Autor Thema: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus  (Gelesen 97887 mal)

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Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #195 am: 25. März 2022, 15:43:39 »
Das Problem mit den 160m-Bahnsteigen ist, dass halt mEn fast alle Bahnsteige im Umland, wo nur S-Bahnen halten nicht länger als 160 Meter sind. Natürlich könnte man zumindest die Bahnsteige Mödling-Meidling ausbauen, dann könnte man zumindest zwischen Mödling und Floridsdorf dreiteilig fahren, aber alle Außenäste bis zumindest Gänserndorf, Wolkersdorf und Stockerau auszubauen wäre wohl sehr aufwändig und von der Kapazität her nicht notwendig.
Dass man alle 5' bis Liesing und nur alle 10' bis Mödling fahren will scheint mir absurd...ein 7,5'-Takt bis Mödling schiene mir da sinnvoller. Dürfte wohl eher ein politisches Statement als eine Notwendigkeit sein ausgerechnet alle 5' bis Liesing fahren zu wollen. Schade.
Durch die Aufteilung der Endpunkte spart man sich wahrscheinlich einen Ausbau der Wendeanlage in Mödling. Mit S-Bahnen alle 10 min kommt man bis Mödling auch aus, falls nicht kann man die Wendeanlage immer noch verbessern. Die Umstellung der S-Bahn auf längere Fahrzeuge wird sich wohl noch lange ziehen und vielleicht nie vollständig vollzogen werden. Ich sehe aber keinen Grund hier auf Druck alles sofort zu verlängern, ganz im Gegensatz zu den Südbahn-REX/IRX.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #196 am: 26. März 2022, 18:54:57 »
Guten Abend, hab mir mal die letzten Seiten durchgelesen und wollte mal das anmerken:

1. Der Fernverkehr ist derzeit noch wenig stark ausgeprägt zwischen Wien und Breclav. Aber, es wird in Zukunft noch Fernverkehr nach Bratislava geben, wenn denn mal endlich elektrifiziert ist und dann will man perspektivisch zwischen Prag und Brünn sowie zwischen Prag und Ustí bzw. Dresden eine Hochgeschwindigkeitsstrecke bauen, sodass Reisezeiten zwischen Wien und Berlin von etwas mehr als 4 Stunden möglich werden. Das ist alles Zukunftsmusik, der Baustart könnte aber noch in diesem Jahrzehnt erfolgen. Das wird freilich noch einiges bedeuten, eben dass die Nordbahn erheblich an Bedeutung gewinnt, da hier eine ziemlich attraktive Fahrzeit zwischen den 2 größten deutschsprachigen Städten ermöglicht wird. Das heißt, neben dem neu hinzukommenden Fernverkehr Wien - Bratislava, wird es definitiv auch mehr Fernverkehr nach Tschechien und weiter nach Berlin geben.

Gleichzeitig wird auch die Nordbahn ausgebaut. Das heißt, die Trassen werden in Zukunft knapp.
2. Regiojet hält schon seit einiger Zeit nicht mehr in Simmering. Anscheinend hat sich die Idee, ab Simmering einen Flughafenshuttle anzubieten, doch nicht gelohnt und das war der einzige Grund für Regiojet, dort zu halten.

3. Ein Ausbau des Angebots entlang der Laaer Ostbahn kann höchstens als Zusatz, aber nicht als Ersatz angesehen werden. Bei der zu erwarteten hohen Frequenz entlang der Strecke wüsste ich nicht, ob da noch zusätzliche S-Bahnen sich ausgehen. Gleichzeitig sollte es eigentlich ein besseres Angebot für Haidestraße und Praterkai geben. Eventuell sollte man über einen dreigleisigen Ausbau dort nachdenken.

4. Die bestellten Doppelstocktriebzüge können besser beschleunigen als lokbespannte Züge und brauchen auch tendenziell weniger Zeit am Bahnsteig. Sie können 160 fahren, teils bis zu 200 km/h. Das bedeutet durchaus Beschleunigungen. Das gibt wiederum mehr Trassen frei - auch bei Zügen, die überall halten in den Außenästen. Man kann sich ja den VDV anschauen, da werden entsprechende Fahrzeitersparnisse bereits sichtbar.

