Autor Thema: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus  (Gelesen 97036 mal)

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38ger

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #210 am: 08. April 2022, 22:25:54 »
Presseaussendung dazu: https://presse-oebb.at/News_Detail.aspx?id=154429&menueid=27022

Interessant ist folgende Aufstellung:
Zitat
    Maximalgeschwindigkeit: 160 km/h
    Zuglänge: 160 m (sechsteilige Garnitur) bzw. 105 m (vierteilige Garnitur)
    Sitzplatzkapazität: rund 610 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 380 (vierteilige Garnitur)
    Stehplatzkapazität: rund 790 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 520 (vierteilige Garnitur)
    Maximale Kapazität: rund 1400 (sechsteilige Garnitur) bzw. rund 900 (vierteilige Garnitur)
    Fahrradstellplätze: bis zu 66 (sechsteilige Garnitur) bzw. bis zu 42 (vierteilige Garnitur)
    Einstiegtüren pro Seite: 12 (sechsteilige Garnitur) bzw. 8 (vierteilige Garnitur)
    4 WCs (sechsteilige Garnitur) bzw. 2 WCs (vierteilige Garnitur), jeweils eines davon barrierefrei und mit Wickeltisch ausgestattet
    2 Rollstuhlplätze im Mittelwagen mit elektrisch höhenverstellbaren Seitenwandtischen

5-teilige DoSto Garnituren heute haben 114*4+94=550 Sitzplätze. Ich hätte mir eine deutlichere Steigerung erwartet, es dürfte aber einiges an Platz für Fahrräder verwendet werden.

Die REX auf Stammstrecke und Südbahn werden dann ja als Doppelgarnituren mit acht Wägen fahren!
Und da es sich um Triebwägen handelt muss die Antriebstechnik, die derzeit ja außerhalb der fünf Dostos in der Lok untergebracht ist, dann ja auch innerhalb der vier bzw. sechs Dostos untergebracht werden. Eben weil das so viel Platz frisst hat man sich beim Siemens Desiro HC ja auch gleich für einstöckige Endwägen entschieden, wo man die Antriebstechnik dann unter dem Boden und oberhalb des Fahrgastbereiches unterbringen kann.

Tunafish

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #211 am: 08. April 2022, 23:10:53 »
Eben weil das so viel Platz frisst hat man sich beim Siemens Desiro HC ja auch gleich für einstöckige Endwägen entschieden, wo man die Antriebstechnik dann unter dem Boden und oberhalb des Fahrgastbereiches unterbringen kann.

Nachdem solche Konstruktionen (Desiro HC/Coradia Stream HC) jetzt aber erst mit der Notwendigkeit eines barrierefreien Einstiegs von 76 cm-Bahnsteigen aufgekommen sind, wird wohl eher das den eigentlichen Ausschlag für solche Einsto-Dostos gegeben haben.

71er

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #212 am: 09. April 2022, 10:50:50 »
Nur 2 WCs im 4-Teiler?! Das kann ja lustig werden, wenn eines davon ausfällt. Immerhin scheinen die Mehrzweckräume gut verteilt zu sein und der Rollstuhlbereich dürfte in der Mitte des Zuges angeordnet sein.

38ger

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #213 am: 09. April 2022, 15:31:27 »
Nur 2 WCs im 4-Teiler?! Das kann ja lustig werden, wenn eines davon ausfällt. Immerhin scheinen die Mehrzweckräume gut verteilt zu sein und der Rollstuhlbereich dürfte in der Mitte des Zuges angeordnet sein.

Selbiges hab ich mir auch schon gedacht, allerdings haben die Talente bei einer Länge von 70m auch nur eine Toilette, das Verhältnis von Toilette/Personen dürfte also ähnlich sein.
Wäre aber sicher kein Fehler es wie beim Desiro ML zu lösen und je ein kleines nicht barrierefreies WCan das barrierefreie anzuschließen.

highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #214 am: 09. April 2022, 17:00:49 »
Nur 2 WCs im 4-Teiler?! Das kann ja lustig werden, wenn eines davon ausfällt. Immerhin scheinen die Mehrzweckräume gut verteilt zu sein und der Rollstuhlbereich dürfte in der Mitte des Zuges angeordnet sein.

Selbiges hab ich mir auch schon gedacht, allerdings haben die Talente bei einer Länge von 70m auch nur eine Toilette, das Verhältnis von Toilette/Personen dürfte also ähnlich sein.
Wäre aber sicher kein Fehler es wie beim Desiro ML zu lösen und je ein kleines nicht barrierefreies WCan das barrierefreie anzuschließen.

