Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 175963 mal)

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Alex

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #675 am: 01. Dezember 2021, 10:53:53 »
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.
Naja, dazu hat ja Gewessler gesagt, dass der Bund die S1 Spange baut, wenn die Stadtstraße kommt, aber eben nicht gebaut wird, wenn die Stadtstraße nicht kommt. Das Szenario, dass nur die Stadtstraße ohne Anschluss an die S1 kommt wird der Aussage nach nicht eintreffen.

95B

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #676 am: 01. Dezember 2021, 11:00:34 »
Das Szenario, dass nur die Stadtstraße ohne Anschluss an die S1 kommt wird der Aussage nach nicht eintreffen.

Aber was macht der durchschnittliche Seestadtbewohner im nördlichen Wiener Umland? Die Anbindung über die S1 mündet bei Süßenbrunn erst wieder in die S2 (= verlängerte Tangente), ein bloßer Umweg ohne Ziel. Die Stadtautobahn ist mit dem Fall des "Mutterprojekts" ebenso sinnlos geworden und gehört daher meiner Meinung nach auch eingestampft.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #677 am: 01. Dezember 2021, 11:30:23 »
Zitat
Auch dieser Nordteil wird aufgrund der Entscheidung gegen den Lobautunnel sowie wegen der laufenden Verfahren zur S8 (Marchfeld-Schnellstraße) nicht wie geplant errichtet. Damit sind die geplanten Straßenbauvorhaben im Nordosten Wiens völlig offen. Hier heißt es praktisch: zurück an den Start.

Das könnte also rein rechtlich dazu führen, dass die S1-Spange errichtet werden muss – und vorerst im Nirgendwo endet, weil die weiteren Straßenplanungen für den Nordteil der S1 nunmehr völlig offen sind. Dieses Szenario wäre freilich an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000131563953/verkehrsministerin-gewessler-sagt-milliardenprojekt-lobautunnel-ab

Also man hätte dann die Seestadtautobahn samt S1 Rumpf der irgendwo nordwestlich von Groß Enzersdorf im nirgendwo landet, weil sowohl Groß Enzersdorf - Süßenbrunn als auch Groß Enzersdorf - Schwechat abgesagt wurden  :))
mMn die einzige logische Konsequenz wäre, dass man auch die Seestadtstraße einstampft. Aber Beton-Ludwig hat andere Pläne.

Ferry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #678 am: 01. Dezember 2021, 11:31:11 »
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Soviel ich verstanden habe, müssten alle Umweltverträglichkeitsprüfungen und sonstige Genehmigungsverfahren noch einmal unter heutigen Verkehrs- und Stadtplanungsaspekten durchgeführt werden. Das kostet natürlich Einiges und würde, falls es tatsächlich gemacht wird, bis zum Abschluss einige Jahre dauern. "Gestoppt" heißt also nicht "unwiderruflich gestoppt", sondern "für (sehr) lange Zeit gestoppt".

Aus diesem Grund bin ich auch nicht sicher, ob Wien tatsächlich klagen wird. Denn selbst wenn der Klage stattgegeben werden sollte, werden die Eröffnung der Neubaustrecke sämtliche heute im Amt befindlichen Politiker nicht mehr erleben (zumindest nicht als Politiker).
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #679 am: 01. Dezember 2021, 11:37:51 »
Zitat
jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!
Der Bau der Stadtautobahn entlang der Schnellbahn ist auch nicht intelligent. Mit den Einsparungen durch den Nichtbau des Lobautunnels hat man genug Geld für eine gute Lösung für die Seestadt (und Asparn)!

Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #680 am: 01. Dezember 2021, 11:55:55 »
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at)

Jetzt müsste nur noch die Seestadtautobahn gestoppt werden, denn wenn die allein gebaut wird, ergießt sich der gesamte Autoverkehr der Seestadt über Hirschstetten und Stadlau!

Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.

Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #681 am: 01. Dezember 2021, 12:12:33 »
Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.

