Autor Thema: Nachwehen U1-Ersatzverkehr  (Gelesen 55814 mal)

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Tramwaycafe

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Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« am: 31. März 2012, 09:20:58 »
Liebe Leute,

mit den Straßenbahnersatzlinien während der U1-Teileinstellung hat man im Wiener Süden statt des unselig uförmigen 67ers ja zwei ganz passable neue Verbindungen, zumindest von ihrer Grundidee her. Das hat Potential!

Wenn ich mich zurückerinnere, ist die Auflösung des Ringelspiels samt 1er und 2er neu ein Produkt, das unter anderem im (zeitlichen) Umfeld der Euro 2008 entstanden ist. Gerüchteküche: Was bleibt vom heurigen Ersatzverkehr? Auch vor dem Hintergrund der U1-Verlängerung… Spekulationen hier 'rein bitte, auch aprilige :)

95B

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #1 am: 31. März 2012, 09:45:53 »
Grundsätzlich bin ich der festen Überzeugung, dass nach dem Ende des U1-Ersatzverkehrs der ursprüngliche Netzzustand wiederhergestellt wird. Sprich: Einstellung von 66 und 68, Wiederinbetriebnahme 67). Lediglich Einzieher der Linie D und umgeleitete Züge der Linie 1 können künftig in Fahrtrichtung Favoriten ohne Fahrt durch die Südbahnschleife auskommen und die Gredlerschleife mag bei der einen oder anderen Fahrtbehinderung der Linie 2 eine Hilfe sein.

Einen Beibehalt der Linie 66 halte ich für wenig sinnvoll - die Linienführung über Matzleinsdorfer Platz ist einfach zu lang. Genauso sehe ich das für den 68er: Allein die notwendige Fahrt durch die Südbahnschleife macht eine ständige Führung dieser Linie zunichte, zudem ist für eine weitere Linie am Ostring kein Bedarf vorhanden.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #2 am: 31. März 2012, 10:09:56 »
Ich denke, direkte Nachwehen wird es keine geben, aber danach wird wohl die 71er/6er Rochade mit der Ringverlängerung kommen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

13er

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #3 am: 31. März 2012, 11:32:10 »
Noch das beste, das aus dem Ersatzverkehr resultieren könnte, ist, falls der Straßenbahnersatzverkehr gut funktioniert, dass die Straßenbahn ein gar nicht so schlechtes Verkehrsmittel ist. Da könnten sich ja doch einige Leute fragen: Wozu überhaupt eine U-Bahn, wenn's so auch geht?

Man wird aber wohl alles tun, damit dieser Eindruck erst gar nicht aufkommt ;) Das hat beim Doppelgleisbogen begonnen und wird wohl am Matz enden.
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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #4 am: 31. März 2012, 11:38:22 »
Noch das beste, das aus dem Ersatzverkehr resultieren könnte, ist, falls der Straßenbahnersatzverkehr gut funktioniert, dass die Straßenbahn ein gar nicht so schlechtes Verkehrsmittel ist. Da könnten sich ja doch einige Leute fragen: Wozu überhaupt eine U-Bahn, wenn's so auch geht?
Herr Winter hat in einem Interview zumindest verlautbaren lassen, dass die Straßenbahn weitaus leistungsfähiger als ein Bus sei. Allerdings dürften da intern dann die Ränkespiele der einzelnen Abteilungs-Kaiser angefacht werden, wer denn das wichtigste Verkehrsmittel sei...  ::) ::)
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

13er

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #5 am: 31. März 2012, 11:48:25 »
Herr Winter hat in einem Interview zumindest verlautbaren lassen, dass die Straßenbahn weitaus leistungsfähiger als ein Bus sei.
Dort, wo es gerade opportun ist, wirst du solche Aussagen immer wieder hören. Beim 13A ist dagegen der Bus das Maß aller Dinge ;)
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T1

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #6 am: 31. März 2012, 15:30:01 »
Dort, wo es gerade opportun ist, wirst du solche Aussagen immer wieder hören. Beim 13A ist dagegen der Bus das Maß aller Dinge ;)
Aus dem Standard, WL-Sprecher Dominik Gries: "Aber der 13A ist so stark frequentiert, dass die Fahrgastzahlen eine Straßenbahn rechtfertigen würden. Das ist eine legitime Forderung und Idee."

