Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 175924 mal)

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abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #795 am: 09. Februar 2022, 10:09:38 »
Themenwechsel: Die monatelange intensive Propaganda der sPÖ trägt Früchte - Mehrheit für Stadtstraße und Lobautunnel.

In meiner Bubble waren auch schon vorher die meisten für die Straße.
Das hat nichts mit den nichtssagenden Infos der Stadt zu tun.

Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Linie106

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #796 am: 09. Februar 2022, 12:27:37 »
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)? Wenn nein, über den Telephonweg? Hausfeldstraße? Durch die Seestadt selbst? Wird sich keiner antun, und selbst wenn, verschiebt das dann nur den Stau und entlastet nicht. Und dann werden etwa die Seestadtianer dann recht bald nach Entlastung schreien...

Wenn ich nach Aspern/Essling etc muss bzw in die umliegenden Splittersiedlungen, als Beispiel Heustadelgasse, bringt mir die Stadtstraße nix weil da würd ich mit der Kirche ums Kreuz fahren

Wenn ich aus Stadlau (etwa Konstanziagasse) nach Hirschstetten möchte, werde ich wohl kaum erst ewig südlich zum Knoten Kaisermühlen fahren, dann auf die A23, nördlich, dann auf die Stadtstraße.... die werden weiterhin den kürzesten Weg über die Stadlauer Straße nehmen.

Wenn ich von der A23 nach Hirschstetten muss, etwa entlang der Quadenstraße, muss ich auch von der A23 kommend die erste Ausfahrt nehmen und dann entlang der Hirschstettner Straße/Quadenstraße, also durch den Ort, fahren. Der Ort selbst ist ja untertunnelt....

Wenn ich von Aspern kommend Richtung Norden fahren will, etwa Richtung Breitenlee oder Richtung Kagran, bringt mir die Stadtstraße? Richtig, auch nix. Oder glaubt man ernsthaft, dass die Leute dann lieber Hausfeldstraße-Stadtstraße-Hirschstettnerstraße fahren als die Aspernstraße?

also welchen Verkehr nimmt die Stadtstraße den Ortskernen weg?
Oder habe ich einen Denkfehler, wenn ja, dann korrigiert mich bitte.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #797 am: 09. Februar 2022, 13:38:43 »
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)? Wenn nein, über den Telephonweg? Hausfeldstraße? Durch die Seestadt selbst? Wird sich keiner antun, und selbst wenn, verschiebt das dann nur den Stau und entlastet nicht. Und dann werden etwa die Seestadtianer dann recht bald nach Entlastung schreien...
Wird wohl auf den Baufortschritt ankommen. Aber bis jetzt ist nur der Tunnel allein gestorben. Die Verlängerung der Stadtstraße offiziell noch nicht. Somit kann zumindest, je nach Baufortschritt bis zur Anschlußstelle Telephonweg/Schafflerhofstraße fahren können. Und das wär in Schwachlastzeiten eine echte alternative zur B3 oder zum Biberhaufenweg.
Sollte die Straße aber nicht so weit errichtet werden hast recht.


Wenn ich nach Aspern/Essling etc muss bzw in die umliegenden Splittersiedlungen, als Beispiel Heustadelgasse, bringt mir die Stadtstraße nix weil da würd ich mit der Kirche ums Kreuz fahren

Hier würde ja der Effekt zum tragen kommen, das manche dann woanders fahren würden. Das würde also den weg "entlasten". Sofern es genug machen.

Wenn ich aus Stadlau (etwa Konstanziagasse) nach Hirschstetten möchte, werde ich wohl kaum erst ewig südlich zum Knoten Kaisermühlen fahren, dann auf die A23, nördlich, dann auf die Stadtstraße.... die werden weiterhin den kürzesten Weg über die Stadlauer Straße nehmen.

Ist auch irgendwie logisch. Man fährt ja auch nicht über die Thaliastraße zum Gürtel um dann übern Gürtel Richtung Westausfahrt zu fahren.
Wenn ich von der A23 nach Hirschstetten muss, etwa entlang der Quadenstraße, muss ich auch von der A23 kommend die erste Ausfahrt nehmen und dann entlang der Hirschstettner Straße/Quadenstraße, also durch den Ort, fahren. Der Ort selbst ist ja untertunnelt....

Nein. Hirschstetten ist nachher komplett umfahrbar. Hierzu wird eine Straße errichtet, die über den Straßenzug "Am Friedhof" die Quadenstraße erreicht. Das ist dann die einzige Kreuzungsfreie Ausfahrt der Stadtstraße, falls es jemand interressiert.

Wenn ich von Aspern kommend Richtung Norden fahren will, etwa Richtung Breitenlee oder Richtung Kagran, bringt mir die Stadtstraße? Richtig, auch nix. Oder glaubt man ernsthaft, dass die Leute dann lieber Hausfeldstraße-Stadtstraße-Hirschstettnerstraße fahren als die Aspernstraße?

