Vor einem Monat hat die große Baustelle am Romanplatz und in der Arnulfstraße begonnen: Nach 28 Betriebsjahren steht das „Hochgleis“ – wie der besondere Bahnkörper in München umgangssprachlich bezeichnet wird –, zwischen Romanplatz und Marsstraße zum Ersatz an. Der bei der Reaktivierung 1995/1996 neu erstellte Oberbau kann ein zweites Mal verwendet werden, lediglich die Vignolschiene wird auf den Betonlängsbalken ausgetauscht. Den Anfang machten auf den rund zwei Trassenkilometern die südseitigen stadteinwärtigen Schienen, die von einem auf dem nordseitigen stadtauswärtigen Gleis fahrenden Zwei-Wege-Gleisbaubagger abgebaut wurden. Näher zur Innenstadt laufen Spartenmaßnahmen im Gleisbereich: Im Bereich Seidl-/Hopfenstraße verlegen die SWM eine 110-kV-Leitung und außerdem Fernkälte.
Den größten Eindruck der Baustelle macht allerdings der Romanplatz: Fünf Jahre nach dem Neubau der dreigleisigen Haltestelle rüsten die SWM nun das südliche Gleisdreieck zum Anschluss der Tram-Westtangente nach. Von der vom Stadtrat angekündigten Umsetzungsbeschleunigung der Tram-Westtangente – leider unter Inkaufnahme von Nachteilen wie dem schmaleren Gleismittenabstand –, ist allerdings nur noch wenig übrig. Erst nach erfolgter Ausschreibung der Romanplatz-Baustelle hat die Deutsche Bahn den Zeitplan für die Realisierung der Umweltverbundröhre in Laim angepasst: Frühestens Ende 2028 sollen die ersten Straßenbahnen von Laim zum Romanplatz fahren können, also zwei Jahre nach dem ursprünglichen Zeitplan oder drei Jahre nach dem Ziel der vom Stadtrat beschlossenen Umsetzungsbeschleunigung. Die SWM werden sich überlegen müssen, wie bis zur Inbetriebnahme des Westtangenten-Nordabschnitts eine einseitige Abnutzung der Gleisanlagen am südlichen Romanplatz vermieden werden kann; beim Umbau des Romanplatzes noch einer der Gründe für die zweiteilige Realisierung.
Die südliche Kreuzung am Romanplatz ist vorübergehend wieder schienenfrei: Während der Gleiserneuerung in der Arnulfstraße entsteht das Gleisdreieck zum Anschluss der Tram-Westtangente. Am 17. März ist der dreigleisige Bogen vom Romanplatz in die Arnulfstraße entfernt, jetzt beginnen die Arbeiten am Oberbau des neuen Dreiecks (Bild: Frederik Buchleitner)
Wie bei einer baubedingten Unterbrechung in der Arnulfstraße üblich, hat die Tramlinie 12 bis Juni den Abschnitt vom Romanplatz zur Amalienburgstraße übernommen. Die wegen der Baustelle Ludwigsbrücke ohnehin bis zum Sendlinger Tor verkürzte Linie 17 entfällt ganz, die Tramlinie 16 wechselt am Karlsplatz (Stachus) auf die Linie 27 über. Zwischen Stachus und Romanplatz pendelt der Ersatzbus 16.
Das Linienkonzept hat im Vergleich zu früheren Baustellen mehrere Nachteile: Für die Fahrgäste der Linie 27 ist das an den Fahrzeugen angegebene Ziel Karlsplatz (Stachus) irritierend, da die Linie ja (abgesehen von der Schleifenfahrt am Sendlinger Tor) ihre normale Endhaltestelle anfährt. Die wichtige sonst alle fünf Minuten bediente Relation Sendlinger Tor, Karlsplatz (Stachus) zum Bahnhofplatz bzw. Hauptbahnhof Nord entfällt ersatzlos, die nur alle zehn Minuten verkehrende Linie 18 ist keine gleichwertige Alternative. Der Umstieg von der Tramlinie 16 auf den Ersatzbus 16 am Stachus gleicht für Fahrgäste im Rollstuhl einer Odyssee, auch hier hätte eine Linienführung zum Hauptbahnhof für Abhilfe schaffen können. Weiterlesen
Die Tramlinie 23 hat eine Sonderstellung im Münchner Tramnetz: Die 2009 eröffnete Verbindung von der Münchner Freiheit in die Parkstadt Schwabing ist nicht in das restliche Liniennetz der Tram eingebunden, sondern dient bisher vorrangig als Zubringer der Wohn- und Büroquartiere zur U-Bahn an der Münchner Freiheit. Das soll sich demnächst ändern: Einerseits durch die in Vorplanung befindliche Verknüpfung über Leopoldstraße und Franz-Joseph-Straße zum Elisabethplatz – diesen Teil der Tram-Nordtangente kann die vertragsbrüchige Staatsregierung nur schwerlich verhindern –, andererseits durch die im MVG-Leistungsprogramm 2025 geplante Verlängerung der Linie 12 vom Scheidplatz nach Schwabing Nord.