Sag niemals nie. ;)

13er

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #7 am: 31. März 2012, 15:44:00 »
Da musst du aber auch den Kontext drumherum lesen. Es ist einfach, so was (angesichts des durchaus sehr negativen Artikels) zu sagen, wenn man eh weiß, dass alle dagegen sind und sich auf Jahr(zehnt)e nix tun wird ;)

Bei kritischen Punkten müsste man aufstehen und Tacheles reden: Wenn uns die MA die Ampelphase nicht machen will, dann lass ich den Bogen trotzdem verlegen und geh dann zur Brauner oder zum Bürgermeister und reg mich dort auf. Da möcht ich sehen, wie lange die MA dann noch dagegen sein kann. Aber das hat selbstverständlich niemand getan, sondern im vorauseilenden Gehorsam gar nie so weit eskalieren lassen.

Das wäre doch eine sehr positive Nachwehe des U1-Ersatzverkehrs: Man hat einen Doppelgleisbogen für 1er-Umleitungen, die VRT, Sonderzüge usw.
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Ferry

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #8 am: 03. April 2012, 12:42:31 »
Grundsätzlich bin ich der festen Überzeugung, dass nach dem Ende des U1-Ersatzverkehrs der ursprüngliche Netzzustand wiederhergestellt wird. Sprich: Einstellung von 66 und 68, Wiederinbetriebnahme 67). Lediglich Einzieher der Linie D und umgeleitete Züge der Linie 1 können künftig in Fahrtrichtung Favoriten ohne Fahrt durch die Südbahnschleife auskommen und die Gredlerschleife mag bei der einen oder anderen Fahrtbehinderung der Linie 2 eine Hilfe sein.

Einen Beibehalt der Linie 66 halte ich für wenig sinnvoll - die Linienführung über Matzleinsdorfer Platz ist einfach zu lang. Genauso sehe ich das für den 68er: Allein die notwendige Fahrt durch die Südbahnschleife macht eine ständige Führung dieser Linie zunichte, zudem ist für eine weitere Linie am Ostring kein Bedarf vorhanden.
Ich sehe es genauso - linienmäßig wird der Zustand vor der U1-Einstellung hergestellt, aber die neu errichteten Gleisverbindungen werden bestehen bleiben.
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moszkva tér

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #9 am: 04. April 2012, 08:20:04 »
Außerdem sollte man nicht vergessen: Wenn der Oberlaaer Ast der Linie 67 direkt zur Innenstadt geführt werden würde, würde das Hauptargument für den U1-Bau wegfallen, am Reumannplatz nicht mehr umsteigen zu müssen.

Klingelfee

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #10 am: 04. April 2012, 08:37:23 »
Da musst du aber auch den Kontext drumherum lesen. Es ist einfach, so was (angesichts des durchaus sehr negativen Artikels) zu sagen, wenn man eh weiß, dass alle dagegen sind und sich auf Jahr(zehnt)e nix tun wird ;)

Bei kritischen Punkten müsste man aufstehen und Tacheles reden: Wenn uns die MA die Ampelphase nicht machen will, dann lass ich den Bogen trotzdem verlegen und geh dann zur Brauner oder zum Bürgermeister und reg mich dort auf. Da möcht ich sehen, wie lange die MA dann noch dagegen sein kann. Aber das hat selbstverständlich niemand getan, sondern im vorauseilenden Gehorsam gar nie so weit eskalieren lassen.

Das wäre doch eine sehr positive Nachwehe des U1-Ersatzverkehrs: Man hat einen Doppelgleisbogen für 1er-Umleitungen, die VRT, Sonderzüge usw.

Das kannst du vielleicht als Privatunternehmen machen, nicht jedoch als "verstädtliches Privatunternehmen". Ausserdem, von wo nimmst du das zusätzliche Geld für den 2. Gleisbogen her. Ich rede da von 300.000 - 400.000 Euro. Weiters gibt es ja dafür viele Bauverhandlungen, und wenn da das nicht bewilligt wird, gibt dann sicher jemanden, der dann die Bauarbeiten einstellen lasst, sobald die WL größer  aufreissen, als bewilligt. Und geheim halten kannst du das im Vorfeld auch nicht, da diese Arbeiten ausgeschrieben werden müssen. Und wer sagt denn, dass nur die MA33 dagegen war, vielleicht war auch der 4. Bezirk oder die Bundesstraßenverwaltung dagegen.

Du siehst, da spricht einiges dagegen.

Das sind aber bitte nur allgemeine Überlegungen und nicht meine, ich wäre sehr wohl für den 2. Gleisbogen.

