Autor Thema: Pferdetramway  (Gelesen 95755 mal)

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Erdberg

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Re: Pferdetramway
« Antwort #180 am: 12. März 2023, 15:18:10 »
Die Ringstraße sieht auf der Aufnahme recht schmal aus!

Nulltarif

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Re: Pferdetramway
« Antwort #181 am: 12. März 2023, 15:53:33 »
Die Gleise waren damals weiter innen als heute.
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haidi

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Re: Pferdetramway
« Antwort #182 am: 12. März 2023, 17:17:45 »
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Na an der Kopfhaltung, in halbgesenkter Lage.
Habe ich bei Zugpferden bei langsamen Tempo früher oft gesehen, in den Fünfzigern und Anfang der Sechziger gab es noch viele Pferdefuhrwerke.

Abgesehen davon, das andere Pferdl mit dem leichten Wagen hat auch den Kopf unten
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MK

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Re: Pferdetramway
« Antwort #183 am: 13. März 2023, 09:10:16 »
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Der Gigera/er ist die Endstation von einem Pferd, nämlich der Pferdefleischhacker.
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coolharry

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Re: Pferdetramway
« Antwort #184 am: 13. März 2023, 09:28:11 »
Das Zugpferd von WT 715 macht einen leidenden und geschlauchten Eindruck.
Den Gigara erkennt man fast nicht,wie kann man dann den geschlauchten Eindruck sehen?

Der Gigera/er ist die Endstation von einem Pferd, nämlich der Pferdefleischhacker.

Des war der "Pepi-Hacker".
"Gigerer" werden, regional Unterschiedlich, vom Pferd bis zu dessen Wurstprodukte, inkl. Verabeiter, alles genannt.
Im Burgenland, wo ich den Ausdruck deas erste Mal gehört habe, wurde ein klappriges Pferd, welches eben nur mehr für den "Pepi-Hacker / Gigerer" taugte, ebenfalls "Gigerer" genannt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

nord22

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Re: Pferdetramway
« Antwort #185 am: 07. April 2023, 13:41:13 »
WT 521 (letzte Ziffer schlecht lesbar) am Schwarzenbergplatz 1880. Die Routentafeln zeigen "Matzleinsdorferstr.", "Schwarzenbergplatz'" und "Praterstrasse". Die Aufnahme stammt von Michael Frankenstein, der auch hervorragende Bilder der Kahlenbergbahn angefertigt hat (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). WT 521 wurde bei der BBG noch zu s4 1440, aber nicht von der WStB übernommen, bei der es keine Type s4 gab.

LG nord22

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Re: Pferdetramway
« Antwort #186 am: 08. April 2023, 13:15:55 »
Das Städtische Bad am heutigen Handelskai, aufgenommen von Michael Frankenstein um 1880 (Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Gut zu erkennen die Endstation der Pferdetramway, welche am 23. Mai 1876 eröffnet wurde.

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Re: Pferdetramway
« Antwort #187 am: 27. Juni 2023, 19:09:18 »
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.). Die Wagennumer 41 wurde nochmals 1886 für einen Neubauwagen vergeben, welcher als v 1839 wesentlich langlebiger war. 

LG nord22

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Re: Pferdetramway
« Antwort #188 am: 03. Juli 2023, 00:28:31 »
WT 744 in der Nordbahnstraße um 1898; WT 744 war ein Salonwagen mit Plattformsitzen und wurde 1899 nach nur 15 Betriebsjahren skartiert (Foto: Verlag C. Ledermann/ Online Archiv Wien Museum).

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Re: Pferdetramway
« Antwort #189 am: 15. September 2023, 19:34:54 »
Ein Sommerwagen Type v beim Burgtheater um 1890 (Foto: Michael Frankenstein, Quelle: Onlinearchiv Wien Museum). Zum Schutz vor der Sonnenstrahlung dienten herabblassbare Plachen. Die Gaslaternen wurden durch Radabweiser gegen das Umfahren oder Beschädigen durch unvorsichtige Verkehrsteilnehmer geschützt.

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Re: Pferdetramway
« Antwort #190 am: 15. September 2023, 20:36:48 »
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.).

