitik ausgleichen? Wenn es schlicht schwieriger ist, mit dem Auto ins Zentrum zu kommen, entsteht doch automatisch Druck, sich etwas anderes zu überlegen und ggf. Druck auf die Lokalpolitik außerhalb Wiens auszuüben.

Der SPÖ dürften die Umlandpendler_innen auch relativ egal sein, weil sie keine potentiellen Wählerinnen und Wähler sind. Insofern sind die Ursachen für die 70er-Jahre-Retro-Verkehrspolitik der Wiener SPÖ wohl eher innerhalb Wiens zu suchen.

Die einzige P&R-Anlage, die mMn wirklich sinnvoll für Pendler errichtet wurde, ist das Parkhaus in Hütteldorf. Nur auch das ist für die eigentliche Nachfrage mindestens um den Faktor 5 zu klein. Denn wenn ich als Pendler mehrmals vor verschlossen Parkhaus (Voll ausgelastet) gestanden bin, dann würde ich mir auch eine andere Möglichkeit für die Abstellung meines KFZ suchen.

Das gleiche dort: der Verkehr gehört außerhalb der Stadtgrenzen auf die Bahn verlagert - wozu gibt es denn die Westbahn? Und es schwingt mal wieder der Anspruch vieler Automobilisten durch: "ICH HABE EIN AUTO, also stellt mir gefälligst so viel Platz zur Verfügung, wie ich brauche, zum Abstellen und zur Fortbewegung!" Stadtplanung sollte anders funktionieren, also nicht "Wie viele Autos müssen wir unterbringen?" (so funktioniert es aktuell aber), sondern: "Wir haben diese Nutzungen: ..., wie viele Autos können wir unterbringen?".

Und viele Pendler aus dem Speckgürtel haben nun mal nicht die Möglichkeit auf den ÖV zu wechseln. Denn entweder haben sie zu ihren Arbeitswegzeiten gar keine Verbindungen von/nach Wien, haben auch an den Umsteigeknoten keine Möglichkeit ihr KFZ abzustellen, oder aber müssten so große Umwege zu den ÖV machen, dass sie extreme Zeitverluste, wenn sie zuerst zu einem Bahnhof fahren würden.

Augen auf bei der Wohnortwahl. :) Leute, die zu ihren Arbeitswegezeiten keine Verbindungen nach Wien haben oder mit dem ÖV große Umwege fahren müssten, sind aber auch nicht unbedingt das Problem. Das sind nicht die Leute, die Wagramer oder Triester Straße zustauen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 10. März 2021, 07:06:45
Und viele Pendler aus dem Speckgürtel haben nun mal nicht die Möglichkeit auf den ÖV zu wechseln. Denn entweder haben sie zu ihren Arbeitswegzeiten gar keine Verbindungen von/nach Wien, haben auch an den Umsteigeknoten keine Möglichkeit ihr KFZ abzustellen, oder aber müssten so große Umwege zu den ÖV machen, dass sie extreme Zeitverluste, wenn sie zuerst zu einem Bahnhof fahren würden.

Dazu kommt die wirre Ausschreibungspolitik des VOR, das Busdirektverbindungen gestrichen, Reisezeiten aufgrund Schlangenlinienverkehrs verdoppelt werden (jetzt gerade im Weinviertel), Schienenverkehr eliminiert (Schweinbarter Kreuz) und Anschlüsse aufgrund zu knapper Fahrplankalkulation und den Unwillen Bahnen abzuwarten vermiest wird.

Die Unkenntnis neuer Betreiber und das dadurch entstandenen Chaos bewirkt auch gleich bei Kindern, nicht mehr freiwillig einen Bus zu betreten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. März 2021, 07:16:49
@abc:

:blank: S2
Damit meinte ich die Schnellstraße und nicht die Schnellbahn.

:blank: P&R Ausserhalb von Wien
Siehe da den Grund von Anfahrt zu den Punkten. Was nützen mir P&R-Anlagen in NIederösterreich, wenn ich dann als Autofahrer erst einen Umweg machen muss, damit ich dorthin komme, bzw zu meinen Zeiten gar keine Öffis von/nach dort dann gibt. Von den fehlenden Kapazitäsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Denn eines sollte dir auch kalr sein,, du hättest dann auf den Pendlern die gleichen Verhältnisse, wie auf der U-Bahn und ich glaube kaum, dass man Leute zum Pendeln animieren kann, wenn ich dann 1 Stunde oder länger Eng an Eng nur stehen fahren kann. Selbst, wenn die ÖBB ihr Angebot wesentlich verbessert.

:blank: Bewohner im Speckgürtel
Du denkst da offensichtlich immer nur an diejenigen, die in den Speckgürtel gezogen sind. Denke aber bitte auch an die vielen, die in die Stadt pendeln, weil sie als Jugendliche in ihrer Umgebung einfach keinen Arbeitsplatz bekommen haben. Und da rede ich von Personen, die schon in X-Generation den gleichen Wohnort haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 07:22:29
:blank: S2
Damit meinte ich die Schnellstraße und nicht die Schnellbahn.

Klar, das war ein Wortspiel.

:blank: P&R Ausserhalb von Wien
Siehe da den Grund von Anfahrt zu den Punkten. Was nützen mir P&R-Anlagen in NIederösterreich, wenn ich dann als Autofahrer erst einen Umweg machen muss, damit ich dorthin komme, bzw zu meinen Zeiten gar keine Öffis von/nach dort dann gibt. Von den fehlenden Kapazitäsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Denn eines sollte dir auch kalr sein,, du hättest dann auf den Pendlern die gleichen Verhältnisse, wie auf der U-Bahn und ich glaube kaum, dass man Leute zum Pendeln animieren kann, wenn ich dann 1 Stunde oder länger Eng an Eng nur stehen fahren kann. Selbst, wenn die ÖBB ihr Angebot wesentlich verbessert.

Und wieso sollte das ein Problem für die Wiener Stadtpolitik sein? Wie ich eben noch in meinem anderen Beitrag ergänzt habe - man sollte Stadtraumgestaltung nicht vom Auto aus denken ("Wie viel Platz brauchen wir fürs Auto?"), sondern von allen Nutzungen aus.

Du scheinst außerdem die Kapazitäten des Autoverkehrs völlig zu überschätzen - nur mal ans Denkanstoß: eine Doppeltraktion Desiro ML hat gut 500 Sitzplätze (von Stehplätzen sprechen wir noch gar nicht). Ausgehend von 1,2 Personen pro Auto sind das 417 Pkws. 2020 war das meistverkaufte Auto der Skoda Octavia mit einer Länge von gut fünf Metern; 417 x 5 m = ca. 2 km. Eine einzige S-Bahn ersetzt also eine 2 km lange Autoschlange, und zwar allein die Sitzplätze. Oder etwas bildlicher: wenn die Praterstraße vom Praterstern bis zur Urania komplett auf beiden Spuren zugestaut ist, sitzen in den Autos im Schnitt so viele Menschen wie in einer einzigen S-Bahn Platz nehmen können.

Das scheint auch ein Grundproblem in der verkehrspolitischen Diskussion zu sein: der Autoverkehr nimmt so viel Platz ein und ist somit so präsent, dass er wichtiger erscheint als er in einer Großstadt ist. Folglich: sicher müssen die Öffis ausgebaut werden, auch und gerade im Umland, aber es ist nicht so, dass es unmöglich ist, einen Großteil des Autoverkehrs in Bahnen zu verlagern.

Die Verhältnisse bei der U-Bahn haben wir im Übrigen vor allem dort, wo die unbedingt (und mit Nachteilen für alle) Kurzstreckenverkehre übernehmen muss.

:blank: Bewohner im Speckgürtel
Du denkst da offensichtlich immer nur an diejenigen, die in den Speckgürtel gezogen sind. Denke aber bitte auch an die vielen, die in die Stadt pendeln, weil sie als Jugendliche in ihrer Umgebung einfach keinen Arbeitsplatz bekommen haben. Und da rede ich von Personen, die schon in X-Generation den gleichen Wohnort haben.

Und diejenigen, die seit Generationen an der Lassallestraße, der Triester Straße und anderen Verkehrshöllen leben und mit jeder Generation mehr Verkehr zu ertragen haben, müssen damit halt klarkommen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 10. März 2021, 07:43:59
:blank: P&R Ausserhalb von Wien
Siehe da den Grund von Anfahrt zu den Punkten. Was nützen mir P&R-Anlagen in NIederösterreich, wenn ich dann als Autofahrer erst einen Umweg machen muss, damit ich dorthin komme, bzw zu meinen Zeiten gar keine Öffis von/nach dort dann gibt. Von den fehlenden Kapazitäsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Denn eines sollte dir auch kalr sein,, du hättest dann auf den Pendlern die gleichen Verhältnisse, wie auf der U-Bahn und ich glaube kaum, dass man Leute zum Pendeln animieren kann, wenn ich dann 1 Stunde oder länger Eng an Eng nur stehen fahren kann. Selbst, wenn die ÖBB ihr Angebot wesentlich verbessert.

Es wäre wirklich gut, hier eine etwas faktenbasiertere Diskussion zu führen. Das Angebot auf den Hauptachsen rund um Wien ist so attraktiv und dicht wie noch nie zuvor (übrigens auch dank des bösen VOR und des ach so schienenfeindlichen Land NÖ). Wenn du auch nur einigermaßen im Umkreis von einer Bahnstrecke wohnst, ergibt es entlang dieser Achsen außer Faulheit absolut keinen Grund, bis zur Stadtgrenze mit dem Auto zu fahren.

Also bitte hört auf mit dieser Mär, dass es für so viele Pendler gar keine Alternative gibt, als mit dem privaten PKW bis in die Stadt zu fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. März 2021, 07:47:31
Zum einen wird sich am Modal Split nichts ändern, solange man die Autofahrenden aus dem Umland mittels breiter Straßen und lächerlicher Parkgebühren praktisch einlädt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Sonst wäre doch z.B. die Triester Straße viel leerer, immerhin gibt es in ihrem Einzugsgebiet mit Südbahn, Aspangbahn, z.T. Pottendorfer Linie, Badner Bahn und vielen relativ häufig verkehrenden Buslinien ein dichtes Öffinetz. Das gleiche auf der Westeinfahrt: Westbahn, neue Weststrecke, U4 - und trotzdem schafft man es noch nicht einmal, zulasten des MIV den Wientalradweg vernünftig auszubauen. Und dann soll die Bim nach Schwechat den großen Wandel bringen?

Naja so lächerlich sind die Gebühren nicht. Finde ich.
Bei den Strecken in den Süden und Westen ist auch das Problem, das die Züge auch sehr, sehr gut ausgelastet sind und teilweise sogar überlastet.
Will man hier Verbesserungen braucht man, mehr P+R entlang wichtiger Bahnstationen, mehr Züge, längere Züge.
Am einfachsten sind hier wohl die zusätzlichen P+R Plätze zu realisieren.
P+R Tullnerfeld ist vor Corona täglich spätetens um 8 volll gewesen. Trotz über 1000 Stellplätze. Aber was sind schon 1000 Stellplätze.

Ich weiß nicht: sicher ist da was dran, aber zugleich ist das praktisch eine Einladung, Defizite in Stadtplanung und ÖV-Netz zu ignorieren. Die Beispiele habe ich ja schon mehrmals angebracht:

- Der Barbara-Prammer-Hof, weit weg vom ÖV und Einkaufsmöglichkeiten (selbst des alltäglichen Bedarfs) - wie wird da wohl das Mobilitätsverhalten aussehen?

- Neu Leopoldau (das alte Gaswerk) mit seinen peripher gelegenen Bushaltestellen - der Bus nach Leopoldau fährt halbstündlich, nur bis 21 Uhr und hält in Leopoldau weit weg von der U1, der Bus auf der anderen Seite zur Siemensstraße, hat dort aber allenfalls zufällige Anschlüsse zur S-Bahn (weil Humpeltakt bei der S-Bahn, das nächste Thema).

- Überhaupt das über Jahrzehnte gewachsene, völlig unzulängliche Busnetz in Floridsdorf, das selbst dicht besiedelte Gebiete (z.B. Justgasse) nur in eine Fahrtrichtung anbindet und selbst auf stark nachgefragten, aber kurzen Strecken aus diesen Gebieten Richtung Bezirkszentrum (Franz-Jonas-Platz) Umsteigen oder längere Fußwege zum 30er/31er erfordert (Justgasse, Doktor-Franz-Koch-Hof). Dazu noch, gerade an Wochenenden, deutliche Erschließungsdefizite in Strebersdorf und Stammersdorf, und für nicht alltägliche Fahrgast undurchschaubare Liniensignale (irgendwie heißen dort alle Linienführungen, die übrig geblieben sind, 32A...), die Stadtrundfahrt mit dem 29A durch die Großfeldsiedlung, statt die gleichnamige U1-Station aus Floridsdorf kommend direkt anzubinden.

- Anstehende minimale Verlängerungen im Innenstadtbereich (31 zum Schwedenplatz, 57A zum Volkstheater oder Karlsplatz), um Knotenpunkte bzw. wirklich zentrale Orte anzubinden. (Jaja, wir wissen, geht nicht, weil war schon immer so!), aber auch die eingeschränkten Betriebszeiten des 1A, der eine Lücke im Netz schließt.

- Die miserable Integration der frisch ausgebauten Marchegger Ostbahn ins Liniennetz, vor allem durch Aufgabe der Station Hausfeldstraße, aber auch, weil man es Jahre nach Fertigstellung des Abschnitts auf Wiener Gebiet noch nicht geschafft hat, an der Station Hirschstetten eine Haltestelle für den 22A einzurichten.

- Die Pseudo-Anbindung des Nordbahnhofsviertels durch den O-Wagen, viel zu spät und für drei von vier Himmelsrichtungen komplett uninteressant.

- Nicht zu vergessen der Instandhaltungsrückstand bei U- und Straßenbahnen, der zahlreiche Langsamfahrstellen und Betriebsstörungen verursacht.

Die Aufzählung ist bei weitem nicht abschließend, und sie berührt zwei Grundprobleme: Stadt- und Verkehrsplanung werden nicht zusammengedacht, und selbst innerhalb der Verkehrsplanung scheint man nicht miteinander zu reden - sobald die ÖBB etwas bauen, scheint die Stadt Wien auf Durchzug zu schalten und nicht weiter zu denken als zur Mittagspause: siehe Marchegger Ostbahn, siehe aber auch den geplanten Stationsumbau in Speising, wo man offensichtlich nicht vorsieht, am Ausgang Hofwiesengasse eine gemeinsame Haltestelle für Busse und Straßenbahnen mit kurzen Umsteigewegen zwischen allen Verkehrsmitteln zu schaffen.

Alles soweit richtig.
Nur Geld wächst nicht auf Bäumen und will man ein Stadtviertel an die Stadt so anbinden, dann kostet das Geld. Bei der U2 Seestadt wurde ja zurecht am Anfang moniert das es eigentlich raus gehautes Geld ist. Aber die U2 sorgt halt dafür dass man aus der Seestadt in alle Himmelsrichtungen (ausser Norden) weg kann.
Und Neu Leopoldau: 1400 Wohnung mit ca. ebenso vielen Einwohnern. Es ist halt nicht sinnvoll hier mehr zu machen als gemacht wurde. Klar könnte man 30A und 32A besser durch das Gelände führen. Da aber auch Busse Verkehr darstellen, macht man es halt nicht. Persönlich verstehe ich es, da ein Bus in einer verkehrsberuhigten Gegend doppelt laut auffällt. Ausserdem muss man wieder irgendwelche Kniffe anwenden, damit trotz Busstraße nicht jeder Depp regelwidrig aus dem oder durch das Gelände gurkt.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. März 2021, 07:50:20
@abc:

:blank: S2
Damit meinte ich die Schnellstraße und nicht die Schnellbahn.

Klar, das war ein Wortspiel.

:blank: P&R Ausserhalb von Wien
Siehe da den Grund von Anfahrt zu den Punkten. Was nützen mir P&R-Anlagen in NIederösterreich, wenn ich dann als Autofahrer erst einen Umweg machen muss, damit ich dorthin komme, bzw zu meinen Zeiten gar keine Öffis von/nach dort dann gibt. Von den fehlenden Kapazitäsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Denn eines sollte dir auch kalr sein,, du hättest dann auf den Pendlern die gleichen Verhältnisse, wie auf der U-Bahn und ich glaube kaum, dass man Leute zum Pendeln animieren kann, wenn ich dann 1 Stunde oder länger Eng an Eng nur stehen fahren kann. Selbst, wenn die ÖBB ihr Angebot wesentlich verbessert.

Und wieso sollte das ein Problem für die Wiener Stadtpolitik sein? Wie ich eben noch in meinem anderen Beitrag ergänzt habe - man sollte Stadtraumgestaltung nicht vom Auto aus denken ("Wie viel Platz brauchen wir fürs Auto?"), sondern von allen Nutzungen aus.

:blank: Bewohner im Speckgürtel
Du denkst da offensichtlich immer nur an diejenigen, die in den Speckgürtel gezogen sind. Denke aber bitte auch an die vielen, die in die Stadt pendeln, weil sie als Jugendliche in ihrer Umgebung einfach keinen Arbeitsplatz bekommen haben. Und da rede ich von Personen, die schon in X-Generation den gleichen Wohnort haben.

Und diejenigen, die seit Generationen an der Triester Straße und anderen Verkehrshöllen leben und mit jeder Generation mehr Verkehr zu ertragen haben, müssen damit halt klarkommen?

Klar sollte man auch schauen, dass man die Bewohner an den Einfallstraßen entlastet.

Aber eines sollte dir auch klar sein, wenn ich die Pendler mit Gewalt aus der Stadt "aussperre", dann schwäche ich auch die Kaufkraft in der Stadt. Denn wenn ich mit dem Auto nicht mehr in die Stadt einfahren kann, dann werde ich auch nicht mehr in der Stadt einkaufen. Das ist ein Wirtschaftsfaktor, der auch nicht zu unterschätzen ist.

Und wenn ich in der Stadt Arbeitskräfte haben will, dann muss ich als Stadt auch dafür sorgen, damit die Beschäftigten gut zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Ansonsten habe ich nämlich auch das Problem, dass sich dann die Firmen womöglich absiedeln, wo ihre Mitarbeiter besser und einfacher hinkommen.

Und damit hast du nämlich das nächste Problem. Was nützt dir ein gutes Netz, wo ich die Pendler in die Stadt bekommen, sie aber durch das umsteigen auf die Öffis eine Mehrfahrzeit von 1 Stunde und mehr pro Richtung haben. Und es ist einfach logistisch nicht möglich für alle Nutzer des ÖV kurze und direkte Fahrweg anzubieten.

Dann hätte ich
Auto (Ohne Stau)
~ 35min
Auto + Öffi
~2:00 h.

Und egal, wo ich mit dem Auto die Bahn kreuzen würde, würde ich kaum auf eine Mehrzeit von unter 45 min kommen. Also wie willst du mich als jemanden der zum Beispiel die elterliche Landwirtschaft nicht übernehmen kann/will und dafür in der Stadt arbeiten will/muss überzeugen, dass er auf die Öffis umsteigt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 08:18:11
Naja so lächerlich sind die Gebühren nicht. Finde ich.

Naja, die meisten neu entstehenden und in den letzten Jahren/Jahrzehnten neu entstandenen Arbeitsplätze haben - als Tiefgarage oder vorm Gebäude - für Mitarbeitende kostenlose bis kostengünstige Stellplätze. Dahingegen kostet die Jahreskarte mal eben 300-400 EUR mehr, sobald man um auch nur eine Station die Kernzonengrenze überschreitet. Welcher Pendler, welche Pendlerin bezahlt in Wien so viel für einen Stellplatz?

Bei den Strecken in den Süden und Westen ist auch das Problem, das die Züge auch sehr, sehr gut ausgelastet sind und teilweise sogar überlastet.
Will man hier Verbesserungen braucht man, mehr P+R entlang wichtiger Bahnstationen, mehr Züge, längere Züge.

Triester Straße und Westeinfahrt aber auch. Natürlich braucht es ein besseres Bahnangebot, aber zuweilen wird ja so getan, als müsste man noch fünf weitere Südbahnen bauen, um auch nur 10 % der Pkw-Verkehrs zu übernehmen.

Nur Geld wächst nicht auf Bäumen und will man ein Stadtviertel an die Stadt so anbinden, dann kostet das Geld.

Seltsam, dass das Geld-Argument immer nur gegen den ÖV angebracht wird. Wenn Geld nicht auf Bäumen wächst, kann es sich die Stadt Wien doch gar nicht leisten, Busse und Straßenbahnen vor fast jeder (noch so unwichtigen) Ampel zum Anhalten zu zwingen oder das Netz derart zu vernachlässigen wie sie es tut - beides führt nämlich zu höherem Fahrzeugeinsatz, also auch höherem Ressourcen- und Personalaufwand. Wenn Geld nicht auf Bäume wüchse, könnte es sich die Stadt Wien auch nicht leisten, öffentlichen Raum an Autofahrende praktisch zu verschenken.

Es gibt kein Geldproblem, es gibt ein Prioritätenproblem.

Bei der U2 Seestadt wurde ja zurecht am Anfang moniert das es eigentlich raus gehautes Geld ist. Aber die U2 sorgt halt dafür dass man aus der Seestadt in alle Himmelsrichtungen (ausser Norden) weg kann.

Und das war ja vernünftig - ein gutes ÖV-Angebot muss schon da sein, wenn die ersten Leute hinziehen. Wenn sie sich ihre Wege erstmal anders organisiert haben, ist es schwer, Gewohnheiten wieder zu ändern. Nur: warum war das eigentlich im Sonnwend- und Nordbahnhofviertel sowie im Gaswerk Leopoldau nicht möglich, obwohl der Aufwand doch ein ganz anderer war als eine U-Bahn durch die halbe Stadt zu bauen?

Und Neu Leopoldau: 1400 Wohnung mit ca. ebenso vielen Einwohnern. Es ist halt nicht sinnvoll hier mehr zu machen als gemacht wurde. Klar könnte man 30A und 32A besser durch das Gelände führen. Da aber auch Busse Verkehr darstellen, macht man es halt nicht. Persönlich verstehe ich es, da ein Bus in einer verkehrsberuhigten Gegend doppelt laut auffällt. Ausserdem muss man wieder irgendwelche Kniffe anwenden, damit trotz Busstraße nicht jeder Depp regelwidrig aus dem oder durch das Gelände gurkt.

Das Problem: es sind 1.400 Wohnungen an der einen Stelle (mit mehr Einwohnenden, da wohnen viele Familien), 800 an anderer Stelle, und nochmal woanders 2.000, und so summiert sich das schnell zu Zehn- oder Hunderttausenden ohne vernünftige ÖV-Anbindung. Bei 30A und 32A ist vor allem das Problem, dass es allenfalls zufällige Anschlüsse zur S-Bahn gibt, viel ärgerlicher ist die andere Seite, die schlechten Intervalle und Betriebszeiten des 36B und dessen abgelegene Haltestelle in Leopoldau.

Aber eines sollte dir auch klar sein, wenn ich die Pendler mit Gewalt aus der Stadt "aussperre", dann schwäche ich auch die Kaufkraft in der Stadt. Denn wenn ich mit dem Auto nicht mehr in die Stadt einfahren kann, dann werde ich auch nicht mehr in der Stadt einkaufen. Das ist ein Wirtschaftsfaktor, der auch nicht zu unterschätzen ist.

Angesichts dessen, dass es schon heute an so ziemlich jeder wichtigen Straße ein gigantisches Einkaufszentrum vor den Toren der Stadt bzw. am äußesten Stadtrand liegt, halte ich diese Gefahr für überschätzt. Wer aus dem Umland unbedingt mit dem Auto zu H&M & Co., fährt auch heute nicht in die Mahü, sondern in die SCS, das Auhof-Center, ins G3 oder ins Huma Eleven. Und wer in Spezialgeschäfte möchte, die es in austauschbaren Shoppingmalls nicht gibt, lässt sich davon nicht abschrecken.

Und wenn ich in der Stadt Arbeitskräfte haben will, dann muss ich als Stadt auch dafür sorgen, damit die Beschäftigten gut zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Ansonsten habe ich nämlich auch das Problem, dass sich dann die Firmen womöglich absiedeln, wo ihre Mitarbeiter besser und einfacher hinkommen.

Nur wohin? Wenn man am Stadtrand oder außerhalb der Stadtgrenzen ansiedelt, ist man auch nur für eine Himmelsrichtung attraktiv erreichbar. Für die anderen drei muss man oft genug durch Wien durch. Und zugleich würde man damit potentielle Mitarbeitende aus Wien vergraulen.

Und damit hast du nämlich das nächste Problem. Was nützt dir ein gutes Netz, wo ich die Pendler in die Stadt bekommen, sie aber durch das umsteigen auf die Öffis eine Mehrfahrzeit von 1 Stunde und mehr pro Richtung haben. Und es ist einfach logistisch nicht möglich für alle Nutzer des ÖV kurze und direkte Fahrweg anzubieten.

Dann hätte ich
Auto (Ohne Stau)
~ 35min
Auto + Öffi
~2:00 h.

An den Stellen und zu den Zeiten, an denen das Straßennetz überlastet ist und besonders viel Einwohner_innen belastet, hat man das Thema nicht - wieviele von denen, die morgens um 7 durch die Lassalle- oder Praterstraße fahren, würden denn mit den Öffis eine Stunde länger brauchen? Ein_e Pendler_in von Essling nach Orth an der Donau ist ja nicht das Problem.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 10. März 2021, 08:49:27
:blank: P&R Ausserhalb von Wien
Siehe da den Grund von Anfahrt zu den Punkten. Was nützen mir P&R-Anlagen in NIederösterreich, wenn ich dann als Autofahrer erst einen Umweg machen muss, damit ich dorthin komme, bzw zu meinen Zeiten gar keine Öffis von/nach dort dann gibt. Von den fehlenden Kapazitäsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Denn eines sollte dir auch kalr sein,, du hättest dann auf den Pendlern die gleichen Verhältnisse, wie auf der U-Bahn und ich glaube kaum, dass man Leute zum Pendeln animieren kann, wenn ich dann 1 Stunde oder länger Eng an Eng nur stehen fahren kann. Selbst, wenn die ÖBB ihr Angebot wesentlich verbessert.
 bekommen haben. Und da rede ich von Personen, die schon in X-Generation den gleichen Wohnort haben.
Die Eng an Eng stehenden wollen halt in Wien schnell zum Ab-/Aufgang. Schau dir die REgionalzüge in Meidling in der Früh an: Vorne sind Sitzplätze frei und hinten können die Leut nimmer umfallen. Da ist noch genug Platz für Fahrgäste.
Aber eines sollte dir auch klar sein, wenn ich die Pendler mit Gewalt aus der Stadt "aussperre", dann schwäche ich auch die Kaufkraft in der Stadt. Denn wenn ich mit dem Auto nicht mehr in die Stadt einfahren kann, dann werde ich auch nicht mehr in der Stadt einkaufen. Das ist ein Wirtschaftsfaktor, der auch nicht zu unterschätzen ist.
Ich denke, das wird überschätzt. Noch schnell was einkaufen werden wohl die, die öffentlich fahren und am Weg zur Haltestelle oder beim Umsteigen an einem Geschäft vorbei kommen. Diejenigen, die einen Parkplatz haben (und den werden wegen Parkpickerl die meisten Pendler brauchen), werden eher  einen bequem zu erreichenden Supermarkt an der Strecke aufsuchen als in Wien zu einem Supermarkt mit Parkplatz zu mäandern.

Dann hätte ich
Auto (Ohne Stau)
~ 35min
Auto + Öffi
~2:00 h.
du bist der typische Anit-Öffi-Poster, den man überall findet und die die absurdesten Strecken aufzählen, warum man in Wien nicht mit den Öffentlichen fahren kann. Ist meiner Frau auch so gegangen auf der Strecke Endemanngasse - Vösendorf Hauptstraße mitten im Ort, aber wie vielen geht es wirklich so?
Abgesehen bist du da einer, der dort raus ziehen würde und dann mehr oder weniger seine eigene Ubahn von Hinterkiegritzstetten nach  Wien verlangt.


Naja, die meisten neu entstehenden und in den letzten Jahren/Jahrzehnten neu entstandenen Arbeitsplätze haben - als Tiefgarage oder vorm Gebäude - für Mitarbeitende kostenlose bis kostengünstige Stellplätze.

Wobei diese in Kurzparkzonen als geldwerter Gehaltsbetandteil angesehen werden und mit glaublich 50 Euro/Monat auf die Steuerbemessungsgrundlage drauf geschlagen werden, wenn der Dienstgeber nicht so viel für den Parkplatz verlangt. Viele Dienstgeber kommen dann mit dem Argument: Wenn ich nichts verlange, musst Lohnsteuer dafür zahlen - was aber immer noch billiger wäre.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. März 2021, 08:57:08
Wenn Geld nicht auf Bäume wüchse, könnte es sich die Stadt Wien auch nicht leisten, öffentlichen Raum an Autofahrende praktisch zu verschenken.

Es gibt kein Geldproblem, es gibt ein Prioritätenproblem.

Wo wird öffentlicher Raum quasi verschenkt? Schon mal angesehen was man dafür blechen muss, damit man vor seinem Grundstücke eine Straße hat?
Und eine normale Gasse in Wien kostet der Stadt im Jahr einen sogenannten Nasenrammel. Die Straßenoberfläche wird über Kanalgebühren, Strom, Telekabel oder was sonst noch in der Straße liegt mit finanziert. Die Gehsteige bezahlen die Anlieger komplett. Und sollte das nicht reichen macht man eine §53 Straße draus. Da muss der Anlieger die ganze Straße selbst zahlen.
Ob auf der Straße jetzt Autos fahren oder parken, ist da sowas von unerheblich. Einzig die Schneeräumung muss die Stadt, bei öffenltichen Straßen, bezahlen. Dafür darf man aber Grundsteuer löhnen. Verschenkt wird hier gar nichts. Nur man sieht die Kosten nur nicht auf anhieb.

Bei der U2 Seestadt wurde ja zurecht am Anfang moniert das es eigentlich raus gehautes Geld ist. Aber die U2 sorgt halt dafür dass man aus der Seestadt in alle Himmelsrichtungen (ausser Norden) weg kann.

Und das war ja vernünftig - ein gutes ÖV-Angebot muss schon da sein, wenn die ersten Leute hinziehen. Wenn sie sich ihre Wege erstmal anders organisiert haben, ist es schwer, Gewohnheiten wieder zu ändern. Nur: warum war das eigentlich im Sonnwend- und Nordbahnhofviertel sowie im Gaswerk Leopoldau nicht möglich, obwohl der Aufwand doch ein ganz anderer war als eine U-Bahn durch die halbe Stadt zu bauen?

Da in den meisten Stadtvierteln noch ncihtmal die Straßen komplett fertig sind, wenn die Leute hinziehen, verlangst schon sehr viel.
Sonnwend und Nordbahnvietrel waren Straßenbahnen. Da ist die Geschichte dahinter ja endlos warum die nicht gleich errichtet werden. Kurzum. Die WL haben das Geld nicht. Warum wird die U-Bahn vorher gebaut: Hier finanziert wer anderer.
Und beim Gaswerk waren die Busse da. Im Falle des 36B sogar schon bervor die Leute dort hingezogen sind. Und für eine bessere Anbindung an das Viertel fehlt schlicht noch eine Straße. Die ist halt Teil einer Straßenverbindung die seit Jahren blockiert wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 21er am 10. März 2021, 09:02:07
Zum Thema Neu Leopoldau:

Meine Familie wohnt seit November dort, der ganze Stadtteil ist gerade mal zu einem Drittel fertig. Ein Problem an dem Viertel: Einzige Nahversorgung ist eine ganz kleine Bäckerei, sowie ein Tattoo-und Nagelstudio. Der damals versprochene Kindergarten ist noch nicht mal im Ansatz da. Du bist de facto gezwungen, den Stadtteil zu verlassen. Grundsätzlich gefällt uns der 36B. In 10 Minuten auf der Brünner Straße, ein paar Minuten länger ist man beim Trillerpark, oder auch bei der SCN sowie Lutz/Mömax/Möbelix und KH Nord. Ein 15 Minuten Intervall wäre ja schon mal ein Anfang (auch am Samstag), allerdings muss man sagen: Spätestens ab der Ruthnergasse/Carabelligasse ist der Bus fast leer.
In spätestens zwei Jahren wird man aber was machen müssen, da auch die Fläche gegenüber der Feuerwehrschule verbaut wird.

Kleine Anekdote: Bei der ersten Begehung mit zukünftigen Anrainern, waren viele neue Bewohner regelrecht erzürnt, als es hieß, die einzige Parkmöglichkeit wären die zwei Parkhäuser. Weil beinahe alles zur Begegnungszone wird.
Und Ich glaube, da liegt noch immer das Hauptproblem. "Ich habe ein Auto, und will vor der Haustür parken!"
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 09:33:05
Wo wird öffentlicher Raum quasi verschenkt?

Bei Stellplätzen (selbst die, die nicht kostenlos sind, werden zu äußerst günstigen Konditionen vergeben). Welches andere Privateigentum darf man eigentlich einfach so dauerhaft im öffentlichen Raum abstellen? Ja, noch das Fahrrad, aber bei dem stellt sich die Frage nach dem Platzbedarf ja viel weniger, weil auf einen Pkw-Stellplatz 6-8 Fahrradstellplätze passen. Darum ging es, nicht um die prinzipielle Nutzung - und für die prinzipielle Nutzung bezahlen eben alle, aber die meisten Straßen sind zuerst fürs Auto gestaltet - es wird erst geschaut, welche Flächen der Autoverkehr (inkl. Parkplätze) (vermeintlich) braucht, und alle anderen Nutzungen dürfen sich dann die Reste teilen, mit allen daraus resultierenden Konflikten.

Da in den meisten Stadtvierteln noch ncihtmal die Straßen komplett fertig sind, wenn die Leute hinziehen, verlangst schon sehr viel.

Klar. Und die Baufahrzeuge, Umzugswägen und MA48-Fahrzeuge werden/wurden mit Helikoptern hintransportiert. Schwerverkehr ist das erste, was in einem neuen Baugebiet möglich ist, sonst könnte man es nämlich nicht bauen. Also sollte sich auch zumindest eine provisorische Möglichkeit finden, es von Anfang mit Bussen anzubinden.

Und woran scheitert es eigentlich beim Barbara-Prammer-Hof, eine in Oberlaa endende Buslinie (bestenfalls den 68B) dorthin zu verlängern? Kurbad- und Fontanestraße waren vorher schon vorhanden und mussten nicht eigens gebaut werden, und mit der Seniorenresidenz gibt es neben dem Gemeindebau auch noch weitere potentielle Nutzende. Ich weiß, da gibt es Verträge mit Subunternehmen - zugleich ist aber der Barbara-Prammer-Hof nicht vom Himmel gefallen, man hätte beim Vertragsabschluss als die Verlängerung bereits berücksichtigen können. Im Grunde hätte man doch direkt mit Vertragsbeginn den 68B bis zur Segnerstraße führen können, ein wenig Potential (eben die Seniorenresidenz, aber auch den International Campus und einen Ausgang des Kurparks) gab es ja auch schon vorher im Umfeld. Ja, sicher nicht viel - aber wie viel teurer wäre der Betrieb dahin denn gewesen?

Es scheint mir einfach eine Mischung zwischen Unfähigkeit, Desinteresse und Brett-vorn-Kopf zu sein, zumindest bei denen, die tatsächlich Entscheidungen zu treffen haben (ich möchte weiß Gott nicht jede_n Magistratsbeamte_n dessen bezichtigen). Wenn ich ein Wohngebiet für x Menschen baue oder genehmige, sollten Themen wie die Öffi-Anbindung, Nahversorgung und Bildungseinrichtungen eben nicht nur in irgendeiner Powerpoint auf Folie 75 mal kurz erwähnt werden, sondern auch in der Praxis eine Rolle spielen.

Sonnwend und Nordbahnvietrel waren Straßenbahnen. Da ist die Geschichte dahinter ja endlos warum die nicht gleich errichtet werden. Kurzum. Die WL haben das Geld nicht. Warum wird die U-Bahn vorher gebaut: Hier finanziert wer anderer.

Und genau das ist das Problem. Warum liegt das eigentlich bei den WL? Und wie möchte man so eigentlich Stadt- und Verkehrsplanung aus einem Guss anbieten? (Unnötig zu erwähnen, dass die Parkhäuser bzw. Tiefgaragen in beiden Vierteln natürlich von Anfang an da waren.) Sinnigerweise sollte das beim Magistrat angesiedelt sein, und am besten in einer gemeinsamen Magistratsabteilung, die vielleicht nicht nur thematisch, sondern räumlich organisiert ist.

Und beim Gaswerk waren die Busse da. Im Falle des 36B sogar schon bervor die Leute dort hingezogen sind. Und für eine bessere Anbindung an das Viertel fehlt schlicht noch eine Straße. Die ist halt Teil einer Straßenverbindung die seit Jahren blockiert wird.

Ja, auf der Seite war der Bus sogar mal vorher da. Eben mit schlechtem Angebot, langen Wegen in Leopoldau - und an der Tauschekgasse hat es noch nicht mal für einen Wetterschutz gereicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. März 2021, 09:38:47
Dann hätte ich
Auto (Ohne Stau)
~ 35min
Auto + Öffi
~2:00 h.
du bist der typische Anit-Öffi-Poster, den man überall findet und die die absurdesten Strecken aufzählen, warum man in Wien nicht mit den Öffentlichen fahren kann. Ist meiner Frau auch so gegangen auf der Strecke Endemanngasse - Vösendorf Hauptstraße mitten im Ort, aber wie vielen geht es wirklich so?
Abgesehen bist du da einer, der dort raus ziehen würde und dann mehr oder weniger seine eigene Ubahn von Hinterkiegritzstetten nach  Wien verlangt.

Da kennst du mich aber schlecht. Und eben weil ich da dann u.a. auch mit dem Auto immer wieder im Stau stehen würde ist ein Wohnortwechsel nicht geplant. Auch will ich nicht bei jeder Wettervariante mit dem Auto unterwegs sein. Ganz zu schweigen, dass ich vor Fahrtantritt mein Auto womöglich erst von Schnee und Eis befreien müsste.

Mir hat es gereicht, wie ich heuer draussen war (Home Office) und dann bei Schnee- und Eisfahrbahn wegen einem Arzttermin nach Wien fahren musste. Oder auch in die andere Richtung wegen einem Handwerkertermin fahren musste und auf der Autobahn hatte ich stellenweise bedingt durch Nebel nur 50m Sichtweite.

Und aus dem eben genannten Gründen werde ich nie die Wiener Wohnung aufgeben und bin froh, dass ich dann auf alternative Verkehrsmittel umsteigen kann und somit in Wien nicht wirklich auf das Auto angewiesen bin.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. März 2021, 09:43:14
Da in den meisten Stadtvierteln noch ncihtmal die Straßen komplett fertig sind, wenn die Leute hinziehen, verlangst schon sehr viel.

Klar. Und die Baufahrzeuge, Umzugswägen und MA48-Fahrzeuge werden/wurden mit Helikoptern hintransportiert. Schwerverkehr ist das erste, was in einem neuen Baugebiet möglich ist, sonst könnte man es nämlich nicht bauen. Also sollte sich auch zumindest eine provisorische Möglichkeit finden, es von Anfang mit Bussen anzubinden.

Ein Baustraße ist von einer Bus befahrbaren Straße so weit weg wie der Wright Flyer von einem Dreamliner.
Oder anders gesagt: Eine Baustraße ist oft nicht mehr als ein besserer Feldweg. In der Seestadt wurden ein paar Asphaltiert. Was aber nicht heißt, dass da gleich ein Bus fahren kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 09:48:32
Ein Baustraße ist von einer Bus befahrbaren Straße so weit weg wie der Wright Flyer von einem Dreamliner.
Oder anders gesagt: Eine Baustraße ist oft nicht mehr als ein besserer Feldweg. In der Seestadt wurden ein paar Asphaltiert. Was aber nicht heißt, dass da gleich ein Bus fahren kann.

Stimmt. Wenn dann aber erstmal Leute hinziehen, ist man in den meisten Fällen über eine Baustraße schon weit hinaus. Und ansonsten könnte es Stadt- und Verkehrsplanung, die weiter als bis zur eigenen Bürowand denkt, auch leisten, dass zumindest die eine entscheidende Straße mit Einzug der ersten Bewohner_innen für Busse nutzbar ist, und sei es mit provisorischen Haltestellen auf Holzbussteigen.

Aber wie der Barbara-Prammer-Hof zeigt: selbst schon vorhandene Straßen sind ja keine Garantie dafür, dass eine Buslinie eingerichtet wird. Und für Straßenbahnen sind direkt die WL zuständig, die man am langen Arm verhungern lässt, die sich aber aus Parteiräson nicht dagegen wehren.

So hat man die aus Sicht der roten Einheitspartei die ideale Struktur im ÖV erschaffen: viele Pöstchen, jede/r darf mitreden, aber keine/r ist an irgendwas schuld oder für irgendwas zuständig oder verantwortlich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 10. März 2021, 09:56:49
Ich möchte hier folgendes Beispiel anführen:
Nachdem in Korneuburg das Parkhaus beim Bahnhof aus allen Nähten platzte und der Parkplatz auch vor dem Parkhaus stets voll war, wurde donauseitig ein weiterer Parkplatz errichtet, der ebenfalls bald voll war - allerdings in der Vorcoronazeit, zur Zeit ist die Lage etwas entspannt. Zu dieser prekären Parkplatzsituation trug auch die Einführung des Viertelstundentaktes Wien - Korneuburg bei. Anstatt nun die seit Jahren geforderte Modernisierung der Bahn nach Ernstbrunn zu verwirklichen um die Situation in Korneuburg nach Corona weiterhin zu entspannen, wird nun wegen des stets steigenden Autoverkehrs (der der regen Siedlungstätigkeit entlang der B 6 zu verdanken ist) die Umfahrung Harmannsdorf-Rückersdorf gebaut, was wahrscheinlich das endgǘltige Ende der derzeit noch fallweise von der "regiobahn" im Ausfugs- und Güterverkehr befahrenen Strecke bedeuten wird, da die Strecke zweimal von der Straße gekreuzt wird, der Bau von Brücken zu teuer käme und Niveaukreuzungen trotz technischer Absicherungen zu "gefährlich" und natürlich ebenfalls zu teuer sind. Es gibt zwar ein relativ gutes Busangebot zwischen Korneuburg und Ernstbrunn, das aber außer von Schülern nur wenig genutzt wird. Man entschuldige die etwas polemische Darstellungsweise - aber es ist eben so.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 10:36:41
Ich möchte hier folgendes Beispiel anführen:
Nachdem in Korneuburg das Parkhaus beim Bahnhof aus allen Nähten platzte und der Parkplatz auch vor dem Parkhaus stets voll war, wurde donauseitig ein weiterer Parkplatz errichtet, der ebenfalls bald voll war - allerdings in der Vorcoronazeit, zur Zeit ist die Lage etwas entspannt. Zu dieser prekären Parkplatzsituation trug auch die Einführung des Viertelstundentaktes Wien - Korneuburg bei. Anstatt nun die seit Jahren geforderte Modernisierung der Bahn nach Ernstbrunn zu verwirklichen um die Situation in Korneuburg nach Corona weiterhin zu entspannen, wird nun wegen des stets steigenden Autoverkehrs (der der regen Siedlungstätigkeit entlang der B 6 zu verdanken ist) die Umfahrung Harmannsdorf-Rückersdorf gebaut, was wahrscheinlich das endgǘltige Ende der derzeit noch fallweise von der "regiobahn" im Ausfugs- und Güterverkehr befahrenen Strecke bedeuten wird, da die Strecke zweimal von der Straße gekreuzt wird, der Bau von Brücken zu teuer käme und Niveaukreuzungen trotz technischer Absicherungen zu "gefährlich" und natürlich ebenfalls zu teuer sind. Es gibt zwar ein relativ gutes Busangebot zwischen Korneuburg und Ernstbrunn, das aber außer von Schülern nur wenig genutzt wird. Man entschuldige die etwas polemische Darstellungsweise - aber es ist eben so.

Naja, so gut ist das Busangebot nicht, wenn man sich mal die Schulfahrten wegdenkt. Und ein Bus für Pendlerinnen und Pendler muss natürlich auch an schulfreien Werktagen verkehren, sonst nützt er ihnen nichts. Ich denke, dass ein Stundentakt von morgens bis spätabends an Werktagen (mit Halbstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten) und ein Zwei-Stunden-Takt an Sonntagen (auch hier bis in den Abend) das Mindeste ist, damit überhaupt jemand darüber nachdenkt, umzusteigen. Und dann braucht es noch Marketing und gesicherte Anschlüsse, um wenigstens ein paar zum Umstieg zu bewegen.

Aber Dein Beispiel zeigt auch ganz gut den Teufelskreis, in dem nicht nur Österreich seit Jahrzehnten festhängt: Eine Straße ist überlastet, also bauen wir das Straßennetz aus! Durch die besseren Straßenverbindungen kann man weiter pendeln. Deshalb entstehen neue Siedlungs- und Gewerbegebiete und infolgedessen Verkehrsströme, die allein aufs Auto ausgerichtet sind. Nach ein paar Jahren sind die Straßen wieder überlastet, also werden sie wieder ausgebaut.

Das hängt mit einem anderen Teufelskreis zusammen: "Ich habe ja ein Auto, als kann ich in den Interspar am Rande der nächsten Kleinstadt statt in den Supermarkt im Ortszentrum." Irgendwann geht sich das für den Supermarkt im Ortszentrum wirtschaftlich nicht mehr aus, und schon muss man zum Interspar am Rand der nächsten Kleinstadt fahren, um überhaupt einkaufen zu können.

Und daraus folgt der nächste Teufelskreis: nachdem immer mehr aufs eigene Auto angewiesen sind (oder gar nicht über Alternativen nachdenken), handelt die Politik entsprechend und beschleunigt alle drei Teufelskreise. Mit einem Radweg neben der Landesstraße holt man selten Stimmen, also bleibt Radfahren zwischen Orten lebensgefährlich (bzw. wird als solches wahrgenommen). Und da eh alle Autofahren, sind Investitionen in andere Verkehrsträger (gerade wenn sie direkt mit Investitionen in die Straßeninfrastruktur konkurrieren) auch schwieriger politisch durchzusetzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 10. März 2021, 10:44:48
Finde es ja immer lustig. Da ziehen viele raus aus Wien, und jammern dann groß weil man mit vielerorts dem Auto fahren muss weil die Öffis so mies sind oder man 8x umsteigen muss etc... Gleichzeitig wählt die Mehrheit dort aber genau jene, die das fördern und bei der Verkehrsplanung in den 1960ern feststecken. Genau jene, die seit 35? Jahren stets Bahnverbindungen kappen, abbauen und Radwege drauf bauen. Ja, dann darf man sich nicht wundern, oder?

Ich wäre ja dafür man führt (in Wien?) CO2 Steuern und Citymaut ein. Autofahren teuer machen. Empfindlich teuer. Nein, nicht weil ich Pendler bestrafen will
sondern weil dann vielleicht ein Umdenken in St.Pölten stattfindet; wenn die Leute raunzen dass ihnen das Auto zu teuer kommt. Dann wäre man unter Zugzwang. Ohne in-den-A*-treten gehts wohl leider nicht....

Aber das bleibt ein Wunschdenken, weil dazu hat der Ludwig, und auch mMn sonst keiner, den Mumm...

Was die Punkte innerhalb der Stadt angeht: auch da merkt man leider den Knick vor dem Autofahrerklientel. Einerseits will man "grüner" werden, Abgase reduzieren und Öffis ausbauen
sobald es aber gegen die privaten Blechdosen geht wird gebremst, weil man ja zwecks Machterhalt auf deren Stimmen angewiesen ist. Und plötzlich ist der Umweltschutz nimmer so wichtig wenn man dafür ein paar Wählerstimmen halten kann...
deswegen geht bei den Öffis auch nix weiter und deswegen gibt es diese ganzen (unnötigen) Löcher bei den Öffis... ist leider so. Auch da müsste radikal die Denke der Politiker verändert werden, die Frage ist wie :(
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. März 2021, 11:18:34
Finde es ja immer lustig. Da ziehen viele raus aus Wien, und jammern dann groß weil man mit vielerorts dem Auto fahren muss weil die Öffis so mies sind oder man 8x umsteigen muss etc... Gleichzeitig wählt die Mehrheit dort aber genau jene, die das fördern und bei der Verkehrsplanung in den 1960ern feststecken. Genau jene, die seit 35? Jahren stets Bahnverbindungen kappen, abbauen und Radwege drauf bauen. Ja, dann darf man sich nicht wundern, oder?

Ich wäre ja dafür man führt (in Wien?) CO2 Steuern und Citymaut ein. Autofahren teuer machen. Empfindlich teuer. Nein, nicht weil ich Pendler bestrafen will
sondern weil dann vielleicht ein Umdenken in St.Pölten stattfindet; wenn die Leute raunzen dass ihnen das Auto zu teuer kommt. Dann wäre man unter Zugzwang. Ohne in-den-A*-treten gehts wohl leider nicht....

Aber das bleibt ein Wunschdenken, weil dazu hat der Ludwig, und auch mMn sonst keiner, den Mumm...

Was die Punkte innerhalb der Stadt angeht: auch da merkt man leider den Knick vor dem Autofahrerklientel. Einerseits will man "grüner" werden, Abgase reduzieren und Öffis ausbauen
sobald es aber gegen die privaten Blechdosen geht wird gebremst, weil man ja zwecks Machterhalt auf deren Stimmen angewiesen ist. Und plötzlich ist der Umweltschutz nimmer so wichtig wenn man dafür ein paar Wählerstimmen halten kann...
deswegen geht bei den Öffis auch nix weiter und deswegen gibt es diese ganzen (unnötigen) Löcher bei den Öffis... ist leider so. Auch da müsste radikal die Denke der Politiker verändert werden, die Frage ist wie :(

Ein Politker der in diesen belangen zu radikal vorgeht, ist nicht lang Politiker. Auch wenn viele seiner Maßnahmen nachher bestand haben werden, so hat er nichts davon. Und da sich jeder selbst der nächste ist, kannst dir das ausrechnen wie wahrscheinlich das ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 10. März 2021, 11:23:30
Ein Politker der in diesen belangen zu radikal vorgeht, ist nicht lang Politiker.

Genau deshalb hat die Partei auch ihren bisherigen Juniorpartner zurückgegeben und sich einen neuen, handzahmeren bestellt. Den Sozialismus in seinem Lauf hält sicherlich kein Grüner auf!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 10. März 2021, 13:38:06
Finde es ja immer lustig. Da ziehen viele raus aus Wien, und jammern dann groß weil man mit vielerorts dem Auto fahren muss weil die Öffis so mies sind oder man 8x umsteigen muss etc... Gleichzeitig wählt die Mehrheit dort aber genau jene, die das fördern und bei der Verkehrsplanung in den 1960ern feststecken. Genau jene, die seit 35? Jahren stets Bahnverbindungen kappen, abbauen und Radwege drauf bauen. Ja, dann darf man sich nicht wundern, oder?

Ich wäre ja dafür man führt (in Wien?) CO2 Steuern und Citymaut ein. Autofahren teuer machen. Empfindlich teuer. Nein, nicht weil ich Pendler bestrafen will
sondern weil dann vielleicht ein Umdenken in St.Pölten stattfindet; wenn die Leute raunzen dass ihnen das Auto zu teuer kommt. Dann wäre man unter Zugzwang. Ohne in-den-A*-treten gehts wohl leider nicht....

Aber das bleibt ein Wunschdenken, weil dazu hat der Ludwig, und auch mMn sonst keiner, den Mumm...

Was die Punkte innerhalb der Stadt angeht: auch da merkt man leider den Knick vor dem Autofahrerklientel. Einerseits will man "grüner" werden, Abgase reduzieren und Öffis ausbauen
sobald es aber gegen die privaten Blechdosen geht wird gebremst, weil man ja zwecks Machterhalt auf deren Stimmen angewiesen ist. Und plötzlich ist der Umweltschutz nimmer so wichtig wenn man dafür ein paar Wählerstimmen halten kann...
deswegen geht bei den Öffis auch nix weiter und deswegen gibt es diese ganzen (unnötigen) Löcher bei den Öffis... ist leider so. Auch da müsste radikal die Denke der Politiker verändert werden, die Frage ist wie :(

Nach Umfragen ziehen die Leute wegen "grün" und Verfremdung ins Umland. In Wien stehen derzeit viele Wohnungen leer (bedingt aber auch durch das Weitervermietungsrecht), es wird aber trotzdem noch so jeder kleine Winkel (und sei es an den absurdesten Plätzen) verbaut. Es bleibt nicht mehr viel grün in Wien übrig, durch die Verdichtung.

In Ottakring zB wurden 1 m bzw. 5 Meter neber der S45 gebaut, das nächste Projekt in der Zeilergasse / Eckhaus ist in Planung. Detto in Gersthof, wo 2 freifinanzierte Eigentumsobjekte an der Kreuzung bzw. viel befahrenen Gersthofer Straße gebaut wurden. Wer soviel Geld in die Hand nehmen möchte, um so eine Wohnung beziehen zu können, überlegt sich natürlich auch gleich, ins Grüne zu ziehen, die Baukosten bleiben in etwa gleich wenn man es geschickt macht. Kann man wählen zwischen Gestank und Lärm, wählt man lieber das etwas entspanntere (Um)landleben, das bisserl Autofahren, an das gewöhnt man sich.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 13:55:50
Finde es ja immer lustig. Da ziehen viele raus aus Wien, und jammern dann groß weil man mit vielerorts dem Auto fahren muss weil die Öffis so mies sind oder man 8x umsteigen muss etc... Gleichzeitig wählt die Mehrheit dort aber genau jene, die das fördern und bei der Verkehrsplanung in den 1960ern feststecken. Genau jene, die seit 35? Jahren stets Bahnverbindungen kappen, abbauen und Radwege drauf bauen. Ja, dann darf man sich nicht wundern, oder?

Ich wäre ja dafür man führt (in Wien?) CO2 Steuern und Citymaut ein. Autofahren teuer machen. Empfindlich teuer. Nein, nicht weil ich Pendler bestrafen will
sondern weil dann vielleicht ein Umdenken in St.Pölten stattfindet; wenn die Leute raunzen dass ihnen das Auto zu teuer kommt. Dann wäre man unter Zugzwang. Ohne in-den-A*-treten gehts wohl leider nicht....

Aber das bleibt ein Wunschdenken, weil dazu hat der Ludwig, und auch mMn sonst keiner, den Mumm...

Was die Punkte innerhalb der Stadt angeht: auch da merkt man leider den Knick vor dem Autofahrerklientel. Einerseits will man "grüner" werden, Abgase reduzieren und Öffis ausbauen
sobald es aber gegen die privaten Blechdosen geht wird gebremst, weil man ja zwecks Machterhalt auf deren Stimmen angewiesen ist. Und plötzlich ist der Umweltschutz nimmer so wichtig wenn man dafür ein paar Wählerstimmen halten kann...
deswegen geht bei den Öffis auch nix weiter und deswegen gibt es diese ganzen (unnötigen) Löcher bei den Öffis... ist leider so. Auch da müsste radikal die Denke der Politiker verändert werden, die Frage ist wie :(

Ein Politker der in diesen belangen zu radikal vorgeht, ist nicht lang Politiker. Auch wenn viele seiner Maßnahmen nachher bestand haben werden, so hat er nichts davon. Und da sich jeder selbst der nächste ist, kannst dir das ausrechnen wie wahrscheinlich das ist.

Würde ich so nicht sehen. Man muss nur das zeitliche Window of Opportunity nutzen, also sprich: die Zeit nach Wahlen. Im Idealfall ist die Maßnahme bis zur nächsten Wahl umgesetzt und längst Alltag. Da man es aber noch nicht mal schafft, Maßnahmen umsetzen, die in weiten Teilen der Bevölkerung unstrittig sein dürften (Instandhaltung der Gleise, Erschließung neuer Baugebiete durch den ÖV), kann man natürlich erst recht nicht die Umsetzung umstrittener Maßnahmen erwarten.

Nach Umfragen ziehen die Leute wegen "grün" und Verfremdung ins Umland. In Wien stehen derzeit viele Wohnungen leer (bedingt aber auch durch das Weitervermietungsrecht), es wird aber trotzdem noch so jeder kleine Winkel (und sei es an den absurdesten Plätzen) verbaut. Es bleibt nicht mehr viel grün in Wien übrig, durch die Verdichtung.

Wer Grünes wirklich liebt, zerstört es nicht...

In Ottakring zB wurden 1 m bzw. 5 Meter neber der S45 gebaut, das nächste Projekt in der Zeilergasse / Eckhaus ist in Planung. Detto in Gersthof, wo 2 freifinanzierte Eigentumsobjekte an der Kreuzung bzw. viel befahrenen Gersthofer Straße gebaut wurden. Wer soviel Geld in die Hand nehmen möchte, um so eine Wohnung beziehen zu können, überlegt sich natürlich auch gleich, ins Grüne zu ziehen, die Baukosten bleiben in etwa gleich wenn man es geschickt macht. Kann man wählen zwischen Gestank und Lärm, wählt man lieber das etwas entspanntere (Um)landleben, das bisserl Autofahren, an das gewöhnt man sich.

Die Folgen "des bisserl Autofahrens" tragen ja dann auch andere, nämlich diejenigen, die in der Stadt bleiben. Gerade das Auto sorgt übrigens auch für eine große Flächenversiegelung und verhindert Grünflächen und Bäume im Straßenraum. Wie grün könnten viele Straßen wohl sein, wenn sie nicht für das Abstellen von Privateigentum hergeschenkt würden?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 10. März 2021, 14:04:03
Bäume und Parkplätze gibt es genug, das Problem ist eher der Unwille, das Grün auch pflegen zu wollen. Asphalt ist für die Stadt halt billiger.

Dazu kommt, jede noch so kleine Fläche wohnbaumässig nutzen zu wollen. Vielen wird es halt schon zu heiß in der Stadt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. März 2021, 14:22:48
Bäume und Parkplätze gibt es genug, das Problem ist eher der Unwille, das Grün auch pflegen zu wollen.

Naja, eben nicht, es gibt viele Straßen mit wenigen bis gar keinen Bäumen, dafür aber vielen Parkplätzen - mit Autos, die sich im Sommer aufhitzen, auf Asphalt, der sich im Sommer aufhitzt. Was dann dieses Problem noch verstärkt:

Vielen wird es halt schon zu heiß in der Stadt.

Richtig, das ist das große Thema der Klimaanpassung, das in professionell regierten Städten ein immer größeres Thema ist. Dabei ist die Bebauung von Baulücken nur ein Aspekt, aber noch nicht einmal der wichtigste. Relevanter sind von Bebauung und Versiegelung freigehaltene Frischluftschneisen (Stichwort "Busparkplatz Schönbrunn"), Entsiegelung gerade in eng bebauten Straßen (und zwar zulasten von Stellplätzen, damit man die Zahl der sich und den Straßenraum aufhitzenden Autos auch gleich reduziert), Rasengleise wo immer möglich, passiver Sonnenschutz an Gebäuden. Was macht man in Wien? Klopft sich für das begrünte Wartehausmonstrum am Ring auf die Schulter, das für die von Hitze besonders betroffenen Stadtgebiete mit ihren engen Straßenräumen viel zu groß ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 19. März 2021, 20:04:35
Hätte der ÖV in der neuen Regierung eine Priorität, hätte man schon den Vertrag zum 123-Fahrschein unterzeichnen können. Andere Bundesländer sind da augenscheinlich schneller unterwegs.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 20. März 2021, 14:26:28
Hätte der ÖV in der neuen Regierung eine Priorität, hätte man schon den Vertrag zum 123-Fahrschein unterzeichnen können. Andere Bundesländer sind da augenscheinlich schneller unterwegs.

Dir ist aber schon klar, was das für eine finanzielle Lawine in manchen Bundesländern auslöst? Es hat schon einen Grund, warum sich die bisherigen anderen Bundesländer ihre Zusage sehr teuer vom Bund "erkaufen" ließen (z.B. durch Kostenbeteiligungen des Bundes bei großen Infrastrukturprojekten für den Nahverkehr).

Ganz abgesehen davon, dass es in Wien längst ein "1er"-Ticket gibt. Nachdem vom "2er" und "3er" z.B. Langstreckenpendler massiv profitieren: warum sollte Wien da ein gesteigertes Interesse dran haben?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 20. März 2021, 15:21:19
Meiner Meinung nach ist ein kapitaler Denkfehler schon viel früher passiert:

Man hat ja Wohn/Schlafstädte und Industriezonen voreinander deutlich getrennt und damit Pendlerverkehr generiert.

Hätte man Arbeitsplatz und Wohnplatz möglichst nahe beinander gelassen, gäbe es wohl weniger Probleme. Heute muss ich die Beschäftigten irgendwo hinkarren: Ich denke man da ganz besonders an das öffi-verkehrsmäßig nicht sonderlich gut erschlossene Betriebsgebiet Inzersdorf (Draschestraße - Laxenburger Straße - Vorarlberger Allee - Richard-Strauss-Straße - Sterngasse). Wer dort beschäftigt ist (ich war es durch Jahre), ist mit dem Privatfahrzeug einfach besser dran. Auch das Liesinger Betriebsgebiet rund um die Brunner Straße (insbesondere westlich) ist trotz U6 und Schnellbahn ein verkehrliches Sorgenkind. Nicht umsonst ist der Liesinger Bezirksvorsteher gegen ein Parkpickerl, weil wie kommen die dort "Werktätigen" dann dorthin? Die Einpendler müssen irgendwo parken.

Freilich gab es auch "günstigere", stadtnähere Betriebsgebiete - ich nehme mal Atzgersdorf und entlang der Breitenfurter Straße. Offenbar waren die Betriebsgrundstücke nicht so entsprechend *), denn viele Firmen sind von dort weggezogen (warum?), sodass jetzt Wohnbauten entstehen.

Wenn ich dann noch das "Wettrennen" der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister um Betriebsansiedlungen in neu versiegelten Landschaften betrachte:

Wo ist ein strategische Flächenmanagement, das Berufswege möglichst minimiert?

*) Wenn ich es einfach mache, dass anstelle einer Renovierung von Betriebsanlagen/Büros einfach neue bezogen werden (=Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft und Immo-Branche) und die alten einfach stehen gelassen werden können, dann darf ich mich über übermäßigen Flächenverbrauch (wir Österreicher sind mit täglich 20 zugepflasterten Fußballfeldern zweifelhafter Europameister)  und immer weitere Anreisen nicht wundern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 20. März 2021, 20:57:30
Als Betrieb würde ich mich auch nicht in Wohn- oder Mischgebieten ansiedeln. Die Vorschriften werden immer strenger und als angesiedelter Betrieb hast keinen Bestandschutz, sondern musst dich anpassen. Irgendwann musst halt dann doch umsiedeln, wennst deine Ruhe vor der Ruhe haben willst.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 21. März 2021, 01:52:08
Es gibt schon Gründe, warum Industrie nicht in der Stadt sein sollte (Lärm, Dreck, Gestank, Verkehr).

Andere Arbeitsstätten - in Form von Büros - finden sich aber in der Kernstadt zuhauf.

Aber ich weiß was du meinst. Ich habe auch jahrelang im Industriegebiet Inzersdorf gearbeitet und es war echt mühsam, ohne Auto hinzukommen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 21. März 2021, 08:41:20
Ganz abgesehen davon, dass es in Wien längst ein "1er"-Ticket gibt. Nachdem vom "2er" und "3er" z.B. Langstreckenpendler massiv profitieren: warum sollte Wien da ein gesteigertes Interesse dran haben?

Weil es natürlich auch etwas davon hat, wenn nach Wien Langstreckenpendelnde den Zug statt das Auto nehmen.

Meiner Meinung nach ist ein kapitaler Denkfehler schon viel früher passiert:

Man hat ja Wohn/Schlafstädte und Industriezonen voreinander deutlich getrennt und damit Pendlerverkehr generiert.

Aus damaliger Sicht war es ja kein kapitaler Fehler. Man sollte sich in Erinnerung rufen, in welcher historischen Situation die funktionelle Trennung der Stadt entstanden ist: zu Hochzeiten der Industrialisierung. Seinerzeit gab es Millionen Menschen, die unter erbärmlichen Zuständen lebten - mit zu vielen Personen in zu kleinen Wohnungen, teils mit geteilten Betten (Tag- und Nachtschläfer), ohne Tageslicht, mit geteilten sanitären Einrichtungen, sogar Trockenwohnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Trockenwohner) gab es, und das Ganze eben oft so industrienah, dass man auch noch die Emissionen besonders stark abbekam. Nicht umsonst sind in vielen europäischen Städten die besonders feinen Viertel im Westen der Stadt - die dominierenden Westwinde sorgten nämlich dafür, dass diese von den Emissionen viel weniger betroffen waren als die östlichen Stadtteile und Vororte.

Vor diesem historischen Hintergrund sind dann Gegenbewegungen entstanden - genannt sei hier vor allem die Gartenstadt (https://de.wikipedia.org/wiki/Gartenstadt) von Ebenizer Howard oder dann die städtebauliche Moderne ab den 20er Jahren (Charta von Athen (https://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Athen_(CIAM))). In der Nachkriegszeit erlebte diese Art von Städtebau ihren Höhepunkt - die Hoffnungen, die sich damit verbanden, sind ganz gut im britischen Werbefilm "Charlie in the new town" (https://www.youtube.com/watch?v=iraX8Aznccg) ersichtlich. Ebenfalls um die vorletzte Jahrhundertwende entstanden auch erste Werkssiedlungen, die aber m.E. nicht nur bessere Lebensbedingungen, sondern auch eine Kontrolle der Arbeiterschaft als Ziel hatten (wenn selbst die eigene Wohnung vom Arbeitgeber abhängig ist, muckt man nicht auf).

Andererseits ist die Randwanderung der Industrie auch kein Phänomen, das erst mit der städtebaulichen Moderne entstanden ist. Sehr mustergültig kann man es an Berlin sehen, wo es mehrere Phasen der Randwanderung gab (es würde mich freuen, wenn jemand, der in der Wiener Industriegeschichte bewandert ist, einen Vergleich zieht). Die ersten Industriebetriebe sind im heutigen Bezirk Mitte entstanden, im Bereich zwischen Oranienburger Tor und Schwartzkopff (https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Schwartzkopff)straße. Noch im 19. Jahrhundert, spätestens im frühen 20. Jahrhundert, verließen sie die damalige Stadt - die Borsigwerke und die Stadtteile Siemens[sic!]stadt und Oberschöneweide sind Folgen davon. Und inzwischen siedeln sich ganz neue Betriebe wieder im Umland an, z.B. Tesla in Grünheide bei Erkner, auch wenn innerhalb Berlins (aber nicht innerhalb der Ringbahn) viele frühere Bahnflächen ebenfalls entwickelt werden. Insofern ist das nur die Fortsetzung einer Entwicklung, die vor weit über hundert Jahren ihren Ausgang genommen hat.

Was heißt das für heute (und damit zurück zum Thread-Thema)?

Zunächst einmal, dass man bei Arbeitsplätzen zwischen Industrie/Logistik und anderem Gewerbe unterscheiden sollte - denn natürlich verursacht die erste Gruppe durchaus Emissionen (neben Schadstoffen auch Lärm, und beides ja nicht nur auf den Betrieb selbst, sondern An- und Ablieferung bezogen). Insofern hat es durchaus Sinn, solches Gewerbe vom Wohnen zu trennen. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass es planlos irgendwo entstehen sollte, erst recht nicht auf der grünen Wiese. Natürlich muss das Ziel trotzdem sein, Brachen erneut zu entwickeln, statt neues Land zu versiegeln, und wenn man richtig gut ist, Brachen, die bereits durch den ÖPNV erschlossen sind (am besten durch Schienenverkehrsmittel). Das heißt auch, dass man neue Industriegebiete so planen sollte, dass sie durch den ÖPNV gut erschlossen werden können (also möglichst kompakt, viele Personaleingänge entlang weniger Achsen etc.); das ganze auch vor dem Hintergrund, dass man diese Jobs kaum ins Home Office verlagern kann.

Anders sieht es bei Bürojobs aus. Hier hat es natürlich Sinn, sie über die ganze Stadt zu verteilen, um Wege zu verkürzen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass als Folge von, aber nach Corona, in peripheren Lagen Coworking-Spaces entstehen, als geteilte Büros, und auch Außenbüros größerer Unternehmen. Menschen, die nicht zu Hause arbeiten können oder wollen, aber auch nicht jeden Tag ins Büro fahren möchten, hätte so tageweise eine gute Alternative, die auch die Wege deutlich verkürzt und so - aus Sicht der Stadt - zu weniger Verkehr führen würde. ("Tageweise", weil ich den Abgesang aufs Büro auch für unwahrscheinlich halte - er unterschätzt nämlich völlig, dass der Mensch ein soziales Wesen ist/hat, und den Wegfall informell fließender, aber wichtiger Informationen.)

An sich halte ich die 15-Minuten-Stadt für eine gute Vision, auch wenn sie, wie jede Utopie, niemals vollständig Wirklichkeit wird - allein, weil einige ihre Jobs häufiger wechseln als die Wohnung, aber auch, weil sich in Partnerschaften nicht immer beide Seite aussuchen können, wo sie arbeiten. Aber wenn man es schafft, dass zumindest Kindergärten, Schulen, Nahversorgung und ein bedeutender Anteil der Arbeitsplätze innerhalb von 15 min per Rad oder zu Fuß erreichbar ist, ist viel erreicht.

So oder so, um endgültig den Bogen zum Thread-Thema zurückzubekommen, setzt es aber voraus, dass man Stadt- und Verkehrsplanung endlich zusammendenkt, und das auch bezirks- und landesgrenzenübergreifend. Und da sehe ich aktuell das größte Defizit, zumal ja schon allein bei der Verkehrsplanung eine übergeordnete, in Wegen denkende Planung, überhaupt nicht erfolgt, siehe z.T. schon oft vorgebrachte Beispiele: Stilllegung der S-Bahn-Station-Hausfeldstraße, keine Bushaltestelle für den 22A an der S-Bahn-Station Hirschstetten, an der Landstraße fehlende Stiege vom Zwischengeschoss U3/U4 zum O-Wagen, aber auch die Fußwege, die vielerorts zum ÖPNV führen sind (es mag manche überraschen, aber die meisten Wienerinnen und Wiener wohnen nicht in U-Bahn-Stationen, der Umweltverbund sollte von Tür zu Tür eine attraktive Alternative zum Auto sein).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 21. März 2021, 18:12:29
Danke für die weitergehenden Beiträge.

Wir haben mittlerweile umfangreiche Auflagen bezüglich Betriebsstätten, dass es wohl ziemlich egal ist, ob im Wohngebiet oder nicht.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Opel-Werk in der Donaustadt. Einstens irgendwo in der Öffi-Pampas erbaut - geschätzt ein Viertel der Betriebsfläche sind daher Mitarbeiterparkplätze! Heute wird im unmittebaren Anschluss an die Werkshallen die Seestadt errichtet, die U2 fährt hin.

Der Hang und Drang, neu an den Stadträndern zu bauen. bringt ein neues Problem: Die Verödung der (historischen) Innenstädte und gewachsenen Grätzel. Dabei natürlich unsinnig, denn auf der einen Seite ist im Altbestand Infrastruktur vorhanden, die neue Bebauung erfordert auch neue Infrastruktur. Zumal die Wiederbelebung alter Stadtteile dann auch noch einige Budgetmittel verschlingt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 21. März 2021, 18:47:35
Der Hang und Drang, neu an den Stadträndern zu bauen. bringt ein neues Problem: Die Verödung der (historischen) Innenstädte und gewachsenen Grätzel. Dabei natürlich unsinnig, denn auf der einen Seite ist im Altbestand Infrastruktur vorhanden, die neue Bebauung erfordert auch neue Infrastruktur. Zumal die Wiederbelebung alter Stadtteile dann auch noch einige Budgetmittel verschlingt.

Dazu gab es diese Woche bei Eco einen ganz guten Beitrag (https://tvthek.orf.at/profile/Eco/11523082/Eco/14085698/Was-tun-gegen-den-rasanten-Bodenverbrauch/14883414) (noch vier Tage verfügbar). Es ist völlig absurd: die Wahrscheinlichkeit, für einen neuen Gewerbebau auf der grünen Wiese eine Förderung zu erhalten ist um einiges höher als für die Umnutzung vorhandener Grundstücke/Gebäude.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 22. März 2021, 09:27:07
Danke für die weitergehenden Beiträge.

Wir haben mittlerweile umfangreiche Auflagen bezüglich Betriebsstätten, dass es wohl ziemlich egal ist, ob im Wohngebiet oder nicht.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Opel-Werk in der Donaustadt. Einstens irgendwo in der Öffi-Pampas erbaut - geschätzt ein Viertel der Betriebsfläche sind daher Mitarbeiterparkplätze! Heute wird im unmittebaren Anschluss an die Werkshallen die Seestadt errichtet, die U2 fährt hin.

Der Hang und Drang, neu an den Stadträndern zu bauen. bringt ein neues Problem: Die Verödung der (historischen) Innenstädte und gewachsenen Grätzel. Dabei natürlich unsinnig, denn auf der einen Seite ist im Altbestand Infrastruktur vorhanden, die neue Bebauung erfordert auch neue Infrastruktur. Zumal die Wiederbelebung alter Stadtteile dann auch noch einige Budgetmittel verschlingt.

Bitte realistisch bleiben: ein Werk wie Opel in Aspern wird man nie mitten in ein historischen Zentrum bauen, schon allein weil eine Fläche dieser Größe nicht verfügbar ist. Und wenn sie verfügbar wäre, wäre sie nicht leistbar.
Viele Industrieunternehmen sind schon den umgekehrten Weg gegangen, aus dem Zentrum an die Peripherie. Und da standen oft nicht einmal die Auflagen/Nachbarschaftsprobleme/fehlende Erweiterungsmöglichkeit im Vordergrund, sondern der Gewinn aus dem Verkauf der zentrumsnahen Grundstücke, der den Ankauf an der Peripherie einschließlich Umzugskosten bei weitem überstieg. In manchen Fällen war man dazu gezwungen (weil man ein paar Jahre Verluste wettmachen musste), in anderen Fällen hat sich halt der Eigentümer gefreut, endlich was abseits des Unternehmens auf der Seite zu haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 22. März 2021, 12:48:45
War auch nicht der Gedankengang. Mir geht es darum, dass Arbeitsstätten rasch und unkompliziert erreicht werden können.

Was Opel-Aspern betrifft: Wir haben die Chance, in unmittelbarer Nähe jetzt Wohnraum zu haben (Seestadt) - wenn voll ausgebaut haben wir dann im schlimmsten Fall die Industriebrache "Opel-Aspern". Mit viel Geld Arbeitsplätze gefördert, in wirtschaftlich schlechteren Zeiten den Staat weiter erpresst (siehe Steyr) und am schlechten Ende beginnt dieser Kreislauf wieder von vorne ... und mit dem Lobautunnel hätten wir dan eine gute Pkw-Anbindung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 22. März 2021, 13:04:01
War auch nicht der Gedankengang. Mir geht es darum, dass Arbeitsstätten rasch und unkompliziert erreicht werden können.

Was Opel-Aspern betrifft: Wir haben die Chance, in unmittelbarer Nähe jetzt Wohnraum zu haben (Seestadt) - wenn voll ausgebaut haben wir dann im schlimmsten Fall die Industriebrache "Opel-Aspern". Mit viel Geld Arbeitsplätze gefördert, in wirtschaftlich schlechteren Zeiten den Staat weiter erpresst (siehe Steyr) und am schlechten Ende beginnt dieser Kreislauf wieder von vorne ... und mit dem Lobautunnel hätten wir dan eine gute Pkw-Anbindung.

Hast du dir schon einmal angeschaut, wo der Lobautunnel laufen soll und vor allem, wo dann die Anschlußstelle für das GM-Werk wäre? Also ich glaube, dass es für die Mitarbeiter dort das Lobautunnel kaum eine Erleichterung bringt. Und wenn eine Firma Weltweit die Posten streicht, dann wirst auch als Wiener Politiker einen schweren Stand haben, den Standort zu halten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 22. März 2021, 13:56:24
Von der Stadtgrenze rund 3km und dann noch ein paar 100m zur ASt Groß-Enzersdorf bzw von der Stadtspange auch nicht viel mehr.

Es hat sich gezeigt, dass die vielen kleinen und mittleren Unternehmungen viel krisenresistenter sind als die Großen. Wer hat am Beginn der Pandemie am lautesten gerufen: Nicht die vielen Kleinunternehmer ...

"Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen" ... meinte Helmut Schmidt und meinte wohl unbewusst die Wiener Seele und die realisierte, städtische Verkehrsorganisation.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 22. März 2021, 14:53:21
"Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen" ... meinte Helmut Schmidt und meinte wohl unbewusst die Wiener Seele und die realisierte, städtische Verkehrsorganisation.

So eine Aussage aus dem Dunstkreis der Hietzinger Bezirkspolitik ist angesichts zur Fundamentalkritik gegenüber der Verbindungsbahn auch witzig.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 22. März 2021, 16:01:14
Wieso?

Die Hietzingerinnen und Hietzinger haben die Vision des Beibehaltes der Querungen der Verbindungsbahn und möglichst einer unterirdischen Verkehrsachse, die städtische Verkehrspolitik sagt: Brauch' ma nicht, Umwege sind gering, die Güterzüge können nächtens in der Höhe weiterhin durch den Bezirk donnern ...

Aber das ist ein anderes, hier im Forum bereits diskutiertes Thema - bevor wir hier OT werden.  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 22. März 2021, 17:05:57
Eine Vision einer unterirdischen Verkehrsachse ist in dem Fall völlig absurd, aber lass ma das.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: S. Böck am 22. März 2021, 17:57:54
Die Vision der ÖBB-Infra, mitten durch eine Wohngegend eine nach HL-Normen ausgelegte Neubaustrecke bauen zu müssen - weil es keine anderen, weniger "umgebungsinvasiven" Baunormen gibt, ist allerdings auch völlig absurd!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 14. April 2021, 06:47:01
vielleicht sollte man auf die Meinung der Verkehrsexperten hören und nicht auf Biegen und Brechen die 1960er Verkehrspolitik weiterverfolgen?

Es geht um die "Stadtstraße" im 22., heutiger Artikel im Standard.
https://www.derstandard.at/story/2000125815860/wissenschafter-warnen-vor-geplanter-wiener-stadtstrasse

Zitat
Die Stadt Wien hob unterdessen die Wichtigkeit des Projekts hervor, handle es sich hierbei um einen wichtigen Teil "des zukunftsorientierten Mobilitätskonzeptes", wie es in einer Aussendung hieß. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Ziele sind, damit den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abzuziehen, durch die Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich zu verbessern und zusätzlich neue Stadtteile zu erschließen, wurde betont.

bei dem fett hervor gehobenen Wort musste ich herzhaft lachen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Operator am 14. April 2021, 06:59:40
vielleicht sollte man auf die Meinung der Verkehrsexperten hören und nicht auf Biegen und Brechen die 1960er Verkehrspolitik weiterverfolgen?

Es geht um die "Stadtstraße" im 22., heutiger Artikel im Standard.
https://www.derstandard.at/story/2000125815860/wissenschafter-warnen-vor-geplanter-wiener-stadtstrasse

Zitat
Die Stadt Wien hob unterdessen die Wichtigkeit des Projekts hervor, handle es sich hierbei um einen wichtigen Teil "des zukunftsorientierten Mobilitätskonzeptes", wie es in einer Aussendung hieß. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Ziele sind, damit den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abzuziehen, durch die Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich zu verbessern und zusätzlich neue Stadtteile zu erschließen, wurde betont.

bei dem fett hervor gehobenen Wort musste ich herzhaft lachen.
Wurden gewählt, selbst schuld! Verkehrspolitik aus den siebziger Jahren...... :fp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 14. April 2021, 08:57:55
vielleicht sollte man auf die Meinung der Verkehrsexperten hören und nicht auf Biegen und Brechen die 1960er Verkehrspolitik weiterverfolgen?

Es geht um die "Stadtstraße" im 22., heutiger Artikel im Standard.
https://www.derstandard.at/story/2000125815860/wissenschafter-warnen-vor-geplanter-wiener-stadtstrasse

Zitat
Die Stadt Wien hob unterdessen die Wichtigkeit des Projekts hervor, handle es sich hierbei um einen wichtigen Teil "des zukunftsorientierten Mobilitätskonzeptes", wie es in einer Aussendung hieß. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Ziele sind, damit den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abzuziehen, durch die Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich zu verbessern und zusätzlich neue Stadtteile zu erschließen, wurde betont.

bei dem fett hervor gehobenen Wort musste ich herzhaft lachen.