Sie ist als Autobahn trassiert. Das ändert sich auch nicht, wenn man nur Tempo 50 erlaubt.

Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Die Alternative ist, den Platz für den motorisierten Individualverkehr sukzessive einzuschränken. Das ist die einzige Möglichkeit, Verkehrsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Optionen ist seit über einem halben Jahrhundert erwiesen, dass sie nicht funktionieren, weil der Gesamtverkehr durch neue Straßen immer mehr wird und niemals weniger. Eigentlich logisch, oder?

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.

Die Verkehrsmenge muss reduziert werden. Was momentan durch halb Europa transportiert wird, nur weil manche Arbeitsvorgänge in bestimmten Ländern billiger sind, ist ja hochgradig absurd. Das funktioniert nur, weil der Straßengüterverkehr so massiv subventioniert wird. Mich würde es nicht stören, wenn es im Winter keine nach nichts schmeckenden Glashauserdbeeren aus spanischen Fabriken gibt.
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Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #682 am: 01. Dezember 2021, 12:30:30 »
Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.

Die Alternative ist, den Platz für den motorisierten Individualverkehr sukzessive einzuschränken. Das ist die einzige Möglichkeit, Verkehrsprobleme nachhaltig in den Griff zu bekommen. Für alle anderen Optionen ist seit über einem halben Jahrhundert erwiesen, dass sie nicht funktionieren, weil der Gesamtverkehr durch neue Straßen immer mehr wird und niemals weniger. Eigentlich logisch, oder?

Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

Und wenn mir jetzt jemand erklären will, dass man den ganze LKW-Transit auf die Bahn verlegen soll. Bitte auf welche Bahn? Denn so wie die WL nie in der Lage sein werden den ganzen MIV zu transportieren, wird es auch der Bahn nicht möglich sein, den ganzen Transitverkehr zu übernehmen.

Die Verkehrsmenge muss reduziert werden. Was momentan durch halb Europa transportiert wird, nur weil manche Arbeitsvorgänge in bestimmten Ländern billiger sind, ist ja hochgradig absurd. Das funktioniert nur, weil der Straßengüterverkehr so massiv subventioniert wird. Mich würde es nicht stören, wenn es im Winter keine nach nichts schmeckenden Glashauserdbeeren aus spanischen Fabriken gibt.
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Da bin ich voll bei dir.
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haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #683 am: 01. Dezember 2021, 13:01:24 »

Welche Seestadtautobahn? Wenn du die Stadtstraße meinst, die ist nie als Autobahn geplant.
Aber in Autobahndimensionen (25 m Breite für 4 Fahrspuren).
Und wie Hr. Bürgermeister schon erwähnt hat. Was für Alternativen zum Lobautunnel gibt es? Allen ist klar, dass man den Durchzugsverkehr aus Wien verbannen will. Aber keiner kann jetzt eine wirkliche Alternative zum Lobautunnel anbieten.
https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/a23-bei-st-marx-war-im-vorjahr-oesterreichs-am-staerksten-befahrener-strassenabschnitt-mehr-als-186-000-kfz-pro-tag
Zählung 2019 bei St. Marx, dem am meisten befahrenen Straßenstück Österreichs, damit auch Wiens und der Tangente:
In 24 Stunden 186.000 Fahrzeuge, davon 6% LKW, ergibt 1.100 LKW/Tag und davon die meisten Lokalverkehr. Du wirst doch nicht der Ansicht sein, dass der lokale LKW-Verkehr den Umweg über die S1macht? Und für die sehr hoch gerechneten 500 Transit-LKW baun wir einen Tunnel - Blöd wär der Steuerzahler, wenn er das freiwillig zahlte!
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #684 am: 01. Dezember 2021, 13:03:26 »
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.

Und würde ich von dort pendeln, dann könnte ich erst um 1 Stunde später anfangen, hätte gegenüber dem Auto die 3-fache Fahrzeit und müsste auch 3 mal Umsteigen. Und solange die Pendler solche Parameter hat, wirst du sie kaum auf den ÖV bringen.