5. Irgendwo hab ich was von Planungen gelesen, neue Verbindungen ab Wien Mitte anzubieten. Die Services, die der CAT bietet, können auch auf andere Art und Weise, sofern ein größerer Bedarf besteht, erfüllt werden. Dafür braucht es keinen halbstündlich verkehrenden elitären Zug, dessen Komfortaufwertung ehrlich gesagt im Vergleich zu einem klassischen Dosto begrenzt ist. Dafür kann man auch eine erste Klasse einführen für die paar, die das wirklich brauchen. Und ich denke, dass sich das auf der einen Linie durchaus rechnen kann.

6. Ich bin eigentlich über die Ausstattung und die Bestuhlung gespannt. Gerade die 200 km/h Variante wird ja ziemlich weit kommen, da man damit zum Beispiel ziemlich sicher den CJX5 ausstatten wird. Der VDV hat für längerfristige Zeiträume so interessante Dinge vorgesehen wie eine Flügelung der CJX5 in Pöchlarn mit Führung eines Zugteils nach Scheibbs. Das ist mit Vorsicht zu genießen, aber nachdem man ja auch einen CJX bis Mürzzuschlag mit potenzieller Verlängerung nach Bruck/Mur andenkt, was nicht völlig unrealistisch ist, gäbe es gute Gründe für eine Bestuhlung, die für solche Strecken auch geeignet ist.

Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #197 am: 26. März 2022, 20:56:55 »
Ich verstehe nicht ganz, was du unter Punkt 4 fantasierst. Höhere (Durchschnitts-)Geschwindigkeiten bei schnellen Verkehren unter Beibehaltung derselben langsamen Verkehre bedeuten weniger Trassen, nicht mehr und schaffen möglicherweise Überholzwänge.

Ich weiß auch allgemein nicht, welche Fahrzeitersparnisse du meinst. Im auf der Website des BMK abrufbaren VDV Ostregion sind die IRX 5 Trassen noch mit 4744-Fahrzeiten eingetragen. Auch die Fahrzeiten der REX-Züge sind dort noch die gleichen wie heute. Falls du da ein neueres Dokument hast, würde ich dich bitten, dieses zu verlinken.

Auf der Nordbahn sehe ich aktuell keine Trassenknappheit. Im FV sind halbstündliche Züge Wien Hbf-Břeclav möglich, aber nicht ansatzweise realisiert (von 6:10 ab Wien bis 22:10 sind das 31 Trassen, aber nur 17 Züge fahren tatsächlich). Gleichzeitig gibt es zur HVZ zwischen Gänserndorf und Süßenbrunn Löcher >10 min. Wann die Schnellfahrstrecken in Tschechien gebaut werden, weiß außerdem keiner.

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #198 am: 27. März 2022, 08:58:20 »
Ich sehe auch jenseits von Gänserndorf keine Trassenknappheit, aber zwischen Wien Hauptbahnhof und der Erzherzog-Karl-Straße werden definitiv wesentlich mehr Züge fahren als jetzt:

Doppeltes Intervall der S80 - +2 Züge
Fernverkehr Wien - Bratislava - +1 Zug

Beim VRT kann man davon ausgehen, dass es auf die eine oder andere Weise mindestens einen weiteren Fernzug pro Stunde gibt. Immerhin ist dort ein Sprinter und ein "langsamer" Takt mit mehr Halten vorgesehen zwischen Berlin und Wien und Wien - Polen ist ja auch noch drin.

Es ist durchaus möglich, dass dieser Abschnitt dann eben bis zu 10 statt bislang bis zu 5 Züge pro Stunde kriegt - zum1indest, wenn man die Pläne des VDV und genannte mögliche Fernverkehrsausweitungen in Betracht zieht.

Mich überrascht gleichwohl, dass es abseits der Nordbahn (7 Minuten Fahrzeitersparnis) und der Marchfelder Ostbahn (6 Minuten Ersparnis) keine kürzeren Fahrzeiten im VDV gibt. Gleichzeitig ist das halt eben auch nur ein Entwurf, der ja schon jetzt nicht akkurat ist.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass gerade am CJX5 es sehr wohl zu Fahrzeitverkürzungen kommen wird. Hier wird eine längere Strecke nonstop zurückgelegt und der Unterschied zwischen 160 km/h und 200 km/h kann sich da sicher bemerkbar machen.
 
Durch solche Beschleunigungen erhält man jedenfalls mehr Flexibilität in den Trassen,

M-wagen

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #199 am: 27. März 2022, 12:46:13 »
Die Strecke Simmering - Erzherzog Karl Straße ist derzeit schon stark mit Güterverkehrszügen zum und vom Zentralverschiebebahnhof belegt.