Tja die alternative zur Stadtstraße ist momentan ...... gar nichts. Es gibt keine weiteren Konzepte. Weder zur MIV Vermeidung noch zur anderen Lenkung noch zu besseren Öffis noch zu sonst irgendwas.
In wenigen Jahren leben entlang der Achse nahezu doppelt soviele Menschen wie heute und es gibt nichts. Ein paar halbgare Straßenbahnplanungen sind halt zu wenig.
Klar könnte die Politik mehr, wenn sie denn wollen würde, aber sie tut es nicht. Und ich bin in dem Fall lieber für den Spatz in der Hand als für den Öffi Adler, der eh nie kommt.

Mir wäre es auch lieber wenn die geplanten Straßenbahnverbindungen sofort umgesetzt werden. Wenn die Schnellbahn endlich bis zur Stadtgrenze fährt mit dortigem P+R (besser wäre natürlich bis Marchegg und einem ordentlichem Bussystem im Marchfeld, dass auf die Züge ausgerichtet ist). Und als Umfahrung des Ortes Hirschstetten eine abgespeckte Variante der Stadtstraße.
Aber es kommt nicht. Und wenn mittlerweile der Stau bei der Kreuzung Erzherzog Karl Straße/Aspernstraße/Hausfeldstraße, trotz Lockdown bis zur Löchniggasse reicht, trotz Schleichweg über die Mühlhausergasse, dann hat man was falsch gemacht. Ja noch mehr Straßen sollten nicht die Antwort sein, aber es gibt einfach derzeit keine greifbare Alternative. Die Seestadt wächst und mit ihr auch das MIV aufkommen (sind halt auch nicht alles U-Bahn Nutzer).

Persönlich geht mit halt langsam etwas auf, wenn von Autofreien, reduzierten oder beruhigten Siedlungen gesprochen wird, die mehrere 1000 Enwohner haben aber die Anwohner der bestehenden Straßen, die dürfen weiterhin den Dreck fressen, den auch die Bewohner dieser Siedlungen mit verursachen. Ja die Stadt wächst und da lässt sich manches nicht vermeiden, aber einfach nur Phrasen in Kameras dreschen dann aber keine Taten folgen lassen, das ist zu wenig.

Btw. feiert die Streckenführung der Stadtstraße mittlerweile ihren 25. Geburtstag.
[attach=1]
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 14. April 2021, 18:39:04
Die SPÖ fährt sowieso Ihre zweigleisige Taktik weiter. Verbauung diverser Restflächem auf Biegen und Brechen, gleichzeitig Werbung für ein paar Bäumchen in den Strassen, um die Hitzeinseln zu reduzieren. Wer glaubt, das sich die ändern, hat die letzten Jahrzehnte verschlafen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Petersil am 14. April 2021, 19:20:05
Mir wäre es auch lieber wenn die geplanten Straßenbahnverbindungen sofort umgesetzt werden. Wenn die Schnellbahn endlich bis zur Stadtgrenze fährt mit dortigem P+R (besser wäre natürlich bis Marchegg und einem ordentlichem Bussystem im Marchfeld, dass auf die Züge ausgerichtet ist). Und als Umfahrung des Ortes Hirschstetten eine abgespeckte Variante der Stadtstraße.

Im Marchfeld hat es beim Regionalbus vor zwei Wochen die größte Liniennetzreform seit Ewigkeiten gegeben (mit dichteren Intervallen, längeren Betriebszeiten und Bahnanbindungen). In Lassee gibts jetzt eine Buslinie zum Bahnhof, der Bus von Wien nach Orth fährt jetzt stündlich bis 23 Uhr und in der Früh und am Nachmittag stündlich sogar bis Hainburg.

Ich bin gespannt, wann und ob die Leute das annehmen werden. Bei der Marchegger Ostbahn hat es die Verdichtungen ja schon vor 1 oder 2 Jahren gegeben. Generell hätte Niederösterreich solche Reformen halt schon vor 10-20 Jahren angehen müssen, aber besser spät als nie.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 14. April 2021, 22:26:29
Tja die alternative zur Stadtstraße ist momentan ...... gar nichts. Es gibt keine weiteren Konzepte. Weder zur MIV Vermeidung noch zur anderen Lenkung noch zu besseren Öffis noch zu sonst irgendwas.
In wenigen Jahren leben entlang der Achse nahezu doppelt soviele Menschen wie heute und es gibt nichts. Ein paar halbgare Straßenbahnplanungen sind halt zu wenig.
Klar könnte die Politik mehr, wenn sie denn wollen würde, aber sie tut es nicht. Und ich bin in dem Fall lieber für den Spatz in der Hand als für den Öffi Adler, der eh nie kommt.

Ich verstehe das Argument nicht. Es klingt wie "Ja, energetisierte Zuckerkügelchen haben noch nie gegen Krebs geholfen, aber leider haben wir keine Idee, was wir stattdessen tun sollen. Gut, die obergescheiten Wissenschaftler haben Ideen, aber die kann doch wirklich niemand ernstnehmen! Und deshalb nehmen wir einfach erstmal weiter energetisierte Zuckerkügelchen!"

Ganz ehrlich, wenn die Politik in der Gesundheitspolitik genauso wissenschaftsfeindlich und erkenntnisresistent agierte wie in der Verkehrspolitik, hätten wir inzwischen Zustände wie in Brasilien. Und so wird die Stadtstraße binnen Jahresfrist nach Fertigstellung zugestaut sein, und der Ausweichverkehr wird die "entlasteten" Straßen benützen und die Staus genauso lang werden lassen wie sie heute sind. Wie oft kann man eigentlich den gleichen Fehler noch machen?

Und was heißt "Es gibt keine Konzepte für den ÖPNV"? Es wurde schon vor zehn Jahren eine U-Bahn-Linie durch die halbe Stadt gebaut, die auf ihrem Endabschnitt in den ersten Jahren ihres Bestehens übers Feld gefahren ist; die Marchegger Ostbahn wurde und wird ausgebaut, und beide sind noch weit davon entfernt, an ihre Kapazitätsgrenzen zu kommen - bei der S80 allein deshalb, weil man bei gleichem Angebot die Kapazität mal eben verdoppeln könnte. Hinzu kommt noch der Neubau des 26ers für die tangentialen Verkehrsverbindungen. Was ist das denn für eine Verkehrspolitik? Man baut eine U-Bahn-Linie und eine neue S-Bahn-Station mitten aufs Feld, und kaum wird das Feld bebaut, reichen leider deren Kapazitäten nicht mehr aus, weshalb man unbedingt eine Schnellstraße bauen muss?

Man müsste nun einfach mal den Mut haben, die großen Investitionen in den ÖV auch zu nutzen - und das hieße, das Straßennetz nicht weiter auszubauen, sondern ganz im Gegenteil partiell zurückzubauen bzw. so zu gestalten, dass die unvermeidbaren Staus außerhalb städtebaulich sensibler Bereiche und ohne Behinderung des Bus- und Straßenbahnverkehrs stattfinden. Denn Stau wird es immer geben, da könnte man zur "Entlastung" auch 20 Spuren bauen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 15. April 2021, 07:10:16
Konzepte gibt es keine?

Man könnte die bereits vor Jahren geplanten Straßenbahnstrecken Richtung Seestadt bauen. Das geht ruck zuck wenn man möchte und man hat eine gute Anbindung.... will man das? Scheinbar nicht.

Man könnte statt ewig über Stadtstraße und Lobautunnel zu schwärmen sich Alternativkonzepte überlegen
zB wie man einen 317er ggf wiederbeleben kann - gehen wirds sicher, zumindest abschnittsweise sollte ein eigener Gleiskörper möglich sein. Eventuell als Lokalbahn weiter Richtung Orth/Donau, um auch paar Pendler mit abzugreifen.

Man könnte flächendeckend ein Parkpickerl im 22. einführen damit nicht sämtliche Stellplätze von NÖ-Einpendlern verparkt werden.

Man könnte zwecks Verbesserung der Schnellverbindungen auch (wieder...) auf dem Abschnitt Leopoldau-Stadlau Schnellbahnen fahren lassen.

sind nur mal paar Sachen die möglich wären.

Aufwändiger, aber nicht unmöglich wäre dann statt dem Lobau-Autobahntunnel ein S-Bahn Tunnel, um eine direkte Verbindung etwa von der Seestadt zum Flughafen zu schaffen - derzeit ist das mit-der-Kirche-ums-Kreuz fahren. Mit Haltestellen beim Telefonweg/Schafflerhof und in Groß-Enzersdorf, letztere mit P+R für Pendler.

Träumerei? ja. Aber nicht unrealistisch. Wenn man nur wollen würde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 15. April 2021, 07:43:16
Konzepte gibt es keine?

Man könnte die bereits vor Jahren geplanten Straßenbahnstrecken Richtung Seestadt bauen. Das geht ruck zuck wenn man möchte und man hat eine gute Anbindung.... will man das? Scheinbar nicht.

Man könnte statt ewig über Stadtstraße und Lobautunnel zu schwärmen sich Alternativkonzepte überlegen
zB wie man einen 317er ggf wiederbeleben kann - gehen wirds sicher, zumindest abschnittsweise sollte ein eigener Gleiskörper möglich sein. Eventuell als Lokalbahn weiter Richtung Orth/Donau, um auch paar Pendler mit abzugreifen.

Man könnte flächendeckend ein Parkpickerl im 22. einführen damit nicht sämtliche Stellplätze von NÖ-Einpendlern verparkt werden.

Man könnte zwecks Verbesserung der Schnellverbindungen auch (wieder...) auf dem Abschnitt Leopoldau-Stadlau Schnellbahnen fahren lassen.

sind nur mal paar Sachen die möglich wären.

Aufwändiger, aber nicht unmöglich wäre dann statt dem Lobau-Autobahntunnel ein S-Bahn Tunnel, um eine direkte Verbindung etwa von der Seestadt zum Flughafen zu schaffen - derzeit ist das mit-der-Kirche-ums-Kreuz fahren. Mit Haltestellen beim Telefonweg/Schafflerhof und in Groß-Enzersdorf, letztere mit P+R für Pendler.

Träumerei? ja. Aber nicht unrealistisch. Wenn man nur wollen würde.

Diese Träumerein sind alle schon so alt, das sie mittlerweile volljährig sind.
Da sind wir wieder bei den Dingen, die keiner umsetzt obwohl bekannt.

Wenns statt der Stadtstraße die 0,5 Mrd. Euro in eine Verbimung des 26A stecken, bin ich sofort dabei.
Wenns die Kohle in ein Bus/Bimnetz mit ordentlichen ÖV Korridoren (also eigene ÖV Straßen), mit denen auch die Fahrzeit entsprechend kurz ist stecken, immer her damit.
Ein Parkpickerl einführen: Von mir aus gern. Nur macht das der Nevrivy, was ich jetzt weiß, eben von Lobautunnel und Stadtstraße abhängig.

Und was heißt "Es gibt keine Konzepte für den ÖPNV"?

Hab mich falsch ausgedrückt. Ersetze "Konzepte" durch "wahrscheinlich jemals realisierten Projekte".

Die Verlängerung des 25ers in die Seestadt könnte man bereits in Angriff nehmen. Bei der Baugeschwindigkeit die die bei den letzten Erweiterungen an den Tag gelegt haben, sinds eh erst fertig wenn die Strecke links und rechts, auch in der Seestadt, verbaut ist.  8)
Ausserdem allein die Bauverhandlungen mit den Anrainern würden sich sicher gut und gern mehrere Jahre hinziehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 15. April 2021, 09:08:50
konzepte überlegen
zB wie man einen 317er ggf wiederbeleben kann - gehen wirds sicher, zumindest abschnittsweise sollte ein eigener Gleiskörper möglich sein. Eventuell als Lokalbahn weiter Richtung Orth/Donau, um auch paar Pendler mit abzugreifen.
Nicht eventuell bis Orth. Wird wohl  nur bei einer Verlängerung bis Orth und mit Dorfdurchfahrt ausreichend Fahrgäste bringen.
Aufwändiger, aber nicht unmöglich wäre dann statt dem Lobau-Autobahntunnel ein S-Bahn Tunnel, um eine direkte Verbindung etwa von der Seestadt zum Flughafen zu schaffen - derzeit ist das mit-der-Kirche-ums-Kreuz fahren.
Ich glaube nicht, dass die Fahrgastzahlen zum Flughafen atemberaubend sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 15. April 2021, 11:24:05
… und solange Bezirksvorsteher (22) aus der tiefsten Autogeneration die Ideen der 60er Jahre mit allen Mitteln verteidigen, wird sich auch nichts ändern.

Denen sind ja die Klimaziele wurscht... der geht danach in Pension und blickt stolz zurück, was "er" geleistet hat. Der Rest der Anwohner darf sich dann über den Mehrverkehr - weniger wird es nicht - freuen, selbst wenn einige Elektroautos diesen dann benützen.  ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Inventar am 15. April 2021, 15:15:12
… und solange Bezirksvorsteher (22) aus der tiefsten Autogeneration die Ideen der 60er Jahre mit allen Mitteln verteidigen, wird sich auch nichts ändern.

Denen sind ja die Klimaziele wurscht... der geht danach in Pension und blickt stolz zurück, was "er" geleistet hat. Der Rest der Anwohner darf sich dann über den Mehrverkehr - weniger wird es nicht - freuen, selbst wenn einige Elektroautos diesen dann benützen.  ::)

So lange die Öffis so schlecht sind wie sie nun mal sind im 22.Bez. wirst du viele Leute haben die lieber mit dem Auto fahren. Es werden zwar immer mehr Wohnungen gebaut, jedes freie Feld muss ja verbaut werden, aber Öffis werden halt nicht ausgebaut.

Würd ich mit den Öffis zu meiner Mutter fahren, gleicher Bez., bräuchte ich ca. 35 min. Mit dem Auto brauch ich 7-8 Minunten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 15. April 2021, 16:20:31
… und solange Bezirksvorsteher (22) aus der tiefsten Autogeneration die Ideen der 60er Jahre mit allen Mitteln verteidigen, wird sich auch nichts ändern.

Denen sind ja die Klimaziele wurscht... der geht danach in Pension und blickt stolz zurück, was "er" geleistet hat. Der Rest der Anwohner darf sich dann über den Mehrverkehr - weniger wird es nicht - freuen, selbst wenn einige Elektroautos diesen dann benützen.  ::)

So lange die Öffis so schlecht sind wie sie nun mal sind im 22.Bez. wirst du viele Leute haben die lieber mit dem Auto fahren. Es werden zwar immer mehr Wohnungen gebaut, jedes freie Feld muss ja verbaut werden, aber Öffis werden halt nicht ausgebaut.

Würd ich mit den Öffis zu meiner Mutter fahren, gleicher Bez., bräuchte ich ca. 35 min. Mit dem Auto brauch ich 7-8 Minunten.

Alos ich kann dir sagen, dass er die Autofahrer nicht verteidigt. Er will nur endlich für die Bewohner von Eßling und Hirschstetten entlasten. Ich war heute zum Beispiel mit dem Auto meinen Wocheneinkauf machen und habe von der Autobahn bis zur Hausfeldstraße genau so lange gebraucht, wie ich dann nur über den Siegesplatz gebraucht hatte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 15. April 2021, 16:47:37
… und solange Bezirksvorsteher (22) aus der tiefsten Autogeneration die Ideen der 60er Jahre mit allen Mitteln verteidigen, wird sich auch nichts ändern.

Denen sind ja die Klimaziele wurscht... der geht danach in Pension und blickt stolz zurück, was "er" geleistet hat. Der Rest der Anwohner darf sich dann über den Mehrverkehr - weniger wird es nicht - freuen, selbst wenn einige Elektroautos diesen dann benützen.  ::)

So lange die Öffis so schlecht sind wie sie nun mal sind im 22.Bez. wirst du viele Leute haben die lieber mit dem Auto fahren. Es werden zwar immer mehr Wohnungen gebaut, jedes freie Feld muss ja verbaut werden, aber Öffis werden halt nicht ausgebaut.

Würd ich mit den Öffis zu meiner Mutter fahren, gleicher Bez., bräuchte ich ca. 35 min. Mit dem Auto brauch ich 7-8 Minunten.

Alos ich kann dir sagen, dass er die Autofahrer nicht verteidigt. Er will nur endlich für die Bewohner von Eßling und Hirschstetten entlasten. Ich war heute zum Beispiel mit dem Auto meinen Wocheneinkauf machen und habe von der Autobahn bis zur Hausfeldstraße genau so lange gebraucht, wie ich dann nur über den Siegesplatz gebraucht hatte.
I

Ist verständlich, würde ich auch so machen.
Nur sollte die Politik so ehrlich sein und sagen, dass neue Strassen mehr Verkehr anziehen und die Klimaziele nicht erreichbar sind. Abgesehen das durch die Versiegelung es immer heisser wird in Wien.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 15. April 2021, 16:49:28
… und solange Bezirksvorsteher (22) aus der tiefsten Autogeneration die Ideen der 60er Jahre mit allen Mitteln verteidigen, wird sich auch nichts ändern.

Denen sind ja die Klimaziele wurscht... der geht danach in Pension und blickt stolz zurück, was "er" geleistet hat. Der Rest der Anwohner darf sich dann über den Mehrverkehr - weniger wird es nicht - freuen, selbst wenn einige Elektroautos diesen dann benützen.  ::)

So lange die Öffis so schlecht sind wie sie nun mal sind im 22.Bez. wirst du viele Leute haben die lieber mit dem Auto fahren. Es werden zwar immer mehr Wohnungen gebaut, jedes freie Feld muss ja verbaut werden, aber Öffis werden halt nicht ausgebaut.

Würd ich mit den Öffis zu meiner Mutter fahren, gleicher Bez., bräuchte ich ca. 35 min. Mit dem Auto brauch ich 7-8 Minunten.

Dann sollte man aber daraus die Forderung ableiten, den ÖPNV und den Radverkehr auszubauen, nicht das schulterzuckend hinnehmen und als vermeintliche Entlastung eine Schnellstraße bauen - die auch noch parallel zu einer frisch ausgebauten Bahnlinie verläuft.

Alos ich kann dir sagen, dass er die Autofahrer nicht verteidigt. Er will nur endlich für die Bewohner von Eßling und Hirschstetten entlasten. Ich war heute zum Beispiel mit dem Auto meinen Wocheneinkauf machen und habe von der Autobahn bis zur Hausfeldstraße genau so lange gebraucht, wie ich dann nur über den Siegesplatz gebraucht hatte.

Der Trick wäre ein Paradigmenwechsel: weg von der Frage "Wie viele Autos müssen da durch?", hin zur Frage "Wie viele Autos können da aus städtebaulicher Sicht durch?". Wer es eilig hat, soll halt die Bahn nehmen. Wozu wird eigentlich gerade die Marchegger Ostbahn für viel Geld ausgebaut, wenn man ihre Anrainer dann mittels einer bestens ausgebauten Schnellstraße doch wieder dazu einlädt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, und zwar direkt parallel zur Bahntrasse?

Mit dieser Schnellstraße kann man sich auch denken, wie dauerhaft die "Entlastung" der Tangente durch den Lobautunnel ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 15. April 2021, 17:43:43
Ich war heute zum Beispiel mit dem Auto meinen Wocheneinkauf machen und habe von der Autobahn bis zur Hausfeldstraße genau so lange gebraucht, wie ich dann nur über den Siegesplatz gebraucht hatte.
Warum fährts über die Autobahn einkaufen und kaufst nicht in der Seestadt ein?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 15. April 2021, 17:59:01
Ich war heute zum Beispiel mit dem Auto meinen Wocheneinkauf machen und habe von der Autobahn bis zur Hausfeldstraße genau so lange gebraucht, wie ich dann nur über den Siegesplatz gebraucht hatte.
Warum fährts über die Autobahn einkaufen und kaufst nicht in der Seestadt ein?

Weil es die Geschäfte in der Seestadt gibt. Man hat zwar alles für den täglichen Bedarf. Und bei einem Wocheneinkauf hat man in der Regel solche Mengen und Gewichte, die man sicherlich nicht mehr mit dem Einkaufswagerl heimfährt.

Und ich bin von der Autobahn gekommen. Ganz abgesehen, dass dich meine Einkaufgewohnheiten absolut nichts angehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 15. April 2021, 19:09:28
Ich hab mir erlaubt zu fragen, weil mich wundert, dass du weg fährst zum Einkaufen, wo doch in der Seestadt alles so super ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 15. April 2021, 19:12:57
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 15. April 2021, 20:17:52
Nur sollte die Politik so ehrlich sein und sagen, dass neue Strassen mehr Verkehr anziehen und die Klimaziele nicht erreichbar sind. Abgesehen das durch die Versiegelung es immer heisser wird in Wien.

Klimaziele erreichen ist doch vollkommen wurscht - das dient doch nur für diverse Propagandazwecke, z.B. wenn da und dort ein E-Bus fährt oder eine E-Tankstelle eröffnet wird. In NÖ macht die Lokalpresse immer ein Mordstrara, wenn eine Gemeine ein E-Auto anschafft. Und nebenbei läuft der Straßenausbau lustig weiter....Da hat man vor ein paar Jahren großartig die AB zum Rübenplatz Paasdorf erneuert, doch seit zwei Jahren werden sie erst wieder mit LKW abtransportiert. Oder die Verlagerung von Transportsubstrat von Nebenbahnen auf die Straße - es ist einfach billiger und schneller, niemand interessiert sich da für Klimawandelfolgen. Da könnte man noch jede Menge aufzählen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 16. April 2021, 06:12:52
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…
:up:

Und mit einem Einkaufswagerl (Handwagerl) kann man auch noch recht große Mengen transportieren, ohne schwer schleppen zu müssen.

Aber gibt es inzwischen in der Seestadt einen zweiten Supermarkt? Weil da beginnt ja das Problem erst...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 06:35:36
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…
:up:

Und mit einem Einkaufswagerl (Handwagerl) kann man auch noch recht große Mengen transportieren, ohne schwer schleppen zu müssen.

Aber gibt es inzwischen in der Seestadt einen zweiten Supermarkt? Weil da beginnt ja das Problem erst...

Es gibt 2 Supermärkte. Einen Spar und einen Hofer. Nur wenn man gewisse Artikel nicht, oder wo anders günstiger bekommt, dann fährt man eben zu den anderen Supermarkt. Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.

Wie gesagt. Für den täglichen Bedarf und wenn man nicht auf Angebote schaut, dann bekommt man in der Regel alles in der Seestadt. Aber wenn man Angebote, oder größere Mengen kaufen will, dann greift man nun mal auf das Auto zurück und fährt auch zu anderen Supermärkten. Und bei Frischwaren, wie Obst, Gemüse und Fleisch will ich die Ware gerne vorher sehen. Da verlasse ich mich nicht auf einen Lieferdienst.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. April 2021, 07:42:53
Sind wir sich ehrlich. Würden die Leute nur einmal die Woche den Großeinkauf mit dem Auto machen, sonst aber öffentlich, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, dann hätten wir weit weniger Verkehr. Somit ist es vollkommen unerheblich wie jemand zum Supermarkt, Möbelhaus oder Elektromarkt fährt.

Wichtiger wäre es, die Leute beim täglichen Arbeitsweg mehr dazu zu motivieren das Auto stehen zu lassen. Egal ob sie jetzt in der Seestadt oder in Liesing wohnen.

Und mit einem Einkaufswagerl (Handwagerl) kann man auch noch recht große Mengen transportieren, ohne schwer schleppen zu müssen.

Wir benutzen deren 2 und kommen manchmal kaum aus. Großmengen sind halt auch unterschiedlich definiert.


Die Seestadt ist im übrigen nur ein kleiner Teil des 22. Mag gern vergessen werden aber Essling (ebenso der Bereich Bieberhaufen und Mühlwasser) hat in den letzten Jahren, auch im Fahrwasser der "U-Bahn nähe", gewaltig an Bevölkerung zugelegt. Klar ist hier vorallem die Streusiedlungspolitik der 50-90er Schuld, aber hier liegt das ware Verkehrsübel. Supermärkte sind hier wirklich zu weit weg. Mehrere km geht niemand mehr zu Fuß. Die Öffis sind hier nur bedingt geeignet, weil man teilweise mehrmals umsteigen muss. Bleibt natürlich nur mehr das Fahrrad und das mögen manche halt nicht (warum auch immer), ausserdem fehlt manchen die Fantasie, wie man seinen Einkauf damit nach Hause bringt. Im Bereich Dittelgasse wurde in den letzten Jahren eine Wohnhausanlage hoch gezogen. Dort gibts einen Greissler. Der nächste Supermarkt ist aber, je nachdem wo man in der Anlage wohnt, bis zu 1,5km weg. Gehsteig gibts keinen durchgehenden. Dort wo es einen gibt ist er schmal. Fahrrad fahren wäre durchaus möglich, aber viele mögen das auf der Straße fahren nicht. Egal ob das nun sicherer ist oder nicht.
Übrigens oben genannten Streusiedlungen verdichten sich im moment extrem nach. Sehr zum Missfallen der anderen Bewohner. Extrem Beispiel: Vorher ein Haus jetzt 22 Eigentumswohnungen. Klingt zwar super, wenn man aber bedenkt, das die nächste Bushaltestelle weit weg ist und der fährt dort nur in eine Richtung, dann weiß man wo der Verkehr her kommt.

Klimaziele erreichen ist doch vollkommen wurscht - das dient doch nur für diverse Propagandazwecke,

Ja ist es. Bei der Seestadtstraße, gegenüber vom Opelwerk entsteht ein Gewerbegebiet. Mit Mc D, Tankstelle, Selfstorage einer KFZ Werkstatt und einem Lager eines Elektrohändlers. Mitten in einem Gstättnwald. D.h. da wurden hunderte Bäume gefällt und große Flächen versiegelt obwohl in der Seestadt Gewerbeflächen frei sind die "nur" ehemalige Felder sind, somit zumindest keim Baum gefällt werden hätte müssen. Oder ganz gewagt, auf den eh nicht mehr zur gänze genutzten Parkpfläche des Opelwerks. Aber nein in Wien müssen die Bäume weg. Soweit habens wir gebracht in der Klimamusterstadt. Und um eins obendrauf zu setzen, habens jetzt im Winter das verwucherte Wäldchen auf der anderen Seite komplett ausgelichtet inkl. Fällung mehrer Bäume. Schaut jetzt komplett nackert aus. Was dort passiert weiß ich nicht, vielleicht wars nur um die Waldbrand gefahr zu senken. Schaut trotzdem scheiße aus im gegensatz zu vorher.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 08:26:51

Ja ist es. Bei der Seestadtstraße, gegenüber vom Opelwerk entsteht ein Gewerbegebiet. Mit Mc D, Tankstelle, Selfstorage einer KFZ Werkstatt und einem Lager eines Elektrohändlers. Mitten in einem Gstättnwald. D.h. da wurden hunderte Bäume gefällt und große Flächen versiegelt obwohl in der Seestadt Gewerbeflächen frei sind die "nur" ehemalige Felder sind, somit zumindest keim Baum gefällt werden hätte müssen. Oder ganz gewagt, auf den eh nicht mehr zur gänze genutzten Parkpfläche des Opelwerks. Aber nein in Wien müssen die Bäume weg. Soweit habens wir gebracht in der Klimamusterstadt. Und um eins obendrauf zu setzen, habens jetzt im Winter das verwucherte Wäldchen auf der anderen Seite komplett ausgelichtet inkl. Fällung mehrer Bäume. Schaut jetzt komplett nackert aus. Was dort passiert weiß ich nicht, vielleicht wars nur um die Waldbrand gefahr zu senken. Schaut trotzdem scheiße aus im gegensatz zu vorher.

Nur ist es halt das Problem, das Erweiterung von Gewerbegebiete im geschlossen Bereich so gut wie unmöglich ist. Und wenn du diese Firmen in Wien halten willst, dann musst du ihnen auch die notwendigen Flächen auf der grünen Wiese zur Verfügung stellen. So ist das Großlager zum Beispiel von einer Elektrofirma in der unmittelbaren Nähe. Sonst werden sich diese Firmen in Niederösterreich ansiedeln. Und solange GM noch da ist, kannst du nun mal auch die Flächen nicht für andere Gewerbeflächen verwenden. Denn es handelt sich auch, wenn es frei zugänglich ist, genau genommen um ein Privatgelände.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. April 2021, 08:39:01
Nur ist es halt das Problem, das Erweiterung von Gewerbegebiete im geschlossen Bereich so gut wie unmöglich ist. Und wenn du diese Firmen in Wien halten willst, dann musst du ihnen auch die notwendigen Flächen auf der grünen Wiese zur Verfügung stellen. So ist das Großlager zum Beispiel von einer Elektrofirma in der unmittelbaren Nähe.

In der Seestadt wären ausreichend Flächen frei ohne Wald abzuholzen. Das hab ich aber schon geschrieben.

Sonst werden sich diese Firmen in Niederösterreich ansiedeln. Und solange GM noch da ist, kannst du nun mal auch die Flächen nicht für andere Gewerbeflächen verwenden. Denn es handelt sich auch, wenn es frei zugänglich ist, genau genommen um ein Privatgelände.

Nein ist es nicht. Nur das Werksgelände an sich. Der Parkplatz ist öffentlicher Grund mit Nutzungsvertrag. Deswegen darf man auch drüber gehen und Fahrrad fahren.
Und selbst wenns es anders wäre, sagt das ja nichts aus, das man Verträge neu verhandeln kann und Grundstücke auch abkaufen. Opel/PSA ist sicher nicht abgeneigt, unnötige Flächen zu versilbern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 08:56:35
Nur ist es halt das Problem, das Erweiterung von Gewerbegebiete im geschlossen Bereich so gut wie unmöglich ist. Und wenn du diese Firmen in Wien halten willst, dann musst du ihnen auch die notwendigen Flächen auf der grünen Wiese zur Verfügung stellen. So ist das Großlager zum Beispiel von einer Elektrofirma in der unmittelbaren Nähe.

In der Seestadt wären ausreichend Flächen frei ohne Wald abzuholzen. Das hab ich aber schon geschrieben.

Sonst werden sich diese Firmen in Niederösterreich ansiedeln. Und solange GM noch da ist, kannst du nun mal auch die Flächen nicht für andere Gewerbeflächen verwenden. Denn es handelt sich auch, wenn es frei zugänglich ist, genau genommen um ein Privatgelände.

Nein ist es nicht. Nur das Werksgelände an sich. Der Parkplatz ist öffentlicher Grund mit Nutzungsvertrag. Deswegen darf man auch drüber gehen und Fahrrad fahren.
Und selbst wenns es anders wäre, sagt das ja nichts aus, das man Verträge neu verhandeln kann und Grundstücke auch abkaufen. Opel/PSA ist sicher nicht abgeneigt, unnötige Flächen zu versilbern.

Mit den Freiflächen ist das so eine Sache. Es ist die Frage, ob diese Flächen wirklich frei sind (schön verkauft), bzw ob sie schon aufgeschlossen sind. Und dass man das Gewerbegebiet in der Seestadt vernünftig verwerten kann und vor allem, dass dann der Schwerverkehr nicht durch die Seestadt durchfahren muss, muss zuerst die Anschlußbahn von GM zurückgebaut werden (Begonnen wurde schon damit), bzw die Stadtstraße eröffnet ist.

Und zu den Flächen vom GM. Wie da die genauen rechtlichen Grundlagen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. April 2021, 09:12:50
Mit den Freiflächen ist das so eine Sache. Es ist die Frage, ob diese Flächen wirklich frei sind (schön verkauft), bzw ob sie schon aufgeschlossen sind. Und dass man das Gewerbegebiet in der Seestadt vernünftig verwerten kann und vor allem, dass dann der Schwerverkehr nicht durch die Seestadt durchfahren muss, muss zuerst die Anschlußbahn von GM zurückgebaut werden (Begonnen wurde schon damit), bzw die Stadtstraße eröffnet ist.

Ich dachte es wird nur das eine Stumpfgleis, welches bei der U-Bahn endet, entfernt, nicht aber die gesamte Anschlußbahn.
Überhaupt die Flächen bei der Ada-Lovelace-Straße sind erschlossen und werden derzeit als Felder genutzt. Wäre also, meiner Meinung nach besser gewesen als den Wald abzuholzen und grad das Self Storage wäre besser gewesen es ist näher an der Siedlung. Aber lass man das.

Ada-Lovelace-Straße muss da noch wer an einen Film mit Will Smith aus den späten 90igern denken. 8)  Der Bösewicht dort his Loveless. Klingt ja ähnlich.



Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 16. April 2021, 09:19:05
Ganz abgesehen, dass dich meine Einkaufgewohnheiten absolut nichts angehen.

Wer hat denn deine Einkaufsgewohnheiten in die Diskussion eingebracht? ;)

Ich bin im 22. nahezu ausschließlich mit dem Auto unterwegs, weil das ÖV-Netz unbrauchbar auf die U2 ausgerichtet ist.* Wenn ich also zum Beispiel in den Gewerbepark, zum Hornbach oder zum Dehner fahren will, muss ich mit den diversen Autobuslinien mehrmals umsteigen und warten. Mit dem Auto geht dafür nur ein Bruchteil der Zeit drauf. Natürlich kombiniere ich solche Fahrten dann auch gleich mit größeren Einkäufen im Supermarkt. Das Fahren im stockenden Verkehr ist ja nicht sonderlich lustig (aber der Bus steckt im gleichen Stau und mit dem 26er allein kommt man nicht überall hin).

*) Es ist darauf ausgerichtet, die Leute schnell vom 22. Richtung Stadt und zurück zu befördern. Der Binnenverkehr wird weniger berücksichtigt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 16. April 2021, 09:36:53
@ 95 B: Genauso agieren viele Einwohner - das IV-zentrierte Verkehrsproblem im 22. ist offenbar unlösbar.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 16. April 2021, 10:40:24
allerdings muss man ehrlich sagen, selbst als überzeugter Autofahrer, wenn man einer wäre, bringt die Stadtstraße für den Binnenverkehr auch relativ wenig und somit kaum Entlastung.

die Auffahrten befinden sich bei der Seestadt, in Hirschstetten (Quadenstraße) und bei der Hirschstettner Straße/Süßenbrunner Straße

das bringt zwar den Hirschstettnern und den Seestadtianern was, die über die A23 fahren müssen/wollen.... vielleicht jenen aus Breitenlee auch noch.

wer aber nach Aspern, Essling, Stadlau bzw rund um den Biberhaufenweg hin muss (und ich glaube das dürfte der größere Anteil sein), der wird dann weiterhin wohl die B3 benutzen....

wer einkaufen gehen muss und dort wohnt, der wird dann auch eher wie bisher fahren.
Nur als Beispiel: von der Benjowskigasse in Aspern zum Hornbach Stadlauer Straße. Da wird keiner erst ewig nördlich zur Anschlussstelle Seestadt fahren, um dann bei der Quadenstraße abzufahren und wieder südlich zum Hornbach zu fahren.

Dh es wird sich weiter wie bisher auf der B3 stauen, dafür hat man (solange die S1 samt Lobautunnel noch beim Gericht liegt) eine überdimensionierte Stadtstraße im Nirgendwo....
entbehrlich, um das Steuergeld könnte man anfangen die Öffis im 22. komplett neu zu organsieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 16. April 2021, 10:40:39
Womöglich hätte nicht mal die geplante U7 (?) durch Wien 21/22 etwas gebracht, zumindest wäre es aber ein Ansporn gewesen für die Bewohner, damit zu fahren.

Wobei bei geschickter Planung vielleicht sogar mehr Fahrgäste gefahren wären, als diese komische U5 bis zum Frankhplatz  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 16. April 2021, 10:52:16
@ 95 B: Genauso agieren viele Einwohner - das IV-zentrierte Verkehrsproblem im 22. ist offenbar unlösbar.

Mit der aktuellen Netzstruktur geht es nicht anders. Will ich zum Beispiel ins Donauzentrum fahren, muss ich zwei Mal umsteigen (früher nur ein Mal). Das dauert 25 bis 30 Minuten (früher 20 Minuten). Mit dem Auto brauche ich eine Viertelstunde. Früher bin ich öfter öffentlich gefahren, da sich die Route so planen ließ, dass das Donauzentrum ein Unterwegshalt war (weil ich in Kagran sowieso umsteigen musste). Jetzt wäre es ein eigenes Zwischenziel (also extra aussteigen), das ist ein weiterer Punkt fürs Auto. Genau so verhält es sich mit dem Hornbach.

Aus der Stadt bin ich aber jetzt deutlich schneller im 22. – wenn ich also beispielsweise von der Arbeit direkt rausfahre und draußen keine weiteren Wege vorhabe, bin ich öffentlich schneller als mit dem Auto. Aber das betrifft eben nur den Quell- und Zielverkehr, aber nicht den Binnenverkehr, der in einem Flächenbezirk wie dem 22. doch einen relevanten Anteil hat.

allerdings muss man ehrlich sagen, selbst als überzeugter Autofahrer, wenn man einer wäre, bringt die Stadtstraße für den Binnenverkehr auch relativ wenig und somit kaum Entlastung.

die Auffahrten befinden sich bei der Seestadt, in Hirschstetten (Quadenstraße) und bei der Hirschstettner Straße/Süßenbrunner Straße

das bringt zwar den Hirschstettnern und den Seestadtianern was, die über die A23 fahren müssen/wollen.... vielleicht jenen aus Breitenlee auch noch.

"Stadtstraße" ist Neusprech. Das Ding ist eine Autobahn, man darf das Kind ruhig beim Namen nennen! Den Hirschstettnern und Stadlauern wird sie vor allem mehr Verkehr bringen, die Breitenleer fahren sowieso über die S2.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 16. April 2021, 11:05:02
Dh es wird sich weiter wie bisher auf der B3 stauen, dafür hat man (solange die S1 samt Lobautunnel noch beim Gericht liegt) eine überdimensionierte Stadtstraße im Nirgendwo....
Die S1 soll ja in zwei Abschnitten gebaut werden womit man dann ohne dem Lobautunnel trotzdem eine Verbindung von Groß Enzersdorf nach Süßenbrunn haben wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 16. April 2021, 11:27:22
allerdings muss man ehrlich sagen, selbst als überzeugter Autofahrer, wenn man einer wäre, bringt die Stadtstraße für den Binnenverkehr auch relativ wenig und somit kaum Entlastung.

die Auffahrten befinden sich bei der Seestadt, in Hirschstetten (Quadenstraße) und bei der Hirschstettner Straße/Süßenbrunner Straße

Beim ehemaligen Konsumlager (dem roten Klotz) kommt im laufe der verlängerten Lavaterstraße auch eine Verbindung hin.
Weiters soll auch Verbindung von der Hausfeldstraße her geschaffen werden, die durch das Entwicklungsgebiet nördlich der Bahn führt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Hauptbahnhof am 16. April 2021, 12:30:10
Könnte es nicht einfach nur sein, dass man durch die neue Stadtstraße auf der B3 Platz für die Straßenbahn schaffen möchte?  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 16. April 2021, 13:04:56
Könnte es nicht einfach nur sein, dass man durch die neue Stadtstraße auf der B3 Platz für die Straßenbahn schaffen möchte?  >:D

Jetzt ohne Spaß:
Ist nicht genau das die "Bedingung" zum Bau einer Straßenbahn nach Groß Enzersdorf auf der B3, jetzt und schon vor ca. 20 Jahren, als man erstmals eine Straßenbahn dorthin angedacht hat?
Siehe z. B.: https://www.noen.at/gaenserndorf/gross-enzersdorf-ambitionierter-plan-strassenbahn-ins-stadtl-gross-enzersdorf-oeffentlicher-verkehr-strassenbahn-ludwig-schleritzko-209421647#
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 16. April 2021, 14:36:38
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…
:up:

Und mit einem Einkaufswagerl (Handwagerl) kann man auch noch recht große Mengen transportieren, ohne schwer schleppen zu müssen.

Aber gibt es inzwischen in der Seestadt einen zweiten Supermarkt? Weil da beginnt ja das Problem erst...

Es gibt 2 Supermärkte. Einen Spar und einen Hofer. Nur wenn man gewisse Artikel nicht, oder wo anders günstiger bekommt, dann fährt man eben zu den anderen Supermarkt. Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.

Wie gesagt. Für den täglichen Bedarf und wenn man nicht auf Angebote schaut, dann bekommt man in der Regel alles in der Seestadt. Aber wenn man Angebote, oder größere Mengen kaufen will, dann greift man nun mal auf das Auto zurück und fährt auch zu anderen Supermärkten. Und bei Frischwaren, wie Obst, Gemüse und Fleisch will ich die Ware gerne vorher sehen. Da verlasse ich mich nicht auf einen Lieferdienst.

Wie müsste die Infrastruktur in einem neuen Stadtteil am Stadtrand sein, dass man auch ohne Auto für eine größere Familie einkaufen kann?
Ist das überhaupt möglich?

Wie lösen das Familien, die in Gebieten mit sehr guter Infrastruktur leben, wie den Innenbezirken oder den gürtelnäheren Bereichen der Außenbezirke?
Müssen die auch mit dem Auto einkaufen fahren?

Könnte sich die Stadtplanung nicht an diesen Gegenden bei der Konzeption neuer Stadtteile orientieren, um das Einkaufen mit dem Auto möglichst zu reduzieren?

Vielleicht ist es einfach auch so, dass sich in den Stadtrandgebieten eine Filialdichte, wie in den Innenbezirken (noch?) nicht auszahlt?

Da die Distanzen für einen Öffieinkauf dort aber meist nicht zumutbar sind, haben die Supermärkte Parkplätze. Das führt aber vielleicht auch dazu, wenn man ehrlich ist: Auch wenn man z. B. in der Seestadt in fußläufiger Entfernung alle Märkte sämtlicher Ketten hätte, die man normalerweise in einer Woche benötigt, würde man trotzdem einen Wochenenkauf mit dem Auto machen, einfach weil es bei fast allen Supermärkten in den Außenbezirken zwangsläufig Parkplätze gibt.

In den Innenbezirken ist der Platz für Parkplätze einfach nicht vorhanden. Wenn er aber da wäre, würden die Leute dort wahrscheinlich trotz hoher Filialdichte genauso einen Wocheneinkauf mit dem Auto machen, wie in den Außenbezirken üblich, einfach weil es bequemer ist und die Möglichkeit dazu gibt.


Brutal gesagt:
Man müsste in den Außenbezirken vielleicht eine Filialdichte wie in den Innenbezirken machen, dafür aber (auch wenn Platz dafür da wäre) fast alle Parkplätze zumindest bei Lebensmittelmärkten in den Außenbezirken auflassen. Vielleicht reichen auch eine etwas geringere Filialdichte als in den Innenbezirken mit wesentlich besseren Öffis als jetzt in den Außenbezirken? Wahrscheinlich wäre das für die Bewohner in den Außenbezirken sogar ein Komfortverlust, da ein Wocheneinkauf mit dem Auto vielleicht bequemer ist, als öfter ohne Auto einzukaufen, auch bei gleich hoher Filial- und Öffidichte wie in den Innenbezirken.

Aber davon sind wir offenbar noch weit entfernt. Es ist wirklich bizarr, dass es in der Seestadt keinen Billa gibt, den es in den Innenbezirken an gefühlt jeder 2. Ecke gibt und dauernd werden neue eröffnet, z. B. vor ein paar Monaten Ecke Stadiong./2er-Linie; den hätte man wohl nicht unbedingt gebraucht.

Vielleicht ist ja der einmalige Familien-Wocheneinkauf in den Außenbezirken auch bei der heutigen Filialdichte einfach schon bequemer,
als das häufigere Zu-Fuß-Einkaufen-Müssen in den Innenbezirken?


Aber vielleicht liege ich auch völlig falsch?!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 16. April 2021, 14:38:51
Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.
::)
Bist du der Typ aus der Werbung mit der Gabelstaplerladung Sodawasser?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 15:09:13
Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.
::)
Bist du der Typ aus der Werbung mit der Gabelstaplerladung Sodawasser?

Nein, aber rechne einmal nach. Wenn du einen 6-Träger Alkoholfrei kaufst, dann hast du schon mal 9 Kilo. Bei einer Kiste Bier bist du jenseits von 15 Kilo. Und bei mir ist ein Wocheneinkauf nicht ein Wochen, sondern ein 2-3 Wocheneinkauf. Und Getränke kaufe ich in der Regel bei Angeboten immer gleich in größerer Mengen. Denn wenn ich schon mit dem Auto unterwegs bin, dann nütze ich es auch aus.

Das Gewicht der Lebensmittel wird oft genug unterschätzt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 16. April 2021, 16:11:02
Für 2 Einkäufe im Monat besitzt und bezahlt man ein eigenes Auto?  ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 16:19:52
Für 2 Einkäufe im Monat besitzt und bezahlt man ein eigenes Auto?  ;D

Vielleicht hat man aus anderen Gründen ein Auto. Nur wegen den Einkaufsfahrten hätte ich sicherlich kein Auto mehr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tramwaycafe am 16. April 2021, 16:31:05
Wie müsste die Infrastruktur in einem neuen Stadtteil am Stadtrand sein, dass man auch ohne Auto für eine größere Familie einkaufen kann?
Ist eine Vierpersonenfamilie mit zwei kleineren Kindern fast direkt an der Stadtgrenze die passende Zielgruppe für deine Frage, auch wenn der Stadtteil nicht neu ist?

Wenn ja: Geht ganz einfach. Regelmäßig, niederschwellig und oft in Kombination mit gerade derzeit ohnehin notwendigen Spaziergängen verbunden. Merkur Billa Plus :fp:, Hofer, Spar sind jeweils knapp 1km fußläufig entfernt. Der Hund freut sich, gegebenenfalls mitkommen zu dürfen. Bier wird von den Beerlovers geliefert, auch für andere Getränke gibt's Versanddienstleister. Wasser kommt aus der Wasserleitung, Bubbelblasen aus Sodastream-Kartuschen.

Das Problem ist eher, dass die beiden Bäcker hierzugrätzls beide 2019 zugesperrt haben. Wir versuchen gerade, die großartige Wienerwald-Bäckerei Simhofer dazu zu bewegen, eines der leerstehenden Lokale im Grätzl zu beziehen. Grundinteresse haben sie :)

Dieser Beitrag enthält ungesponsorte Produktplatzierung. Bitte um Nachsicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 16. April 2021, 16:39:35
Geht man wandern, ist schon mal dank des VOR ein Auto notwendig, weil oft die Verbindungen am Wochenende fehlen. Wenn man bedenkt, was es in den 80/90ern noch an Postbusverbindungen am Wochenende gab... In der früh raus, am abend rein nach Wien.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kálvin tér am 16. April 2021, 16:52:59
Fun fact zur Seestadt: die Bewohner, die ich kenne, nehmen lieber den 84A zur Hausfeldstrasse als zur U Endstation Seestadt zu gehen, da man so angeblich schneller Richtung Richtung Innenstadt kommt. Mag eine Momentaufnahme sein (die Gesamtfläche ist ja erst zu 1/4) verbaut, spricht aber nicht unbedingt für voll durchdachte Planung bei den Buslinien, die die U-Bahn ja eigentlich nur ergänzen sollen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 16. April 2021, 16:56:47
Fun fact zur Seestadt: die Bewohner, die ich kenne, nehmen lieber den 84A zur Hausfeldstrasse als zur U Endstation Seestadt zu gehen, da man so angeblich schneller Richtung Richtung Innenstadt kommt. Mag eine Momentaufnahme sein (die Gesamtfläche ist ja erst zu 1/4) verbaut, spricht aber nicht unbedingt für voll durchdachte Planung bei den Buslinien, die die U-Bahn ja eigentlich nur ergänzen sollen.

Nein das ist fakt. Denn die Bewohner die im Bereich der Johann-Kutschera-Gasse wohnen sind tatsächlich schneller, als wenn sie erst noch die 3 Stationen bis zur U-Bahn Station Seestadt fahren. Und wie würdest du die Linie 84A sonst führen. Es gibt in der Seestadt nun mal eine Hauptstrecke, wo auch der Bus geführt wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 16. April 2021, 17:01:40
Ich habe zugegebenermaßen aus reiner Bequemlichkeit ein Auto. Wirklich brauchen täte ich es nicht, für die paar Einsätze würde auch ein Mietauto reichen. Aber ich nütze da beinhart die Wiener Verkehrspolitik aus, die es einem so leicht macht, mit dem Auto überall schnell hinzukommen und selbst fürs Abstellen im zentrumsnahen Bereich lächerlich geringe Beträge zu kassieren. Es ist quasi ein Luxusartikel, den ich mir gern gönne, da er mir viel Zeit spart (und wenn ich die eingesparte Zeit mit den Kosten gegenrechne, ist es für mich subjektiv unterm Strich ein Gewinn).

Gute Verkehrsplanung müsste genau hier ansetzen, um diese Bequemlichkeitsautos loszuwerden, denn die sind es auch zu einem Gutteil, die den wertvollen Platz in den Straßen verstellen. (Meins nicht, ich leiste mir auch den Luxus einer Garage. :D)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 16. April 2021, 17:10:08
Ich habe zugegebenermaßen aus reiner Bequemlichkeit ein Auto. Wirklich brauchen täte ich es nicht, für die paar Einsätze würde auch ein Mietauto reichen. Aber ich nütze da beinhart die Wiener Verkehrspolitik aus, die es einem so leicht macht, mit dem Auto überall schnell hinzukommen und selbst fürs Abstellen im zentrumsnahen Bereich lächerlich geringe Beträge zu kassieren. Es ist quasi ein Luxusartikel, den ich mir gern gönne, da er mir viel Zeit spart (und wenn ich die eingesparte Zeit mit den Kosten gegenrechne, ist es für mich subjektiv unterm Strich ein Gewinn).

Gute Verkehrsplanung müsste genau hier ansetzen, um diese Bequemlichkeitsautos loszuwerden, denn die sind es auch zu einem Gutteil, die den wertvollen Platz in den Straßen verstellen. (Meins nicht, ich leiste mir auch den Luxus einer Garage. :D)

Das heißt also, du würdest gerne von der Wiener Verkehrspolitik fest in den ... getreten werden, um nicht mehr so bequem zu sein?  ;)

Na, wenn das einmal mehrheitsfähig würde!  :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 16. April 2021, 17:15:29
Das heißt also, du würdest gerne von der Wiener Verkehrspolitik fest in den ... getreten werden, um nicht mehr so bequem zu sein?  ;)

Na, gern logischerweise nicht. Aber wenn der subjektive Nutzen nicht mehr da ist, fällt der derzeit vorhandene Vorteil schlicht weg. Das übrig gebliebene Geld könnte ich dann in andere Luxusartikel investieren, zum Beispiel echte Glühbirnen. :D

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, um es mit dem Namensgeber einer wichtigen Linzer Kreuzung auszudrücken.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tramwaycafe am 16. April 2021, 18:58:23
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, um es mit dem Namensgeber einer wichtigen Linzer Kreuzung auszudrücken
Der Mozart hat echt auch gedichtet? :o

SCNR ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 16. April 2021, 19:04:59
Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.
::)
Bist du der Typ aus der Werbung mit der Gabelstaplerladung Sodawasser?

Nein, aber rechne einmal nach. Wenn du einen 6-Träger Alkoholfrei kaufst, dann hast du schon mal 9 Kilo. Bei einer Kiste Bier bist du jenseits von 15 Kilo. Und bei mir ist ein Wocheneinkauf nicht ein Wochen, sondern ein 2-3 Wocheneinkauf. Und Getränke kaufe ich in der Regel bei Angeboten immer gleich in größerer Mengen. Denn wenn ich schon mit dem Auto unterwegs bin, dann nütze ich es auch aus.

Das Gewicht der Lebensmittel wird oft genug unterschätzt.
Du musst aber recht viel Platz in der Wohnung haben, als Lager. Also ich würde mir da eher ein Home-Office einrichten.

Aber ernsthaft: wir sind ein Vierpersonenhaushalt ohne Auto, aber zentrumsnah, und ich gehe gerne ein paar Mal pro Woche einkaufen. So kann man viel spontaner entscheiden, was man essen will, und man braucht auch nicht so viel Platz für die Vorratshaltung. Größere Mengen Alkohol halte ich alleine aus Selbstschutz nicht vorrätig.  >:D

Einkaufen geht meist nebenbei, am Heimweg von der Arbeit. Zugegebenermaßen, mit mehreren Supermärkten, Drogeriemärkten und einem Markt direkt im Nahbereich sind wir aber auch sehr privilegiert.

Geht man wandern, ist schon mal dank des VOR ein Auto notwendig, weil oft die Verbindungen am Wochenende fehlen. Wenn man bedenkt, was es in den 80/90ern noch an Postbusverbindungen am Wochenende gab... In der früh raus, am abend rein nach Wien.
Gerade für Wanderungen ist ein Auto eher unpraktisch. Mit Öffis ist man nämlich flexibler, weil man nicht zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück muss.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. April 2021, 19:30:23
Geht man wandern, ist schon mal dank des VOR ein Auto notwendig, weil oft die Verbindungen am Wochenende fehlen. Wenn man bedenkt, was es in den 80/90ern noch an Postbusverbindungen am Wochenende gab... In der früh raus, am abend rein nach Wien.
Gerade für Wanderungen ist ein Auto eher unpraktisch. Mit Öffis ist man nämlich flexibler, weil man nicht zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück muss.

Finde ich auch. Und natürlich plant man so, dass man von der seltener zur häufiger bedienten Station wandert. Außerdem ist das Angebot z.B. um Gloggnitz in den letzten Jahren viel besser geworden - nicht nur zur Rax, wo alle anderen hinfahren, auch z.B. zum Wechsel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 16. April 2021, 21:22:12
Ein Bekannter von mir braucht zum Wandern unbedingt das Auto, weil er ja mit Öffis nicht überall hinkommt, Das Argument, dass man auch mit Öffis unzählige Wanderziele erreichen kann, zählt bei ihm nicht...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 16. April 2021, 21:46:56
Seit der Streichung der Streifenkarten ist es sogar mittels Bahn mühsam geworden, sich das anzutun.

Also ich habe einige Ziele schon öffentlich versucht, viele davon nicht möglich oder man musste sich extrem hetzen um den letzen Bus zu erwischen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. April 2021, 22:06:32
Seit der Streichung der Streifenkarten ist es sogar mittels Bahn mühsam geworden, sich das anzutun.

Es gibt seit bald einem Jahr im VOR das Freizeitticket (https://www.vor.at/tickets/ticketinfo/freizeittickets/). Einfacher geht's doch kaum.

Also ich habe einige Ziele schon öffentlich versucht, viele davon nicht möglich oder man musste sich extrem hetzen um den letzen Bus zu erwischen.

Wie gesagt, sinnvollerweise wandert man natürlich von der seltener bis zur häufiger bedienten Station, also z.B. zu einem Bahnhof. Außerdem plant man seine Ausflüge anders, wenn man öffentlich unterwegs ist. Ich würde nicht behaupten, dass mir dadurch irgendwas fehlt. Und selbst die mit Öffis erreichbaren Ziele sind nicht zwangsläufig überlaufen: wenn man z.B. von Payerbach-Reichenau mit dem Bus nach Kaiserbrunn fährt, ist der zwar gut gefüllt und die Gegend ums Wassermuseum auch voll, 90 % der Leute spazieren aber durchs Höllental zurück. Durch den Knofelebengraben zum Naturfreundehaus und durch die Eng zurück nach Payerbach ist hingegen ziemlich wenig los, und von dort geht bekanntlich bis in den späten Abend stündlich ein Zug zurück nach Wien.

Auch der Bezirk Mödling, inkl. Teilen des Wienerwaldes, ist gut per Öffis erreichbar.

Gerade östlich von Wien sind viele Ausflugsorte auch mit dem Fahrrad oder einer Kombination aus Zug und Fahrrad gut zu erreichen, z.B. das Nationalparkzentrum in Orth an der Donau oder die Römerstadt Carnuntum mit ihren verschiedenen Filialen in Petronell und Bad Deutsch Altenburg.

Man mag zwar nicht überall hinkommen, aber es dauert Jahre, allein die Ausflugsziele abzuarbeiten, die man mit Öffis (+ ggf. Fahrrad) erreicht. Ich verstehe gar nicht, wieso wir überhaupt drauf kamen - als Grund dafür, dass man ein Auto braucht? Selbst wenn man alle ein bis zwei Wochen mal einen Ausflug mit dem Auto macht, kann man sich doch eins mieten bzw. Carsharing betreiben. Das ist doch viel günstiger als ein Auto vorzuhalten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 16. April 2021, 23:51:19
Zitat
Ich verstehe gar nicht, wieso wir überhaupt drauf kamen - als Grund dafür, dass man ein Auto braucht? Selbst wenn man alle ein bis zwei Wochen mal einen Ausflug mit dem Auto macht, kann man sich doch eins mieten bzw. Carsharing betreiben. Das ist doch viel günstiger als ein Auto vorzuhalten.

Ich glaube, viele haben Hemmungen, bei einem Ausflug gefühlt "viel Geld" für Carsharing auszugeben, weil man da nur die einmaligen Kosten für den Ausflug im Auge hat. Hat man ein Auto, macht man sich keine Gedanken über die anteiligen Kosten des Ausfluges an den Gesamtkosten des Autobesitzes samt aliquoten Anschaffungs-, Reparatur-, Park- und sonstigen Kosten. Da ist Carsharing bei rationaler Rechnung wahrscheinlich tatsächlich günstiger, gefühlt aber wesentlich teurer. Das ist wieder so eine psychologische Falle!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 17. April 2021, 00:03:49
Autofahrer versuchen meistens zu erklären warum sie das Auto brauchen, dass aber auch Menschen ohne Auto Ausflüge machen, Wandern gehen, Ski fahren gehen, Badeurlaube mit Kindern machen, ihre Einkäufe erledigen können ist dabei irrelevant. Der Grund für den Besitz eines Autos ist und bleibt in den meisten Fällen aber Bequemlichkeit und Gewohnheit, die Legitimation dazu nennen solche Leute dann meistens den freien Willen. mMn sollte die Freiheit jedes Einzelnen aber dort enden, wo sie andere Personen einschränkt. Und gerade im innergroßstädtischen Bereich ist die räumliche Einschränkung durch Autofahrer auf alle anderen wirklich enorm, global betrachtet sind natürlich immer auch die ökologischen Einbußen zu berrücksichtigen. Nicht, dass Verkehr der alleinige Verursacher des Klimawandels wäre, aber eben doch ein sehr gewichtiger!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. April 2021, 00:16:09
Zitat
Der Grund für den Besitz eines Autos ist und bleibt in den meisten Fällen aber Bequemlichkeit und Gewohnheit, die Legitimation dazu nennen solche Leute dann meistens den freien Willen.

Nach diesem freien Willen könnte ich auch fordern, auf der Autobahn spazieren gehen zu dürfen.
Gerade, dass sie nicht die Abschaffung der Fußgängerzonen fordern, die schränken ja auch ihre "Freiheit" ein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 17. April 2021, 00:40:09
Der Grund für den Besitz eines Autos ist und bleibt in den meisten Fällen aber Bequemlichkeit und Gewohnheit [...]
Bei mir ist es weder die Bequemlichkeit - mir wäre es oft lieber ich würde nach einer langen Wanderung oder generell in den Randzeiten im Zug rasten anstatt konzentriert hinterm Steuer zu sitzen - noch die Gewohnheit sondern schlicht und einfach der Zeitfaktor. Ich will in vielen Fällen (zu 90% Fahrten außerhalb von Wien) einfach nicht mehr meine kostbare Zeit damit verschwenden, dass meine Reisezeit mit den Öffis mindestens doppelt so lange (oder dank verpasster Anschlüsse um dem Faktor X) dauert als mit dem Auto.

Und gerade im innergroßstädtischen Bereich ist die räumliche Einschränkung durch Autofahrer auf alle anderen wirklich enorm
Kann ich nur unterschreiben aber daran wird sich in einer Stadt die jährlich über 10.000 neue Bewohner und tausende PKW dazubekommt leider nix ändern. Man kann immerhin schon froh sein, dass es akustisch und olifaktorisch nicht mehr so schlimm ist wie vor +30 Jahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 17. April 2021, 02:08:10
Kann ich nur unterschreiben aber daran wird sich in einer Stadt die jährlich über 10.000 neue Bewohner und tausende PKW dazubekommt leider nix ändern. Man kann immerhin schon froh sein, dass es akustisch und olifaktorisch nicht mehr so schlimm ist wie vor +30 Jahren.
Österreichweit hat 2020 hat Zahl der neu zugelassenen PKW um 25% abgenommen, nur die Zahl der neu zugelassenen LKW stieg um 17%
Quelle: Statistik Austria
Zitat
Neuzulassungen 2020

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 353.179 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen, um 19,0% weniger als 2019. Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) nahmen um 24,5% auf 248.740 Stück ab. Die Anzahl neu zugelassener Lastkraftwagen (Lkw) sank um -16,7% auf 40.042 Fahrzeuge.

Für Wien allein habe ich nach kurzer Suche keine Statistik gefunden, Wien wird aber kaum einen entgegengesetzten Trend haben.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 17. April 2021, 09:10:35
In Wien führen zahlreiche Buslinien an den Rand des Wienerwaldes, wirklich stets bestens frequentiert ist der 38A. Alle anderen Linien werden nur zum geringen Teil von Ausflüglern benützt. Allerdings ist die Umgebung dieser Buslinien an schönen Wochenendtagen stets komplett zugeparkt. Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. April 2021, 09:47:29
Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.

So würde ich's nicht sehen - denn diese Aussage würde eine reflektierte Verkehrsmittelwahl voraussetzen, also für den konkreten Weg eine bewusste Entscheidung für das Auto und gegen die Öffis. Ich denke, dass eher nicht hinterfragte Gewohnheiten eine Rolle spielen: "Ich will irgendwo hin, also steige ich ins Auto!". Und gerade wegen des (räumlich und zeitlich) dichten Netzes sind doch Öffis die viel bessere Wahl, weil man viel flexibler ist - man geht einfach so lange und so weit wie man Lust hat, ohne zu einem bestimmten Ort zurück zu müssen. (Das Witzige ist ja, dass Flexibilität gemeinhin als großer Vorteil des Autos gepriesen wird.)

Man muss also an die Gewohnheiten ran - und die ändert man am besten, wenn Leute sie eh umstellen müssen, z.B. bei einem Umzug. Insofern ist es grob fahrlässig, dass in den meisten neuen Stadtteilen die Tiefgaragen von Beginn an zur Verfügung stehen, der ÖV aber erst nach und nach anläuft und er auch nur halb durchdacht ist. Die Beispiele habe ich ja schon oft genannt: D-Wagen ins Sonnwendviertel (zu spät, eine von zwei neuen Haltestellen hinterm Mistplatz versteckt), O-Wagen ins Nordbahnhofviertel (zu spät, keine Durchbindung Richtung Handelskai oder wenigstens zum 11A/11B), der Barbara-Prammer-Hof, Neu Leopoldau, Wildgartenallee (wo der 63A nun immerhin einen Schlenker macht, aber z.B. keine Verbindung zur nächsten S-Bahn-Station herstellt) etc.

Im Wienerwald wäre es auch eine Möglichkeit, die Zahl der Parkplätze zu reduzieren und natürlich bei schönem Wetter die StVO durchzusetzen (sprich: Falschparker strafen, bis hin zum Abschleppen). Das sollte man dann natürlich als Qualitätsverbesserung im Erholungsgebiet verkaufen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 17. April 2021, 11:22:39
Ich meinte, dass die Autofahrer den eh vorhandenen öffentlichen Verkehr nicht als Alternative annehmen. Und somit ist das eine bewusste Entscheidung!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 17. April 2021, 12:22:08
Österreichweit hat 2020 hat Zahl der neu zugelassenen PKW um 25% abgenommen
Die PKW-Bestand ist auch 2020 gewachsen:

Zum Stichtag 31.12.2020 waren in Österreich laut Statistik Austria rund 7,10 Mio. Kraftfahrzeuge (Kfz) zum Verkehr zugelassen, um 1,5% oder 102.592 Fahrzeuge mehr als ein Jahr zuvor. Auf die anteilsmäßig wichtigste Fahrzeugart Personenkraftwagen (Pkw; 71,7%), entfielen rund 5,09 Mio. Fahrzeuge, um 1,0% mehr als noch zum Vorjahresstichtag.

https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html

An zukünftigen Autofahrern mangelt es dank des Ansturms auf die Fahrschulen auch nicht: https://wien.orf.at/stories/3061958/
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 17. April 2021, 12:28:38
Seit der Streichung der Streifenkarten ist es sogar mittels Bahn mühsam geworden, sich das anzutun.

Also ich habe einige Ziele schon öffentlich versucht, viele davon nicht möglich oder man musste sich extrem hetzen um den letzen Bus zu erwischen.

Also Streifenkarten sind mMn durchaus komplizierter als die Eingabe von Start und Ziel am Automaten oder Handy oder dem Freizeitticket, aber bitte...

Für Wandertouren, die öffentlich gut zu erreichen sind, gibt es die sehr empfehlenswerte Seite www.bahn-zum-berg.at
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. April 2021, 12:42:00
Ich meinte, dass die Autofahrer den eh vorhandenen öffentlichen Verkehr nicht als Alternative annehmen. Und somit ist das eine bewusste Entscheidung!

Warum?

Wenn ich gewohnt bin, mit dem Auto zu fahren, ist es völlig wurscht, ob da öffentlicher Verkehr ist oder nicht.
Woher soll ich das wissen, wenn ich mich damit noch nie beschäftigt habe?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 17. April 2021, 12:44:50
In Wien führen zahlreiche Buslinien an den Rand des Wienerwaldes, wirklich stets bestens frequentiert ist der 38A. Alle anderen Linien werden nur zum geringen Teil von Ausflüglern benützt. Allerdings ist die Umgebung dieser Buslinien an schönen Wochenendtagen stets komplett zugeparkt. Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.

Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tatra83 am 17. April 2021, 12:50:49
Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.
Die beiden - aus Verkehrssicherheitsgründen geschlossenen - Haltestellen werden zusammengelegt und neu errichtet.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 17. April 2021, 13:02:10
Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.
Die beiden - aus Verkehrssicherheitsgründen geschlossenen - Haltestellen werden zusammengelegt und neu errichtet.

Umd dafür benötigt man fast 5 Jahre?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. April 2021, 13:32:48
In Wien führen zahlreiche Buslinien an den Rand des Wienerwaldes, wirklich stets bestens frequentiert ist der 38A. Alle anderen Linien werden nur zum geringen Teil von Ausflüglern benützt. Allerdings ist die Umgebung dieser Buslinien an schönen Wochenendtagen stets komplett zugeparkt. Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.

Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.

Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede. Sei doch einfach so ehrlich und sage, dass Du zu faul bist, statt eine Ausrede nach der anderen ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!") rauszuhauen.

Und wahrscheinlich sind die Parkplätze am Schwarzenbergpark so voll, weil die Bushaltestelle am Exelberg weggefallen ist?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 17. April 2021, 13:34:58
Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.
Die beiden - aus Verkehrssicherheitsgründen geschlossenen - Haltestellen werden zusammengelegt und neu errichtet.
Die braucht man aber nicht aus Verkehrssicherheitsgründen auflassen. Eine 10 km/h-Beschränkung und 2 feste Bodenschweller genügen auch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 17. April 2021, 13:46:06
Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede.  ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!"

Auf den Punkt gebracht! Genauso agiert ein Bekannter von mir.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 17. April 2021, 14:31:37
Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede.  ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!"

Auf den Punkt gebracht! Genauso agiert ein Bekannter von mir.
Sind wir uns ehrlich: Was die  mit den Tickets aufgeführt haben, spottet jeder Kuhhaut. Praktisch schon Zugbindung, komplizierter Kaufvorgang. Wo sind nur die STreifenkarten geblieben!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. April 2021, 14:35:09
Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede.  ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!"

Auf den Punkt gebracht! Genauso agiert ein Bekannter von mir.

Wobei ich gerade merke, dass das meinem Beitrag von heute morgen (dass es oft eher eine Gewohnheit ist, zu sagen: "Ich möchte irgendwo hin = Ich steige ins Auto") widerspricht - aber auch nur auf den ersten Blick. Es gibt beides, und es gibt natürlich eine Mischform: Man sucht immer absurder werdende Ausreden, um seine Gewohnheiten nicht hinterfragen zu müssen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 17. April 2021, 14:47:15
Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede.  ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!"
Auf den Punkt gebracht! Genauso agiert ein Bekannter von mir.
Dann soll er (und alle anderen die so denken) aber blechen für das Auto, dass ihm nur so die Ohren wackeln. Vielleicht kommen solche Leute so irgendwie zur Vernunft.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 17. April 2021, 15:40:59
In Wien führen zahlreiche Buslinien an den Rand des Wienerwaldes, wirklich stets bestens frequentiert ist der 38A. Alle anderen Linien werden nur zum geringen Teil von Ausflüglern benützt. Allerdings ist die Umgebung dieser Buslinien an schönen Wochenendtagen stets komplett zugeparkt. Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.

Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.

Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede. Sei doch einfach so ehrlich und sage, dass Du zu faul bist, statt eine Ausrede nach der anderen ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!") rauszuhauen.
:up: :up:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 17. April 2021, 16:54:36
In Wien führen zahlreiche Buslinien an den Rand des Wienerwaldes, wirklich stets bestens frequentiert ist der 38A. Alle anderen Linien werden nur zum geringen Teil von Ausflüglern benützt. Allerdings ist die Umgebung dieser Buslinien an schönen Wochenendtagen stets komplett zugeparkt. Das heißt, dass der öffentliche Verkehr für die Autofahrer offenbar keine Alternative ist.

Nicht immer, der 445 ist ein gutes Beispiel. intervallverbesserung, aber Auflassung zweier wichtiger Stationen am Exelberg bzw. Sophienalpe.

Schon wieder so ein Beispiel. Wie gesagt, allein mit den gut öffentlich erreichbaren Ausflugszielen ist man für Jahre beschäftigt, aber wenn man mit dem Auto fahren WILL, findet man natürlich eine Ausrede. Sei doch einfach so ehrlich und sage, dass Du zu faul bist, statt eine Ausrede nach der anderen ("Man kommt ja nirgends hin!", "Fahrkartenverkauf ist so kompliziert!") rauszuhauen.

Und wahrscheinlich sind die Parkplätze am Schwarzenbergpark so voll, weil die Bushaltestelle am Exelberg weggefallen ist?

Ja die Parkplätze am Exelberg sind übervoll. Und es werden immer mehr die da nur mehr mit Auto hinfahren.

Autofahrten wird man nicht vermiesen können, denn aufgrund der Emobilität wird sich genau aus diesem Grund nichts ändern.

Und durch die vielen Rotphasen bei der Bim bzw. Langsamfahrstellen bei der Ubahn wird der Zeitgewinn viele nicht mehr zum Umsteigen bewegen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 17. April 2021, 17:04:02
Ich meinte, dass die Autofahrer den eh vorhandenen öffentlichen Verkehr nicht als Alternative annehmen. Und somit ist das eine bewusste Entscheidung!

Warum?

Wenn ich gewohnt bin, mit dem Auto zu fahren, ist es völlig wurscht, ob da öffentlicher Verkehr ist oder nicht.
Woher soll ich das wissen, wenn ich mich damit noch nie beschäftigt habe?

Nicht nur die Autofahrer, auch die Öffifahrer nehmen diese Buslinien nicht an. Ist aber auch klar warum: 35A, 38A, 39A, 40A, 46A/B, 48A...die haben alle attraktive Intervalle, während die Wienerwaldbusse Hütteldorf - Salmamnsdorf und Neuwaldegg - Cobenzl nur zu sehr eingeschränkten Betriebszeiten mit unattraktiven Intervallen fahren. Bevor man in Neuwaldegg oder Salmannsdorf 30 Minuten auf den Wienerwaldbus wartet wandert man doch einfach gleich los!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. April 2021, 17:24:44
Das Problem sind nicht unbedingt die Intervalle der Endlinien, sondern die Gesamtfahrzeit, bis man beim Ausflugziel ist. Und dann ist es auch, dass man beim Wandern vielleicht auch ein anderes Schuhwerk/Kleidung anzieht, als bei der Fahrt dorthin. Und dann will man einfach eine Verstaumöglichkeit haben, wo man eine Wechselkleidung deponieren will. Andererseits, würde ich nach der Coronazeit sehr wohl öffentlich zu der Wanderroute anreisen, damit ich dann den Abend eventuell bei dein einem oder anderen Heurigen ausklingen kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 17. April 2021, 18:21:55
Das Problem sind nicht unbedingt die Intervalle der Endlinien, sondern die Gesamtfahrzeit, bis man beim Ausflugziel ist. Und dann ist es auch, dass man beim Wandern vielleicht auch ein anderes Schuhwerk/Kleidung anzieht, als bei der Fahrt dorthin. Und dann will man einfach eine Verstaumöglichkeit haben, wo man eine Wechselkleidung deponieren will. Andererseits, würde ich nach der Coronazeit sehr wohl öffentlich zu der Wanderroute anreisen, damit ich dann den Abend eventuell bei dein einem oder anderen Heurigen ausklingen kann.

Wenn alle so denken würden, dann wäre der 38A aber nicht zum Bersten voll bis zum Kahlenberg bei schönem Wetter...der 43A ist beim Cobenzl aber selbst bei den schönsten Sommertagen kaum genutzt. Ebenso der 43B - und gerade der würde bei einem 15'-Intervall von 9h bis 20h sicher viel besser ausgelastet sein als das derzeit der Fall ist mit einem Intervall von 60 Minuten inklusive Taktabweichungen- bzw. -lücken
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 17. April 2021, 19:19:20
Österreichweit hat 2020 hat Zahl der neu zugelassenen PKW um 25% abgenommen
Die PKW-Bestand ist auch 2020 gewachsen:

Zum Stichtag 31.12.2020 waren in Österreich laut Statistik Austria rund 7,10 Mio. Kraftfahrzeuge (Kfz) zum Verkehr zugelassen, um 1,5% oder 102.592 Fahrzeuge mehr als ein Jahr zuvor. Auf die anteilsmäßig wichtigste Fahrzeugart Personenkraftwagen (Pkw; 71,7%), entfielen rund 5,09 Mio. Fahrzeuge, um 1,0% mehr als noch zum Vorjahresstichtag.

https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html

An zukünftigen Autofahrern mangelt es dank des Ansturms auf die Fahrschulen auch nicht: https://wien.orf.at/stories/3061958/

Klingt das nicht widersprüchlich, wenn weniger PKWs neu zugelassen wurden, der Bestand aber gestiegen ist? Wurden stillgelegte wieder aktiviert?

Aber ich möchte etwas Positives in die Diskussion einbringen.
Quelle: https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/kraftfahrzeuge_-_bestand/index.html
Am 31.12.2010 waren in Wien pro 1.000 Einwohner 394 PKW und 34 (Leicht-)Motorräder angemeldet.
Am 31.12.2020 waren in Wien pro 1.000 Einwohner 374 PKW und 40 (Leicht-)Motorräder angemeldet.

Zum Vergleich:
Am 31.12.2020 waren in Graz pro 1.000 Einwohner 483 PKW und 56 (Leicht-)Motorräder angemeldet.
Am 31.12.2020 waren in Linz pro 1.000 Einwohner 512 PKW und 42 (Leicht-)Motorräder angemeldet.

Nein, ich habe kein Naheverhältnis zur Politik, aber wenn Zahlen einen positiven Trend zeigen, muss man sie nennen dürfen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Autobusfan am 17. April 2021, 20:18:11
Klingt das nicht widersprüchlich, wenn weniger PKWs neu zugelassen wurden, der Bestand aber gestiegen ist? Wurden stillgelegte wieder aktiviert?
Nein, denn bloß weil weniger neu zugelassen werden, heißt das ja nicht, dass weniger neu zugelassen als abgemeldet werden, womit der Bestand steigen würde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 18. April 2021, 21:30:35
Die erwähnte Statistik zeigt nur Relativwerte und keine Absolutwerte, die in Korrelation mit dem Bevölkerungszuwachs leider steigen!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 19. April 2021, 07:02:05
Klingt das nicht widersprüchlich, wenn weniger PKWs neu zugelassen wurden, der Bestand aber gestiegen ist? Wurden stillgelegte wieder aktiviert?
Nein, denn bloß weil weniger neu zugelassen werden, heißt das ja nicht, dass weniger neu zugelassen als abgemeldet werden, womit der Bestand steigen würde.
Es gab weniger Neuzulassungen als im Jahr davor  :lamp:
Zu Abmeldungen und Stilllegung en kann man da keine Aussagen treffen.

Das Problem sind nicht unbedingt die Intervalle der Endlinien, sondern die Gesamtfahrzeit, bis man beim Ausflugziel ist. Und dann ist es auch, dass man beim Wandern vielleicht auch ein anderes Schuhwerk/Kleidung anzieht, als bei der Fahrt dorthin. Und dann will man einfach eine Verstaumöglichkeit haben, wo man eine Wechselkleidung deponieren will. Andererseits, würde ich nach der Coronazeit sehr wohl öffentlich zu der Wanderroute anreisen, damit ich dann den Abend eventuell bei dein einem oder anderen Heurigen ausklingen kann.
Naja, Wechselschuhe: die brauche ich nur im Auto, weil ich mit Wanderschuhen nicht Auto fahren kann (Pedale). Fahre ich öffentlich, wechsle ich die Schuhe natürlich nicht.
Wechselgewand: falls man eingeregnet wird, sind eine Ersatzhose und ein Ersatzleiberl nicht schwer. Passen locker in den Wanderrucksack - genauso wie ein feudales Picknick. Kritisch wird es nur mit Trinkwasser, aber im Stadtnahen Bereich gibt es eh oft Trinkbrunnen zum Anfüllen der Flasche.
Gesamtfahrzeit zum Ausflugsziel? Wenn mir die Zeit zu schade ist, bleibe ich zu Hause.
Aber ernsthaft: mit der U4 nach Hütteldorf, praktisch direkt in den Lainzer Tiergarten oder den Dehnepark... schneller geht's doch kaum, oder?
Womit wir wieder bei den Ausreden sind: dann hätte ich schon gerne noch ein Sakko und eine Krawatte irgendwo deponiert, falls ich dann nach Corona noch im Casino einkehren möchte...

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 19. April 2021, 08:59:10
Ich war 2019 rein öffentlich am Grünen See in der Steiermark wandern, entgegen allen Rufen aus der Verwandtschaft ("da brauchst doch ein Auto"; "die xy is mit dem Auto hingefahren")

Im Internet Verbindung nachgeschaut, und hat wunderbar geklappt.

früh Aufstehen, einer der ersten Railjets bis Bruck/Mur, paar Minuten Wartezeit auf den Postbus nach Tragöß. (War damals im Juni an einem Samstag)
Wir waren nicht die Einzigen, sogar englischsprechende Leute waren im Bus.

Der Parkplatz beim Grünen See allerdings randvoll, und davon sehr viele W-Kennzeichen....

am Nachmittag waren wir rechtzeitig den letzten Postbus heim (wenn ich mich richtig erinnere so um 16:30 herum) - war ein lohnender und schöner Tagesausflug.

Würden mehr Ausflügler den Bus nutzen, würde der wohl öfters als 3x täglich Samstags fahren.... (weiß nicht wie die jetzigen Betriebszeiten sind, Corona hat leider viel zum Negativen verändert)

nur ein Beispiel wie man auch außerhalb von Wien rein öffentlich die Natur genießen kann...
soooo schlecht wie alle tun, ist der Öffiverkehr in AT nicht. Auch am Land nicht. Man muss sich halt informieren, ggf früh aufstehen und auch bisschen auf die Uhrzeit achten. Ist halt nicht so bequem wie mit dem Auto.....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 19. April 2021, 09:08:08
Das Glück hatte ich nur einmal mit der ÖBB, der Rest der Ausflugsziele war aufgrund der fehlenden Verbindungen im Wechselgebiet, Bodenbauer, südl. Wachauufer zum vergessen.

Es kommt halt sehr auf die Destination an. Billiger als mit den Öffis war es immer, da wir zu viert im Auto waren...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 19. April 2021, 09:46:23
Ausflüge öffentlich: Wo ein Wille, ist auch ein Weg! Wir fuhren an einem milden Februartag öffentlich von Leobendorf nach St.Corona am Schöpfl, was nur an Schultagen möglich ist. Dauer: 8.52 - 12.16 mit Umsteigen am Handelskai, in Hütteldorf, in Eichgraben-Altlengbach, Hainfeld und Thenneberg. (Rückfahrt ab Laaben). Mit dem Auto braucht man für Leobendorf - St. Corona ca. 50 Min. Natürlich tut sich das niemand an, diese Möglichkeit diente uns quasi als Experiment....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 19. April 2021, 09:49:29
nur ein Beispiel wie man auch außerhalb von Wien rein öffentlich die Natur genießen kann...
soooo schlecht wie alle tun, ist der Öffiverkehr in AT nicht. Auch am Land nicht. Man muss sich halt informieren, ggf früh aufstehen und auch bisschen auf die Uhrzeit achten. Ist halt nicht so bequem wie mit dem Auto.....