Wenn die betreffenden Bezirke wie BL, SW, GF, KO, MI mitspielen könnte man sicher sowas auch dort anbieten:
https://www.postbus.at/de/unsere-leistungen/postbus-shuttle/moedling

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #685 am: 01. Dezember 2021, 13:08:16 »
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
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Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #686 am: 01. Dezember 2021, 13:30:42 »
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.

Fahrrad ist eine gute Idee. Nur, was machst du im Winter, oder wenn du etwas Gepäck mit hast. In Wien sind die 10 km kein Problem. Wenn das Wetter es zulässt, mache ich viele Wege mit dem Rad. Aber Überland und das in der Nacht ist es nicht lustig mit dem Rad.

Und mit dem Auto hast du auch im Umland das Problem, dass du oft keinen Parkplatz mehr hast, wenn du etwas später dran bist.

Solange man die Annehmlichkeiten der Stadt hat, denkt man oft gar nicht dran. Wenn man aber ausserhalb wohnst, dann denkst du über manche Dinge etwas anders.
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Alex

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #687 am: 01. Dezember 2021, 13:33:40 »
Aber dann hätte ich gerne auch Alternativen. Aber nur jetzt einmal das Österreichticket einzuführen ist zu wenig. Denn ich habe zum Beispiel noch immer keine Möglichkeit mein geerbtes Wochendendhaus an einem Wochenende zu nützen, da ich den nächsten Öffianschluß erst in 10 km Entfernung habe.

Und viele Pendler, die schon seit Generationen ihren Wohnsitz ausserhalb von Wien haben, haben keine wirkliche Alternativen ihren Arbeitsplatz in der früh mit einer vernünftigen Verkehrsanbindung zu erreichen.
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
Das Fahrrad kann auch kein Allheilmittel sein, weil Du damit nicht bei jedem Wetter vernünftig fahren kannst und auch nichts transportieren kannst. Da muss es schon andere Lösungen geben.
Wenn es geht, dann bin ich in Wien auch öffentlich unterwegs, aber ganz ohne Auto geht es heutzutage doch auch noch nicht. Wenn ich außerhalb von Wien unterwegs bin, dann ist in den meisten Relationen das Auto immer noch notwendig.
Man müsste sich halt regionale Lösungen, wie Car Sharing Angebote mit eAutos, die sich dann mehrere Gemeinden/Bezirke organisieren müssten, Fahrgemeinschaften, etc. überlegen, immer noch besser als leer herumfahrende Autobusse. Dass das aber politisch bzw. logistisch schwierig wird zeigen aktuelle Themen, wie PCR Testungen, die in ländlichen Bereichen teilweise gar nicht funktionieren.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #688 am: 01. Dezember 2021, 13:37:17 »
Jetzt ist es fix, der Lobautunnel ist Geschichte.
Die S1 Spange soll aber errichtet werden, wenn sich Wien für die Stadtstraße entscheidet, da das lt. Gewessler vertraglich vereinbart ist:
Wie­ner Lobau­tun­nel wird nicht gebaut (apa.at)
Allerdings glaube ich nicht, dass die jetzige Entscheidung schon endgültig ist. Wien hat ja bereits angekündigt, dagegen prozessieren zu wollen – und das zieht sich wohl so lang hin, bis das Verkehrsministerium wieder einmal umgefärbt wird. Wird es rot, schlägt man der sozialistischen Schwesterstadt die Bitte um einen Autobahnring nicht ab. Wird es schwarz, wird schon um der Bauwirtschaft willen gebaut.

Soviel ich verstanden habe, müssten alle Umweltverträglichkeitsprüfungen und sonstige Genehmigungsverfahren noch einmal unter heutigen Verkehrs- und Stadtplanungsaspekten durchgeführt werden. Das kostet natürlich Einiges und würde, falls es tatsächlich gemacht wird, bis zum Abschluss einige Jahre dauern. "Gestoppt" heißt also nicht "unwiderruflich gestoppt", sondern "für (sehr) lange Zeit gestoppt".