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #200 am: 27. März 2022, 15:18:23 »
Durch höhere Geschwindigkeiten bekommt man nicht mehr Trassen, sondern weniger, da der Unterschied zwischen Güterzügen und HGV enorm ist, je höher der Unterschied ist, desto weniger Trassen hat man zur Verfügung!

J-C

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #201 am: 28. März 2022, 10:56:05 »
Nicht ganz. Ein Regionalzug kann durch Beschleunigung näher an eine Fernverkehrstrasse herangezogen werden, sodass dann zeitlich mehr Kapazität bleibt für andere Verkehre.

Besonders zwischen Wien Hbf und Wien Stadlau könnten damit die Unterschiede in der Durchschnittsgeschwindigkeit etwas verkleinert werden.


highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #202 am: 28. März 2022, 11:49:37 »
Nicht ganz. Ein Regionalzug kann durch Beschleunigung näher an eine Fernverkehrstrasse herangezogen werden, sodass dann zeitlich mehr Kapazität bleibt für andere Verkehre.

Besonders zwischen Wien Hbf und Wien Stadlau könnten damit die Unterschiede in der Durchschnittsgeschwindigkeit etwas verkleinert werden.

Mit dem ersten Satz *kannst* Du recht haben, das kommt ganz auf den jeweiligen Fahrplan an.

Zwischen Wien Hbf und Wien Stadlau ist da aber wohl nicht viel zu holen, die Fahrzeitunterschiede sind nicht ausgeprägt und kommen von den Halten in Simmering und der Haidestraße. Am ehesten - und das wird bald passieren - kann man sich da vom Wegfall der Dieseltraktion etwas erhoffen, weil E-Fahrzeuge doch deutlich beschleunigungsstärker sind. Die absolute Vmax spielt in diesem Abschnitt aber keine Rolle, die ist so und so nicht hoch.


Man könnte auch mit vier Gleisen ab Atzgersdorf Bahnhof die 12 S-Bahnen + 6 REX + 2 IRX anbieten, man hätte dann aber einen REX/IRX-Halt in Hetzendorf oder man fährt durch und spart sich die Haltezeit nur halb, weil man sonst auf die S-Bahn auffährt bevor sie auf die Nebengleise abzweigt. Für den Halt Tullnertalgasse/Benyastraße müsste man die vier Gleise aber dorthin vorziehen. Aber im Grunde sind wir uns hier eh einig: Es ist eine Variante, die man zur schnelleren Realisierung hätte wählen können, aber wofür man keine 15 Jahre brauchen sollte. Dann kann man so wie es gemacht wird gleich komplett viergleisig bauen.

Eine winzige (unwichtige) Anmerkung: Ich glaube, da hast Du Unrecht, für die IRX wäre kein Platz mehr.

Würde der viergleisige Abschnitt erst bei Atzgersdorf beginnen, würde das Taktmuster ab Meidling so aussehen:
Minute 0 S-Bahn
Minute 5 REX
Minute 7,5 S-Bahn
Minute 12,5 REX
Minute 15 S-Bahn [...]

Ein IRX müsste Meidling dann zB zur Minute 2,5 verlassen. Würde er in Hetzendorf halten, würde er zwar der S-Bahn nicht auffahren, dafür aber der REX nach ihm dann auf den IRX.

Keine Frage, 4 Gleise durchgehend Meidling - Mödling gibt mehr Flexibilität, aber zu sehr hohen Kosten. Ich halte allerdings ohnehin wenig davon, auf der Südbahn zukünftig noch (fast-)nonstop-Züge zu führen.

Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #203 am: 28. März 2022, 14:32:06 »
Kein Dieselfahrzeug hält in Haidestraße/Praterkai. Die Halte sind exklusiv bei der S80. Was auf der Strecke Simmmering - Erzherzog-Karl-Straße der Kapazität hilft, ist die niedrige vmax von ca. 100 km/h.

Nicht ganz. Ein Regionalzug kann durch Beschleunigung näher an eine Fernverkehrstrasse herangezogen werden, sodass dann zeitlich mehr Kapazität bleibt für andere Verkehre.

Besonders zwischen Wien Hbf und Wien Stadlau könnten damit die Unterschiede in der Durchschnittsgeschwindigkeit etwas verkleinert werden.