Ja wenn man Zeit hat, kann man auch alles zu Fuß erledigen. Man kann auch zu Fuß nach Graz gehen. Dauert halt.
Ein Zitat aus "Immer die Radfahrer": "Man kann auch mit dem Rad nach Italien fahren. Dauert halt länger."

Man kann nahezu jeden Weg in Österreich mit den Öffis zurück legen. Ob man aber die Mehrzeit immer einplanen will, steht auf einem anderen Tablett.
Wenn ich mir die Fahrzeit von mir zu Hause zu den Myrafällen ansehe, dann wird mich der Bus dort nie sehen. Die fast 3h mehraufwand (für hin und rückfahrt) gegenüber dem Auto, wären es mir nicht Wert. Dann würde ich dort nicht hinfahren. Was wiederrum bedeutet das dort wiederrum die Wirtschaft schrumpft etc. etc..

Klar nahbereich Wien, sprich Wiener Wald bis zum Anninger ist mit Öffis nahezu gleich schnell und auch nahezu gleich bequem. Alles andere kommt dann darauf an wie weit es von der nächsten Hauptbahnroute entfernt ist.
Btw. war ich mit dem Auto schon an Stellen, da kommen Öffi fahrer nie hin und es waren Öffi fahrer sicher schon wo, wo Autofahrer nicht hinkommen.

Und zu deinem Beispiel mit dem grünen See. Ich hab dort in der nähe Verwandtschaft, leider mittlerweile nur mehr auf dem Friedhof liegend, aber jedesmal wenn ich dort runter komme, fahren wir am Friedhof vorbei. Das würde mit den Öffis auch ein ziemlicher Mehraufwand an zeit bedeuten, da man andere Züge nehmen müsste, da der Rail Jet nicht in dem Ort hält etc.. Punkt zu Punkt sind Öffis nie schlecht. Mit Zwischenzielen wirds dann schon schlechter.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 19. April 2021, 09:59:28
Anderes Beispiel: 2015 wurde neben anderen Hst. an der FJB auch Absberg (nahe Hippersdorf) wegen Frequenzmangel aufgehoben. Es gibt aber nun eine Busverbindung Hippersdorf - Absdorf, man fährt ca 15 Min., der Zug benötigte etwa 3 Min. Jetzt fährt eben der Bus leer, Schüler benützen ihn zwar, müssen aber, wenn sie nach Tulln ins Gym fahren, in Absdorf umsteigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 19. April 2021, 10:21:54
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 19. April 2021, 10:24:55
Anderes Beispiel: 2015 wurde neben anderen Hst. an der FJB auch Absberg (nahe Hippersdorf) wegen Frequenzmangel aufgehoben. Es gibt aber nun eine Busverbindung Hippersdorf - Absdorf, man fährt ca 15 Min., der Zug benötigte etwa 3 Min. Jetzt fährt eben der Bus leer, Schüler benützen ihn zwar, müssen aber, wenn sie nach Tulln ins Gym fahren, in Absdorf umsteigen.
Dafür sparen sich alle Fahrgäste nördlich von Absberg jeden Tag mehrere Minuten. Aus Gesamtsicht ist das sicherlich eine deutliche Verbesserung für ÖV-Nutzer.

Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...
Man kann das aber auch mit seinen anderen Wegen kombinieren. Und es muss auch nicht jeden Tag sein. Aber wenn man so denkt, weil man so denken will, ist es schwierig. Ist aber bei manchen Usern auch nichts neues…
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 19. April 2021, 10:25:22
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...

Ich gehe jeden Tag zwei Mal am Supermarkt vorbei. Da auch einen Abstecher hinein zu machen, kostet keine zusätzliche Zeit, denn so erspare ich mir den Großeinkauf komplett.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 19. April 2021, 10:32:13
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...

Ich gehe jeden Tag zwei Mal am Supermarkt vorbei. Da auch einen Abstecher hinein zu machen, kostet keine zusätzliche Zeit, denn so erspare ich mir den Großeinkauf komplett.

Natürlich, wenn der Supermarkt am Weg liegt, dann ist es einfacher. Aber das ist halt leider nicht bei jedem der Fall.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 19. April 2021, 10:39:24
Anderes Beispiel: 2015 wurde neben anderen Hst. an der FJB auch Absberg (nahe Hippersdorf) wegen Frequenzmangel aufgehoben. Es gibt aber nun eine Busverbindung Hippersdorf - Absdorf, man fährt ca 15 Min., der Zug benötigte etwa 3 Min. Jetzt fährt eben der Bus leer, Schüler benützen ihn zwar, müssen aber, wenn sie nach Tulln ins Gym fahren, in Absdorf umsteigen.
Dafür sparen sich alle Fahrgäste nördlich von Absberg jeden Tag mehrere Minuten. Aus Gesamtsicht ist das sicherlich eine deutliche Verbesserung für ÖV-Nutzer.

Schon richtig, zumal auch die Hst. Groß Wiesendorf-Tiefenthal aufgelassen wurde. Aber die Pendler dieser Orte sind nun erst recht auf das Auto angewiesen, um die Bahnhöfe Groß Weikersdorf und Absdorf zu erreichen, da deren Erreichbarkeit mit dem Bus nicht zumutbar ist.
 
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 12:10:03
Das Glück hatte ich nur einmal mit der ÖBB, der Rest der Ausflugsziele war aufgrund der fehlenden Verbindungen im Wechselgebiet, Bodenbauer, südl. Wachauufer zum vergessen.

Die Busse im Wechselgebiet fahren doch inzwischen alle zwei Stunden, auch am Wochenende, die Busse am Südufer der Donau in der Wachau doch auch.

Ja wenn man Zeit hat, kann man auch alles zu Fuß erledigen. Man kann auch zu Fuß nach Graz gehen. Dauert halt.
Ein Zitat aus "Immer die Radfahrer": "Man kann auch mit dem Rad nach Italien fahren. Dauert halt länger."

Man kann nahezu jeden Weg in Österreich mit den Öffis zurück legen. Ob man aber die Mehrzeit immer einplanen will, steht auf einem anderen Tablett.

Achso, ich dachte, es geht um Freizeit...

Wenn ich mir die Fahrzeit von mir zu Hause zu den Myrafällen ansehe, dann wird mich der Bus dort nie sehen. Die fast 3h mehraufwand (für hin und rückfahrt) gegenüber dem Auto, wären es mir nicht Wert. Dann würde ich dort nicht hinfahren. Was wiederrum bedeutet das dort wiederrum die Wirtschaft schrumpft etc. etc..

Vom Wien Hbf sind es ca. 1,5 Stunden Fahrzeit mit den Öffis, hin und zurück also 3. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Du nicht am Hbf wohnst, halte ich die 3 Stunden angeblichen Mehraufwands für übertrieben.

Die andere Frage ist, was man eigentlich möchte. Um nur mal kurz die Myrafälle zu sehen, wäre mir auch eine Autofahrt zu schade. Sinnvollerweise verbindet man das mit einer Wanderung, und sinnigerweise von den Myrafällen zurück nach Pernitz, weil der Zug öfter fährt als der Bus. Und bei der Gelegenheit nehme ich dann auch noch ein paar andere Ausflugsziele in der Gegend mit. Einerseits ist die Freizeit angeblich viel zu schade, um mit den Öffis zu einem Ausflugsziel zu fahren, andererseits nimmt man zwei Stunden Weg für eine Attraktion auf sich. Logisch erscheint mir das nicht.

Aber klar: die Menschen möchten in die Natur, aber wehe, es ist irgendwie mit Aufwand verbunden. So sehr lieben sie die Natur dann doch nicht, dass sie sie am Ende auch schützen möchten oder gar einen etwas längeren Fußweg vom Parkplatz in Kauf nehmen.

Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...

Ich gehe jeden Tag zwei Mal am Supermarkt vorbei. Da auch einen Abstecher hinein zu machen, kostet keine zusätzliche Zeit, denn so erspare ich mir den Großeinkauf komplett.

Natürlich, wenn der Supermarkt am Weg liegt, dann ist es einfacher. Aber das ist halt leider nicht bei jedem der Fall.

Wie viele Wege es wohl in Wien gibt, bei denen man an keinem einzigen Supermarkt vorbeikommt?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 19. April 2021, 12:27:45
Ja wenn man Zeit hat, kann man auch alles zu Fuß erledigen. Man kann auch zu Fuß nach Graz gehen. Dauert halt.
Ein Zitat aus "Immer die Radfahrer": "Man kann auch mit dem Rad nach Italien fahren. Dauert halt länger."

Man kann nahezu jeden Weg in Österreich mit den Öffis zurück legen. Ob man aber die Mehrzeit immer einplanen will, steht auf einem anderen Tablett.

Achso, ich dachte, es geht um Freizeit...

Auch in der Freizeit will man nicht Stunden in irgendetwas verbringen, ausser es ist das Ziel die Zeit darin zu verbringen.


Wenn ich mir die Fahrzeit von mir zu Hause zu den Myrafällen ansehe, dann wird mich der Bus dort nie sehen. Die fast 3h mehraufwand (für hin und rückfahrt) gegenüber dem Auto, wären es mir nicht Wert. Dann würde ich dort nicht hinfahren. Was wiederrum bedeutet das dort wiederrum die Wirtschaft schrumpft etc. etc..

Vom Wien Hbf sind es ca. 1,5 Stunden Fahrzeit mit den Öffis, hin und zurück also 3. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Du nicht am Hbf wohnst, halte ich die 3 Stunden angeblichen Mehraufwands für übertrieben.

2:25 von mir zu den Myrafällen. Auto 1:08. Mal zwei sind 4:50 zu 2:16. Gut sind 2:34. Entschuldige die große Differenz.  ::)
(abgerufen kurz vor 09:30 in der früh)

Btw. warst du schon jemals bei den Myrafällen? Es liest sich nämlich so das du es nicht warst.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 19. April 2021, 13:13:50
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...

Ich gehe jeden Tag zwei Mal am Supermarkt vorbei. Da auch einen Abstecher hinein zu machen, kostet keine zusätzliche Zeit, denn so erspare ich mir den Großeinkauf komplett.

Natürlich, wenn der Supermarkt am Weg liegt, dann ist es einfacher. Aber das ist halt leider nicht bei jedem der Fall.

Wie viele Wege es wohl in Wien gibt, bei denen man an keinem einzigen Supermarkt vorbeikommt?

Na ja, in den Outbacks des 21., 22. und 23. Bezirkes wird es das schon öfter geben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 19. April 2021, 13:40:39
Selbst im 13ten kann man verhungern, geht man länger durch bestimmte Gassen durch...  ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 14:04:07
Na ja, in den Outbacks des 21., 22. und 23. Bezirkes wird es das schon öfter geben.

Da gibt's aber sonst auch nicht viel, so dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit doch in die menschliche Zivilisation fahren muss, um irgendetwas zu erledigen (sei es ein Arbeit oder ein Arzttermin). Und spätestens dann halte ich es nicht für völlig ausgeschlossen, aber doch sehr unwahrscheinlich, dass man an gar keinem Supermarkt vorbeikommt - zumal, wenn mehrere Familienmitglieder unterwegs sind.

2:25 von mir zu den Myrafällen. Auto 1:08. Mal zwei sind 4:50 zu 2:16. Gut sind 2:34. Entschuldige die große Differenz.  ::)
(abgerufen kurz vor 09:30 in der früh)

Und ich habe für einen Wochenendtag im Sommer geschaut - dann, wenn ich realistischerweise hin möchte und sieben Busse pro Tag hinfahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 19. April 2021, 14:16:53
Und ich habe für einen Wochenendtag im Sommer geschaut - dann, wenn ich realistischerweise hin möchte und sieben Busse pro Tag hinfahren.

Hab jetzt an einem Samstag im Juli (17.7 Ankunft 10:00 Uhr) geschaut. Da warens 2:25 (2:43 fürs erste Ergebnis) pro Richtung. Es wird nicht besser.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 14:46:29
Und ich habe für einen Wochenendtag im Sommer geschaut - dann, wenn ich realistischerweise hin möchte und sieben Busse pro Tag hinfahren.

Hab jetzt an einem Samstag im Juli (17.7 Ankunft 10:00 Uhr) geschaut. Da warens 2:25 (2:43 fürs erste Ergebnis) pro Richtung. Es wird nicht besser.

Klar. Von welchem Ort in Wien braucht man denn >1 Stunde zum Hauptbahnhof (denn von dort sind es 1,5 Stunden)?
Ich fahre eigentlich deshalb nicht Auto, weil ich damit 5 Mio. Lichtjahre allein ins Zentrum brauche. Oder so ähnlich.

Aber wir verzetteln uns schon wieder - und es ist immer das gleiche: keine Ausrede ist blöd genug, warum man keine Alternative zum Autofahren hat. Der eine erzählt vom unglaublich komplizierten Ticketkauf, der nächste erfindet Familien, bei denen kein einziges erwachsenes bzw. zumindest jugendliches Familienmitglied auf einem einzigen seiner täglichen Wege an einem Supermarkt vorbeikommt, und wieder der nächste braucht um die zehn Stunden von irgendeinem Ort innerhalb Wiens zum Hauptbahnhof.

Ich warte noch auf die Schwiegermutter, die man am Weg zu den Myrafällen noch zum Arzt bringen muss und die Einbauküche, die man am Rücweg an der SCS abholt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Straßenbahn Graz am 19. April 2021, 14:54:39
Klar. Von welchem Ort in Wien braucht man denn >1 Stunde zum Hauptbahnhof (denn von dort sind es 1,5 Stunden)?
Erzähl' Deine Märchen doch irgendwem anders.

Hab aus Spaß gerade nachgeschaut. Mit dem Auto von Ottakring zu den Myrafällen sagt Maps jetzt mit Verkehr 1:09 Stunden, Scotty sagt 2:14 Stunden. Wobei ich da die vier Minuten zum Umsteigen in Wien Mitte sportlich finde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 19. April 2021, 15:08:47
Und ich habe für einen Wochenendtag im Sommer geschaut - dann, wenn ich realistischerweise hin möchte und sieben Busse pro Tag hinfahren.

Hab jetzt an einem Samstag im Juli (17.7 Ankunft 10:00 Uhr) geschaut. Da warens 2:25 (2:43 fürs erste Ergebnis) pro Richtung. Es wird nicht besser.

Klar. Von welchem Ort in Wien braucht man denn >1 Stunde zum Hauptbahnhof (denn von dort sind es 1,5 Stunden)?
Ich fahre eigentlich deshalb nicht Auto, weil ich damit 5 Mio. Lichtjahre allein ins Zentrum brauche. Oder so ähnlich.

Ich gebe nur wieder was die Fahrplanauskunft schreibt. Auch wenns dir nicht in den Kram passt.
Und es sind 1:41 vom Hbf. Da musst aber schon im Zug sitzen.
Und auch wenn du es so gar nicht glauben willst: Es gibt genug Orte in Wien wo man mehr als 0,5h zum Hauptbahnhof braucht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 19. April 2021, 15:21:31
Klar. Von welchem Ort in Wien braucht man denn >1 Stunde zum Hauptbahnhof (denn von dort sind es 1,5 Stunden)?
Erzähl' Deine Märchen doch irgendwem anders.

Hab aus Spaß gerade nachgeschaut. Mit dem Auto sagt Maps jetzt mit Verkehr 1:09 Stunden, Scotty sagt 2:14 Stunden. Wobei ich da die vier Minuten zum Umsteigen in Wien Mitte sportlich finde.
Wo bitte soll das sein?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 19. April 2021, 15:22:20
Wie viele Wege es wohl in Wien gibt, bei denen man an keinem einzigen Supermarkt vorbeikommt?

Genug. Vor allem, wenn man weiter draußen wohnt.

Und oft bekommt man ein bestimmtes Produkt oder eine Produktreihe auch nicht überall, sondern nur in bestimmten Märkten, die dann halt leider nicht immer gleich ums Eck zu erreichen sind.

Und schließlich dürfte ein nicht ganz unbeträchtlicher Unterschied auch sein, wie groß die Familie ist, für die man einkauft. Wenn man alleine wohnt, benötigt man klarerweise weniger (und ist entsprechend flexibler), als wenn man für vier oder fünf Personen einkaufen muss.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 19. April 2021, 15:37:24
Ich gebe nur wieder was die Fahrplanauskunft schreibt.
Wobei mir schon öfter aufgefallen ist, dass die Fahrplanauskunft offenbar sehr "großzügige" Fahrzeiten angibt (längere als es  dann tatsächlich ist). Mir ist es schon des öfteren aufgefallen, dass ich bei weiteren Fahrten mit den Öffis bis zu 20 Minuten früher als angegeben an meinem Ziel war, obwohl ich genau die Verbindung genutzt habe, welche die Fahrplanauskunft ausgeworfen hat.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Straßenbahn Graz am 19. April 2021, 15:46:19
Wo bitte soll das sein?

Von Ottakring zu den vorhin im Beispiel genannten Myrafällen. Seh aber gerade das ich Ottakring nicht dazugeschrieben hab.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 15:52:42
Und schließlich dürfte ein nicht ganz unbeträchtlicher Unterschied auch sein, wie groß die Familie ist, für die man einkauft. Wenn man alleine wohnt, benötigt man klarerweise weniger (und ist entsprechend flexibler), als wenn man für vier oder fünf Personen einkaufen muss.

Wer ist "man"? Die Frau? Mir scheint, als würde da - natürlich nicht böswillig - ein sehr klassisches Familienbild mitschwingen... Aber realistischerweise ist es doch so: Wenn "man" für vier oder fünf Personen einkaufen muss, hat man in den allermeisten Fällen mindestens zwei Erwachsene im Haushalt, die beide ihre Wege haben. Und da halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass keiner dieser Wege niemals an einem Supermarkt vorbeiführt. Denn wie gesagt: natürlich mag es in den Schlafsiedlungen zuweilen mau mit Supermärkten aussehen - für viele andere Erledigungen muss man aber die Schlafsiedlungen auch verlassen, nicht nur zum Einkaufen.

Und da ist ja noch gar nicht davon gesprochen, dass man zumindest etwas ältere Kinder auch mit einbinden kann. Wenn man weiß, dass neben der Schule des Zehnjährigen ein Bäcker ist, kann er doch das Brot mitnehmen. Und einer 15-Jährigen oder einem 17-Jährigen kann man sogar zumuten, eine Liste abzuarbeiten (und die Liste ist natürlich viel kürzer und passt in einen Beutel, wenn möglichst viele Familienmitglieder auf ihren Wegen das nötige einkaufen. Und in Zeiten von Whatsapp & Co erzähle mir bitte niemand, das sei zu kompliziert zu organisieren.)

Wo bitte soll das sein?

Von Ottakring zu den vorhin im Beispiel genannten Myrafällen. Seh aber gerade das ich Ottakring nicht dazugeschrieben hab.

Da erscheint mir aber der Weg über Mitte/Landstraße auch reichlich seltsam. Sinnvollerweise würde man doch am Westbahnhof in die U6 und in Meidling in den Zug steigen? Und wahrscheinlich wurdest Du von Mitte nach Wiener Neustadt mit dem REX oder gar mit der S-Bahn und nicht mit dem Railjet geschickt?

Wahrscheinlich war der Weg, den Du gefunden hast, hinsichtlich der Anzahl der Umstiege und nicht der Fahrzeit optimiert.

Edit: Ich habe auch gerade nochmal nachgeschaut: ja, der Weg mit weniger Umstiegen führt über Mitte und dauert 2:41 Stunden. Es gibt aber auch eine Verbindung, die den Umstieg in die U6 und dann die Fahrt mit dem RJ vorschlägt, dann sind es 2:01 Stunden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 19. April 2021, 16:04:19
Natürlich, wenn der Supermarkt am Weg liegt, dann ist es einfacher. Aber das ist halt leider nicht bei jedem der Fall.
Wie viele Wege es wohl in Wien gibt, bei denen man an keinem einzigen Supermarkt vorbeikommt?
Na ja, in den Outbacks des 21., 22. und 23. Bezirkes wird es das schon öfter geben.

Wenn man gerne zu Merkur minus oder Billa plus geht, dann hat man eine große Dichte. Die beiden sind aber nicht meine Favoriten, mir ist die Spargruppe wesentlich lieber. Merkur ist in der Hauptsache Kardinalschnittenversorger, allerdings habe ich bei einem Spar in meiner Umbgebung echte Kardinalschnitten entdeckt, die er sich von einer Konditorei liefern lässt. Ist der Vorteil von inhabergeführten Geschäften.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 19. April 2021, 16:18:32

Ich warte noch auf die Schwiegermutter, die man am Weg zu den Myrafällen noch zum Arzt bringen muss und die Einbauküche, die man am Rücweg an der SCS abholt.

Da hast nicht ganz unrecht, wenn man am frühen Samstag Nachmittag schon heimfahrt, kann man beim IKEA mit der Schwiegermutter noch Kerzen holen   >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 19. April 2021, 16:26:20
Wo bitte soll das sein?

Von Ottakring zu den vorhin im Beispiel genannten Myrafällen. Seh aber gerade das ich Ottakring nicht dazugeschrieben hab.
Gut, direkt zu den Myrafällen, aber nicht über 1 Stunde zum Hauptbahnhof. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 19. April 2021, 16:50:59

Wer ist "man"? Die Frau? Mir scheint, als würde da - natürlich nicht böswillig - ein sehr klassisches Familienbild mitschwingen... Aber realistischerweise ist es doch so: Wenn "man" für vier oder fünf Personen einkaufen muss, hat man in den allermeisten Fällen mindestens zwei Erwachsene im Haushalt, die beide ihre Wege haben. Und da halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass keiner dieser Wege niemals an einem Supermarkt vorbeiführt.
Es gibt natürlich Alleinerziehende, die haben es wirklich schwer. Witzigerweise hört man die aber kaum jammern. Schon gar nicht über Banalitäten wie Einkaufen ohne Auto. Die können sich oft nämlich gar kein Auto leisten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 16:56:02

Wer ist "man"? Die Frau? Mir scheint, als würde da - natürlich nicht böswillig - ein sehr klassisches Familienbild mitschwingen... Aber realistischerweise ist es doch so: Wenn "man" für vier oder fünf Personen einkaufen muss, hat man in den allermeisten Fällen mindestens zwei Erwachsene im Haushalt, die beide ihre Wege haben. Und da halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass keiner dieser Wege niemals an einem Supermarkt vorbeiführt.
Es gibt natürlich Alleinerziehende, die haben es wirklich schwer. Witzigerweise hört man die aber kaum jammern. Schon gar nicht über Banalitäten wie Einkaufen ohne Auto. Die können sich oft nämlich gar kein Auto leisten.

Und genau denen würde man ja besonders helfen, wenn man die Stadt nicht mehr autofreundlich gestaltete, sondern es als EINE von vielen Nutzungen öffentlichen Raums ansähe - durch kürzere Wege, höhere Verkehrssicherheit, bessere Öffis, Rad- und Fußwege etc.

Die haben dann auch eher selten einen Garten, in dem die spielenden Kinder vor dem Autowahnsinn geschützt sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 19. April 2021, 18:07:08
Wir (meine Frau und ich) besitzen ein Auto, auch als wir noch berufstätig waren, sind wir mit einem Auto ausgekommen trotz verschiedener Arbeitsplatzorte. Benötigte unbedingt einer das Auto, war der/die andere zu Fuß, mit dem Rad oder der Bahn unterwegs. Unsere Nachbarn nicht, die brauchen zwei, wobei nur mehr die Frau berufstätig ist und der Mann zuhause ist und höchst selten mit "seinem" Auto irgendwo hinfährt. Wir wohnen außerhalb von Wien und besitzen jeder eine Jahreskarte für Wien und benützen oft die Bahn nach Wien. Auto steht dann bei der Bahn. Das  Auto wird auch für Einkäufe genützt - da wird der Kofferraum angefüllt -  es wird für Verbindungen genützt wird, die öffentlich äußerst umständlich zu erreichen sind.(Beispiel: nach Bosnien mit dem Auto, nach Köln mit der Bahn) Das Auto ist außerdem ein "Schlechtwetterfahrzeug" für kurze Wege, die ich ansonsten mit dem Rad zurücklege. Schon Jahrzehnte legen wir mit Öffis mehr km als mit dem Auto zurück. Fazit: Auto ja, aber nicht zum ausschließlichen Gebrauch, sondern zu einer sinnvollen Mobilitätsnutzung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 19. April 2021, 18:33:37
Fazit: Auto ja, aber nicht zum ausschließlichen Gebrauch, sondern zu einer sinnvollen Mobilitätsnutzung.

 :up: Wenn alle Autobesitzer:innen so pragmatisch herangehen würden, wären wir in der Diskussion schon viel weiter.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 20. April 2021, 10:32:33
Und schließlich dürfte ein nicht ganz unbeträchtlicher Unterschied auch sein, wie groß die Familie ist, für die man einkauft. Wenn man alleine wohnt, benötigt man klarerweise weniger (und ist entsprechend flexibler), als wenn man für vier oder fünf Personen einkaufen muss.

Wer ist "man"? Die Frau? Mir scheint, als würde da - natürlich nicht böswillig - ein sehr klassisches Familienbild mitschwingen...

Du interpretierst etwas in meine Worte, das ich nicht vermitteln wollte - mit "man" habe ich denjenigen gemeint, der Einkäufe macht - das kann sowohl ein Mann als auch eine Frau sein. Bei uns macht es meistens meine Frau; wenn die aber am Samstag Dienst hat, bin ich dran. Und wenn gerade eine Aktion auf Getränke ist, komme ich mit, damit sie die doch ziemlich schweren Gebinde nicht schleppen muss. Zufrieden?

Zitat von: abc
Aber realistischerweise ist es doch so: Wenn "man" für vier oder fünf Personen einkaufen muss, hat man in den allermeisten Fällen mindestens zwei Erwachsene im Haushalt, die beide ihre Wege haben. Und da halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass keiner dieser Wege niemals an einem Supermarkt vorbeiführt.

Dass du es für unwahrscheinlich hältst, heißt nicht, dass es nicht dennoch so sein kann.

Zitat von: abc
Denn wie gesagt: natürlich mag es in den Schlafsiedlungen zuweilen mau mit Supermärkten aussehen - für viele andere Erledigungen muss man aber die Schlafsiedlungen auch verlassen, nicht nur zum Einkaufen.

Mag sein, aber worauf willst du hinaus? Wenn jemand seine "Schlafsiedlung" verlässt, dann tut er das doch ohne Auto (zumindest ist es doch das, worauf ihr hinauswollt) und ist daher mit den Öffis unterwegs. Wie soll der, selbst wenn er an einem Supermarkt vorbeikommt, den Wocheneinkauf für seine Familie transportieren? Hast du schon einmal für vier Personen einen Wocheneinkauf gemacht und gesehen, was da zusammenkommt? Ich mache gerne das nächste Mal, wenn ich einkaufen gehe, ein Foto von unserem Kofferraum und schicke es dir. Und du erklärst mir dann, wie du das alles mit den Öffis transportieren willst.

Zitat von: abc
Und da ist ja noch gar nicht davon gesprochen, dass man zumindest etwas ältere Kinder auch mit einbinden kann. Wenn man weiß, dass neben der Schule des Zehnjährigen ein Bäcker ist, kann er doch das Brot mitnehmen. Und einer 15-Jährigen oder einem 17-Jährigen kann man sogar zumuten, eine Liste abzuarbeiten.

Da hast du recht, aber auch das (Bäcker neben Schule) ist eben nicht überall der Fall. Und natürlich, wenn es um Kleinigkeiten geht, habe ich auch schon meine Töchter einkaufen geschickt. Das ist kein Problem. Aber das macht noch lange keinen Wocheneinkauf aus.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: bestimmte Tätigkeiten sind ohne Auto nicht oder nur mit immensen Zeit- und Energieaufwand zu bewerkstelligen. Und ich denke, es ist Sache jedes Einzelnen (und sollte kein Gegenstand einer Diskussion sein), ob er sich das antun will oder nicht. Ich verbringe lieber Zeit mit meiner Familie, anstatt zum Einkaufen mit den Öffis durch die Gegend zu "gurken" und Dutzende Plastiksackerln mit mir herumzuschleppen.  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 20. April 2021, 10:53:23
Du gehst davon aus, dass ein Wocheneinkauf am Programm steht. Das muss aber nicht sein. Wenn man ohnehin beim Supermarkt vorbeikommt und immer ein bisserl was mitnimmt, erübrigt sich der Wocheneinkauf. Einziger Nachteil dabei: Man kann den Sammelrabatt (- x % auf Ihren Einkauf ausgenommen Produktgruppen A, B, C, D, E, ...., X, Y, Z) nicht ausnützen. Dafür gibt es aber die Minus-25-%-Pickerln (zumindest bei Merkur und Merkur Minus oder wie das heißt), die man dafür jedes Mal einsetzen kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 20. April 2021, 10:54:37
Man kann es drehen und wenden, wie man will: bestimmte Tätigkeiten sind ohne Auto nicht oder nur mit immensen Zeit- und Energieaufwand zu bewerkstelligen. Und ich denke, es ist Sache jedes Einzelnen (und sollte kein Gegenstand einer Diskussion sein), ob er sich das antun will oder nicht. Ich verbringe lieber Zeit mit meiner Familie, anstatt zum Einkaufen mit den Öffis durch die Gegend zu "gurken" und Dutzende "Tschuschenkoffer" *) mit mir herumzuschleppen.  ;)

*) Plastiksackerl
Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig. Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu. Wie glaubst du, schaffen es denn jene Leute, die sich kein Auto leisten können? Man müsste halt einmal seine gewohnten Wege oder seinen Wocheneinkauf überdenken, und das passiert aus Bequemlichkeit oft nicht, obwohl es auch ohne Auto sogar bequemer sein kann (Vorsicht, kann, bevor du mich genauso wie abc missinterpretierst).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 20. April 2021, 11:00:36
Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig. Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu. Wie glaubst du, schaffen es denn jene Leute, die sich kein Auto leisten können?

Die müssen eben mehr Zeit und Energie in ihren Einkauf investieren. Natürlich geht das auch, aber wenn man ohnehin ein Auto hat, warum soll man sich das antun?

Zitat von: T1
Man müsste halt einmal seine gewohnten Wege oder seinen Wocheneinkauf überdenken, und das passiert aus Bequemlichkeit oft nicht, obwohl es auch ohne Auto sogar bequemer sein kann (Vorsicht, kann, bevor du mich genauso wie abc missinterpretierst).

Wieso meinst du, dass es ohne Auto bequemer sein kann? Und dass ich User "abc" missinterpretiere?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 20. April 2021, 11:31:35
Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig. Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu. Wie glaubst du, schaffen es denn jene Leute, die sich kein Auto leisten können?

Die müssen eben mehr Zeit und Energie in ihren Einkauf investieren.

Das denkst Du, muss aber nicht so sein. Ich denke nicht, dass jemand, der auf alltäglichen Wegen mehrmals pro Woche einen Zwischenstopp bei einem mäßig gefüllten Supermarkt macht und dann mit seinen fünf oder zehn Produkten die Selbstbedienungskassa benützt unterm Strich mehr Zeit pro Woche für seine Einkäufe braucht als jemand, der am Samstag eigens losfährt, in einen völlig überfüllten Supermarkt geht und dann nochmal mit seinem Einkaufswagen 10 min vor der Kassa wartet.

Nachhaltiger und günstiger ist es übrigens in mehrfacher Hinsicht: naheliegenderweise, weil man durch weniger Autofahren weniger Schadstoffe ausstößt und natürlich auch weniger Treibstoff bezahlen muss; aber auch indirekt, indem man dann eher überlegt, was man wirklich braucht und weniger Lustkäufe tätigt, die man erst bezahlt und hinterher wegschmeißt.

Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig.


Ich frage mich ja inzwischen ernsthaft, was daran so toll ist, sich am Samstagvormittag mit 50.000 anderen Menschen in einen Supermarkt zu begeben, sich dort ständig im Weg zu stehen und dann nochmal zehn Minuten an der Kassa zu warten, dass diese Tradition (nicht nur von Ferry) so vehement verteidigt wird.

Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu.

Ja, eben. Aber das wirklich absurde an der verkehrspolitischen Diskussion ist ja, dass irgendwelche Ausnahmen gern hervorgekramt werden, um gegen den Rückbau von Parkplätzen oder Fahrspuren im innerstädtischen Bereich zu argumentieren.

Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen und dafür sorgen, dass man auf einer der wichtigsten Radrouten der Stadt nicht überholen kann, sind gerade nicht am Weg zum Wochenendeinkauf; sie sind nicht am Weg zu den Myrafällen, sie sind nicht am Weg, um um 3 nachts im Waldviertel ihre Stelle anzutreten, und sie holen auch gerade keine Einbauküche von IKEA. Stattdessen sitzen sie zum überwiegenden Teil allein im Auto und dürften zum größten Teil sogar Alternativen dazu haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 20. April 2021, 11:52:15
Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen

... sind ein Zeichen dafür, dass es irgendetwas gibt, was dieses tägliche Stehen ungemein attraktiv macht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 20. April 2021, 11:55:53
Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen

... sind ein Zeichen dafür, dass es irgendetwas gibt, was dieses tägliche Stehen ungemein attraktiv macht.

Meinetwegen sollen sie doch stehen. Ich sehe nur nicht ein, dass sie daraus den Anspruch ableiten, dass sich die Gestaltung des Stadtraums allein nach ihnen zu richten hätte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 20. April 2021, 12:42:20
Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen

... sind ein Zeichen dafür, dass es irgendetwas gibt, was dieses tägliche Stehen ungemein attraktiv macht.

Meinetwegen sollen sie doch stehen. Ich sehe nur nicht ein, dass sie daraus den Anspruch ableiten, dass sich die Gestaltung des Stadtraums allein nach ihnen zu richten hätte.

Richtig!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: N1 am 20. April 2021, 12:50:31
Nein, die Leute, die werktags um 7:30 auf der Praterstraße stehen

... sind ein Zeichen dafür, dass es irgendetwas gibt, was dieses tägliche Stehen ungemein attraktiv macht.

Meinetwegen sollen sie doch stehen. Ich sehe nur nicht ein, dass sie daraus den Anspruch ableiten, dass sich die Gestaltung des Stadtraums allein nach ihnen zu richten hätte.

Sie sind laut (im doppelten Wortsinn), haben eine schlagkräftige Lobby (das eine bedingt das andere) und stoßen daher mit ihrem Anspruchsdenken kaum auf nennenswerten Widerstand, ganz im Gegenteil! Was das freiwillige Herumstehen im Stau betrifft, so kann dieses nach meinem bescheidenen Dafürhalten mit rationalen Argumenten nicht restlos erklärt werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 20. April 2021, 13:08:01
Sie sind laut (im doppelten Wortsinn), haben eine schlagkräftige Lobby (das eine bedingt das andere) und stoßen daher mit ihrem Anspruchsdenken kaum auf nennenswerten Widerstand, ganz im Gegenteil! Was das freiwillige Herumstehen im Stau betrifft, so kann dieses nach meinem bescheidenen Dafürhalten mit rationalen Argumenten nicht restlos erklärt werden.

Wahrscheinlich spielt ironischerweise auch der riesige Platzbedarf des MIV eine Rolle. Dann so viel Platz, wie er einnimmt, muss er doch einfach DAS Hauptverkehrsmittel in Wien sein! Lustigerweise verbreitet man in der Politik zeitgleich Erfolgsmeldungen, dass er das nicht ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 20. April 2021, 14:51:22
Ich frage mich ja inzwischen ernsthaft, was daran so toll ist, sich am Samstagvormittag mit 50.000 anderen Menschen in einen Supermarkt zu begeben, sich dort ständig im Weg zu stehen und dann nochmal zehn Minuten an der Kassa zu warten, dass diese Tradition (nicht nur von Ferry) so vehement verteidigt wird.

Du hast sichtlich eine falsche bzw. ziemlich überspitzte Vorstellung vom Einkaufen in Supermärkten. Zumindest dort, wo wir (meine Frau und ich) hinfahren (Merkur Vösendorf), muss man sich weder mit 50000 Menschen hinbegeben, noch steht man jemandem im Weg, noch muss man zehn Minuten an der Kassa warten. Ich gebe allerdings zu, dass wir erst am Nachmittag einkaufen fahren; am Vormittag wird möglicherweise mehr los sein. Aber das kann man ja vermeiden.

Und ich stehe weder im Stau, noch muss ich ewig lang Parkplatz suchen. Ich fahre mit meinem Einkaufswagen durch den Markt, die Einkaufsliste (die während der Woche erstellt und laufend ergänzt wird) in der Hand, lade zügig ein, was gewünscht ist (inzwischen weiß ich schon recht gut, wo ich was finde) und bin spätestens nach 30 Minuten wieder draußen. Und muss dann unter der Woche nicht mehr einkaufen gehen (was bei den Zeiten, zu denen ich üblicherweise nach Hause komme, ohnehin nicht mehr möglich wäre). Und auch meine Frau, müde von der Arbeit, kann sich erholen, ohne sich überlegen zu müssen, was jetzt noch auf die Schnelle besorgt werden muss.

Wenn man alleine ist und wenn man täglich an einem Supermarkt vorbeikommt, sind Kleineinkäufe natürlich auch eine Option. Und dass man diesfalls ohne Auto auskommen kann, bestreite ich nicht. Es hängt eben primär von der familiären Situation und vom Wohnort ab, inwieweit man am PKW (nicht) vorbeikommt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 21. April 2021, 05:08:41
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 21. April 2021, 07:26:21
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...

JETZT habe ich die Vorteile automobilen Lebens erst verstanden, jetzt schließt sich der Kreis: Man muss den Ausflug am Samstagvormittag zu den Myrafällen möglichst schnell hinter sich bringen, damit man am Samstagnachmittag noch seinen Wocheneinkauf erledigen kann. So hat das natürlich auch Sinn, dass es bei dem Ausflug auf jede Minute ankommt, sonst schafft man es ja nicht mehr in den Supermarkt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 21. April 2021, 08:16:32
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...

JETZT habe ich die Vorteile automobilen Lebens erst verstanden, jetzt schließt sich der Kreis: Man muss den Ausflug am Samstagvormittag zu den Myrafällen möglichst schnell hinter sich bringen, damit man am Samstagnachmittag noch seinen Wocheneinkauf erledigen kann. So hat das natürlich auch Sinn, dass es bei dem Ausflug auf jede Minute ankommt, sonst schafft man es ja nicht mehr in den Supermarkt.

Nennt sich umweltfreundliches Zeitmanagement und Selbstoptimierung. Warum glaubst du, stehen Horden an Autos in der Früh und Mittag vor den Schulen???
Man könnte meinen, die dicken Wutzeln schaffen es konditionsmässig nicht selbst nach Hause... aber falsch. Diese müssen sich mit aller Kraft in den SUV wutzeln... und das ist auch anstrengend.  >:D

Danach fährt man zum Drivein Mäci oder zum Supermarkt wegen Futter.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 21. April 2021, 08:36:37
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...

JETZT habe ich die Vorteile automobilen Lebens erst verstanden, jetzt schließt sich der Kreis: Man muss den Ausflug am Samstagvormittag zu den Myrafällen möglichst schnell hinter sich bringen, damit man am Samstagnachmittag noch seinen Wocheneinkauf erledigen kann. So hat das natürlich auch Sinn, dass es bei dem Ausflug auf jede Minute ankommt, sonst schafft man es ja nicht mehr in den Supermarkt.

Ah jetzt hab ich dich verstanden. Du kannst User nicht auseinander halten. Und hältst die Entscheidungen des einzelnen immer für die Entscheidung der Masse. Okay. Jetzt kenn ich mich aus.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 21. April 2021, 09:06:56
Ah jetzt hab ich dich verstanden. Du kannst User nicht auseinander halten. Und hältst die Entscheidungen des einzelnen immer für die Entscheidung der Masse. Okay. Jetzt kenn ich mich aus.  >:D

Die Versuchung zur Verallgemeinerung ist halt groß! Zur Abwechslung was Humorvolles: Autofreier Tag, die Schüler der Volksschule Leobendorf sollen zu Fuß in die Schule gehen, was die meisten auch tun. Die Mutter eines Schülers begleitet ihn mit dem Auto, in dem auch die Schultasche ist....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 21. April 2021, 09:32:40
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...

JETZT habe ich die Vorteile automobilen Lebens erst verstanden, jetzt schließt sich der Kreis: Man muss den Ausflug am Samstagvormittag zu den Myrafällen möglichst schnell hinter sich bringen, damit man am Samstagnachmittag noch seinen Wocheneinkauf erledigen kann. So hat das natürlich auch Sinn, dass es bei dem Ausflug auf jede Minute ankommt, sonst schafft man es ja nicht mehr in den Supermarkt.

Ah jetzt hab ich dich verstanden. Du kannst User nicht auseinander halten. Und hältst die Entscheidungen des einzelnen immer für die Entscheidung der Masse. Okay. Jetzt kenn ich mich aus.  >:D

Doch, kann ich. Es war Sarkasmus bzw. eine Zuspitzung.

Zur Abwechslung was Humorvolles: Autofreier Tag, die Schüler der Volksschule Leobendorf sollen zu Fuß in die Schule gehen, was die meisten auch tun. Die Mutter eines Schülers begleitet ihn mit dem Auto, in dem auch die Schultasche ist....

 :fp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 21. April 2021, 10:15:23
Die Versuchung zur Verallgemeinerung ist halt groß! Zur Abwechslung was Humorvolles: Autofreier Tag, die Schüler der Volksschule Leobendorf sollen zu Fuß in die Schule gehen, was die meisten auch tun. Die Mutter eines Schülers begleitet ihn mit dem Auto, in dem auch die Schultasche ist....
Der Kipchoge hat beim Rekordversuch auf der Hauptallee  auch seine Pacemaker gehabt  :lamp:

Ansonsten auch ein Erlebnis als Sprengelwahlleiter im dicht bebauten innerstädtischen Bereich:

Vor dem Wahllokal gab es immer Stau, die Straße war oft blockiert und Autos standen am Gehsteig und am Ohrwaschel sowie in der Einfahrt. Nicht nur ein Mal versuchte sich wer vorzudrängen, weil er "in zweiter Spur" steht.
Und da muss man bedenken, das Wahllokal im innerstädtischen Bereich ist so max. fünf Minuten zu Fuß von den Wohnadresse entfernt. Und es handelte sich vorwiegend um junge, gesunde Menschen, die da mit dem Auto angereist sind.
Das legt natürlich auch den Verdacht nahe, dass die Leute nicht dort wohnen, wo sie gemeldet sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 21. April 2021, 10:25:57
Also im Prinzip ist es so, dass du dir den ganzen Samstag ruiniert, wenn du den Einkauf am Nachmittag machst. Dann ist der Tag für Ausflüge, Besuche, Freibad usw. erledigt.

Sehr zeitsparend...

Einteilungssache. Wie ich geschrieben habe, brauche ich für den reinen Einkauf maximal 30 Minuten, plus je 15 Minuten für Hin- und Rückfahrt. Das Ganze ist also in maximal einer Stunde erledigt. Von einem "ruinierten Samstag" kann da wirklich keine Rede sein.

Und die von dir genannten Tätigkeiten lassen sich auch am Samstag Abend (Besuche) bzw. Sonntag erledigen. Ist, wie gesagt, nur Einteilungssache.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 21. April 2021, 10:30:19
Einteilungssache. Wie ich geschrieben habe, brauche ich für den reinen Einkauf maximal 30 Minuten, plus je 15 Minuten für Hin- und Rückfahrt. Das Ganze ist also in maximal einer Stunde erledigt. Von einem "ruinierten Samstag" kann da wirklich keine Rede sein.
Dabei hast du auf dem Weg von der U6 zu deinem Haustor einen Merkur-minus
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 21. April 2021, 10:31:57
Einteilungssache. Wie ich geschrieben habe, brauche ich für den reinen Einkauf maximal 30 Minuten, plus je 15 Minuten für Hin- und Rückfahrt. Das Ganze ist also in maximal einer Stunde erledigt. Von einem "ruinierten Samstag" kann da wirklich keine Rede sein.
Dabei hast du auf dem Weg von der U6 zu deinem Haustor einen Merkur-minus

Was meinst du mit Merkur-Minus?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 21. April 2021, 10:32:21
Einteilungssache. Wie ich geschrieben habe, brauche ich für den reinen Einkauf maximal 30 Minuten, plus je 15 Minuten für Hin- und Rückfahrt. Das Ganze ist also in maximal einer Stunde erledigt. Von einem "ruinierten Samstag" kann da wirklich keine Rede sein.
Dabei hast du auf dem Weg von der U6 zu deinem Haustor einen Merkur-minus

Was meinst du mit Merkur-Minus?

Penny Plus. ;) ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 21. April 2021, 11:53:59
Zum Einkauf im Supermarkt mit dem Auto: Eine Kollegin und ihr Mann wohnten in der Karl-Meißl-Straße im 20. Bezirk noch vor Einführung des Parkpickerls. Sie fanden dort nur mit Müh und Not einen Parkplatz. Zum Einkauf fuhren sie einmal mit dem Auto zum Hofer in der Stromstraße, fanden aber dort auch keinen Parkplatz und natürlich auch nur schwer wieder einen in der Nähe des Wohnhauses - daher also weiter weg. Nun gingen sie zu Fuß zum Einkauf in einen nahe gelegenen Supermarkt. Besagte Kollegin wohnt nun am Land, 5 km vom nächsten Supermarkt entfernt, aber immerhin findet sie dort problemlos einen Parkplatz.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 21. April 2021, 18:30:27
Zum Einkauf im Supermarkt mit dem Auto: Eine Kollegin und ihr Mann wohnten in der Karl-Meißl-Straße im 20. Bezirk noch vor Einführung des Parkpickerls. Sie fanden dort nur mit Müh und Not einen Parkplatz. Zum Einkauf fuhren sie einmal mit dem Auto zum Hofer in der Stromstraße, fanden aber dort auch keinen Parkplatz und natürlich auch nur schwer wieder einen in der Nähe des Wohnhauses - daher also weiter weg. Nun gingen sie zu Fuß zum Einkauf in einen nahe gelegenen Supermarkt. Besagte Kollegin wohnt nun am Land, 5 km vom nächsten Supermarkt entfernt, aber immerhin findet sie dort problemlos einen Parkplatz.

Na ja, die Situation ist natürlich für jeden anders. Beim Merkur in Vösendorf findet man immer einen Parkplatz (wenn auch nicht unmittelbar beim Eingang, aber für was hat man Füße) und zu Hause sind wir in der glücklichen Lage, über einen Garagenplatz zu verfügen. Sicher war auch dieser Umstand für die Entscheidung, Einkäufe nur einmal pro Woche mit dem Auto zu erledigen, mitverantwortlich: ich komme mit dem Auto von Haustür zu Haustür, ohne über ein Parkplatzproblem nachdenken zu müssen.

Ich schrieb:
Zitat von: Ferry
Einteilungssache. Wie ich geschrieben habe, brauche ich für den reinen Einkauf maximal 30 Minuten, plus je 15 Minuten für Hin- und Rückfahrt. Das Ganze ist also in maximal einer Stunde erledigt. Von einem "ruinierten Samstag" kann da wirklich keine Rede sein.

Und die von dir genannten Tätigkeiten lassen sich auch am Samstag Abend (Besuche) bzw. Sonntag erledigen. Ist, wie gesagt, nur Einteilungssache.

Zu erwähnen wäre im Bezug auf meine Situation auch noch, dass meine Töchter, als sie noch im schulpflichtigen Alter waren, auch am Samstag Vormittag (und fallweise sogar Nachmittag) Unterricht oder sonstige Verpflichtungen hatten. Der Samstag wäre also als Ausflugs- oder Badetag ohnehin nicht in Frage gekommen. Und so hat es sich eben nach und nach eingebürgert, erst am Nachmittag, wenn weniger los ist,  einkaufen zu fahren; etwas, was wir bis heute gewohnheitsbedingt beibehalten haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 21. April 2021, 18:58:44
Zum Einkauf im Supermarkt mit dem Auto: Eine Kollegin und ihr Mann wohnten in der Karl-Meißl-Straße im 20. Bezirk noch vor Einführung des Parkpickerls. Sie fanden dort nur mit Müh und Not einen Parkplatz. Zum Einkauf fuhren sie einmal mit dem Auto zum Hofer in der Stromstraße, fanden aber dort auch keinen Parkplatz und natürlich auch nur schwer wieder einen in der Nähe des Wohnhauses - daher also weiter weg. Nun gingen sie zu Fuß zum Einkauf in einen nahe gelegenen Supermarkt. Besagte Kollegin wohnt nun am Land, 5 km vom nächsten Supermarkt entfernt, aber immerhin findet sie dort problemlos einen Parkplatz.

Na ja, die Situation ist natürlich für jeden anders.


So ist es - in meinem Fall habe ich auch einen Parkplatz vor der Haustür, der nächste Supermarkt ist 2,2 km entfernt. Kleinigkeiten hole ich mit dem Rad, Großeinkauf erfolgt mit dem Auto. Was ich aber aufzeigen wollte, ist die quasi pervertierte Autobenützung um jeden Preis!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 22. April 2021, 07:22:55
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…

Natürlich, sofern man die Zeit hat, jeden Tag einkaufen zu gehen, ist das kein Problem. Ansonsten wird's ohne Auto schwierig...

Ich gehe jeden Tag zwei Mal am Supermarkt vorbei. Da auch einen Abstecher hinein zu machen, kostet keine zusätzliche Zeit, denn so erspare ich mir den Großeinkauf komplett.

Natürlich, wenn der Supermarkt am Weg liegt, dann ist es einfacher. Aber das ist halt leider nicht bei jedem der Fall.

Wie viele Wege es wohl in Wien gibt, bei denen man an keinem einzigen Supermarkt vorbeikommt?

In den ersten zwei Jahrzehnten meines Berufslebens bin ich nicht täglich an einem Supermarkt vorbeigekommen. Das hat sich erst später geändert.

Es ist eben kein immenser Zeit- und Energieaufwand, sondern oft einfach nur eine Änderung der Gewohnheiten notwendig. Einzelne Ausnahmen wird es immer geben, wofür ein Auto notwendig ist, aber die normale Lebensmittelversorgung zählt nicht dazu. Wie glaubst du, schaffen es denn jene Leute, die sich kein Auto leisten können?

Die müssen eben mehr Zeit und Energie in ihren Einkauf investieren.

Das denkst Du, muss aber nicht so sein. Ich denke nicht, dass jemand, der auf alltäglichen Wegen mehrmals pro Woche einen Zwischenstopp bei einem mäßig gefüllten Supermarkt macht und dann mit seinen fünf oder zehn Produkten die Selbstbedienungskassa benützt unterm Strich mehr Zeit pro Woche für seine Einkäufe braucht als jemand, der am Samstag eigens losfährt, in einen völlig überfüllten Supermarkt geht und dann nochmal mit seinem Einkaufswagen 10 min vor der Kassa wartet.

Dass ein derartiger Unterschied besteht kann ich in meinem Fall nicht bestätigen, oft ist es sogar umgekehrt. Die Besetzung der Kassen ist wichtiger als die Menge der Kunden und Waren.


Ganz allgemein: Es ist interessant, in einem Thread über Verkehrspolitik so viel über die persönlichen Einkaufsgewohnheiten bzw. -ratschläge und das Unverständnis der Wochenendgestaltung der Anderen zu lesen.

Ist es wirklich notwendig, Andere missionieren zu wollen? Immerhin sind wir hier eine Ansammlung von Straßenbahnaffinen. Alle sollten zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, die sich ein Auto leisten können und wollen. Weil sie aus irgendeinem Grund, der vielleicht sogar wichtiger ist als das Wandern, in deutlich kürzerer Zeit nach xy kommen als mit dem ÖV.
Und ich halte ich es für legitim, wenn sie es auch für einen größeren Einkauf nutzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 22. April 2021, 08:02:29
Lt. einer Umfrage der NÖN Korneuburg fahren 70 % mit dem Auto in die Arbeit, 16,3 % benutzen Öffis, 5,1 % das Rad, 2 % "Sonstiges". Die Politik richtet sich auch danach - während die Reaktivierung der Bahn Korneuburg-Ernstbrunn kein Thema ist, wird wegen des steigenden Autoverkehrs die Umfahrung Rückersdorf gebaut. Wie man diese Verkehrtpolitik in Einklang mit der von der EU geforderten Schadstoffreduktion von 55 % bis 2030 in Einklang bringen kann, ist mir schleierhaft. Natürlich hat das Verkehrsgeschehen im Bezirk Korneuburg keine Auswirkungen auf das Klima - aber es wird ja weltweit weiterhin auf den motorisierten Straßenverkehr gesetzt. Oder: Was hier im Kleinen passiert, kann man auf das "Große" umsetzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 22. April 2021, 08:42:29
Ganz allgemein: Es ist interessant, in einem Thread über Verkehrspolitik so viel über die persönlichen Einkaufsgewohnheiten bzw. -ratschläge und das Unverständnis der Wochenendgestaltung der Anderen zu lesen.

Ist es wirklich notwendig, Andere missionieren zu wollen? Immerhin sind wir hier eine Ansammlung von Straßenbahnaffinen. Alle sollten zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, die sich ein Auto leisten können und wollen. Weil sie aus irgendeinem Grund, der vielleicht sogar wichtiger ist als das Wandern, in deutlich kürzerer Zeit nach xy kommen als mit dem ÖV.
Und ich halte ich es für legitim, wenn sie es auch für einen größeren Einkauf nutzen.

Es ist doch eher umgedreht: letztlich kommen solche Debatten doch immer zustande, weil auf die Forderung, dem MIV weniger Straßenraum zur Verfügung zu stellen, stets Aussagen wie "Ich will aber zu den Myrafällen!!1!" und "Ich brauche das Auto, um für meine zehnköpfige Familie und meine Alpakazucht Einkäufe zu erledigen!!!1!" kommen. Überspitzt gesagt: die Praterstraße darf auf keinen Fall eine Fahrspur verlieren (auch wenn von Sima wegzensurierte Erhebungen das Gegenteil ergeben haben), weil sonst die Leute nicht mehr nachts um 3 in die Arbeit im Waldviertel kommen.

Allein wegen dieser Ausreden und Pseudogründe kommen solche Diskussionen immer wieder zustande.

Das nächste ist das "Missionieren", das komplett die Machtverhältnisse vertauscht und so tut, als würden ausschließlich Nicht-Autofahrenden Autofahrenden ihren Lebensstil aufzwängen wollen. Dabei ist es doch auch hier genau umgedreht: schau Dich doch mal um, wie die meisten Straßenräume gestaltet sind - das Auto nimmt sich den Platz, den es braucht, andere Nutzungen dürfen mehr schlecht als recht um den Rest kämpfen. Ja, kann sein, dass die Leute, die Auto fahren, zur Arbeit und einkaufen müssen - diejenigen, die in engen Stadtteilen wohnen, müssen das aber auch, und die müssen auch atmen und künftige Hitzesommer überleben können.

Weiter geht's, wie Z-TW in der Antwort auf Deinen Beitrag zurecht anmerkt, mit der Raum- und Verkehrsplanung - die immer weiter um sich greifende Zersiedlung ist doch allein vom Auto aus gedacht, was im Umkehrschluss heißt: alle anderen Verkehrsträger sind nicht mitgedacht. Und diejenigen, die dort wohnen, möchten natürlich mit dem Auto direkt in die Stadt fahren, natürlich ohne Stau und mit kostenlosen Parkplätzen am Ziel - und drängen damit ihren Lebensstil denen auf, die Straßenraum lieber als Schanigarten oder Fläche für Bäume genutzt sähen und nicht mit dem Auto unterwegs sind.

Und es wird ja nicht besser: wenn es im Osten und zwischen dem Osten und Süden Wiens Verkehrsprobleme gibt, wählt man mit dem Lobautunnel und der Donaustadtautobahn "S1" den gleichen Weg, der schon immer gescheitert ist. Und es wird kommen, wie immer: der ÖPNV kann auf den beschleunigten Verbindungen partout nicht mehr mithalten, die Verkehrsströme fransen immer weiter aus und können somit auch im Nachhinein immer schlechter auf den ÖV verlagert werden, und irgendwann sind die neuen Straßen auch wieder voll und der Kreislauf beginnt von vorn. Wie lange soll diese Idiotie eigentlich noch weitergehen?

Man stelle sich vor, man investierte die knapp 2 Mrd. EUR stattdessen in den viergleisigen Ausbau der Ostbahn zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Simmering (ggf. mit eigener S-Bahn-Trasse) und zusätzlich in Bim-Strecken in Transdanubien. Aber das wird im Zweifelsfall als realitätsfern abgetan, während ein 1,3-Milliarden-Tunnel unter einem Nationalpark angeblich alternativlos ist...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 22. April 2021, 08:54:42
Das nächste ist das "Missionieren", das komplett die Machtverhältnisse vertauscht und so tut, als würden ausschließlich Nicht-Autofahrenden Autofahrenden ihren Lebensstil aufzwängen wollen. Dabei ist es doch genau umgedreht: schau Dich doch mal um, wie die meisten Straßenräume gestaltet sind - das Auto nimmt sich den Platz, den es braucht, andere Nutzungen dürfen mehr schlecht als recht um den Rest kämpfen.
:up:

Nicht zu vergessen, dass die ganzen schädlichen gesellschaftlichen Folgen (Verkehrstote, Umweltauswirkungen, Lärm, Flächenverbrauch, Klimawandel, Verödung kleiner Orte und Dorfzentren,…) in der Argumentation einfach so in Kauf genommen werden, nur weil sich manche Leute nicht vorstellen können, ihren Einkauf nicht mit dem Auto zu machen. Und ja, auch ich nutze hie und da das Auto, wenn es nicht anders geht oder rein aus Bequemlichkeit. Aber diese grundsätzliche Einstellung, dass alles ohne Auto unmöglich sei und sich dabei seiner Flächenprivilegien in der Stadt nicht einmal bewusst zu sein (von dem ganzen anderen reden wir nicht einmal), ist halt ein Problem.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 22. April 2021, 09:03:27
Aber diese grundsätzliche Einstellung, dass alles ohne Auto unmöglich sei und sich dabei seiner Flächenprivilegien in der Stadt nicht einmal bewusst zu sein (von dem ganzen anderen reden wir nicht einmal), ist halt ein Problem.

Ein  :up: zurück.

Es geht ja beim angeblichen Missionieren gar nicht darum zu bestreiten, dass man je nach Situation ab und zu oder auch öfter ein Auto braucht, es geht darum aufzuzeigen, dass bei weitem nicht alle heute mit dem Auto zurückgelegten Wege alternativlos sind, zumindest im städtischen Raum nicht. (Und die Abhängigkeit vom Auto am Land ist ja zu einem Teil vom Auto selbst verursacht - ein gut zu Fuß erreichbarer Dorfladen überlebt halt auf Dauer nicht davon, dass man einmal im Monat zwei Dinge kauft, die man anderswo vergessen hat.)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 22. April 2021, 09:20:17
Ich bin als Kind in einer relativ verkehrsarmen Zeit aufgewachsen, verbrachte viele Ferien in einem Dorf mit etwa 200 EW. Dort gab es einen Schuster, eine Mühle, zwei Greißler, einen Tischler,  ein Wirtshaus (ursprünglich sogar drei), eine Volksschule, eine Bahnhaltestelle. All das ist verschwunden, es leben immer noch an die 200 Leute in diesem Ort, jede/r - außer den Kindern und ein paar Alten - hat ein Auto. Ist ja auch notwendig....Und so ist es in unzähligen Orten in Österreich. Stellt sich die Frage: War es in den 1950ern bezüglich Infrastruktur auf dem Land nicht doch besser?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 22. April 2021, 11:05:39
Ich bin als Kind in einer relativ verkehrsarmen Zeit aufgewachsen, verbrachte viele Ferien in einem Dorf mit etwa 200 EW. Dort gab es einen Schuster, eine Mühle, zwei Greißler, einen Tischler,  ein Wirtshaus (ursprünglich sogar drei), eine Volksschule, eine Bahnhaltestelle. All das ist verschwunden, es leben immer noch an die 200 Leute in diesem Ort, jede/r - außer den Kindern und ein paar Alten - hat ein Auto. Ist ja auch notwendig....Und so ist es in unzähligen Orten in Österreich. Stellt sich die Frage: War es in den 1950ern bezüglich Infrastruktur auf dem Land nicht doch besser?

Das kann man aber nicht vergleichen. Wenn man sieht, was ein Billa/Hofer/Lidl für auswahl hat, wer geht dann noch zum Greisler einkaufen.
Ich kenne einige ältere Leute in Orten, die zu den bestehenden Greislern gar nicht mehr gehen, weil sie sich die Produkte selbst aussuchen wollen, keine alten abgelaufenen Sachen andrehen wollen und einfach die Auswahl in größeren Märkten schätzen. Mit einem Packerl Milch und 2 Packerlsuppen lockt man niemanden vor dem Ofen hervor. Ist man schon ein paar Mal besch... worden durch o.g. Ware, dann geht man halt nimmer hin. Das hat sich mittlerweile sehr gewandelt.

Das die ÖBB ihre Nebenbahnen nimmer will, ist ein anderes Problem. Macht man halt eine Buslinie hin.

Um Wien tut sich halt ein Wirt schwer, weil viele nur am Pendeln sind. Abends kein Interesse, am Wochenende macht man was anderes.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 22. April 2021, 11:14:11
Um Wien tut sich halt ein Wirt schwer, weil viele nur am Pendeln sind. Abends kein Interesse, am Wochenende macht man was anderes.
In welcher Welt lebst du bitte? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 22. April 2021, 13:19:16
Um Wien tut sich halt ein Wirt schwer, weil viele nur am Pendeln sind. Abends kein Interesse, am Wochenende macht man was anderes.
In welcher Welt lebst du bitte? ???
Das Dorfwirtshaus im alten Sinn ist im Großen und Ganzen verschwunden. Was mir an einigen Orten aufgefallen ist, übernehmen oft Würstlstände dessen Funktion, nicht nur am Land. In Wien ist der ehemalige Floh beim Bahnschranken auf der Hietzinger Hauptstraße so ein Exemplar. Dort  können die Leut trinken, eine Kleinigkeit essen und miteinander tratschen, streiten oder was halt auch im Dorfwirtshaus gemacht worden ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 22. April 2021, 13:21:15
Stimmt, in so manchen Ort oder davor ist mittlerweile die Tankstelle das Dorfwirtshaus. Auch entlang der S6 übernimmt so mancher Autobahnimbiss diese Funktion mittlerweile.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 22. April 2021, 14:18:49
Sorry, habe in Wien gelesen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 22. April 2021, 14:41:00
Das kann man aber nicht vergleichen. Wenn man sieht, was ein Billa/Hofer/Lidl für auswahl hat, wer geht dann noch zum Greisler einkaufen.

Bezogen auf heute stimmt das, vielleicht war man früher genügsamer, vermutlich auch zwangsweise, weil man sich  mehr nicht leisten konnte. Übrigens entstehen auch in ländlichen Regionen neue Supermärkte - aber außerhalb  von Ortschaften, sodass man erst recht wieder auf das Auto angewiesen ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 22. April 2021, 14:59:35
Mütter als Hausfrauen hatten früher genügend Zeit, den Einkauf in verschiedenen Geschäften zu erledigen:

Wurst und Fleisch beim Grünling (als einer des Grätzl-"Fleischtriumvirats" Grünling, Henickl, Rumpel), wenn man die Filiale des einzigen Bezirks-Fleischproduzenten Wiesbauer beiseite lässt), Eier und wenn's mal Geflügel gab, ein Hendl oder zu hohen Festtagen einen Fasan visavis bei Herrn Jiran, Brot und Gebäck beim Buckl-Bäck (außer Mohnstritzel oder Schusterlaberln, die waren beim Stumpf Am Platz viel besser), Kaffee und die bei uns Brüdern beliebten Haferflocken beim Meinl, Obst bei Enzinger, Gemüse und vor allem Sauerkraut bei Frau Jiran und Milch, Butter (beides preisgeregelt), Zeitung, Zucker, Salz, Kartoffeln, Mohn, Schuhpasta, Klopapier, Waschmittel beim Mannsberger - die schweren Dinge möglichst nah an daheim einkaufen!
Die notwendigen Nägel und Schrauben sowie Werkzeuge und sonstige Metallwaren (Ofenrohr, Fußabstreifgitter, Kohlenkübel) beim Kaindl bei der "Brücke", Messer und Scheren beim Amadeus Amadei, Süßigkeiten bei der Zuckerlilli und Drogeriewaren (Farben, Gips, Spiritus) beim Stubenvoll, der feine Duft kam von Radler (wo man auch die Filme ausarbeiten ließ) und einen neuen Topf bei Demuth, wenn's feiner sein sollte, beim Schüsterl: alles fußläufig nicht mehr als maximal 10 Minuten von daheim - und man war natürlich dank "Radiofunktion" über das Bezirksgeschehen samt seiner Einwohner bestens informiert. Dabei waren wir noch gar nicht bei Struppe, bei Frau Kriegler und Frau Koch (beide hatten auch schönes Gemüse) und im Delikatessladen Veit Am Platz. Aber ich konnte mir die Nase bei Spiel- und Korbwaren Eckert an der Auslage plattdrücken. Und donnerstags gab's vielleicht bei Rista Waffelbruch. Gleich nebenan bei Frau Chytka gab es alles für die Schule, was sie nicht hatte, gab es bei Frau Spindler am anderen Ende der Gasse. Und selbst auf Frisch-Fisch mussten wir dank einer Nordsee-Filiale nicht verzichten. Und falls es im Hals kratzte: Hustensaft wurde in der apotheke von Herrn Mr. Winkler eingekauft.

Als begleitender und taschenschleppender Bub ist auch manchmal was in den Geschäften "abgefallen" ...

Auf der einen Seite soll das Einkaufen "Erlebnis" sein, auf der anderen Seite ballt sich das Einkaufsgeschehen auf wenige Stunden in der Woche und auf Super-Hyper-Gross-Märkte zusammen, weil Frauen deutlich mehr berufstätig sind. Wie meine Mutter einkaufen ging ist praktisch nicht mehr vorstellbar.

Ist es wirklich die große Auswahl, die die kleinen Geschäfte sterben ließ? Oder waren es die Produzenten, die den wert der vielen kleinen geschäfte nicht erkannten und glaubten, dort das Geld zu verdienen, das sie mit den Großen nicht mehr verdienten? Damit war die Greißler-Ware einfach teuer, der Absatz wurde geringer und der Anteil "abgelaufener" Ware (auch wegen größerer Gebinde) höher. Mit dem eingerechneten Ausschuß war nochmals die Ware teurer. Somit war das Aus vorprogrammiert.

Die Stadtplanung würde schon Maßnahmen für Spezialgeschäfte vorsehen, letztlich setzen sich aber die großen Drei durch und würgen die kleinen, feinen "Biotope" ab. Dort, wo es sich für sie nicht auszahlt (Stadtrand mit lockerer Besiedelung) wird es für die Wohnbevölkerung knapp: Keine umfassende fußläufige Nahversorgung und dazu ziemlich ausgedünnter Öffi-Verkehr. Daher: Auto letztlich unerlässlich! Aber das wird ja von den Machern als "Pfui" deklariert ...
Auf ein intelligentes Stadtrand-Verkehrskonzept warte ich noch.

Und wäre mir das Einkaufen von heute in 60 Jahren noch so lebhaft wie von seinerzeit erinnerlich? Übrigens: Zwei Kinos waren auch noch da!

PS.:Im und mit dem Wandel der Zeit haben sich die Geschäfte verändert - erfreulicherweise gibt es aber in den prominenten Lagen keine Leerstehungen und auch der Warenmix stimmt halbwegs, gleich um's Eck sieht es ein wenig anders aus, dort sind mittlerweile auch die Handwerker verschwunden (Schlosser, Maler, Schuster, Elektriker, Installateur)



Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 22. April 2021, 15:28:32
Auch wenn die Mütter berufstätig waren, ging sich vieles aus: Meine Erinnerungen reichen zwar nur in die frühen 1980er-Jahre zurück, aber – aufgewachsen im 6. Bezirk nahe der Stumpergasse – ist mir auch noch vieles in lebhafter Erinnerung: Zum Supermarkt ging es in der Liniengasse, da gab es einen Für Sie, wo der kleine 95B von der Wurstverkäuferin immer das obligate Extrawurstradl zugesteckt bekam. Der Zielpunkt in der Stumpergasse war als Einkaufsdestination nicht so beliebt – warum, weiß ich aber nicht mehr. Fleisch gab es beim Aibler, Obst, Gemüse und Südfrüchte (damals war noch jede Orange einzeln in bedrucktes Papier eingewickelt!) bei der Frau Ruhland (beide in der Stumpergasse). Da gab es dann auch noch den Hendlbrater, aus dem es immer grauenhaft nach altem Fett stank. Als die Einmündung der Mittelgasse in die Stumpergasse überbaut wurde, öffnete im neuen Gemeindebau am Eck eines der ersten Computergeschäfte: Point electronics, heute auf Funkgerätetechnik spezialisiert. Es gab in der Stumpergasse etwas weiter unten auf der anderen Seite noch ein weiteres Computergeschäft: Print-Technik (https://www.c64-wiki.de/wiki/Print-Technik). Außerdem gab es noch auf der anderen Seite des Gürtels bei der Palmgasse den Aktions-Kauf, einen sehr engen Supermarkt im Erdgeschoß eines Altbaus mit zwei Rampen im Geschäft, weil die Fußbodenhöhe des Ladenlokals nicht am selben Niveau lag. Der Weg führte an der 9er-Schleife vorbei, um auch einen Straßenbahnbezug herzustellen. ;) Ging die Familie auf Besuch, wurde der obligate Blumenstrauß am oberen Ende der Stumpergasse beim "Holland Blumen Markt" (damals noch mit t) besorgt – ah ja, gleich daneben war auch der Anker. Ein Faszinosum war auch die Putzerei in der Mittelgasse mit ihrer riesigen Waschmaschine für die chemische Reinigung und den großen Jessernigg-Waschmaschinen und -Trocknern im hinteren Raum, alles überlagert vom strengen Geruch der chemischen Putzmittel und der vom Bügeldampf tropisch-feuchten Luft, die das Wasser an den Auslagenscheiben nur so hinunterrinnen ließ, sodass man die dahinter drapierten, ausgeblichenen Comics kaum lesen konnte, die über die Vorzüge des Reinigens mit Perchlorethylen (damals natürlich noch mit ä) aufklärten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 22. April 2021, 15:34:55
Mütter als Hausfrauen hatten früher genügend Zeit, den Einkauf in verschiedenen Geschäften zu erledigen:

Wurst und Fleisch beim Grünling (als einer des Grätzl-"Fleischtriumvirats" Grünling, Henickl, Rumpel), wenn man die Filiale des einzigen Bezirks-Fleischproduzenten Wiesbauer beiseite lässt), Eier und wenn's mal Geflügel gab, ein Hendl oder zu hohen Festtagen einen Fasan visavis bei Herrn Jiran, Brot und Gebäck beim Buckl-Bäck (außer Mohnstritzel oder Schusterlaberln, die waren beim Stumpf Am Platz viel besser), Kaffee und die bei uns Brüdern beliebten Haferflocken beim Meinl, Obst bei Enzinger, Gemüse und vor allem Sauerkraut bei Frau Jiran und Milch, Butter (beides preisgeregelt), Zeitung, Zucker, Salz, Kartoffeln, Mohn, Schuhpasta, Klopapier, Waschmittel beim Mannsberger - die schweren Dinge möglichst nah an daheim einkaufen!
Die notwendigen Nägel und Schrauben sowie Werkzeuge und sonstige Metallwaren (Ofenrohr, Fußabstreifgitter, Kohlenkübel) beim Kaindl bei der "Brücke", Messer und Scheren beim Amadeus Amadei, Süßigkeiten bei der Zuckerlilli und Drogeriewaren (Farben, Gips, Spiritus) beim Stubenvoll, der feine Duft kam von Radler (wo man auch die Filme ausarbeiten ließ) und einen neuen Topf bei Demuth, wenn's feiner sein sollte, beim Schüsterl: alles fußläufig nicht mehr als maximal 10 Minuten von daheim - und man war natürlich dank "Radiofunktion" über das Bezirksgeschehen samt seiner Einwohner bestens informiert. Dabei waren wir noch gar nicht bei Struppe, bei Frau Kriegler und Frau Koch (beide hatten auch schönes Gemüse) und im Delikatessladen Veit Am Platz. Aber ich konnte mir die Nase bei Spiel- und Korbwaren Eckert an der Auslage plattdrücken. Und donnerstags gab's vielleicht bei Rista Waffelbruch. Gleich nebenan bei Frau Chytka gab es alles für die Schule, was sie nicht hatte, gab es bei Frau Spindler am anderen Ende der Gasse. Und selbst auf Frisch-Fisch mussten wir dank einer Nordsee-Filiale nicht verzichten. Und falls es im Hals kratzte: Hustensaft wurde in der apotheke von Herrn Mr. Winkler eingekauft.

Als begleitender und taschenschleppender Bub ist auch manchmal was in den Geschäften "abgefallen" ...

Auf der einen Seite soll das Einkaufen "Erlebnis" sein, auf der anderen Seite ballt sich das Einkaufsgeschehen auf wenige Stunden in der Woche und auf Super-Hyper-Gross-Märkte zusammen, weil Frauen deutlich mehr berufstätig sind. Wie meine Mutter einkaufen ging ist praktisch nicht mehr vorstellbar.

Ist es wirklich die große Auswahl, die die kleinen Geschäfte sterben ließ? Oder waren es die Produzenten, die den wert der vielen kleinen geschäfte nicht erkannten und glaubten, dort das Geld zu verdienen, das sie mit den Großen nicht mehr verdienten? Damit war die Greißler-Ware einfach teuer, der Absatz wurde geringer und der Anteil "abgelaufener" Ware (auch wegen größerer Gebinde) höher. Mit dem eingerechneten Ausschuß war nochmals die Ware teurer. Somit war das Aus vorprogrammiert.

Die Stadtplanung würde schon Maßnahmen für Spezialgeschäfte vorsehen, letztlich setzen sich aber die großen Drei durch und würgen die kleinen, feinen "Biotope" ab. Dort, wo es sich für sie nicht auszahlt (Stadtrand mit lockerer Besiedelung) wird es für die Wohnbevölkerung knapp: Keine umfassende fußläufige Nahversorgung und dazu ziemlich ausgedünnter Öffi-Verkehr. Daher: Auto letztlich unerlässlich! Aber das wird ja von den Machern als "Pfui" deklariert ...
Auf ein intelligentes Stadtrand-Verkehrskonzept warte ich noch.

Und wäre mir das Einkaufen von heute in 60 Jahren noch so lebhaft wie von seinerzeit erinnerlich? Übrigens: Zwei Kinos waren auch noch da!

PS.:Im und mit dem Wandel der Zeit haben sich die Geschäfte verändert - erfreulicherweise gibt es aber in den prominenten Lagen keine Leerstehungen und auch der Warenmix stimmt halbwegs, gleich um's Eck sieht es ein wenig anders aus, dort sind mittlerweile auch die Handwerker verschwunden (Schlosser, Maler, Schuster, Elektriker, Installateur)

ohhh ein Althietzinger...

Heute gibt es noch 2 Sparpimperlmärkte, die Bewohner fahren mit dem Auto woanders hin, damit man halbwegs was gscheites zum Essen bekommt. Manchen haben sogar 2 Autos (ein kleines und ein großes), damit man irgendwo mit dem großen einen Parkplatz für den kleinen reserviert. Macht auch ein Gewerbetreibender in der Auhofstraße, weil ohne Parkpickerl parken dir die Außerirdischen Hietzing zu.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 22. April 2021, 15:44:14
Natürlich ist der größte Teil der Geschäfte aufgrund der mangelnden Vielfalt des Angebots und noch mehr aufgrund der nicht konkurrenzfähigen Preise verschwunden.

Bitte einmal recherchieren wie viele durchschnittliche Monatsgehälter ein Fernseher in den 1970ern gekostet hat. So ca 0,5 - 1, nehmen wir 0,5. Wenn der Fernsehhändler pro verkauften Fernseher 20% GEwinnspanne hatte und die Hälfte davon für die Fixkosten gebraucht hat, ist er mit 20 verkauften Fernsehern im Monat auch auf ein Durchschnittsgehalt gekommen. Klar konnte ein Elektrohändler in einem 2000-Einwohner-Ort überleben. Dann überleg einmal, wieviel Monatsgehälter ein Fernseher heute kostet (0,05-0,1) und bedenke, dass die Handelsspannen gesunken sind (Preise sind im Internetzeitalter transparenter) und überlege wieviele Fernseher heute verkauft werden müssen, damit ein Erwachsener davon leben kann. Klar geht dass nur noch im Elektrogroßmarkt, wo alle Leute aus einem ganzen Bezirk hinkommen. Und weil die meisten dann sowieso mit dem Auto fahren (kommen ja aus kleinen Dörfern oder überhaupt aus großflächigen Siedlungen) ist es für die meisten attraktiver, wenn der Elektrogroßmarkt an der Umfahrungsstraße der Bezirkshauptstadt steht und nicht im Ortzentrum, ganz abgesehen von den dort nicht verfügbaren Flächen in ausreichender Größe. Die Kunden, die in der Bezirkshauptstadt selbst wohnen, haben Pech gehabt, die sind in der Minderheit. 

Das Geschäftesterben ist also auch stark durch den gestiegenen Wohlstand verursacht, oder wer möchte  wieder ein ganzes Monatsgehalt  für einen Fernseher hinblättern, den er dann aber wieder beim kleinen sympathischen  Elektrohändler im Ort kaufen kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 22. April 2021, 15:48:57
Die Stadtplanung würde schon Maßnahmen für Spezialgeschäfte vorsehen, letztlich setzen sich aber die großen Drei durch und würgen die kleinen, feinen "Biotope" ab. Dort, wo es sich für sie nicht auszahlt (Stadtrand mit lockerer Besiedelung) wird es für die Wohnbevölkerung knapp: Keine umfassende fußläufige Nahversorgung und dazu ziemlich ausgedünnter Öffi-Verkehr. Daher: Auto letztlich unerlässlich! Aber das wird ja von den Machern als "Pfui" deklariert ...

Nochmal: dass ein Auto am Land und z.T. am Stadtrand unerlässlich ist, bestreitet niemand. Es wird bestritten, dass man damit gegen jeglichen menschenfreundlichen Umbau von Stadträumen argumentieren möchte. Und schön wäre es ja, wenn Autofahren von "den Machern" als "pfui" deklariert wurde, aber das Gegenteil ist doch der Fall - die ersten verkehrspolitischen Maßnahmen unter Autostadträtin Ulli Sima waren:

- das Wegzensurieren der Untersuchung zur Praterstraße (die dummerweise ergeben hat, dass man stadtauswärts problemlos auf eine Spur verzichten kann),
- die abgebrochene Planung zum Praterstraßenumbau,
- der Beschluss, die Donaustadtautobahn "S1" zu bauen,
- das Pilotprojekt "Super-Block" am Volkertmarkt wird nicht umgesetzt,
- eine erhebliche Angebotseinschränkung bei Öffis an Wochenendmorgen,
- sich für offene Fahrschulen einsetzen (https://m.facebook.com/ullisima/posts/3900338570017180?locale2=de_DE) (und dabei ausgerechnet die Nicht-Autofahrenden als Privilegierte bezeichnen) und
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Und jetzt behauptest Du ernsthaft, Autofahren würde von "den Machern" als "Pfui" angesehen werden? Das Gegenteil ist der Fall: Autofahren wird von der sPÖ als einzig legitime Art der Fortbewegung angesehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 22. April 2021, 15:58:23
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Meinst du den Umbau im Zuge der Wagramer Straße bei der alten Donau oder das geplante zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz?
Bei ersterem wären es 6 Fahrspuren bei letzterem zwei Einrichtungsradwege mit dazwischen 4 Fahrspuren. Zumindest so schauts auf den Renderings aus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 22. April 2021, 16:11:20
- ein ziemlich lächerliches Radwegeneubauprogramm, bei dem man einen zu schmalen Zweirichtungsradweg neben einer neugebauten vierspurigen Straße als großen Erfolg feiert.

Meinst du den Umbau im Zuge der Wagramer Straße bei der alten Donau oder das geplante zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz?
Bei ersterem wären es 6 Fahrspuren bei letzterem zwei Einrichtungsradwege mit dazwischen 4 Fahrspuren. Zumindest so schauts auf den Renderings aus.

Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 22. April 2021, 16:24:24
Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.
Ja da meinst wahrscheinlich das für viele Wiener Radwege übliche Seite-wechsel-dich Spiel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 22. April 2021, 16:27:51
Nein, ich meinte die Franz-Grill-Straße - ich bin mir aber gerade unsicher, ob es wirklich vier Fahrspuren sind oder ich das Parken mitgezählt habe. So oder so ist es aber eine Frechheit, sich dafür auf die Schulter zu klopfen, der Bau wurde wohl kaum schon unter Sima beschlossen und hat deutliche Mängel, vor allem wenn man dann Richtung St. Marx weiterfahren möchte.
Ja da meinst wahrscheinlich das für viele Wiener Radwege übliche Seite-wechsel-dich Spiel.

