Dass Amstetten die Direktverbindung zum Flughafen Wien verloren hätte.
Dass ein Umstieg und 7 min Fahrzeit sowas zu Fall bringen, will ich eigentlich nicht glauben.
Mich hat es auch überrascht. Aber die ganze Sache war sehr schlecht vorbereitet und es scheint, als sei das Herz nicht daran gehangen - man kann nicht einfach eine doch so große Fahrplanänderung unkommentiert als VDV-Vorankündigung online stellen, ohne die Hintergründe zu erklären. Zumindest nicht, wenn man dann nicht sofort will, dass Gerüchte und Befürchtungen entstehen.
In den Dokumenten, die ich heruntergeladen habe bevor das storniert wurde, stand eine Laufzeit von 10 Jahren, aber da kann wohl viel modifiziert werden in der Zeit. Was wird da eigentlich konkret gebaut?
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Neben den andauernden Bauarbeiten Linz - Wels, die auch jetzt schon für Bauzeitzuschläge sorgen, kommen in den nächsten Jahren zwischen Attnang und Salzburg noch mehrere Bahnhofsumbauten hinzu. In Summe fehlen mehrere Minuten - deswegen sollten die rjx ihre Halte in Kufstein/Jenbach verlieren (Ersatz durch die zusätzlich geplanten Züge am Korridor) und der Einsatz der KISS in den langsamen Trassen durch kürzere Fahrgastwechselzeiten und bessere Beschleunigung die Mehrfahrzeit wettmachen.
Ich habe keine Ahnung, wie man das nun lösen wird (ÖBB-RJ-KISS kommen ja erst in einigen Jahren).
Dass man das für 10 Jahre ausschreibt, war für mich nachvollziehbar - es war die letzte Möglichkeit, überhaupt diese Art von Direktvergaben zu machen (die Übergangsfristen in den EU-Rechtsakten sind abgelaufen) und 10 Jahre ist die maximale Dauer. So kann man auf Nummer sicher gehen.
Und wäre dein Hauptkritikpunkt an dem Fahrplan auch, dass Amstetten und St. Valentin die Direktverbindung an Hbf, Meidling und Flughafen verlieren? Ich finde, der effektive Halbstundentakt Salzburg - Linz - Wien mit schnellen Zügen wiegt das auf. Außerdem fand ich die Durchbindung der Prag-Linz-Züge nach Salzburg und Innsbruck sehr gut (wobei da die 19 min Zeitersparnis bei Salzburg - Prag für mich hauptsächlich zählen). Dass Amstetten von 2-3 (zur HVZ 4) Zügen pro Stunde von/nach Wien nach dem Konzept zu nur einem degradiert wird, finde ich schon auch komisch, hier wären sicher Direktverbindungen zum Hbf noch als Verstärkerlinie drin. Ich finde einfach dieses Grundkonzept der drei Geschwindigkeiten überzeugend, darauf lässt sich meiner Meinung nach ein guter Fahrplan aufbauen.
Allgemein die beiden Betreiber unter einen Tickethut zu bringen wäre sinnvoll, die Preise sind mittlerweile ja fast gleich. Bessere Fahrplankoordination wäre auch gut, die Überholung in St. Valentin ist abzuschaffen.
Der vorübergehende Entfall der Direktverbindungen von den kleineren Westbahnhalten zum Hbf wegen Bauarbeiten wäre sicherlich hinzunehmen. Als Dauerlösung halte ich nichts davon, dafür ist der Doppelknoten Wien Hbf/Meidling mittlerweile viel zu wichtig.
Die Fahrplan- und Tarifkoordination wäre aber natürlich mehr als wünschenswert gewesen. Wobei ich vom "dreiteiligen" Fahrplan mittlerweile wenig halte - je halbstündlich ein schneller und ein langsamer Zug (letzterer aber Richtung Westen in St. Pölten "nach dem Knoten", so dass man die kurze Fahrzeit St. Pölten - Amstetten nutzen kann und damit auch brauchbare Fahrzeiten nach Wels/Attnang hat- also Wien - Amstetten ungefähr in der aktuellen WESTbahn-Trasse) wären aus meiner Sicht derzeit das Optimum. Die Abfahrtsorte in Wien könnten dann variieren, zumindest bei den langsamen Zügen (einmal Westbhf, einmal Hbf).