Bitte gib dafür ein konkretes Beispiel, ich hab mir noch nie einen Fahrplan angeschaut und gedacht: "Dieser mittelschnelle Verkehr müsste nur etwas schneller sein, dann funktioniert der langsame besser".

Man könnte auch mit vier Gleisen ab Atzgersdorf Bahnhof die 12 S-Bahnen + 6 REX + 2 IRX anbieten, man hätte dann aber einen REX/IRX-Halt in Hetzendorf oder man fährt durch und spart sich die Haltezeit nur halb, weil man sonst auf die S-Bahn auffährt bevor sie auf die Nebengleise abzweigt. Für den Halt Tullnertalgasse/Benyastraße müsste man die vier Gleise aber dorthin vorziehen. Aber im Grunde sind wir uns hier eh einig: Es ist eine Variante, die man zur schnelleren Realisierung hätte wählen können, aber wofür man keine 15 Jahre brauchen sollte. Dann kann man so wie es gemacht wird gleich komplett viergleisig bauen.

Eine winzige (unwichtige) Anmerkung: Ich glaube, da hast Du Unrecht, für die IRX wäre kein Platz mehr.

Würde der viergleisige Abschnitt erst bei Atzgersdorf beginnen, würde das Taktmuster ab Meidling so aussehen:
Minute 0 S-Bahn
Minute 5 REX
Minute 7,5 S-Bahn
Minute 12,5 REX
Minute 15 S-Bahn [...]

Ein IRX müsste Meidling dann zB zur Minute 2,5 verlassen. Würde er in Hetzendorf halten, würde er zwar der S-Bahn nicht auffahren, dafür aber der REX nach ihm dann auf den IRX.

Keine Frage, 4 Gleise durchgehend Meidling - Mödling gibt mehr Flexibilität, aber zu sehr hohen Kosten. Ich halte allerdings ohnehin wenig davon, auf der Südbahn zukünftig noch (fast-)nonstop-Züge zu führen.
Wenn der REX auch in Hetzendorf hält, ist das alles kein Problem, die Blockabstände auf der Südbahn sind klein genug. Man würde hier Hetzendorf zu einem Teil der Stammstrecke machen, um sich Ausbaukosten zu sparen. Wahrscheinlich würden 8 REX aber reichen, ich gebe dir Recht, dass ein Zug, der nur in Baden hält, nicht zwingend notwendig ist.

haidi

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #204 am: 28. März 2022, 14:39:39 »
Bitte gib dafür ein konkretes Beispiel, ich hab mir noch nie einen Fahrplan angeschaut und gedacht: "Dieser mittelschnelle Verkehr müsste nur etwas schneller sein, dann funktioniert der langsame besser".
Ich hab mir das auch gedacht, aber wenn man von einem gemeinsamen Startpunkt der drei Zugsarten ausgeht, dann wird der Güterzug mit seiner Höchstgeschwindigkeit fahren und wenn der mittelschnelle Zug schneller unterwegs ist, wird nur das Loch vor dem Güterzug größer

Wenn der Zug aber irgendwo in der Strecke einfädelt, dann kann er früher dran sein und das Loch hinter ihm zum nächsten schnellen Zug ist am Anfang größer.
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highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #205 am: 28. März 2022, 14:58:17 »

Wenn der REX auch in Hetzendorf hält, ist das alles kein Problem, die Blockabstände auf der Südbahn sind klein genug. Man würde hier Hetzendorf zu einem Teil der Stammstrecke machen, um sich Ausbaukosten zu sparen.

Das wäre aber auch nicht sinnvoll; nach dem Muster bräuchte man gar nicht ausbauen, sondern alle Züge überall halten lassen und hätte dann bis Wr. Neustadt 24 Züge die Stunde. ;)

(Ich weiß eh, darauf wolltest Du im Endeffekt nicht hinaus).

Bitte gib dafür ein konkretes Beispiel, ich hab mir noch nie einen Fahrplan angeschaut und gedacht: "Dieser mittelschnelle Verkehr müsste nur etwas schneller sein, dann funktioniert der langsame besser".
Ich hab mir das auch gedacht, aber wenn man von einem gemeinsamen Startpunkt der drei Zugsarten ausgeht, dann wird der Güterzug mit seiner Höchstgeschwindigkeit fahren und wenn der mittelschnelle Zug schneller unterwegs ist, wird nur das Loch vor dem Güterzug größer

Wenn der Zug aber irgendwo in der Strecke einfädelt, dann kann er früher dran sein und das Loch hinter ihm zum nächsten schnellen Zug ist am Anfang größer.