Richtig, verbunden mit einer ziemlich dummen Ampelschaltung. Obwohl man als Radfahrer:in Richtung St. Marx direkt neben dem 18er herfährt, ihn nicht kreuzt und die gleichen Konflikte mit anderen Ampelschaltungen hat, sind die beiden nicht zu einer Ampelschaltung zusammengefasst. Das ist ungefähr so sinnvoll, als würden zwei nebeneinanderliegende Spuren in die gleiche Richtung nicht zur gleichen Zeit Grün haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 22. April 2021, 17:01:46
Bitte einmal recherchieren wie viele durchschnittliche Monatsgehälter ein Fernseher in den 1970ern gekostet hat. So ca 0,5 - 1, nehmen wir 0,5. Wenn der Fernsehhändler pro verkauften Fernseher 20% GEwinnspanne hatte und die Hälfte davon für die Fixkosten gebraucht hat, ist er mit 20 verkauften Fernsehern im Monat auch auf ein Durchschnittsgehalt gekommen. Klar konnte ein Elektrohändler in einem 2000-Einwohner-Ort überleben. Dann überleg einmal, wieviel Monatsgehälter ein Fernseher heute kostet (0,05-0,1) und bedenke, dass die Handelsspannen gesunken sind (Preise sind im Internetzeitalter transparenter) und überlege wieviele Fernseher heute verkauft werden müssen, damit ein Erwachsener davon leben kann.
Bist du Aufsichtsratsvorsitzender von Beruf?

Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %

Der Fernseher, den ich seinerzeit von meiner Großtante übernommen habe, war ein Luxusgerät. Laut Rechnung kostete er im Jahr 1984 stolze 26.000 Schilling, das war das zwei- bis zweieinhalbfache eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Er hat immerhin bis 2006 durchgehalten.

Mein nächster Fernseher stammte aus der Hinterlassenschaft meiner Großeltern. Er kostete im Jahr 1992 ca. 12.000 Schilling. Es war ein gutes Gerät, aber kein High End. War ein gutes Angebot beim Mediamarkt. Das war damals fast ein durchschnittliches Monatsgehalt (Anno 1993 habe ich im Ferialjob ca. 11.000 Schilling für einen Monat bekommen). Das Gerät ist 2015 verstorben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 22. April 2021, 17:56:03
Sorry, habe in Wien gelesen.
DEr Floh im Posting 415 (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9834.msg389992#msg389992) war nur ein Beispiel, dass es so etwas in Wien auch gibt.
 
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: N1 am 22. April 2021, 20:28:41
Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %
Ich habe für meine Mutter im Herbst des vergangenen Jahres von einem bekannten Onlineversandhändler einen LED-Fernseher, Bildschirmdiagonale 22 Zoll, um etwas mehr als 75 Euro bestellt. Mein LED-Fernseher, der verglichen mit den alten Röhrengeräten über eine äußerst üppige Bildschirmdiagonale von 39 Zoll verfügt, kostete seinerzeit 194 Euro. Für ein Wohnzimmer wie das meine mit einer Fläche von 23 Quadratmetern reicht das mehr als aus. Kann aber durchaus sein, dass das durchschnittliche Wohnzimmer heutzutage die Ausmaße eines kleinen Kinosaals aufweist, damit man dort die Riesenteile, die es inzwischen gibt, vernünftig unterbringen kann. :o
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 22. April 2021, 20:48:52

Bist du Aufsichtsratsvorsitzender von Beruf?

Ein halbwegs vernünftiger, durchschnittlicher Fernseher kommt heute auf ca. 300-500 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von ca. 1500 netto sind das 20-33 %

Der Fernseher, den ich seinerzeit von meiner Großtante übernommen habe, war ein Luxusgerät. Laut Rechnung kostete er im Jahr 1984 stolze 26.000 Schilling, das war das zwei- bis zweieinhalbfache eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Er hat immerhin bis 2006 durchgehalten.

Mein nächster Fernseher stammte aus der Hinterlassenschaft meiner Großeltern. Er kostete im Jahr 1992 ca. 12.000 Schilling. Es war ein gutes Gerät, aber kein High End. War ein gutes Angebot beim Mediamarkt. Das war damals fast ein durchschnittliches Monatsgehalt (Anno 1993 habe ich im Ferialjob ca. 11.000 Schilling für einen Monat bekommen). Das Gerät ist 2015 verstorben.

1) Aufsichtsratsvorsitzende sind keine Spitzenverdiener (nicht in dieser Funktion, aber für die meisten ist das ja entweder Zweitjob oder Zusatzeinkommen zur Pension)
2) Das arithmetische Mittel der Nettoeinkommen aller Vollzeit unselbständigen Beschäftigten in Österreich lag 2019 bei 35.683 Euro, dividiert durch 12 ergibt 2.973 Euro im Monat. Um 150 Euro bis 300 Euro bekommst du schon einen vernünftigen Fernseher.
3) Einen Ferialjob, bei dem man ein durchschnittliches Monatsgehalt bekommt, ist mir noch nicht untergekommen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 22. April 2021, 21:15:22
Wer verdient netto über 2900 Euro im Monat!?   ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 22. April 2021, 21:17:16
1) Aufsichtsratsvorsitzende sind keine Spitzenverdiener (nicht in dieser Funktion, aber für die meisten ist das ja entweder Zweitjob oder Zusatzeinkommen zur Pension)
2) Das arithmetische Mittel der Nettoeinkommen aller Vollzeit unselbständigen Beschäftigten in Österreich lag 2019 bei 35.683 Euro, dividiert durch 12 ergibt 2.973 Euro im Monat. Um 150 Euro bis 300 Euro bekommst du schon einen vernünftigen Fernseher.
3) Einen Ferialjob, bei dem man ein durchschnittliches Monatsgehalt bekommt, ist mir noch nicht untergekommen.
Ad 1: ok, der Punkt geht an dich.
Ad 2: wichtig ist das Medianeinkommen. Und schau einmal, was derzeit in Inseraten so als Bruttogehalt angeboten wird. Das liegt für nicht-akademische Jobs bei ca. 2000 Euro.
Ad 3: deswegen habe ich auch mein Gehalt niedriger als den Durchschnitt angegeben. Übrigens, als Briefträger habe ich 1999 in sechs Wochen insgesamt ca. 20.000 Schilling bekommen, da war das aliquote 13. und 14. Gehalt ebenso schon drin wie auch der ausgezahlte Urlaubsanspruch.

Zu den Fernseherpreisen. Gut, ich habe 2015 einen 48-Zöller um 550 gekauft. So was leistet man sich ein Mal in 15 Jahren. Gut möglich, dass seither die Preise verfallen sind. Kleinere sind sicher günstiger. Aber das Erlebnis auf so einem Gerät ist auch etwas Anderes.
Wenn man sich anschaut, was es sonst für Geräte gibt, mit Hyper-HD und was weiß ich was, für zwei Tausender aufwärts, finde ich nicht, dass ich da einen dekadenten Kauf gemacht habe. Lebensnotwendig war es natürlich nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 22. April 2021, 23:22:25
Zu den Fernseherpreisen. Gut, ich habe 2015 einen 48-Zöller um 550 gekauft. So was leistet man sich ein Mal in 15 Jahren.

Der wird aber keine 15 Jahre halten!  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 23. April 2021, 08:41:44
Um wieder zum Thema zu kommen *): Verkehrspolitik der Stadtkoalition!

Heute läuft die Einspruchsfrist für das UVP-Verfahren "Attraktivierung der Verbindungsbahn" ab. Bislang ist es ja so, dass der Attraktivierungseffekt mehr auf seiten der Bundesbahn liegt denn auf seiten der örtlichen Wohnbevölkerung. Wäre gespannt, ob der pinke Koalitionspartner die SPÖ dazu bringt, das Paket nochmals aufzuschnüren. Zumindest die im Bezirk durch die NEOS unterstützten Anträge müssten das eigentlich bedingen.

*) Auch wenn ein Fernseher notwendig ist, zumindest ein bisserl was über das zu erfahren, was in Sachen Verkehrspolitik läuft   ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 23. April 2021, 09:06:09
Bislang ist es ja so, dass der Attraktivierungseffekt mehr auf seiten der Bundesbahn liegt denn auf seiten der örtlichen Wohnbevölkerung.

Weil die örtliche Wohnbevölkerung nichts von den beiden zusätzlichen Stationen, einem 15-min-Takt und wegfallenden Wartezeiten in der Hietzinger Hauptstraße hat?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: S. Böck am 23. April 2021, 09:24:59
Bislang ist es ja so, dass der Attraktivierungseffekt mehr auf seiten der Bundesbahn liegt denn auf seiten der örtlichen Wohnbevölkerung.

Weil die örtliche Wohnbevölkerung nichts von den beiden zusätzlichen Stationen, einem 15-min-Takt und wegfallenden Wartezeiten in der Hietzinger Hauptstraße hat?

Weil die Zeiten, in denen Stadt- bzw. Bezirksteile durch Mauern getrennt werden, eigentlich vorbei sein sollten...!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 23. April 2021, 09:29:28
Dafür darf die örtliche Wohnbevölkerung aber die Krot von geschlossenen EKs schlucken, die Klassifizierung der Strecke als Hochleistungsstrecke (auch wenn es im Verfahren nicht so klingt,im Nachhinein kommt es so) mit nächtlichem, massiven Güterverkehr (denkt an den Plan des Breitspurterminals - auch bei der Planung des Wildschweintunnels war von Hauptbahnhof noch keine Rede!), von ungeklärten Situationen (Kreuzung Versorgungsheimstraße#Lainzer Straße), ...

Attraktiv derzeit nur für die Bahn!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 23. April 2021, 09:33:12
Nächtlichen Gütervekehr kann die Bahn auch auf der Bestandsstrecke führen. Aber gut, die Hietzinger (also zumindest die lauten) wollen wahrscheinlich das schlechteste aus beiden Welten: mehr Bahnlärm, ohne durch neue Stationen und wegfallende Wartezeiten an der Hietzinger Hauptstraße zu profitieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 23. April 2021, 09:46:21
Nächtlichen Gütervekehr kann die Bahn auch auf der Bestandsstrecke führen.

Ja leider. Man hat uns ja anlässlich des Projektes Wildschweintunnel erklärt: Alles unterirdisch, nur attraktiver Schnellbahnverkehr oben!

Und wenn auf der "alten" Verbindungsbahntrasse wie versprochen nur Schnellbahnverkehr läuft, wäre eine Tieflage leicht möglich.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 23. April 2021, 10:21:57
Nächtlichen Gütervekehr kann die Bahn auch auf der Bestandsstrecke führen.

Ja leider. Man hat uns ja anlässlich des Projektes Wildschweintunnel erklärt: Alles unterirdisch, nur attraktiver Schnellbahnverkehr oben!

Und wenn auf der "alten" Verbindungsbahntrasse wie versprochen nur Schnellbahnverkehr läuft, wäre eine Tieflage leicht möglich.

... weil Güterzüge nicht durch Tunnel fahren können? Gegen die Strecke in Tieflage sprachen vor allem die zusätzlichen Kosten (auch durch die dann viel aufwändigere Querung des Wienflusses), und nicht, dass man Güterzüge drüber fahren lassen möchte.

Irgendwie erinnert mich die Situation an den Wiederaufbau der Dresdner Bahn in Berlin-Lichtenrade - da hat man auch jahrelang um einen Tunnel gekämpft, dummerweise dort mit Rückendeckung aus der hohen Landespolitik, weil der damalige Regierende Bürgermeister aus Lichtenrade kam. Ergebnis: alles, was man erreicht hat, war eine Verzögerung des Projektes, das nun doch genau so wie geplant gebaut wird, aber keine Verbesserungen für den Ortsteil selbst. Wäre man konstruktiv statt mit einer Totalblockade und einer Alles-oder-nichts-Haltung rangegangen, hätte man vielleicht einen zweigleisigen Ausbau der S-Bahnstrecke, neue S-Bahn-Stationen, einen Regionalbahnhalt und/oder einen S-Bahn-Abzweig Richtung Flughafen rausschlagen können, so hat man halt nichts bekommen.

Gut, in Hietzing bekommt man wenigstens zwei neue Stationen und in Speising kürzere Umsteigewegee zwischen S-Bahn und sonstigem Stadtverkehr. Aber auch da wäre die Frage, ob man durch eine konstruktive Haltung mehr rausholen könnte als durch populistische "Baut die Strecke in Tieflage"-Forderungen, z.B. Lärmschutzwände aus Glas (und dazu noch möglichst niedrig) und mehr Querungsmöglichkeiten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 23. April 2021, 10:55:50
(...) Aber auch da wäre die Frage, ob man durch eine konstruktive Haltung mehr rausholen könnte als durch populistische "Baut die Strecke in Tieflage"-Forderungen, z.B. Lärmschutzwände aus Glas (und dazu noch möglichst niedrig) und mehr Querungsmöglichkeiten. (...)

Du warst offenbar bei den vielen Gesprächen mit den ÖBB dabei und hast festgestellt, dass man seitens den ÖBB sehr kompromissbereit war - nur: Die bösen Hietzingerinnen und Hietzinger wollten nicht!

Wir wollen übrigens nicht mehr Querungsmöglichkeiten sondern nur die vorhandenen beibehalten.

Das, was hier geplant ist, bildet eine Mauer und hat einige neuralgische Stellen (z.B. wie erwähnt die nicht im UVP-Verfahren enthaltene wichtige Kreuzung Versorgungsheimstraße#Lainzer Straße, die "Verbreiterung der Stranzenbergbrücke" ist auch noch mit der zwar notwendigen, aber schlecht geplanten Bushaltestelle ein großes Fragezeichen). Und ich denke, dass Du nicht sehr erfreut wärst, wenn vor Dein bislang sonniges Wohnzimmer eine rund 10m hohe S-Bahnstation hingeklotzt wird.

Und es ist ein Jahrhundertbauwerk - da kommt es auf zwei weitere Jahre kluger Planung nicht an.

Würden ALLE Güterzüge durch den Tunnel fahren, gäbe es wohl kein so großes Problem: Allein das Gegenteil ist der Fall
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Paulchen am 23. April 2021, 10:57:23
Wer verdient netto über 2900 Euro im Monat!?   ::)

Wenn man mit 12 Monatsgehältern rechnet, kommt das raus. Wenn man, wie allgemein üblich, mit 14 Monatsgehältern rechnet, muss man aufgrund der steuerlichen Begünstigung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld vom Bruttogehalt ausgehen. Da liegt das arithmetische Mittel bei 52.559 Euro im Jahr, das sind dann im Monat 3.754 Euro brutto oder 2.409 Euro netto (ohne weitere steuerliche Begünstigungen).

Interessanter als das arithmetische Mittel finde ich im Übrigen den Median (50% verdienen mehr, 50% weniger). Der liegt brutto bei 43.719 Euro jährlich oder 3.122 Euro monatlich, netto entspricht das 2.107 Euro. Der große Unterschied zum arithmetischen Mittel entsteht durch eine kleine Gruppe an Leuten, die extrem viel verdienen.

Für ca. 2.900 Euro netto im Monat benötige ich ein Bruttogehalt von ca. 4.800 Euro im Monat, das sind 67.200 Euro im Jahr. Das dürften knapp 20 Prozent der ganzjährig Vollzeitbeschäftigten erreichen.

Datenquelle: Statistik Austria (https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/soziales/personen-einkommen/jaehrliche_personen_einkommen/index.html)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 23. April 2021, 11:08:28
@Verbindungsbahn: ich denke mittlerweile, am besten sollte man einfach alles im Bestand lassen und trotzdem alle 15 Minuten eine S80 fahren lassen (was von den verfügbaren Trassen her locker möglich wäre). Dann könnt ihr mit euren Querungen glücklich werden. :P

Würden ALLE Güterzüge durch den Tunnel fahren, gäbe es wohl kein so großes Problem: Allein das Gegenteil ist der Fall

Gäääähn.

Zum gefühlt zehnten Mal: es geht einfach nicht alles über eine zweigleisige Tunnelstrecke. Alternative: je Zug fahren entsprechend viele (im Durchschnitt wahrscheinlich ~60-80) zusätzliche LKW. Die stellen dann übrigens eine tatsächliche Gefährdung und Minderung der Lebensqualität für die Hietzinger Bevölkerung dar.

Und ich denke, dass Du nicht sehr erfreut wärst, wenn vor Dein bislang sonniges Wohnzimmer eine rund 10m hohe S-Bahnstation hingeklotzt wird.

Auch hier zum widerholten Male: wie viele Leute betrifft das im Verhältnis zu den durch die Haltestelle positiv betroffenen Menschen? 3-5 Promille? Verkehrspolitik geht einfach nicht mit einer "Mach es allen Recht"-Mentalität. Ich hätte mich übrigens Jahrzehnte meines Lebens als unmittelbarer Anrainer der Verbindungsbahn über eine S-Bahn-Station vor meinem Wohnhaus gefreut, die hätte mir in Summe ein paar zehntausend Stunden sinnlose Ums-Eck-Fahrerei erspart. Stattdessen gab es Fernverkehr, vorbeifahrende S-Bahnen und eine Menge Güterverkehr (kein Vergleich zum heutigen und zukünftigen Aufkommen).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 23. April 2021, 11:33:44
@Verbindungsbahn: ich denke mittlerweile, am besten sollte man einfach alles im Bestand lassen und trotzdem alle 15 Minuten eine S80 fahren lassen (was von den verfügbaren Trassen her locker möglich wäre). Dann könnt ihr mit euren Querungen glücklich werden. :P

Am besten natürlich so, dass die Schranken in der Hietzinger Hauptstraße allein wegen der S80 alle 7,5 min unten sind.  >:D

Zum gefühlt zehnten Mal: es geht einfach nicht alles über eine zweigleisige Tunnelstrecke. Alternative: je Zug fahren entsprechend viele (im Durchschnitt wahrscheinlich ~80) zusätzliche LKW. Die stellen dann übrigens eine tatsächliche Gefährdung und Minderung der Lebensqualität für die Hietzinger Bevölkerung dar.

Nein, die fahren ja dann anderswo und gefährden und belästigen dort die Menschen. Das ist den NIMBYs dann egal.

Auch hier zum widerholten Male: wie viele Leute betrifft das im Verhältnis zu den durch die Haltestelle positiv betroffenen Menschen? 3-5 Promille?

Vor allem ist es auch ziemlich ich-bezogen, aus der persönlichen Betroffenheit zu schlussfolgern, dass "die Hietzinger" nichts vom Ausbau haben, während ausschließlich die ÖBB davon profitieren. Wie mehrfach von uns beiden gesagt, im Grunde brauchen die ÖBB den Ausbau überhaupt nicht, sie können auch ganz ohne Ausbau massig S-Bahnen und Güterzüge über die Verbindungsbahn leiten. Vielleicht sollten sich auch die lauten unter den Hietzingern einmal mit dem Gedanken anfreunden, dass es keine Tunnelstrecke bzw. Strecke in Tieflage geben wird - entweder, die Strecke bleibt, wie sie ist oder sie wird in geplanter Form ausgebaut (allenfalls irgendwas dazwischen). Also entweder Wartezeiten an der Hietzinger Hauptstraße für alle und keine S-Bahn-Station für niemanden, damit ein paar wenige weiterhin Sonnenlicht haben, oder zusätzliche S-Bahn-Stationen und keine Wartezeiten an der Hietzinger Hauptstraße für alle, dafür weniger Sonnenlicht für wenige.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 23. April 2021, 13:57:34
Vor allem ist es auch ziemlich ich-bezogen, aus der persönlichen Betroffenheit zu schlussfolgern, dass "die Hietzinger" nichts vom Ausbau haben, während ausschließlich die ÖBB davon profitieren. Wie mehrfach von uns beiden gesagt, im Grunde brauchen die ÖBB den Ausbau überhaupt nicht, sie können auch ganz ohne Ausbau massig S-Bahnen und Güterzüge über die Verbindungsbahn leiten. Vielleicht sollten sich auch die lauten unter den Hietzingern einmal mit dem Gedanken anfreunden, dass es keine Tunnelstrecke bzw. Strecke in Tieflage geben wird - entweder, die Strecke bleibt, wie sie ist oder sie wird in geplanter Form ausgebaut (allenfalls irgendwas dazwischen). Also entweder Wartezeiten an der Hietzinger Hauptstraße für alle und keine S-Bahn-Station für niemanden, damit ein paar wenige weiterhin Sonnenlicht haben, oder zusätzliche S-Bahn-Stationen und keine Wartezeiten an der Hietzinger Hauptstraße für alle, dafür weniger Sonnenlicht für wenige.

Könnte man nicht einfach alles lassen wie es ist und für den Verkehr Unterführungen bauen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 23. April 2021, 14:14:51
Und was sollen nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer machen? Verkehr != Autoverkehr!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 23. April 2021, 21:39:24
Auch hier zum widerholten Male: wie viele Leute betrifft das im Verhältnis zu den durch die Haltestelle positiv betroffenen Menschen? 3-5 Promille? Verkehrspolitik geht einfach nicht mit einer "Mach es allen Recht"-Mentalität. Ich hätte mich übrigens Jahrzehnte meines Lebens als unmittelbarer Anrainer der Verbindungsbahn über eine S-Bahn-Station vor meinem Wohnhaus gefreut, die hätte mir in Summe ein paar zehntausend Stunden sinnlose Ums-Eck-Fahrerei erspart. Stattdessen gab es Fernverkehr, vorbeifahrende S-Bahnen und eine Menge Güterverkehr (kein Vergleich zum heutigen und zukünftigen Aufkommen).
Genau so ist es und deswegen darf es da keine Verzögerungen durch wehleidige und gewohnheitsbestimmte Anrainer mehr geben (die im Übrigen, sobald es fertig ist und sie sich daran gewöhnt und die eigenen Vorteile, die es bringen wird, erkannt haben, nichts anderes mehr haben werden wollen. Ist immer so bei solchen Bauvorhaben).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 24. April 2021, 01:25:56
Könnte man nicht einfach alles lassen wie es ist und für den Verkehr Unterführungen bauen?
Wo hast du Platz für Unterführungen? Für eine 2-spurige Unterführung brauchst dort 4 Fahrspuren und 4 Gehsteige.
2 Fahrspuren und 2 Gehsteige für die Unterführung
2 Fahrspuren und 2 Gehsteige für die Zufahrt/den Zugang zu den Grundstücken, die im Bereich der Rampen liegen.

Jetzt schau dir das auf wien.at/Stadtplan an, wie viel Platz man hat.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 04. Mai 2021, 09:39:32
Wiener Klimapolitik:
+ wir weihen in Stammersdorf den Regionalpark DreiAnger ein.
+ wir bewerben in allen Presseaussendungen die gute öffentliche Erreichbarkeit (u.a. 30 und 31)

- wir reisen im SUV Konvoi an um das zu tun.
https://www.krone.at/2405047

hat die Bim einen Anti-SPÖ-Mechanismus drin, oder warum kann man da nicht mal mit positiver Vorbildwirkung voran gehen?

Unser grüner Gesundheitsminister fuhr ja zu seiner Angelobung auch per Tramway, also scheinbar dürfte das Benutzen von Öffis nicht schädlich für "die da oben" sein....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 04. Mai 2021, 10:45:24
Man erzählt ja, dass Bundespräsident Körner aus Grinzing mit der Straßenbahn ins Büro fuhr, Bundespräsident Klestil als Sohn eines Straßenbahners war weniger bim-affin, der Salon 10 als ÖBB-Salonwagen des Bundespräsidenten genügte noch der Queen bei ihrem Österreichbesuch, nach Bundespräsident Kirchschläger war der im Heizhaus Strasshof stehende Waggon kein "Thema" mehr. Tempora mutantur!

Man hätte ja in Fahrgemeinschaften auch mit dem Taxi nach Stammersdorf fahren können ... Der Bildberichterstatterin sei Dank ausgesprochen!

Wasser predigen und Wein trinken - nix Neues!

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 04. Mai 2021, 10:59:47
Passt herrlich zum realitätsfremden Dasein der Nomenklatura.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 04. Mai 2021, 11:27:34
Was leider durch die SUVs verdeckt ist: die Sänften, mit denen die Herrschaften dann eine Runde durch den Regionalpark getragen wurden, um nicht den gleichen Boden wie der (womöglich auch noch Öffis nutzende!) Pöbel berühren zu müssen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 04. Mai 2021, 11:32:01
Man erzählt ja, dass Bundespräsident Körner aus Grinzing mit der Straßenbahn ins Büro fuhr, Bundespräsident Klestil als Sohn eines Straßenbahners war weniger bim-affin, der Salon 10 als ÖBB-Salonwagen des Bundespräsidenten genügte noch der Queen bei ihrem Österreichbesuch, nach Bundespräsident Kirchschläger war der im Heizhaus Strasshof stehende Waggon kein "Thema" mehr.
Ich weiß schon, es muss früher alles besser gewesen sein, aber Van der Bellen absolviert immer wieder Staatsbesuche per Zug (etwa nach Südtirol oder nach Warschau). Und in der U-Bahn kann man ihn auch hie und da sehen.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 04. Mai 2021, 11:41:41
Was erfreulich ist ... falls nicht die Dienstkutsche extra unterwegs nachfährt  ;) - wie es uns andere vorgezeigt haben.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 04. Mai 2021, 15:24:13
Man erzählt ja, dass Bundespräsident Körner aus Grinzing mit der Straßenbahn ins Büro fuhr, Bundespräsident Klestil als Sohn eines Straßenbahners war weniger bim-affin, der Salon 10 als ÖBB-Salonwagen des Bundespräsidenten genügte noch der Queen bei ihrem Österreichbesuch, nach Bundespräsident Kirchschläger war der im Heizhaus Strasshof stehende Waggon kein "Thema" mehr.
Ich weiß schon, es muss früher alles besser gewesen sein, aber Van der Bellen absolviert immer wieder Staatsbesuche per Zug (etwa nach Südtirol oder nach Warschau). Und in der U-Bahn kann man ihn auch hie und da sehen.
Auch VdBs Vorgänger Fischer ist gerne zu Fuß in die Hofburg gegangen. Weit ist es ja nicht gewesen, aber trotzdem.

Die "Dienstkutsche", wie maybreeze das nennt, ist natürlich in Form von Personenschutz immer dabei. Da braucht man nicht drum herumreden. Aber es geht um die Symbolwirkung "einer wie wir", und sowohl dem Fischer als auch VdB nehme ich das sogar ab.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tunafish am 04. Mai 2021, 15:45:40
Mit persönlich ist es relativ egal, ob ein Politiker die Öffis verwendet oder nicht. Für so bekannte Persönlichkeiten ist die Öffi-Verwendung sicher durch die Erkennbarkeit und Ansprechbarkeit einfach nicht dasselbe wie für uns "Normalos". Ich möchte auf meinem Arbeitsweg jedenfalls eher nicht angesprochen werden.

Wer gerne öfter mit den Öffis fahren könnte ist die Führungsriege der WL, vielleicht würde das Produkt dadurch besser und vor allem fahrgastfreundlicher.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. Mai 2021, 19:23:00
Im aktuellen "profil" (S. 30ff) gibt es einen Artikel zur aktuellen Verkehrspolitik in Wien. Für Menschen, die ihr folgen, ist nicht viel Neues drin, dennoch ist natürlich jeder kritische Bericht zur Thematik großartig. Der Aufmacher ist auch super: ein Foto der vollen Tangente, dazu der Titel: "So stellt sich die Stadt Wien die Zukunft vor".

Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. Mai 2021, 20:57:41

Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

Ich würde eher sagen, dass die Stadtstraße ein Teil des Konzept Seestadt ist und ohne der Stadtstraße die anderen Straßen den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen können.. Denn eines ist zumindest mir klar. Ein gewisser Teil der Bevölkerung wird in absehbarer Zeit immer noch das eigene KFZ benutzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. Mai 2021, 21:52:51

Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

Ich würde eher sagen, dass die Stadtstraße ein Teil des Konzept Seestadt ist und ohne der Stadtstraße die anderen Straßen den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen können.. Denn eines ist zumindest mir klar. Ein gewisser Teil der Bevölkerung wird in absehbarer Zeit immer noch das eigene KFZ benutzen.

Das scheint mir eher eine selbsterfüllende Prophezeiung zu sein: man baut die Donaustadtautobahn, und anhand des induzierten Verkehrs sagt man dann hinterher, dass sie notwendig gewesen sei.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 10. Mai 2021, 22:07:50
Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

ich glaube, sie war Teil der UVP.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: uk am 10. Mai 2021, 22:29:56
Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

ich glaube, sie war Teil der UVP.
Soweit ich weiß aber nur die Stadtstraße, nicht aber die S1 Spange Seestadt und der Rest der S1 oder der Tunnel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: denond am 11. Mai 2021, 07:58:37

Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

Ich würde eher sagen, dass die Stadtstraße ein Teil des Konzept Seestadt ist und ohne der Stadtstraße die anderen Straßen den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen können.. Denn eines ist zumindest mir klar. Ein gewisser Teil der Bevölkerung wird in absehbarer Zeit immer noch das eigene KFZ benutzen.

Vor zwei Jahren posaunte auch BV Nevrivy ja ganz groß heraus, daß es mit ihm ohne Lobautunnel und S1-Anbindung auch keinen Weiterbau in der Seestadt geben wird. Wo stehen wir heute? Es geht nach wie vor nur um rotes Prestige...
Es gibt nach wie vor kein umfassendes Verkehrskonzept für die Umgebung, man sucht sein Heil derzeit in der Stadtstraße, am Asparner Siegesplatz soll das Haus 7 - das ist das alte Amtshaus - gesperrt und geschleift werden, es müßte schon längst der 25er bis in die Seestadt mitgewachsen sein bzw. verkehren, die Station Aspern Nord nach wie vor sehr schwach frequentiert, man baut ganz einfach d'rauf los, ob der Bezirk im KFZ-Verkehr erstickt, ist eigentlich egal und ich würde meinen, daß der Großteil der hier lebenden Bevölkerung das eigene Fahrzeug benützt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Mai 2021, 08:05:41

Ulli Sima behauptet übrigens im Artikel, ohne Donaustadtstraße dürfe man die Seestadt nicht weiterbauen. Weiß jemand, auf welcher rechtlichen Grundlage sie auf diese Aussage kommt?

Ich würde eher sagen, dass die Stadtstraße ein Teil des Konzept Seestadt ist und ohne der Stadtstraße die anderen Straßen den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen können.. Denn eines ist zumindest mir klar. Ein gewisser Teil der Bevölkerung wird in absehbarer Zeit immer noch das eigene KFZ benutzen.

Das scheint mir eher eine selbsterfüllende Prophezeiung zu sein: man baut die Donaustadtautobahn, und anhand des induzierten Verkehrs sagt man dann hinterher, dass sie notwendig gewesen sei.

Es gibt so etwas wie den Modalen Split des Verkehr. Und wenn man jetzt schon sagt, dass die bestehenden Straßen nur mehr XXXX Fahrten vertragen und eben durch den Modalen Split werden YYYY Fahrten erwartet, das hat das nichts mit selbst erfüllende Prophezeiung zu tun. Außerdem will man ja schon lange die Ortskerne verkehrsberuhigen. Und das geht erst, wenn man den Autofahrern Alternativen anbietet. Und eine Alternative ist nun mal die die Stadtstraße. Die im übrigen zwar als 4-Spurige Straße gebaut wird, jedoch nicht als Autobahn. Und was auch im Zuge der Stadtstraße geplant ist, ist eine P&R Anlage bei der Station Aspern Nord, so dass hoffentlich etliche Pendler aus dem Osten dann dort vom Auto auf die Öffis umsteigen.

Ich habe im übrigen absichtlich keine Zahlen eingetragen, weil ich diese nicht kenne. Ich kann mir nur eben sehr gut vorstellen, was sich bei einer Vollbesiedelung der Seestadt auf den Straßen mit dem MIV abspielt, weil ich aus verschiedenen Gründen eben auch selbst mit dem Auto unterwegs sein muss und schon jetzt immer wieder im Stau stehe. Diese Gründe werde ich hier aber sicherlich nicht erörtern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 11. Mai 2021, 08:25:53
Es gibt so etwas wie den Modalen Split des Verkehr. Und wenn man jetzt schon sagt, dass die bestehenden Straßen nur mehr XXXX Fahrten vertragen und eben durch den Modalen Split werden YYYY Fahrten erwartet, das hat das nichts mit selbst erfüllende Prophezeiung zu tun. Außerdem will man ja schon lange die Ortskerne verkehrsberuhigen. Und das geht erst, wenn man den Autofahrern Alternativen anbietet.

Bei aller Freundschaft, aber das hat nichts mit einer sinnvollen Verkehrspolitik zu tun. Der bestehende Modal Split ist keine Vorgabe, die man erfüllen muss - ganz im Gegenteil. Schon gar nicht, wenn er so mies ist wie in weiten Teilen des 22. Bezirks.

Und wann kommt es endlich in manchen Köpfen an, dass Verkehr keine Naturkonstante ist, sondern durch Angebot (= z.B. Straßeninfrastruktur) grundlegend beeinflusst wird?

Und was auch im Zuge der Stadtstraße geplant ist, ist eine P&R Anlage bei der Station Aspern Nord, so dass hoffentlich etliche Pendler aus dem Osten dann dort vom Auto auf die Öffis umsteigen.

Die Pendler sollen gefälligst nicht bis Wien mit dem eigenen Kfz fahren, sondern bereits im Marchfeld quellnahe zum Wohnort in die Eisenbahn einsteigen. Geht übrigens ab in ein paar Jahren auch ca. doppelt so schnell wie auf der Straße.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 11. Mai 2021, 08:55:25
Und wann kommt es endlich in manchen Köpfen an, dass Verkehr keine Naturkonstante ist, sondern durch Angebot (= z.B. Straßeninfrastruktur) grundlegend beeinflusst wird?

Tja und durch Bevölkerungswachstum, Wirschaftsansiedelungen, Wirtschaftskraft, Mittelstandsbewegungen, Pandemien und und und.


Wenn in einer Gegend in den nächsten Jahren gut und gerne 60.000 neue Einwohner (in 5 Großentwicklungsgebiten + Nachverdichtung) dazu kommen, kannst dir selber ausrechnen, wie sich das da draussen entwickelt wenn man den Öffiverkehr so behandelt wie man ihn in den letzten 10 Jahren (eigentlich 25 Jahre aber dazwischen hat man wenigstens die U-Bahn dorthin verlängert) behandelt hat.
Jetzt sucht man in der Stadtstraße die ultimative Lösung gefunden zu haben, was sie nicht ist. Bestenfalles ein weiteres Puzzleteil. Es fehlen aber Lösungen für den Radverkehr (den überregionalen Sprich den Radpendler), Tramwayachsen, Buskorridore und schlicht für ausreichende Gehsteige (damit meine ich nichtmal die breite sondern schlicht deren einfache existenz). Um Zuge der Stadtstraße werden wenigstens ein paar Radwege und paar Meter Gehweg mitgebaut (nicht an der Stadtstraße aber an ihren Zugangsstraßen).

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Mai 2021, 08:57:31


Die Pendler sollen gefälligst nicht bis Wien mit dem eigenen Kfz fahren, sondern bereits im Marchfeld quellnahe zum Wohnort in die Eisenbahn einsteigen. Geht übrigens ab in ein paar Jahren auch ca. doppelt so schnell wie auf der Straße.

Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken. Und würde ich zum Beispiel vom Haus meiner Eltern zur Bahn fahren, dann bin ich mit dem Auto schon fast bei der U-Bahn. Nur dann habe ich das Problem, dass ich von der P&R-Anlage bis zum Büro die vierfache Zeit benötige, als wenn ich mit dem Auto weiter bis zum Büro fahre. Daher werde ich kaum bei Fahrten vom Haus ins Büro, bzw umgekehrt die Öffis benutzen. Noch dazu, wo ich die Fahrten in Richtung Haus meistens mit diversen Einkäufen kombiniere.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Mai 2021, 09:08:04
Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken. Und würde ich zum Beispiel vom Haus meiner Eltern zur Bahn fahren, dann bin ich mit dem Auto schon fast bei der U-Bahn. Nur dann habe ich das Problem, dass ich von der P&R-Anlage bis zum Büro die vierfache Zeit benötige, als wenn ich mit dem Auto weiter bis zum Büro fahre. Daher werde ich kaum bei Fahrten vom Haus ins Büro, bzw umgekehrt die Öffis benutzen. Noch dazu, wo ich die Fahrten in Richtung Haus meistens mit diversen Einkäufen kombiniere.

Du sprichst das Problem ja geradezu an: Das Autofahren ist viel zu attraktiv (und auch viel zu kostengünstig), deshalb ist der öffentliche Verkehr für viele Pendler kein Anreiz.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 11. Mai 2021, 09:17:59
Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken.

Aber ein großer Teil davon - erst recht, wenn man eben P&R mitberücksichtigt. Und noch einmal: die Marchegger Ostbahn wird in ein paar Jahren nicht wiederzuerkennen sein, was Fahrzeiten und Angebot betrifft. Irgendwelche Horrormeldungen mit vierfach längerer Reisezeit bei ÖV-Nutzung betrifft dann hoffentlich nur mehr ein paar Prozent der dortigen Gesamtbevölkerung - und die sind in einer solchen Rechnung absolut irrelevant.

Ganz nebenbei gibt es im Marchfeld seit kurzem auch ein vertaktetes Regionalbussystem, das doch viele Pendlerbedürfnisse abdecken sollte - man müsste halt einmal über den eigenen Schatten springen und dem ÖV auch im eigenen Kopf eine Chance geben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Mai 2021, 09:43:15
Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken.

Aber ein großer Teil davon - erst recht, wenn man eben P&R mitberücksichtigt. Und noch einmal: die Marchegger Ostbahn wird in ein paar Jahren nicht wiederzuerkennen sein, was Fahrzeiten und Angebot betrifft. Irgendwelche Horrormeldungen mit vierfach längerer Reisezeit bei ÖV-Nutzung betrifft dann hoffentlich nur mehr ein paar Prozent der dortigen Gesamtbevölkerung - und die sind in einer solchen Rechnung absolut irrelevant.

Ganz nebenbei gibt es im Marchfeld seit kurzem auch ein vertaktetes Regionalbussystem, das doch viele Pendlerbedürfnisse abdecken sollte - man müsste halt einmal über den eigenen Schatten springen und dem ÖV auch im eigenen Kopf eine Chance geben.

Da bist du aber im Irrtum. Denn so wie mit einigen Pendler der Ostbahn immer wieder geplaudert habe. Die wohnen zwar ziemlich nahe an der Nbahn nur die Züge, die für sue in Frage kommen, fahren bei ihren Stationen durch. Und um zu denZügen zu kommen, müssten sie etliche Kilometer von Wien wegfahren.

Und was nützen mir die Busse, wenn ich dann immer umsteigezeitenvon >20 min habe. Und muß dann womöglich noch in der Pampa umsteigen. Damit werde ich kaum jemanden auf den ÖV bringen.

Kapiere bitte, dass es einfach nicht möglich ist, alle Pendler auf die Öffis bringen.

Stell dir nur einmal or alle Pendler auf der A2 bei Wr. Neuschadt abzufangen und dann mit der ÖBB nach Wien zu bringen. Das ist etwas, was man von der Kapazität nie schaffen wird.

Das ist so, wie wenn man sagt, man verlagert den LKW-Verkehr komplett auf die Schiene.

Auch das ist ending der Unmöglichkeit.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 11. Mai 2021, 09:55:27
Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken. Und würde ich zum Beispiel vom Haus meiner Eltern zur Bahn fahren, dann bin ich mit dem Auto schon fast bei der U-Bahn. Nur dann habe ich das Problem, dass ich von der P&R-Anlage bis zum Büro die vierfache Zeit benötige, als wenn ich mit dem Auto weiter bis zum Büro fahre. Daher werde ich kaum bei Fahrten vom Haus ins Büro, bzw umgekehrt die Öffis benutzen. Noch dazu, wo ich die Fahrten in Richtung Haus meistens mit diversen Einkäufen kombiniere.

Du sprichst das Problem ja geradezu an: Das Autofahren ist viel zu attraktiv (und auch viel zu kostengünstig), deshalb ist der öffentliche Verkehr für viele Pendler kein Anreiz.

Daran wird sich auch nichts ändern, durch die E-Mobilität haben die Leute ein ruhiges Gewissen. Einzig das neue Parkzonenmodell wird für einige ein Problem darstellen, aber selbst da gibt es mittlerweile genug Garagenanbieter...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Mai 2021, 09:57:29
Kapiere bitte, dass es einfach nicht möglich ist, alle Pendler auf die Öffis bringen.

Es ist kein Naturgesetz, dass jemand Pendler sein muss.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 11. Mai 2021, 10:27:53
Es gibt so etwas wie den Modalen Split des Verkehr. Und wenn man jetzt schon sagt, dass die bestehenden Straßen nur mehr XXXX Fahrten vertragen und eben durch den Modalen Split werden YYYY Fahrten erwartet, das hat das nichts mit selbst erfüllende Prophezeiung zu tun. Außerdem will man ja schon lange die Ortskerne verkehrsberuhigen. Und das geht erst, wenn man den Autofahrern Alternativen anbietet.

Bei aller Freundschaft, aber das hat nichts mit einer sinnvollen Verkehrspolitik zu tun. Der bestehende Modal Split ist keine Vorgabe, die man erfüllen muss - ganz im Gegenteil. Schon gar nicht, wenn er so mies ist wie in weiten Teilen des 22. Bezirks.

Richtig. Wenn jemand bei 1,60 m 120 kg wiegt, zieht er ja auch nicht die Schlussfolgerung, dass er nun noch mehr Hamburger essen muss, um seinen Körper mit der notwendigen Energie zu versorgen.

Und was auch im Zuge der Stadtstraße geplant ist, ist eine P&R Anlage bei der Station Aspern Nord, so dass hoffentlich etliche Pendler aus dem Osten dann dort vom Auto auf die Öffis umsteigen.

Die Pendler sollen gefälligst nicht bis Wien mit dem eigenen Kfz fahren, sondern bereits im Marchfeld quellnahe zum Wohnort in die Eisenbahn einsteigen. Geht übrigens ab in ein paar Jahren auch ca. doppelt so schnell wie auf der Straße.

Noch besser wäre natürlich, wenn es zusätzlich auch in NÖ eine auf die Bahn ausgerichtete Radinfrastruktur gäbe - also die Möglichkeit, sicher mit dem Rad von den Orten zu den Bahnhöfen zu kommen und dort sein Rad abzustellen. Natürlich als Ergänzung, nicht als Ersatz für P+R - aber gerade dort, wo die Ortschaften 1-2 km von den Bahnhöfen entfernt sind, ist das Fahrrad im flachen Marchfeld eine ideale Ergänzung (oder hätte zumindest das Potential dazu).

Klar wäre das das optimale. Aber es wohnt nicht jeder an der Bahnstrecken. Und würde ich zum Beispiel vom Haus meiner Eltern zur Bahn fahren, dann bin ich mit dem Auto schon fast bei der U-Bahn. Nur dann habe ich das Problem, dass ich von der P&R-Anlage bis zum Büro die vierfache Zeit benötige, als wenn ich mit dem Auto weiter bis zum Büro fahre. Daher werde ich kaum bei Fahrten vom Haus ins Büro, bzw umgekehrt die Öffis benutzen. Noch dazu, wo ich die Fahrten in Richtung Haus meistens mit diversen Einkäufen kombiniere.

Der weitere Straßenausbau führt dazu, dass die Verkehrsströme noch viel weiter ausfransen, also noch viel mehr solcher Wege überhaupt erst entstehen, die mit dem ÖV oder anderen umweltfreundlichen Verkehrsträgern nicht aufzufangen sind. Der Autoverkehr steigt - und schon muss man die nächste Straße "zur Entlastung" bauen, weil ja nicht jeder an der Bahn wohnen kann und das mit dem ÖV alles viel zu lange dauert. Ein Teufelskreis.

Hier ging's übrigens um Simas Argument, es brauche die Donaustadtautobahn, um die Seestadt weiterbauen zu können. Die Seestadt hat eine U-Bahnanbindung, und sie hat die Ostbahn - und beide bedienen ähnliche Verkehrsströme, die auch die Donaustadtautobahn bedienen wird (weitere könnten durch Straßenbahnstrecken gut abgefangen werden).

Und was nützen mir die Busse, wenn ich dann immer umsteigezeitenvon >20 min habe. Und muß dann womöglich noch in der Pampa umsteigen. Damit werde ich kaum jemanden auf den ÖV bringen.

Jetzt ernsthaft: wir müssen eine halbe Milliarde Euro für eine De-Facto-Autobahn ausgeben, statt einfach Fahrpläne aufeinander abzustimmen?

Wie viele Jahrzehnte hätte man eigentlich das bis Jänner gültige Öffi-Angebot an Wochenenden in der Früh mit einer halben Milliarde weiter finanzieren können? Und da hat man es ja noch nicht mal geschafft, aufeinander abstimmbare Intervalle zu schaffen, sondern neben 30- und 15-min-Intervallen noch 20-min-Takte eingeführt.

Mal angenommen, man investierte die knapp 2 Mrd. EUR für die Donaustadtautobahn und den Lobautunnel stattdessen in den ÖPNV, Rad- und Fußwege - was könnte man dadurch wohl alles erreichen?

Stell dir nur einmal or alle Pendler auf der A2 bei Wr. Neuschadt abzufangen und dann mit der ÖBB nach Wien zu bringen. Das ist etwas, was man von der Kapazität nie schaffen wird.

Du unterschätzt die Kapazitäten im Bahnverkehr und überschätzt die im Autoverkehr (vor allem im Berufsverkehr, wenn in vielen Autos nur eine Person sitzt). Wenn die Pottendorfer Linie einmal fertig ist, können die Kapazitäten auf der Südbahn erhöht werden - ebenso durch einen größeren Anteil an Doppelstockwagen und längere Züge. Ein fiktiver Doppelstockzug mit zehn Wagen (gut, der bräuchte eine entsprechend stark Lok, ggf. zwei) könnte über 1.100 Menschen sitzend transportieren (https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/im-zug/unsere-zuege/doppelstock). Das entspricht bei 1,2 Personen pro Auto einem knapp 2 km langen Stau auf der dreispurigen Südautobahn - ein einziger langer Doppelstockzug, und die Stehplätze sind noch gar nicht mitgerechnet. Es ist bei der Bahn-Kapazität noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. (Jaja, ich weiß, geht alles nicht, weil vielleicht einige Bahnsteige zu kurz für diesen Zug sind - deshalb gleich präventiv der Hinweis, dass dieser Zug ja nicht in Hintertupfingen halten muss.)

Aber was hat das mit der Donaustadtautobahn zu tun? Im Marchfeld reden wir doch von einer viel geringeren Einwohnerzahl und deshalb auch viel weniger Wien-Pendlerinnen und Pendler und Wien-Pendler als von der Südbahnachse.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 11. Mai 2021, 11:41:54
Zitat
Aber ein großer Teil davon - erst recht, wenn man eben P&R mitberücksichtigt. Und noch einmal: die Marchegger Ostbahn wird in ein paar Jahren nicht wiederzuerkennen sein, was Fahrzeiten und Angebot betrifft. Irgendwelche Horrormeldungen mit vierfach längerer Reisezeit bei ÖV-Nutzung betrifft dann hoffentlich nur mehr ein paar Prozent der dortigen Gesamtbevölkerung - und die sind in einer solchen Rechnung absolut irrelevant.

Ganz nebenbei gibt es im Marchfeld seit kurzem auch ein vertaktetes Regionalbussystem, das doch viele Pendlerbedürfnisse abdecken sollte - man müsste halt einmal über den eigenen Schatten springen und dem ÖV auch im eigenen Kopf eine Chance geben.

Da bist du aber im Irrtum. Denn so wie mit einigen Pendler der Ostbahn immer wieder geplaudert habe. Die wohnen zwar ziemlich nahe an der Nbahn nur die Züge, die für sue in Frage kommen, fahren bei ihren Stationen durch. Und um zu denZügen zu kommen, müssten sie etliche Kilometer von Wien wegfahren.

Und was nützen mir die Busse, wenn ich dann immer umsteigezeitenvon >20 min habe. Und muß dann womöglich noch in der Pampa umsteigen. Damit werde ich kaum jemanden auf den ÖV bringen.

Kapiere bitte, dass es einfach nicht möglich ist, alle Pendler auf die Öffis bringen.

Warum musst du mir immer das Wort im Mund umdrehen? Deine Art zu diskutieren ist wieder einmal äußerst mühsam. Ich bitte dich, vor allem das fett geschriebene zu beachten:

Ich habe nirgends etwas von allen Pendlern geschrieben. Nur weil es für einen gewissen Anteil der Marchfeldbewohner vielleicht momentan mühsam ist, den ÖV zu nutzen, trifft das bei weitem nicht auf alle zu, die derzeit mit dem MIV nach Wien fahren. Ich habe des weiteren geschrieben, dass die Marchegger Ostbahn momentan ausgebaut wird (so nebenbei um ein paar Hundert Millionen Steuergeld). Dadurch werden sich ebenfalls deutliche Verbesserungen für den schienengebundenen Nahverkehr im Marchfeld ergeben. In vielen Bereichen, die nicht fußläufig oder für B&R/P&R von/zur Marchegger Ostbahn, Nordbahn oder Flughafenstrecke südliche der Donau in Frage kommen, gibt es ein vertaktetes Regionalbussystem, beispielsweise für alle Orte entlang der B3 (da brauchst du auch kein einziges Mal umsteigen!). Was abgesehen davon noch an Marchfeldbewohnern ohne brauchbaren ÖV-Anschluss übrig bleibt, ist von der Quantität her - gelinde gesagt - vollkommen wurscht, die sollen von mir aus mit dem Auto bis zum Stephansplatz fahren.

Die nächste Ebene, nämlich dass es ebenso kein Naturgesetz ist, dass ein Pendler ein Pendler sein muss, wurde ebenfalls schon mehrfach genannt.

Dein Vergleich mit der Südbahn ist nicht einmal mehr ein Äpfel-Birnen-Vergleich, das ist ein Obstsalat.

@abc: ich kann mich dem nur anschließen. Die Kapazität der Bahn wird von vielen massiv unterschätzt. Es wird ja auch fieberhaft daran gearbeitet, dass man die theoretischen Kapazitäten in Zukunft auch wirklich sinnvoll nutzen wird können - siehe die diversen Infrastrukturausbauten, die im ÖBB-Rahmenplan enthalten sind sowie die Konzepte, die im aktuell gültigen Verkehrsdienstevertrag in der Ostregion vereinbart sind. Das geht aber natürlich nicht über Nacht.


Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 11. Mai 2021, 11:52:04
Das passt auch hierher, zwar eine etwas polemische Kolumne, aber passt wie die Faust aufs Aug':

der Standard, 9.5.2021, https://www.derstandard.at/story/2000126339599/kann-ulli-sima-rad-fahren?ref=article

Zitat
Auf PR-Bildern zeigt Wiens längstdienende Stadträtin gern ihr Engagement für die Radfahrer der Stadt. Aber weiß sie dabei überhaupt, wovon Sie spricht?

...

Das einzige bekannte Bild von Sima am (!) Rad ist über zehn Jahre alt. Es stammt von der Eröffnung des Wienfluss-Radweges. "Simas Rad", so eine Zeitzeugin, "wurde im Kleinlaster gebracht und gleich wieder weggebracht."

Wenn sozusagen schon Entscheidungsträger nicht alle Optionen überblicken wollen, wie kann man dann eine fundierte Pendelentscheidung von Normalbürgern erwarten?

Gerade das Marchfeld böte gute Bedingungen für einen Öffiausbau, weil die Siedlungen und Dörfer noch recht kompakt sind. Kommen Autobahnen, wird sich das rasch ändern. Eine weitere Chance verpasst.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 11. Mai 2021, 13:26:21
@abc: ich kann mich dem nur anschließen. Die Kapazität der Bahn wird von vielen massiv unterschätzt. Es wird ja auch fieberhaft daran gearbeitet, dass man die theoretischen Kapazitäten in Zukunft auch wirklich sinnvoll nutzen wird können - siehe die diversen Infrastrukturausbauten, die im ÖBB-Rahmenplan enthalten sind sowie die Konzepte, die im aktuell gültigen Verkehrsdienstevertrag in der Ostregion vereinbart sind. Das geht aber natürlich nicht über Nacht.

Die Bahn wird viell. deswegen unterschätzt, weil sie für ihre Kapazität "zu" wenig Platz braucht, da sie sehr effizient ist.

Die Autobahn wirkt durch ihren völlig ineffizienten Platzverbrauch viel leistungsfähiger, als sie ist; so eine Art "optischer Vorrang".
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 11. Mai 2021, 14:45:14
@abc: ich kann mich dem nur anschließen. Die Kapazität der Bahn wird von vielen massiv unterschätzt. Es wird ja auch fieberhaft daran gearbeitet, dass man die theoretischen Kapazitäten in Zukunft auch wirklich sinnvoll nutzen wird können - siehe die diversen Infrastrukturausbauten, die im ÖBB-Rahmenplan enthalten sind sowie die Konzepte, die im aktuell gültigen Verkehrsdienstevertrag in der Ostregion vereinbart sind. Das geht aber natürlich nicht über Nacht.

Die Bahn wird viell. deswegen unterschätzt, weil sie für ihre Kapazität "zu" wenig Platz braucht, da sie sehr effizient ist.

Die Autobahn wirkt durch ihren völlig ineffizienten Platzverbrauch viel leistungsfähiger, als sie ist; so eine Art "optischer Vorrang".

Das stimmt. Und ich könnte mir vorstellen, dass dieser Effekt auch dazu beiträgt, dass die Bedeutung des Autos im Stadtverkehr gemeinhin überschätzt wird, obwohl ja drei Viertel der Wege in Wien nicht mit dem Auto zurückgelegt werden: es nimmt einfach so unglaublich viel Platz ein, dass aus Sicht vieler offensichtlich ganz viele Leute darauf angewiesen sein müssen!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 11. Mai 2021, 16:15:54
Daher die häufige Aussage: wenn alle statt mit dem Auto mit der Bim fahren würden, würde sich das nie ausgehen. Genau umgekehrt wäre es richtig.

Was anderes: Letztes Jahr wurde unter Hebein/Lichtenegger am Karmeliterplatz ein angenehmer Wasserspielplatz installiert, der auch sehr gut angenommen wurde. Nun, unter Sima/Nikolai, wurde diese Kühlungsinstallation natürlich nicht mehr aufgebaut  :down:
Na gut, siehs positiv, wenigstens wurden die neuen Bänke noch nicht entfernt. Kommt sicher noch, wenn dann die Schanigärten wieder öffnen...

Man kann den Popup-Aktionismus der Grünen ruhig kritisch sehen. Aber sie haben sich wenigstens etwas überlegt, wie man den öffentlichen Raum trotz Corona und Hitze Sommer etwas attraktiver machen kann. Von Rot kommt da gar nix  >:(
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Mai 2021, 17:32:38
Um die Südbahn für den Pendlerverkehr attraktiv zu machen, müsste man ab Wiener NEustadt die Schnellzüge und den Güterverkehr auf die Pottendorfer legen. Dann muss man sich noch etwas einfallen lassen, wie man den SChnellbahnverkehr so gestaltet, dass die Regionalzüge im 30 Minuten-Intervall ab Payerbach-Reichenau und ab Wiener Neustadt im 15, besser noch im 10 Minuten-Intervall führen kann.
10-Minuten-Intervall wären bei den derzeitigen Doppelstöckern immerhin um die 6.000 - 10.000 Fahrgäste/Stunde oder 5.000 - 8.000 Autos.

Wenn das geschieht, haben die WL ein Problem, die Fahrgäste in Meidlihg weg zu bringen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 11. Mai 2021, 18:16:30
Um die Südbahn für den Pendlerverkehr attraktiv zu machen, müsste man ab Wiener NEustadt die Schnellzüge und den Güterverkehr auf die Pottendorfer legen.
Das ist ja nach dem Ausbau der Pottendorfer Linie meines Wissens nach ohnehin geplant.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Autobusfan am 11. Mai 2021, 20:58:02
Was ist dann aber eigentlich mit den Leuten an der Pottendorfer Linie? Von dort werden ja auch welche nach Wien wollen. Wenn man jetzt den kompletten zwischen Wiener Neustadt und Wien aufenthaltsfreien Verkehr dort drüberleitet, wird es vermutlich bei S60 und REX6 bleiben müssen, oder? Wären bei denen auch Taktverbesserungen möglich/geplant oder bleibt es da dann prinzipiell so, wie es ist?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: highspeedtrain am 11. Mai 2021, 22:20:01
Was ist dann aber eigentlich mit den Leuten an der Pottendorfer Linie? Von dort werden ja auch welche nach Wien wollen. Wenn man jetzt den kompletten zwischen Wiener Neustadt und Wien aufenthaltsfreien Verkehr dort drüberleitet, wird es vermutlich bei S60 und REX6 bleiben müssen, oder? Wären bei denen auch Taktverbesserungen möglich/geplant oder bleibt es da dann prinzipiell so, wie es ist?

Bei der S60 ist ein Halbstundentakt bis Wampersdorf, in der HVZ auch bis Wr Neustadt geplant. REX nach Deutschkreutz stündlich, in der HVZ halbstündlich. Und - zusätzlich zum FV - zeitweise (bis zu Halbstundentalt) eine schnelle NV-Linie nach Wiener Neustadt, teilweise dann via Semmering Basistunnel nach Mürzzuschlag.

Alles laut Entwurf des Verkehrsdienstevertrags.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 11. Mai 2021, 23:48:54
Nun, unter Sima/Nikolai, wurde diese Kühlungsinstallation natürlich nicht mehr aufgebaut  :down:

Dafür ist die Frau H. jetzt weg, das sollte es dir schon wert sein!   >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 12. Mai 2021, 06:48:53
Nun, unter Sima/Nikolai, wurde diese Kühlungsinstallation natürlich nicht mehr aufgebaut  :down:

Dafür ist die Frau H. jetzt weg, das sollte es dir schon wert sein!   >:D
Ich hab sie nicht so schlecht gefunden, vor allem in Kooperation mit der Grünen BV ist im 2. Bezirk einiges weitergegangen. Leider hat Fr. Lichtenegger nicht ganz verstanden, dass der 2. nicht nur aus dem Karmeliterviertel besteht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 12. Mai 2021, 07:48:46
Was anderes: Letztes Jahr wurde unter Hebein/Lichtenegger am Karmeliterplatz ein angenehmer Wasserspielplatz installiert, der auch sehr gut angenommen wurde. Nun, unter Sima/Nikolai, wurde diese Kühlungsinstallation natürlich nicht mehr aufgebaut  :down:

Dafür gibt es bestimmt wieder Nebelduschen an Hitze-Hotspots wie der Prater Hauptallee.  >:D

Wenn das geschieht, haben die WL ein Problem, die Fahrgäste in Meidling weg zu bringen.

Bis es soweit ist, gibt es ja hoffentlich die U2 zum Matzleinsdorfer Platz. Und ein neuer 8er sowie ein vernünftiger Gürtelradweg (nein, kein Zick-Zack-Radweg, an dem man an mehreren Kreuzungen an zwei bis drei natürlich nicht aufeinander abgestimmten Ampeln mit zehn anderen Radfahrenden auf 5 m² warten muss) könnten die U6 von Kurzstreckenverkehren entlasten und dazu beitragen, dass sie die Hauptaufgabe einer U-Bahn übernehmen kann: große Menschenmengen über lange Distanzen befördern.

***

Im Economist vom 1. Mai, S.64,  gab es übrigens anlässlich des von Joe Biden geplanten Infrastrukturprogramms einen Artikel zu den Auswirkungen eines solchen Ausbaus. Neben volkswirtschaftlichen Auswirkungen und der bei Interessierten nicht unbekannten Erkenntnis, dass neu geschaffene Kapazitäten in the long term wieder gefüllt werden, wurde auf eine mir unbekannte kanadische Untersuchung verwiesen: Nathaniel Baum-Snow von der University of Toronto schlussfolgerte aus seinen Untersuchungen, dass US-amerikanische Städte zwischen 1950 und 1990 wegen des Ausbaus der Interstate Highways um 17 % geschrumpft sind - ohne diesen Ausbau wären die Städte um 8 % gewachsen. (Die Primärquelle des Economists scheint diese (https://www.researchgate.net/publication/24091977_Did_Highways_Cause_Suburbanization) zu sein - Download nach Anmeldung.)

Im Grunde also eine weitere Untersuchung, die zeigt: wer ernsthaft meint, durch Schnellstraßen Probleme zu lösen, schadet der Stadt. Er (bzw. ja eher: Sie) fördert nicht nur die Suburbanisierung und den Wegzug von Menschen mit mittleren und hohen Einkommen, er/sie macht auch das Leben in der Stadt schlechter, was wiederum den Wunsch nach der Flucht ins Grüne weiteren Vorschub leistet.

Eins sollte man aber nicht vergessen: Prinzipiell gibt es die Problematik mit induzierten Verkehren natürlich auch für ÖV (verursacht u.a. dadurch, dass eine Beschleunigung des Verkehrs mittelfristig nicht zu kürzeren Reisezeiten, sondern zu längeren Wegen führt). Wichtig ist deshalb, dass die Kapazitäten im Gesamtverkehrssystem (also über alle Verkehrsträger) nicht stärker steigen als die Bevölkerungszahl - der ohne Frage notwendige Ausbau des ÖV muss also im Gegenzug dazu führen, dass Kapazitäten im Straßenverkehr zurückgenommen werden. Ansonsten haben wir am Ende einfach mehr Verkehr, aber sicher nicht weniger Autoverkehr.

Das vor allem bei Sozialdemokraten in Österreich wie in Deutschland beliebte Konzept, einfach beides auszubauen, um ja niemandem weh zu tun, ist grundfalsch und absolut schädlich - für Städte, für die Umwelt, fürs Klima, und wahrscheinlich mittelfristig auch für die Sozialdemokraten selbst: Populismus können FPÖ und "AfD" (und z.T. die ÖVP) viel besser, und Menschen, denen eine evidenzbasierte Politik wichtig ist, gehen dann halt zu Grünen oder Neos (zumal diejenigen, die aus Gewohnheit immer die gleiche Partei ankreuzen, in den nächsten Jahrzehnten aussterben werden). Wer es allen recht machen möchte, macht es niemandem recht.

***

Um die verkehrspolitische Presseschau abzuschließen: in der taz kritisiert ein Potsdamer Verkehrsforscher (https://taz.de/Verkehrsforscher-ueber-Sprache/!5766200&s/), dass unsere Sprache in Bezug auf den Verkehr stark aufs Auto zugeschnitten ist. Er schlägt z.B. vor, Parkplätze als Autolagerflächen zu bezeichnen (finde ich gut :) ), und spricht autobezogene Formulierungen in Presse- und Polizeimeldungen zu Unfällen an.

Letzteres fällt mir zumindest in deutschen Medien tatsächlich sehr negativ auf (in Österreich bekomme ich schlicht weniger Unfallmeldungen mit und kann es deshalb nicht beurteilen): bei einem Unfall Auto gegen Fußgänger gibt es zwei verschiedene Formulierungen - war der Autofahrer schuld, hat er den Fußgänger übersehen - rein sprachlich also eine lässliche Sünde begangen, wer von uns hat noch nie was übersehen? War der Fußgänger schuld, ist er ohne auf den Verkehr zu achten auf die Straße getreten, dieser Unhold! Dabei hat in der Realität der schuldige Autofahrer im Regelfall zwei Regelverstöße begangen: er hat nicht nur nicht auf den Verkehr geachtet, er war auch noch mit einer unangemessenen Geschwindigkeit unterwegs. (Zur Erinnerung: "50" heißt nicht, dass man zwischen 50 und 55 km/h fahren darf, sondern dass man maximal 50 fahren darf - wenn es die Situation erfordert, muss man langsamer fahren.)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 12. Mai 2021, 11:02:32
Auch viele Metaphern stammen aus der Autosprache: durchdrehen, heiß laufen, Vollgas geben, mit angezogene Handbremse fahren, einen Gang zurückschalten, auf Sicht fahren (ganz besonders hässlich i.Z.m. Corona), rechts/links überholen (politisch), eine Schikane (direkt aus dem Motorsport übernommen), (ein Projekt) an die Wand fahren, in Deutschland: Unfallflucht (Urlaub direkt nach Projektschluss), Schattenparker als Derogativ ...

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 12. Mai 2021, 21:39:50
Auch viele Metaphern stammen aus der Autosprache: durchdrehen, heiß laufen, Vollgas geben, mit angezogene Handbremse fahren, einen Gang zurückschalten, auf Sicht fahren (ganz besonders hässlich i.Z.m. Corona), rechts/links überholen (politisch), eine Schikane (direkt aus dem Motorsport übernommen), (ein Projekt) an die Wand fahren, in Deutschland: Unfallflucht (Urlaub direkt nach Projektschluss), Schattenparker als Derogativ ...
Bei vielen wirst du recht haben, manches kann aber auch aus der Zeit der Kutschen stammen (überholen, an die Wand fahren, mit angezogener Handbremse) und die Schikane stammt lt. Duden aus dem Französischen in der Bedeutung "das Recht verdrehen". Wieso hätte man das Wort für den Motorsport aus dem Nichts erfinden sollen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 13. Mai 2021, 07:35:42
Auch viele Metaphern stammen aus der Autosprache: durchdrehen, heiß laufen, Vollgas geben, mit angezogene Handbremse fahren, einen Gang zurückschalten, auf Sicht fahren (ganz besonders hässlich i.Z.m. Corona), rechts/links überholen (politisch), eine Schikane (direkt aus dem Motorsport übernommen), (ein Projekt) an die Wand fahren, in Deutschland: Unfallflucht (Urlaub direkt nach Projektschluss), Schattenparker als Derogativ ...
Bei vielen wirst du recht haben, manches kann aber auch aus der Zeit der Kutschen stammen (überholen, an die Wand fahren, mit angezogener Handbremse) und die Schikane stammt lt. Duden aus dem Französischen in der Bedeutung "das Recht verdrehen". Wieso hätte man das Wort für den Motorsport aus dem Nichts erfinden sollen?
Stimmt sicher. Einige Worte können auch multiple Wurzeln haben.

Aber das beste Wort aus der Autosprache: Vorglühen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 13. Mai 2021, 07:46:03
Vorglühen ist wichtig, sonst gibt es Startprobleme!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 13. Mai 2021, 12:37:43
Ich hab immer gesagt: Vorglühen brauch ich nicht, bin ja kein Dieselmotor.  ;D

Es gibt aber auch einige Worte/Redewendungen, die aus der Eisenbahnersprache kommen, z.B. Doppelgleisigkeit (z.b. in der Verwaltung), im Eilzugtempo, etwas auf Schiene bringen, es läuft wie auf Schienen, nur Bahnhof verstehen, mit Volldampf, etc.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2021, 12:44:13
Ich hab immer gesagt: Vorglühen brauch ich nicht, bin ja kein Dieselmotor.  ;D

Unsere südschwedischen Nachbarn bezeichnen ein Gemisch aus Bier und Cola* als Diesel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 13. Mai 2021, 12:48:15
Aha, noch nie davon gehört. Wieder was gelernt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2021, 13:34:04
Aha, noch nie davon gehört. Wieder was gelernt.

Ist sicher kein kultureller Verlust, das nicht zu kennen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: diogenes am 13. Mai 2021, 16:09:49
Bier mischt sich selten gut mit anderen Getränken.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tunafish am 13. Mai 2021, 16:18:33
Bier mischt sich eigentlich mit recht vielen Limonaden und Säften ganz gut. "Radler" sind nicht grundlos beliebt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: diogenes am 13. Mai 2021, 16:25:16
Stimmt schon. Ich schränke ein: mit Saurem geht's meist gut, mit Süßem meist nicht. Zumindest ist das auf meiner Zunge so :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2021, 16:31:25
Stimmt schon. Ich schränke ein: mit Saurem geht's meist gut, mit Süßem meist nicht. Zumindest ist das auf meiner Zunge so :)

Limonade ist doch was Süßes.  ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: diogenes am 13. Mai 2021, 16:34:34
Stimmt auch wieder. Alles nicht so einfach. Aber ich habe gestern Bier mit Crème de Cassis probiert und entschieden, dass das gar nicht zusammen passt. Crème de Cassis geht viel besser mit reschem Weißwein und heißt dann Kir :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 13. Mai 2021, 21:49:37
Bier mischt sich selten gut mit anderen Getränken.
Verdünnen das die Berliner nicht mit Himbeersaft, damit es überhaupt trinkbar wird?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 13. Mai 2021, 22:07:27
Bier mischt sich eigentlich mit recht vielen Limonaden und Säften ganz gut. "Radler" sind nicht grundlos beliebt.
Ehe ich ein Radler trink', trinke ich lieber zwei Bier!   ;)  :P

So viel Konsequenz muss sein!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 13. Mai 2021, 22:38:47
Bier mischt sich selten gut mit anderen Getränken.
Verdünnen das die Berliner nicht mit Himbeersaft, damit es überhaupt trinkbar wird?

Nicht irgendein beliebiges Bier, sondern Berliner Weisse. Alternativ wird sie statt mit Himbeer- auch mit Waldmeistersirup gereicht, traditionellerweise in speziellen breiten Gläsern (https://www.markenglas.de/de/berliner-kindl-glaeser-4057683051139.html). Jetzt sind wir aber schon wirklich weit vom Thema weg. Nehmen wir gedanklich lieber die Himbeervariante und dazu als Zeichen der Wien-Berliner Freundschaft einen Punschkrapfen, dann sind wir wieder bei Rot-Pink. :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2021, 22:49:14
Ende der 1990er war bei uns das sogenannte Gummiseiterl beliebt: Ein Seidl Bier in ein Krügelglas gefüllt, dazu ein Red Bull.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 14. Mai 2021, 07:20:17
Ende der 1990er war bei uns das sogenannte Gummiseiterl beliebt: Ein Seidl Bier in ein Krügelglas gefüllt, dazu ein Red Bull.
Wo "bei uns"? In Wien? Nie davon gehört...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 14. Mai 2021, 10:11:07
Bier mischt sich selten gut mit anderen Getränken.
Verdünnen das die Berliner nicht mit Himbeersaft, damit es überhaupt trinkbar wird?

Ja, die sogenannte "Berliner Weiße mit Schuss". Gibt es mit Himbeer- oder Waldmeistersaft. Das geht aber nur mit ganz dünnem Weißbier. Hat einen kuriosen Gescmack (besonders mit Waldmeister), aber man gewöhnt sich daran.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 14. Mai 2021, 20:47:11
Ich habe einmal auf einer Bierkarte "Alsterwasser" gesehen und aus Neugierde bestellt. Wenn ich gewusst hätte, dass das ein Radler ist, wäre mir eine Erfahrung erspart geblieben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 14. Mai 2021, 21:05:28
Der Legende nach wurde übrifens der Radler Nähe München erfunden. Auf einer Ausflugshütte war um 1900 an einem heißen Tag das Bier knapp. Der Wirt hat es daraufhin mit Limonade gestreckt und als "Radler" verkauft. Fahrräder waren damals gerade total neu und angesagt und Radfahrer eben wohlhabend, hip und sportlich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Gast1090 am 14. Mai 2021, 21:05:29
Ich habe einmal auf einer Bierkarte "Alsterwasser" gesehen und aus Neugierde bestellt. Wenn ich gewusst hätte, dass das ein Radler ist, wäre mir eine Erfahrung erspart geblieben.

War aber sicher besser als Wasser aus der Alster  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 16. Mai 2021, 22:03:33
Die Grünen haben im Februar im Gemeinderat eine Anfrage zum Stand der Straßenbahnprojekte gestellt (pdf (https://www.wien.gv.at/ma08/infodat/2021/pgl-230840-2021-kgr-gf.pdf)). Nun hat Ulli Sima geantwortet (pdf (https://www.wien.gv.at/ma08/infodat/2021/zu-pgl-230840-2021-kgr-gf.pdf)) - und es ist erschütternd, wie inhaltsleer die Antwort ist (und das bei den ohnehin niedrigen Maßstäben an Inhalte, die zumindest ich an das Tun von Frau Sima anlege). Im Grunde weiß man noch gar nichts, noch nicht einmal die Fertigstellungszeitpunkte, behauptet aber, die im Regierungsprogramm kommunizierten Zeitpunkte anzustreben.

Sehr vielsagend für das Verständnis von Bürgerbeteiligung bei Ulli Sima und der MA18 ist diese mehrfach auftauchende Formulierung:

Zitat
Die generelle Planung der Linie ... ist weit fortgeschritten, dabei sind noch einige Optimierungen erforderlich. Daher kann zurzeit noch keine Auskunft über Details zum Projekt erteilt werden.

Anderswo diskutiert man übrigens in Bürgerversammlungen über geplante Trassenalternativen, nimmt Hinweise und Interessen aus der Bevölkerung auf und lässt sie in die Planung einfließen. In Wien ist eine neue Bim-Trasse ein streng gehütetes Staatsgeheimnis, und wenn dann irgendwann weit fortgeschrittene Planungen präsentiert werden und es leisesten Gegenwind gibt, hat man wenigstens einen Grund, sie endgültig zu beerdigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. Mai 2021, 04:45:58
Anderswo diskutiert man übrigens in Bürgerversammlungen über geplante Trassenalternativen, nimmt Hinweise und Interessen aus der Bevölkerung auf und lässt sie in die Planung einfließen. In Wien ist eine neue Bim-Trasse ein streng gehütetes Staatsgeheimnis, und wenn dann irgendwann weit fortgeschrittene Planungen präsentiert werden und es leisesten Gegenwind gibt, hat man wenigstens einen Grund, sie endgültig zu beerdigen.

Anderswo hast du aber nicht sofort X Bürgerinitiativen, die gegen alle Trassenvorschläge irgendwelche Argumente bringen. Egal welches Projekt ich mir in der Vergangenheit anschaue.

Und bevor nicht die ersten Schienen von einer Neubaustrecke gebaut werden, glaube ich sowieso nicht, dass die Pläne auch verwirklicht werden.

Denn alleine die Verlängerung der Linie 18. Davon hat mir schon seinerzeit mein Lehrfahrer erzählt, dass sie kommt. Oder aber die Verlängerung der Linie 25. Die Schleife in Aspern was immer nur als Provisorium geplant. Auch hier wird schon über 20 Jahren gestritten, wie die Linie über den Siegesplatz geführt wird.

Und gerade die Grünen sollten diesbezüglich den Ball etwas flach halten. Denn sie hatten 10 Jahre das verantwortliche Resort. Da frage ich mich, wieso sie in dieser Zeit nicht den Straßenbahnausbau mit Hochdruck forciert hatten? In der Opposition etwas zu fordern ist leicht, aber wieso haben sie es nicht in ihrer Amtszeit umgesetzt?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 17. Mai 2021, 04:58:57
Du machst wohl Witze?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 07:39:48
Anderswo diskutiert man übrigens in Bürgerversammlungen über geplante Trassenalternativen, nimmt Hinweise und Interessen aus der Bevölkerung auf und lässt sie in die Planung einfließen. In Wien ist eine neue Bim-Trasse ein streng gehütetes Staatsgeheimnis, und wenn dann irgendwann weit fortgeschrittene Planungen präsentiert werden und es leisesten Gegenwind gibt, hat man wenigstens einen Grund, sie endgültig zu beerdigen.

Anderswo hast du aber nicht sofort X Bürgerinitiativen, die gegen alle Trassenvorschläge irgendwelche Argumente bringen. Egal welches Projekt ich mir in der Vergangenheit anschaue.

Genau. Anderswo gibt es keine Projektgegnerinnen und Projektgegner. Und überhaupt tanzen anderswo alle Menschen friedlich im Kreis, ohne jegliche Konflikte.

Gerade eine frühzeitige Bürgerbeteiligung würde den X Bürgerinitiativen viel Wind aus den Segeln nehmen - ich spreche natürlich von einer ernstzunehmenden Beteiligung, bei der Interessen und Hinweise aufgenommen und so weit wie möglich berücksichtigt werden. Das Kunststück ist dann, keine unrealistischen Erwartungen zu wecken, aber eben dennoch Wünsche und Hinweise einfließen zu lassen. Oft stellen die Anwesenden nämlich das Gesamtprojekt überhaupt nicht in Frage, sondern haben konkrete Sorgen und Bedenken an einzelnen Punkten, die sich durch leichte Planänderungen beheben lassen, teilweise sogar schlicht durch die Aufklärung von Missverständnissen und Falschinformationen.

Sicher wird es immer Leute geben, die komplett dagegen sind, aber denen macht man die Mobilisierung erheblich schwerer, wenn man selbst mit offenen Karten spielt - denn die meisten Menschen dürften wohl eher eine "Ist-mir-wurscht"-Haltung einnehmen, und gerade die gilt es fürs Projekt zu gewinnen. Das Gefühl, dass eigene Ideen in der vorliegenden Planung mit drin stecken, ist ein ziemlich guter Weg, jemanden fürs Projekt zu gewinnen.

Der Wiener Weg: die Planung ist ein streng gehütetes Staatsgeheimnis, irgendwann verkündet die selbsternannte "Miteinander"-Erlöserin den Bau der Strecke, und wenn dann zwei sPÖ-nahe Menschen Angst um drei Parkplätze haben, lässt man das Projekt sanft entschlafen. Das Learning bei den Bürgerinnen und Bürger (nicht nur in Bezug auf Straßenbahnprojekte) ist auch fatal: bring Dich bloß nicht konstruktiv ein, sondern nur, wenn Du aus persönlichen Gründen gegen etwas bist, dann aber umso lauter.

Es gibt übrigens mindestens ein Projekt (die Strecke Hbf - Turmstraße in Berlin), bei dem tatsächlich die Streckenführung nach Bürgerbeteilungsveranstaltungen nochmal geändert wurde - und zwar nicht, weil es entlang der ursprünglich bevorzugten Trasse so viele Gegnerinnen und Gegner gab, sondern weil in Beteiligungsveranstaltungen der Wunsch nach einer besseren Erschließung des Stadtteilzentrums und wichtiger Ziele aufkam. Proteste oder sonstige Querschläge gegen das Projekt gab es bisher nicht.

Auch auf die Gefahr hin, als der ewige klugscheißende Piefke zu gelten - so werden inzwischen Planungsprozesse für Straßenbahnneu- und -ausbauvorhaben in Berlin begleitet: https://www.meinetram.de/de
Und so in Wien:

Zitat von: Ulli Sima
Die generelle Planung der Linie ... ist weit fortgeschritten, dabei sind noch einige Optimierungen erforderlich. Daher kann zurzeit noch keine Auskunft über Details zum Projekt erteilt werden.

Das Absurde ist, dass die gleiche Dame sich dann hinstellt und sich für Pseudo-Beteiligungsprojekte wie "Wien wird Wow" feiern lassen möchte.

Und gerade die Grünen sollten diesbezüglich den Ball etwas flach halten. Denn sie hatten 10 Jahre das verantwortliche Resort. Da frage ich mich, wieso sie in dieser Zeit nicht den Straßenbahnausbau mit Hochdruck forciert hatten? In der Opposition etwas zu fordern ist leicht, aber wieso haben sie es nicht in ihrer Amtszeit umgesetzt?

Im konkreten Fall haben die Grünen nichts weiter gemacht als eine Anfrage nach dem Stand der Straßenbahnprojekte gestellt - dass sowas schon als Majestätsbeleidigung aufgefasst wird, ist auch bezeichnend. Die Interpretation von Simas Antwort ist von mir.

Und gegen Bezirkskaiser und eine inkompetente und rückgratlose "Öffi-Stadträtin" (wie hieß die noch mal....?) mussten auch die Grünen ankämpfen. Es ist übrigens interessant, dass das Verhindern oder allenfalls lieblose und unvollständige Umsetzen von Straßenbahnprojekten offensichtlich mit Sima das Ressorts gewechselt hat.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 17. Mai 2021, 08:02:47
1) Die Grünen hatten das Verkehrsressort, aber nicht die Wiener Linien in ihrem Ressort. Was hilfts, wenn sie sagen, wir wollen das bauen und die Rote dagegen war?

2) Und wie gesagt, man soll sich einmal anschauen, wie man schon allein die Planung neuer Strecken anderswo angeht und die Bevölkerung einbindet.

3) Die Wiener Linien ziehen schon beim kleinsten Widerstand sofort zurück, man hat den Eindruck, dass sie direkt darauf warten. Dass Sie agents provocateurs einsetzen würde ich nicht behaupten.

Straßenbahnlinien werden für 2 Mio Wiener gebaut, sich da von 150 Gegner aufhalten zu lassen ist lächerlich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. Mai 2021, 08:29:49
1) Die Grünen hatten das Verkehrsressort, aber nicht die Wiener Linien in ihrem Ressort. Was hilfts, wenn sie sagen, wir wollen das bauen und die Rote dagegen war?