Von der Hausfeldstraße kommst nicht auf die Stadtstraße. Man muß über die Lavaterstraße (ein Stück das heute nnoch nicht existiert) fahren. Und ja. Das würden die Leute machen. Muss man mittlerweile auf nahezu kompletter Aspernstraße 30 fahren. Und dann die Ampelei um dann auf die neue Straße zu kommen, um dann überhaupt Richtung Kagran weiter fahren zu können, wird die Leute schon dahin bringen.

also welchen Verkehr nimmt die Stadtstraße den Ortskernen weg?
Oder habe ich einen Denkfehler, wenn ja, dann korrigiert mich bitte.

Den Verkehr aus dem Raum Breitenlee - Raasdorf und bei geeigneten Straßen den Verkehr aus dem Raum Groß Enzersdorf. Für letzteres brauchts nur ein kurzes Stück (von dem Asfinag Teil aus) zur L2.

Wenn man rein den Teil betrachtet, den jetzt die Stadt errichtet, also das Stück das eigentich am Feld zwischen Hausfeldstraße und Seestadt verendet, ja dann ist dieser Verkehrsweg durchaus in der Form unnötig.
Dann bräuchte man nur eine Straße als Umfahrung von Hirschstetten errichten um die Ampel bei der Süßenbrunnerstraße zu entlasten. Diese würde dann eben bei den Blumengärten enden.

Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.
Entlastung der Ortskerne ist nicht falsch. Nur werden da Vorstellung und Realität etwas von einander abweichen.
Schließlich gibts die Modelle die eine Verkehrsentlastung errechnen. Und auch 1% weniger ist eine Entlastung. Nur halt keine die man merken wird.
Somit wäre eine wirklich falsche Aussage: "Es kommt zur spürbaren Entlastung."

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #798 am: 09. Februar 2022, 14:46:39 »
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 - und selbst bei denen ist die UVP ja änderbar, weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben (Parkpickerl).

Entlastung der Ortskerne ist nicht falsch. Nur werden da Vorstellung und Realität etwas von einander abweichen.
Schließlich gibts die Modelle die eine Verkehrsentlastung errechnen. Und auch 1% weniger ist eine Entlastung. Nur halt keine die man merken wird.
Somit wäre eine wirklich falsche Aussage: "Es kommt zur spürbaren Entlastung."

Ja stimmt, letztlich ist es aber auch nur auf dem Papier eine Entlastung. Es wird also deutlich übertrieben. Man argumentiert also seitens der Stadt mit Falschinformationen und Übertreibungen, und streut das ganze auf Steuerzahlendenkosten auch noch in Inseraten. Das hat mit seriöser Politik rein gar nichts zu tun.

Wenn jemand auf Grundlage der Fakten sagt, dass er den Bau der Stadtstraße begrüßt, kann ich damit leben. Was ich unerträglich finde, ist die Propagandaoffensive, die seit Monaten läuft. Mit der "Stadtstraße" hätte ich auch ein viel kleineres Problem, wenn ich darauf vertraute, dass die versprochenen Verbesserungen bei den Öffis tatsächlich kommen und außerdem durch Rückbaumaßnahmen beim MIV dafür gesorgt wird, dass sich der induzierte Verkehr in Grenzen hält. Nur vertraue ich halt darauf nicht: wir haben ja im Kretaviertel gesehen, wie leicht Beton-Ulli umknickt, wenn beim Bim-Bau mit Protesten zu rechnen ist; und wenn man die Strecken, die in den letzten Jahrzehnten angekündigt wurden und dann doch nicht kamen, aneinander reihte, könnte man wahrscheinlich bald den Anschluss des Wiener an das Grazer Netz begehen. Wir sehen auch, wie jeder einzelne Parkplatz für die sPÖ ein Heiligtum ist, das auf keinen Fall angefasst werden darf.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #799 am: 09. Februar 2022, 15:22:31 »
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße
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Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #800 am: 09. Februar 2022, 15:54:40 »
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße

Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #801 am: 09. Februar 2022, 16:02:34 »
Die Infos, mit denen die Stadt hausieren geht ("Leistbarer Wohnraum für 60.000 Menschen", "Entlastung der Ortskerne") sind nicht nichtssagend, sondern falsch.

Das mit den 60.000 ist derzeit etwas übertrieben. Sind nur rund 45.000.

Nein, 17.500 -


Das ist rein Seestadt Nord.
Da fehlen:

Hausfeld (bereits durch)
Erzherzog Karl Süd (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
Berresgasse (bereits durch)
Podhagskygasse (bereits durch allerdings recht klein)
Heidjöchl (UVP folgt - kann also noch geändert werden)
sowie das noch in einer sehr frühen Planungsphase bedindliche Contiweg/Aspernstraße

Die UVP bezieht sich aber eben nur auf die Seestadt Nord.

petestoeb

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #802 am: 09. Februar 2022, 18:14:18 »
bis heute konnte mir ja niemand aus der "Straße sofort bauen"-Bubble erklären wie das die den Verkehr entlasten soll?