Das kann schon punktuell so sein. Wenn der CJX5 statt 34 Minuten von Wien West wie früher die WESTbahn (als sie noch in Tullnerfeld hielt) nur 30 Minuten bräuchte und daher 4 Minuten später abfahren würde, wäre er auch später in Tfd und davor fahrende Güterzüge hätten mehr "Platz", Tfd zu erreichen und sich aus dem Weg zu räumen. Vorausgesetzt, man kann den Güterzug in Tullnerfeld auch wohin räumen.

Könnte aber auch umgekehrt sein: Eventuell bringt man derzeit (weiß ich nicht)[1] einen Güterzug zwischen CJX und rjx im Abschnitt Weichenhalle - Tullnerfeld durch, was dann nicht mehr ginge.

In jedem Fall dürfte die Kapazitätssteigerung aber überschaubar sein.

Die zwei Dinge, die feststehen: 1. Wenn alle Züge gleich schnell fahren, hat man die höchste Kapazität. 2. Wenn das nicht geht - und es geht auf Hochleistungsstrecken im Mischverkehr halt nicht, ist "bündeln" wohl die zweitbeste Lösung.

[1] Ich habe den Verdacht, dass man manchmal versucht, da noch eine "Kiste" durchzubringen, was damit endet, dass der rjx vor Tullnerfeld aufläuft.

Kein Dieselfahrzeug hält in Haidestraße/Praterkai. Die Halte sind exklusiv bei der S80. Was auf der Strecke Simmmering - Erzherzog-Karl-Straße der Kapazität hilft, ist die niedrige vmax von ca. 100 km/h.

Danke! Ich sollte nicht immer alles aus dem Gedächtnis schreiben.

(Es ist zwar tatsächlich so, dass die 5047er mehr Fahrzeit spendiert bekommen, als andere Züge, aber auf die Kapazität wirkt sich das nicht aus). Dass die Dieselzüge zwischen Hbf und Simmering auch eine Minute länger brauchen als die S80, wirkt sich sicherlich auch nicht aus.

haidi

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #206 am: 28. März 2022, 16:11:40 »
Um die Güterzüge aus dem Weg zu räumen hat man früher (und machts vielleicht heute noch) in der Nacht (personenverkehrlosen Zeit) die Güterzüge uber Kirchdorf/Krems bzw. Kleinraming im Einbahnverkehr geführt und somit auf den zwei eingleisigen Strecken hohe Kapazitäten erreicht.
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Schienenbremse

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #207 am: 29. März 2022, 16:09:54 »
Da die Diskussion in Untergriffigkeiten ausartete, mussten die letzten paar Postings entfernt werden. Reißt euch zusammen, ihr seid hier nicht im EBFÖ!

Schienenchaos

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #208 am: 07. April 2022, 17:14:09 »
Heute wurde das Design der neuen Stadler KISS präsentiert!
Grafik: Stadler

Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #209 am: 07. April 2022, 23:52:50 »
Presseaussendung dazu: https://presse-oebb.at/News_Detail.aspx?id=154429&menueid=27022

Interessant ist folgende Aufstellung:
Zitat
    Maximalgeschwindigkeit: 160 km/h
    Zuglänge: 160 m (sechsteilige Garnitur) bzw. 105 m (vierteilige Garnitur)
    Sitzplatzkapazität: rund 610 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 380 (vierteilige Garnitur)
    Stehplatzkapazität: rund 790 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 520 (vierteilige Garnitur)
    Maximale Kapazität: rund 1400 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 900 (vierteilige Garnitur)
    Fahrradstellplätze: bis zu 66 (sechsteilige Garnitur) bzw. bis zu 42 (vierteilige Garnitur)
    Einstiegtüren pro Seite: 12 (sechsteilige Garnitur) bzw. 8 (vierteilige Garnitur)
    4 WCs (sechsteilige Garnitur) bzw. 2 WCs (vierteilige Garnitur), jeweils eines davon barrierefrei und mit Wickeltisch ausgestattet
    2 Rollstuhlplätze im Mittelwagen mit elektrisch höhenverstellbaren Seitenwandtischen

5-teilige DoSto Garnituren heute haben 114*4+94=550 Sitzplätze. Ich hätte mir eine deutlichere Steigerung erwartet, es dürfte aber einiges an Platz für Fahrräder verwendet werden.