2) Und wie gesagt, man soll sich einmal anschauen, wie man schon allein die Planung neuer Strecken anderswo angeht und die Bevölkerung einbindet.

3) Die Wiener Linien ziehen schon beim kleinsten Widerstand sofort zurück, man hat den Eindruck, dass sie direkt darauf warten. Dass Sie agents provocateurs einsetzen würde ich nicht behaupten.

Straßenbahnlinien werden für 2 Mio Wiener gebaut, sich da von 150 Gegner aufhalten zu lassen ist lächerlich.

Zu 1) Aber wieso sind die Grünen nicht damals voll in die Öffentlichkeit gegangen und haben da auf Bezirksebenen versucht Projekte zumindest einmal angefangen. Denn ich lasse die Ausrede, dass die Roten dagegen waren nicht gelten. Und die aktuellen Planungen kann man sicherlich als Partei jederzeit einsehen. Auch könnten bei wirklichen Einsatz sicherlich bei den Projekten mitarbeiten. Aber Anfragen stellen und dann sich über allgemeine Antworten aufregen, das ist für die Opposition (Egal, welche Fraktion) nichts Neues.

Nachtrag: Zu 3) Selbst wenn ein Projektbetreiber agents provocateurs einsetzen würden. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr notwendig. Da finden sich sofort Leute. Auch wenn sie im Vorfeld eine komplett andere Meinung zu dem Projekt hatten. Ich denke da an die Verbauung Stammersdorf, die von einer BI mit den Ziesel zu Fall gebracht wurde. Einige Jahre vorher sind nachweislich die gleichen Leute zum Bezirksvorsteher gepilgert, weil die Ziesel einen Sportplatz gefährdet hatten.

BI und Bürgerbeteiligungsverfahren sind sicher gut. Aber in letzter Zeit bringt ein Betreiber, der diesen Weg einschlägt kaum mehr ein Projekt durch. Da gehört endlich einmal der Behördendschungel ausgeforstet, dass sich Verfahren, egal in welche Richtung nicht mehr Jahrelang, um nicht zu sagen, Jahrzehntelang ziehen, bevor ein Projekt dann doch endlich umgesetzt wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 08:51:13
Zu 1) Aber wieso sind die Grünen nicht damals voll in die Öffentlichkeit gegangen und haben da auf Bezirksebenen versucht Projekte zumindest einmal angefangen.

In einer Stadt, die de facto keine Lokalpresse hat, leichter gesagt als getan. (Nein, ein paar oberflächlich gefüllte Lokalseiten bei bundesweiten Medien und die Journalisten-Darsteller vom ORF Wien sind keine Lokalpresse.) Und über die "sozialen" Medien erreicht man vor allem die, die einem eh schon zustimmen.

Denn ich lasse die Ausrede, dass die Roten dagegen waren nicht gelten. Und die aktuellen Planungen kann man sicherlich als Partei jederzeit einsehen. Auch könnten bei wirklichen Einsatz sicherlich bei den Projekten mitarbeiten. Aber Anfragen stellen und dann sich über allgemeine Antworten aufregen, das ist für die Opposition (Egal, welche Fraktion) nichts Neues.

Klar... "sicherlich jederzeit", "bei wirklichem Einsatz" - schuld sind immer die anderen, weil sie sich einfach nur nicht genug Mühe geben, aber nieniemals die SPÖ. Es ist auch ein bezeichnendes Zeugnis davon, wie ernst Ulli Blümel Sima die parlamentarische Demokratie nimmt, wenn sie Anfragen von Gemeinderäten mit derart lächerlichem Gelaber abwiegelt.

Nachtrag: Zu 3) Selbst wenn ein Projektbetreiber agents provocateurs einsetzen würden. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr notwendig. Da finden sich sofort Leute. Auch wenn sie im Vorfeld eine komplett andere Meinung zu dem Projekt hatten. Ich denke da an die Verbauung Stammersdorf, die von einer BI mit den Ziesel zu Fall gebracht wurde. Einige Jahre vorher sind nachweislich die gleichen Leute zum Bezirksvorsteher gepilgert, weil die Ziesel einen Sportplatz gefährdet hatten.

BI und Bürgerbeteiligungsverfahren sind sicher gut. Aber in letzter Zeit bringt ein Betreiber, der diesen Weg einschlägt kaum mehr ein Projekt durch. Da gehört endlich einmal der Behördendschungel ausgeforstet, dass sich Verfahren, egal in welche Richtung nicht mehr Jahrelang, um nicht zu sagen, Jahrzehntelang ziehen, bevor ein Projekt dann doch endlich umgesetzt wird.

Wo wurde denn bitteschön ein Weg mit Bürgerbeteiligungsverfahren eingeschlagen? Es gab doch einfach keine, weder bei den letzten noch bei aktuellen Straßenbahnprojekten. Genau genommen war die Öffentlichkeitsbeteiligung so miserabel, dass wir selbst hier im Forum (also in einem interessierten Kreis, in dem einige ja auch Verbindungen zu den Wiener Linien haben) über den Namen der neuen Endstelle des O-Wagens diskutiert haben, und das einige Wochen vor der Eröffnung.

Und seltsam: bei der Donaustadtautobahn knickt man nicht bei Protesten ein, beim Lobautunnel auch nicht. Selbst Sima kann also ab und zu mal Rückgrat haben, wenn sie will. Aber ausschließlich zugunsten von Autofahrenden. Aber ich vergaß: diese beiden Projekte sind ja "alternativlos", während Straßenbahnprojekte eine nette Spielerei sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 09:45:06
Und seltsam: bei der Donaustadtautobahn knickt man nicht bei Protesten ein, beim Lobautunnel auch nicht. Selbst Sima kann also ab und zu mal Rückgrat haben, wenn sie will. Aber ausschließlich zugunsten von Autofahrenden. Aber ich vergaß: diese beiden Projekte sind ja "alternativlos", während Straßenbahnprojekte eine nette Spielerei sind.

Das ist wahrscheinlich wirklich das Hauptproblem: Es fehlt der politische Wille. Sonst nichts.
Beteiligung hin oder her.

Gibt es z. B. bei U-Bahnbaustellen Bürgerbeteiligung?
Da könnte es vielleicht auch einiges zu verbessern geben.
Oder ist man einfach nur unprofessionell?
Glaubt, dass man eh alles super macht als "Super-Macht"?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. Mai 2021, 09:54:17
Wo wurde denn bitteschön ein Weg mit Bürgerbeteiligungsverfahren eingeschlagen? Es gab doch einfach keine, weder bei den letzten noch bei aktuellen Straßenbahnprojekten. Genau genommen war die Öffentlichkeitsbeteiligung so miserabel, dass wir selbst hier im Forum (also in einem interessierten Kreis, in dem einige ja auch Verbindungen zu den Wiener Linien haben) über den Namen der neuen Endstelle des O-Wagens diskutiert haben, und das einige Wochen vor der Eröffnung.

Und seltsam: bei der Donaustadtautobahn knickt man nicht bei Protesten ein, beim Lobautunnel auch nicht. Selbst Sima kann also ab und zu mal Rückgrat haben, wenn sie will. Aber ausschließlich zugunsten von Autofahrenden. Aber ich vergaß: diese beiden Projekte sind ja "alternativlos", während Straßenbahnprojekte eine nette Spielerei sind.

Also wenn ich mir die Verlängerung der Linie 6 ins Kretaviertel anschaue, dann frage ich mich schon, wieso das Ganze nicht umgesetzt wurde, wenn es da keine Anrainerproteste gegeben haben.

Und dann ist mir klar, wieso alle gegen die Donaustadtstraße sind, wenn alle von einer Autobahn reden. Und bei dem Lobautunnel und bei der Donaustadtstraße - Wie lange soll man denn noch auf den Widerstand Rücksicht nehmen, wenn sie jahrelang mit den gleichen Argumenten kommen und sie aber immer wieder bei den Gerichten abblitzen. Und das ist etwas, was ich eben nicht verstehe. Wenn einmal eine Entscheidung getroffen wurde, dann hat diese auch zu gelten und nicht, weil jetzt einige Jahre vergangen sind auf einmal noch ein Gutachten fordern und gegen dieses Gutachten jahrelang prozessieren. weil was ich auch nicht verstehe, ist die Tatsache, dass ein Projekt vorgestellt wird, auch ein symbolischer Spatenstich mit großem Tamtam gemacht wird und der eigentliche Baubeginn wird dann erst einige Jahre später durchgeführt. Ich sage auch nur Verbindungsbahn. Oder aber der Lückenschluß des 4-gleisigen Ausbau der Westbahn. Ganz abgesehen von der Bauzeit von so manchen Projekten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 10:04:16
Also wenn ich mir die Verlängerung der Linie 6 ins Kretaviertel anschaue, dann frage ich mich schon, wieso das Ganze nicht umgesetzt wurde, wenn es da keine Anrainerproteste gegeben haben.

Welche Form von Bürgerbeteiligung gab es denn da? Man ist einfach direkt umgekippt, ohne es überhaupt mit Bürgerbeteiligung zu versuchen.

Und dann ist mir klar, wieso alle gegen die Donaustadtstraße sind, wenn alle von einer Autobahn reden. Und bei dem Lobautunnel und bei der Donaustadtstraße - Wie lange soll man denn noch auf den Widerstand Rücksicht nehmen, wenn sie jahrelang mit den gleichen Argumenten kommen und sie aber immer wieder bei den Gerichten abblitzen.

Ich sage ganz bewusst Autobahn - denn das einzige, was die Donaustadtautobahn von einer als Autobahn bezeichneten Straße unterscheiden wird, ist, dass sie nicht vignettenpflichtig ist. Eher halte ich "Stadtstraße" für eine Propagandalüge, weil bei einer realistischen Bezeichnung der Trasse bei den Anwohnenden alle Alarmglocken schrillten.

Und wenn jahrelang die gleichen Argumente kommen, müssen die nicht falsch sein (Schlagwort "induzierter Verkehr") - und vor allem liegt es nicht an den Gerichten, darüber zu entscheiden, ob Argumente richtig oder falsch sind.

Und das ist etwas, was ich eben nicht verstehe. Wenn einmal eine Entscheidung getroffen wurde, dann hat diese auch zu gelten und nicht, weil jetzt einige Jahre vergangen sind auf einmal noch ein Gutachten fordern und gegen dieses Gutachten jahrelang prozessieren. weil was ich auch nicht verstehe, ist die Tatsache, dass ein Projekt vorgestellt wird, auch ein symbolischer Spatenstich mit großem Tamtam gemacht wird und der eigentliche Baubeginn wird dann erst einige Jahre später durchgeführt. Ich sage auch nur Verbindungsbahn. Oder aber der Lückenschluß des 4-gleisigen Ausbau der Westbahn. Ganz abgesehen von der Bauzeit von so manchen Projekten.

Bei der Straßenbahn kommt man gar nicht so weit, überhaupt Jahre darüber zu diskutieren. Da könnte exakt ein Anwohner dagegen sein, mit Lügen drei andere mobilisieren, und schon lässt man das Projekt fallen. Genau dafür ist das Kretaviertel ein gutes Beispiel - man ist vor ein paar Schreihälsen eingeknickt, die die Mehrheit simuliert haben, und hat sich nicht die Mühe gemacht zu ergründen, was die Mehrheit eigentlich wirklich denkt (These: es ist ihr wurscht, sie ist also mit Beteiligung und Marketing zu gewinnen) und welche einfach zu beseitigenden Bedenken es gibt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 17. Mai 2021, 10:28:47
Zitat von: Klingelfee link=topic=9834.msg391958#msg391958 date=162123805

[quote author=Klingelfee link=topic=9834.msg391958#msg391958 date=1621238057
Und dann ist mir klar, wieso alle gegen die Donaustadtstraße sind, wenn alle von einer Autobahn reden. Und bei dem Lobautunnel und bei der Donaustadtstraße - Wie lange soll man denn noch auf den Widerstand Rücksicht nehmen, wenn sie jahrelang mit den gleichen Argumenten kommen und sie aber immer wieder bei den Gerichten abblitzen.

Ich sage ganz bewusst Autobahn - denn das einzige, was die Donaustadtautobahn von einer als Autobahn bezeichneten Straße unterscheiden wird, ist, dass sie nicht vignettenpflichtig ist. Eher halte ich "Stadtstraße" für eine Propagandalüge, weil bei einer realistischen Bezeichnung der Trasse bei den Anwohnenden alle Alarmglocken schrillten.

Und das ist dann schon wieder eben ein Punkt, wo andere darauf aufspringen. Nur hast du noch einen großen Unterschied zu einer Autobahn. Sie gesetzlich gesehen ein Teil von Wien und es sind nur 50 km/h erlaubt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 10:37:49
Und das ist dann schon wieder eben ein Punkt, wo andere darauf aufspringen. Nur hast du noch einen großen Unterschied zu einer Autobahn. Sie gesetzlich gesehen ein Teil von Wien und es sind nur 50 km/h erlaubt.

Die Wirkung auf den Raum ist aber die gleiche: es wird Autoverkehr induziert, der natürlich nicht an den Auf- und Abfahrten der Donaustadtautobahn beginnt und endet, sondern die umliegenden Stadtgebiete sowie die Tangente zusätzlich belastet; der dazu beitragen wird, dass die Verkehrsströme weiter ausfransen und nur schwer auf Alternativen gelenkt werden können.

Und inwiefern auf einer kreuzungsfreien breiten Schnellstraße die 50 km/h tatsächlich irgendetwas mit der Realität zu tun haben, ist auch zu hinterfragen. Ich bin mir sicher, dass viele Autofahrende eher mit 60 unterwegs sein werden und auch recht schnell Forderungen aus den autogeilen Parteien (SPÖ, ÖVP und FPÖ) aufkommen werden, die Höchstgeschwindigkeit hochzusetzen. Natürlich erst nach der Fertigstellung, damit man den Gegnerinnen und Gegner keine Argumente liefert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 10:38:18
Und dann ist mir klar, wieso alle gegen die Donaustadtstraße sind, wenn alle von einer Autobahn reden. Und bei dem Lobautunnel und bei der Donaustadtstraße - Wie lange soll man denn noch auf den Widerstand Rücksicht nehmen, wenn sie jahrelang mit den gleichen Argumenten kommen und sie aber immer wieder bei den Gerichten abblitzen.

Ich sage ganz bewusst Autobahn - denn das einzige, was die Donaustadtautobahn von einer als Autobahn bezeichneten Straße unterscheiden wird, ist, dass sie nicht vignettenpflichtig ist. Und wenn jahrelang die gleichen Argumente kommen, müssen die nicht falsch sein (Schlagwort "induzierter Verkehr") - und vor allem liegt es nicht an den Gerichten, darüber zu entscheiden, ob Argumente richtig oder falsch sind.

Das Problem bei der Donaustadt-"Straße" und überhaupt von Transdanubien ist schlicht, dass es dort den Platz dafür gibt.
Für die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße hat schließlich auch niemand eine "Neubaustraße" als "Entlastungsstrecke" gefordert,
weil einfach der Platz dafür fehlt und niemand (mehr) die Stadt dafür abreißen will.

In der "Stadtplanung" der 1960er hat man den Abriss ganzer Häusezeilen für Verkehrsschneisen geplant (Wienzeile) und in Berlin sogar mehrmals durchgeführt.

Was man in Transdanubien macht, ist genau diese 1960er-Jahre "Verkehrspolitik", nur, ohne dass man etwas abreißen müsste:
Das geht, weil zu viel Platz vorhanden ist, ohne umdenken zu müssen.

Dahinter steckt offenbar das unhinterfragte Gefühl, für Autos Platz schaffen zu müssen, weil sie ihn "benötigen".
Als ob das eine Art Naturgewalt wäre.

Dafür hält man es offenbar auch:
Daher auch die unpassenden Vergleiche mit Naturgewalten in der Verkehrsspache: "Autolawine", "Verkehrslawine", "der Autoverkehr überschwemmt..." etc..
Und einer "Naturgewalt" kann man nur weichen und ihr Platz machen.

In dicht verbauten Stadtgebieten geht das aber nicht.
Und - Überrachung!: Man braucht es auch nicht: Die "Naturgewalt" weicht von selbst!



Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 10:44:31
@ DieTram: Volle Zustimmung! Verkehr ist eben keine nicht regulierbare Naturgewalt, und das Beispiel Mariahilfer Straße zeigt, dass das Problem "Induzierter Verkehr" zum Glück auch andersrum funktioniert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 11:37:36
@ DieTram: Volle Zustimmung! Verkehr ist eben keine nicht regulierbare Naturgewalt, und das Beispiel Mariahilfer Straße zeigt, dass das Problem "Induzierter Verkehr" zum Glück auch andersrum funktioniert.

Zumal von der Besiedlungsdichte her eine "Neubaustraße" zur "Entlastung" der Mariahilfer Straße wohl zehn mal mehr "notwendig" wäre, als eine Donaustadt-"Straße".

Aber Politiker können auch nur so weit handeln, wie ihr Horizont reicht bzw. der ihrer Funktionäre und Wähler.
Vielleicht sollte man mit der jetzigen Politikergeneration noch etwas nachsichtig sein: sie weiß es halt nicht besser bzw. ihre Funktionäre und Wähler.
Das klingt jetzt sicher sehr herablassend und überheblich, aber vielleicht ist es einfach so.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 17. Mai 2021, 11:42:12
Vielleicht sollte man mit der jetzigen Politikergeneration noch etwas nachsichtig sein: sie weiß es halt nicht besser bzw. ihre Funktionäre und Wähler.
Das klingt jetzt sicher sehr herablassend und überheblich, aber vielleicht ist es einfach so.

Na geh, im Gegenteil! Die Mechanismen sind seit den 1960er Jahren bekannt, und die Wiener Innenstadt mit ihrer Schleifenlösung für den MIV bestes Beispiel für sinnvolle Verkehrsberuhigung und -reduktion. Damals hat keiner geglaubt, dass der Verkehr nicht zusammenbricht, wenn man Graben, Kärntner Straße oder Wollzeile schließt. Und trotzdem muss man sich bei jeder Straßenschließung wieder durch die ganzen zigfach widerlegten Argumente kämpfen.

Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte. Deswegen auch Simas Versagen bei der Kretaschleife.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 17. Mai 2021, 11:47:49
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 12:22:19
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

In Deutschland ist es schon so weit: die SPD ist bei der Bundestagswahl chancenlos: sie krebst verlässlich bei ca. 15% herum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_2021/Umfragen_und_Prognosen

In München haben sie die Mehrheit schon verloren, in Berlin werden sie sie bei der Abgeordnetenhauswahl (=Geminderat) möglicherweise auch verlieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_zum_Abgeordnetenhaus_von_Berlin_2021

Das weiß natürlich auch die SPÖ.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 17. Mai 2021, 12:36:27
Zumal von der Besiedlungsdichte her eine "Neubaustraße" zur "Entlastung" der Mariahilfer Straße wohl zehn mal mehr "notwendig" wäre, als eine Donaustadt-"Straße".

Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Und für das Klima wäre es auch besser. Sind doch die ganzen Gründerzeithäuser Energieverschwender sondergleichen die noch dazu überwiegend mit Gas geheizt werden. Das will man eh weg haben. Also eine Win-Win Situation ausser für die Bewohner aber auf die wird sonst überall in Wien auch geschissen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 12:38:33
Vielleicht sollte man mit der jetzigen Politikergeneration noch etwas nachsichtig sein: sie weiß es halt nicht besser bzw. ihre Funktionäre und Wähler.
Das klingt jetzt sicher sehr herablassend und überheblich, aber vielleicht ist es einfach so.

Na geh, im Gegenteil! Die Mechanismen sind seit den 1960er Jahren bekannt, und die Wiener Innenstadt mit ihrer Schleifenlösung für den MIV bestes Beispiel für sinnvolle Verkehrsberuhigung und -reduktion. Damals hat keiner geglaubt, dass der Verkehr nicht zusammenbricht, wenn man Graben, Kärntner Straße oder Wollzeile schließt. Und trotzdem muss man sich bei jeder Straßenschließung wieder durch die ganzen zigfach widerlegten Argumente kämpfen.

Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte. Deswegen auch Simas Versagen bei der Kretaschleife.

Dass zusätzliche Verkehrsflächen zusätzlichen Verkehr erzeugen und umgekehrt geht offenbar völlig gegen die gefühlte Wahrnehmung.

Weil:
Warum sonst ist das nach über 50 Jahren immer noch nicht klar?
Das Prinzip Flächenreduktion = Verkehrsreduktion hat in Wien schon mehrmals bestens funktioniert, wie du ja schreibst.

Nimmt man den Zusammenhang nicht bewußt wahr?
Oder weiß man es zwar "eeeh", das Gefühl sagt aber genau das Gegenteil?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 17. Mai 2021, 12:50:57
Oder weiß man es zwar "eeeh", das Gefühl sagt aber genau das Gegenteil?

Natürlich weiß man das in den Fachabteilungen*, aber die Politik ist bei uns noch nicht so weit (wie etwa in Frankreich), dass man sich auch traut, das offen auszusprechen und umzusetzen.


*) Dort sitzen ja durchaus fähige Köpfe. Dass so oft nix Gscheites herauskommt, liegt einerseits an den Aufträgen, die sie von der Politik bekommen, und andererseits daran, dass es sich in den letzten Jahrzehnten eingebürgert hat, so zu agieren, dass man ja nirgends anstreift oder Verantwortung übernehmen muss. Das führt dann zu den sattsam bekannten lieblosen Auswüchsen der Wiener Stadtgeverunstaltung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 12:55:50
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

Ja, ich denke auch. Wenn diejenigen, die aus Gewohnheit SPÖ ankreuzen, irgendwann von uns gegangen sind, wird sie ein arges Problem bekommen - analog zur ÖVP am Land, der das gleiche Schicksal blüht. Man hat es schon bei der Gemeinderatswahl 2020 gesehen - bei den Altersgruppen bis 44 hat sie deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten, bei den 44- bis 50-Jährigen lag sie genau im Gesamtschnitt, und bei den Über-60-Jährigen hätte sie die absolute Mehrheit geholt (https://www.derstandard.at/story/2000120827739/wien-wahl-2020-wahlmotive). Also betreibt man ein wenig Besitzstandswahrung für die Generation Ü60, macht Politik, von der man denkt, dass sie Ü60 anspricht, und redet sich das Wahlergebnis schön (die absolute Zahl der SPÖ-Wählerinnen ist 2020 gegenüber 2015 um 8 %gesunken, was im gestiegenen Stimmenanteil aber untergeht).

Mit der Besitzstandswahrung verprellt man nun gerade diejenigen, die die SPÖ auch in 30 Jahren noch wählen könnten. Wer glaubt schon noch irgendwelche verkehrs- oder umweltpolitischen Versprechungen dieser Autotruppe?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 13:05:56
Zumal von der Besiedlungsdichte her eine "Neubaustraße" zur "Entlastung" der Mariahilfer Straße wohl zehn mal mehr "notwendig" wäre, als eine Donaustadt-"Straße".

Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Hmm, wenn das so ist, kann man Öffi-Infrastruktur und Nahversorgung so gut, vielleicht sogar besser als im 6. und 7. Bezirk ausbauen und sollte nicht einfach eine Autobahn hineinkleschen wie Anno 1967, nur weil Platz dafür ist.

Ist die Öffi-Infrastruktur ausreichend gut, braucht keiner eine Autoalternative in Form einer "Stadtstraße", genau so, wie sie auch in den Innenbezirken niemand braucht. Und dem geringen Prozentsatz an Verkehr, der auf das Auto angewiesen ist, reicht das vorhandene Straßennetz (z. B. Handwerker, Warentransport, Behinderte, Leute, die zu sehr ungünstig gelegenen Zielen müssen, extreme Früh- und Spätfahrer, meinetwegen auch ein paar Spaßfahrer).

Würden in den Innenbezirken lauter Hochhäuser stehen, wäre auf den vorhandenen Straßen auch nicht mehr Platz; den erhöhten Verkehrsbedarf müssten zusätzliche Öffis übernehmen; mangels Platz könnten zwar viele kein Auto haben, die Wohnungen würden wahrscheinlich trotzdem weggehen wie die warmen Semmeln. Oder wie macht man das in New York, Chicago oder den vielen chinesischen Millionenstädten, von denen noch nie jemand etwas gehört hat, die aber alle hunderte km U-Bahn haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 17. Mai 2021, 13:14:10
Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Und für das Klima wäre es auch besser. Sind doch die ganzen Gründerzeithäuser Energieverschwender sondergleichen die noch dazu überwiegend mit Gas geheizt werden. Das will man eh weg haben. Also eine Win-Win Situation ausser für die Bewohner aber auf die wird sonst überall in Wien auch geschissen.

Das ist, wenn auch missglückt wahrscheinlich satirisch gemeint, eine Milchmädchenrechnung - allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 13:24:11
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

Ja, ich denke auch. Wenn diejenigen, die aus Gewohnheit SPÖ ankreuzen, irgendwann von uns gegangen sind, wird sie ein arges Problem bekommen - analog zur ÖVP am Land, der das gleiche Schicksal blüht. Man hat es schon bei der Gemeinderatswahl 2020 gesehen - bei den Altersgruppen bis 44 hat sie deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten, bei den 44- bis 50-Jährigen lag sie genau im Gesamtschnitt, und bei den Über-60-Jährigen hätte sie die absolute Mehrheit geholt (https://www.derstandard.at/story/2000120827739/wien-wahl-2020-wahlmotive). Also betreibt man ein wenig Besitzstandswahrung für die Generation Ü60, macht Politik, von der man denkt, dass sie Ü60 anspricht, und redet sich das Wahlergebnis schön (die absolute Zahl der SPÖ-Wählerinnen ist 2020 gegenüber 2015 um 8 %gesunken, was im gestiegenen Stimmenanteil aber untergeht).

Mit der Besitzstandswahrung verprellt man nun gerade diejenigen, die die SPÖ auch in 30 Jahren noch wählen könnten. Wer glaubt schon noch irgendwelche verkehrs- oder umweltpolitischen Versprechungen dieser Autotruppe?

Sie lassen sich sozusagen mit ihren Wählern ins politische Grab wählen; siehe SPD.
Ich denke doch, sie werden irgendwann aufwachen, in D wird man diese Entwicklung vielleicht schon bald sehen, weil ihnen die Felle dort wesentlich schneller davonschwimmen, als bei uns, wo es - noch - etwas gemütlicher zugeht und der Wähler auch viel nachsichtiger ist.

Ein bisschen ist es vielleicht schon auch ein Generationenproblem, was zwar nicht heißt, dass jede Generation homogen das gleiche denkt, aber doch, dass es eindeutige starke Tendenzen gibt: z. B. das Denken "Auto hat Vorrang" sowohl in der Verkehrspolitik, als auch im alltäglichen Straßenverkehr. Ist man halt so gewohnt, denkt man nicht darüber nach. Und auf einmal kommen Generationen nach und fragen sich: Warum?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 17. Mai 2021, 13:33:11
allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.

Nein. Ausser du sanierst den Altbau und selbst dann steigt der Altbau nicht wahsinnig viel besser aus..
https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf (https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: skytree am 17. Mai 2021, 14:21:08
Ich weiß nicht wo es am besten hinpasst, aber vielleicht ist es hier gar nicht so schlecht.

Bei der Verkehrsplanung sind Änderungen ja immer so ein großes Problem: Parkplätze müssen weg, bei Kreuzungen die Gehsteigvorziehungen müssen gebaut werden, Ampelschaltungen müssen umprogrammiert werden, ...
Ein Beispiel die Kreuzung Schönbrunner Straße / Pilgramgasse:
Google Street View von 2018:
[attach=1]

Für den U-Bahn-Bau schafft man es eine ganze Reihe Parkplätze zu streichen, eine Bus-Spur mit eigener Ampelschaltung einzurichten und das Kreuzungsplateau umzubauen.
[attach=2]

Ähnliches auch in der Pilgramgasse, wovon ich leider keine Fotos habe.

Wenn man die Zwecke für den Umbau "nur für die Begrünung", "nur für die Radfahrer" auf die selbe Ebene wie "nur für den U-Bahn-Bau" stellen würde, sähe es doch ganz anders aus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 17. Mai 2021, 14:22:52
allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.

Nein. Ausser du sanierst den Altbau und selbst dann steigt der Altbau nicht wahsinnig viel besser aus..
https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf (https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf)

In dem Link wird in der Tabelle auf S 16 als repräsentatives Beispiel ein "Altbau 1950er-Jahre" genommen. Das ist bei uns kein "Altbau", sondern bestenfalls ein älterer Neubau nach dem 2. Weltkrieg. Diese Nachkriegsbauten sind das Hauptproblem, vor allem die aus der Zeit ab der 2. Hälfte der 1950er-Jahre, wo vermehrt mit Stahlbeton und dünneren Wänden gebaut worden ist, die naturgemäß eine leicht katastrophale Dämmung haben.

Das kann man nicht mit Gründerzeitbauten mit ihren teilweise sehr dicken (Ziegel-) Wänden vergleichen, die wesentlich besser dämmen, als jeder ungedämmte Nachkriegsbau.

Außerdem hat man mit Kunststoffdämmungen das Problem der Entsorgung, das oft schon nach wenigen Jahrzehnten schlagend wird: Ich habe schon mehrere Bauten gesehen, bei denen nach gerade einmal ca. 30 Jahren die gesamte Dämmung erneuert werden musste bzw., wo man sieht, die Dämmung ist in einem schlechten Zustand. Ist auf Dauer kein sehr haltbares System. Eine bauliche Wärmedämmung z. B. mit Hohlblockziegeln, wo der gesamte Querschnitt der Mauer dämmt und nicht nur eine dünne, anfällige Extraschicht, ist wesentlich haltbarer, verbraucht aber auch mehr wertvolle Grundfläche.

Das ist halt das Problem der Ideologie der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die uns immer noch verfolgt:

Zukunft = Beton + Plastik + Auto.

Hauptsache billig und schnell (Totschlagargumente), Haltbarkeit wurde (zusehends) bewusst unerwünscht (Gewinnmaximierung: 10 x Klumpert bringt im Verkauf mehr als 1 x gute Qualität.)

Von den "gestalterischen" Hinterlassenschaften (im wahrsten Sinne des Wortes) meist nicht zu reden.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 19. Mai 2021, 10:15:19
Ist aber auch klar warum: 35A, 38A, 39A, 40A, 46A/B, 48A...die haben alle attraktive Intervalle, während die Wienerwaldbusse Hütteldorf - Salmamnsdorf und Neuwaldegg - Cobenzl nur zu sehr eingeschränkten Betriebszeiten mit unattraktiven Intervallen fahren. Bevor man in Neuwaldegg oder Salmannsdorf 30 Minuten auf den Wienerwaldbus wartet wandert man doch einfach gleich los!
Laut dem Fahrgastbeirat-Prototoll vom 18. November 2020 (https://www.wienerlinien.at/documents/1120128/2078687/18-11-2020.pdf/072dd985-8fa6-c86f-df46-11c8adcbf971?t=1615884365605) wird sich auch nix daran ändern.

Linie 43A, Intervallverdichtung: Das Fahrgastaufkommen am Stadtrand ist zu gering.

Eine absolute Überraschung, dass es bei den unbrauchbaren Intervallen ein geringes Fahrgastaufkommen gibt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bimigel am 20. Mai 2021, 22:25:45
Ich weiß nicht wo es am besten hinpasst, aber vielleicht ist es hier gar nicht so schlecht.

Bei der Verkehrsplanung sind Änderungen ja immer so ein großes Problem: Parkplätze müssen weg, bei Kreuzungen die Gehsteigvorziehungen müssen gebaut werden, Ampelschaltungen müssen umprogrammiert werden, ...
Ein Beispiel die Kreuzung Schönbrunner Straße / Pilgramgasse:
Google Street View von 2018:
(Dateianhang Link)

Für den U-Bahn-Bau schafft man es eine ganze Reihe Parkplätze zu streichen, eine Bus-Spur mit eigener Ampelschaltung einzurichten und das Kreuzungsplateau umzubauen.
(Dateianhang Link)

Ähnliches auch in der Pilgramgasse, wovon ich leider keine Fotos habe.

Wenn man die Zwecke für den Umbau "nur für die Begrünung", "nur für die Radfahrer" auf die selbe Ebene wie "nur für den U-Bahn-Bau" stellen würde, sähe es doch ganz anders aus.
Es ist aber glaube ich geplant, wenn die Rechte Wienzeile wieder für den Verkehr freigegeben wird, die Pilgramgasse zu begrünen. Die Parkplätze in der Schönbrunner Straße kommen aber definitiv wieder zurück.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DotNet am 14. Juni 2021, 22:12:58
Das Absurde ist, dass die gleiche Dame sich dann hinstellt und sich für Pseudo-Beteiligungsprojekte wie "Wien wird Wow" feiern lassen möchte.

Das ist jetzt übrigens mit der üblichen Selbstbeweihräucherungs-Presseaussendung (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210613_OTS0014/sima-gratuliert-gewinnerinnen-des-ideenwettbewerbs-fuer-begruente-strassen-und-plaetze) abgeschlossen. Gekürt wurden 4 Projekte: 1. Ein paar Pflanztröge am Seestadt-Stations-Vorplatz. 2. "Entsiegelung" einer sowieso nicht versiegelten (Kleinpflaster) Fläche von ca. 100 m2. 3. Ein Mini-Wald mit 200 m2 und 25 Bäumen (derzeit Wiese). 4. Umwandlung der "Schnupfenboxen" in begrünte Freiflächen - im Idealfall ca. 20 x 50 m2 über ganz Wien verteilt - wobei abzuwarten ist bei wie vielen das dann tatsächlich durchgeführt wird und wie viele still und leise wieder zu Parkplätzen werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 15. Juni 2021, 06:38:47
Viele kleine Projekte sind durchaus sinnvoll. Die kommen im dicht bebauten Gebiet der lokalen Bevölkerung direkt zugute und sind rasch umzusetzen (wenn man will).

Die Umwandlung der Schnupfenboxen finde ich zum Beispiel gut. Ich habe so eine bei mir in der Nähe. Das sind Container auf Parkplätzen. Wenn nach der Pandemie die Parkplätze umgewandelt werden, ist das doch positiv. Aber ich bin sicher, diesen heimlichen Parkplatzraub wird man sich nicht trauen  :luck:

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 15. Juni 2021, 09:10:00
Aber ich bin sicher, diesen heimlichen Parkplatzraub wird man sich nicht trauen  :luck:

Natürlich nicht: Wos des schon wieda kostat! Denn die Finanzierung wird man sicher den Bezirken umhängen wollen: Des san jo eichare Poakplätz!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 16. Juni 2021, 08:11:51
Parkplätze für Grünzeug opfern?

*träumt von einem grünen Alten Landgut anstelle der Staub- und Betonwüste mit Parkplatz, die seit dem U-Bahn-Bau dort ist*

.... wie realistisch wäre das?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: denond am 16. Juni 2021, 08:19:53
Parkplätze für Grünzeug opfern?

*träumt von einem grünen Alten Landgut anstelle der Staub- und Betonwüste mit Parkplatz, die seit dem U-Bahn-Bau dort ist*

.... wie realistisch wäre das?

...geschieht gerade in der Vogelsanggasse im 5. Hieb: Parkplätze für Grünzeug in Form von Bäumen opfern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 02. Juli 2021, 07:32:17
SPÖ-Logik:
Was machen wir, wenn die Wiener Linien den Wegfall eines Parkstreifens fordern, wir aber nicht die heilige Kuh Parkplätze antasten wollen?
Richtig, wir entfernen stattdessen alibihalber den Radstreifen.

https://www.heute.at/s/posse-in-ottakring-radweg-muss-wegen-oeffi-stau-weichen-100150272
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juli 2021, 07:43:29
SPÖ-Logik:
Was machen wir, wenn die Wiener Linien den Wegfall eines Parkstreifens fordern, wir aber nicht die heilige Kuh Parkplätze antasten wollen?
Richtig, wir entfernen stattdessen alibihalber den Radstreifen.

https://www.heute.at/s/posse-in-ottakring-radweg-muss-wegen-oeffi-stau-weichen-100150272

Und hast du schon mal genau gelesen, um welchen Radweg es sich da handelt? Um einen Radweg von einer Länge von 40m unmittelbar vor der Kreuzung.

Und einen Anschluß hat dieser Radweg nur nach der Kreuzung. Klar ist jeder Meter Radweg wichtig.

Und ich bin der Meinung, dass das einzig negative an der Entfernung dieses "Radweges" ist, das das Radwegenetz in Wie wieder um 40m schrumpft. Und auf solche Radwege kann ich auch als Radfahrer gerne verzichten. Noch dazu, wenn man es im Gegenzug schafft, die Autofahrer im gleichen Bereich von den Gleisen der Straßenbahn zu verbannen.

Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 02. Juli 2021, 07:54:57
Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.

seufz

Du bist echt ein hoffnungsloser Fall.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juli 2021, 08:10:36
Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.

seufz

Du bist echt ein hoffnungsloser Fall.

Offensichtlich bist du kein Betroffener. Denn sonst würdest du nicht so reden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 02. Juli 2021, 08:22:05
Dass dir die Autofahrer am wichtigsten sind ist schon länger klar.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juli 2021, 08:43:06
Dass dir die Autofahrer am wichtigsten sind ist schon länger klar.

Nicht nurals Autofahrer. Schau dir zum Beispiel derzeit die Linie 24A an. Oder ji  der Hauptverkehrszeit den Bereich Siegesplatz und die Buslinien dort an.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 02. Juli 2021, 08:44:14
Und hast du schon mal genau gelesen, um welchen Radweg es sich da handelt? Um einen Radweg von einer Länge von 40m unmittelbar vor der Kreuzung.
Und einen Anschluß hat dieser Radweg nur nach der Kreuzung. Klar ist jeder Meter Radweg wichtig.

Und den umgekehrten Fall, dass man durch Entfernen des Parkstreifens nicht auch vielleicht den Radweg hätte verlängern können, kommt dir nicht in den Sinn?

Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.
Ich habe eine Vision, was so alles möglich wäre, wenn man die Millionen von Lobautunnel und Stadtstraße für eine komplette Öffi-Umstrukturierung des 22.Bezirkes verwendet.... Mit der Klimabewertung besteht zumindest die (kleine) Hoffnung und Chance, dass wir das erleben dürfen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juli 2021, 09:03:04
Und hast du schon mal genau gelesen, um welchen Radweg es sich da handelt? Um einen Radweg von einer Länge von 40m unmittelbar vor der Kreuzung.
Und einen Anschluß hat dieser Radweg nur nach der Kreuzung. Klar ist jeder Meter Radweg wichtig.

Und den umgekehrten Fall, dass man durch Entfernen des Parkstreifens nicht auch vielleicht den Radweg hätte verlängern können, kommt dir nicht in den Sinn?

Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.
Ich habe eine Vision, was so alles möglich wäre, wenn man die Millionen von Lobautunnel und Stadtstraße für eine komplette Öffi-Umstrukturierung des 22.Bezirkes verwendet.... Mit der Klimabewertung besteht zumindest die (kleine) Hoffnung und Chance, dass wir das erleben dürfen.

Die Vision ist nicht schlecht, nur ist der 22. Bezirk teilweise zu dünn besiedelt, dass ein öffentlicher Verkehr durch alle Straßen gerechtfertigt ist.

Und was ich verurteile, dass die ASFINAG eben ALLE PROJEKTE neu bewerten soll.

Und egal, welches Klimaziel man hat. Ich bin der Meinung, dass eben der Autobaubahnring um Wien endlich abgeschlossen wird, so dass man den Transitverkehr endlich aus Wien verbannen kann. Man brauchts sich ja nur einmal am Nachmittag an die S2 stellen und schauen, wie viele LKW da im Stau stehen. Und das sind Mengen, die die Bahn NIEMALS aufnehmen kann. Da müsste man die Bahnstrecken mindestens 6-gleisig ausbauen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 02. Juli 2021, 09:19:21
Und was ich verurteile, dass die ASFINAG eben ALLE PROJEKTE neu bewerten soll.
Was genau ist das Problem damit? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 02. Juli 2021, 09:26:10
In anbetracht der nicht wiederbringbaren Grünflächen eine sehr richtige Maßnahme. Es wird sowieso schon viel zu viel versiegelt. Was verschwiegen wird, zur Stadtstraße und S1 Verängerung kommen zahlreiche Ansiedelungen hinzu, was nicht nur mehr Beton bringt, sondern auch mehr Verkehr.

Irgendwo muss man mal ansetzen, wo es weh tut. Man kann nicht Projekte, die vor 20 Jahren einem Dillo eingefallen ist, heute noch ohne Widerstand genehmigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 02. Juli 2021, 09:27:53
Und egal, welches Klimaziel man hat. Ich bin der Meinung, dass eben der Autobaubahnring um Wien endlich abgeschlossen wird, so dass man den Transitverkehr endlich aus Wien verbannen kann. Man brauchts sich ja nur einmal am Nachmittag an die S2 stellen und schauen, wie viele LKW da im Stau stehen. Und das sind Mengen, die die Bahn NIEMALS aufnehmen kann. Da müsste man die Bahnstrecken mindestens 6-gleisig ausbauen.

Es wäre interessant, um wie viel geringer der Lkw-Verkehr wäre, hätte man nicht unzählige Anschlussbahnen stillgelegt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 02. Juli 2021, 09:34:16
so lang man an der Quasi-Autobahn Kagran - Groß Enzersdorf nichts ändert, bleibt Aspern unlebenswert, die reinste Autohölle, war kurz dort, verständlich, warum man der Seestadt eine Anbindung an den Ortskern Aspern nicht zumuten will, nichts als Lärm dort. Dort müsste man dringend für Verkehrsberuhigung sorgen. Aber bei den breiten Fahrspuren braucht's einen nicht wundern wie der Siegesplatz ausschaut. Wenn man da in Eßling oder Großenzersdorf wohnt, dann steigt man nicht freiwillig aus dem 26A beim Siegesplatz. Wer dort wohnt is arm, ein Armutszeugnis, dass man sich nicht traut dem 26A eine durchgehende Busspur zu spendieren. Alleine das würde wohl schon zu einer Abnahme des Kfz-Verkehrs führen und insbesondere den Verkehrsstau westloch und südlich des Aspernplatzes minimieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 02. Juli 2021, 09:58:07
SPÖ-Logik:
Was machen wir, wenn die Wiener Linien den Wegfall eines Parkstreifens fordern, wir aber nicht die heilige Kuh Parkplätze antasten wollen?
Richtig, wir entfernen stattdessen alibihalber den Radstreifen.

https://www.heute.at/s/posse-in-ottakring-radweg-muss-wegen-oeffi-stau-weichen-100150272

Wobei ich mich schon frage, welchen Sinn dieser "Radweg" zwischen zwei Fahrstreifen hatte. Die Fahrspuren werden dadurch schmaler - breitere Fahrzeuge verstellen bzw. befahren erst den Radweg und die Radfahren müssen ausweichen. So what?

Ist in Liesing in der Erlaaer Straße übrigens auch so. Wenn sich Bus und LKW oder zwei Busse oder LKW begegnen, wird der Radweg befahren - anders kommen sie aneinander nicht vorbei. Da hätte man sich diesen "Radweg", der nach ca. 150 m ohnehin im Nichts endet, gleich sparen können.

Aber Hauptsache, man kann bei jeder Gelegenheit damit angeben, dass das Radwegnetz wieder um ein paar Meter gewachsen ist. Würde man allle Radwege nach ihrer Sinnhaftigkeit bewerten, käme man vermutlich auf bestenfalls zwei Drittel des Netzes.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 02. Juli 2021, 10:01:25
Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 02. Juli 2021, 10:09:35
Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.

Es wird deutlich, dass du mit der Situation in der Erlaaer Straße nicht vertraut bist. Überzeuge dich bitte vorher von den Gegebenheiten vor Ort, bevor du solche Postings verfasst.

Und du irrst (wieder einmal!): ich - wie auch meine Familie - sind regelmäßige Radfahrer. Aber bevor ich den "Radweg" in der Erlaaer Straße benütze, fahre ich lieber entlang der Liesing, das ist weniger gefährlich.

PS: Kannst du dir nicht einmal ein anderes Hobby suchen als ständig auf mich loszugehen? Inzwischen bleibt ja mittlerweile kaum mehr ein Beitrag von mir unkommentiert. Das wird schön langsam mühsam. Oder brauchst du das für dein Ego?  ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bimigel am 02. Juli 2021, 10:22:27
Besagter Radfahrstreifen hat auf Höhe Baldiagasse begonnen, da davor kein Radweg in der Ottakringer Straße vorhanden ist, war dieser tatsächlich eher für die Katz. Ich bezweifle aber, dass der Wegfall dieses Radstreifens eine gravierende Auswirkung darauf hat, dass der 44er in der HVZ dort nicht mehr im Stau steht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 02. Juli 2021, 10:27:33
Besagter Radfahrstreifen hat auf Höhe Baldiagasse begonnen, da davor kein Radweg in der Ottakringer Straße vorhanden ist, war dieser tatsächlich eher für die Katz. Ich bezweifle aber, dass der Wegfall dieses Radstreifens eine gravierende Auswirkung darauf hat, dass der 44er in der HVZ dort nicht mehr im Stau steht.

Dei Auswirkung ist, dass du jetzt dann eine längere volle Rechstabbiegespur hast. Ansonsten sollte man sowieso das vor der Baldiagasse befindliche Spitzen-HV in ein absolutes HV umwandeln und das Gleis mittels Sperrfläche vom IV trennen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 02. Juli 2021, 10:46:06
Wie zerrüttet muss die Einheitspartei sein, wenn sie ihren eigenen Genossen aus dem Verkehrskombinat einen Wunsch abschlägt? >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 02. Juli 2021, 12:05:46
Wie zerrüttet muss die Einheitspartei sein, wenn sie ihren eigenen Genossen aus dem Verkehrskombinat einen Wunsch abschlägt? >:D

Muss wohl ziemlich arg sein, auch in ein und derselben Person wie der Wagner. Einerseits beschließt sie Abschiebestopp nach Afghanistan, andererseits sagt sie danach, es muss abgeschoben werden. Man nimmt sich wohl sehr viel Vorbild an der Chefin, Ludwig agiert ja mittlerweile auch so, siehe Teststrategie.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 02. Juli 2021, 13:05:26
Ludwig agiert ja mittlerweile auch so, siehe Teststrategie.
Das Wort Strategie impliziert, dass es einen Plan gibt und man sich über etwas Gedanken gemacht hat. Sowas sucht man in den Bereichen Gesundheit und Infrastruktur leider vergeblich - da wird nur noch der Kopf in den Sand gesteckt oder in guter alter Schwindelfee-Manier am maroden Ist-Zustand festgehalten.

Wenn man da in Eßling oder Großenzersdorf wohnt, dann steigt man nicht freiwillig aus dem 26A beim Siegesplatz. Wer dort wohnt is arm, ein Armutszeugnis, dass man sich nicht traut dem 26A eine durchgehende Busspur zu spendieren. Alleine das würde wohl schon zu einer Abnahme des Kfz-Verkehrs führen und insbesondere den Verkehrsstau westloch und südlich des Aspernplatzes minimieren.
Was es dort wirklich braucht und einfach umzusetzen wäre ist eine Schnellbuslinie denn selbst wenn kaum Verkehr ist ist es einfach mühsam mit dem 26A von Eßling nach Kagran zu zuckeln. Der 391 hat die Strecke Kagran - Eßling Schule in 15 Minuten geschafft, mit dem 26A kann man froh sein wenn es sich in 30 Minuten ausgeht (die im Fahrplan angegebenen "24 Min zur HVZ" schafft man vielleicht am Wochenende zur SVZ).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Juli 2021, 14:16:12
Das ist Simas #Miteinander: Bevor Parkplätze und Pkw-Fahrspuren wegfallen, muss man das ersteinmal ausführlichst diskutieren (Euphemismus für "sanft entschlafen lassen"), um jede/n mitzunehmen - bei Radwegen oder starken Angebotskürzungen im ÖV wird niemand mitgenommen, da wird einfach umgesetzt.

Zum Vergleich: die Situation an der Urania ist inzwischen für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrende völlig unerträglich. Gestern standen direkt vor der Urania so um die 15 Räder, die Richtung Schwedenplatz weiterfahren wollten, und haben dadurch den Radweg in Fahrtrichtung Stubentor - Nestroyplatz gezwungenermaßen blockiert (und den Gehweg gleich mit). Die Situation wäre deutlich entschärfter, wenn man den im Frühjahr ein paar Wochen bestehenden provisorischen Radweg auf der Fahrbahn einfach belassen hätte - offensichtlich ist da ja entgegen aller Befürchtungen kein Verkehrschaos ausgebrochen. Aber das geht natürlich nicht, da muss man ja erstmal jeden einzelnen Abgasjunkie in Transdanubien und der Leopoldstädter Bezirksvorstehung um Erlaubnis fragen.

Was es dort wirklich braucht und einfach umzusetzen wäre ist eine Schnellbuslinie denn selbst wenn kaum Verkehr ist ist es einfach mühsam mit dem 26A von Eßling nach Kagran zu zuckeln. Der 391 hat die Strecke Kagran - Eßling Schule in 15 Minuten geschafft, mit dem 26A kann man froh sein wenn es sich in 30 Minuten ausgeht (die im Fahrplan angegebenen "24 Min zur HVZ" schafft man vielleicht am Wochenende zur SVZ).

Ja, der 26A ist einer der wenigen Korridore in Wien, in dem sich eine Expressbuslinie praktisch aufdrängen würde: Halt in Groß Enzersdorf an allen Haltestellen, dann Eßling Schule, Siegesplatz, Aspernstraße U, Erzherzog-Karl-Straße und an allen Haltestellen im Bereich des Donauzentrums. Natürlich zusätzlich zum 26A, ohne bei ihm Fahrten einzusparen.

Wenn man mal im 21. Jahrhundert ankäme, würde man die Buslinien Richtung Orth/Donau in das Konzept mit einbeziehen. Aber wenn man in Wien etwas gut kann, dann öffentlich finanzierte halbleere Regionalbusse und öffentliche finanzierte halbleere Stadtbusse direkt hintereinander herfahren lassen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 02. Juli 2021, 14:59:14
Ja, der 26A ist einer der wenigen Korridore in Wien, in dem sich eine Expressbuslinie praktisch aufdrängen würde: Halt in Groß Enzersdorf an allen Haltestellen, dann Eßling Schule, Siegesplatz, Aspernstraße U, Erzherzog-Karl-Straße und an allen Haltestellen im Bereich des Donauzentrums. Natürlich zusätzlich zum 26A, ohne bei ihm Fahrten einzusparen.

Wenn man mal im 21. Jahrhundert ankäme, würde man die Buslinien Richtung Orth/Donau in das Konzept mit einbeziehen. Aber wenn man in Wien etwas gut kann, dann öffentlich finanzierte halbleere Regionalbusse und öffentliche finanzierte halbleere Stadtbusse direkt hintereinander herfahren lassen.

Jedoch wurde schon in den 90er Jahren ein Expressbus dort angekündigt... und das war es dann auch schon.

Ja das Gegeneinander zwischen WL und VOR wurde mittlerweile zur Perfektion herangereift.
Ich denk, man nimmt sich in Transdanubien das Beispiel an Duisburg. Dort haut auch nichts hin.

Das man auch keine Lust hat etwas zu verändern, liegt wohl daran, dass die 7ma und die Stadt mittlerweile nur mehr verwaltet (und outsourct), nicht gestaltet. Selbst die begrünten Warteheisln sind von der Gewista.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 02. Juli 2021, 15:05:31
Selbst die begrünten Warteheisln sind von der Gewista.
Da bekomme ich gleich wieder einen erhöhten Blutdruck wenn ich daran erinnert werde was die Propaganda-Abteilung für ein Theater um diese schirchen Heisln gemacht hat.

Vielleicht sollte man jemand von den Verantwortlichen nach Mistelbach schicken um zu sehen wie man sowas macht: https://www.meinbezirk.at/mistelbach/c-lokales/busumstiegstelle-mistelbach-bahnhof-fertiggestellt_a4420701#gallery=null (die Bilder sind von Jänner, mittlerweile schaut die Begrünung der Dächer wirklich gut aus).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 02. Juli 2021, 17:08:30
Und hast du schon mal genau gelesen, um welchen Radweg es sich da handelt? Um einen Radweg von einer Länge von 40m unmittelbar vor der Kreuzung.

Und einen Anschluß hat dieser Radweg nur nach der Kreuzung. Klar ist jeder Meter Radweg wichtig.

Solche Radfahrstreifen (Radweg ist das keiner) sind ein Verbrechen, da wird der Radfahrer rechts und links gleichzeitig mit Minimalabstand überholt. Auch der darauf folgende Mehrzweckstreifen ist eine ähnliche Sauerei, wo wie die Radfahrstreifen in der Ottakringer Straße stadteinwärts, links überholen einem die KFZ knapp und rechts machens die Autotüre auf und die steht dann über den Radfahrstreifen.

Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.
Wärst nicht in die Seestadt gezogen.
Übrigens: In Deutschland gibt es ein neues Verkehrszeichen:


Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 02. Juli 2021, 17:31:21


Nachtrag: Viel schlimmer finde ich die Aktion des Verkehrsministerium, dass die ASFINAG jetzt ALLE Straßenbauprojekte neu bewerten muss und somit der 22. Bezirk weiterhin im Pendlerverkehr erstickt.
Nein, das ist absolut richtig. Diese ewiggestrigen 1970er-"Verkehrs"-Projekte sollten eigentlich 2021 gar keine Daseinsberechtigung mehr haben. Der Fokus sollte nun nur noch auf ÖV-Ausbau sein und nur noch das allernötigste für den Straßenverkehr vorgesehen sein (z.B. Fertigstellung Straßen Seestadt, Sanierungen etc.).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Juli 2021, 19:20:37
Selbst die begrünten Warteheisln sind von der Gewista.
Da bekomme ich gleich wieder einen erhöhten Blutdruck wenn ich daran erinnert werde was die Propaganda-Abteilung für ein Theater um diese schirchen Heisln gemacht hat.

Vielleicht sollte man jemand von den Verantwortlichen nach Mistelbach schicken um zu sehen wie man sowas macht: https://www.meinbezirk.at/mistelbach/c-lokales/busumstiegstelle-mistelbach-bahnhof-fertiggestellt_a4420701#gallery=null (die Bilder sind von Jänner, mittlerweile schaut die Begrünung der Dächer wirklich gut aus).

Ich finde die Wartehäuschen aus Mistelbach zwar auch optisch sehr ansprechend, sie lösen das eigentliche Problem überhitzter Städte aber auch nicht: in den Stadträumen, die künftig besonders stark von Hitze betroffen sein werden (ich denke z.B. an den 15. Bezirk), sind die Straßenräume meist einfach zu eng für diese riesigen Konstruktionen. Und selbst, wenn man ein paar davon unterbringt, werden die wenig am Mikroklima ändern.

Es ist doch völlig offensichtlich, was zu tun ist: entsiegeln, Parkplätze reduzieren, Frischluftschneisen konsequent freihalten (ja, auch von Busparkplätzen und "Markthallen" mit Tankstellencharme), Bäume, ggf. Fassaden begrünen, Schwammstadtprinzip, Rasengleise. Stattdessen Placebos in Form intransparenter Pseudo-Wettbewerbe, ein wenig Sprühnebel in der Hitzeinsel "Prater und eben das begrünte Wartehäuschen.  :fp:

Jedoch wurde schon in den 90er Jahren ein Expressbus dort angekündigt... und das war es dann auch schon.

Sinnvoll wäre m.E. übrigens auch, den 26A zum Nationalparkcamp zu verlängern und so weite Teile Groß Enzersdorfs viel besser an den ÖV anzuschließen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 02. Juli 2021, 19:20:58
Diie 7ma hat heute den "Klimaboulevard" vorgestellt, in einem Neubaugebiet. Viereckige Beete auf einer Betonstrasse, wo früher grün war. Die SPÖ ist wirklich nicht mehr ganz dicht oder verar...t man die Bevölkerung bewusst?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 03. Juli 2021, 09:13:25
Frage an die Runde

Habe wir schon den 1. April?

Busspur geplant – Sima will Tangente für Transit sperren (https://www.heute.at/s/sima-will-tangente-fuer-transit-sperren-busspur-geplant-100150469)

Kann mir bitte einmal jemand erklären, was für Pillen sich die Politiker einwerfen? Denn das kann doch nicht normal sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 03. Juli 2021, 09:45:36
Natürlich, die einzig seriöse Lösung wäre den Tunnel nicht zu bauen, anstatt ihn nachher mit solchen Maßnahmen greenzuwashen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 03. Juli 2021, 14:01:49
Irgendeine Mutante muss bei den Roten umgehen. Anders ist das nicht mehr erklärbar.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 04. Juli 2021, 07:49:26
Sinnvoll wäre m.E. übrigens auch, den 26A zum Nationalparkcamp zu verlängern und so weite Teile Groß Enzersdorfs viel besser an den ÖV anzuschließen.
Geht doch nicht, das ist doch Niederösterreich! Selbst die jetztige Endstelle ist ja schon viel zu weit von Wien weg!  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 04. Juli 2021, 08:00:27
Sinnvoll wäre m.E. übrigens auch, den 26A zum Nationalparkcamp zu verlängern und so weite Teile Groß Enzersdorfs viel besser an den ÖV anzuschließen.
Geht doch nicht, das ist doch Niederösterreich! Selbst die jetztige Endstelle ist ja schon viel zu weit von Wien weg!  >:D

@abc: Kannst du bitte deine schwachsinnige Bemerkung für dich behalten

@4498: Dein Vorschlag in allen Ehren. Aber hast du dir die Zufahrt zum Nationalparkcamp angeschaut? Für den Bus ist zwar die Zufahrt dorthin möglich, allerdings hast du dort absolut keinen Platz zum Wenden. Und dann glaube ich nicht, dass du dort so einen großen Bedarf hast, der eine Buslinie alle 6 min rechtfertigt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 04. Juli 2021, 08:45:06
Vielleicht solltest du dir genauer überlegen, wem du schwachsinnige Aussagen unterstellst?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 04. Juli 2021, 09:39:37
Vielleicht solltest du dir genauer überlegen, wem du schwachsinnige Aussagen unterstellst?

Sorry - Die Antworten sollten umgekehrt gerichtet sein
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 05. Juli 2021, 00:58:14
Vielleicht solltest du dir genauer überlegen, wem du schwachsinnige Aussagen unterstellst?

Sorry - Die Antworten sollten umgekehrt gerichtet sein
Ich bin also der, der schwachsinnige Antworten für sich behalten soll? Ok, werde ich tun, da anscheinend Teufel-Smilies nicht mehr funktionieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 05. Juli 2021, 07:04:04
Wieso sollte die Aussage Schwachsinn sein?

Ist ja leider noch immer Fakt, dass zwischen Stadtgrenze und Umland ein "eiserner Vorhang" liegt, den man unter keinen Umständen überschreiten darf....

merkt man vor allem dort, wo die Umlandgemeinden quasi schon mit Wien verwachsen sind und nurmehr Ortstafeln zeigen, dass man doch nicht mehr in der großen Stadt ist. Etwa Langenzersdorf, Gerasdorf, Groß Enzersdorf, Schwechat, Leopoldsdorf, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Purkersdorf, ...

die Wiener Linien drehen schön brav (zum Großteil) an der Stadtgrenze um und wenn du ins böse Feindesbundesland willst, dann fahr gefälligst mit dem wesentlich seltener fahrenden Postbus oder mit der auch wesentlich seltener fahrenden Schnellbahn. Dass man Stadtlinien auch ins pöhse Umland verlängern könnte, ist hier seit den 1960ern, als man zB die Linie 360 eingestellt hat, kein wirkliches Thema mehr - zeigt auch deutlich, wo man sich noch verkehrspolitisch befindet.....
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 05. Juli 2021, 07:21:30
Wieso sollte die Aussage Schwachsinn sein?

Ist ja leider noch immer Fakt, dass zwischen Stadtgrenze und Umland ein "eiserner Vorhang" liegt, den man unter keinen Umständen überschreiten darf....

merkt man vor allem dort, wo die Umlandgemeinden quasi schon mit Wien verwachsen sind und nurmehr Ortstafeln zeigen, dass man doch nicht mehr in der großen Stadt ist. Etwa Langenzersdorf, Gerasdorf, Groß Enzersdorf, Schwechat, Leopoldsdorf, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Purkersdorf, ...

die Wiener Linien drehen schön brav (zum Großteil) an der Stadtgrenze um und wenn du ins böse Feindesbundesland willst, dann fahr gefälligst mit dem wesentlich seltener fahrenden Postbus oder mit der auch wesentlich seltener fahrenden Schnellbahn. Dass man Stadtlinien auch ins pöhse Umland verlängern könnte, ist hier seit den 1960ern, als man zB die Linie 360 eingestellt hat, kein wirkliches Thema mehr - zeigt auch deutlich, wo man sich noch verkehrspolitisch befindet.....
Schwachsinn deshalb, weil sich dann leider einige User mit solchen Meldungen versuchen zu übertreffen.

Und nur, weil Busse der WL vor der Stadtgrenze enden, heißt es noch lange nicht, dass dann andere Buslinien weiter fahren.

Und das die Buslinien der WL nicht so einfach nach Niederösterreich verlängert werden, liegt auch an rechtlichen Gründen, die auch nicht so einfach geändert werden können.

Und schließlich gibt es nicht nur die Linie 26A,die ausserhlb von Wien endet und es gibt mittlerweile auch Projekte, wo sogar Straßenbahn Linien über die Stadtgrenze verlängert werden sollen. Inwieweit diese Projekte allerdings auch verwirklicht werden, ist eine andere Geschichte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 05. Juli 2021, 07:53:46
Sinnvoll wäre m.E. übrigens auch, den 26A zum Nationalparkcamp zu verlängern und so weite Teile Groß Enzersdorfs viel besser an den ÖV anzuschließen.

Den 26A mit seinen XXL Bussen würde ich da nicht diesen dazu verwenden. Dafür müsste man dort eine viel zu große Wendeschleife anlegen. Der Parkplatz beim Uferhaus wäre dafür zwar lang aber nicht breit genug. Ausserdem ist die Straße dorthin recht schmal (ca. ab da wo sie am Damm entlang führt). Für einen Bus im 6 min. Takt wohl zu schmal.

Besser wäre, ich weiß eigentlich wäre es egal hauptsache irgendwas, den 88A verlängern. Der hat sowieso einen weit längeren Intervall, was für die Gegend ausreichend wäre, und führt mit kürzeneren Bussen. Für diese könnte sich der Platz beim Uferhaus ausgehen. Dafür müsste man ihn nur Sonntags auch zumindest im Ferientakt fahren lassen. Also alle 20min. Den 26A könnte man, in Absprache mit dem Tiefkühlwerk, aber zumindest zu den Hauptwechselzeiten bis zu diesem verlängern.
Aber das obliegt halt alles zu 99% der Gemeinde Groß Enzersdorf und somit dem Land Niederösterreich das die Verträge dafür aushandeln müsste.

Und bzgl. 26A als Schnellbuslinie: Es gäbe ausreichend Regionalbusse die genau diesen Zweck erfüllen würden. Somit wäre es nicht zielführend den 26A dazu zu verwenden, da ja genau die vielen Stationen und der dichte Takt der Grund sind, warum er so gut angenommen wird.

Natürlich, die einzig seriöse Lösung wäre den Tunnel nicht zu bauen, anstatt ihn nachher mit solchen Maßnahmen greenzuwashen.

Einzig vernünftige wäre mal ganz ohne Emotionen alle Vor und Nachteile des Tunnels mitsamt den jeweiligen Auswirkungen öffentlich zu diskutieren. Und nicht immer, auf beiden Seiten, in eine beißhaftige Reflexhaltung zu verfallen. Studien sollten ja mitlerweile ausreichend vorhanden sein.

Diie 7ma hat heute den "Klimaboulevard" vorgestellt, in einem Neubaugebiet. Viereckige Beete auf einer Betonstrasse, wo früher grün war. Die SPÖ ist wirklich nicht mehr ganz dicht oder verar...t man die Bevölkerung bewusst?

Nein. Der Politik ist die Stadt nur vollkommen scheißegal geworden und die, die den Mist planen glauben tatsächlich damit etwas zum besseren bewegt zu haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 05. Juli 2021, 09:10:22
Wieso sollte die Aussage Schwachsinn sein?

Ist ja leider noch immer Fakt, dass zwischen Stadtgrenze und Umland ein "eiserner Vorhang" liegt, den man unter keinen Umständen überschreiten darf....

merkt man vor allem dort, wo die Umlandgemeinden quasi schon mit Wien verwachsen sind und nurmehr Ortstafeln zeigen, dass man doch nicht mehr in der großen Stadt ist. Etwa Langenzersdorf, Gerasdorf, Groß Enzersdorf, Schwechat, Leopoldsdorf, Vösendorf, Perchtoldsdorf, Purkersdorf, ...

die Wiener Linien drehen schön brav (zum Großteil) an der Stadtgrenze um und wenn du ins böse Feindesbundesland willst, dann fahr gefälligst mit dem wesentlich seltener fahrenden Postbus oder mit der auch wesentlich seltener fahrenden Schnellbahn. Dass man Stadtlinien auch ins pöhse Umland verlängern könnte, ist hier seit den 1960ern, als man zB die Linie 360 eingestellt hat, kein wirkliches Thema mehr - zeigt auch deutlich, wo man sich noch verkehrspolitisch befindet.....

Mittlerweile sind es (kaum mehr) keine Postbusse mehr, sondern VOR Busse von privaten Unternehmen... weil Wien nicht ins Umland fahren darf (außer ein kurzer Endpunkt außerhalb der Stadt). Die EU hat halt diese Vorgabe geben, allerdings kürzt der VOR die Busstrecken bis zum nächsten höherwertigen Verkehrsmittel wie S-Bahn oder U-Bahn bzw. manchmal auch gleich bei der Stadtgrenze (was zusätzliches Umsteigen bedingt).  :P
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 05. Juli 2021, 12:23:06
Die EU hat halt diese Vorgabe geben,

Komischerweise scheint diese "EU-Vorgabe" außerhalb von Wien nicht zu existieren. Und auch in Wien nicht für die Badner Bahn.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 05. Juli 2021, 12:55:36
Die EU hat halt diese Vorgabe geben
wenn man also zB von Bochum mit der Straßenbahn in die Nachbarstadt Gelsenkirchen fährt, bricht man EU Gesetz?
sorry, aber irgendwie glaube ich dir das nicht.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 05. Juli 2021, 12:58:57
Statt ständig "die EU" zu bemühen, wäre es halt vielleicht hilfreich, wenn die Verfechter dieses Arguments auch die zugehörige Rechtsmaterie anführen könnten. Das muss ja irgendwo festgeschrieben sein. Oder etwa nicht?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 05. Juli 2021, 13:53:44
Die EU hat halt diese Vorgabe geben
wenn man also zB von Bochum mit der Straßenbahn in die Nachbarstadt Gelsenkirchen fährt, bricht man EU Gesetz?
sorry, aber irgendwie glaube ich dir das nicht.

Das liegt u.A. auch daran, dass die Straßenbahn grundsätzlich nicht dem Ortslinienverkehr untersteht. Weiters wird bei der Schiene die Strecke ausgeschrieben, während beim Bus die Linie ausgeschrieben wird. Bedeutet. Werden Buslinien verändert (Tausch von Teilstrecken), so geht dies nur mit einen extremen Verwaltungsaufwand, welcher sich über ca 1 Jahr zieht. Werden jedoch auf Straßenbahnstrecken Teilstrecken getauscht, dann  kann man dies aus rechtlicher Sicht über Nacht machen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 05. Juli 2021, 14:03:22
Wien (und noch vier andere Städte) haben sich vor Jahren bei irgend einer EU-Behörde einen "Alleinanbieterstatus" herausgekämpft. Das heißt sie gelten bezogen auf ihr Gemeindegebiet mit ihrem stadteigenem Verkehrsbetrieb als einzig zuständiger Anbieter und Versorger, soweit es auf das Gemeindegebiet beschränkten ÖV betrifft (Planung, Betrieb, Bauvergabe usw.). Den würden sie verlieren, wenn sie mit ihren WiLi über die Gemeindegrenze hinaus Linienbetrieb anbieten würden. Zum damaligen Zeitpunkt bestehende Strecken auf Niederösterreichischem Gebiet waren und sind natürlich ausgenommen (60er und ein paar Busse).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 05. Juli 2021, 15:00:22
Besser wäre, ich weiß eigentlich wäre es egal hauptsache irgendwas, den 88A verlängern. Der hat sowieso einen weit längeren Intervall, was für die Gegend ausreichend wäre, und führt mit kürzeneren Bussen. Für diese könnte sich der Platz beim Uferhaus ausgehen. Dafür müsste man ihn nur Sonntags auch zumindest im Ferientakt fahren lassen.

Das wäre natürlich vom Aufwand her wesentlich pragmatischer, hätte aber andererseits den Nachteil, dass die Busse Richtung Großenzersdorf stadtauswärts von verschiedenen U-Bahn-Stationen starten. Andererseits wäre es sicher handhabbar - wer ins Zentrum von Groß Enzersdorf möchte, würde wahrscheinlich eher den 26A ab Aspernstraße benützen.

Und bzgl. 26A als Schnellbuslinie: Es gäbe ausreichend Regionalbusse die genau diesen Zweck erfüllen würden. Somit wäre es nicht zielführend den 26A dazu zu verwenden, da ja genau die vielen Stationen und der dichte Takt der Grund sind, warum er so gut angenommen wird.

Naja, wie gesagt, die Expressbusse sollten natürlich zusätzlich geführt werden, nicht zulasten des 26A (und folglich dann eventuell nicht in den späten Abendstunden). Aber stimmt, man könnte die Regionalbusse dazu verwenden. Dazu müssten sie aber:

- wesentlich häufiger verkehren,
- nach Kagran verlängert werden,
- an den Knotenpunkten die gleiche Abfahrtshaltestelle haben wir der 26A.

Wien (und noch vier andere Städte) haben sich vor Jahren bei irgend einer EU-Behörde einen "Alleinanbieterstatus" herausgekämpft. Das heißt sie gelten bezogen auf ihr Gemeindegebiet mit ihrem stadteigenem Verkehrsbetrieb als einzig zuständiger Anbieter und Versorger, soweit es auf das Gemeindegebiet beschränkten ÖV betrifft (Planung, Betrieb, Bauvergabe usw.). Den würden sie verlieren, wenn sie mit ihren WiLi über die Gemeindegrenze hinaus Linienbetrieb anbieten würden. Zum damaligen Zeitpunkt bestehende Strecken auf Niederösterreichischem Gebiet waren und sind natürlich ausgenommen (60er und ein paar Busse).

Aber es gibt doch auch Städte, in denen der städtische Verkehrsbetrieb ins Umland fährt (und neue Linien eingeführt werden), ohne dass deshalb der Busverkehr innerhalb der Gemeinde ausgeschrieben werden müsste. Ich meine, das funktioniert rechtlich über eine Konstruktion, bei der entweder der städtische oder der Umlandverkehrsbetrieb die Konzession für eine Linie hat, die beiden Verkehrsbetriebe aber mehrere Linien bedienen und so jeweils Leistungen im Auftrag des anderen Unternehmens übernehmen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 05. Juli 2021, 15:21:43
übrigens zurück zum eigentlichen Thema Lobautunnel

https://wien.orf.at/stories/3111409/

Zitat
Sima warnte am Montag davor, die Verlängerung der Nordostumfahrung (S1) inklusive Lobautunnel nicht zu bauen. Das würde auch ein Aus für die Stadtentwicklung rund um das Flugfeld Aspern bedeuten. Wohnungen für 60.000 Menschen könnten damit nicht gebaut werden, so Sima am Montag.

Ist auch eine lustige Argumentation. Wenn man keine neue Autobahn baut, dann gibts keine Wohnbauten mehr.

Zitat
„Es war eine große Überraschung, etwas, womit wir übehaupt (sic!) nicht gerechnet haben“, sagte Ruck .
ja, wirklich. Dass man sich im Jahr 2021 mehrmals überlegt, ob es wirklich neue Autobahnen braucht, ist wahrlich unvorhersehbar. Ein Schock für alle, die sich noch nicht mit diesem sogenannten Umweltschutz auseinandergesetzt haben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 05. Juli 2021, 15:37:56
übrigens zurück zum eigentlichen Thema Lobautunnel

https://wien.orf.at/stories/3111409/

Zitat
Sima warnte am Montag davor, die Verlängerung der Nordostumfahrung (S1) inklusive Lobautunnel nicht zu bauen. Das würde auch ein Aus für die Stadtentwicklung rund um das Flugfeld Aspern bedeuten. Wohnungen für 60.000 Menschen könnten damit nicht gebaut werden, so Sima am Montag.

Ist auch eine lustige Argumentation. Wenn man keine neue Autobahn baut, dann gibts keine Wohnbauten mehr.

Tja. Das liegt an den UVP für die neuen Wohngebiete inkl. Seestadt. Das ist nicht neu.
Wenn also die Straße nicht gebaut wird, ist die UVP Grundlage nicht rechtens und somit ungültig und somit alles was deswegen errichtet wurde ein Schwarzbau, da die zugrundeliegenden Baugenehmigungen auf diese UVP fußen.

Aber wers genau wissen willen sollte sich die Studien dazu mal durchlesen. Vorallem die über die Klimaschutzeffekte.
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/lobautunnel-pruefung-planungsalternativen.html (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/lobautunnel-pruefung-planungsalternativen.html)

Und das eigentliche Thema ist die"Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition" und nicht der Krötentunnel unter der Donau.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 05. Juli 2021, 15:42:20
übrigens zurück zum eigentlichen Thema Lobautunnel

https://wien.orf.at/stories/3111409/

Zitat
Sima warnte am Montag davor, die Verlängerung der Nordostumfahrung (S1) inklusive Lobautunnel nicht zu bauen. Das würde auch ein Aus für die Stadtentwicklung rund um das Flugfeld Aspern bedeuten. Wohnungen für 60.000 Menschen könnten damit nicht gebaut werden, so Sima am Montag.

Ist auch eine lustige Argumentation. Wenn man keine neue Autobahn baut, dann gibts keine Wohnbauten mehr.

Und ich halte sie ehrlich gesagt schlicht für gelogen. Sicher geht Stadterweiterung auch mit Straßenneubau einher, aber zwischen keinem Straßenbau und einer kreuzungsfreien De-facto-Autobahn gibt es doch ein paar Graustufen, z.B. den Bau neuer Erschließungsstraßen und vielleicht punktueller Umfahrungen enger Stadträume.

Zitat
„Es war eine große Überraschung, etwas, womit wir übehaupt (sic!) nicht gerechnet haben“, sagte Ruck .
ja, wirklich. Dass man sich im Jahr 2021 mehrmals überlegt, ob es wirklich neue Autobahnen braucht, ist wahrlich unvorhersehbar. Ein Schock für alle, die sich noch nicht mit diesem sogenannten Umweltschutz auseinandergesetzt haben.

… wie z.B. Ulli Sima. Die SPÖ scheint tatsächlich mit aller Macht ein zweites Hainburg provozieren zu wollen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 05. Juli 2021, 15:49:12
übrigens zurück zum eigentlichen Thema Lobautunnel

https://wien.orf.at/stories/3111409/

Zitat
Sima warnte am Montag davor, die Verlängerung der Nordostumfahrung (S1) inklusive Lobautunnel nicht zu bauen. Das würde auch ein Aus für die Stadtentwicklung rund um das Flugfeld Aspern bedeuten. Wohnungen für 60.000 Menschen könnten damit nicht gebaut werden, so Sima am Montag.

Ist auch eine lustige Argumentation. Wenn man keine neue Autobahn baut, dann gibts keine Wohnbauten mehr.

Und ich halte sie ehrlich gesagt schlicht für gelogen. Sicher geht Stadterweiterung auch mit Straßenneubau einher, aber zwischen keinem Straßenbau und einer kreuzungsfreien De-facto-Autobahn gibt es doch ein paar Graustufen, z.B. den Bau neuer Erschließungsstraßen und vielleicht punktueller Umfahrungen enger Stadträume.


Mag sein, dass für einige die Autobahn zu überdimensioniert ist. Aber man hat sich nun mal dafür entschieden, dass man die Straße etwas größer baut und damit auch gleich die Ostumfahrung einbindet.

Und auch wenn viele der Bewohner der Seestadt die Öffis nutzen. Wenn man die Seestadt wirklich komplett baut, dann reichen die derzeitigen Straßen einfach nicht aus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 05. Juli 2021, 16:11:20

Aber es gibt doch auch Städte, in denen der städtische Verkehrsbetrieb ins Umland fährt (und neue Linien eingeführt werden), ohne dass deshalb der Busverkehr innerhalb der Gemeinde ausgeschrieben werden müsste. Ich meine, das funktioniert rechtlich über eine Konstruktion, bei der entweder der städtische oder der Umlandverkehrsbetrieb die Konzession für eine Linie hat, die beiden Verkehrsbetriebe aber mehrere Linien bedienen und so jeweils Leistungen im Auftrag des anderen Unternehmens übernehmen.

Vor kurzem erst musste Wr. Neustadt seine Linien "hergeben", nur der 5a/5b durfte so weiter existieren, aber die Strecke zB nach Eisenstadt war schon zu weit aus dem Stadtgebiet.

Ja Hamburg ist so ein Fall, die müssen aber Ihre Strecken europaweit ausschreiben, was denen dann auch nicht so gefiel. Mittlerweile hat man tw. wieder Betriebe verkauft. Es gibt halt große Busanbieter, für die ist das ein "Klacks". Malta verlor dadurch seine "Oldtimerbusse", bekam die ausrangierten Gelenkkübel von London, was nicht nur Chaos verursachte, sondern auch den einen oder anderen unfreiwilligen Busbrand.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kurzzug am 05. Juli 2021, 18:29:55
Wenn man die Seestadt wirklich komplett baut, dann reichen die derzeitigen Straßen einfach nicht aus.

Es gibt kaum Verkehre, die prinzipiell nicht öffentlich abgewickelt werden können. Dass in Österreich irgendwo nicht ausreichend Straßen vorhanden wären, ist eine amüsante Vorstellung.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 05. Juli 2021, 22:20:28

Aber es gibt doch auch Städte, in denen der städtische Verkehrsbetrieb ins Umland fährt (und neue Linien eingeführt werden), ohne dass deshalb der Busverkehr innerhalb der Gemeinde ausgeschrieben werden müsste. Ich meine, das funktioniert rechtlich über eine Konstruktion, bei der entweder der städtische oder der Umlandverkehrsbetrieb die Konzession für eine Linie hat, die beiden Verkehrsbetriebe aber mehrere Linien bedienen und so jeweils Leistungen im Auftrag des anderen Unternehmens übernehmen.
Die Gemeinde Wien mit ihren WiLi hat Alleinanbieterstatus bzw. ist Alleinanbieter, was den ÖV betrifft, der sich ausschließlich innerhalb der Wiener Gemeindegrenzen bewegt. Somit kann/darf seither außer den WiLi niemand Linien und Strecken planen, bauen und betreiben, die ausschließlich innerstädtischen Verkehr anbieten (außer er ist von den WiLi dazu beauftragt). Das heißt natürlich im Umkehrschluss, führen die WiLi (neue) Strecken über die Gemeindegrenze hinaus, verlieren sie diese Vormachtstellung und es müsste ab sofort alles europaweit ausgeschrieben werden.

Du kannst also die Konzession für eine private Straßenbahnlinie (mit öffentlicher Personenbeförderung) nach Schwechat beantragen und vielleicht auch bekommen ( ;D), aber sicher nicht für eine Linie vom Praterstern zum Lusthaus!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Juli 2021, 05:11:30
Die Gemeinde Wien mit ihren WiLi hat Alleinanbieterstatus bzw. ist Alleinanbieter, was den ÖV betrifft, der sich ausschließlich innerhalb der Wiener Gemeindegrenzen bewegt. Somit kann/darf seither außer den WiLi niemand Linien und Strecken planen, bauen und betreiben, die ausschließlich innerstädtischen Verkehr anbieten (außer er ist von den WiLi dazu beauftragt). Das heißt natürlich im Umkehrschluss, führen die WiLi (neue) Strecken über die Gemeindegrenze hinaus, verlieren sie diese Vormachtstellung und es müsste ab sofort alles europaweit ausgeschrieben werden.

Das ist mir ja alles klar. Nur gilt doch z.B. in Dresden oder Berlin kein anderes EU-Recht, es gibt also durchaus EU-rechtskonforme Konstruktionen, es doch zu ermöglichen - indem z.B. die Gemeinde Groß-Enzersdorf oder der Bezirk Gänserndorf ihre eigenen Busunternehmen gründen, pro forma auf Gemeinde-/Bezirksgebiet eine eigene Linie in Verlängerung der Wiener Linie planen, bauen und betreiben und im Betrieb dann kooperieren, so dass die Busse durchgehend laufen - im Zweifelsfall wechselt man eben irgendwo die Liniennummer. Wenn dann auf dem Gemeinde-/Bezirksgebiet x Prozent der Leistungen der gemeinsamen Linie erbracht werden, stellt die Gemeinde bzw. der Bezirk eben x Prozent der Busleistungen; wenn es mehrere grenzüberschreitende Linien gibt, kann man das auch miteinander verrechnen.