Die Westbahn-KISS zeigen durchaus gut vor, wie man platzsparend WCs unterbringt. Ein barrierefreies und zwei normale wären angemessen.

ds-1991

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #215 am: 02. Juni 2023, 10:43:26 »

juergenvith

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #216 am: 02. Juni 2023, 11:55:13 »
Darin sind auch 14 200-km/h-Fernverkehrszüge im Railjet-Design enthalten. Diese waren kurz auf dem ÖBB-Twitter zu sehen, bevor das Bild wieder gelöscht wurde.
https://www.railvolution.net/news/third-generation-of-railjet

Zusammen mit dem ersten Abruf haben die ÖBB nun folgende Fahrzeugmengen fest bestellt:
21 Stück 4teilig (1. Abruf 2022) Cityjet
20 Stück 6teilig (1. Abruf 2022) Cityjet
21 Stück 4teilig (2. Abruf 2023) Cityjet
14 Stück 6teilig (3. Abruf 2023) Railjet

highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #217 am: 02. Juni 2023, 13:30:03 »
Darin sind auch 14 200-km/h-Fernverkehrszüge im Railjet-Design enthalten. Diese waren kurz auf dem ÖBB-Twitter zu sehen, bevor das Bild wieder gelöscht wurde.
https://www.railvolution.net/news/third-generation-of-railjet

Eine ausgesprochen gute Entscheidung; die klassischen RJ passen für den langsamen FV auf der Westbahn einfach nicht (mMn werden sie das auf der Südbahn ebenfalls nicht tun, aber da man für die Eröffnung des KAB neue Fahrzeuge braucht, DoStos aber bis zur Eröffnung des SBT dort nicht fahren können, bleibt eh nichts anderes als die RJ2; aber ich bin überzeugt, dass man sie dort noch verfluchen wird).

Schienenchaos

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #218 am: 02. Juni 2023, 13:45:34 »
Allzu viele RJ2 wird es ohnehin nicht geben, weil man (angeblich) wegen der enorm gestiegenen Kosten von der Einlösung weiterer Optionen seitens ÖBB-PV Abstand nehmen will.

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #219 am: 02. Juni 2023, 14:39:48 »
Allzu viele RJ2 wird es ohnehin nicht geben, weil man (angeblich) wegen der enorm gestiegenen Kosten von der Einlösung weiterer Optionen seitens ÖBB-PV Abstand nehmen will.

Ja. man scheint nur die zu beschaffen, die man für den RJ Verkehr auf Süd und Tauern unbedingt braucht, wobei natürlich durch die FV-KISS noch einige RJ1 frei werden. Ich finde das überhaupt eine gute Entscheidung. Das RJ-Konzept hat sich etwas überlebt. Will man weiterhin Wendezüge (Triebzüge mit Vmax 230+ sind leider auch nicht ganz billig), wäre zukünftig der ICE-L - wenn er sich in Deutschland bewährt - eine bessere Wahl, allein schon weil Talgos deutlich leichter sind.

MK

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #220 am: 02. Juni 2023, 21:37:09 »
Es wäre vor allem wichtig, dass man Züge beschafft, die 250 km/h fahren können (oder zumindest 249 km/h, damit die Züge in TSI-Hochgeschwindigkeitsklasse 2 bleiben). Die Westbahn auf 250 km/h auszubauen und dann maximal 230 km/h schnelle Züge zu beschaffen, war ein Schildbürgerstreich.
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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #221 am: 02. Juni 2023, 22:18:36 »
Es wäre vor allem wichtig, dass man Züge beschafft, die 250 km/h fahren können (oder zumindest 249 km/h, damit die Züge in TSI-Hochgeschwindigkeitsklasse 2 bleiben). Die Westbahn auf 250 km/h auszubauen und dann maximal 230 km/h schnelle Züge zu beschaffen, war ein Schildbürgerstreich.

Nicht wirklich, der Unterschied in der Fahrzeit wäre beim aktuellen Streckenprofil minimal. Und der Fahrplan ist auf einen Takt ausgelegt, was jedenfalls ich für eine sehr gute Entscheidung halte. Daher würden die 250 auch nichts bringen. Anders wäre es wohl, wenn die Geschwindigkeitseinbrüche in St Pölten und Amstetten entfielen (was realistisch nur durch - im Fall von St Pölten: weitere - Umfahrungen ginge, was ich für die ferne Zukunft nicht für ausgeschlossen halte. Davor gibt es aber noch deutlich viel wichtigeres. Und selbst wenn, wäre der größere Fahrzeitunterschied durch die Umfahrungen bedingt, nicht durch die höhere Vmax).

Man darf bei dem Thema auch nicht vergessen, dass Triebzüge mit Vmax 249+ nicht gerade billig sind. Für minimale Vorteile zahlen sie sich nicht aus.