Und der letzte temporäre Grund, der gegen den Gleisbogen spricht. Ich weis jetzt gar nicht, wie es dort ausschaut, aber könnte man in der jetzigen Bauphase überhaupt am Gürtel vor der Prinz Eugen Straße eine Doppelhaltestelle einrichten???
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #11 am: 04. April 2012, 09:21:50 »
Ausserdem, von wo nimmst du das zusätzliche Geld für den 2. Gleisbogen her. Ich rede da von 300.000 - 400.000 Euro.
Natürlich aus dem U-Bahn-Budget. Wenn dort 100 Millionen für die Sanierung ausgegeben werden, darf es auf 400.000 für notwendige Begleitmaßnahmen im Ersatzverkehr nicht ankommen.

Die WL hätten in dieser Sache einfach auf stur schalten müssen und behaupten, dass eine Führung des 68ers über die Südbahnschleife aus technischen/fahrplanmäßigen/sonstigen Gründen unmöglich ist (warum soll "unmöglich" nur für Rasengleise gelten?) und der Ersatzverkehr bei Verweigerung dieses Gleisbogens mit Bussen durchzuführen ist. Dann hätte man den Verantwortlichen kurz vorgerechnet, dass ein Busersatzverkehr dieser Größenordnung zum Scheitern verurteilt ist... und - jede Wette - der Gleisbogen wäre in null komma nichts genehmigt worden. Aber so wird man wohl bei K gesagt haben: "Ah so, do kennts Schwierichkeitn gebm? Najo, oiso daun streich ma den Bogn ausse, mir brauchn eam jo eh ned unbedingt - naa, naa, des warat quasi eeh nur Luxus gwesn... es geht scho so aa, mir woin jo ned auecken, ned woahr..." 8)
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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #12 am: 04. April 2012, 09:26:59 »
Aber so wird man wohl bei K gesagt haben: "Ah so, do kennts Schwierichkeitn gebm? Najo, oiso daun streich ma den Bogn ausse, mir brauchn eam jo eh ned unbedingt - naa, naa, des warat quasi eeh nur Luxus gwesn... es geht scho so aa, mir woin jo ned auecken, ned woahr..." 8)
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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #13 am: 04. April 2012, 11:21:55 »
Und wer sagt denn, dass nur die MA33 dagegen war, vielleicht war auch der 4. Bezirk oder die Bundesstraßenverwaltung dagegen.

Der 4. Bezirk war nicht dagegen, der Gürtel ist eine Landesstraße (Hauptstraße B) und Landesstraßenverwaltung und MA33 gehören zum Ressort Verkehr & Stadtentwicklung.
Leider haben weder Vassilakou (und schon gar nicht Schicker) noch irgendwelche anderen Stadträte ihr Ressort auch nur im Geringsten im Griff. Diese Stadt wird von Beamten nach dem Motto "alles wie immer und nur ja nie einen Autofahrer ärgern" verwaltet.

hema

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Re: Nachwehen U1-Ersatzverkehr
« Antwort #14 am: 04. April 2012, 12:03:00 »
Ausserdem, von wo nimmst du das zusätzliche Geld für den 2. Gleisbogen her. Ich rede da von 300.000 - 400.000 Euro.
Natürlich aus dem U-Bahn-Budget. Wenn dort 100 Millionen für die Sanierung ausgegeben werden, darf es auf 400.000 für notwendige Begleitmaßnahmen im Ersatzverkehr nicht ankommen.
Man hätte bloß drei Monate lang auf die diversen Gefälligkeitsinserate in Heute, Österreich, Krone, Bezirksblättern, Parteizeitungen usw. verzichten müssen und hätte den Bogen locker drum bauen können, vermutlich sogar mit vergoldeten Schienen (und noch den einen oder anderen Bogen mehr)!


Zitat
Die WL hätten in dieser Sache einfach auf stur schalten müssen und behaupten, dass eine Führung des 68ers über die Südbahnschleife aus technischen/fahrplanmäßigen/sonstigen Gründen unmöglich ist (warum soll "unmöglich" nur für Rasengleise gelten?) und der Ersatzverkehr bei Verweigerung dieses Gleisbogens mit Bussen durchzuführen ist.
Die Straßenbahn ist ein Eisenbahnunternehmen und für solche ist die Errichtung ihnen nötiger Baulichkeiten gar nicht soooo schwierig (höchstens die Aufstellung der Finanzmittel  ;) ). Die diversen Gebietskörperschaften können da zwar motzen, aber sich auch umgehend brausen geh'n, wenn die Eisenbahn hart bleibt.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!