Wenn ich mir da die vier Staberln anschau, die das Dach tragen - was haben die gemacht, wenn Wind aufgekommen ist? Da ist doch alles davongeflogen?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Pferdetramway
« Antwort #191 am: 16. September 2023, 09:29:17 »
Zum Schutz vor der Sonnenstrahlung dienten herabblassbare Plachen.
Der Begriff "Plachen" ist mir interessanterweise bisher nur in der hiesigen Tramwayliteratur untergekommen. Ich dachte mir nichts weiter dabei: Damit wird wohl, aufgrund der Ähnlichkeit der Wörter und der Funktion, "Planen" gemeint sein. Gestern hab ich dann doch online nachgesehen: Eine Plache ist demnach eine große, grobe Decke oder Plane, die vorrangig für Zwecke ähnlich den im zitierten Beitrag geschilderten verwendet wurde. Nachdem es heute praktisch keine Wagenplachen zum Schutz vor der Witterung mehr gibt, wird dieser Begriff auch kaum mehr verwendet und scheint mir im Aussterben begriffen zu sein.

In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Austriazismus ein, allerdings ein grammatikalischer aus dem Amtsdeutsch, der heutzutage kaum mehr in Gebrauch ist: das Pauschale. Warum der nicht mehr verwendet wird, weiß ich allerdings nicht. Oder war der stets nur im österreichischen Amtsdeutsch zu finden?
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Erdberg

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Re: Pferdetramway
« Antwort #192 am: 16. September 2023, 09:55:28 »
Also ich habe "Plache" immer als wienerischen Ausdruck empfunden. Für diverse Dinge, die eben so groß sind, etwas abdecken o.ä.

Zum Foto:
Ich überlege mir immer, wie es für die damalige Bevölkerung wohl gewirkt haben muss, wenn sie vor nicht all zu langer Zeit noch die Stadtmauer gekannt haben und die beengte Innenstadt und nun plötzlich alles neu ist, großstädtisch, breite Boulevards usw. Heute gibt es kaum mehr Vergleichbares. Vielleicht noch den Hauptbahnhof oder die Seestadt? Wenn ich bei meinen wenigen Besuchen in Wien mal am Gürtel vorbeifahre, schlucke ich immer noch, wenn ich den Platz des alten Südbahnhofs sehe, ich habe mich noch immer nicht richtig gewöhnt daran, daß dort alles ganz anders aussieht...



MK

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Re: Pferdetramway
« Antwort #193 am: 16. September 2023, 12:57:21 »
Die Anfänge der Pferdetramway in Wien: Sommerwagen WT 41 Baujahr 1868 posiert für den Fotografen. WT 41 wurde 1884 ausgemustert. Die Technik des Fahrwerks war noch sehr an den Kutschenbau angelehnt: hölzerne Bremsklötze und relativ filigrane Speichenräder mit nur 8 Speichen (Quelle: Lichtbildstelle W.L.).

Wenn ich mir da die vier Staberln anschau, die das Dach tragen - was haben die gemacht, wenn Wind aufgekommen ist? Da ist doch alles davongeflogen?

Für mich schaut das so aus, als ob darüber eine ähnlich filigrane Rahmenkonstruktion wäre, auf der eine Plane bzw. Plache befestigt ist. Der Schwerpunkt vom ganzen Wagen, insbesondere mit Personal und Fahrgästen, ist weit genug unten, dass nicht alles umkippt.
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Re: Pferdetramway
« Antwort #194 am: 16. September 2023, 17:27:28 »
Für mich schaut das so aus, als ob darüber eine ähnlich filigrane Rahmenkonstruktion wäre, auf der eine Plane bzw. Plache befestigt ist. Der Schwerpunkt vom ganzen Wagen, insbesondere mit Personal und Fahrgästen, ist weit genug unten, dass nicht alles umkippt.

Ja eh, aber seit ich erfahren habe, wie stark die Windkräfte auch nur auf einen Sonnenschirm wirken, wundere ich mich halt. Nicht dass das Werkl umkippt (da werden vorher die Staberln brechen), aber dass das Dach eben nicht angehoben oder gebeutelt wird...
Harald A. Jahn, www.tramway.at