(Und um nicht eigens einen Betrieb samt Infrastruktur aufbauen zu müssen, kann der kommunale/"bezirkliche" Betrieb ja auch die eigentlichen Leistungen ausschreiben.)

Es ist eine Frage des politischen Willens. Und das ärgerliche ist, dass dadurch eben auch viel Potential für den ÖV verloren geht - entweder, weil zwei halbleere Busse hintereinander her fahren, wovon einer sinnvoller (im Sinne eines spürbar attraktiveren Angebots) eingesetzt werden könnte, oder weil Regionalbuslinien, die auch innerhalb Wiens eine absolut sinnvolle Ergänzung des städtischen Angebots darstellen könnten (z.B. die Linien 200/210 entlang der Laxenburger Straße), de facto dem Regionalverkehr vorbehalten sind.

So kann man sich halt wunderbar hinter EU-Recht verschanzen, das offensichtlich aber ausschließlich in der Ostregion gilt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. Juli 2021, 08:54:18
Die Gemeinde Wien mit ihren WiLi hat Alleinanbieterstatus bzw. ist Alleinanbieter, was den ÖV betrifft, der sich ausschließlich innerhalb der Wiener Gemeindegrenzen bewegt. Somit kann/darf seither außer den WiLi niemand Linien und Strecken planen, bauen und betreiben, die ausschließlich innerstädtischen Verkehr anbieten (außer er ist von den WiLi dazu beauftragt). Das heißt natürlich im Umkehrschluss, führen die WiLi (neue) Strecken über die Gemeindegrenze hinaus, verlieren sie diese Vormachtstellung und es müsste ab sofort alles europaweit ausgeschrieben werden.

Das ist mir ja alles klar. Nur gilt doch z.B. in Dresden oder Berlin kein anderes EU-Recht, es gibt also durchaus EU-rechtskonforme Konstruktionen, es doch zu ermöglichen - indem z.B. die Gemeinde Groß-Enzersdorf oder der Bezirk Gänserndorf ihre eigenen Busunternehmen gründen, pro forma auf Gemeinde-/Bezirksgebiet eine eigene Linie in Verlängerung der Wiener Linie planen, bauen und betreiben und im Betrieb dann kooperieren, so dass die Busse durchgehend laufen - im Zweifelsfall wechselt man eben irgendwo die Liniennummer. Wenn dann auf dem Gemeinde-/Bezirksgebiet x Prozent der Leistungen der gemeinsamen Linie erbracht werden, stellt die Gemeinde bzw. der Bezirk eben x Prozent der Busleistungen; wenn es mehrere grenzüberschreitende Linien gibt, kann man das auch miteinander verrechnen.

(Und um nicht eigens einen Betrieb samt Infrastruktur aufbauen zu müssen, kann der kommunale/"bezirkliche" Betrieb ja auch die eigentlichen Leistungen ausschreiben.)

Jetzt zeig mir eine Gemeinde mit um die 10.000 Einwohner, die einen eigenen Busbetrieb führt. Es ist nicht die Aufgabe der Bezirksverwaltungsbehörden, den ÖPNV abzuwickeln, daher dürfen die gar keine Buslinien ausschreiben. Wir sind Gott sei Dank nicht in Deutschland, wo der öffentliche Verkehr Aufgabe der Landkreise (entspricht den österreichischen politischen Bezirke) ist.

Es ist eine Frage des politischen Willens. Und das ärgerliche ist, dass dadurch eben auch viel Potential für den ÖV verloren geht - entweder, weil zwei halbleere Busse hintereinander her fahren, wovon einer sinnvoller (im Sinne eines spürbar attraktiveren Angebots) eingesetzt werden könnte, oder weil Regionalbuslinien, die auch innerhalb Wiens eine absolut sinnvolle Ergänzung des städtischen Angebots darstellen könnten (z.B. die Linien 200/210 entlang der Laxenburger Straße), de facto dem Regionalverkehr vorbehalten sind.
Es werden wohl nicht alle 10 Minuten ein Stadtbus und ein Überlandbus hintereinander fahren. Und wenn man letztere auch für den Stadtverkehr frei gibt, dann wird er bis zur STadtgrenze voll sein und da kann es bei den unterschiedlichen Busgrößen vorkommen, dass der Überlandfahrgäste zurück bleiben müssen, weil der kleine Überlandbus so vollgesteckt ist.

So kann man sich halt wunderbar hinter EU-Recht verschanzen, das offensichtlich aber ausschließlich in der Ostregion gilt.
Versuche bitte https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9834.msg395257#msg395257 (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9834.msg395257#msg395257) verstehend zu lesen, Danke.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 06. Juli 2021, 10:09:45
Jetzt zeig mir eine Gemeinde mit um die 10.000 Einwohner, die einen eigenen Busbetrieb führt.
Ybbs an der Donau kommt ganz grob die Richtung mit seinen 5565 EW + Umland (bis Wieselburg fahrens).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Autobusfan am 06. Juli 2021, 10:22:11
Es ist eine Frage des politischen Willens. Und das ärgerliche ist, dass dadurch eben auch viel Potential für den ÖV verloren geht - entweder, weil zwei halbleere Busse hintereinander her fahren, wovon einer sinnvoller (im Sinne eines spürbar attraktiveren Angebots) eingesetzt werden könnte, oder weil Regionalbuslinien, die auch innerhalb Wiens eine absolut sinnvolle Ergänzung des städtischen Angebots darstellen könnten (z.B. die Linien 200/210 entlang der Laxenburger Straße), de facto dem Regionalverkehr vorbehalten sind.
Es werden wohl nicht alle 10 Minuten ein Stadtbus und ein Überlandbus hintereinander fahren. Und wenn man letztere auch für den Stadtverkehr frei gibt, dann wird er bis zur STadtgrenze voll sein und da kann es bei den unterschiedlichen Busgrößen vorkommen, dass der Überlandfahrgäste zurück bleiben müssen, weil der kleine Überlandbus so vollgesteckt ist.
Bei der Linie 850 (Floridsdorf – Korneuburg Bahnhof) darf man auch innerhalb der Stadtgrenze mit Ausnahme von, ich glaub, zwei Kursen in der Früh an allen eingehaltenen Haltestellen immer ein- und ausgesteigen und der Bus ist nie durch Fahrgäste, die nur innerhalb der Stadtgrenze fahren, überfüllt. Es gibt durchaus Leute, die mit diesem Bus z. B. von Floridsdorf zur Hopfengasse oder zur Rußbergstraße fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Juli 2021, 10:27:00
Es werden wohl nicht alle 10 Minuten ein Stadtbus und ein Überlandbus hintereinander fahren. Und wenn man letztere auch für den Stadtverkehr frei gibt, dann wird er bis zur STadtgrenze voll sein und da kann es bei den unterschiedlichen Busgrößen vorkommen, dass der Überlandfahrgäste zurück bleiben müssen, weil der kleine Überlandbus so vollgesteckt ist.

Ich frage mich wirklich, warum etwas, was im Bahnverkehr und anderswo im Busverkehr völlig normal ist, im Busverkehr zwischen Wien und seinem Umland ein unlösbares Problem sein soll - oder wie kann man es eigentlich verantworten, dass man innerhalb Wiens einfach so die S-Bahn benützen darf, auch auf die Gefahr hin, dass Fahrgäste ins Umland dann nicht mehr mitkommen? Bewirb Dich bei den Wiener Linien oder bei Simas Chaostruppe, die haben auch für jede Lösung ein Problem. Selbst in Wien gibt es Beispiele für Regionalbusse, die innerhalb Wiens benützt werden - die Breitenfurter und die Kaltenleutgebner Straße, mit Kalksburg ein ganzer Stadtteil, werden ausschließlich durch Regionalbusse bedient, ohne dass Fahrgäste nach Breitenfurt und Kaltenleutgeben deshalb in Massen am Liesinger Bahnhof zurückbleiben müssen.

Und ja, sonntags fahren z.B. zwischen Kledering und Oberlaa 70A und 266 einmal stündlich im Abstand von 3 min hintereinander her. Würde nicht jeder Aufgabenträger sein eigenes Süppchen kochen, könnte man hier sicher eine sinnvollere Lösung finden, weil dann Busse auch zwischen Linien wechseln könnten. Ach, ich vergaß, die Busse in Unterlaa und Kledering sind ja zum bersten voll, so dass es unverantwortlich wäre, nur einen einzusetzen. Und auf einen attraktiven 3/27/30-min-Takt möchte ja auch niemand verzichten, da rennen dann die Fahrgäste in Massen davon.

Wenn Du übrigens schon dabei bist, andere zu ermahnen, dass sie verstehend lesen sollten, nimm Dir die eigenen Ratschläge vielleicht auch mal zu Herzen:

Jetzt zeig mir eine Gemeinde mit um die 10.000 Einwohner, die einen eigenen Busbetrieb führt.

(Und um nicht eigens einen Betrieb samt Infrastruktur aufbauen zu müssen, kann der kommunale/"bezirkliche" Betrieb ja auch die eigentlichen Leistungen ausschreiben.)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. Juli 2021, 11:16:18

(Und um nicht eigens einen Betrieb samt Infrastruktur aufbauen zu müssen, kann der kommunale/"bezirkliche" Betrieb ja auch die eigentlichen Leistungen ausschreiben.)
Ich hab dir schon einmal gesagt, dass die Bezirksverwaltungsbehörde keine Leistungen ausschreiben darf, weil sie dazu gesetzlich nicht ermächtigt ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 06. Juli 2021, 16:45:46

Aber es gibt doch auch Städte, in denen der städtische Verkehrsbetrieb ins Umland fährt (und neue Linien eingeführt werden), ohne dass deshalb der Busverkehr innerhalb der Gemeinde ausgeschrieben werden müsste. Ich meine, das funktioniert rechtlich über eine Konstruktion, bei der entweder der städtische oder der Umlandverkehrsbetrieb die Konzession für eine Linie hat, die beiden Verkehrsbetriebe aber mehrere Linien bedienen und so jeweils Leistungen im Auftrag des anderen Unternehmens übernehmen.
Die Gemeinde Wien mit ihren WiLi hat Alleinanbieterstatus bzw. ist Alleinanbieter, was den ÖV betrifft, der sich ausschließlich innerhalb der Wiener Gemeindegrenzen bewegt. Somit kann/darf seither außer den WiLi niemand Linien und Strecken planen, bauen und betreiben, die ausschließlich innerstädtischen Verkehr anbieten (außer er ist von den WiLi dazu beauftragt). Das heißt natürlich im Umkehrschluss, führen die WiLi (neue) Strecken über die Gemeindegrenze hinaus, verlieren sie diese Vormachtstellung und es müsste ab sofort alles europaweit ausgeschrieben werden.
Das stimmt so nicht, wie schon mehrmals in dem Forum erwähnt >:( Wieso wird da wiederholt wider besseren Wissens pseudojuristisches Halbwissen von Hören-Sagen verbreitet? :down:

Richtig ist, dass all jene, die unter die EU-Verordnung (die sog. PSO-Verordnung) fallen, nicht an anderen Ausschreibungen mitmachen dürfen. Daraus lässt sich aber kein Umkehrschluss bilden (so funktioniert Recht nicht), und auch die in der Verordnung festgelegt geographische Einschränkung entspricht nicht dem, was du da erfindest: "Die Voraussetzung für die Anwendung dieses Absatzes ist, dass der interne Betreiber und jede andere Einheit, auf die dieser Betreiber einen auch nur geringfügigen Einfluss ausübt, ihre öffentlichen Personenverkehrsdienste innerhalb des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen Behörde ausführen — ungeachtet der abgehenden Linien oder sonstiger Teildienste, die in das Zuständigkeitsgebiet benachbarter zuständiger örtlicher Behörden führen — und nicht an außerhalb des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen Behörde organisierten wettbewerblichen Vergabeverfahren für die Erbringung von öffentlichen Personenverkehrsdiensten teilnehmen" (ebendort, Artikel 5, Abs. 2. lit. b)

Die EU-Kommission hat in ihren eigenen Auslegungsdokumenten selbst hier diese Ausnahmen nochmals betont: "Gemäß  Artikel  5  Absatz  2  Buchstabe  b  ist  internen  Betreibern  der  Betrieb  „der  abgehenden  Linien  oder  sonstiger  Teildienste,  die  in  das  Zuständigkeitsgebiet  benachbarter  zuständiger  örtlicher  Behörden  füh­ren“,  gestattet.  Durch  diese  Bestimmung  ist  eine  gewisse  Flexibilität  gegeben,  da  hierdurch  Verkehrs­dienste  zwischen  benachbarten  Regionen  abgedeckt  werden.  Interne  Betreiber  können  somit  in  einem  gewissen  Umfang  Verkehrsdienste  betreiben,  die  über  das  Zuständigkeitsgebiet  ihrer  zuständigen  örtli­chen  Behörde  hinausgehen." (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52014XC0329(01)&from=DE, Seite 10)

Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.

Es wird deutlich, dass du mit der Situation in der Erlaaer Straße nicht vertraut bist. Überzeuge dich bitte vorher von den Gegebenheiten vor Ort, bevor du solche Postings verfasst.

Und du irrst (wieder einmal!): ich - wie auch meine Familie - sind regelmäßige Radfahrer. Aber bevor ich den "Radweg" in der Erlaaer Straße benütze, fahre ich lieber entlang der Liesing, das ist weniger gefährlich.

PS: Kannst du dir nicht einmal ein anderes Hobby suchen als ständig auf mich loszugehen? Inzwischen bleibt ja mittlerweile kaum mehr ein Beitrag von mir unkommentiert. Das wird schön langsam mühsam. Oder brauchst du das für dein Ego?  ::)
Bitte hör auf alles auf dich zu beziehen, anscheinend brauchst du das für dein Ego - ich kommentiere schließlich den Inhalt deiner Beiträge, und nicht deine Person. Und es ging in den Beiträgen nicht um die Erlaaer Straße, sondern um den Johann-Nepumuk-Berger-Platz. Und trotz der Länge (bzw. der Kürze) des Streifens ist es für Radfahrende deutlich angenehmer und sicherer, wenn sie an der Ampel vorfahren können und sich nicht zwischen Autos einordnen müssen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. Juli 2021, 18:21:52

Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.

Es wird deutlich, dass du mit der Situation in der Erlaaer Straße nicht vertraut bist. Überzeuge dich bitte vorher von den Gegebenheiten vor Ort, bevor du solche Postings verfasst.

Und du irrst (wieder einmal!): ich - wie auch meine Familie - sind regelmäßige Radfahrer. Aber bevor ich den "Radweg" in der Erlaaer Straße benütze, fahre ich lieber entlang der Liesing, das ist weniger gefährlich.

PS: Kannst du dir nicht einmal ein anderes Hobby suchen als ständig auf mich loszugehen? Inzwischen bleibt ja mittlerweile kaum mehr ein Beitrag von mir unkommentiert. Das wird schön langsam mühsam. Oder brauchst du das für dein Ego?  ::)
Bitte hör auf alles auf dich zu beziehen, anscheinend brauchst du das für dein Ego - ich kommentiere schließlich den Inhalt deiner Beiträge, und nicht deine Person. Und es ging in den Beiträgen nicht um die Erlaaer Straße, sondern um den Johann-Nepumuk-Berger-Platz. Und trotz der Länge (bzw. der Kürze) des Streifens ist es für Radfahrende deutlich angenehmer und sicherer, wenn sie an der Ampel vorfahren können und sich nicht zwischen Autos einordnen müssen.
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 06. Juli 2021, 18:39:18
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. Juli 2021, 18:45:37
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
Wo Autos fahren können, können auch Radfahrer fahren, deshalb braucht man die parkenden Autos nicht wegräumen. Tut man das, hat man eine zusätzliche Fahrspur für Autos und Fahrräder.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: WVB am 06. Juli 2021, 18:55:17
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
Man braucht nur in die Pfuschstadt Aspern schauen was man von Radfahrern hält. Die fehlenden separaten Radwege und die teils schmalen Mehrzweckstreifen (Maria-Tusch-Straße) in einem neuen Stadtgebiet sind ein völliger Irrsinn.  :fp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 06. Juli 2021, 19:49:24
"Fehlende", besser gesagt: nicht vorhandene separate Radwege sind schon in Ordnung. Das ist ein Siedlungsgebiet, wo es keinen starken (Durchzugs-)Verkehr gibt, somit kann man die Geschwindigkeiten niedrig halten und Radfahrer können im Mischverkehr fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Juli 2021, 23:19:44
Die ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer hat sich in einer mündlichen Anfrage erkundigt, ob eine Wiederinbetriebnahme der S-Bahn-Stationen Hausfeldstraße und Lobau angedacht ist. In der ihr eigenen Mischung aus Dummheit, Inkompetenz und Desinteresse hat Sima geantwortet (pdf (https://www.wien.gv.at/ma08/infodat/2021/zu-fsp-83697-2021-kvp-gm.pdf)). Quintessenz:

- Zuständig sei die ÖBB. (Mit anderen Worten: es ist Sima egal. Denn für den Bau der von Sima heißgeliebten transdanubischen Autobahnen ist ja mittels Asfinag auch der Bund zuständig, und da reagiert Beton-Ulli ja sehr empfindlich auf die Überprüfung von Planungen. Natürlich würden die ÖBB die Stationen nicht als Geschenk bauen, aber die Initiative dafür müsste schon von der Gemeinde ausgehen.)

- Das Umfeld der Stationen sei eh öffentlich zu erreichen. Dass es eben auch um die Verknüpfung verschiedener Linien geht (z.B. S80/REX - 26er) und die S80 eben ganz andere Relationen bedient als 93A und 96A, kommt in ihrer Welt nicht vor. (Achja, dass man es gut drei Jahre nach Fertigstellung der umgebauten Station Hirschstetten noch immer nicht geschafft hat, so nah wie möglich eine Haltestelle für den 22A einzurichten, spricht auch Bände.)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 07. Juli 2021, 08:50:49
Man braucht nur in die Pfuschstadt Aspern schauen was man von Radfahrern hält. Die fehlenden separaten Radwege und die teils schmalen Mehrzweckstreifen (Maria-Tusch-Straße) in einem neuen Stadtgebiet sind ein völliger Irrsinn.  :fp:

Grad in der Seestadt darf man mit Rad nahezu überall fahren. Es gibt, bis auf ein paar winizige Ausnahmen, nur Radwege ohne Benutzungspflicht. In den Erschließungsstraßen im Mischverkehr , braucht man keine Radwege und auf den "Hauptstraßen" gilt auch nur Tempo 30. Noch dazu darf man da bei einigen eben auf einem nicht benutzungspflichtigen Geh/Radweg fahren, falls man zu ängstlich ist. Was bei dem minimal Verkehr aber eher unwahrscheinlich ist.
Die zwei Ausnahmen, die mir jetzt einfallen wo der Radweg Benutzungspflichtig ist, sind die Seestadtstraße und die Ostbahnbegleitstraße. Bei beiden gilt Tempo 50. Erstere hat einen 5m breiten Geh/Radweg und letztere einen eigenen Radweg mit 3m breite und zwei Gehwege mit je 2m. Dazwischen liegt Grünfläche.
Das bezieht sich alles auf die bereits fertigen Teile. Der Rest fällt ja unter Provisorium.

- Das Umfeld der Stationen sei eh öffentlich zu erreichen. Dass es eben auch um die Verknüpfung verschiedener Linien geht (z.B. S80/REX - 26er) und die S80 eben ganz andere Relationen bedient als 93A und 96A, kommt in ihrer Welt nicht vor. (Achja, dass man es gut drei Jahre nach Fertigstellung der umgebauten Station Hirschstetten noch immer nicht geschafft hat, so nah wie möglich eine Haltestelle für den 22A einzurichten, spricht auch Bände.)

Zur Station Lobau: Da werden die ÖBB sich wahrscheinlich noch Jahrzehnte weigern. Schließlich behindert ihnen schon die Station auf der Praterseite den Verkehrsfluss massiv. Jetzt noch auf der anderen Seite so einen Bremsklotz, werdens wohl bei derzeitigem Ausbaustand nicht wollen.

Alternativ, so träume ich zumindest, wäre eine Sonn und Feiertagslinie entlang der Ölhafenbahn. Hier sprechen aber die derzeitigen Weichenverbidnungen dagegen, um sie in die Station Stadlau einzubinden.

Und bei Hirschstetten habens sowieso viel schaß gebaut. Warum wurden die Gehwege beim Contiweg, in der Unterführung, so schmal ausgeführt?
Warum wurden die ganzen Querungshilfen und Gehsteigvorziehungen nicht gleich beim ersten Asphaltieren mit gebaut, sondern erst nachträglich eingefügt?
Wozu braucht man in einer 30iger Zone überhaupt so viele Querungshilfen, wobei bei keiner einzigen ein Zebrastreifen ist?
Warum hat man nicht einen Baum in so eine Restfläche gepflanzt?
Warum hat man die gelegenheit nicht sowieso gleich genutzt die Guido Lammer Gasse und Kartouschgasse aufzuwerten (die Emichgasse sollte ja im Zuge der Stadtstraßen Errichtung sowieso erneuert werden).
Ich hab nichts gegen Parkplätze aber ein paar weniger, dafür ein paar Bäume mehr schaden auch dort nicht.
Auch die Aspernstraße hätte man im Zuge dessen, zumindest bis zum Contiweg, in ein einheitliches Bild verwandeln können. Die schaut so "ich will aber ich kann nicht" aus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 07. Juli 2021, 09:31:59
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: benkda01 am 07. Juli 2021, 09:49:21
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg.
Korrekt. Sondern ein Mehrzweckstreifen. ;)


Zitat
Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.
Warum sollten sich auf einem Mehrzweckstreifen zwei Radfahrer begegnen? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 07. Juli 2021, 09:54:30
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg.
Korrekt. Sondern ein Mehrzweckstreifen. ;)


Zitat
Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.
Warum sollten sich auf einem Mehrzweckstreifen zwei Radfahrer begegnen? ???

Das kann schon passieren, es gibt genug Dumme, die GEGEN die Richtung auf diesen Mehrzweckstreifen fahren. Gestern ist mir ein zugewanderter Mitbürger mit dem EScooter so entgegen gekommen. Pfeile und Symbole sind nur zur Behübschung...  ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 07. Juli 2021, 09:58:46
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Wo genau ist die besagte Stelle?
Ich bin jetzt die gesamte Erlaaer Straße abgegrast und kann dort keine Stelle entdecken wo sich zwei Radfahrer begegnen sollten. Sind alles Radfahrstreifen/Mehrzweckstreifen die nur in einer Fahrtrichtung zu befahren sind, und zwar in der des angrenzenden Fahrstreifens. Aber vielleicht hab ich was übersehen.

Und zum Thema Bus. Der Bus sollte ja schneller sein als Radfahrer, also sollte in Busfahrer wissen ob er gerade einen überholt hat und zum anderen ist der Bereich neben einem fahrenden Bus so beengt, vorallem wenn es so ist wie beschrieben, das freiwillig nur kamikaze Piloten in den Raum zwischen einem langsam fahrenden Bus und den geparkten Autos einfährt. Grundsätzlich gibt es solche Stellen zuhauf. Meistens fährt der Bus solange hinter einem her bis er besser überholen kann. Zumindest ist das meine Erfahrung aber vielleicht sind die transdanubischen Busfahrer anders gestrickt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 07. Juli 2021, 10:04:49
Zur Station Lobau: Da werden die ÖBB sich wahrscheinlich noch Jahrzehnte weigern. Schließlich behindert ihnen schon die Station auf der Praterseite den Verkehrsfluss massiv. Jetzt noch auf der anderen Seite so einen Bremsklotz, werdens wohl bei derzeitigem Ausbaustand nicht wollen.

Von den beiden Stationen hielte ich Hausfeldstraße auch für wichtiger, allein, um den von der teuer ausgebauten Ostbahn praktisch abgehängten Bereich nördlich der Bahntrasse wieder besser mit ihr zu verknüpfen.

Ein Potential sähe ich bei der Station Lobau aber nicht nur im unmittelbaren Umfeld an Einwohnenden und Ausflügler/innen, sondern in einer geschickten (auch fahrplanseitigen) Verknüpfung zwischen S80 und der Buslinie 92B. Das würde recht schnell die Verbindung zwischen Kaisermühlen und dem Bereich 11. und 10. Bezirk verbessern und könnte die U1 entlasten. (Dazu müsste der 92B freilich täglich und ganztägig nach Kaisermühlen geführt werden, ggf. endet dann abends und werktags eben der 92A an der Donaustadtbrücke.)

Aber klar, die Auslastung der Ostbahn ist natürlich auch ein Problem. Es ist auch bezeichnend, wie ernst die Verkehrswende genommen wird: alle Welt redet über die Donaustadtautobahn und den Lobautunnel, der Ausbau der Marchegger/Laaer Ostbahn ist kein Thema.

Und bei Hirschstetten habens sowieso viel schaß gebaut. Warum wurden die Gehwege beim Contiweg, in der Unterführung, so schmal ausgeführt?
Warum wurden die ganzen Querungshilfen und Gehsteigvorziehungen nicht gleich beim ersten Asphaltieren mit gebaut, sondern erst nachträglich eingefügt?
Wozu braucht man in einer 30iger Zone überhaupt so viele Querungshilfen, wobei bei keiner einzigen ein Zebrastreifen ist?
Warum hat man nicht einen Baum in so eine Restfläche gepflanzt?
Warum hat man die gelegenheit nicht sowieso gleich genutzt die Guido Lammer Gasse und Kartouschgasse aufzuwerten (die Emichgasse sollte ja im Zuge der Stadtstraßen Errichtung sowieso erneuert werden).
Ich hab nichts gegen Parkplätze aber ein paar weniger, dafür ein paar Bäume mehr schaden auch dort nicht.
Auch die Aspernstraße hätte man im Zuge dessen, zumindest bis zum Contiweg, in ein einheitliches Bild verwandeln können. Die schaut so "ich will aber ich kann nicht" aus.

Das Problem scheint mir mal wieder zu sein, dass absolut niemand in Politik und Verwaltung das Ganze im Blick hat. Oder ganz selten, wenn es um die Interessen des MIV geht (dass der Bau der Donaustadtautobahn auch mit dem Ausbau der Marchegger Ostbahn zu tun hat, war der Sima schließlich bekannt.) Und genau diese Arbeitsverweigerung hat auch dazu geführt, dass die Station Hausfeldstraße überhaupt geschlossen wurde und nun mehrere zehntausend Menschen in Hirschstetten und Breitenlee von der S80 abgeschnitten sind (oder sie allenfalls mit einem Umweg über Aspern Nord erreichen).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 07. Juli 2021, 10:08:26
Und zum Thema Bus. Der Bus sollte ja schneller sein als Radfahrer, also sollte in Busfahrer wissen ob er gerade einen überholt hat und zum anderen ist der Bereich neben einem fahrenden Bus so beengt, vorallem wenn es so ist wie beschrieben, das freiwillig nur kamikaze Piloten in den Raum zwischen einem langsam fahrenden Bus und den geparkten Autos einfährt. Grundsätzlich gibt es solche Stellen zuhauf. Meistens fährt der Bus solange hinter einem her bis er besser überholen kann. Zumindest ist das meine Erfahrung aber vielleicht sind die transdanubischen Busfahrer anders gestrickt.

Das Problem ist, dass die Busse zwar eine höhere Höchstgeschwindigkeit haben, aber im Schnitt meist genauso schnell wie Radfahrende sind - das heißt, der Bus überholt, und an der nächsten Haltestelle ist man wieder hinter ihm. Ich fände es daher positiv, wenn man diese beiden Verkehrsträger wo immer stadträumlich möglich tatsächlich trennen könnte. Wo nicht, muss man (auch als Radfahrer/in) damit leben - wenn ich von Mitte-Landstraße Richtung 3. Bezirk losradeln möchte und gerade ein 74A kommt, warte ich lieber nochmal 2 min, als dann bis zur Viehmarktgasse hinter ihm herzufahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 07. Juli 2021, 11:18:14
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Eben, und darum braucht es ja diese Streifen nur im Kreuzungsbereich.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Es geht nicht um einen Radweg, sondern darum, die Situation für Radfahrende im Kreuzungsbereich zu verbessern. :lamp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 07. Juli 2021, 12:59:52
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Eben, und darum braucht es ja diese Streifen nur im Kreuzungsbereich.
Diese Streifen sind auch Ghettos und wie ich schon geschrieben habe, eine Gefährdung für Radler.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Es geht nicht um einen Radweg, sondern darum, die Situation für Radfahrende im Kreuzungsbereich zu verbessern. :lamp:
Wobei da eine Verschlechterung und Gefahrenstelle produziert worden ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 07. Juli 2021, 16:09:30
Klar, es hätte dort noch eine Bikebox hingehört, aber sonst fand ich die Situation deutlich besser als jetzt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 14. Juli 2021, 07:19:27
Die Partei, deren mächtigster Landesverband vor einem halben Jahr bei den Öffis einen unkoordinierten Kahlschlag im Wochenendfrühverkehr durchgeführt hat, stellt fest (https://twitter.com/SPOE_at/status/1414674823935102979), dass viele aufs Auto angewiesen sind:

Zitat von: SPÖ auf Twitter
Klimakrise ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Klimaschutz muss sozial gerecht ausgestattet sein & die Lebensrealitäten der Menschen im Blick haben. Nicht alle Menschen in Österreich wohnen an einer U-Bahn-Haltestelle, viele sind aufs Auto angewiesen. #puls24 @rendiwagner

Nun könnte man natürlich auch fragen, warum eine Partei, die eine "Fortschrittskoalition" anführt, keinen Plan hat, das zu ändern, so dass weniger Menschen aufs Auto angewiesen sind - sondern im Gegenteil munter weiter Fakten schafft, indem die ÖV-Netzentwicklung auch innerhalb Wiens nicht mit der Siedlungsentwicklung hinterherkommt, neue Stadtviertel mit tausenden Einwohner/innen ohne Lebensmittelgeschäft auskommen müssen und die einzige verkehrspolitische Initiative im Bau von Autobahnen besteht (während man sich zugleich für den Bau von ÖBB-Stationen für nicht zuständig erklärt).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 14. Juli 2021, 07:27:46
Wieso... die Neos wollen doch eh Seilbahnen, also ein Fortschritt. Wir sind halt nicht La Paz, aber das eine oder andere Hügerl haben wir schon, selbst in Floridsdorf...  :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 14. Juli 2021, 07:37:54
Sie bauen eh wie die Verrückten U-Bahn!  :P
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 14. Juli 2021, 07:57:14
Sie bauen eh wie die Verrückten U-Bahn!  :P

Ich weiss nicht, ob man ein Projekt aus den 60ern als Fortschritt bezeichnen kann.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 01. August 2021, 13:56:52
Nachdem es nun wirklich nicht mehr um Paris geht, wechsele ich mal den Thread:

Für die Radfahrenden ist es im Zweifelsfall übrigens besser, nicht diese Asphaltklatscher auf der Fahrbahn zu haben - besonders toll ist es, wenn eine eh schon enge Radspur, z.B. in der Landstraßer Hauptstraße, dadurch nochmal ein Stück eingeschränkt wird.
Wenn einen Radfahrer diese Asphaltklatscher stören, dann macht er einen Fehler. Ein Abstand von 0,8 - 1 m vom rechten Fahrbahnrand ist Radfahrern zugestanden, bei einer Radbreite von ca. 80 cm (Lenker) sind das dann 1,2 bis 1,4 m. Am Radstreifen hält man sich am linken Rand.

Klar. Aber zum einen bleit einem oft nichts anderes übrig, um selbst einen gewissen Mindestabstand zu überholenden Pkws und Bussen herzustellen - und zum anderen hat die Radspur eben komplett frei von baulichen Hindernissen zu sein. Was wäre eigentlich los, wenn man auf eine Autofahrbahn, zumal auf Hauptrouten, ständig irgendwelche Hindernisse stellte?

Aber selbst da, wo man Autofahrern und Öffifahrern nichts antun würde kümmert man sich nicht um Fußgänger, Radfahrer und Anrainer. Wie absurd ist es denn bitte, dass es weder einen hochwassersicheren Radweg und einen ufernahen Spazierweg beim Wienfluss gibt zwischen Hietzing und Urania, noch die Stadtbahntrasse zwischen Spittelau und Heiligenstadt nachgenutzt wird usw. usf.

Oder eben auch auf der Aspernbrücke und der Praterstraße stadtauswärts. Hier hat ja nicht nur die von Beton-Ulli wegzensurierte Untersuchung ergeben, dass man ohne Einschränkungen für den Autoverkehr stadtauswärts auf eine Spur verzichten könnte - es wurde ja sogar in der Praxis gezeigt, beim Pop-Up-Radweg im letztem Jahr ebenso wie bei dem provisorischen Radweg auf der Aspernbrücke im heurigen Frühjahr: beide haben keinerlei Auswirkungen auf den Autoverkehr gehabt. Dafür war selbst der kurze provisorische Radweg auf der Aspernbrücke eine deutliche Erleichterung für den Radverkehr, weil die Verkehrsströme 3. Bezirk > Schwedenplatz und Stubentor > Praterstern entzerrt wurden.

Man scheitert in Wien ja schon an simplen Grundstückszufahrten: während man im Rest der Welt in diesem Bereich die Bordsteine absenkt ]hier mal ein beliebiges Beispiel aus Linz[/url]), klatscht man in Wien einfach Asphalt vor den Bordstein

Und der Asphaltklatscher ist schon gut. Aus den normalen Einfahrten fahren viel weniger Fahrzeuge als Fußgänger vorbei gehen oder Radfahrer vorbei fahren. Warum soll man diesen die Unebenheiten anhängen? Ich kenn Radwege, da hast alle 15, 20 m so eine Stelle. Der Grundsatz design follows funktion hat durchaus seine Berechtigung.

Genau, z.B. Stadlauer Straße 74, da hat man am Radweg auch was davon.
(Dateianhang Link)

(Google Street View)

Klassische Einladung an Radfahrer den Radweg rechts neben sich liegen zu lassen und in der Mitte der rechten Fahrspur zu fahren, wo man den Platz hat, der einem zusteht. Genau diese Art von Verkehrsgestaltung ist es, die dadurch dann zu Konflikten führt!

Sehr hilfreich wäre eine rechtliche Lage wie in Deutschland, wo man als Radfahrer/in unzumutbare Radwege einfach ignorieren darf. Daraufhin haben viele Kommunen von sich aus die Benutzungspflicht vieler Radwege aufgehoben. Ein ähnliches Recht in Österreich würde wahrscheinlich die Radwegkilometer in Wien von heute auf morgen um 60 % dezimieren...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. August 2021, 15:40:56
Nachdem es nun wirklich nicht mehr um Paris geht, wechsele ich mal den Thread:
Danke für die Aufmerksamkeit, die auch ich vermissen ließ.
Wenn einen Radfahrer diese Asphaltklatscher stören, dann macht er einen Fehler. Ein Abstand von 0,8 - 1 m vom rechten Fahrbahnrand ist Radfahrern zugestanden, bei einer Radbreite von ca. 80 cm (Lenker) sind das dann 1,2 bis 1,4 m. Am Radstreifen hält man sich am linken Rand.

Klar. Aber zum einen bleit einem oft nichts anderes übrig, um selbst einen gewissen Mindestabstand zu überholenden Pkws und Bussen herzustellen - und zum anderen hat die Radspur eben komplett frei von baulichen Hindernissen zu sein. Was wäre eigentlich los, wenn man auf eine Autofahrbahn, zumal auf Hauptrouten, ständig irgendwelche Hindernisse stellte?
Mindestabstand herstellen geht oft auch mit einem kurzen Schlenker nach links.
Viel viel mehr, als wenn man das bei Radfahrern macht, z.B. bei Radfahrerüberfahrten eine Nachrangtafel für den Radfahrer. Vor jeder Kreuzung eine Tafel "Radweg Ende"
usw usw.
Sehr hilfreich wäre eine rechtliche Lage wie in Deutschland, wo man als Radfahrer/in unzumutbare Radwege einfach ignorieren darf. Daraufhin haben viele Kommunen von sich aus die Benutzungspflicht vieler Radwege aufgehoben. Ein ähnliches Recht in Österreich würde wahrscheinlich die Radwegkilometer in Wien von heute auf morgen um 60 % dezimieren...
Deine Einschätzung der deutschen Rechtslage ist nicht ganz richtig:
In Deutschland sind seit einigen Jahren nur dort Radwege erlaubt, wo eine besondere Gefahrenlage herrscht. In Deutschland hast aber die Möglichkeit, einen Radweg (aber auch andere Sachen) aktiv wegzuklagen, was in Österreich nicht geht, hier gibts nur den Weg, sich strafen zu lassen und diese dann bis zum VwGH/VfGH zu bekämpfen, was ein erheblich größeres fianzielles Risiko birgt. Und diese dann oft weltfremde Urteile erlassen ¹]

Das Ergebnis:
Wenige Gemeinden haben von sich aus entbläut
Einige Gemeinden haben nach dem ersten oder nach ein paar Urteilen entbläut
Sehr viele Straßenverkehrsbehörden entbläuen nicht, wenn sie verurteilt werden, dann entbläuen sie nur den von der Klage betroffenen Teil, im Extremfall kann es sein, dass da ein Radweg verläuft, der dann auf einen oder mehrere hundert Meter entbläut  wurde und dann wieder weiter läuft. Solche Gemeinden stellen auch dann auf stur, wenn die örtlichen Polizeivertreter eine Entbläuung empfehlen.


¹] Radfahrer wurde angezeigt, weil er Nachts statt auf dem linksseitigen Radweg auf der Fahrbahn fuhr. Er hat argumentiert, dass auf dem Radweg sehr oft Flaschen zerdeppert werden und er auch vom asymmetrischen Abblendllcht entgegenkommender Autofahrer geblendet wird, worauf der VfGH die Ansicht vertrat, dass das ja auch Autofahrern passiert, wenn ein Fahrzeug mit falsch eingestellten Scheinwerfern entgegen kommt, das also den Gleichheitsgrundsatz nicht verletzt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 01. August 2021, 19:45:20
Eine Strafe für das Nichtnützen eines benutzungspflichtigen Radwegs lässt sich mMn am ehesten durch Nachweis eines Kundmachungsmangels bekämpfen. Abgesehen davon, dass sehr viele Blauschilder links vom Radweg stehen und damit ungültig sind, stehen auch die rechts vom Radweg aufgestellten Zeichen viel zu knapp am Radweg (=Fahrbahn) oder ragen sogar über diesen (§48 StVO: "Bei seitlicher Anbringung darf der seitliche Abstand zwischen dem der Fahrbahn zunächst liegenden Rand eines Straßenverkehrszeichens und dem Fahrbahnrand im Ortsgebiet nicht weniger als 0,30 m und nur in Ausnahmefällen mehr als 2 m, auf Freilandstraßen nur in Ausnahmefällen weniger als 1 m und mehr als 2,50 m betragen. "). Radweg ist für den Fahrzeugverkehr bestimmter Teil der Straße und damit Fahrbahn, Definition nach §2 StVO.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. August 2021, 22:00:34
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 02. August 2021, 08:45:02
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
So hätte ich zwar auch argumentiert, hätte aber schon gerechnet, dass das vielleicht nicht anerkannt wird. Ich meine links vom Radweg, in Deinem Fall also ganz links. Und das geht auf keinen Fall.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 06. September 2021, 11:14:02
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. September 2021, 13:10:13
Ich hätte auch in dem von mir geschilderten Fall argumentiert, dass ich das Radwegschild nicht zur Kenntnis nehmen konnte/musste, weil es links von der Fahrbahn steht und ich dort keine Verkehrszeichen erwarte.
So hätte ich zwar auch argumentiert, hätte aber schon gerechnet, dass das vielleicht nicht anerkannt wird. Ich meine links vom Radweg, in Deinem Fall also ganz links. Und das geht auf keinen Fall.
Auf der linken Fahrbahnseite, kann dort durchaus rechts vom Radweg stehen. Nur wenn ich auf der Fahrbahn fahre, dann erwarte ich mir links keine Verkehrszeichen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 07. September 2021, 09:51:53
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/

Nein. Warum sollte er? Da besetzen ein paar Hansln die Baustelle. Schön. Um davon aber eine generelle Stimmungslage (für oder gegen) abzuleiten ist halt kaum möglich.

Wenns halt wenigstens auch gleichzeitig die Öffibaumaßnahmen starten täten.  ::)
Oder zumindest bekannt geben würden wie sie sich die Umbau/Rückbaumaßnahmen, der dann angeblich entlasteten Straßen vorstellen (mindestens vom Ortskern Hirschstetten der ja der einzige wirklich entlastete Ort sein wird). Wobei vorstellen: Eher Planungsstart und Klärung der Finanzierung.

So wirds halt eher ein PR Desaster. Wobei es ein Spiel auf Zeit sein wird. Ewig werden die dort auch nicht herum hängen.
Und weils gern so oft von manchen gesagt wird: Hainburg wurde nicht durch die Besetzung (allein) verhindert, sondern durch eine Beschwerde beim Vwgh. Bei Hainburg wollte die Regierung halt Nägel mit Köpfen machen, bevor überhaupt der Wasserrechtsbescheid ausverhandelt war und dieser wurde durch ein paar Anrainer beeinsprucht. Und zwar schon vor dem Sternmarsch, der die Besetzung auslöste. Aber die Justiz war in Österreich noch nie die schnellste.
https://www.museumnoe.at/de/das-museum/blog/hainburg-1984 (https://www.museumnoe.at/de/das-museum/blog/hainburg-1984)
Zitat
Den entscheidenden Ausschlag brachte jedoch die Beschwerde dreier Landwirte aus Stopfenreuth beim Verwaltungsgerichtshof, der dieser am 2.1.1985 tatsächlich aufgrund von Formalfehlern im Wasserrechtsbescheid aufschiebende Wirkung zuerkannte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 07. September 2021, 09:59:19
Der Öffi-Ausbau ist doch der SPÖ wurscht. Es geht ja darum, die Straße durchzubringen, damit man die anschließenden Grundstücke "verwerten" kann.

Klimapolitik ist bei den Roten nur eine Alibiaktion, man braucht sich ja nur die diversen Projekte ansehen. Ohne die Grünen hätten wir keinen längeren 26er, mit den Pinken kommt nicht mal die absurde Seilbahn.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: DieTram am 07. September 2021, 11:26:16
ob sich der "Tunnelbürgermeister" Ludwig dadurch umstimmen lässt?

https://wien.orf.at/stories/3120152/
So wirds halt eher ein PR Desaster. Wobei es ein Spiel auf Zeit sein wird. Ewig werden die dort auch nicht herum hängen.

Vielleicht spielen auch die Besetzer auf Zeit:
Wenn sie sich abwechseln und jeder zu seiner "Schicht" kommt, kann das schon ziemlich lange dauern.

Sollte die NO-Umfahrung tatsächlich abgesagt werden, ist die so genannte "Stadt"-Straße wohl auch sinnlos.
Aber das ist heute wahrscheinlich realpolitisch noch nicht durchsetzbar.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: petestoeb am 08. September 2021, 15:21:21

Sollte die NO-Umfahrung tatsächlich abgesagt werden, ist die so genannte "Stadt"-Straße wohl auch sinnlos.
Aber das ist heute wahrscheinlich realpolitisch noch nicht durchsetzbar.

Die NO-Umfahrung mit dem Tunnel muss verhindert werden, aber die Stadtstraße, die neben der Anbindung der Seestadt auch für die Entlastung des Straßenverkehrs im 22. notwendig, muss kommen. Natürlich muss sie umgeplant werden, sodass die B3 vollständig ab der Stadtgrenze auf dieser neuen Straße verläuft.

Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 08. September 2021, 15:51:12
Die Straßenbahn kommt deswegen aucht nicht, dasselbe Argument gab es damals im Jahr 2000 bei der B3 in Floridsdorf. Der Öffi-Ausbau ist bei den Roten immer Alibihalber dazugeschrieben, um ein Argument für den Flächenfraß zu haben.

Diverse Abteilungen des Rathauses und die SPÖ haben schon Übung darinnen, wie man den Leuten eine Sache schmackhaft machen kann, ohne sich an die weiteren Umweltbegleitmaßnahmen halten zu müssen. Letztens hat zumindest eine junige Aktivistin erstmals diese Dinge im Fernsehen hinterfragt, man sieht, dass die sich mit der Materie beschäftigt haben und nicht mehr so leicht übern Tisch ziehen lassen. Bringen wird es halt leider nichts, weil die Betonierer haben immer die Argumente Arbeitsplätze, Entlastung, Wohnen, Jungfamilien, Pendler etc.

Ich habe sogar noch den Propagandaflyer mit der umweltgerechten B3 aufgehoben. Interessant, wie sich die Dinge gleichen, egal welches Jahrzehnt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: darkweasel am 08. September 2021, 15:53:44
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: petestoeb am 08. September 2021, 17:57:36
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.

Ja es gibt es Busspur. Ich fahre mehrmals pro Woche da raus. Manchmal mit dem Bus, meist aber mit dem Auto (meine Tochter wohnt in Gr.Enzersdorf). Aber wenn man sich den Neubau in der Gegend ansieht, dann ist klar, dass es zusätzliche Verkehrsangebote geben muss. Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 09. September 2021, 06:15:58
Nur so kann man langfristig auf der Groß-Enzersdorfer Straße und durch Essling eine Straßenbahn nach Groß-Enzersdorf bauen. Derzeit hätte es keine Chance und auch keinen Sinn auch noch die Bim in den Stau zu stellen.
Du weißt schon, dass es da jetzt schon auf weiten Strecken eine Busspur gibt? Die hat auch keine wesentlich andere Auswirkung auf den Verkehr als eine Straßenbahn es hätte.

Ja es gibt es Busspur. Ich fahre mehrmals pro Woche da raus. Manchmal mit dem Bus, meist aber mit dem Auto (meine Tochter wohnt in Gr.Enzersdorf). Aber wenn man sich den Neubau in der Gegend ansieht, dann ist klar, dass es zusätzliche Verkehrsangebote geben muss. Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.
Das Jahr 1967 hat angerufen, es will seine Argumente zurück!

Wie soll eigentlich die Stadtstraße die Ortskerne von Essling oder Hirschstetten bzw. auch die ruesigen Bauten an der Quadenstraße entlasten? Die wird dort keinen Anschluss haben. Der Quell-/Zielverkeht dieser Gebiete fährt also weiter wie bisher, oder kämpft sich dann durch die verstopfte Seestadt zur Stadtstraße.

Also muss man erst wieder wie 1967 vorgehen: ÖV-Trassen auflassen, um Steaßen verbreitern zu können  : >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. September 2021, 06:53:59
Deshalb braucht es ja die Stadtstraße, damit die Öffispur auch erhalten bleiben kann. Denn wenn die ganzen Häuser entlang der Strecke plus die im Bau oder geplanten Bauten in der Seestadt braucht man da eben auch zusätzliche Straßen. Und auch Zulaufstrecken der Straßenbahn zur U-Bahn. Und die brauchen auch den entsprechenden Platz.

Gerade, wenn der Platz eng ist, ist es ziemlich dumm, auf den flächenintensivsten Verkehrsträger zu setzen. Und selbst, wenn punktuell eine Herausnahme des Verkehrs notwendig ist, z.B. aus engen Ortskernen - dann tut es auch eine punktuelle Umfahrung, die nicht mehr Fahrspuren hat als die bisherige Straße. Und wieso müssen die Entlastungsstraßen eigentlich stets autobahnähnlich ausgebaut sein?

Und wir müssen endlich davon weg kommen, dass sich der Autoverkehr einfach den Platz nehmen kann, den er angeblich braucht. Dieses Denken ist ja so tief verankert, dass Autos mit jeder Generation etwas breiter und höher werden, und sich dann auch noch beklagt wird, wenn Parkplätze oder Fahrspuren zu klein oder zu eng sind.

Apropos "Öffis": Die Grünen Donaustadt haben mal eine kleine Übersicht erstellt, welche von ihnen vorgeschlagenen Öffi-Maßnahmen in der Bezirksvertretung abgelehnt wurden (https://twitter.com/AUnterwalcher/status/1427320512645148686). Es geht gar nicht darum, bei jedem einzelnen Vorschlag Sinn oder Unsinn zu diskutieren - aber der bloße Umstand, dass sie alle abgelehnt wurden, zeigt doch, dass die sPÖ überhaupt kein Interesse an besseren Öffis hat.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 09. September 2021, 07:26:28
Das Jahr 1967 hat angerufen, es will seine Argumente zurück!

Wie soll eigentlich die Stadtstraße die Ortskerne von Essling oder Hirschstetten bzw. auch die ruesigen Bauten an der Quadenstraße entlasten? Die wird dort keinen Anschluss haben. Der Quell-/Zielverkeht dieser Gebiete fährt also weiter wie bisher, oder kämpft sich dann durch die verstopfte Seestadt zur Stadtstraße.

Sinn oder Unsinn der Straße hin oder her, aber das Quadenstraßenviertel wird bei den Blumengärten eine Anschlußstelle bekommen. Über den Straßenzug "Am Friedhof" was die dortigen Anrainer, eigentlich ist es nur einer neben der Gemeinde selbst, aufregt. Diese Verbindung wird im übrigen auch von den Anwohner, eigentlich Gegner der restlichen Stadtstraße, gefordert (Halt in einer verträglichen Variante mit einer Fahrspur pro Richtung). Da sie den Ortskern von Hirschstetten entlasten täte.

Die neuen Viertel des Gebietes "Erzherzog Karl Straße Süd" und "Lavaterstraße" (das Viertel bei der Station Aspernstraße) werden über die Lavaterstraße angebunden. Und die Seestadt selbst bekommt dann eben zwei echte Autobahnauffahrten, da schon im Bereich der Asfinag liegend. Die erste, von der Stadt aus gesehen, bekommt auch eine Verbindung durch ein noch nicht näher definiertes Stadtgebiet zur Hausfeldstraße bei der Lackenjöchelgasse. Dann gibts noch Telephonweg/Schafflerhofstraße, eine Hybrid, weil beide Straßen anbindende und überführende Anschlußstelle. Ebenfalls im Asfinagbereich und deswegen an einer echten Autobahn liegend. Diese soll den Verkehr von Essling her anziehen.

Quellen:
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/veranstaltungen/vortraege/2017/pdf/podhagskygasse-plakat7.pdf (https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/veranstaltungen/vortraege/2017/pdf/podhagskygasse-plakat7.pdf)
https://hirschstetten-retten.at/kritikpunkte/das-projekt-stadtstrasse/ (https://hirschstetten-retten.at/kritikpunkte/das-projekt-stadtstrasse/)
Flächenwidmungsplan der Stadt
https://www.asfinag.at/bauen-erhalten/bauprojekte/s-1-wiener-aussenring-schnellstrasse-neubau-spange-seestadt-aspern/ (https://www.asfinag.at/bauen-erhalten/bauprojekte/s-1-wiener-aussenring-schnellstrasse-neubau-spange-seestadt-aspern/)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. September 2021, 09:19:58
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Nicht nur, dass es die fruchtbarsten Felder Österreichs sind (u.a. auch im Donaufeld), die Flächenversiegelung wird nicht reduziert. Aber dafür muss dann die Bevölkerung den Klimaschutzgedanken hegen und E-Autos kaufen. Das macht keinen Sinn. Es geht um das Gesamtkonzept. Entweder alle oder niemand.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 09. September 2021, 09:44:24
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Supermärkte und Betriebe keine Genehmigung für Parkplätze außerhalb der bebauten Fläche bekommen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: maybreeze am 09. September 2021, 09:55:29
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Nicht nur, dass es die fruchtbarsten Felder Österreichs sind (u.a. auch im Donaufeld), die Flächenversiegelung wird nicht reduziert. Aber dafür muss dann die Bevölkerung den Klimaschutzgedanken hegen und E-Autos kaufen. Das macht keinen Sinn. Es geht um das Gesamtkonzept. Entweder alle oder niemand.

Das E-Auto wird aber das Verkehrsproblem nicht lösen, bestensfalls (wenn überhaupt) das Klimathema ...

Wenn die Aktivisten für eine Klimaverbesserung streiken, müssten sie Tankstellen lahmlegen, wenn sie gegen die Verkehrslawine sind müssten sie vor dem Rathaus streiken, damit schnell (!) mehr Geld für Öffis (Fahrzeuge und Infrastruktur!) fließt - und die Ausfahrt der Dienstfahrzeuge blockieren (damit Bürgermeister&Co mit gutem Beispiel vorangehen können)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: darkweasel am 09. September 2021, 10:17:42
wenn sie gegen die Verkehrslawine sind müssten sie vor dem Rathaus streiken, damit schnell (!) mehr Geld für Öffis (Fahrzeuge und Infrastruktur!) fließt
Derzeit könnten sie auch vor dem Gesundheitsministerium streiken, schließlich hält die (nächste Woche sogar noch verschärfte) Maskenpflicht bestimmt nicht wenige Leute davon ab, mit öffentlichem Verkehr fahren zu wollen.

Ach, das wollen sie nicht, weil wir merkwürdigerweise in einer Zeit leben, in der "Aktivismus gegen privaten Autoverkehr" und "Aktivismus für strenge COVID-Maßnahmen" derselben grundsätzlichen ideologischen Richtung angehören und gar nicht bemerkt wird, wo da der Widerspruch liegt? Na sowas aber auch!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 09. September 2021, 10:20:09
Das E-Auto wird aber das Verkehrsproblem nicht lösen, bestensfalls (wenn überhaupt) das Klimathema ...
Das Elektroauto ist auch Klimakiller. Der dafür notwendige Strom, so er nicht mit eigenen Solaranlagen erzeugt wird, ist zusätzlich zum bisherigen Strombedarf verbrauchter Strom. Dafür müssen alte Kraftwerke weiter betrieben werden, die sonst abgeschaltet werden könnten. Selbst wenn man Grünen Strom kauft, muss dieser mit den schlechtesten Kraftwerken erzeugt werden. Und das wird immer schlimmer, je mehr Elektroautos es gibt.
Abgesehen davon wird der Strom wegen steigender Nachfrage teurer werden und das trifft vor allem die mit geringen Einkommen, die sich selbst kein Auto und schon gar kein Elektroauto leisten können und zwangsweise das umweltverträglichste Verkehrsmittel nehmen müssen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 09. September 2021, 10:27:44
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Das passiert aber auch ohne dieser Straße. Davon bin ich zumindest felsenfest überzeugt.
Wenn die Protestierenden aber gegen das wären, müsste sie auch am Donaufeld campieren. Am Nordbereich der Seestadt picknicken und bei der Berresgasse Mahnwachen abhalten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 09. September 2021, 10:55:16
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Österreich wächst, Wien noch stärker.

Die Leute müssen irgendwo wohnen, arbeiten und einkaufen, aber sie müssen nicht mit dem Auto fahren.

Also machen mehr Wohnhäuser, mehr Betriebsgebäude und mehr Supermärkte sehr wohl Sinn - insbesondere, wenn der Supermarkt oben drüber Büros oder Wohnungen hat, und die Wohnhäuser fünf Geschoße statt zwei haben. Wir bauen eigentlich viel zu wenig - sonst wären die Miet- und Kaufpreise nicht in solchen schwindelerregenden Höhen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Signalabhängigkeit am 09. September 2021, 11:53:29
Genau, die Bodenversiegelung in Österreich passiert eh so langsam, wir sollten viel mehr bauen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 09. September 2021, 11:59:57
Genau, die Bodenversiegelung in Österreich passiert eh so langsam, wir sollten viel mehr bauen.

Es wäre sogar der Abriss von Häusern und die Entsiegelung von Flächen möglich - dann müsste man aber eine Kickl'sche Migrationspolitik haben, eine Ein-Kind-Politik wie in China einführen, Senioren keine Corona-Impfungen (oder allgemein medizinische Behandlung) geben und jedem Österreicher, der auswandert, 100.000 Euro zahlen. Das würde einen starken Bevölkerungsrückgang sicherstellen und wir könnten uns das leisten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. September 2021, 12:05:20
 :lamp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. September 2021, 12:07:00
Mit dem Straßenbau ist es ja nicht getan, was die SPÖ verschweigt ist, dass NEBEN den Straßen Betriebsansiedelungen, Supermärkte und Wohnbau stattfinden wird. Es bleibt ja nicht nur die Schneise durch die Felder/Siedlungen, dort wo möglich, wird ALLES verbaut.

Österreich wächst, Wien noch stärker.

Die Leute müssen irgendwo wohnen, arbeiten und einkaufen, aber sie müssen nicht mit dem Auto fahren.

Also machen mehr Wohnhäuser, mehr Betriebsgebäude und mehr Supermärkte sehr wohl Sinn - insbesondere, wenn der Supermarkt oben drüber Büros oder Wohnungen hat, und die Wohnhäuser fünf Geschoße statt zwei haben. Wir bauen eigentlich viel zu wenig - sonst wären die Miet- und Kaufpreise nicht in solchen schwindelerregenden Höhen.

Also frei nach der Formel:
Wien wächst großteils durch Zuzug, weil Wien hohe Sozialhilfen hat.
Das bedingt mehr sozialen Wohnbau, was wiederum durch Wien gesponsert wird.
Im Endeffekt wird Wien weniger grüner.
 >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 09. September 2021, 12:36:29
Also frei nach der Formel:
Wien wächst großteils durch Zuzug, weil Wien hohe Sozialhilfen hat.
Das bedingt mehr sozialen Wohnbau, was wiederum durch Wien gesponsert wird.
Im Endeffekt wird Wien weniger grüner.
 >:D

Ich würde sagen, es ziehen immer mehr Leute nach Wien, weil sie in ihren Wohngegenden keine Arbeit gibt und ein Pendeln mit dem Auto auch immer schwieriger wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 09. September 2021, 12:38:46

Österreich wächst, Wien noch stärker.

Das ist aber kein Naturgesetz!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 09. September 2021, 13:02:56

Österreich wächst, Wien noch stärker.

Das ist aber kein Naturgesetz!
Was ist schon ein Naturgesetz? Die Verstädterung der Bevölkerung wird man aber nicht aufhalten können, außer man möchte Städte unbedingt unattraktiver machen - das kann aber auch nicht das Ziel sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: darkweasel am 09. September 2021, 13:16:58
Die Verstädterung der Bevölkerung wird man aber nicht aufhalten können
Wenn das Konzept "Homeoffice" sich vielleicht langfristig hält, dann schon, denn dann kann man auch im Waldviertel wohnen und für eine Firma arbeiten, die ihren Sitz in Graz hat.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 09. September 2021, 14:54:51
Die Verstädterung der Bevölkerung wird man aber nicht aufhalten können
Wenn das Konzept "Homeoffice" sich vielleicht langfristig hält, dann schon, denn dann kann man auch im Waldviertel wohnen und für eine Firma arbeiten, die ihren Sitz in Graz hat.
Tja, das mag für Einzelne schon gelten, aber das Leben im Waldviertel für die Mehrheit der Bevölkerung ist bei dem Ressourcenbedarf aber ökologisch nicht wirklich möglich - und irgendwann daher auch ökonomisch problematisch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. September 2021, 15:16:08
Momentan ist das Gegenteil der Fall. Viele Leute ziehen aufs Land, weil sie durch Corona festgestellt haben, dort gibt es mehr Lebensqualität.

Wie lange das anhält weiss halt niemand.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 09. September 2021, 17:48:31
Wieso ist die Wanderungsbilanz dann dennoch positiv? ::)

Das was du beschreibst mag auf einzelne soziale Schichten zutreffen, die die Möglichkeit haben. Pauschal ist diese Aussage aber falsch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 09. September 2021, 18:24:51
Da wir ja wohl nicht wieder eine emotionale Zuwandererdebatte anleiern wollen, sollten wir das Thema besser lassen! Würde ja sowieso nur zu Streitereien ohne Ergebnis führen und verstädlicherweise vom Forum umgehend gelöscht werden!   :lamp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tunafish am 09. September 2021, 23:56:04
Genau, die Bodenversiegelung in Österreich passiert eh so langsam, wir sollten viel mehr bauen.

Leben in der Stadt ist auf jeden Fall was die Flächennutzung und die benötigte Infrastruktur generell betrifft wesentlich effizienter, insbesondere wenn man in Wien auch allgemein höher bauen würde als man es jetzt tut. Höhere Gebäude nutzen die existierende Fläche besser.

Und ja, wir sollten viel mehr bauen wenn Wohnen für den Durchschnittsmenschen auch noch leistbar sein soll.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. September 2021, 07:25:23
Leben in der Stadt ist auf jeden Fall was die Flächennutzung und die benötigte Infrastruktur generell betrifft wesentlich effizienter, insbesondere wenn man in Wien auch allgemein höher bauen würde als man es jetzt tut.
Wo baut man deiner Meinung nach zu niedrig? Ich sehe überall Neubauten, ausser in Gebieten wo es absolut nicht geht, mit mindestens 5-6 Obergeschoßen. Was auch ungefähr die Grenze für die meisten Menschen ist. Alles andere ist dann schon Hühnerstall.
Höhere Gebäude nutzen die existierende Fläche besser.

Ja aber....

Und ja, wir sollten viel mehr bauen wenn Wohnen für den Durchschnittsmenschen auch noch leistbar sein soll.

Es gibt da einen Spielverderber und der nennt sich Baukosten. Ab einer gewissen Höhe (hängt vom Grundstückspreis und Kantenlänge des Gebäudes ab)
schießen die Baukosten extrem in die Höhe. Somit ist Neubau ab einer gewissen Höhe nur mehr was für Luxusorientierte. So entwicklen sich die Baukosten exponentiell. D.h. ein 16-stöckiges Gebäude weit mehr als das doppelte eines 8-stöckigen Gebäudes kostet.

Diese Faktoren sind unter anderem:
Brandschutz
Kinderspielflächen
Haustechnik generell
Parkflächen (das liegt nicht nur an Stellplatzverpflichtung, hier sind auch Anlieferflächen für Post und Co gemeint sowie für die Feuerwehr)
Fundament
u.v.m

Früher wurde vieles viel lockerer gehandhabt aber heute ist ein Hochhaus nicht mehr als geförderter Wohnbau realisierbar. Somit ist die Gleichung viel Baughöhe=billige Wohnungen nicht mal mehr Ansatzweise richtig.
Im Moment bewegen wir uns bei der besten Kostenrechnung bei etwa 5-10 Stockwerke. Je nach Region Bezirk und Auflagen.


https://www.bauwelt.de/dl/1194867/artikel.pdf (https://www.bauwelt.de/dl/1194867/artikel.pdf)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tunafish am 10. September 2021, 09:13:56
Wo baut man deiner Meinung nach zu niedrig? Ich sehe überall Neubauten, ausser in Gebieten wo es absolut nicht geht, mit mindestens 5-6 Obergeschoßen. Was auch ungefähr die Grenze für die meisten Menschen ist. Alles andere ist dann schon Hühnerstall.

Ganz offensichtlich ist das zu niedrig. Weshalb alles darüber ein "Hühnerstall" sein soll finde ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Insbesondere wenn man sich beliebte Urlaubsstädte wie Barcelona oder Valencia anschaut, die in vielen Gebieten etwas höher bebaut sind als Wien und dennoch ein sehr schönes Straßenbild haben.

Viele Menschen hätten auch einfach gerne leistbaren Wohnraum, egal wie das Gebäude aussieht; man darf sich wohl nicht über niedrige Geburtenraten wundern, wenn gleichzeitig die Kosten für Wohnraum so massiv explodieren weil das Angebot fehlt. Und dass es Menschen nicht irgendwo ins Waldviertel ohne Jobs und mit langen Pendelwegen zieht ist auch kein Mysterium.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 10. September 2021, 09:22:27
Wo baut man deiner Meinung nach zu niedrig? Ich sehe überall Neubauten, ausser in Gebieten wo es absolut nicht geht, mit mindestens 5-6 Obergeschoßen. Was auch ungefähr die Grenze für die meisten Menschen ist. Alles andere ist dann schon Hühnerstall.

Ganz offensichtlich ist das zu niedrig. Weshalb alles darüber ein "Hühnerstall" sein soll finde ich auch überhaupt nicht nachvollziehbar. Insbesondere wenn man sich beliebte Urlaubsstädte wie Barcelona oder Valencia anschaut, die in vielen Gebieten etwas höher bebaut sind als Wien und dennoch ein sehr schönes Straßenbild haben.

Viele Menschen hätten auch einfach gerne leistbaren Wohnraum, egal wie das Gebäude aussieht; man darf sich wohl nicht über niedrige Geburtenraten wundern, wenn gleichzeitig die Kosten für Wohnraum so massiv explodieren weil das Angebot fehlt. Und dass es Menschen nicht irgendwo ins Waldviertel ohne Jobs und mit langen Pendelwegen zieht ist auch kein Mysterium.

Also ich habe diese Woche 4 Leute kennengelernt, die in der Seestadt wohnen und dann ganz beeindruckt waren von der Hietzinger Hauptstraße und Purkersdorf. Wenn Leute erst ma sehen, das es was anderes als Hühnerställe gibt, setzt ein Nachdenken ein  ;)

Beim Bhf. Penzing kommen derzeit 10-stöckige Wohnhäuser hin, neben der Kaserne Breitensee ebenso, wo früher ein Park war. Hier verdichtet man zwar (damit es auch wieder heißer wird in Wien), aber man baut viel zu hoch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Tunafish am 10. September 2021, 09:47:39
Mit Hietzinger Hauptstraße-Typ Bebauung wird man die Probleme nicht lösen können. Und über Flächenversiegelung jammern, und dann gleichzeitig über jedes Gebäude mit mehr als 2 Stockwerken wirkt recht wenig authentisch. Im Übrigens sind deine Freunde auch durchaus frei, woandershin zu ziehen.

Ob die Seestadt nun der Weisheit letzter Schluss ist weiß ich nicht, als Besucher erscheint sie mir aber durchaus ein angenehmes modernes Wohngebiet.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 10. September 2021, 09:57:59
Da wir ja wohl nicht wieder eine emotionale Zuwandererdebatte anleiern wollen, sollten wir das Thema besser lassen! Würde ja sowieso nur zu Streitereien ohne Ergebnis führen und verstädlicherweise vom Forum umgehend gelöscht werden!   :lamp:
Wenn du mit emotional ohne Fakten meinst, dann zurecht: https://stp.wien.gv.at/viennaviz/anonymous/embed.html?id=1b9c374d-6301-44f0-a4ed-0e57734198f4&status=published
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 10. September 2021, 15:22:32
Da wir ja wohl nicht wieder eine emotionale Zuwandererdebatte anleiern wollen, sollten wir das Thema besser lassen! Würde ja sowieso nur zu Streitereien ohne Ergebnis führen und verstädlicherweise vom Forum umgehend gelöscht werden!   :lamp:
Wenn du mit emotional ohne Fakten meinst, dann zurecht: https://stp.wien.gv.at/viennaviz/anonymous/embed.html?id=1b9c374d-6301-44f0-a4ed-0e57734198f4&status=published
Ich verstehe es trotzdem nicht: Die Leute bekommen immer weniger Kinder, und in Wien muss jede freie Fläche zugebaut werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 10. September 2021, 19:56:43
Ich verstehe es trotzdem nicht: Die Leute bekommen immer weniger Kinder, und in Wien muss jede freie Fläche zugebaut werden.
Würden wir uns nur auf die ursprüngliche Bevölkerung verlassen, wäre Wien schon total überaltet.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 10. September 2021, 20:22:56
Da wir ja wohl nicht wieder eine emotionale Zuwandererdebatte anleiern wollen, sollten wir das Thema besser lassen! Würde ja sowieso nur zu Streitereien ohne Ergebnis führen und verstädlicherweise vom Forum umgehend gelöscht werden!   :lamp:
Wenn du mit emotional ohne Fakten meinst, dann zurecht: https://stp.wien.gv.at/viennaviz/anonymous/embed.html?id=1b9c374d-6301-44f0-a4ed-0e57734198f4&status=published
Ich verstehe es trotzdem nicht: Die Leute bekommen immer weniger Kinder, und in Wien muss jede freie Fläche zugebaut werden.
Dafür gibt es eine Landflucht, die nach einer starken Suburbanisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sich wieder mehr auf die Stadt fokussiert. Es ist weltweit das gleiche, es kommt zu einer Verstädterung der Bevölkerung, nur dort, wo die Rahmenbedingungen so mies sind, schrumpfen Städte – das "Land" (was auch immer das ist) drumherum aber genauso.

Wieso soll man es gerade in Wien mit allen Mitteln verhindern wollen und vor allem können? Möchte man unbedingt eine tote Stadt werden?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: highspeedtrain am 11. September 2021, 01:03:17
Ich verstehe es trotzdem nicht: Die Leute bekommen immer weniger Kinder, und in Wien muss jede freie Fläche zugebaut werden.
Würden wir uns nur auf die ursprüngliche Bevölkerung verlassen, wäre Wien schon total überaltet.

Und niemand mehr würde die Supermarktregale befüllen, Lieferungen machen, unsere älteren Verwandten pflegen, unsere Krankenhäuser reinigen etc. Siehe gerade UK nach dem Brexit.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 24. September 2021, 09:06:40
Treffende Analyse der Betonpartei heute im Standard:
https://www.derstandard.at/story/2000129877710/wie-die-verkehrspolitik-der-spoe-die-zukunft-wiens-gefaehrdet
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 24. September 2021, 09:57:06
Interessant. 500.000 EUR sind bisher in die Propaganda für die Donaustadt-Autobahn geflossen. Gestern wurde hier im Forum nur erklärt, es sei kein Geld für Wetterschutz an Bushaltestellen vorhanden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 24. September 2021, 10:04:41
Interessant. 500.000 EUR sind bisher in die Propaganda für die Donaustadt-Autobahn geflossen. Gestern wurde hier im Forum nur erklärt, es sei kein Geld für Wetterschutz an Bushaltestellen vorhanden.

Und wenn 5.000.000.000 EUR in diese Propaganda laufen würde. Leider kann man das Geld vom Bund nicht so einfach in einen Landestopf verschieben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 24. September 2021, 10:21:08
Interessant. 500.000 EUR sind bisher in die Propaganda für die Donaustadt-Autobahn geflossen. Gestern wurde hier im Forum nur erklärt, es sei kein Geld für Wetterschutz an Bushaltestellen vorhanden.

Und wenn 5.000.000.000 EUR in diese Propaganda laufen würde. Leider kann man das Geld vom Bund nicht so einfach in einen Landestopf verschieben.

Die 500.000 Euro für die Donaustadt-Autobahn-Propaganda kann man aber innerhalb des Landeshaushalts verschieben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 08. Oktober 2021, 09:23:07
https://www.heute.at/s/wiener-neos-wollen-stadtseilbahn-statt-lobautunnel-100167166

Zitat
Wiener Neos wollen Stadtseilbahn statt Lobautunnel

"Daher muss man nach Alternativen suchen. Etwa noch mehr in den Öffi-Ausbau zu investieren oder die Errichtung einer Seilbahn entlang der Tangententrasse. Die Route könnte vom Hauptbahnhof über Arsenal, die neue Arena St. Marx sowie die Donaustadtbrücke bis in die Seestadt Aspern führen. Das hätte gleich mehrere Vorteile: Die Stadt stellt nur die Grundstücke bereit, hat sonst aber vergleichsweise nur geringe Kosten. Den Bau und den Betrieb der Seilbahn könnte ein Seilbahnbetreiber übernehmen. Das wäre nicht nur billiger als ein Tunnelbau, sondern auch schneller. Und wenn die Seilbahn nicht mehr gebraucht wird, ist sie in wenigen Monaten wieder abgebaut."

Donaustadtbrücke? Die wollen also die lustige Seilbahn (dass die noch immer ernsthaft ihre Blödsinnidee verfolgen :fp: ) über die U2 gondeln lassen?
Ich weiß, ich weiß, ist nur ein Heute-Bericht ... aber den Neos trau ich schon zu dass diese Aussagen so gefallen sind und dass sie ernsthaft noch immer an irgendwelche komischen Seilbahnen glauben
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Alex am 01. Dezember 2021, 10:29:12
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 01. Dezember 2021, 10:39:33
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Alex am 01. Dezember 2021, 10:53:53
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.
Naja, dazu hat ja Gewessler gesagt, dass der Bund die S1 Spange baut, wenn die Stadtstraße kommt, aber eben nicht gebaut wird, wenn die Stadtstraße nicht kommt. Das Szenario, dass nur die Stadtstraße ohne Anschluss an die S1 kommt wird der Aussage nach nicht eintreffen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 01. Dezember 2021, 11:00:34
Das Szenario, dass nur die Stadtstraße ohne Anschluss an die S1 kommt wird der Aussage nach nicht eintreffen.

Aber was macht der durchschnittliche Seestadtbewohner im nördlichen Wiener Umland? Die Anbindung über die S1 mündet bei Süßenbrunn erst wieder in die S2 (= verlängerte Tangente), ein bloßer Umweg ohne Ziel. Die Stadtautobahn ist mit dem Fall des "Mutterprojekts" ebenso sinnlos geworden und gehört daher meiner Meinung nach auch eingestampft.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 01. Dezember 2021, 11:30:23
Zitat
Auch dieser Nordteil wird aufgrund der Entscheidung gegen den Lobautunnel sowie wegen der laufenden Verfahren zur S8 (Marchfeld-Schnellstraße) nicht wie geplant errichtet. Damit sind die geplanten Straßenbauvorhaben im Nordosten Wiens völlig offen. Hier heißt es praktisch: zurück an den Start.

Das könnte also rein rechtlich dazu führen, dass die S1-Spange errichtet werden muss – und vorerst im Nirgendwo endet, weil die weiteren Straßenplanungen für den Nordteil der S1 nunmehr völlig offen sind. Dieses Szenario wäre freilich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000131563953/verkehrsministerin-gewessler-sagt-milliardenprojekt-lobautunnel-ab

Also man hätte dann die Seestadtautobahn samt S1 Rumpf der irgendwo nordwestlich von Groß Enzersdorf im nirgendwo landet, weil sowohl Groß Enzersdorf - Süßenbrunn als auch Groß Enzersdorf - Schwechat abgesagt wurden  :))
mMn die einzige logische Konsequenz wäre, dass man auch die Seestadtstraße einstampft. Aber Beton-Ludwig hat andere Pläne.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 01. Dezember 2021, 11:31:11
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Soviel ich verstanden habe, müssten alle Umweltverträglichkeitsprüfungen und sonstige Genehmigungsverfahren noch einmal unter heutigen Verkehrs- und Stadtplanungsaspekten durchgeführt werden. Das kostet natürlich Einiges und würde, falls es tatsächlich gemacht wird, bis zum Abschluss einige Jahre dauern. "Gestoppt" heißt also nicht "unwiderruflich gestoppt", sondern "für (sehr) lange Zeit gestoppt".

Aus diesem Grund bin ich auch nicht sicher, ob Wien tatsächlich klagen wird. Denn selbst wenn der Klage stattgegeben werden sollte, werden die Eröffnung der Neubaustrecke sämtliche heute im Amt befindlichen Politiker nicht mehr erleben (zumindest nicht als Politiker).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Kreuzenstein am 01. Dezember 2021, 11:37:51
Zitat
jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!
Der Bau der Stadtautobahn entlang der Schnellbahn ist auch nicht intelligent. Mit den Einsparungen durch den Nichtbau des Lobautunnels hat man genug Geld für eine gute Lösung für die Seestadt (und Asparn)!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 01. Dezember 2021, 11:55:55
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.

Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 01. Dezember 2021, 12:12:33
Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.

Sie ist als Autobahn trassiert. Das ändert sich auch nicht, wenn man nur Tempo 50 erlaubt.

Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Die Alternative ist, den Platz für den motorisierten Individualverkehr sukzessive einzuschränken. Das ist die einzige Möglichkeit, Verkehrsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Optionen ist seit über einem halben Jahrhundert erwiesen, dass sie nicht funktionieren, weil der Gesamtverkehr durch neue Straßen immer mehr wird und niemals weniger. Eigentlich logisch, oder?

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.

Die Verkehrsmenge muss reduziert werden. Was momentan durch halb Europa transportiert wird, nur weil manche Arbeitsvorgänge in bestimmten Ländern billiger sind, ist ja hochgradig absurd. Das funktioniert nur, weil der Straßengüterverkehr so massiv subventioniert wird. Mich würde es nicht stören, wenn es im Winter keine nach nichts schmeckenden Glashauserdbeeren aus spanischen Fabriken gibt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 01. Dezember 2021, 12:30:30
Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Die Alternative ist, den Platz für den motorisierten Individualverkehr sukzessive einzuschränken. Das ist die einzige Möglichkeit, Verkehrsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Optionen ist seit über einem halben Jahrhundert erwiesen, dass sie nicht funktionieren, weil der Gesamtverkehr durch neue Straßen immer mehr wird und niemals weniger. Eigentlich logisch, oder?

Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.

Die Verkehrsmenge muss reduziert werden. Was momentan durch halb Europa transportiert wird, nur weil manche Arbeitsvorgänge in bestimmten Ländern billiger sind, ist ja hochgradig absurd. Das funktioniert nur, weil der Straßengüterverkehr so massiv subventioniert wird. Mich würde es nicht stören, wenn es im Winter keine nach nichts schmeckenden Glashauserdbeeren aus spanischen Fabriken gibt.
[/quote]

Da bin ich voll bei dir.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2021, 13:01:24

Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.
Aber in Autobahndimensionen (25 m Breite für 4 Fahrspuren).
Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.
https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/a23-bei-st-marx-war-im-vorjahr-oesterreichs-am-staerksten-befahrener-strassenabschnitt-mehr-als-186-000-kfz-pro-tag (https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/a23-bei-st-marx-war-im-vorjahr-oesterreichs-am-staerksten-befahrener-strassenabschnitt-mehr-als-186-000-kfz-pro-tag)
Zählung 2019 bei St. Marx, dem am meisten befahrenen Straßenstück Österreichs, damit auch Wiens und der Tangente:
In 24 Stunden 186.000 Fahrzeuge, davon 6% LKW, ergibt 1.100 LKW/Tag und davon die meisten Lokalverkehr. Du wirst doch nicht der Ansicht sein, dass der lokale LKW-Verkehr den Umweg über die S1macht? Und für die sehr hoch gerechneten 500 Transit-LKW baun wir einen Tunnel - Blöd wär der Steuerzahler, wenn er das freiwillig zahlte!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 01. Dezember 2021, 13:03:26
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

Wenn die betreffenden Bezirke wie BL, SW, GF, KO, MI mitspielen könnte man sicher sowas auch dort anbieten:
https://www.postbus.at/de/unsere-leistungen/postbus-shuttle/moedling
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2021, 13:08:16
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 01. Dezember 2021, 13:30:42
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.

Fahrrad ist eine gute Idee. Nur, was machst du im Winter, oder wenn du etwas Gepäck mit hast. In Wien sind die 10 km kein Problem. Wenn das Wetter es zulässt, mache ich viele Wege mit dem Rad. Aber Überland und das in der Nacht ist es nicht lustig mit dem Rad.

Und mit dem Auto hast du auch im Umland das Problem, dass du oft keinen Parkplatz mehr hast, wenn du etwas später dran bist.

Solange man die Annehmlichkeiten der Stadt hat, denkt man oft gar nicht dran. Wenn man aber ausserhalb wohnst, dann denkst du über manche Dinge etwas anders.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Alex am 01. Dezember 2021, 13:33:40
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
Das Fahrrad kann auch kein Allheilmittel sein, weil Du damit nicht bei jedem Wetter vernünftig fahren kannst und auch nichts transportieren kannst. Da muss es schon andere Lösungen geben.
Wenn es geht, dann bin ich in Wien auch öffentlich unterwegs, aber ganz ohne Auto geht es heutzutage doch auch noch nicht. Wenn ich außerhalb von Wien unterwegs bin, dann ist in den meisten Relationen das Auto immer noch notwendig.
Man müsste sich halt regionale Lösungen, wie Car Sharing Angebote mit eAutos, die sich dann mehrere Gemeinden/Bezirke organisieren müssten, Fahrgemeinschaften, etc. überlegen, immer noch besser als leer herumfahrende Autobusse. Dass das aber politisch bzw. logistisch schwierig wird zeigen aktuelle Themen, wie PCR Testungen, die in ländlichen Bereichen teilweise gar nicht funktionieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 01. Dezember 2021, 13:37:17
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)
Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Soviel ich verstanden habe, müssten alle Umweltverträglichkeitsprüfungen und sonstige Genehmigungsverfahren noch einmal unter heutigen Verkehrs- und Stadtplanungsaspekten durchgeführt werden. Das kostet natürlich Einiges und würde, falls es tatsächlich gemacht wird, bis zum Abschluss einige Jahre dauern. "Gestoppt" heißt also nicht "unwiderruflich gestoppt", sondern "für (sehr) lange Zeit gestoppt".