Aber die lange Zeit können genau die Jahre sein, bis in der SPÖ ein Generationswechsel stattgefunden hat, der diese Monsterprojekte auch kritischer sieht.

Aus diesem Grund bin ich auch nicht sicher, ob Wien tatsächlich klagen wird. Denn selbst wenn der Klage stattgegeben werden sollte, werden die Eröffnung der Neubaustrecke sämtliche heute im Amt befindlichen Politiker nicht mehr erleben (zumindest nicht als Politiker).

Eigentlich wäre es auch ziemlich dumm, schon die Ankündigung zu klagen war dumm. Es ist mitnichten so, dass in der SPÖ-Anhänger/innenschaft in der Lobautunnel-Frage Einigkeit herrscht, noch nicht mal in der Partei selbst gibt es die. Das heißt: egal, wie die SPÖ agiert, sie kann nur verlieren und wird immer gegen einen großen Teil ihrer Anhänger/innen gegen sich aufbringen. Insofern bietet die Entscheidung Gewesslers ihr nun die Chance, ohne Gesichtsverlust aus der vertrackten Situation herauszukommen, schließlich kann man es nun auf die Gewessler schieben. Klug wäre, nun nochmal zwei, drei Tage zu sudern (als Signal an die Befürworter/innen in den eigenen Reihen) und das Projekt im Sande verlaufen zu lassen.

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Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.
Wo Bedarf besteht, da gibt es auch den öffentlichen Verkehr und die meisten Pendler haben durchaus eine Möglichkeit,  auch sehr früh in Wien anzukommen, wenn sie halt ein Stückchen mit dem Auto (oder Fahrrad) fahren.
Das Fahrrad kann auch kein Allheilmittel sein, weil Du damit nicht bei jedem Wetter vernünftig fahren kannst und auch nichts transportieren kannst. Da muss es schon andere Lösungen geben.
Wenn es geht, dann bin ich in Wien auch öffentlich unterwegs, aber ganz ohne Auto geht es heutzutage doch auch noch nicht. Wenn ich außerhalb von Wien unterwegs bin, dann ist in den meisten Relationen das Auto immer noch notwendig.
Man müsste sich halt regionale Lösungen, wie Car Sharing Angebote mit eAutos, die sich dann mehrere Gemeinden/Bezirke organisieren müssten, Fahrgemeinschaften, etc. überlegen, immer noch besser als leer herumfahrende Autobusse. Dass das aber politisch bzw. logistisch schwierig wird zeigen aktuelle Themen, wie PCR Testungen, die in ländlichen Bereichen teilweise gar nicht funktionieren.

Nun sagt allerdings auch kaum jemand, dass das Fahrrad das Allheilmittel ist - aber eben ein ziemlich wichtiger Beitrag, gerade im flachen Transdanubien gäbe es mit sicherer und durchgehender Radinfrastruktur einiges zu holen. Natürlich gehören auch der Ausbau des ÖV (gerade in Transdanubien, was dort z.T. angeboten wird, spottet jeder Beschreibung) und attraktivere Fußwege dazu, und vor allem eine Vernetzung dieser Verkehrsträger - und an der Vernetzung scheitert es heute, innerhalb der einzelnen Systeme und zwischen ihnen erst recht.

Ferry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #689 am: 01. Dezember 2021, 15:36:11 »
Fahrrad, liebe Klingelfee, Fahrrad. Da sind die 10 km in 20 Minuten gemacht und du hast schon was für deine Gesundheit gemacht und ersparst die ein Fitnessstudio.

Für eine Mutter mit Kleinkind oder für behinderte Menschen sicher eine gute Alternative. Und auch wenn der Einkauf heimtransportiert werden soll, oder bei Schlechtwetter ist das Fahrrad die Lösung schlechthin!

Manchmal wäre es gut, ein wenig über den Tellerrand zu sehen...  ::)
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