All jene, die sich jetzt auf der B3 über den Siegesplatz stadteinwärts stauen, werden dann die neue Stadtstraße nutzen? Baut man in Großenzersdorf denn den Anschluss nördlich bis zur Bahn (das ist ja eigentlich Teil des Lobautunnel-Projekts)?

In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden. Damit wäre schon extrem viel gewonnen und dann Platz für eine Straßenbahn in der Großenzersdorfer Straße und der Esslinger Hauptstraße.

petestoeb

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #803 am: 09. Februar 2022, 18:17:49 »
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #804 am: 10. Februar 2022, 07:28:08 »
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #805 am: 10. Februar 2022, 08:13:45 »
In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden.
Wäre für jene die in Richtung Praterbrücke fahren relativ sinnlos weil man über den Biberhaufenweg trotzdem schneller ist.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #806 am: 10. Februar 2022, 08:28:30 »
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.

Es ist vor allem deshalb ein Schmäh, weil allein durch den Bau mehr (Graue) Energie benötigt (bzw. CO2-Ausstoß verursacht) wird, als das Gebäude in Jahrzehnten Betrieb braucht.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #807 am: 10. Februar 2022, 08:36:53 »
Wie diese Verbauugspläne mit einer Klimamusterstadt, Klimaneutralität und Selbstversorgung zusammenpasst, weiß wohl auch nur die SPÖ.

Es gibt ja keine Alternative, die Wohnungen werden einfach gebraucht. Dass man hier nur Gemeindewohnungen und Genossenschaftswohnungen bauen sollte, ist klar.
Es ist auch eine Frage WIE man bau. Und da darf es keine Kompromisse geben, also 0-Energiehäuser mit entweder Fotovoltaik oder begrünte Dächer.

0-Energiehäuser sind ein Werbeschmäh der Bauindustrie. Häuser brauchen immer Energie. Und Plusenergiehäuser lassen sich nur bei kleinen Häusern mit viel Grundfläche realisieren, aber nicht bei relativ hohen Häusern mit vielen Wohnungen darin. Dazu reicht dann die vorhandene Dachfläche nicht aus und Fasssadensysteme funktionieren nur wenn diese auch in der Sonne steht.
Müsste man die gesamte Heiz und Lichtenergie aus der Sonne beziehen, dann braucht jede Wohnung ca. 35-40m² Fotovoltaikfläche. In einem Gebäude mit 20 Wohnungen brauchst also mindestens 700m² Kollektorfläche, die bei einem in Reihe gebauten Haus (also 80-90% aller Wiener Mehrparteinhäuser), nur am Dach möglich. D.h. man braucht etwa 800m² Dachfläche (um noch Platz für Wartungswege zu haben). Das wird bei den meisten Häusern unmöglich. Und selbst wenn man die Fläche hat, produziert das Ding nur dann Strom wenn die Sonne scheint. Hat man also nicht auch noch einen fetten Akku im Keller, wirds verdammt schnell verdammt finster. Und im Winter werden dir, trotz Akku, spätestens im Dezember die Lichter vollkommen ausgehen. Somit brauchst eine weitere Energiequelle. Windräder auf jedem Haus wirds nicht spielen also braucht man irgendwo etwas anderes. Ergo Energie von aussen (Wasserkraft, Biomasse etc). Schon ist das 0-Energiehaus futsch. Nur in Summe übers Jahr hast keine Energie verbraucht. Funktioniert aber nur, wenn dir wer im Sommer den Strom abnimmt und im Winter dafür liefert.

Es ist vor allem deshalb ein Schmäh, weil allein durch den Bau mehr (Graue) Energie benötigt (bzw. CO2-Ausstoß verursacht) wird, als das Gebäude in Jahrzehnten Betrieb braucht.

Das kommt dann natürlich oben drauf. Lässt sich aber nur schwerlich verhindern. Weil selbst bei einem Holzhaus wird heute keiner mehr das ganze Holz mit der Hand sägen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #808 am: 10. Februar 2022, 08:42:52 »
In der Tat wäre es sinnvoll, wenn die Asfinag ihren Anteil an der Stadtstraße so umplant, dass sie bei Großenzersdorf in die B 3 mündet, sodass die hier einfahrenden Pendler über diese Straße geleitet werden und so zumindest von den Pendlern die Orte umfahren werden.
Wäre für jene die in Richtung Praterbrücke fahren relativ sinnlos weil man über den Biberhaufenweg trotzdem schneller ist.

Jein. Kommt auf die Tageszeit und den persönlichen willen Tempolimits zu brechen ab.
In Schwachlasteiten ist es ziemlich egal (zeitlich) ob man ab Aspern über die Erzherzog Karl Straße zur Tangente fährt oder über den Biberhaufenweg und die Raffineriestraße. Gleiches wird dann für die Route über die Stadtstraße gelten, da da dann die erste Ampel erst bei der Lavaterstraße ist.
In der HVZ fährt man egal ob mit oder ohn Stadtstraße besser Bus und U-Bahn wenn man in die Stadt will.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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