Aber die lange Zeit können genau die Jahre sein, bis in der SPÖ ein Generationswechsel stattgefunden hat, der diese Monsterprojekte auch kritischer sieht.

Aus diesem Grund bin ich auch nicht sicher, ob Wien tatsächlich klagen wird. Denn selbst wenn der Klage stattgegeben werden sollte, werden die Eröffnung der Neubaustrecke sämtliche heute im Amt befindlichen Politiker nicht mehr erleben (zumindest nicht als Politiker).

Eigentlich wäre es auch ziemlich dumm, schon die Ankündigung zu klagen war dumm. Es ist mitnichten so, dass in der SPÖ-Anhänger/innenschaft in der Lobautunnel-Frage Einigkeit herrscht, noch nicht mal in der Partei selbst gibt es die (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211130_OTS0175/sj-toumi-ein-lobautunnel-baustopp-alleine-ist-zu-wenig). Das heißt: egal, wie die SPÖ agiert, sie kann nur verlieren und wird immer gegen einen großen Teil ihrer Anhänger/innen gegen sich aufbringen. Insofern bietet die Entscheidung Gewesslers ihr nun die Chance, ohne Gesichtsverlust aus der vertrackten Situation herauszukommen, schließlich kann man es nun auf die Gewessler schieben. Klug wäre, nun nochmal zwei, drei Tage zu sudern (als Signal an die Befürworter/innen in den eigenen Reihen) und das Projekt im Sande verlaufen zu lassen.

Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
Das Fahrrad kann auch kein Allheilmittel sein, weil Du damit nicht bei jedem Wetter vernünftig fahren kannst und auch nichts transportieren kannst. Da muss es schon andere Lösungen geben.
Wenn es geht, dann bin ich in Wien auch öffentlich unterwegs, aber ganz ohne Auto geht es heutzutage doch auch noch nicht. Wenn ich außerhalb von Wien unterwegs bin, dann ist in den meisten Relationen das Auto immer noch notwendig.
Man müsste sich halt regionale Lösungen, wie Car Sharing Angebote mit eAutos, die sich dann mehrere Gemeinden/Bezirke organisieren müssten, Fahrgemeinschaften, etc. überlegen, immer noch besser als leer herumfahrende Autobusse. Dass das aber politisch bzw. logistisch schwierig wird zeigen aktuelle Themen, wie PCR Testungen, die in ländlichen Bereichen teilweise gar nicht funktionieren.

Nun sagt allerdings auch kaum jemand, dass das Fahrrad das Allheilmittel ist - aber eben ein ziemlich wichtiger Beitrag, gerade im flachen Transdanubien gäbe es mit sicherer und durchgehender Radinfrastruktur einiges zu holen. Natürlich gehören auch der Ausbau des ÖV (gerade in Transdanubien, was dort z.T. angeboten wird, spottet jeder Beschreibung) und attraktivere Fußwege dazu, und vor allem eine Vernetzung dieser Verkehrsträger - und an der Vernetzung scheitert es heute, innerhalb der einzelnen Systeme und zwischen ihnen erst recht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 01. Dezember 2021, 15:36:11
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.

Für eine Mutter mit Kleinkind oder für behinderte Menschen sicher eine gute Alternative. Und auch wenn der Einkauf heimtransportiert werden soll, oder bei Schlechtwetter ist das Fahrrad die Lösung schlechthin!

Manchmal wäre es gut, ein wenig über den Tellerrand zu sehen...  ::)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Petersil am 01. Dezember 2021, 16:15:24
Aber was macht der durchschnittliche Seestadtbewohner im nördlichen Wiener Umland? Die Anbindung über die S1 mündet bei Süßenbrunn erst wieder in die S2 (= verlängerte Tangente), ein bloßer Umweg ohne Ziel. Die Stadtautobahn ist mit dem Fall des "Mutterprojekts" ebenso sinnlos geworden und gehört daher meiner Meinung nach auch eingestampft.

Theoretisch vorstellbar wäre es, die Stadtstraße, die S1-Spange, den S1-Abschnitt vom Knoten Raasdorf bis zur Anschlussstelle Groß-Enzersdorf und die Umfahrung Groß-Enzersdorf zu bauen. Damit könnte sich eine Entlastung der B3 (Groß-Enzersdorfer Straße, Siegesplatz und Erzherzog-Karl-Straße) ergeben. Möglicherweise könnte man den 26A attraktivieren oder den 317 wieder aufbauen. Das ist aber alles Spekulation von mir.

Bei der Variante sehe ich halt das Problem, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, noch mehr Autoverkehr in die Tangente zu leiten, gleichzeitig wird sich aber auch niemand trauen, die Kapazität, die man auf den neu gebauten Straßen schafft, auf der bestehenden B3 wegzunehmen; oder wenn sich irgendwer traut, kommen noch irgendwelche Bezirkspolitiker und verhindern das.

Das S1-Teilstück vom Knoten Raasdorf nach Süßenbrunn ist in der Tat unter diesen Gedankenspielereien sinnlos.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2021, 16:24:15
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.

Für eine Mutter mit Kleinkind oder für behinderte Menschen sicher eine gute Alternative. Und auch wenn der Einkauf heimtransportiert werden soll, oder bei Schlechtwetter ist das Fahrrad die Lösung schlechthin!
Manchmal muss ich bei deinen Postings erst nachschauen, ob das nicht  Klingelfee gepostet hat. Warum holst du Ausnahmen hervor?

Manchmal wäre es gut, ein wenig über den Tellerrand zu sehen...  ::)
Tellerrand: https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE (https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE)
Gibt es übrigens bei einer Wiener Firma elektrisch um unter 3.000 Euro.

https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE (https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE)

Ist schon Jahrzehnte her, da hab ich bei der U1 Leopoldau ein Dreirad-Fahrrad gesehen, auf der Hinterachse zwischen den Hinterrädern eine Bank für 2 Kinder und vor dem Sattel einen Kindersitz. Du siehst, es geht und noch mehr:
https://www.amazon.de/Fahrradanh%C3%A4nger-lastenanh%C3%A4nger-transportanh%C3%A4nger-fahrradlastenanh%C3%A4nger-gep%C3%A4ckanh%C3%A4nger/dp/B00M0FKDTG/ref=asc_df_B00M0FKDTG/?tag=&linkCode=df0&hvadid=309068077104&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=15465467147738944526&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9062729&hvtargid=pla-612536588624&th=1&ref=&adgrpid=70045937988 (https://www.amazon.de/Fahrradanh%C3%A4nger-lastenanh%C3%A4nger-transportanh%C3%A4nger-fahrradlastenanh%C3%A4nger-gep%C3%A4ckanh%C3%A4nger/dp/B00M0FKDTG/ref=asc_df_B00M0FKDTG/?tag=&linkCode=df0&hvadid=309068077104&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=15465467147738944526&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9062729&hvtargid=pla-612536588624&th=1&ref=&adgrpid=70045937988)

Und ein bisschen weiter weg vom Tellerrand:
https://gentletent.com/b-turtle-mono?gclid=EAIaIQobChMI3L7n0_PC9AIVC7h3Ch3Ndge9EAQYBCABEgJmp_D_BwE (https://gentletent.com/b-turtle-mono?gclid=EAIaIQobChMI3L7n0_PC9AIVC7h3Ch3Ndge9EAQYBCABEgJmp_D_BwE)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 01. Dezember 2021, 16:44:58
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.

Für eine Mutter mit Kleinkind oder für behinderte Menschen sicher eine gute Alternative. Und auch wenn der Einkauf heimtransportiert werden soll, oder bei Schlechtwetter ist das Fahrrad die Lösung schlechthin!
Manchmal muss ich bei deinen Postings erst nachschauen, ob das nicht  Klingelfee gepostet hat. Warum holst du Ausnahmen hervor?

Manchmal wäre es gut, ein wenig über den Tellerrand zu sehen...  ::)
Tellerrand: https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE (https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE)
Gibt es übrigens bei einer Wiener Firma elektrisch um unter 3.000 Euro.

https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE (https://www.internet-bikes.com/de/986970-cangoo-travel-20-zoll-unisex-6g-felgenbremse-schwarz-natural/?utm_campaign=free_listings&utm_content=&utm_source=google&utm_medium=surfaces&utm_term=&gclid=EAIaIQobChMI-dmzgPLC9AIVAgGLCh3e4g5IEAYYAiABEgIj2fD_BwE)

Ist schon Jahrzehnte her, da hab ich bei der U1 Leopoldau ein Dreirad-Fahrrad gesehen, auf der Hinterachse zwischen den Hinterrädern eine Bank für 2 Kinder und vor dem Sattel einen Kindersitz. Du siehst, es geht und noch mehr:
https://www.amazon.de/Fahrradanh%C3%A4nger-lastenanh%C3%A4nger-transportanh%C3%A4nger-fahrradlastenanh%C3%A4nger-gep%C3%A4ckanh%C3%A4nger/dp/B00M0FKDTG/ref=asc_df_B00M0FKDTG/?tag=&linkCode=df0&hvadid=309068077104&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=15465467147738944526&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9062729&hvtargid=pla-612536588624&th=1&ref=&adgrpid=70045937988 (https://www.amazon.de/Fahrradanh%C3%A4nger-lastenanh%C3%A4nger-transportanh%C3%A4nger-fahrradlastenanh%C3%A4nger-gep%C3%A4ckanh%C3%A4nger/dp/B00M0FKDTG/ref=asc_df_B00M0FKDTG/?tag=&linkCode=df0&hvadid=309068077104&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=15465467147738944526&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9062729&hvtargid=pla-612536588624&th=1&ref=&adgrpid=70045937988)

Und ein bisschen weiter weg vom Tellerrand:
https://gentletent.com/b-turtle-mono?gclid=EAIaIQobChMI3L7n0_PC9AIVC7h3Ch3Ndge9EAQYBCABEgJmp_D_BwE (https://gentletent.com/b-turtle-mono?gclid=EAIaIQobChMI3L7n0_PC9AIVC7h3Ch3Ndge9EAQYBCABEgJmp_D_BwE)

Zunächst einmal muss man sich die Dinge, die du da angeführt hast und die weit über das, was ein normales Fahrrad ist (und nur von einem solchen war hier die Rede), hinausgehen, leisten können und auch den Platz haben, sie zu Hause irgendwo unterzubringen. Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern (was ist mit denen - nichts Passendes gefunden? - Die erwähnte Konstruktion mit den drei Kindersitzen dürfte übrigens nicht StVO-konform sein).

Ich gebe gerne zu, dass das Fahrrad im Sommer durchaus eine Alternative sein kann, wenn man alleine ist und nicht allzu viel zu transportieren hat. Meine Frau fährt im Sommer, wenn das Wetter passt, auch mit dem Rad in die Arbeit. Aber ich wollte eben zeigen (und diese Ansicht wird ja hier auch in einigen anderen Postings wiedergegeben), dass es keine Universallösung ist, sondern dass es Fälle gibt, wo auf das Auto nicht verzichtet werden kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 01. Dezember 2021, 17:53:31
Du argumentierst oft so wie Klingelfee, ein überspitztes Beispiel für beide:
Mit dem Fahrrad kann man nicht fahren, weil es könnte sein, dass auf dem Radweg Autos parken.
Und wieso kann man nur bei Sonnenschein, wenn die Temperatur zwischen 20 und 25°C ist, mit dem Rad fahren?

Ich kenn jemand, der fährt auch bei Regen, Kälte etc., da hilft https://www.rainrider.bike/ (https://www.rainrider.bike/)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 01. Dezember 2021, 19:02:00
Du argumentierst oft so wie Klingelfee, ein überspitztes Beispiel für beide:
Mit dem Fahrrad kann man nicht fahren, weil es könnte sein, dass auf dem Radweg Autos parken.
Und wieso kann man nur bei Sonnenschein, wenn die Temperatur zwischen 20 und 25°C ist, mit dem Rad fahren?

Ich kenn jemand, der fährt auch bei Regen, Kälte etc., da hilft https://www.rainrider.bike/ (https://www.rainrider.bike/)

Klar gibt es Leute die durch nichts abzuhalten sind. Wie es jetzt am Wochenende geschneit hat, habe ich aus der U-Bahn auch Radfahrer auf der Donauinsel gesehen. Ich gehöre so wie viele nicht dazu. Denn bei dem jetzigen Wetter steht mein Fahrrad nun mal im Abstellraum und bleibt dort stehen, bis es wieder Temperaturen >12 Grad hat.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: martin8721 am 01. Dezember 2021, 19:45:47
Zunächst einmal muss man sich die Dinge, die du da angeführt hast und die weit über das, was ein normales Fahrrad ist, hinausgehen, leisten können und auch den Platz haben, sie zu Hause irgendwo unterzubringen.

Naja, wer sich ein Auto leisten kann bzw. leisten will, kann sich doch stattdessen als Alternative auch eines der von haidi genannten Fahrradmodelle leisten. Und der Platz für dieses Fahrrad wäre dann wohl jener, wo sonst das Auto stehen würde. Also sowohl vom finanziellen Aspekt her, als auch vom Platz her, machbar. Problematisch wird es dann halt in der Tat, wenn man zusätzlich auch das Auto noch weiterhin besitzen und betreiben möchte.

Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern

Wenn wirklich nur die unterwegs wären mit dem Auto, wären wir eh gut unterwegs.  ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 01. Dezember 2021, 20:01:10
Autos sind die Ursache von Verkehrsproplemen und können daher niemals deren Lösung sein!
Würden nur alle Menschen, die auf's Auto angewiesen wären in Wien damit fahren, dann hätten wir ziemlich leere Straßen.
Und auf solch abstruse Ideen, wie dass man ein Auto braucht, weil man Kinder hat kann man ja echt nichts antworten, da es fernab jeglicher Realität ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 01. Dezember 2021, 20:08:57
Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern

Wenn wirklich nur die unterwegs wären mit dem Auto, wären wir eh gut unterwegs.  ;)

Richtig. Aber glaubt man verkehrspolitischen Debatten, sind in Autos grundsätzlich nur gehbehinderte 90-Jährige unterwegs, die um 3 Uhr morgens ihre Schicht im Waldviertel antreten, am Weg dahin aber noch die Kinder zur Schule und den Schwiegervater zum Arzt bringen und am Rückweg 50 kg Katzenstreu, 20 Getränkekästen und eine Einbauküche besorgen müssen.

Und genau daran scheitern die Debatten. Sämtliche Autofahrten werden pauschal für alternativlos erklärt, verbunden mit dem elenden "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!"-Strohmannargument. Auf der Grundlage kann auch keine sinnvolle Debatte stattfinden.

Wenn es dann hingegen darum geht, Parkplätze zugunsten von Bänken und schattenspendenden Bäumen aufzugeben, an größeren Kreuzungen den Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Zeit einzuräumen, an Hauptstraßen mehr Querungsmöglichkeiten zu schaffen, um Umwege zu vermindern oder gar Gehsteige auf Kosten von Parkplätzen so zu verbreitern, dass ein Rollstuhl und ein Rollator bequem aneinander vorbeipassen (wenn man das Glück hat, dass überhaupt EIN Rollstuhl oder Rollator auf den Gehsteig passt (https://geht-doch.wien/fotosammlung-worst-of-gehsteig/)), ist das Interesse an Menschen mit körperlichen Gebrechen (oder schlicht Schwangeren) sehr schnell wieder erlahmt. Dabei würde das (ihn Verbindung mit für sie reservierten Parkplätzen) viel mehr helfen als sie billig als Vorwand zu benützen, um die eigene 300 m lange Autofahrt zu rechtfertigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: petestoeb am 01. Dezember 2021, 20:39:10
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Als die Stadtstraße mit Verlängerung bis zur Stadtgrenze Raasdorf (am Besten mit Abzweig n. Gr. Enzersdorf) sehe ich als unbedingt notwendig an, damit eben die Ortskerne von Hirschstetten und Stadlau, aber auch Essling entlastet werden.

Es könnte sein, dass eine andere Ministerin oder Minister eine andere Entscheidung trifft und die Spange mit dem Tunnel wieder auf's Tapet bringt. Jetzt stellt sich nur die Frage, ob die bereits erganenen positiven Entscheidungen dann noch gültig sind. Und wenn jetzt die offenen Verfahren negativ ausgehen, dann wird dagegen nicht mehr berufen. Es kann also leicht sein, dass die erneute Entscheidung pro Tunnel das ganze Verfahren von vorne beginnen lässt und so weitere 20 Jahre verhindert werden kann.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 01. Dezember 2021, 20:48:16
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Als die Stadtstraße mit Verlängerung bis zur Stadtgrenze Raasdorf (am Besten mit Abzweig n. Gr. Enzersdorf) sehe ich als unbedingt notwendig an, damit eben die Ortskerne von Hirschstetten und Stadlau, aber auch Essling entlastet werden.

Ich halte die Entlastung für eine reine Mär - anfangs merkt man vielleicht etwas, nach 2-3 Jahren sieht es wieder aus wie vorher. Wer man in den Ortskernen weniger Verkehr haben möchte, muss man weniger hineinlassen. Und wenn es punktuell nicht anders geht, tut es auch eine punktuelle Umfahrung - warum müssen solche Umfahrungen eigentlich immer mit einer wesentlichen Attraktivitätssteigerung für das Autofahren (Kapazität, Geschwindigkeit) einhergehen?

Raasdorf liegt außerdem an der Ostbahn - hier sollten P+R-Parkplätze eingerichtet werden, statt durch eine Autobahn noch mehr Autos in die Stadt zu locken. Wenn es hlift, könnte auch die Kernzone bis dahin ausgeweitet werden.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 01. Dezember 2021, 20:49:00
Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug. Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern

Wenn wirklich nur die unterwegs wären mit dem Auto, wären wir eh gut unterwegs.  ;)

Richtig. Aber glaubt man verkehrspolitischen Debatten, sind in Autos grundsätzlich nur gehbehinderte 90-Jährige unterwegs, die um 3 Uhr morgens ihre Schicht im Waldviertel antreten, am Weg dahin aber noch die Kinder zur Schule und den Schwiegervater zum Arzt bringen und am Rückweg 50 kg Katzenstreu, 20 Getränkekästen und eine Einbauküche besorgen müssen.

Und genau daran scheitern die Debatten. Sämtliche Autofahrten werden pauschal für alternativlos erklärt, verbunden mit dem elenden "DIE WOLLEN UNS DAS AUTOFAHREN VERBIETEN!!!1!"-Strohmannargument. Auf der Grundlage kann auch keine sinnvolle Debatte stattfinden.

Wenn es dann hingegen darum geht, Parkplätze zugunsten von Bänken und schattenspendenden Bäumen aufzugeben, an größeren Kreuzungen den Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Zeit einzuräumen, an Hauptstraßen mehr Querungsmöglichkeiten zu schaffen, um Umwege zu vermindern oder gar Gehsteige auf Kosten von Parkplätzen so zu verbreitern, dass ein Rollstuhl und ein Rollator bequem aneinander vorbeipassen (wenn man das Glück hat, dass überhaupt EIN Rollstuhl oder Rollator auf den Gehsteig passt (https://geht-doch.wien/fotosammlung-worst-of-gehsteig/)), ist das Interesse an Menschen mit körperlichen Gebrechen (oder schlicht Schwangeren) sehr schnell wieder erlahmt. Dabei würde das (ihn Verbindung mit für sie reservierten Parkplätzen) viel mehr helfen als sie billig als Vorwand zu benützen, um die eigene 300 m lange Autofahrt zu rechtfertigen.

Sehr gut geschrieben, so sieht die Realität aus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 01. Dezember 2021, 23:34:47
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at) (https://apa.at/news/wiener-lobautunnel-wird-nicht-gebaut/)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.

Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.
Wie machen das bloß die Schweizer?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 01. Dezember 2021, 23:39:55
Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Die Alternative ist, den Platz für den motorisierten Individualverkehr sukzessive einzuschränken. Das ist die einzige Möglichkeit, Verkehrsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Optionen ist seit über einem halben Jahrhundert erwiesen, dass sie nicht funktionieren, weil der Gesamtverkehr durch neue Straßen immer mehr wird und niemals weniger. Eigentlich logisch, oder?

Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.

Die Verkehrsmenge muss reduziert werden. Was momentan durch halb Europa transportiert wird, nur weil manche Arbeitsvorgänge in bestimmten Ländern billiger sind, ist ja hochgradig absurd. Das funktioniert nur, weil der Straßengüterverkehr so massiv subventioniert wird. Mich würde es nicht stören, wenn es im Winter keine nach nichts schmeckenden Glashauserdbeeren aus spanischen Fabriken gibt.

Da bin ich voll bei dir.
[/quote]
Geh bitte was soll die Raunzerei?
Seit wie vielen Monaten ist Gewessler im Amt?
Wie soll sie da die Versäumnisse der zumindestens letzten 30 Jahre gutmachen können?
Planen und Bauen dauert, ein Klimaticket kann ich rasch einführen.
Hätte sie warten sollen bis alle Bauvorhaben umgesetzt sind?
So bis 2028 oä?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 02. Dezember 2021, 00:29:31
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.

Für eine Mutter mit Kleinkind oder für behinderte Menschen sicher eine gute Alternative. Und auch wenn der Einkauf heimtransportiert werden soll, oder bei Schlechtwetter ist das Fahrrad die Lösung schlechthin!

Manchmal wäre es gut, ein wenig über den Tellerrand zu sehen...  ::)
Ja eh immer schön die Extrema betonen.
btw Mutter mit Kleinkind überhaupt kein Problem
Einkauf heimtransportieren - hat sich immer noch nicht herumgesprochen dass es hauszustellung gibt und die zumeist gratis?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: N1 am 02. Dezember 2021, 01:10:37
Einkauf heimtransportieren - hat sich immer noch nicht herumgesprochen dass es hauszustellung gibt und die zumeist gratis?
Eh, total umweltfreundlich, wenn lauter Lieferautos durch die Gegend fahren. Und das Frischobst und -gemüse lässt man sich ohnehin gerne vom Supermarkt auswählen. Der wird einem sicher nichts unterjubeln, was man vor Ort vielleicht nicht nehmen würde.

Der klassische Wochenendgroßeinkauf einer mehrköpfigen Familie zählt – zumindest für mich – bestimmt nicht zu den Autofahrten, die von vornherein verzichtbar sind.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 02. Dezember 2021, 05:51:56
Der klassische Wochenendgroßeinkauf einer mehrköpfigen Familie zählt – zumindest für mich – bestimmt nicht zu den Autofahrten, die von vornherein verzichtbar sind.
Guten Morgen! Familie mit vier Köpfen plus einer Katze, öfters auch mit Gästen am Wochenende: Kein Auto.
Ich erledige den Großenkauf mit einem Wagerl (Rodel). Geht problemlos.
Geheimnis: Nur das kaufen, was man wirklich braucht (Liste).
Getränke? Alkoholfrei gibt es nur Leitungswasser.
Auch die Kinder sind inzwischen so groß, dass man sie zum teagen Helfen einteilen kann  :lamp:
Geschäfte werden halt die in der Nähe besucht. Wenn es dort irgendwas nicht gibt, kann man auch improvisieren. Mit dem Geld, das ich mir beim Auto so spare, kann ich gerne einmal istrischen Trüffel oder Belugakaviar bestellen (mache ich aber trotzdem nicht).

Verzicht? Einschränkung? Sehe ich nicht so, eher als Freiheitsgewinn, mich nicht auch noch ums Auto kümmern zu müssen (Pickerl, Reparaturen, Parkplatz,... - braucht oft mehr Aufmerksamkeit als ein Kind).

Und Versandhandel? Abgesehen von der Arbeitssklaverei sehe ich eigentlich kein Ökoproblem. Der Lieferwagen kommt ja nicht nur wegen mir ins Grätzel.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Dezember 2021, 06:45:02
Davon abgesehen ist der klassische Wochenendeinkauf ja auch vom Auto her gedacht. Ob es wirklich zeitsparend ist, einmal pro Woche eigens zu einem Supermarkt zu fahren, und zwar zu Zeiten, zu denen das Hunderttausende andere auch tun und der Supermarkt entsprechend voll ist, statt mehrmals pro Woche kleinere Einkäufe auf sowieso stattfindenden Wegen zu machen, wage ich zu bezweifeln - zumal, wenn die Kinder schon etwas älter sind und auch einkaufen gehen können. In Zeiten von Whatsapp & Co sollte es doch schon möglich sein zu klären, wer an einem Supermarkt vorbeikommt.

Und die schweren Dinge (Getränke, Katzenstreu, Waschmittel...) lässt man sich halt alle 1-2 Monate mal liefern, wenn es wirklich nicht anders geht. Immer noch umweltfreundlicher als in der gleichen Zeit bis zu achtmal mit dem Auto in den nächsten Supermarkt zu fahren - zumal man das ja, wenn man es einmal hat, auch gern für andere Wege nutzt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bhf_Breitensee am 02. Dezember 2021, 07:56:47
Auch mit einem 20min Stau auf der A23 ist man mit der Bahn derzeit noch langsamer von Deutsch Wagram nach Liesing als mit der S-Bahn, sofern man nicht Bhf-Bhf fahren will
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 02. Dezember 2021, 08:40:59
Ja eh immer schön die Extrema betonen.
btw Mutter mit Kleinkind überhaupt kein Problem

Zitat von: 38ger
Und auf solch abstruse Ideen, wie dass man ein Auto braucht, weil man Kinder hat kann man ja echt nichts antworten, da es fernab jeglicher Realität ist.

OK. Also an euch beide die Frage: wie kommt eurer Meinung nach eine Mutter mit Kleinkindern von ihrem Haus am Land , das 10 km von der nächsten Bahnstation entfernt ist, ohne Auto dorthin?

Zitat von: gesys
Einkauf heimtransportieren - hat sich immer noch nicht herumgesprochen dass es hauszustellung gibt und die zumeist gratis?

Danke. Ich suche mir die Waren, die ich kaufe, lieber selber aus. Außerdem: womit wird die Hauszustellung durchgeführt? Doch wohl kaum mit dem Fahrrad, sondern auch mit einem PKW. Wo ist also der Unterschied, ob ich meinen Einkauf selber mit dem Auto transportiere oder ihn mit einem anderen Auto transportieren lasse?

Und bei einem Lieferweg von 10 km (also hin und zurück 20 km) wird die Zustellung wohl auch nicht mehr gratis sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 02. Dezember 2021, 09:26:08
Danke. Ich suche mir die Waren, die ich kaufe, lieber selber aus. Außerdem: womit wird die Hauszustellung durchgeführt? Doch wohl kaum mit dem Fahrrad, sondern auch mit einem PKW.
Am Land meist mit Lieferwagen u.a. von der Spedition LTS
https://www.lts-spedition.com/cms/media/Sequenz-09.00_14_13_12.Standbild007-1800x750.jpg

die haben sich kürzlich erst MAN eTGE gegönnt, also Elektrolieferwagen. https://scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/242107377_4379866955466058_5582794539245344631_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-5&_nc_sid=973b4a&_nc_ohc=nO-tWB6lhhAAX-X1xve&_nc_ht=scontent-vie1-1.xx&oh=faf0b9be7429711f58b85279c536a91e&oe=61ACDB51

in Wien und Salzburg tatsächlich teilweise mit E-Bike.
https://medianet.at/news/images/20170224/p1_MN2068_052_c_20170224_c12_FERT_052.jpg
https://www.salzburg24.at/08_BILLA_Lastenfahrrad.JPG/980x735/111.103.873
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 02. Dezember 2021, 09:31:35
Danke. Ich suche mir die Waren, die ich kaufe, lieber selber aus. Außerdem: womit wird die Hauszustellung durchgeführt? Doch wohl kaum mit dem Fahrrad, sondern auch mit einem PKW. Wo ist also der Unterschied, ob ich meinen Einkauf selber mit dem Auto transportiere oder ihn mit einem anderen Auto transportieren lasse?
Beim ersten Satz gebe ich dir vollkommen Recht. Allerdings kann man die Hauszustellung auf die verpackten Waren einschränken, also z.B. Getränke, Mehl, Milch usw. und Obst und Gemüse bei einem Spaziergang mitnehmen. Bei der Gelegenheit kann man sich im Geschäft gleich anschauen, was es sonst an neuen Sachen gibt.


Der verkehrliche Vorteil der Hauszustellung wäre bei ausreichender Inanspruchnahme, dass da nicht 30 Autos aus einer Siedlung zu einem Einkaufszentrum fahren, sondern ein Auto die Waren zu diesen 30 Haushalten bringt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 02. Dezember 2021, 09:49:55
Einkauf heimtransportieren - hat sich immer noch nicht herumgesprochen dass es hauszustellung gibt und die zumeist gratis?
Eh, total umweltfreundlich, wenn lauter Lieferautos durch die Gegend fahren. Und das Frischobst und -gemüse lässt man sich ohnehin gerne vom Supermarkt auswählen. Der wird einem sicher nichts unterjubeln, was man vor Ort vielleicht nicht nehmen würde.

Der klassische Wochenendgroßeinkauf einer mehrköpfigen Familie zählt – zumindest für mich – bestimmt nicht zu den Autofahrten, die von vornherein verzichtbar sind.
Frischobst und -gemüse sind aber nicht unbedingt die großen Gebinde (wie Getränkekisten) die ich jetzt unbedingt mit dem Auto holen muss.
Zustellung via Lieferauto ist bei weitem umweltfreundlicher, da fährt einer und nicht viele.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 02. Dezember 2021, 09:56:28
Ja eh immer schön die Extrema betonen.
btw Mutter mit Kleinkind überhaupt kein Problem

Zitat von: 38ger
Und auf solch abstruse Ideen, wie dass man ein Auto braucht, weil man Kinder hat kann man ja echt nichts antworten, da es fernab jeglicher Realität ist.

OK. Also an euch beide die Frage: wie kommt eurer Meinung nach eine Mutter mit Kleinkindern von ihrem Haus am Land , das 10 km von der nächsten Bahnstation entfernt ist, ohne Auto dorthin?

Zitat von: gesys
Einkauf heimtransportieren - hat sich immer noch nicht herumgesprochen dass es hauszustellung gibt und die zumeist gratis?

Danke. Ich suche mir die Waren, die ich kaufe, lieber selber aus. Außerdem: womit wird die Hauszustellung durchgeführt? Doch wohl kaum mit dem Fahrrad, sondern auch mit einem PKW. Wo ist also der Unterschied, ob ich meinen Einkauf selber mit dem Auto transportiere oder ihn mit einem anderen Auto transportieren lasse?

Und bei einem Lieferweg von 10 km (also hin und zurück 20 km) wird die Zustellung wohl auch nicht mehr gratis sein.

Welcher Ort soll das sein, der 10km von einer größeren Ortschaft weg ist, in Ö Minderheitenprogramm (wären wir wieder bei Extrema).
Außerdem Lieferdienste können ihre Routen entsprechend planen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 02. Dezember 2021, 09:57:02
Zunächst einmal muss man sich die Dinge, die du da angeführt hast und die weit über das, was ein normales Fahrrad ist (und nur von einem solchen war hier die Rede), hinausgehen, leisten können und auch den Platz haben, sie zu Hause irgendwo unterzubringen.

Im Gegensatz zu Autos, die man sich kostenlos abholen und bei Nichtbenützung in einen Koffer packen kann?

Zitat
Und "Ausnahmen hervorholen"? Menschen, die aufgrund eines körperlichen Gebrechens oder altersbedingt nicht (mehr) Rad fahren können, gibt es genug.

Die meisten von ihnen sollten aber auch nicht (mehr) Auto fahren, weil sie durch langsame Reaktionen oder geistige Einschränkungen andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Dass die Lenkberechtigung nicht automatisch abläuft, sondern grundsätzlich lebenslang erhalten bleibt, ist z.B. in Italien anders.

Zitat
Auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern (was ist mit denen - nichts Passendes gefunden? - Die erwähnte Konstruktion mit den drei Kindersitzen dürfte übrigens nicht StVO-konform sein).

Dafür gibt es Kinder-Anhänger für das Fahrrad. Ab einem gewissen Alter auch grundsätzlich das eigene Fahr- oder Laufrad, allerdings braucht es dazu eine gute und sichere Radinfrastruktur.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 02. Dezember 2021, 13:37:01
Und bei einem Lieferweg von 10 km (also hin und zurück 20 km) wird die Zustellung wohl auch nicht mehr gratis sein.

Welcher Ort soll das sein, der 10km von einer größeren Ortschaft weg ist, in Ö Minderheitenprogramm (wären wir wieder bei Extrema).
Außerdem Lieferdienste können ihre Routen entsprechend planen.

Zumal wir ja von der Verkehrspolitik in Wien sprechen, wie es in einem Tiroler Bergdorf ist, ist also ziemlich irrelevant.

Aber ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass man viele Einkäufe eben sowieso auf den täglichen Wegen machen kann, nach und nach statt bei einem Großeinkauf. Das wäre dann noch umweltfreundlicher als eine Bestellung, die natürlich ergänzend für gelegentliche Einkäufe schwerer oder sperriger Produkte Sinn hat. Und ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass in einer Familie mit zwei, drei oder vier Köpfen niemand mal an einem Supermarkt vorbeikommt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 02. Dezember 2021, 13:48:06
Und ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass in einer Familie mit zwei, drei oder vier Köpfen niemand mal an einem Supermarkt vorbeikommt.

Und die paar Promille der Bevölkerung, bei denen das wirklich der Fall ist, sind für eine Gesamtbetrachtung vollkommen irrelevant. Genauso wie alle anderen Extrembeispiele der egoistischen Lenkradldreher (die auch hier im Thread ständig herbeifantasiert werden).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Ferry am 02. Dezember 2021, 15:09:40
Zumal wir ja von der Verkehrspolitik in Wien sprechen, wie es in einem Tiroler Bergdorf ist, ist also ziemlich irrelevant.

Nein, eben nicht. Möglicherweise ist das der Grund für so manches Missverständnis hier. Mein Posting bezog sich auf den gestrigen Artikel von User "Klingelfee":

Zitat von: Klingelfee
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

D.h., meine Antwort auf das gestrige Posting von User "Haidi" - "Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad." - und alle meine Folgepostings bezogen sich auf diesen Artikel, nicht auf Wien. Worauf ich auch fallweise hingewiesen habe, was aber sichtlich leider nicht von allen entsprechend interpretiert wurde.

Über den Bedarf eines Autos in einer Stadt und das Fahrrad als Alternative wurde hier schon so viel geschrieben, dass ich es als müßig erachte, erneut darauf einzugehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 02. Dezember 2021, 18:35:15

Nein, eben nicht. Möglicherweise ist das der Grund für so manches Missverständnis hier. Mein Posting bezog sich auf den gestrigen Artikel von User "Klingelfee":

Zitat von: Klingelfee
.... Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Immer diese armen Erben. Die tun mir voll leid... Ich würde es wirklich bevorzugen, zu den 99 % Besitzlosen zu gehören. Denen geht es nämlich viel viel besser.

 :bh:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 03. Dezember 2021, 11:07:52
Zum Thema liefern lassen, heute morgen wieder mal den Gurken-Lieferservice in Anspruch genommen. Ich kann's echt empfehlen.
Ua. frisches Brot und Milch aus der Ostregion, beides Produkte, die es im "normalen" Supermarkt nicht gibt.
Und die Mehrkosten überschaubar, wenn ich meine Einkaufszeit dagegenrechne bin ich auf jeden Fall im Plus.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 03. Dezember 2021, 11:42:58
Die Grüne Ministerin hätte wohl gegenüber ihren Parteigenossen aus Wien nicht anders agieren können.
Das wäre ihr Parteiintern wahrscheinlich nicht gut bekommen.

Jeder darf sich selber Fragen warum Oberösterreich eine Autobahn durchs hintere Mühlviertel bekommt.
Ist dort die Landschaft weniger Wert?
Werden dort keine landwirtschaftlichen Nutzflächen versiegelt?
Zieht das dort keinen Verkehr an?
Ist die Straße besser für den Klimawandel?
Warum kommt die S34 (abgespeckt)?
Wäre nicht gerade das Traisental für besseren Öffiverkehr geeignet?

Alles Fragen die für mich nur eine Antwort zulassen:
Es ging nie um den Klimawandel oder eine Nutzanalyse. Und schon gar nicht darum Verkehr woanders hin zu verlagern. Es ging immer nur darum was die jeweiligen Landesgrünen wollten.
Nicht mehr nicht weniger. Da die Wiener Grünen sich zu einem Großteil aus Bewohner der Innenbezirke zusammen setzen, erwarte ich mir auch nicht, das die sich auch nur ansatzweise mit den "autovernarrten" Transdanubieren auseinander setzen.

Das wir alle unseren Autokonsum/Mobilität überdenken müssen, ist mir klar. Nur braucht der Rand einer Stadt eine andere Verkehrspolitik als das dicht verbaute Stadtgebiet. Schon allein aufgrund der zurück zulegenden Distanzen.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 03. Dezember 2021, 11:47:34
Jetzt wart einmal ab, was das wienweite Parkpickerl bringt. Da fällt einiges an Verkehr weg - oder die Einwohnerzahl Wiens steigt stark
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 03. Dezember 2021, 12:01:13
Jetzt wart einmal ab, was das wienweite Parkpickerl bringt. Da fällt einiges an Verkehr weg - oder die Einwohnerzahl Wiens steigt stark

Seit der Ankündigung, schau ich vermehrt auf die Kennzeichen der Autos in meinem Grätzel. Da sind zwar durchaus einige GF oder MI dabei, aber im Verhältnis kaum.
Beim Parkpickerl freu ich mich aber schon diebisch auf die ganzen Parkstrafen in den Gassen die eigentlich zum Parken zu schmal sind. Im Moment juckts nur keinen. Dann kommt aber zumindest ein paar Mal die Wochen (hoffentlich täglich) jemand vorbei, der aber genau das dann abstraft.  C:-)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 03. Dezember 2021, 12:50:39
Seit der Ankündigung, schau ich vermehrt auf die Kennzeichen der Autos in meinem Grätzel. Da sind zwar durchaus einige GF oder MI dabei, aber im Verhältnis kaum.
Aber es fallen auch die Wiener aus anderen Bezirken weg, die dort parken.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 03. Dezember 2021, 20:47:39
Zum Thema liefern lassen, heute morgen wieder mal den Gurken-Lieferservice in Anspruch genommen. Ich kann's echt empfehlen.
Ua. frisches Brot und Milch aus der Ostregion, beides Produkte, die es im "normalen" Supermarkt nicht gibt.
Und die Mehrkosten überschaubar, wenn ich meine Einkaufszeit dagegenrechne bin ich auf jeden Fall im Plus.

Du meinst wohl Gurkerl, die liefern aber mit Kfz! Das ganze gibt's auch mit Lieferung per Fahrrad, nennt sich JOKR.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: gesys am 03. Dezember 2021, 21:54:00
Zum Thema liefern lassen, heute morgen wieder mal den Gurken-Lieferservice in Anspruch genommen. Ich kann's echt empfehlen.
Ua. frisches Brot und Milch aus der Ostregion, beides Produkte, die es im "normalen" Supermarkt nicht gibt.
Und die Mehrkosten überschaubar, wenn ich meine Einkaufszeit dagegenrechne bin ich auf jeden Fall im Plus.

Du meinst wohl Gurkerl, die liefern aber mit Kfz! Das ganze gibt's auch mit Lieferung per Fahrrad, nennt sich JOKR.
Ja genau, wollte keine Werbung machen...
jokr kannte ich noch nicht, werd ich mal testen - danke für den Hinweis!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 05. Dezember 2021, 13:10:46
Überraschung: Wien wächst vor allem am Stadtrand, und die Öffis wachsen nicht mit, wie der ORF Wien (https://wien.orf.at/stories/3133084/) meldet. Deshalb gibt es in Transdanubien und Liesing besonders viele Autos pro Tausend Einwohner/innen.

Die Lösung für dieses Problem nach Thomas Madreiter, dem Planungsdirektor der Stadt Wien: der Lobautunnel. :fp: Nein, keine Satire. Der meint das ernst. Die verkehrspolitischen Ansätze der sPÖ sind genauso wissenschaftsbasiert und erfolgversprechend wie Pferdeentwurmungsmittel gegen Corona.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 05. Dezember 2021, 13:38:05
Überraschung: Wien wächst vor allem am Stadtrand, und die Öffis wachsen nicht mit, wie der ORF Wien (https://wien.orf.at/stories/3133084/) meldet. Deshalb gibt es in Transdanubien und Liesing besonders viele Autos pro Tausend Einwohner/innen.

Die Lösung für dieses Problem nach Thomas Madreiter, dem Planungsdirektor der Stadt Wien: der Lobautunnel. :fp: Nein, keine Satire. Der meint das ernst. Die verkehrspolitischen Ansätze der sPÖ sind genauso wissenschaftsbasiert und erfolgversprechend wie Pferdeentwurmungsmittel gegen Corona.

 :up: :up: :up:
Wie ich auch immer sagte... denen ist wirklich nichts zu blöd, um alles mit dem Lobautunnel in Vernindung zu bringen.
Und wer glaut, das die Öffis - bis auf einen schwindeligen Bus - dann in diesem Bereich ausgebaut werden, der hat aus der Geschichte nichts gelernt.  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 05. Dezember 2021, 14:58:14
Überraschung: Wien wächst vor allem am Stadtrand, und die Öffis wachsen nicht mit, wie der ORF Wien (https://wien.orf.at/stories/3133084/) meldet. Deshalb gibt es in Transdanubien und Liesing besonders viele Autos pro Tausend Einwohner/innen.

Die Lösung für dieses Problem nach Thomas Madreiter, dem Planungsdirektor der Stadt Wien: der Lobautunnel. :fp: Nein, keine Satire. Der meint das ernst. Die verkehrspolitischen Ansätze der sPÖ sind genauso wissenschaftsbasiert und erfolgversprechend wie Pferdeentwurmungsmittel gegen Corona.
Meiner Meinung nach darf man da nicht völlig generalisieren. Mir scheint immer mehr, die diesbezügliche Einstellung innerhalb der Partei hängt zu einem großen Teil vom Alter ab. So ist die Jugend (SJ und JG) bereits mehrheitlich gegen den Tunnel und für einen Ausbau der Öffis. Leider ist die alte "Betonschädelfraktion" noch nicht in Pension. Das müsste wohl passieren, dann wird sich sicher einiges ändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 05. Dezember 2021, 15:16:43
Ja, darauf spekuliere ich auch beim Lobautunnel. Er wird sich mit dem aktuellen politischen Personal wohl nicht dauerhaft verhindern lassen. Deshalb hoffe ich, dass er so lange hinausgezögert wird, bis in Politik und Magistrat ein Generationswechsel erfolgte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 05. Dezember 2021, 16:53:42
Ja, darauf spekuliere ich auch beim Lobautunnel. Er wird sich mit dem aktuellen politischen Personal wohl nicht dauerhaft verhindern lassen. Deshalb hoffe ich, dass er so lange hinausgezögert wird, bis in Politik und Magistrat ein Generationswechsel erfolgte.

Das halte ich für ein Gerücht, dass sich da was ändern wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Werner1981 am 05. Dezember 2021, 19:22:15
Ja, darauf spekuliere ich auch beim Lobautunnel. Er wird sich mit dem aktuellen politischen Personal wohl nicht dauerhaft verhindern lassen. Deshalb hoffe ich, dass er so lange hinausgezögert wird, bis in Politik und Magistrat ein Generationswechsel erfolgte.

Das halte ich für ein Gerücht, dass sich da was ändern wird.

Wahrscheinlich nicht in dem hier erhofften Ausmaß, denn üblicherweise ändert sich die Einstellung zu vielen Dingen mit steigender Lebenserfahrung. Mit 20 hat man ganz andere Ansprüche und Bedürfnisse als mit 40 oder gar mit 60.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 06. Dezember 2021, 19:53:30
Beim Parkpickerl freu ich mich aber schon diebisch auf die ganzen Parkstrafen in den Gassen die eigentlich zum Parken zu schmal sind. Im Moment juckts nur keinen. Dann kommt aber zumindest ein paar Mal die Wochen (hoffentlich täglich) jemand vorbei, der aber genau das dann abstraft.  C:-)
Das kannst Du schon früher haben. Mich ärgerte das im Edelsteinviertel (1210 Wien, Hassingergasse, Opalgasse, Rubingasse, Diamantgasse), da man sich auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr nur durch Verstellen der Kreuzung begegnen konnte - am Häuserblock waren nur die Einfahrten nicht verparkt.  Ein kurzer Brief an die Parkraumüberwachung, am Freitag aufgegeben, am Dienstag in der Früh gab es die ersten Strafzettel. Und das nun alle zwei Tage, da die Autos stark wechseln. Wer einmal zahlt, der parkt dort nicht wieder, aber dafür finden die nächsten dort einen freien illegalen Abstellplatz. Wird lange dauern, bis sich das herumspricht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 06. Dezember 2021, 21:33:36
Ja, darauf spekuliere ich auch beim Lobautunnel. Er wird sich mit dem aktuellen politischen Personal wohl nicht dauerhaft verhindern lassen. Deshalb hoffe ich, dass er so lange hinausgezögert wird, bis in Politik und Magistrat ein Generationswechsel erfolgte.

Das halte ich für ein Gerücht, dass sich da was ändern wird.

Wahrscheinlich nicht in dem hier erhofften Ausmaß, denn üblicherweise ändert sich die Einstellung zu vielen Dingen mit steigender Lebenserfahrung. Mit 20 hat man ganz andere Ansprüche und Bedürfnisse als mit 40 oder gar mit 60.
Letzteres mag sein, aber die gesellschaftliche Entwicklung darf man da nicht außer acht lassen. Die jetzt 60-jährigen hatten, als sie 20 waren ein anderes gesellschaftliches Umfeld, als die jetzt 20-Jahrigen. Diese nehmen die Prägungen von jetzt dann auch ins höhere Alter mit, was sich dann auch auf die Einstellung im Alter auswirkt. Daher kann sich da sehr wohl einiges ändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Beutetiroler am 06. Dezember 2021, 22:09:58
D3xx, das sehe ich anders.

Stehe kurz vor der Pension und habe erst seit 9 Jahren die Jahreskarte. Beim Hausbau haben meine Frau und ich auf die Umwelt geschaut und eine Wärmepumpe samt PV angeschafft. Wir wollen ja den Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Beim Lobautunnel: den würde ich bauen, aber gleich mit Oberleitung für LKW+Busse ausstatten. Damit könnte man den Schwerverkehr emmisionsfrei betreiben- je nachdem Woher der Strom kommt- und müsste nicht Tonnen Batterien in die "Kübel" einbauen.  8) Wenn es hinhaut, die restlichen Autobahnen auch damit ausstatten.

Für die Lebensqualität entlang der Tangente wäre das sinnvoll...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Schienenchaos am 06. Dezember 2021, 23:45:53
Für die Lebensqualität entlang der Tangente wäre das sinnvoll...
Die Lebensqualität entlang der Tangente lässt sich nur durch einen (Teil-) Rückbau nachhaltig verbessern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 07. Dezember 2021, 10:28:46
Das Verkehrsaufkommen auf der Tangente wird durch den Lobautunnel keinen Deut geringer!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 07. Dezember 2021, 10:36:49
Das Verkehrsaufkommen auf der Tangente wird durch den Lobautunnel keinen Deut geringer!

Aber das Verkehrsaufkommen in der Stadt steigt dafür an! So viel zur "Entlastung".
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 44er am 07. Dezember 2021, 11:04:02
Das Argument Verkehrsentlastung durch neue Straßen ist ein Scheinargument, denn nach spätestens 10-15 Jahren geht der Effekt verloren, und es wird weiterer Straßenausbau verlangt.
Leider ist die zu Verkehrspolitik immer noch zu sehr Auto orientiert und zwar bei allen Parteien, deswegen wird sich auch nicht so schnell etwas ändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 07. Dezember 2021, 11:35:53
Das glauben aber allerdings dennoch viele SPÖ Wähler. Jedenfalls wird Wien dann noch heißer...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 07. Dezember 2021, 22:00:02
Für die Lebensqualität entlang der Tangente wäre das sinnvoll...
Die Lebensqualität entlang der Tangente lässt sich nur durch einen (Teil-) Rückbau nachhaltig verbessern.
So ist es. Der kapitale Irrtum ist ja, dass man glaubt, dass man diese Problem nur mit noch mehr Straßen beseitigen könnte. Dabei erreicht man dadurch nur das Gegenteil.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Januar 2022, 13:52:18
Ich habe mal in den passenden Thread gewechselt:

Andererseits: Wenn hier von @abc Stellplatznachweis gefordert wird, dann soll er auch sagen, dass es wohl seine bevorzugte politische Gruppierung war, die die Stellplatzverpflichtung gelockert hat, die Idee der möglichst autolosen Stadt nicht gelungen ist (siehe Seestadt, obwohl dort schon die U2 als wirklich leistungsfähiges Verkehrsmittel war, bevor intensiv gebaut wurde, also wie hier immer gefordert: Angebot war vor der Nachfrage da!).

Die Seestadt zeigt aber auch vor allem, dass man in Stadtpolitik und -verwaltung Angst vor der eigenen Courage bekommen hat und deshalb das Konzept nicht bis zum Ende durchzieht.

Und ja, die Stellplatzverpflichtung beim Bau von Wohnungen ist Unsinn und in mehrfacher Hinsicht kontraproduktiv: sie treibt die Baukosten nach oben, was sich dann in den Mieten niederschlägt (aller Mietparteien, nicht nur der autofahrenden, so viel zur Quersubventionierung) und setzt im alltäglichen Verhalten falsche Anreize, weil das Auto direkt in der Wohnhausanlage (bzw. im eigenen Haus) verfügbar ist, während zur nächsten Station im Regelfall ein Fußweg erforderlich ist. Ich sehe es übrigens an "meiner" eigenen Wohnhausanlage: in die Garage kommt man direkt vom Hof, zum Billa, zur S-Bahn und zum Bus muss man Zick-Zack gehen, weil der Planung nur an Leute gedacht wurde, die die Anlage per Auto verlassen, und deshalb an einer entscheidenden Stelle eine Stiege fehlt. Es ist so absurd, dass Mieter/innen, die es wagen, keinen Autostellplatz gemietet zu haben, natürlich auch nicht durch die Abstellanlege gehen dürfen und deshalb 150 m Umweg gehen müssen (hin und zurück also 300 m), um den Mist wegzubringen. Die Anlage wurde übrigens unter Wohnbaustadtrat Michael Ludwig errichtet, so viel zum Thema "Klimamusterstadt".

Wenn also die Wohnhausanlage eine Garage hat und alle benachbarten auch, ebenso wie der gegenüberliegende Gewerbebetrieb über Parkflächen verfügt, könnte man ja wenigstens im öffentlichen Straßenraum auf Parkplätze verzichten. Selbstverständlich ist das nicht der Fall. Und so ist die Garage, die alle Mietparteien mitfinanzieren, halb leer, während der öffentliche Straßenraum komplett zugeparkt ist, und natürlich sind die Parkplätze im öffentlichen Raum sakrosankt.

Aber natürlich, diese Stellplatzverpflichtung beim Wohnungsbau aufzuheben reicht nicht, eben deshalb müsste als begleitende Maßnahme ein Stellplatznachweis bei der Autoanmeldung erforderlich sein. Aktuell geht es so weit, dass sogar Firmen den Straßenraum als billige Abstellfläche für ihren Fuhrpark missbrauchen: in der Erdbergstraße sind regelmäßig Fernbusse abgestellt (meist Subunternehmen einer gewissen grünen deutschen Fernbusgesellschaft), und bei mir in der Gegend unzählige LKWs (!) und Lieferwagen von Textilwäschen, Sanitärausstattern und sogar einem bekannten extragroßen Möbelhaus. Dauerhaft, die stehen eigentlich immer an ihren Stellen, wenn ich vorbeikomme. Darf ich eigentlich, wenn ich eine Druckerei aufsperre, die Druckmaschinen auch einfach auf der Straße abstellen, wenn ich sie gerade nicht brauche, oder gilt das nur für mobile Produktionsmittel? Und könnten die Wiener Linien nicht viel Geld sparen, wenn sie die Busse, die gerade weder gebraucht noch repariert werden, einfach im öffentlichen Straßenland abstellten?

Und der Wocheneinkauf einer vierköpfigen Familie lässt sich nicht im Korb zu Fuß nach Hause tragen. Da wäre ein Paradigmenwechsel des Einkaufs "Weg von den Supermärkten hin zum lokalen Geschäft" notwendig.

Richtig, wobei das lokale Geschäft natürlich ein Supermarkt sein sollte. Aber eben mehrere kleine Einkäufe über die Woche verteilt statt eines großen vorm Wochenende, ergänzt um gelegentliche Lieferungen oder Fahrten mit dem Auto in den Supermarkt für schwere/sperrige Erledigungen.

Im übrigen würde ich als Politiker natürlich das Auto fördern - ist doch eine echte cash-cow (siehe neue Parkpickerlregelung), oder  ;) ... Radfahrer zahlen keine Verkehrsabgaben und Wegekosten, von einer CO2 abgabe wegen vermehrten Atemausstoßes beim Radfahren ganz zu schweigen.

Das ist sehr eindimensional betrachtet. Die gesellschaftlichen Kosten des Autoverkehrs sind sehr viel höher. Allein schon, wenn man überlegt, dass dank Klimakrise Katastrophen wie im Ahrtal künftig häufiger vorkommen, bekommt man eine ansatzweise Vorstellung davon, was uns alle der Klimawandel kostet. Für Radinfrastruktur braucht man übrigens auch keine Autobahnen, die mehrere hundert Millionen Euro kosten. Radinfrastruktur ist im Großen und Ganzen überhaupt notwendig, weil ein Großteil der Autofahrenden schlicht unfähig ist. Wenn man sich darauf verlassen könnte, beim einfachen Benutzen der Fahrbahn, auch auf Hauptstraßen, sicher am Ziel anzukommen, bräuchte es fast nirgendwo Radwege.

Es geht nur miteinander. Sachlich und koordiniert.

Dieses elende "Miteinander" wird von Beton-Ulli & Co nur missbraucht, um die Privilegien des Autoverkehrs aufrechtzuerhalten. Um das Bild von vorhin nochmal aufzugreifen: es ist so, als wenn der Sklaventreiber, seinen Sklaven, die nun drei Mahlzeiten pro Tag essen wollen und zwischendurch Wasser bekommen möchten, entgegnet, die Situation müsse man "miteinander" lösen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Januar 2022, 14:15:02
Also irgendwie tun wir ja hier so, als hätte es das alles nie gegeben!

Denkt mal an den Bau der  Ringstraße, das war das Automobil bestensfalls in den Kinderschuhen, dazu hat man eine "Umfahrung" gebaut: Die Lastenstraße! Und mit der Stadterweiterung ebenfalls eine Umfahrungsstraße: Den Gürtel. Und dazu noch die Höhenstraße!

Die Vergleiche hinken: Lastenstraße und Gürtel waren dennoch in den urbanen Raum eingebundene Straßen mit direkten Anrainern, Stadtstraßen eben, und keine Autobahnen, die noch nicht mal Gehsteige oder Radwege haben (und das auch nicht brauchen). Und die Höhenstraße hat historisch einen komplett anderen Hintergrund, nämlich Arbeitsbeschaffung und (automobile) Tourismusförderung.

Natürlich ist schon klar, dass es auch Straßen in Neubaugebiete geben muss (allein für Baufahrzeuge, städtische Dienstleistungen und Blaulichtorganisationen), aber es wird ja immer so getan, als würde irgendwer Feldwege in die Seestadt fordern. Das tut ja niemand, indem er die Notwendigkeit einer Autobahn in Frage stellt.

Die Stadt weitet sich aus, "Bettgeher" im klssischen Sinn gibt es nicht mehr, also braucht es auch mehr Wohnraum = mehr Fläche, auch wenn wir im bereits verbauten Gebiet deutlich mehr in die Höhe bauen (siehe der Wohnklotz in der Leyserstraße). Sind die Menschen in diesen kleinen Hochhäusern zufrieden?

Ja, klar, die Frage ist allerdings, ob es dafür eine Autobahn braucht. GERADE weil die Stadt wächst, ist es doch dumm, auf den flächenintensivsten Verkehrsträger zu setzen.

Freilich: Es gab auch Arbeitsplätze um's Eck, der tägliche Einkauf konnte nur dort erledigt werden! Und wenn es was Außergewöhnliches (Gewand, Möbel, Werkzeug) zu kaufen gab: Die lokalen Einkaufsstraßen konnten hier ein reiches Warenangebot bieten. Alles mehr oder weniger Geschichte. Leben, Arbeiten und Einkaufen wurde drastisch "entflochten", was einfach eo ipso mehr Verkehr bedeutet.

Da sind wir aber auch bei einer Henne-Ei-Frage, denn gerade durch den (Auto-) Verkehr ist diese Trennung ja auch vorangetrieben worden. Die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten (nicht nur für den einzelnen, auch gesamtstädtisch) war ja sogar über Jahrzehnte sogar prägendes Leitbild in der Stadt- und Raumplanung. Und in der Entstehungszeit war das ja auch absolut logisch, man hatte immerhin irgendwelche Mietskasernen oder Baracken neben Industriegebieten aus dem 19. Jahrhundert vor Augen. Nur hat man eben die Folgen dieser Funktionstrennung nicht zu Ende gedacht, und in vielen Bereichen haben sich die ursprünglichen Beweggründe ja auch erübrigt.

Auch in Hinsicht Nahversorgung war man in der Seestadt relativ vorbildlich, der "Spar" hat ja ziemlich am Anfang geöffnet und in der ersten Zeit wahrscheinlich mehr Leberkässemmeln an Bauarbeiter als alles andere verkauft, und es gab/gibt ja sogar ein Geschosszonenmanagement. Aber leider ist die Seestadt auch für Wien nicht repräsentativ: wenn ich z.B. ans Gaswerk Leopoldau oder den Barbara-Prammer-Hof denke, ist hier nicht nur die ÖV-Anbindung miserabel, es gibt auch keinen Supermarkt. Wie da wohl das Mobilitätsverhalten aussieht, dürfte nicht schwer zu erraten sein. #Klimamusterstadt

Mobilität bedeutet Reichtum, Wohlstand, Austausch von Kulturen

Das ist für Alltagsmobilität arg hochgegriffen. Und wir sollten nicht vergessen: trotz Milliardeninvestitionen in neue Straßen sind Menschen in ihrem Alltag nicht mobiler als vor ein paar Jahrzehnten: sie legen immer noch im Schnitt 2,6 Wege pro Tag zurück und brauchen dafür im Schnitt konstant 80 min (https://www.energie-noe.at/wegevermeidung-und-klimaschutz). Es sind schlicht die Wege weiter geworden, ein Durchschnittsmensch ist in Österreich nicht mobiler als vor 20, 30 Jahren - denn wäre er es, gäbe es eben mehr Wege pro Tag. Und ist es wirklich erstrebenswert, einfach weiter fahren zu müssen, um das gleiche zu tun (Einkaufen, Arbeiten etc.)?

Je besser das Öffi-Angebot in den Ballungsgebieten ist, desto größer der Umstiegswille. Aber die derzeit propagierte Studie des VCÖ sagt auch, dass es am Stadtrand deutlichen Verbesserungsbedarf gibt (das hat auch schon die AK-Studie festgestellt).

Stimmt einerseits, aber reicht eben nicht. Das Prinzip des induzierten Verkehrs gilt natürlich auch bei den Öffis. Wenn dann einfach mehr Leute Öffis fahren, es aber nicht weniger Autoverkehr gibt, ist nichts gewonnen. Die Kapazität im gesamten Verkehrssystem darf schlicht nicht stärker wachsen als die Bevölkerungszahl.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 03. Februar 2022, 23:18:58
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2022, 00:59:10
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge.
Da bringt das Parkpickerl wahrscheinlich mehr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 04. Februar 2022, 01:03:29
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!

Abgesehen davon, dass ich hier keine Diskussion erkennen kann (oder geht das ohne Twitter-Account nicht?), wird dieser kurzfristige Rückgang natürlich durch lokalen Neuverkehr wieder aufgefüllt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 04. Februar 2022, 06:46:57
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!

Abgesehen davon, dass ich hier keine Diskussion erkennen kann (oder geht das ohne Twitter-Account nicht?), wird dieser kurzfristige Rückgang natürlich durch lokalen Neuverkehr wieder aufgefüllt.

Ich habe auch keinen Twitter-Account, aber konnte zum Zeitpunkt der Verlinkung durch Nach-oben-Scrollen und auf "Weitere Antworten" klicken der ganzen Diskussion folgen - und kann es auch immer noch.

Ich denke, der von Dir beschriebene Effekt ist bei den 10 % "Entlastung" schon eingerechnet. Nur: merkt man als Anwohner/in wirklich den Unterschied, ob vor der eigenen Haustür 28.000 oder 31.000 Autos pro Tag unterwegs sind? Und vor allem: Im Gesamtsystem wird der Pkw-Verkehr natürlich zunehmen, ohne Frage.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 04. Februar 2022, 07:49:47
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!

Und da findet sich kein fähiger Journalist, der diese Lügen der SPÖ aufdeckt? Gute Nacht Österreich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 04. Februar 2022, 08:58:16
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!

Und da findet sich kein fähiger Journalist, der diese Lügen der SPÖ aufdeckt? Gute Nacht Österreich.

Eine Entlastung ist auch eine Entlastung wenn es nur 1% ausmacht. Man muß ja nicht dazu sagen, dass die Entlastung niemand merken wird.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Z-TW am 04. Februar 2022, 09:21:05
In einer spannenden Twitter-Diskussion mit Ulrich Leth von der TU Wien (https://twitter.com/ErnstNevrivy/status/1489341317503201282) hat der Nevrevy übrigens zugeben müssen, dass der Ortskern Aspern durch die Donaustadt-Autobahn um 3.000 Autos pro Tag entlastet wird - das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang), da werden die Anwohner/innen natürlich deutlich durchatmen und die Stille genießen. Dafür sind 460 Millionen Euro in eine neue Autobahn doch super angelegt!

Abgesehen davon, dass ich hier keine Diskussion erkennen kann (oder geht das ohne Twitter-Account nicht?), wird dieser kurzfristige Rückgang natürlich durch lokalen Neuverkehr wieder aufgefüllt.

Genauso ist es! Und dann sprechen Phantasten von einer Verkehrswende!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 04. Februar 2022, 09:25:48

Abgesehen davon, dass ich hier keine Diskussion erkennen kann (oder geht das ohne Twitter-Account nicht?), wird dieser kurzfristige Rückgang natürlich durch lokalen Neuverkehr wieder aufgefüllt.

Ich habe auch keinen Twitter-Account, aber konnte zum Zeitpunkt der Verlinkung durch Nach-oben-Scrollen und auf "Weitere Antworten" klicken der ganzen Diskussion folgen - und kann es auch immer noch.

Das Nach-oben-Scrollen war's, darauf wär ich nicht gekommen. Danke für den Hinweis!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Superguppy am 04. Februar 2022, 12:10:42
[...] das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang) [...]
So kann man das definitiv nicht rechnen. Eine Straße ist kein Förderband und eine Entlastung um 10% kann tatsächlich bewirken, dass der Verkehr plötzlich wieder völlig flüssig läuft (weil z.B. eine grüne Welle wieder funktioniert) und fast kein Stau mehr entsteht. Was dann bezüglich Lärm- und Abgasbelästigung für die Anrainer deutlich mehr Effekt hätte als diese direkt umgelegten "10%".  ;)

Und die Autolänge hat glaub ich wenig Effekt auf die mögliche Verkehrsdichte. Da man beim Fahren doch einige Meter Abstand zum nächsten Fahrzeug hält, macht selbst ein halber Meter mehr Fahrzeuglänge da keinen echten Unterschied. Meiner Meinung nach.  :)

Generell schließe ich mich aber den vielen Vorrednern hier an: Eine fette Straße alleine kann keine Lösung sind. Oder salopp gesagt: Wenn das die Lösung ist, möchte ich das Problem zurück.  ;D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 04. Februar 2022, 12:40:33
[...] das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang) [...]
So kann man das definitiv nicht rechnen. Eine Straße ist kein Förderband und eine Entlastung um 10% kann tatsächlich bewirken, dass der Verkehr plötzlich wieder völlig flüssig läuft (weil z.B. eine grüne Welle wieder funktioniert) und fast kein Stau mehr entsteht. Was dann bezüglich Lärm- und Abgasbelästigung für die Anrainer deutlich mehr Effekt hätte als diese direkt umgelegten "10%".  ;)

Und die Autolänge hat glaub ich wenig Effekt auf die mögliche Verkehrsdichte. Da man beim Fahren doch einige Meter Abstand zum nächsten Fahrzeug hält, macht selbst ein halber Meter mehr Fahrzeuglänge da keinen echten Unterschied. Meiner Meinung nach.  :)

Generell schließe ich mich aber den vielen Vorrednern hier an: Eine fette Straße alleine kann keine Lösung sind. Oder salopp gesagt: Wenn das die Lösung ist, möchte ich das Problem zurück.  ;D

Das Bild sollte vor allem verdeutlichen, dass die Anwohner/innen von dem bisschen Entlastung kaum etwas merken werden. Und sollte der Verkehr tatsächlich flüssiger laufen, wird sich das recht schnell rumsprechen, zusätzliche Autofahrten induzieren und der flüssigere Verkehr bald wieder Vergangenheit sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Inventar am 06. Februar 2022, 10:10:49
[...] das sind gerade einmal 10 % der heutigen Verkehrsmenge. Ein Stau von heute 50 Autos besteht künftig also nur noch aus 45 Autos (und ist dank der mit jeder Generation wachsenden Autos in etwa genauso lang) [...]
So kann man das definitiv nicht rechnen. Eine Straße ist kein Förderband und eine Entlastung um 10% kann tatsächlich bewirken, dass der Verkehr plötzlich wieder völlig flüssig läuft (weil z.B. eine grüne Welle wieder funktioniert) und fast kein Stau mehr entsteht. Was dann bezüglich Lärm- und Abgasbelästigung für die Anrainer deutlich mehr Effekt hätte als diese direkt umgelegten "10%".  ;)

Und die Autolänge hat glaub ich wenig Effekt auf die mögliche Verkehrsdichte. Da man beim Fahren doch einige Meter Abstand zum nächsten Fahrzeug hält, macht selbst ein halber Meter mehr Fahrzeuglänge da keinen echten Unterschied. Meiner Meinung nach.  :)

Generell schließe ich mich aber den vielen Vorrednern hier an: Eine fette Straße alleine kann keine Lösung sind. Oder salopp gesagt: Wenn das die Lösung ist, möchte ich das Problem zurück.  ;D

Das Bild sollte vor allem verdeutlichen, dass die Anwohner/innen von dem bisschen Entlastung kaum etwas merken werden. Und sollte der Verkehr tatsächlich flüssiger laufen, wird sich das recht schnell rumsprechen, zusätzliche Autofahrten induzieren und der flüssigere Verkehr bald wieder Vergangenheit sein.

Du wohnst also nicht in der Donaustadt, gibst aber immer deinen Senf dazu. Hast du schon mal gesehen wie es in Hirschstetten zugeht. Eigentlich müssten alle die dort nicht wohen ihren Mund halten. Weil wie es dort wirklich zugeht können nur die sagen die dort auch wohnen. Und Ja ich wohne dort.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 06. Februar 2022, 10:55:52


Das Bild sollte vor allem verdeutlichen, dass die Anwohner/innen von dem bisschen Entlastung kaum etwas merken werden. Und sollte der Verkehr tatsächlich flüssiger laufen, wird sich das recht schnell rumsprechen, zusätzliche Autofahrten induzieren und der flüssigere Verkehr bald wieder Vergangenheit sein.

Du wohnst also nicht in der Donaustadt, gibst aber immer deinen Senf dazu. Hast du schon mal gesehen wie es in Hirschstetten zugeht. Eigentlich müssten alle die dort nicht wohen ihren Mund halten. Weil wie es dort wirklich zugeht können nur die sagen die dort auch wohnen. Und Ja ich wohne dort.
abc hat aber mit seinem Posting vollkommen Recht, das belegen die Erfahrungen mit Straßenneubauten und dem Autofahrerverhalten, die heutzutage schon Allgemeinwissen sein sollten und die man nicht nur für Hirschstetten, sondern auich für alle Städte gelten, also muss abc gar nicht in Hirschstetten wohnen, um das beurteilen zu können.

Abgesehen davon denke ich, dass diese Diskussionen bezogen auf Wien momentan nicht sehr sinnvoll sind, man muss sich erst einmal anschauen, was das Parkpickerl in Wien an Reduktion des Verkehrs bringt. Pendler werden sich entweder einen Garagen- oder Parkplatz suchen müssen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Auch der Binnenverkehr wird sinken, vor allem die Wege von und zur Arbeitsstätte werden zurückgehen müssen. Um jemand zu besuchen oder irgendwas zu transportieren oder andere Fälle, werden die Parkgebühren wohl tragbar sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 06. Februar 2022, 14:24:58
Du wohnst also nicht in der Donaustadt, gibst aber immer deinen Senf dazu. Hast du schon mal gesehen wie es in Hirschstetten zugeht. Eigentlich müssten alle die dort nicht wohen ihren Mund halten. Weil wie es dort wirklich zugeht können nur die sagen die dort auch wohnen. Und Ja ich wohne dort.

Um eine Ahnung von verkehrsplanerischen Schnapsideen zu haben, muss man nicht an dem Ort wohnen, an dem sie geschehen.

Oder, um es ähnlich intelligent wie du zu formulieren: zahlt's euch eure Autobahn doch bitte aus dem Donaustädter Berzirksbudget oder durch freiwillige Spenden von Hirschstettner Anrainern. Was interessiert mich dieses Millionengrab als Steuerzahler, der dort nicht wohnt?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 06. Februar 2022, 15:50:37
Danke @Haidi und @Linie58 fürs Antworten.

@Inventar: Ich schrieb nirgends, dass ich eine Entlastung der Ortskerne nicht für notwendig halte. Ganz im Gegenteil, meine Kritik bezieht sich darauf, dass man 460 Mio. EUR dafür ausgibt, eben keine spürbare Entlastung für die Ortskerne zu schaffen (den Unterschied zwischen 3.100 und 2.800 Pkws in der Spitzenstunde bemerkt man nämlich nicht). Im Grunde schiebt man die Ortskerne vor, um seine Autobahn politisch durchzusetzen.

Oder, um es ähnlich intelligent wie du zu formulieren: zahlt's euch eure Autobahn doch bitte aus dem Donaustädter Berzirksbudget oder durch freiwillige Spenden von Hirschstettner Anrainern. Was interessiert mich dieses Millionengrab als Steuerzahler, der dort nicht wohnt?

Das wär's doch: mit nur 2.300 EUR pro Person wären die Donaustädter/innen dabei. Natürlich nur, wenn sie jede/r beteiligt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 06. Februar 2022, 16:23:19
Das wär's doch: mit nur 2.300 EUR pro Person wären die Donaustädter/innen dabei. Natürlich nur, wenn sie jede/r beteiligt.

Das wär doch einmal eine sinnvolle Ausprägung des Föderalismus.  :D

Mal schauen, wie viele von den "200.000 staugeplagten Donaustädtern" dann immer noch dafür wären oder sich vielleicht doch einmal ernsthaft über Alternativen Gedanken machen würden.

Und bevor jetzt wieder die Armada der waschmaschinentransportierenden Hausbesitzer aus dem Marchfeld mit der Oma bei den Myrafällen über mich herfällt: nein, das war nicht (ganz) ernst gemeint.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 07. Februar 2022, 07:45:43
Wow, hätte mir eigentlich gedacht dass man die Schnapsidee bereits wieder vergessen hat. Scheinbar doch nicht:
https://wien.orf.at/stories/3141936/

Zitat
Es ist einer der skurrileren Punkte des Koalitionspakts zwischen SPÖ und NEOS gewesen: Eine Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring, quer durch das Otto-Wagner-Areal. Bis 2022 sollte eine Machbarkeit geprüft werden, jetzt rechnet man mit einem Studienstart im Frühling.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 07. Februar 2022, 07:49:15
Wow, hätte mir eigentlich gedacht dass man die Schnapsidee bereits wieder vergessen hat. Scheinbar doch nicht:
https://wien.orf.at/stories/3141936/

Zitat
Es ist einer der skurrileren Punkte des Koalitionspakts zwischen SPÖ und NEOS gewesen: Eine Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring, quer durch das Otto-Wagner-Areal. Bis 2022 sollte eine Machbarkeit geprüft werden, jetzt rechnet man mit einem Studienstart im Frühling.

Das kann auch andere Gründe haben. Zum Beispiel ein Student aus dem Verwandschafts-/Bekanntenkreis einer einflussreichen Person, die ein Thema für die Masterarbeit braucht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: highspeedtrain am 07. Februar 2022, 08:30:27
Wow, hätte mir eigentlich gedacht dass man die Schnapsidee bereits wieder vergessen hat. Scheinbar doch nicht:
https://wien.orf.at/stories/3141936/

Zitat
Es ist einer der skurrileren Punkte des Koalitionspakts zwischen SPÖ und NEOS gewesen: Eine Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring, quer durch das Otto-Wagner-Areal. Bis 2022 sollte eine Machbarkeit geprüft werden, jetzt rechnet man mit einem Studienstart im Frühling.

Das kann auch andere Gründe haben. Zum Beispiel ein Student aus dem Verwandschafts-/Bekanntenkreis einer einflussreichen Person, die ein Thema für die Masterarbeit braucht.

Bisschen viel Geld für eine Masterarbeit. Hoffentlich wird’s wenigstens kein Plagiat. >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 07. Februar 2022, 08:32:30
Oder man muss wegen des Stadtautobahn-Desasters ein bisschen Greenwashing betreiben. Es ging es ja schon in der Wochen vor der Räumung los: Prüfung des S-Bahn-Rings, 15-Minuten-Stadt, "Klimakonzept", irgendetwas mit dem 12er und 27er war auch, und nach der Räumung dann die Ankündigung zum Praterstraßen-Radweg und zur Seilbahn...

Das meiste wird eh wieder im Sande verlaufen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 07. Februar 2022, 09:40:42
Die Stadt betreibt doch schon lange "Green-washing"

"Stadtautobahn"
"Radhighway"
"Öffiausbau"
"Klimaneutralität"

Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D
Hauptsache wir machen die Natur platt, dafür stellen wir ein paar Wasserduschen auf. :fp:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 07. Februar 2022, 18:24:43
Wow, hätte mir eigentlich gedacht dass man die Schnapsidee bereits wieder vergessen hat. Scheinbar doch nicht:
https://wien.orf.at/stories/3141936/

Zitat
Es ist einer der skurrileren Punkte des Koalitionspakts zwischen SPÖ und NEOS gewesen: Eine Seilbahn zwischen Hütteldorf und Ottakring, quer durch das Otto-Wagner-Areal. Bis 2022 sollte eine Machbarkeit geprüft werden, jetzt rechnet man mit einem Studienstart im Frühling.

Das kann auch andere Gründe haben. Zum Beispiel ein Student aus dem Verwandschafts-/Bekanntenkreis einer einflussreichen Person, die ein Thema für die Masterarbeit braucht.

Bisschen viel Geld für eine Masterarbeit. Hoffentlich wird’s wenigstens kein Plagiat. >:D
Lt. dem ORF-Artikel wird die Studie aber erst ausgeschrieben.
Zitat
Etwas konkreter wird der Koalitionspartner NEOS. Dort rechnet man mit einer Ausschreibung für die Studie im ersten Quartal.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 07. Februar 2022, 19:03:10
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D
Aber in den Anlegerwohnungen wohnen dann ja auch Leute, wo ist das Problem?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 07. Februar 2022, 19:45:05
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D
Aber in den Anlegerwohnungen wohnen dann ja auch Leute, wo ist das Problem?
Nicht unbedingt. So mancher Anlegerwohnungsbesitzer will sich den Ärger mit den Mietern ersparen. Die Sache kann auch ganz schön teuer werden, wenn die delogiert werden und vorher die Wohnung verwüsten. Da hast dann keine Freude mehr an der Wohnung, wenn die Reparatur teurer ist als der Ertrag und von den ehemaligen Mietern nichts zu holen ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 07. Februar 2022, 20:32:56
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D

https://www.raiffeisen.at/de/immobilien/kaufen-verkaufen/vorsorgewohnungen.html
Zitat
Für die Finanzierung Ihrer Anlegerwohnung können Sie keine Wohnbauförderung in Anspruch nehmen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 07. Februar 2022, 20:42:00
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D

https://www.raiffeisen.at/de/immobilien/kaufen-verkaufen/vorsorgewohnungen.html
Zitat
Für die Finanzierung Ihrer Anlegerwohnung können Sie keine Wohnbauförderung in Anspruch nehmen.
Und?

Finanzieren soll sich derjenige, der mit der Wohnung sein Vermögen anlegen will, seine Wohnung ruhig selber. Warum soll das der Steuerzahler blechen?

Deswegen wohnen trotzdem Personen/Familien etc drin, die Miete zahlen. Und um die geht es. Nicht um die, die ihr Geld anlegen wollen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 07. Februar 2022, 20:49:07
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D

https://www.raiffeisen.at/de/immobilien/kaufen-verkaufen/vorsorgewohnungen.html
Zitat
Für die Finanzierung Ihrer Anlegerwohnung können Sie keine Wohnbauförderung in Anspruch nehmen.
Und?

Finanzieren soll sich derjenige, der mit der Wohnung sein Vermögen anlegen will, seine Wohnung ruhig selber. Warum soll das der Steuerzahler blechen?

Deswegen wohnen trotzdem Personen/Familien etc drin, die Miete zahlen. Und um die geht es. Nicht um die, die ihr Geld anlegen wollen.
Der User Bus hat die Anlegerwohnungen im Zusammenhang mit dem Greenwashing der Stadt genannt, er sieht sie also als Teil der in der PR genannten Ausgaben. Ich nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 2095oebb am 07. Februar 2022, 21:59:47
Die Stadtstraße wird sowieso nicht funktionieren.

Der Verkehr, der sich jetzt stadteinwärts auf die 4 Anschlußstellen Hirschstetten, Stadlau, Kagran und Ölhafen aufteilt, soll dann auf Hirschstetten und damit vor den Hirschstettner Tunnel (die engste Stelle, 2 spurig, nicht ausbaubar) gebündelt werden. Was außer Dauer-Stau in der HVZ soll da herauskommen? Da werden sich die Verkehrsströme ganz schnell wieder auf die alten Wege verlagern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 08. Februar 2022, 05:50:05
Das die 60.000 neuen Wohnungen ein Teil davon Anlegerwohnungen sein werden, ist ja auch egal. Irgendwo muss ja das Geld hin  >:D

https://www.raiffeisen.at/de/immobilien/kaufen-verkaufen/vorsorgewohnungen.html
Zitat
Für die Finanzierung Ihrer Anlegerwohnung können Sie keine Wohnbauförderung in Anspruch nehmen.

Selbst dann ist aber nicht gesagt, dass die Anlegerwohnungen dem entsprechen, was gerade tatsächlich gebraucht wird. Oft sind es irgendwelche möblierten Ein-Zimmer-Apartments, die einer wohnungssuchenden Familie recht wenig weiterhelfen.

Zudem spricht die Propaganda ja nicht einfach nur von Wohnraum für 60.000 Menschen (nicht: 60.000 Wohnungen!), sondern von leistbarem Wohnraum für 60.000 Menschen (z.B. hier (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211211_OTS0031/valentin-es-geht-um-leistbaren-wohnbau-fuer-rund-60000-menschen) und hier (https://www.diepresse.com/6083110/donaustadt-eine-strasse-fuer-60000-wiener)); vereinzelt ist sogar von sozialem Wohnbau für 60.000 Menschen die Rede (Quelle (https://www.wien.gv.at/presse/2021/12/09/sima-wohnbautraeger-wer-stadtstrasse-verhindert-verhindert-sozialen-wohnbau-fuer-60-000-menschen)).

Falsch, man kann es nicht oft genug betonen, sind die Wohnungen für 60.000 Menschen, die an der Stadtstraße hängen, trotzdem. Leider hat sich diese - man kann es nicht anders nennen - Lüge in der öffentlichen Debatte schon stark durchgesetzt, auch, weil die unkritischen Ferialpraktikanten beim ORF Wien & Co. in ihrer Jubelberichterstattung nicht drauf eingehen. Es ist ein Beispiel dafür, dass man Lügen nur oft genug wiederholen muss, damit sie geglaubt werden (wahrscheinlich z.T. inzwischen selbst von den Leuten, die sie verbreiten).