Kurzzug

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #222 am: 02. Juni 2023, 23:24:49 »
Es wäre vor allem wichtig, dass man Züge beschafft, die 250 km/h fahren können (oder zumindest 249 km/h, damit die Züge in TSI-Hochgeschwindigkeitsklasse 2 bleiben). Die Westbahn auf 250 km/h auszubauen und dann maximal 230 km/h schnelle Züge zu beschaffen, war ein Schildbürgerstreich.

Nicht wirklich, der Unterschied in der Fahrzeit wäre beim aktuellen Streckenprofil minimal. Und der Fahrplan ist auf einen Takt ausgelegt, was jedenfalls ich für eine sehr gute Entscheidung halte. Daher würden die 250 auch nichts bringen. Anders wäre es wohl, wenn die Geschwindigkeitseinbrüche in St Pölten und Amstetten entfielen (was realistisch nur durch - im Fall von St Pölten: weitere - Umfahrungen ginge, was ich für die ferne Zukunft nicht für ausgeschlossen halte. Davor gibt es aber noch deutlich viel wichtigeres. Und selbst wenn, wäre der größere Fahrzeitunterschied durch die Umfahrungen bedingt, nicht durch die höhere Vmax).

Man darf bei dem Thema auch nicht vergessen, dass Triebzüge mit Vmax 249+ nicht gerade billig sind. Für minimale Vorteile zahlen sie sich nicht aus.

Für so eine Neuanschaffung müsste auf jeden Fall Knoten Wien - Knoten Linz in einer Stunde möglich sein, sonst zahlt sichs nicht aus. Man muss halt schauen was in Zukunft so auf den Markt kommt, die RJ1 halten ja noch mindestens ein Jahrzehnt. Langfristig wäre es natürlich schlau, Züge zu beschaffen, die die Höchstgeschwindigkeit ausfahren können, zumal sich die Länge an 250 km/h Abschnitten mit Eröffnung der Koralmbahn stark erhöht.

Darin sind auch 14 200-km/h-Fernverkehrszüge im Railjet-Design enthalten. Diese waren kurz auf dem ÖBB-Twitter zu sehen, bevor das Bild wieder gelöscht wurde.
https://www.railvolution.net/news/third-generation-of-railjet

Eine ausgesprochen gute Entscheidung; die klassischen RJ passen für den langsamen FV auf der Westbahn einfach nicht (mMn werden sie das auf der Südbahn ebenfalls nicht tun, aber da man für die Eröffnung des KAB neue Fahrzeuge braucht, DoStos aber bis zur Eröffnung des SBT dort nicht fahren können, bleibt eh nichts anderes als die RJ2; aber ich bin überzeugt, dass man sie dort noch verfluchen wird).

Die RJ1 werden eh bald nicht mehr in Amstetten und St. Valentin halten (siehe Ausschreibung für den Westbahn-FV ab Dezember), ich glaube, die Beschaffung ist für die langsamen Südbahnverkehre mit Halt in St. Paul und Deutschlandsberg.

highspeedtrain

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #223 am: 02. Juni 2023, 23:46:09 »
@Kurzzug

Soweit mir bekannt, wird der in der Ausschreibung geplante Fahrplan jedenfalls diesen Dezember nicht umgesetzt, und auch danach steht das in den Sternen - der Widerstand ist zu groß. Er war ohnehin immer nur als Baustellenfahrplan gedacht und ist mittelfristig keinesfalls repräsentativ. Das Thema geht daher nicht vorbei.

Dass die KISS für die Südbahn gedacht sind, halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich- wie schon geschrieben, können sie dort bis zur Eröffnung des SBT ohnehin nicht fahren - zusätzliche Fahrzeuge braucht man aber davor. Dort werden daher (leider) die RJ2 fahren.

PS: Der Fahrzeitunterschied Graz - Klagenfurt mit 250 statt 230 beträgt nicht einmal 5 Minuten, die im geplanten Takt noch dazu überflüssig sind. Viel wesentlicher wären spurtstarke Fahrzeuge im langsamen FV. Dass Wien - Linz in einer Stunde  nur durch Vmax 250 ohne weitere Investitionen möglich ist, halte ich auch für unrealistisch - zugegeben, ohne es durchgerechnet zu haben, aber die Abschnitte, wo das ohne Geschwindigkeitseinbruch möglich ist, sind einfach zu kurz.

MK

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Re: ÖBB schreiben 95 Elektrodoppelstocktriebzüge aus
« Antwort #224 am: 03. Juni 2023, 22:44:06 »
Langfristig wäre es natürlich schlau, Züge zu beschaffen, die die Höchstgeschwindigkeit ausfahren können, zumal sich die Länge an 250 km/h Abschnitten mit Eröffnung der Koralmbahn stark erhöht.

Noch dazu steht ja auch noch der Ausbau Wien - Brünn - Prag - Dresden - Berlin an.
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