Das ist dann diese "Diskussion auf Augenhöhe", von der Beton-Ulli spricht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: moszkva tér am 08. Februar 2022, 05:55:16
https://youtu.be/tKFxSvJxUA4

Peter Klien, Gute Nacht Österreich, vom 4.2.2022 mit einer guten Zusammenfassung der Wiener  Verkehrspolitik
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 08. Februar 2022, 06:01:11
Sowas wird im Nachtprogramm gesendet, während zur besten Sendezeit bei der beliebtesten Sendung Wiens Beton-Ulli behaupten kann, an der Donaustadt-Autobahn hingen Wohnungen für 60.000 Menschen, ohne dass der Chefredakteur widerspricht...

Ganz ehrlich: die ORF-Landesstudios in ihrer heutigen Form braucht kein Mensch. Da kann man genauso die Presseaussendungen der Landesregierungen lesen und ist genauso gut "informiert".

Ein Problem ist m.E., dass man mit der Wiener sPÖ gar nicht mehr auf inhaltlicher Ebene diskutieren kann, weil die Apparatschiks inzwischen denken, jegliche - auch beißende - Kritik sei grundsätzlich parteipolitisch motiviert. Da wird dann behauptet (und sich wahrscheinlich auch selbst eingeredet), die Gegner/innen der Donaustadt-Autobahn seien wahlweise frustrierte Grüne oder von den Grünen gesteuert; da wird in Nachbarforen (https://forum.nv-wien.at/index.php?topic=21126.msg365826#msg365826) glühender SPÖ-Hass in diesem Forum gesehen, wenn die Verkehrspolitik der sPÖ kritisiert wird.

Auf die Idee, dass man einfach aus inhaltlichen Gründen gegen die geplanten Schnellstraßen und für einen schnelleren Bim-Ausbau sein kann, kommen die gar nicht. Wer sie kritisiert (auch hart und z.T. zynisch), muss einfach gegen die Partei sein. Wer gegen etwas gegen die Politik der Partei und des großen Vorsitzenden in seiner Trutzburg am Rathausplatz sagt, muss einfach vom Hass zerfressen sein.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 08. Februar 2022, 07:22:09
Auf die Idee, dass man einfach aus inhaltlichen Gründen gegen die geplanten Schnellstraßen und für einen schnelleren Bim-Ausbau sein kann, kommen die gar nicht. Wer sie kritisiert (auch hart und z.T. zynisch), muss einfach gegen die Partei sein. Wer gegen etwas gegen die Politik der Partei und des großen Vorsitzenden in seiner Trutzburg am Rathausplatz sagt, muss einfach vom Hass zerfressen sein.

Man kann auch für eine Straße auf der Route der Stadtstraße sein und für einen Bim-Ausbau.  >:D
Da hat mans dann ganz super: Man wird von den Gegner und von den Befürtwortern angefeindet. Der Doppeljackpot.  :)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 08. Februar 2022, 07:59:16
Auf die Idee, dass man einfach aus inhaltlichen Gründen gegen die geplanten Schnellstraßen und für einen schnelleren Bim-Ausbau sein kann, kommen die gar nicht. Wer sie kritisiert (auch hart und z.T. zynisch), muss einfach gegen die Partei sein. Wer gegen etwas gegen die Politik der Partei und des großen Vorsitzenden in seiner Trutzburg am Rathausplatz sagt, muss einfach vom Hass zerfressen sein.

Man kann auch für eine Straße auf der Route der Stadtstraße sein und für einen Bim-Ausbau.  >:D
Da hat mans dann ganz super: Man wird von den Gegner und von den Befürtwortern angefeindet. Der Doppeljackpot.  :)

Zumindest hat die SPÖ talent darin, wie man einen Großteil der Jugend so richtig verliert.  :up:

Das diese Partei in ihrer Panik das Ausländerwahlrecht reformieren möchte, ist natürlich völlig unabhängig davon.  >:D
(nur das ein Großteil des Zuzugs auch die SPÖ nicht wählt)  ;D

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 08. Februar 2022, 08:41:42
Nicht unbedingt. So mancher Anlegerwohnungsbesitzer will sich den Ärger mit den Mietern ersparen. Die Sache kann auch ganz schön teuer werden, wenn die delogiert werden und vorher die Wohnung verwüsten. Da hast dann keine Freude mehr an der Wohnung, wenn die Reparatur teurer ist als der Ertrag und von den ehemaligen Mietern nichts zu holen ist.

Dem könnte man durch eine Leerstandsabgabe abhelfen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 08. Februar 2022, 09:08:03
Dem könnte man durch eine Leerstandsabgabe abhelfen.

Die würde nur dazu führen, dass die Mieten noch stärker steigen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 08. Februar 2022, 10:16:26
Die Othmargasse in der Brigittenau wurde in eine Wohnstraße "umgestaltet" (sprich: man hat die Fahrbahn saniert und ein paar Schilder aufgestellt). Den großartigen Erfolg dieser Maßnahme hat eine lokale Bürger/inneninitiative dokumentiert (https://twitter.com/die20er_innen/status/1490952266144444417). Es zeigt sich mal wieder: Schilder nützen exakt nichts, wenn die Straßenraumgestaltung der angestrebten Fahrweise nicht folgt.

#Klimamusterstadt
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 08. Februar 2022, 10:22:45
Dem könnte man durch eine Leerstandsabgabe abhelfen.

Die würde nur dazu führen, dass die Mieten noch stärker steigen.
Warum? Eigentlich sollte eine Leerstandsabgabe dazu führen, dass mehr Wohnungen auf den Markt kommen und in der Folge die Mieten sinken.

Weil aber - nicht nur in diesem Forum - immer die Investoren bemüht werden, die Anlegerwohnungen kaufen und dann leer stehen lassen: Das wird stark überbewertet.
Ich kenne einige Anleger persönlich. Es gibt möglicherweise Investoren, die Luxuswohnungen (Dachgeschossausbau und vor allem in Hochhäusern wie Triiiple, Marina Tower, DC-Flats) kaufen mit der Spekulation, dass die in 10 Jahren das doppelte wert sind und gar nicht vermieten wollen.
In den weiten Flächen der Donaustadt kauft aber sicher kein Anleger eine Wohnung, um sie leer stehen zu lassen. Da braucht jeder seine Mieter, um die erhoffte Rendite zu verdienen.

Wahrscheinlich ist der Leerstand bei Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen, bei denen die Mieter tatsächlich schon im Einfamilienhaus im Spekgürtel wohnen und den Hauptwohnsitz in Wien behalten, damit später die Kinder die Wohnung übernehmen können, höher als bei den viel zitierten Anlegerwohnungen.


Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 08. Februar 2022, 10:32:35
Dem könnte man durch eine Leerstandsabgabe abhelfen.

Die würde nur dazu führen, dass die Mieten noch stärker steigen.
Warum?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 08. Februar 2022, 10:33:29
Die Othmargasse in der Brigittenau wurde in eine Wohnstraße "umgestaltet" (sprich: man hat die Fahrbahn saniert und ein paar Schilder aufgestellt). Den großartigen Erfolg dieser Maßnahme hat eine lokale Bürger/inneninitiative dokumentiert (https://twitter.com/die20er_innen/status/1490952266144444417). Es zeigt sich mal wieder: Schilder nützen exakt nichts, wenn die Straßenraumgestaltung der angestrebten Fahrweise nicht folgt.

Es macht immer großen Spaß, in einer Wohnstraße in der 1. mit Standgas zu fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 08. Februar 2022, 10:46:25
Die Othmargasse in der Brigittenau wurde in eine Wohnstraße "umgestaltet" (sprich: man hat die Fahrbahn saniert und ein paar Schilder aufgestellt). Den großartigen Erfolg dieser Maßnahme hat eine lokale Bürger/inneninitiative dokumentiert (https://twitter.com/die20er_innen/status/1490952266144444417). Es zeigt sich mal wieder: Schilder nützen exakt nichts, wenn die Straßenraumgestaltung der angestrebten Fahrweise nicht folgt.

#Klimamusterstadt

Ist auch ein gutes Beispiel der SPÖ Klima- und Wohlfühlpolitik. Sämtliche 30er Zonen in Wien detto, hält kaum wer ein. Meist kann man zwar wegen baulicher Belange sowieso nicht schneller fahren, hauptsache Schilder.
Paradebeispiel der Radhighway Heigerleinstarße. Nun können Autos, aufgrund der Beseitigung des Rechtsvorrangs, durchrasen. Für Radler ist es nun unangenehmer als vorher, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit des IV damit quasi erhöht wurde.  :down:
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 08. Februar 2022, 11:14:02
Dem könnte man durch eine Leerstandsabgabe abhelfen.

Die würde nur dazu führen, dass die Mieten noch stärker steigen.
Warum?

Wenn (kommerzielle) Vermieter Wohnungen vermieten, stehen immer wieder auch welche leer. Mit Leerstandsabgabe entstehen dadurch unterm Strich höhere Kosten. Die wird der Vermieter no na ned an seine Endkunden weiterreichen. ;)

In den weiten Flächen der Donaustadt kauft aber sicher kein Anleger eine Wohnung, um sie leer stehen zu lassen.

Ich kenne ein Projekt, wo gerade auf einem als Bauklasse I gewidmeten früheren Einfamilienhausgrundstück im 22. ein Wohnsilo mit über 30 Miniwohnungen (so um die 40 m²) errichtet wird. Was außer Vorsorgewohnungen soll das sein?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Anrew Wiggin am 08. Februar 2022, 12:32:03

Ich kenne ein Projekt, wo gerade auf einem als Bauklasse I gewidmeten früheren Einfamilienhausgrundstück im 22. ein Wohnsilo mit über 30 Miniwohnungen (so um die 40 m²) errichtet wird. Was außer Vorsorgewohnungen soll das sein?

Natürlich sind das Vorsorgewohnungen. Aber Vorsorgewohnung heißt eben nicht, dass die Käufer die Wohnung bewusst leer stehen lassen und nur auf Wertsteigerung hoffen, sondern es werden jedenfalls Mieter gesucht, sonst ergibt der Kauf keinen Sinn.

Zur Mieteerhöhung durch Leerstandsabgaben: a) man könnte die Leerstandsabgabe ab zB 6 Monaten Leerstand einführen, der normale Leerstand aufgrund Mieterwechsel wäre dann nicht betroffen. b) Der Markt für freie Mieten in Wien hat seit zig Jahren eine Angebotsknappheit, dh die Mieter verlangen, was der Markt hergibt. Mietrerhöhungen sind nicht drinnen, weil jegliche mögliche Mieterhöhung hat man schon verlangt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 08. Februar 2022, 12:36:38
Wenn (kommerzielle) Vermieter Wohnungen vermieten, stehen immer wieder auch welche leer. Mit Leerstandsabgabe entstehen dadurch unterm Strich höhere Kosten. Die wird der Vermieter no na ned an seine Endkunden weiterreichen. ;)

Die Leerstandsabgabe fällt erst bei längerem Leerstand an. Es passiert durch eine Leerstandsabgabe also genau das Gegenteil: Das Angebot auf dem Mietmarkt steigt und die Mieten sinken.

In Berlin und Hamburg ist man übrigens rabiater, dort wird Leerstand gerne unter Zwangsverwaltung gestellt, Mieter eingewiesen und die Miete nach Abzug aller Kosten dem Eigentümer überwiesen. Die Verwalter setzen die Miete natürlich nicht so hoch an, wie es der Vermieter selbst machen würde ... und die Mieter sind dann auch nicht kündbar, wenn der Eigentümer doch wieder vermieten will.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 08. Februar 2022, 12:49:56
Das Problem ist eher das Mietrecht. Untervermieten fällt tw. flach, hat man zB eine Altbauwohnung, dann können Mieter die Miete auf den Richtwert drücken. Somit bleibt kaum etwas übrig, weil ja auch die Erhaltung der Wohnung finanziert werden muss. Zahlt der Mieter nicht, kann man über 1 Jahr prozessieren, hinterlässt dann eine Abbruchbude.

Gemeindewohnungen sind derzeit massig vorhanden, wohl weil die Miete auch schon ziemlich geschmalzen ist. Noch dazu lehnen viele die ich kenne, mittlerweile Gemeindewohnungen ab, wegen dem Klientel. Selbst langjährige ex Jugoslawen und Türken beklagen, dass man dort nicht mehr wohnen kann, wenn sich ungute Zeitgenossen einquartieren.

Bleibt noch Eigentum, hier sind die Preise kaum mehr leistbar - außer man erbt. Genossenschaften sind noch halbwegs ok, sofern der Eigenmittelanteil bzw. Miete sich die Waage hält.

Es ist irgendwie ein Luxusproblem. Wir haben viele Wohnungen in Wien - aber die Preise bzw. Standort werden immer schlechter.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 08. Februar 2022, 21:20:54
Selbst dann ist aber nicht gesagt, dass die Anlegerwohnungen dem entsprechen, was gerade tatsächlich gebraucht wird. Oft sind es irgendwelche möblierten Ein-Zimmer-Apartments, die einer wohnungssuchenden Familie recht wenig weiterhelfen.
Nicht nur Familien suchen Wohnungen, lt. https://www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/gebaeude/ waren im Jahr 2018 in Wien fast die Hälfte der 920.000 bewohnten Wohnungen Singlehaushalte.

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 08. Februar 2022, 21:32:20
Und wieviele davon stehen leer, weil zwei "Singles" in einer von zwei Wohnungen zusammen wohnen?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 08. Februar 2022, 22:35:10
Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 09. Februar 2022, 07:14:36
Und wieviele davon stehen leer, weil zwei "Singles" in einer von zwei Wohnungen zusammen wohnen?
Solche Singles kenne ich nicht, ich kenne nur Paare, die zwei Wohnungen tatsächlich bewohnen.

Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Wir haben unterschiedliche Ansichten über den Charakter und den Sinn von Vorsorgewohnungen. Erstens habe ich keine Informationen, dass sie auf derartig kurzfristige Mieten ausgelegt sind und zweitens ist es der Sinn, dass bei Pensionierung des Eigentümers der Kredit abbezahlt ist. Damit sind der Größe von Vorsorgewohnungen Grenzen gesetzt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. Februar 2022, 07:22:21
Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Wir haben unterschiedliche Ansichten über den Charakter und den Sinn von Vorsorgewohnungen. Erstens habe ich keine Informationen, dass sie auf derartig kurzfristige Mieten ausgelegt sind und zweitens ist es der Sinn, dass bei Pensionierung des Eigentümers der Kredit abbezahlt ist. Damit sind der Größe von Vorsorgewohnungen Grenzen gesetzt.

Wir haben auch unterschiedliche Ansicht über den Sinn von Wohnraum. Ich denke, er sollte Lebensraum sein, und kein (oder allenfalls in zweiter Linie) Anlageobjekt. Irgendwas läuft nämlich schief, wenn fehlender Wohnraum für (Mittelstands-) Familien damit begründet wird, dass das eine weniger attraktive Anlageform ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 09. Februar 2022, 07:50:07
Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Wir haben unterschiedliche Ansichten über den Charakter und den Sinn von Vorsorgewohnungen. Erstens habe ich keine Informationen, dass sie auf derartig kurzfristige Mieten ausgelegt sind und zweitens ist es der Sinn, dass bei Pensionierung des Eigentümers der Kredit abbezahlt ist. Damit sind der Größe von Vorsorgewohnungen Grenzen gesetzt.

Wir haben auch unterschiedliche Ansicht über den Sinn von Wohnraum.
Zu Wohnraum im Allgemeinen habe ich mich nicht geäußert, nur zu Vorsorgewohnungen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. Februar 2022, 08:24:02
Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Wir haben unterschiedliche Ansichten über den Charakter und den Sinn von Vorsorgewohnungen. Erstens habe ich keine Informationen, dass sie auf derartig kurzfristige Mieten ausgelegt sind und zweitens ist es der Sinn, dass bei Pensionierung des Eigentümers der Kredit abbezahlt ist. Damit sind der Größe von Vorsorgewohnungen Grenzen gesetzt.

Wir haben auch unterschiedliche Ansicht über den Sinn von Wohnraum.
Zu Wohnraum im Allgemeinen habe ich mich nicht geäußert, nur zu Vorsorgewohnungen.

Das kann man aber kaum voneinander trennen, denn Boden ist begrenzt und verschiedene Bauträger und Investoren konkurrieren miteinander - was natürlich auch die Preise hochtreibt.

Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel (https://www.derstandard.at/story/2000133194588/umfrage-mehrheit-fuer-stadtstrasse-und-lobautunnel).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. Februar 2022, 08:57:05
Und selbst bei "klassischen" Singles ist ja ein möbliertes, auf ein halbes oder ein ganzes Jahr ausgelegtes (sprich: teures) Apartment nicht unbedingt die Wohnung der Wahl. Davon abgesehen ist auch die Frage, für wen die Wohnungssuche problematischer ist - und die ist eben oft für Familien schwieriger als für Singles (https://www.derstandard.at/story/2000111927840/grosse-wohnungen-fuer-familien-gesucht).
Wir haben unterschiedliche Ansichten über den Charakter und den Sinn von Vorsorgewohnungen. Erstens habe ich keine Informationen, dass sie auf derartig kurzfristige Mieten ausgelegt sind und zweitens ist es der Sinn, dass bei Pensionierung des Eigentümers der Kredit abbezahlt ist. Damit sind der Größe von Vorsorgewohnungen Grenzen gesetzt.

Wir haben auch unterschiedliche Ansicht über den Sinn von Wohnraum.
Zu Wohnraum im Allgemeinen habe ich mich nicht geäußert, nur zu Vorsorgewohnungen.

Das kann man aber kaum voneinander trennen, denn Boden ist begrenzt und verschiedene Bauträger und Investoren konkurrieren miteinander - was natürlich auch die Preise hochtreibt.

Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel (https://www.derstandard.at/story/2000133194588/umfrage-mehrheit-fuer-stadtstrasse-und-lobautunnel).

Solche Umfragen sind für den Kübel, wer weiss wer das beauftragt und bezahl that  >:D Haben wir ja auch 2021 gelernt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 09. Februar 2022, 09:04:28
Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel (https://www.derstandard.at/story/2000133194588/umfrage-mehrheit-fuer-stadtstrasse-und-lobautunnel).

In meiner Bubble waren auch schon vorher die meisten für die Straße.
Das hat nichts mit den nichtssagenden Infos der Stadt zu tun.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: highspeedtrain am 09. Februar 2022, 09:17:33
Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel (https://www.derstandard.at/story/2000133194588/umfrage-mehrheit-fuer-stadtstrasse-und-lobautunnel).

In meiner Bubble waren auch schon vorher die meisten für die Straße.
Das hat nichts mit den nichtssagenden Infos der Stadt zu tun.

Es ist eher das Ergebnis einer jahrelang nur an Umfragen orientieren Politik (mit Betonung auf „nur“, dass man auf Umfragen Rücksicht nimmt ist in einer Demokratie an sich durchaus normal) und fehlender Bewusstseinsbildung für den Wert von Verkehrsberuhigung bzw. Vorbilder dafür (allein schon der Sinn von mehr Oberflächenverkehr ist vielen Leuten nicht einsichtig, was nicht überrascht, wenn man sieht wie sehr Wien das ständig verhaut - wenn man die Zuckelbims in wien gewohnt ist und als Alternative zur Stadtstraße neue Straßenbahnen präsentiert bekommt, ist man - no na - skeptisch).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. Februar 2022, 10:09:38
Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel (https://www.derstandard.at/story/2000133194588/umfrage-mehrheit-fuer-stadtstrasse-und-lobautunnel).

In meiner Bubble waren auch schon vorher die meisten für die Straße.
Das hat nichts mit den nichtssagenden Infos der Stadt zu tun.

Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie106 am 09. Februar 2022, 12:27:37
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)? Wenn nein, über den Telephonweg? Hausfeldstraße? Durch die Seestadt selbst? Wird sich keiner antun, und selbst wenn, verschiebt das dann nur den Stau und entlastet nicht. Und dann werden etwa die Seestadtianer dann recht bald nach Entlastung schreien...

Wenn ich nach Aspern/Essling etc muss bzw in die umliegenden Splittersiedlungen, als Beispiel Heustadelgasse, bringt mir die Stadtstraße nix weil da würd ich mit der Kirche ums Kreuz fahren

Wenn ich aus Stadlau (etwa Konstanziagasse) nach Hirschstetten möchte, werde ich wohl kaum erst ewig südlich zum Knoten Kaisermühlen fahren, dann auf die A23, nördlich, dann auf die Stadtstraße.... die werden weiterhin den kürzesten Weg über die Stadlauer Straße nehmen.

Wenn ich von der A23 nach Hirschstetten muss, etwa entlang der Quadenstraße, muss ich auch von der A23 kommend die erste Ausfahrt nehmen und dann entlang der Hirschstettner Straße/Quadenstraße, also durch den Ort, fahren. Der Ort selbst ist ja untertunnelt....

Wenn ich von Aspern kommend Richtung Norden fahren will, etwa Richtung Breitenlee oder Richtung Kagran, bringt mir die Stadtstraße? Richtig, auch nix. Oder glaubt man ernsthaft, dass die Leute dann lieber Hausfeldstraße-Stadtstraße-Hirschstettnerstraße fahren als die Aspernstraße?

also welchen Verkehr nimmt die Stadtstraße den Ortskernen weg?
Oder habe ich einen Denkfehler, wenn ja, dann korrigiert mich bitte.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 09. Februar 2022, 13:38:43
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)? Wenn nein, über den Telephonweg? Hausfeldstraße? Durch die Seestadt selbst? Wird sich keiner antun, und selbst wenn, verschiebt das dann nur den Stau und entlastet nicht. Und dann werden etwa die Seestadtianer dann recht bald nach Entlastung schreien...
Wird wohl auf den Baufortschritt ankommen. Aber bis jetzt ist nur der Tunnel allein gestorben. Die Verlängerung der Stadtstraße offiziell noch nicht. Somit kann zumindest, je nach Baufortschritt bis zur Anschlußstelle Telephonweg/Schafflerhofstraße fahren können. Und das wär in Schwachlastzeiten eine echte alternative zur B3 oder zum Biberhaufenweg.
Sollte die Straße aber nicht so weit errichtet werden hast recht.


Wenn ich nach Aspern/Essling etc muss bzw in die umliegenden Splittersiedlungen, als Beispiel Heustadelgasse, bringt mir die Stadtstraße nix weil da würd ich mit der Kirche ums Kreuz fahren

Hier würde ja der Effekt zum tragen kommen, das manche dann woanders fahren würden. Das würde also den weg "entlasten". Sofern es genug machen.

Wenn ich aus Stadlau (etwa Konstanziagasse) nach Hirschstetten möchte, werde ich wohl kaum erst ewig südlich zum Knoten Kaisermühlen fahren, dann auf die A23, nördlich, dann auf die Stadtstraße.... die werden weiterhin den kürzesten Weg über die Stadlauer Straße nehmen.

Ist auch irgendwie logisch. Man fährt ja auch nicht über die Thaliastraße zum Gürtel um dann übern Gürtel Richtung Westausfahrt zu fahren.
Wenn ich von der A23 nach Hirschstetten muss, etwa entlang der Quadenstraße, muss ich auch von der A23 kommend die erste Ausfahrt nehmen und dann entlang der Hirschstettner Straße/Quadenstraße, also durch den Ort, fahren. Der Ort selbst ist ja untertunnelt....

Nein. Hirschstetten ist nachher komplett umfahrbar. Hierzu wird eine Straße errichtet, die über den Straßenzug "Am Friedhof" die Quadenstraße erreicht. Das ist dann die einzige Kreuzungsfreie Ausfahrt der Stadtstraße, falls es jemand interressiert.

Wenn ich von Aspern kommend Richtung Norden fahren will, etwa Richtung Breitenlee oder Richtung Kagran, bringt mir die Stadtstraße? Richtig, auch nix. Oder glaubt man ernsthaft, dass die Leute dann lieber Hausfeldstraße-Stadtstraße-Hirschstettnerstraße fahren als die Aspernstraße?

Von der Hausfeldstraße kommst nicht auf die Stadtstraße. Man muß über die Lavaterstraße (ein Stück das heute nnoch nicht existiert) fahren. Und ja. Das würden die Leute machen. Muss man mittlerweile auf nahezu kompletter Aspernstraße 30 fahren. Und dann die Ampelei um dann auf die neue Straße zu kommen, um dann überhaupt Richtung Kagran weiter fahren zu können, wird die Leute schon dahin bringen.

also welchen Verkehr nimmt die Stadtstraße den Ortskernen weg?
Oder habe ich einen Denkfehler, wenn ja, dann korrigiert mich bitte.

Den Verkehr aus dem Raum Breitenlee - Raasdorf und bei geeigneten Straßen den Verkehr aus dem Raum Groß Enzersdorf. Für letzteres brauchts nur ein kurzes Stück (von dem Asfinag Teil aus) zur L2.

Wenn man rein den Teil betrachtet, den jetzt die Stadt errichtet, also das Stück das eigentich am Feld zwischen Hausfeldstraße und Seestadt verendet, ja dann ist dieser Verkehrsweg durchaus in der Form unnötig.
Dann bräuchte man nur eine Straße als Umfahrung von Hirschstetten errichten um die Ampel bei der Süßenbrunnerstraße zu entlasten. Diese würde dann eben bei den Blumengärten enden.

Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.
Entlastung der Ortskerne ist nicht falsch. Nur werden da Vorstellung und Realität etwas von einander abweichen.
Schließlich gibts die Modelle die eine Verkehrsentlastung errechnen. Und auch 1% weniger ist eine Entlastung. Nur halt keine die man merken wird.
Somit wäre eine wirklich falsche Aussage: "Es kommt zur spürbaren Entlastung."

Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. Februar 2022, 14:46:39
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 - und selbst bei denen ist die UVP ja änderbar, weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben (Parkpickerl).

Entlastung der Ortskerne ist nicht falsch. Nur werden da Vorstellung und Realität etwas von einander abweichen.
Schließlich gibts die Modelle die eine Verkehrsentlastung errechnen. Und auch 1% weniger ist eine Entlastung. Nur halt keine die man merken wird.
Somit wäre eine wirklich falsche Aussage: "Es kommt zur spürbaren Entlastung."

Ja stimmt, letztlich ist es aber auch nur auf dem Papier eine Entlastung. Es wird also deutlich übertrieben. Man argumentiert also seitens der Stadt mit Falschinformationen und Übertreibungen, und streut das ganze auf Steuerzahlendenkosten auch noch in Inseraten. Das hat mit seriöser Politik rein gar nichts zu tun.

Wenn jemand auf Grundlage der Fakten sagt, dass er den Bau der Stadtstraße begrüßt, kann ich damit leben. Was ich unerträglich finde, ist die Propagandaoffensive, die seit Monaten läuft. Mit der "Stadtstraße" hätte ich auch ein viel kleineres Problem, wenn ich darauf vertraute, dass die versprochenen Verbesserungen bei den Öffis tatsächlich kommen und außerdem durch Rückbaumaßnahmen beim MIV dafür gesorgt wird, dass sich der induzierte Verkehr in Grenzen hält. Nur vertraue ich halt darauf nicht: wir haben ja im Kretaviertel gesehen, wie leicht Beton-Ulli umknickt, wenn beim Bim-Bau mit Protesten zu rechnen ist; und wenn man die Strecken, die in den letzten Jahrzehnten angekündigt wurden und dann doch nicht kamen, aneinander reihte, könnte man wahrscheinlich bald den Anschluss des Wiener an das Grazer Netz begehen. Wir sehen auch, wie jeder einzelne Parkplatz für die sPÖ ein Heiligtum ist, das auf keinen Fall angefasst werden darf.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 09. Februar 2022, 15:22:31
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 09. Februar 2022, 15:54:40
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße

Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 09. Februar 2022, 16:02:34
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße

Die UVP bezieht sich aber eben nur auf die Seestadt Nord.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: petestoeb am 09. Februar 2022, 18:14:18
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)?

In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden. Damit wäre schon extrem viel gewonnen und dann Platz für eine Straßenbahn in der Großenzersdorfer Straße und der Esslinger Hauptstraße.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: petestoeb am 09. Februar 2022, 18:17:49
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. Februar 2022, 07:28:08
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Sonderwagen am 10. Februar 2022, 08:13:45
In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden.
Wäre für jene die in Richtung Praterbrücke fahren relativ sinnlos weil man über den Biberhaufenweg trotzdem schneller ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 10. Februar 2022, 08:28:30
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.

Es ist vor allem deshalb ein Schmäh, weil allein durch den Bau mehr (Graue) Energie (https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_Energie) benötigt (bzw. CO2-Ausstoß verursacht) wird, als das Gebäude in Jahrzehnten Betrieb braucht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. Februar 2022, 08:36:53
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.

Es ist vor allem deshalb ein Schmäh, weil allein durch den Bau mehr (Graue) Energie (https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_Energie) benötigt (bzw. CO2-Ausstoß verursacht) wird, als das Gebäude in Jahrzehnten Betrieb braucht.

Das kommt dann natürlich oben drauf. Lässt sich aber nur schwerlich verhindern. Weil selbst bei einem Holzhaus wird heute keiner mehr das ganze Holz mit der Hand sägen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 10. Februar 2022, 08:42:52
In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden.
Wäre für jene die in Richtung Praterbrücke fahren relativ sinnlos weil man über den Biberhaufenweg trotzdem schneller ist.

Jein. Kommt auf die Tageszeit und den persönlichen willen Tempolimits zu brechen ab.
In Schwachlasteiten ist es ziemlich egal (zeitlich) ob man ab Aspern über die Erzherzog Karl Straße zur Tangente fährt oder über den Biberhaufenweg und die Raffineriestraße. Gleiches wird dann für die Route über die Stadtstraße gelten, da da dann die erste Ampel erst bei der Lavaterstraße ist.
In der HVZ fährt man egal ob mit oder ohn Stadtstraße besser Bus und U-Bahn wenn man in die Stadt will.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 10. Februar 2022, 09:38:23
Mehr zum Thema heute in Heute:

https://www.heute.at/s/experten-fordern-redimensionierung-der-stadtstrasse-100189253 (https://www.heute.at/s/experten-fordern-redimensionierung-der-stadtstrasse-100189253)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 10. Februar 2022, 21:30:49
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 10. Februar 2022, 21:36:34
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.

Die hast du jetzt schon - Nennt sich Ostbahnbegleitstraße. Aber ich lade einen jeden einmal ein, in der Früh von der Seestadt in Richtung A23 zu fahren.

Dann werden diejenigen sehen, was eine nur 2-Spurige Straße bringen würde. Und wo wollt ihr diese Straße dann enden lassen. Egal, ob Hirschttner Straße, Groß-Enzersdorfer Straße. Die sind in der früh jetzt schon hoffnungslos überlastet.

ICh bin froh, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Und wenn ich ausnahmsweise doch mit dem Auto ins Büro fahre, dass ich dann bei der Hausfeldstraße schon hinten herum in die Seestadt fahren kann und nicht mehr über den Siegesplatz muss.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 10. Februar 2022, 21:39:56
Und wenn die Seestadtautobahn in die Tangente mündet, ist die dann weniger stark belastet? ;)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 10. Februar 2022, 21:42:21
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.

Die hast du jetzt schon - Nennt sich Ostbahnbegleitstraße. Aber ich lade einen jeden einmal ein, in der Früh von der Seestadt in Richtung A23 zu fahren.

Dann werden diejenigen sehen, was eine nur 2-Spurige Straße bringen würde. Und wo wollt ihr diese Straße dann enden lassen. Egal, ob Hirschttner Straße, Groß-Enzersdorfer Straße. Die sind in der früh jetzt schon hoffnungslos überlastet.

ICh bin froh, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Und wenn ich ausnahmsweise doch mit dem Auto ins Büro fahre, dass ich dann bei der Hausfeldstraße schon hinten herum in die Seestadt fahren kann und nicht mehr über den Siegesplatz muss.

Die sollten ja auch nicht mit dem Auto fahren. Das ist ja die Idee des Öffi-Ausbaus, bei gleichzeitiger Reduktion der Investitionen in  den Straßenbau. So sollte es heutzutage sein und nicht anders, man muss endlich aus diesem 1970er.7-Denken raus,
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Linie 58 am 11. Februar 2022, 08:28:33
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.

Die hast du jetzt schon - Nennt sich Ostbahnbegleitstraße. Aber ich lade einen jeden einmal ein, in der Früh von der Seestadt in Richtung A23 zu fahren.

Dann werden diejenigen sehen, was eine nur 2-Spurige Straße bringen würde. Und wo wollt ihr diese Straße dann enden lassen. Egal, ob Hirschttner Straße, Groß-Enzersdorfer Straße. Die sind in der früh jetzt schon hoffnungslos überlastet.

ICh bin froh, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Und wenn ich ausnahmsweise doch mit dem Auto ins Büro fahre, dass ich dann bei der Hausfeldstraße schon hinten herum in die Seestadt fahren kann und nicht mehr über den Siegesplatz muss.

Du lieferst gerade (wahrscheinlich ungewollt) die besten Argumente gegen die Stadtautobahn.  8)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Februar 2022, 08:33:16
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.

Die hast du jetzt schon - Nennt sich Ostbahnbegleitstraße. Aber ich lade einen jeden einmal ein, in der Früh von der Seestadt in Richtung A23 zu fahren.

Dann werden diejenigen sehen, was eine nur 2-Spurige Straße bringen würde. Und wo wollt ihr diese Straße dann enden lassen. Egal, ob Hirschttner Straße, Groß-Enzersdorfer Straße. Die sind in der früh jetzt schon hoffnungslos überlastet.

ICh bin froh, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Und wenn ich ausnahmsweise doch mit dem Auto ins Büro fahre, dass ich dann bei der Hausfeldstraße schon hinten herum in die Seestadt fahren kann und nicht mehr über den Siegesplatz muss.

Du lieferst gerade (wahrscheinlich ungewollt) die besten Argumente gegen die Stadtautobahn.  8)

Mag sein, dass ich nicht unbedingt die Stadtstraße benötige. Aber es gibt 1000ende Personen, die dann direkt oder indirekt von dieser profitieren. Sei es der Autofahrer, der berufsbedingt auf sein KFZ angewiesen ist, sei es der Bewohner, weil sich der Durchzugsverkehr dann nicht mehr vor seiner Wohnung abspielt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 11. Februar 2022, 08:40:37
Das wäre das mindeste. Eigentlich gehört sie komplett abgeblasen und die Seestadt Nord straßenmäßig nur durch eine simple, zweispurige Straße erschlossen.

Die hast du jetzt schon - Nennt sich Ostbahnbegleitstraße. Aber ich lade einen jeden einmal ein, in der Früh von der Seestadt in Richtung A23 zu fahren.

Dann werden diejenigen sehen, was eine nur 2-Spurige Straße bringen würde. Und wo wollt ihr diese Straße dann enden lassen. Egal, ob Hirschttner Straße, Groß-Enzersdorfer Straße. Die sind in der früh jetzt schon hoffnungslos überlastet.

ICh bin froh, dass ich nicht auf das Auto angewiesen bin. Und wenn ich ausnahmsweise doch mit dem Auto ins Büro fahre, dass ich dann bei der Hausfeldstraße schon hinten herum in die Seestadt fahren kann und nicht mehr über den Siegesplatz muss.

Du lieferst gerade (wahrscheinlich ungewollt) die besten Argumente gegen die Stadtautobahn.  8)

Mag sein, dass ich nicht unbedingt die Stadtstraße benötige. Aber es gibt 1000ende Personen, die dann direkt oder indirekt von dieser profitieren. Sei es der Autofahrer, der berufsbedingt auf sein KFZ angewiesen ist, sei es der Bewohner, weil sich der Durchzugsverkehr dann nicht mehr vor seiner Wohnung abspielt.

Und fast 2 Millionen, die dann kaum mehr schlafen können im Sommer, weil es in Wien so heiß ist. Aber es gibt ja Klimaanlagen  >:D
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 11. Februar 2022, 09:08:41
Mag sein, dass ich nicht unbedingt die Stadtstraße benötige. Aber es gibt 1000ende Personen, die dann direkt oder indirekt von dieser profitieren. Sei es der Autofahrer, der berufsbedingt auf sein KFZ angewiesen ist, sei es der Bewohner, weil sich der Durchzugsverkehr dann nicht mehr vor seiner Wohnung abspielt.

Dieser Autofahrer hätte viel mehr davon, wenn möglichst viele auf die Öffis umstiegen; und der Durchzugsverkehr wird weiterhin so stark sein, dass dieser Bewohner zu heute gar keinen Unterschied bemerkt. Dafür freuen sich die, die heute ruhig leben, aber an den Zufahrtstraßen zur künftigen Stadtautobahn.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Februar 2022, 09:17:48
Mag sein, dass ich nicht unbedingt die Stadtstraße benötige. Aber es gibt 1000ende Personen, die dann direkt oder indirekt von dieser profitieren. Sei es der Autofahrer, der berufsbedingt auf sein KFZ angewiesen ist, sei es der Bewohner, weil sich der Durchzugsverkehr dann nicht mehr vor seiner Wohnung abspielt.

Dieser Autofahrer hätte viel mehr davon, wenn möglichst viele auf die Öffis umstiegen; und der Durchzugsverkehr wird weiterhin so stark sein, dass dieser Bewohner zu heute gar keinen Unterschied bemerkt. Dafür freuen sich die, die heute ruhig leben, aber an den Zufahrtstraßen zur künftigen Stadtautobahn.

Das ist schon klar, das das Beste wäre.

Aber bitte. Das Gebiet ist nun mal nicht so dicht besiedelt, dass man allen Bewohner eine optimale Versorgung mit ÖV anbieten kann. es werden immer wieder die Bewohner auf das Auto angewiesen sein. Ein 100% Leben ohne Auto ist nun mal im Stadtrandgebiet nicht möglich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2022, 09:43:55
Dieser Autofahrer hätte viel mehr davon, wenn möglichst viele auf die Öffis umstiegen; und der Durchzugsverkehr wird weiterhin so stark sein, dass dieser Bewohner zu heute gar keinen Unterschied bemerkt. Dafür freuen sich die, die heute ruhig leben, aber an den Zufahrtstraßen zur künftigen Stadtautobahn.

Das ist schon klar, das das Beste wäre.

Aber bitte. Das Gebiet ist nun mal nicht so dicht besiedelt, dass man allen Bewohner eine optimale Versorgung mit ÖV anbieten kann. es werden immer wieder die Bewohner auf das Auto angewiesen sein. Ein 100% Leben ohne Auto ist nun mal im Stadtrandgebiet nicht möglich.
Das Stadtrandgebiet ist nicht das einzige und größte Problem, sondern die Einpendler. Das sollte mit dem Parkpickerl in 17 Tagen stark vermindert werden und wenn noch massenhaft eingependelt wird, kann man auch eine Pförtnerampel andenken (wie schon einmal geschrieben). die lässt nur so viel Autos durch,wie die danach liegende Strecke verkraftet. Dann steht man halt einmal eine halbe Stunde, bis man weiter kommt. Vermindert auch den Einpendelverkehr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Februar 2022, 09:59:05
Dieser Autofahrer hätte viel mehr davon, wenn möglichst viele auf die Öffis umstiegen; und der Durchzugsverkehr wird weiterhin so stark sein, dass dieser Bewohner zu heute gar keinen Unterschied bemerkt. Dafür freuen sich die, die heute ruhig leben, aber an den Zufahrtstraßen zur künftigen Stadtautobahn.

Das ist schon klar, das das Beste wäre.

Aber bitte. Das Gebiet ist nun mal nicht so dicht besiedelt, dass man allen Bewohner eine optimale Versorgung mit ÖV anbieten kann. es werden immer wieder die Bewohner auf das Auto angewiesen sein. Ein 100% Leben ohne Auto ist nun mal im Stadtrandgebiet nicht möglich.
Das Stadtrandgebiet ist nicht das einzige und größte Problem, sondern die Einpendler. Das sollte mit dem Parkpickerl in 17 Tagen stark vermindert werden und wenn noch massenhaft eingependelt wird, kann man auch eine Pförtnerampel andenken (wie schon einmal geschrieben). die lässt nur so viel Autos durch,wie die danach liegende Strecke verkraftet. Dann steht man halt einmal eine halbe Stunde, bis man weiter kommt. Vermindert auch den Einpendelverkehr.

Für eine Pförtnerampel wäre meines Erachtens eine Änderung der StVO (insbesondere § 38) notwendig.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2022, 10:11:41
Für eine Pförtnerampel wäre meines Erachtens eine Änderung der StVO (insbesondere § 38) notwendig.
Der § 38 steht dem nicht entgegen, was dem sonst noch entgegen stehen könnte, weiß ich nicht, aber wenn was dagegen steht, könnte man das ja zumindest als Versuch in die StVO aufnehmen.
Der § 38 sagt ja nicht aus,  dass Ampeln nur an Kreuzungen hängen dürfen, sonst wären die z.B. an Feuerwehrausfahrten angebrachten auch ungültig
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 95B am 11. Februar 2022, 10:27:52
Für eine Pförtnerampel wäre meines Erachtens eine Änderung der StVO (insbesondere § 38) notwendig.
Der § 38 steht dem nicht entgegen, was dem sonst noch entgegen stehen könnte, weiß ich nicht, aber wenn was dagegen steht, könnte man das ja zumindest als Versuch in die StVO aufnehmen.
Der § 38 sagt ja nicht aus,  dass Ampeln nur an Kreuzungen hängen dürfen, sonst wären die z.B. an Feuerwehrausfahrten angebrachten auch ungültig

Ich meine insbesondere das Grünblinken. Eine Pförtnerampel, so wie ich sie aus Holland kenne, lässt pro Phase immer nur ein Fahrzeug durch. Das ist mit Grünblinken nicht umsetzbar. Zumindest wäre aus § 38 (8) der Hinweis auf § 38 (6) zu entfernen und stattdessen zu präzisieren, dass in solchen Sonderregelungsfällen auf das Grünblinken verzichtet werden darf.

Die simpelste Lösung wäre eine automatische Schrankenanlage, wie sie in jedem Parkhaus vorhanden ist. Auch hier kann nur jeweils ein einzelnes Fahrzeug passieren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 11. Februar 2022, 10:34:42
Das hochgelobte Parkpickerl wird noch vor seiner Einführung ausgehöhlt, indem zahlreiche Ausnahmen definiert werden (https://wien.orf.at/stories/3142622/). Angeblich sind nur schlecht mit den Öffis erreichbare Gebiete ausgenommen. In dieser Hinsicht mein Favorit: die Raffineriestraße (ab Biberhaufenweg) und Finsterbuschstraße. Nicht nur, dass es dort sehr wohl ein Öffi-Angebot gibt (und zu den üblichen Ausflugszeiten auch ein recht gutes), bei der Gegend geht es ja mitnichten um die berühmten Arbeitnehmer/innen, die Samstag in der Früh um 3 in der Fabrik sein müssen. Dort geht es einfach um Bequemlichkeit in der Freizeit. Völlig absurd wird es, wenn die Stadt zugleich verkündet, an Werktagen vormittags eine Kurzparkzone einzurichten, um zu verhindern, dass Wochenpendler/innen dort ihr Auto abstellen. Wieso sollten sie es denn dort abstellen, wenn die Öffis so schlecht sind? 
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Februar 2022, 10:43:28
Das hochgelobte Parkpickerl wird noch vor seiner Einführung ausgehöhlt, indem zahlreiche Ausnahmen definiert werden (https://wien.orf.at/stories/3142622/). Angeblich sind nur schlecht mit den Öffis erreichbare Gebiete ausgenommen. In dieser Hinsicht mein Favorit: die Raffineriestraße (ab Biberhaufenweg) und Finsterbuschstraße. Nicht nur, dass es dort sehr wohl ein Öffi-Angebot gibt (und zu den üblichen Ausflugszeiten auch ein recht gutes), bei der Gegend geht es ja mitnichten um die berühmten Arbeitnehmer/innen, die Samstag in der Früh um 3 in der Fabrik sein müssen. Dort geht es einfach um Bequemlichkeit in der Freizeit. Völlig absurd wird es, wenn die Stadt zugleich verkündet, an Werktagen vormittags eine Kurzparkzone einzurichten, um zu verhindern, dass Wochenpendler/innen dort ihr Auto abstellen. Wieso sollten sie es denn dort abstellen, wenn die Öffis so schlecht sind?

Es geht da nicht nur um die Wochenparker, sondern auch um die Autowechsler. Das sind diejenigen, die mit dem Privat-PKW von auswärts kommen und dann auf ein Firmenfahrzeug umsteigen. Denen ist es egal, wo sie ihr Auto tauschen. Hauptsache, sie zahlen nichts für den Parkplatz.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: coolharry am 11. Februar 2022, 11:09:58
Das hochgelobte Parkpickerl wird noch vor seiner Einführung ausgehöhlt, indem zahlreiche Ausnahmen definiert werden (https://wien.orf.at/stories/3142622/). Angeblich sind nur schlecht mit den Öffis erreichbare Gebiete ausgenommen. In dieser Hinsicht mein Favorit: die Raffineriestraße (ab Biberhaufenweg) und Finsterbuschstraße. Nicht nur, dass es dort sehr wohl ein Öffi-Angebot gibt (und zu den üblichen Ausflugszeiten auch ein recht gutes), bei der Gegend geht es ja mitnichten um die berühmten Arbeitnehmer/innen, die Samstag in der Früh um 3 in der Fabrik sein müssen. Dort geht es einfach um Bequemlichkeit in der Freizeit. Völlig absurd wird es, wenn die Stadt zugleich verkündet, an Werktagen vormittags eine Kurzparkzone einzurichten, um zu verhindern, dass Wochenpendler/innen dort ihr Auto abstellen. Wieso sollten sie es denn dort abstellen, wenn die Öffis so schlecht sind?

Alle 30min und nur von der Donaustadtbrücke aus. Tolles Angebot. 8)
Samstag und Sonntags gilt das Parkpickerl sowieso nicht.

Der wahre Grund dahinter wird sein, dass es die meiste Zeit des Jahres ein nahezu völlig sinnloser Spaziergang der Überwachungsorgane da hinunter ist. 4,5km one way und ab Mitte Oktober bis Mitte April kontrolliert man vielleicht 10-15 Autos. Ehrlich da gibts wichtigere Gegenden wo die Organe besser eingesetzt sind.

Btw. im Tanklager arbeiten gar nicht so wenig Leute. Allein bei der OMV ca. 30-40. Täglich. Allerdings hat die OMV einen Mitarbeiterparkplatz.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Februar 2022, 12:18:16
Der wahre Grund dahinter wird sein, dass es die meiste Zeit des Jahres ein nahezu völlig sinnloser Spaziergang der Überwachungsorgane da hinunter ist. 4,5km one way und ab Mitte Oktober bis Mitte April kontrolliert man vielleicht 10-15 Autos. Ehrlich da gibts wichtigere Gegenden wo die Organe besser eingesetzt sind.

Btw. im Tanklager arbeiten gar nicht so wenig Leute. Allein bei der OMV ca. 30-40. Täglich. Allerdings hat die OMV einen Mitarbeiterparkplatz.

Das ist deine Meinung. Überhaupt, wenn da nicht kontrolliert wird, spricht sich das bei den Dauerparker schnell herunter. Und die Parkraumüberwachung hat auch Dienstfahrzeuge. Kann ohne weiters auch sein, dass diese Stellen dann via KFZ überprüft wird.

Und es gibt bezüglich Parkometerabgaben keine wichtiger Gebiete. Da sind mMn alle Gebiete gleich wichtig.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2022, 12:33:26
Das hochgelobte Parkpickerl wird noch vor seiner Einführung ausgehöhlt, indem zahlreiche Ausnahmen definiert werden (https://wien.orf.at/stories/3142622/). Angeblich sind nur schlecht mit den Öffis erreichbare Gebiete ausgenommen. In dieser Hinsicht mein Favorit: die Raffineriestraße (ab Biberhaufenweg) und Finsterbuschstraße. Nicht nur, dass es dort sehr wohl ein Öffi-Angebot gibt (und zu den üblichen Ausflugszeiten auch ein recht gutes), bei der Gegend geht es ja mitnichten um die berühmten Arbeitnehmer/innen, die Samstag in der Früh um 3 in der Fabrik sein müssen. Dort geht es einfach um Bequemlichkeit in der Freizeit. Völlig absurd wird es, wenn die Stadt zugleich verkündet, an Werktagen vormittags eine Kurzparkzone einzurichten, um zu verhindern, dass Wochenpendler/innen dort ihr Auto abstellen. Wieso sollten sie es denn dort abstellen, wenn die Öffis so schlecht sind?
Diese Ausnahmen waren aber schon von Haus aus definiert und nicht nachträglich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Sonderwagen am 11. Februar 2022, 12:45:19
Diese Ausnahmen waren aber schon von Haus aus definiert und nicht nachträglich.
Das mit der Raffineriestraße nicht. Die vorherige Zustand ist weiterhin im Online-Stadtplan (Layer "Geplante Kurzparkzone") ersichtlich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: hema am 11. Februar 2022, 13:07:10

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: highspeedtrain am 11. Februar 2022, 13:37:58

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.

Gibst die beiden Dinge irgendwo außer in Österreich?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: E1-c3 am 11. Februar 2022, 13:53:36

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.
Mit welcher Begründung?
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2022, 14:02:27
Er meint Gelb vor Grün, das braucht man nicht abschaffen, ich habe schon sehr lange niemand gesehen, der vor Grün die Haltelinie überquert hat.
Das Grünblinken allerdings verschärft das Verbot, bei Gelb einzufahren, weil der Autofahrer bei der normalen Aufmerksamkeit ja erkennen müsste, dass die Ampel in 4-3-2-1 Sekunden gelb wird. Ohne Grünblinken kommt es darauf an, wie viel Zeit seit Gelb vergangen ist, weil FAhrzeuge, die innerhalb des Anhalteweges sind, wenn es Gelb wird, einfahren dürfen.
Wo gibt es Grünblinken?
Unter Anderem in 6 EU-Staaten:
https://de.wiktionary.org/wiki/Gr%C3%BCnblinken (https://de.wiktionary.org/wiki/Gr%C3%BCnblinken)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: D 3XX am 11. Februar 2022, 17:36:22


Mag sein, dass ich nicht unbedingt die Stadtstraße benötige. Aber es gibt 1000ende Personen, die dann direkt oder indirekt von dieser profitieren. Sei es der Autofahrer, der berufsbedingt auf sein KFZ angewiesen ist, sei es der Bewohner, weil sich der Durchzugsverkehr dann nicht mehr vor seiner Wohnung abspielt.
Und ebensoviele profitieren von bedingungslosem Öffi-Ausbau. Und diesem ist, sochon allein des Klimaschutzes wegen, der Vorzug zu geben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 21er am 11. Februar 2022, 17:41:01
Wo gibt es Grünblinken?
Unter Anderem in 6 EU-Staaten:
https://de.wiktionary.org/wiki/Gr%C3%BCnblinken (https://de.wiktionary.org/wiki/Gr%C3%BCnblinken)

Auch in Sarajevo gibt es das Grün blinken, was mir allerdings aufgefallen ist, es betrifft fast nur Ampeln, die von GESIG stammen. Ampeln anderer Hersteller (v.a im Umland von Sarajevo) haben das Blinken nicht.
Sarajevo hat ja 1997 GESIG mit der Errichtung in der ganzen Stadt beauftragt, 2005 wurde die Verkehrsleitzentrale installiert.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Floster am 11. Februar 2022, 17:50:40

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.
Mit welcher Begründung?
Das Hauptproblem am Grünblinken ist, dass es relativ lange dauert eine andere Ampelphase zu schalten. Ohne Grünblinken wäre eine effektivere Ampelbeeinflussung möglich, da der Wechsel auf eine andere Phase (z.B für eine herannahende Straßenbahn) vier Sekunden weniger in Anspruch nehmen würde.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Klingelfee am 11. Februar 2022, 18:20:18

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.
Mit welcher Begründung?
Das Hauptproblem am Grünblinken ist, dass es relativ lange dauert eine andere Ampelphase zu schalten. Ohne Grünblinken wäre eine effektivere Ampelbeeinflussung möglich, da der Wechsel auf eine andere Phase (z.B für eine herannahende Straßenbahn) vier Sekunden weniger in Anspruch nehmen würde.

Da bin ich mir nicht so sicher, denn wenn du das Blinken abschaffst, dann schaffst du auch die gleichzeitige Gelbphase für alle Fahrtrichtungen ab.

Gleichzeitig musst du dann wiederum die Rotlichtphase für alle Fahrtrichtung verlängern. Denn du musst trotzdem sicherstellen, dass alle Fahrzeuge die Kreuzung verlassen, bevor die querenden Richtungen frei bekommen. Wenn dann ist es nur ein suggestives schnellere schalten der Phasen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: MK am 11. Februar 2022, 18:30:22
Da bin ich mir nicht so sicher, denn wenn du das Blinken abschaffst, dann schaffst du auch die gleichzeitige Gelbphase für alle Fahrtrichtungen ab.

Gleichzeitig musst du dann wiederum die Rotlichtphase für alle Fahrtrichtung verlängern. Denn du musst trotzdem sicherstellen, dass alle Fahrzeuge die Kreuzung verlassen, bevor die querenden Richtungen frei bekommen. Wenn dann ist es nur ein suggestives schnellere schalten der Phasen.

Ja, um üblicherweise eine, maximal zwei Sekunden, wobei man sich dafür vier Sekunden Grünblinken spart, wenn man österreichische und deutsche Ampeln als Maßstab nimmt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Floster am 11. Februar 2022, 22:12:07
Da bin ich mir nicht so sicher, denn wenn du das Blinken abschaffst, dann schaffst du auch die gleichzeitige Gelbphase für alle Fahrtrichtungen ab.
Was meinst du damit? Es gibt ja gar keine gemeinsame Gelbphase für alle Fahrtrichtungen.

Im Moment ist vier Sekunden lang Grünblinken, drei Sekunden lang Gelb, zwei Sekunden lang Rot für alle und dann zwei Sekunden lang Rot-Gelb für die nächste Relation.

Meines Erachtens muss man an der Dauer der Gelb- und Rotphasen in Österreich bei Abschaffung des Grünblinkens gar nichts ändern. In Deutschland dauert die Gelbphase bei Tempo 50 ebenso drei Sekunden. Von mir aus kann man die Dauer der Gelbphase als Kompensation auf vier Sekunden erhöhen.

Bei Gelb-Rot-Ampeln schaffen es die Kraftfahrer hierzulande auch jetzt schon ohne Vorwarnung durch Grünblinken schnell genug zu reagieren und rechtzeitig stehenzubleiben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 11. Februar 2022, 22:40:54
Da bin ich mir nicht so sicher, denn wenn du das Blinken abschaffst, dann schaffst du auch die gleichzeitige Gelbphase für alle Fahrtrichtungen ab.
Was meinst du damit? Es gibt ja gar keine gemeinsame Gelbphase für alle Fahrtrichtungen.

Im Moment ist vier Sekunden lang Grünblinken, drei Sekunden lang Gelb, zwei Sekunden lang Rot für alle und dann zwei Sekunden lang Rot-Gelb für die nächste Relation.

So einfach ist es nicht, es unterscheidet sich von Ampel zu Ampel und sogar bei einer Ampel, es hängt alleine von der Kreuzungslänge der einzelnen Kreuzungsarme ab. Du solltest einmal z.B. den Lichtzeichenablauf auf der Kreuzung Staglgasse#Mariahilfer Straße an.
Abgesehen davon, Der Ablauf der Lichtzeichenwechsel ist auf den langsamsten Verkehrsteilnehmer, den Fußgänger mit einer Gehgeschwindigkeit von - nach meinem Wissen - 3 km/h ausgerichtet, d.h. das Nichtblinken der Ampel würde den Phasenablauf nicht verändern.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: pascal am 11. Februar 2022, 22:48:41
Im Moment ist vier Sekunden lang Grünblinken, drei Sekunden lang Gelb, zwei Sekunden lang Rot für alle und dann zwei Sekunden lang Rot-Gelb für die nächste Relation.

Wobei interessant ist, dass die "Pause" im Laufe der Jahrzehnte immer länger wurde.

In den 70er-Jahren gab es tatsächlich die gleichzeitige Gelbphase, da war der Wechsel Gelb->Rot in der einen Richtung gleichzeitig mit dem Wechsel Rot/Gelb->Grün der Querrichtung.

Und dann kam alle paar Jahre eine Sekunde Versatz dazu. Heute ist die gesamte Umschaltzeit bei den meisten Anlagen 4 Sekunden länger als damals, bei manchen sogar noch mehr (das "Rot für alle" dauert nämlich bei manchen Anlagen mehr als 2 Sekunden).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 11. Februar 2022, 22:54:22

Ich meine insbesondere das Grünblinken.
Das gehört sowieso abgeschafft! Und Rot-Gelb auch gleich.
Mit welcher Begründung?
Das Hauptproblem am Grünblinken ist, dass es relativ lange dauert eine andere Ampelphase zu schalten. Ohne Grünblinken wäre eine effektivere Ampelbeeinflussung möglich, da der Wechsel auf eine andere Phase (z.B für eine herannahende Straßenbahn) vier Sekunden weniger in Anspruch nehmen würde.

Was noch viel schlimmer am grün blinken ist, ist dass es eine enorme Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellt. In der Sekunde wo es zum blinken anfängt beschleunigen alle, um es ja noch bei dieser Phase über die Kreuzung zu schaffen. Die Geschwindigkeit ist dann so hoch, dass an ein Anhalten bei Gelb dann auch nicht mehr gedacht wird. Nicht selten wird bei Rot gefahren. Das allerletzte wäre zwar ohne grün blinken auch der Fall, allerdings bei einer normalen Geschwindigkeit. Ich erinnere mich noch gut an eine Obkirchergasse, in der zumindest werktags tagsüber meist deutlich unter 30 gefahren wurde. Nachdem man bei der Sieveringer Straße eine Ampel gebaut hat, fuhr dort in der 30er-Zone spätestens mit dem ersten Blinken der grünen Ampel niemand mehr unter 40!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Floster am 12. Februar 2022, 00:27:04
Im Moment ist vier Sekunden lang Grünblinken, drei Sekunden lang Gelb, zwei Sekunden lang Rot für alle und dann zwei Sekunden lang Rot-Gelb für die nächste Relation.

So einfach ist es nicht, es unterscheidet sich von Ampel zu Ampel und sogar bei einer Ampel, es hängt alleine von der Kreuzungslänge der einzelnen Kreuzungsarme ab. Du solltest einmal z.B. den Lichtzeichenablauf auf der Kreuzung Staglgasse#Mariahilfer Straße an.
Grünblinken mit 4 Sekunden und Rot-Gelb mit 2 Sekunden dauern immer gleich lange. Ich denke die Gelbphase ist innerorts bis Tempo 50 auch immer drei Sekunden lang. Es stimmt aber, dass die Räumzeit mit Rot für alle Relationen variiert, das habe ich verkürzt dargestellt. Die zwei Sekunden Rot für alle sind aber weit verbreitet in Wien.

Abgesehen davon, Der Ablauf der Lichtzeichenwechsel ist auf den langsamsten Verkehrsteilnehmer, den Fußgänger mit einer Gehgeschwindigkeit von - nach meinem Wissen - 3 km/h ausgerichtet, d.h. das Nichtblinken der Ampel würde den Phasenablauf nicht verändern.
Bei den Ampeln für Fußgänger und Radfahrer gibt es das Grünblinken ja ebenso, d.h. bei Abschaffung des Grünblinkens spart man auch hier 4 Sekunden beim Wechsel auf eine angeforderte andere Ampelphase.

Als Beispiel sei eine ampelgeregelte Fußgängerquerung mit Anforderung per Druckknopf genannt: Wenn ich auf den Knopf drücke und die Ampel für den MIV unverzüglich mit dem Grünblinken beginnt (was meistens eh nicht der Fall ist) dauert es mindestens 9 Sekunden bis ich Grün bekomme. Ohne Grünblinken kann die Ampel nach Knopfdruck sofort auf Gelb springen und es dauert nur 5 Sekunden bis ich Grün bekomme. In Kombination mit einer etwas moderneren Erfassung des Querungswunsches (z.B. mit Kameras) kann man es dann vielleicht sogar hinbekommen, dass die Ampel rechtzeitig grün zeigt und ein querungswilliger Fußgänger oder Radfahrer gar nicht anhalten muss.

Zugegebenermaßen ist es in den meisten Fällen nicht so einfach und es sind viele andere Faktoren zu berücksichtigen. Insbesondere lange Fußgängerquerungen auf großen Kreuzungen sind aufgrund der langen Räumzeit ein Problem. Dennoch glaube ich, dass die Abschaffung des Grünblinkens die Wartezeit für alle Verkehrsteilnehmer verkürzen könnte.

Im Moment ist vier Sekunden lang Grünblinken, drei Sekunden lang Gelb, zwei Sekunden lang Rot für alle und dann zwei Sekunden lang Rot-Gelb für die nächste Relation.

Wobei interessant ist, dass die "Pause" im Laufe der Jahrzehnte immer länger wurde.

In den 70er-Jahren gab es tatsächlich die gleichzeitige Gelbphase, da war der Wechsel Gelb->Rot in der einen Richtung gleichzeitig mit dem Wechsel Rot/Gelb->Grün der Querrichtung.

Und dann kam alle paar Jahre eine Sekunde Versatz dazu. Heute ist die gesamte Umschaltzeit bei den meisten Anlagen 4 Sekunden länger als damals, bei manchen sogar noch mehr (das "Rot für alle" dauert nämlich bei manchen Anlagen mehr als 2 Sekunden).
Ich finde man merkt auch, dass mittlerweile sehr viel Puffer eingeplant ist. Die Phase in der alle Verkehrsteilnehmer nur herumstehen und sich nichts tut dauert in Wien für meinen Geschmack in vielen Fällen zu lange.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 12. Februar 2022, 02:29:33
Als Beispiel sei eine ampelgeregelte Fußgängerquerung mit Anforderung per Druckknopf genannt: Wenn ich auf den Knopf drücke und die Ampel für den MIV unverzüglich mit dem Grünblinken beginnt (was meistens eh nicht der Fall ist) dauert es mindestens 9 Sekunden bis ich Grün bekomme. Ohne Grünblinken kann die Ampel nach Knopfdruck sofort auf Gelb springen und es dauert nur 5 Sekunden bis ich Grün bekomme. In Kombination mit einer etwas moderneren Erfassung des Querungswunsches (z.B. mit Kameras) kann man es dann vielleicht sogar hinbekommen, dass die Ampel rechtzeitig grün zeigt und ein querungswilliger Fußgänger oder Radfahrer gar nicht anhalten muss.
Find ich so spannend wie Geschäftseingänge mit automatischen Türen, die sich auch bei vorbeigehenden Fußgängern öffnen. Genau so wird es bei deiner Idee sein, wie soll die Kamera sehen, ob der Fußgänger queren oder vorbei gehen will.

Zugegebenermaßen ist es in den meisten Fällen nicht so einfach und es sind viele andere Faktoren zu berücksichtigen. Insbesondere lange Fußgängerquerungen auf großen Kreuzungen sind aufgrund der langen Räumzeit ein Problem. Dennoch glaube ich, dass die Abschaffung des Grünblinkens die Wartezeit für alle Verkehrsteilnehmer verkürzen könnte.

Ich finde man merkt auch, dass mittlerweile sehr viel Puffer eingeplant ist. Die Phase in der alle Verkehrsteilnehmer nur herumstehen und sich nichts tut dauert in Wien für meinen Geschmack in vielen Füllen zu lange.
Andererseits erhöhst verringerst du die Reisezeit für die KFZ, was diese noch interessanter macht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 4498 am 12. Februar 2022, 06:47:14
Find ich so spannend wie Geschäftseingänge mit automatischen Türen, die sich auch bei vorbeigehenden Fußgängern öffnen. Genau so wird es bei deiner Idee sein, wie soll die Kamera sehen, ob der Fußgänger queren oder vorbei gehen will.
Es ist schon ein Unterschied, ob ein Radar nur das Vorhandensein von Gegenständen realisiert oder aber ein Bewegungsmuster eines Kamerabildes analysiert wird.

Aber selbst mit Radar ging es: Mein Auto bremst sich, sofern ich den Tempomaten so konfiguriert habe, sofort ein, wenn einer knapp vor mir auf meine Spur wechselt. Wenn dieser jedoch gerade überholt hat und daher schneller ist als ich, kann er noch so reinschneiden, mein Auto bremst nicht, weil es den sich vergrößernden Abstand, also das Bewegungsmuster, erkennt.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 24. März 2023, 11:39:59
Die Verkehrspolitik der Fortschrittskoalition stellt sich als überaus erfolgreich heraus: der Modal Split ist gegenüber dem Vorjahr völlig unverändert (https://twitter.com/liberda_a/status/1639194593567670278/photo/1). Wirklich Verschiebungen zugunsten des Umweltverbundes gab es in den letzten Jahren auch nicht (https://twitter.com/liberda_a/status/1639194597577424897), nur Verschiebungen innerhalb des Umweltverbundes (vor allem vom ÖV zum Fußverkehr).
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Wiener Schwelle am 24. März 2023, 11:46:02
Es wurde ja empfohlen zu Fuß  zugehen, anstatt mit Öffis zu fahren.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: tramway.at am 24. März 2023, 11:54:31
Mal abgesehen davon dass die Grundlagen der Statistik etwas gewürfelt werden und sie nur den Binnenverkehr betrifft - was soll sich denn ändern, wenn sich nichts ändert? Der Radverkehr wird gefühlt etwas mehr, aber nicht wegen, sondern trotz dem Radwegprogramm, der ÖV verändert sich nicht oder wird schlechter, der Autoverkehr wird gefördert. Die SP will eigentlich nicht mehr Radverkehr, was man unter der Hand auch konkret hört ("10% sind genug").
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 24. März 2023, 12:34:39
Ja, gut, über die statistische Grundlage wurde ja schon häufig diskutiert. Die Aussagekraft gegenüber anderen Städten mag deshalb überschaubar sein; aber für den Zeitverlauf (aber bei gleichem Raum, Wien) ist eine Vergleichbarkeit dann eher gegeben.
Es überrascht mich auch nicht, dass sich nicht viel ändert, aus den gleichen Gründen.

Der steigende Radverkehr dürfte vielleicht auch mit dem Bevölkerungswachstum zusammenhängen. Allein zwischen 2021 und 2022 ist die Einwohner:innenzahl um ca. 10.600 Menschen gestiegen - bei 2,6 Wegen pro Tag werden nun also ca. 27.600 Wege pro Tag zusätzlich zurückgelegt. Das betrifft dann natürlich alle anderen Verkehrsträger auch - auch den Autoverkehr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 24. März 2023, 12:44:47
Sieht man sich die vielen Defizite des Radwegnetzes in Wien an, wundert einem das nicht. Man hat ja nicht mal mehr Geld für optisch klare Abmarkierungen der Radwege. Wenn dann noch einem so ein Schreibtruhenfahrrad entgegenkommt, dessen Lenker/Lenkerin ausscherren muss wie mit einem Sattelschlepper...
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 24. März 2023, 12:52:21
Sieht man sich die vielen Defizite des Radwegnetzes in Wien an, wundert einem das nicht. Man hat ja nicht mal mehr Geld für optisch klare Abmarkierungen der Radwege. Wenn dann noch einem so ein Schreibtruhenfahrrad entgegenkommt, dessen Lenker/Lenkerin ausscherren muss wie mit einem Sattelschlepper...

Alle Radwege sind in Wien markiert. Und Radfahren gegen die Einbahn ist sicherer ohne Bodenmarkierung, da die Teilnehmer dann besser aufeinander aufpassen müssen und Radfahrer weiter in der Mitte fahren können und sich so die Dooringgefahr zumindest reduziert auf die Momente wo es tatsächlich Gegenverkehr gibt.
Das Problem ist vielmehr, dass man Mehrzweckstreifen in Wien als Radverkehrsanlage zählt, was man durchaus anzweifeln darf, wenn diese kaum breiter als die Dooringzone sind!
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bus am 24. März 2023, 13:26:57
Sieht man sich die vielen Defizite des Radwegnetzes in Wien an, wundert einem das nicht. Man hat ja nicht mal mehr Geld für optisch klare Abmarkierungen der Radwege. Wenn dann noch einem so ein Schreibtruhenfahrrad entgegenkommt, dessen Lenker/Lenkerin ausscherren muss wie mit einem Sattelschlepper...

Alle Radwege sind in Wien markiert. Und Radfahren gegen die Einbahn ist sicherer ohne Bodenmarkierung, da die Teilnehmer dann besser aufeinander aufpassen müssen und Radfahrer weiter in der Mitte fahren können und sich so die Dooringgefahr zumindest reduziert auf die Momente wo es tatsächlich Gegenverkehr gibt.
Das Problem ist vielmehr, dass man Mehrzweckstreifen in Wien als Radverkehrsanlage zählt, was man durchaus anzweifeln darf, wenn diese kaum breiter als die Dooringzone sind!

Radwege sollten auf Gehsteigen grün oder rot markiert sein, das Gegenteil ist der Fall. Selten findet man ein Radsymbol. Die Erneuerung der Markierungen und Symbole dürfte auch nur alle 30 Jahre stattfinden. Man braucht die SPÖ nicht verteidigen, sie kann es einfach nicht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 24. März 2023, 14:49:02
Sieht man sich die vielen Defizite des Radwegnetzes in Wien an, wundert einem das nicht. Man hat ja nicht mal mehr Geld für optisch klare Abmarkierungen der Radwege. Wenn dann noch einem so ein Schreibtruhenfahrrad entgegenkommt, dessen Lenker/Lenkerin ausscherren muss wie mit einem Sattelschlepper...

Alle Radwege sind in Wien markiert. Und Radfahren gegen die Einbahn ist sicherer ohne Bodenmarkierung, da die Teilnehmer dann besser aufeinander aufpassen müssen und Radfahrer weiter in der Mitte fahren können und sich so die Dooringgefahr zumindest reduziert auf die Momente wo es tatsächlich Gegenverkehr gibt.
Das Problem ist vielmehr, dass man Mehrzweckstreifen in Wien als Radverkehrsanlage zählt, was man durchaus anzweifeln darf, wenn diese kaum breiter als die Dooringzone sind!

Radwege sollten auf Gehsteigen grün oder rot markiert sein, das Gegenteil ist der Fall. Selten findet man ein Radsymbol. Die Erneuerung der Markierungen und Symbole dürfte auch nur alle 30 Jahre stattfinden. Man braucht die SPÖ nicht verteidigen, sie kann es einfach nicht.

Ich bin der letzte, der die SPÖ verteidigt. Aber es stimmt eben nicht, dass Radwege nicht markiert sind in Wien. Es sind alle Radwege in Wien grundsätzlich korrekt markiert (kurzfristig nach Aufgrabarbeiten tw. ausgenommen). Wenn Du findest, dass sie nicht ausreichend markiert sind, dann ist das halt eine grundlegend andere Kritik, die Du so vorher noch nicht so formuliert hast!
Mich persönlich stören weniger die vorhandenen Radwege, sondern die Qualität der Mehrzweckstreifen und das gänzliche Fehlen von Radwegen auf vielen wichtigen Straßen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Sonderwagen am 24. März 2023, 15:35:33
Und Radfahren gegen die Einbahn ist sicherer ohne Bodenmarkierung
Da möchte ich zumindest bei Wohnstraßen widersprechen. Die sind einerseits überhaupt nicht begegnungstauglich und andererseits weiß so gut wie niemand, dass man dort als Radler gegen die Einbahn fahren darf. Ganz zu schweigen, dass gefühlt 99% aller KFZler weder Schrittgeschwindigkeit fahren noch sich an das Durchfahrverbot halten.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: 38ger am 24. März 2023, 18:18:06
Und Radfahren gegen die Einbahn ist sicherer ohne Bodenmarkierung
Da möchte ich zumindest bei Wohnstraßen widersprechen. Die sind einerseits überhaupt nicht begegnungstauglich und andererseits weiß so gut wie niemand, dass man dort als Radler gegen die Einbahn fahren darf. Ganz zu schweigen, dass gefühlt 99% aller KFZler weder Schrittgeschwindigkeit fahren noch sich an das Durchfahrverbot halten.

Das stimmt leider absolut.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 24. März 2023, 19:31:47
Radwege sollten auf Gehsteigen grün oder rot markiert sein, das Gegenteil ist der Fall. Selten findet man ein Radsymbol. Die Erneuerung der Markierungen und Symbole dürfte auch nur alle 30 Jahre stattfinden. Man braucht die SPÖ nicht verteidigen, sie kann es einfach nicht.
Radwege haben auf Gehsteigen nichts zu suchen, Radwege und Gehsteige gehören voneinander durch unterschiedliche Höhen getrennt
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Werner1981 am 27. Dezember 2023, 15:52:28
Am besten passt das Thema wohl hier herein: In Wien hat der Auto-Verkehr in diesem Jahr um 6,1 Prozent zugenommen:
https://www.diepresse.com/17945604/autoverkehr-hat-in-wien-deutlich-zugenommen?fbclid=IwAR3DvGdqGAyNIN3PS7RADl2aBJf565VGbQv4N9TLpiqMVvaZZzUwnFaMrgo (https://www.diepresse.com/17945604/autoverkehr-hat-in-wien-deutlich-zugenommen?fbclid=IwAR3DvGdqGAyNIN3PS7RADl2aBJf565VGbQv4N9TLpiqMVvaZZzUwnFaMrgo)
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 27. Dezember 2023, 15:56:08
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Werner1981 am 27. Dezember 2023, 18:29:16
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Stadtbahn am 27. Dezember 2023, 19:52:07
Die Performance der WL war auch nicht die Beste in diesem Jahr.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Bimdose am 27. Dezember 2023, 20:41:42
Radwege haben auf Gehsteigen nichts zu suchen, Radwege und Gehsteige gehören voneinander durch unterschiedliche Höhen getrennt

.....dass dann querende Passanten stolpern????
Leider ist in der Praxis zu bemerken, dass das von offizieller Seite (zB in der RVS Richtlinie Vorschriften Straßenbau, erst kürzlich überarbeitet) völlig untaugliche Vorgaben gibt, an die man sich in der Praxis halten muss/soll  außer es geht nicht. Was nützt eine breite Vorgabe für Geh- und Radweg, wenn es dafür keinen Platz gibt bzw. wenn der Inhaber der Fläche (zB das jeweilige Bundesland) einfach NEIN sagt und die lokale Eben davon oft keine Ahnung hat? Dann kommen eben Kompromisse und Real-Satiren wie jene vor 30 Jahren im 15. Bezirk, als der Bezirksvorsteher beim Vorschlag für Poller zur Verhinderung des Gehsteig-Parkens sagte: Was brauchens Boiler? Wollens den Gehsteig heizen? Er kannte eben keine Poller und so kennen heute viele der Personen, die vor Ort entscheiden, keine Beispiele oder negative Auswirkungen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 27. Dezember 2023, 21:13:46
Was nützt eine breite Vorgabe für Geh- und Radweg, wenn es dafür keinen Platz gibt

"Kein Platz" heißt in vielen Fällen: im Zweifelsfall sind Parkplätze wichtiger als die Bedürfnisse von Radfahrenden und Zufußgehenden, im Extremfall sogar wichtiger als Menschenleben.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 27. Dezember 2023, 21:13:57
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Wieso ist das anzunehmen? Vor allem wenn die ASFINAG selbst vom Großraum Wien redet? ???
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Werner1981 am 27. Dezember 2023, 22:01:41
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Wieso ist das anzunehmen? Vor allem wenn die ASFINAG selbst vom Großraum Wien redet? ???

Weil in Diskussionen gegen die Umfahrung (Lobau-Tunnel) von den Gegnern immer betont wird, dass nur ein sehr geringer Bruchteil der Fahrten durch Wien durchgeht.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: T1 am 28. Dezember 2023, 00:17:46
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Wieso ist das anzunehmen? Vor allem wenn die ASFINAG selbst vom Großraum Wien redet? ???

Weil in Diskussionen gegen die Umfahrung (Lobau-Tunnel) von den Gegnern immer betont wird, dass nur ein sehr geringer Bruchteil der Fahrten durch Wien durchgeht.

Was der Großraum Wien in dieser (ich nehme an statistischen) Definition umfasst, hat der Standard hier dargestellt (in grün):

[attachimg=1]
Q: https://www.derstandard.at/story/3000000201038/auto-verkehr-hat-heuer-in-wien-deutlich-zugenommen

Die Aussage im Kontext des Lobautunnels bezieht sich auf den Verkehr auf der Südosttangente. Von dieser auf den ganzen Bereich zwischen Bratislava, Eisenstadt und Krems zu schließen, halte ich nicht für sinnvoll.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Stadtbahn am 28. Dezember 2023, 08:42:48
Was nützt eine breite Vorgabe für Geh- und Radweg, wenn es dafür keinen Platz gibt

"Kein Platz" heißt in vielen Fällen: im Zweifelsfall sind Parkplätze wichtiger als die Bedürfnisse von Radfahrenden und Zufußgehenden, im Extremfall sogar wichtiger als Menschenleben.

Diese Ansicht ist maßlos übertrieben. Das man die Finger von einer Umgestaltung lassen sollte, sieht man aber am Beispiel der neuen Nisselgasse. Einspurig, ohne Radweg, Extraampel für die Feuerwehr. Ein paar Bäume, einige Bänke, sonst nur Steine und Beton. Die Nebelduschen werden die Schaufenster einwässern, die größten Probleme gibt es aber derzeit an Mangel an Ladezonen. Hier hat genau 1 LKW Platz, diesen Platz müssen sich nun alle Geschäfte von der Trafik bis zum Billa/Bipa teilen. Manche Zulieferer verweigern nun schon die Belieferung, hier sieht man deutlich, wenn man es zu "gut" meint.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: Katana am 28. Dezember 2023, 09:14:32
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Wieso ist das anzunehmen? Vor allem wenn die ASFINAG selbst vom Großraum Wien redet? ???

Weil in Diskussionen gegen die Umfahrung (Lobau-Tunnel) von den Gegnern immer betont wird, dass nur ein sehr geringer Bruchteil der Fahrten durch Wien durchgeht.

Was der Großraum Wien in dieser (ich nehme an statistischen) Definition umfasst, hat der Standard hier dargestellt (in grün):

(Dateianhang Link)
Q: https://www.derstandard.at/story/3000000201038/auto-verkehr-hat-heuer-in-wien-deutlich-zugenommen

Die Aussage im Kontext des Lobautunnels bezieht sich auf den Verkehr auf der Südosttangente. Von dieser auf den ganzen Bereich zwischen Bratislava, Eisenstadt und Krems zu schließen, halte ich nicht für sinnvoll.
Danke für die Grafik. Demnach ist der nicht illustrierte Artikel auf diepresse.com irreführend unvollständig. Ich persönlich wäre nämlich nicht auf die Idee gekommen, die Grenzen des "Großraums Wien" zwischen Wulkaprodersdorf, Krems und Kittsee zu ziehen.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: abc am 28. Dezember 2023, 09:15:31
Was nützt eine breite Vorgabe für Geh- und Radweg, wenn es dafür keinen Platz gibt

"Kein Platz" heißt in vielen Fällen: im Zweifelsfall sind Parkplätze wichtiger als die Bedürfnisse von Radfahrenden und Zufußgehenden, im Extremfall sogar wichtiger als Menschenleben.

Diese Ansicht ist maßlos übertrieben. Das man die Finger von einer Umgestaltung lassen sollte, sieht man aber am Beispiel der neuen Nisselgasse. Einspurig, ohne Radweg, Extraampel für die Feuerwehr. Ein paar Bäume, einige Bänke, sonst nur Steine und Beton. Die Nebelduschen werden die Schaufenster einwässern, die größten Probleme gibt es aber derzeit an Mangel an Ladezonen. Hier hat genau 1 LKW Platz, diesen Platz müssen sich nun alle Geschäfte von der Trafik bis zum Billa/Bipa teilen. Manche Zulieferer verweigern nun schon die Belieferung, hier sieht man deutlich, wenn man es zu "gut" meint.

In der Nisselgasse wurde aber kein breiter Radweg gebaut, sondern eine Begegnungszone. Die Aussage, auf die ich mich bezog war ja, dass für breite Radwege gemäß aktueller RVS angeblich nirgendwo Platz ist.
Titel: Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
Beitrag von: haidi am 28. Dezember 2023, 11:54:50
Da gehts doch nur um den Verkehr auf Autobahnen? ???

Stimmt grundsätzlich. Allerdings ist anzunehmen, dass ein Großteil der Fahrten ja auch in Wien endet oder startet.
Wieso ist das anzunehmen? Vor allem wenn die ASFINAG selbst vom Großraum Wien redet? ???

Weil in Diskussionen gegen die Umfahrung (Lobau-Tunnel) von den Gegnern immer betont wird, dass nur ein sehr geringer Bruchteil der Fahrten durch Wien durchgeht.
Der Durchgangsverkehr auf der Tangente hat vor allem im LKW-Bereich einen sehr geringen Anteil. Ein großer Teil des Verkehrs ist Binnenverkehr, Start- oder Zielverkehr. Kann man auch an der Fahrspurenanzahl ablesen, Tangente -> A2 zwei Fahrspuren, nach Osten ebenfalls 2 Fahrspuren.