Infrastruktureller Bestandteil dieses Projekts war der Umbau des südlichen Scheidplatzes, um eine neue doppelgleisige Verbindung aus der Belgrad- in die Parzivalstraße zu schaffen. Die Tramlinie 12 kann sich künftig die zeitraubende Wendefahrt über die Schleife ersparen und erreicht so auch attraktivere Fahrzeiten. Die bisher nur bei Ein- und Ausrückfahrten und Störungen benutzte Betriebsstrecke durch die Parzivalstraße bekommt so ganztägigen Trambetrieb.
Die Baustelle selbst dauerte allerdings nicht die anberaumten etwas über zwei Monate, sondern ist auch nach fünf Monaten noch nicht abgeschlossen. Der Bus-Ersatzverkehr auf der Linie 23 war bei den Fahrgästen unbeliebt und zudem personal- und fahrzeugintensiv, weshalb die SWM/MVG im Zuge der zweiten Bauverlängerung ab 22. Januar einen Inselbetrieb eingeführt haben. Über die bereits provisorisch befahrbare Betriebsstrecke in der Parzivalstraße haben SWM/MVG die Fahrzeuge im Zwei-Wochen-Rhytmus insgesamt drei Mal ausgetauscht, während der nächtlichen Betriebsruhe parkten die vier Wagen in Schwabing Nord. Ein Fahrzeug diente als reine Betriebsreserve in Schwabing Nord, den Betrieb auf der Linie 23 absolvierten drei Kurse. Zur Hauptverkehrszeit fuhr der 23er im ausgedünnten 7/8-Minuten-Takt mit diesen drei Kursen, als Kompensation waren alle Fahrzeuge vierteiliger Bauart.
19. Januar: Kurz nach den Überführungsfahrten über die Baustelle Scheidplatz, nehmen drei der vier Inselwagen Aufstellung in Schwabing Nord: T1-Wagen 2805, R3-Wagen 2213 und im Hintergrund T1-Wagen 2807 warten auf ihren Einsatz am folgenden Montag (Bild: Frederik Buchleitner)
Seit diesem Dienstag, 12. März fahren die Tramlinien 12 und 28 endlich wieder zum Scheidplatz und auch der Inselbetrieb am 23er ist beendet. Die Freigabe der Strecke zum Scheidplatz erfolgte am Dienstag noch nicht zu Betriebsbeginn, sondern erst kurz vor 12 Uhr. Im Bereich der Wendeschleife sind die Umbaumaßnahmen abgeschlossen. An der Kreuzung Belgrad-/Parzivalstraße sorgt vorerst eine provisorische Ampelanlage für die Signalisierung, an der Haltestelle Scheidplatz Süd fahren die Buslinien (Richtung Kölner Platz) und auch die ein- und ausrückenden Kurse der Linie 23 aktuell noch durch. Weiterlesen
Wie die tz München in ihrer morgigen Ausgabe (Link zum gleichen Onlineartikel im Münchner Merkur) berichtet, hat Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) in einem Brief an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mitgeteilt, dass der Freistaat seine Zustimmung zum Projekt zurückziehen würde. Der Staatskanzleichef ist im Brief der Meinung, „der Freistaat habe als Eigentümer des Englischen Gartens die Stadt bei allen Planungen konstruktiv begleitet“, wie die tz schreibt. 2017 sei noch dem Vorhaben zugestimmt worden, eine endgültige Entscheidung hätte man aber von den konkreten Planungen der Stadt abhängig gemacht. Nun sei aber „die Geschäftsgrundlage entfallen“.
Die Trasse durch den Englischen Garten sei „nicht ohne massive, nicht denkmalverträgliche Eingriffe“ realisierbar. Als Argumente führt die Regierung auf, die Trasse würde breiter, außerdem sei mit „erheblichem Widerstand“ aus der Bevölkerung zu rechnen. Wie die tz schreibt, führt Herrmann zusätzlich Sicherheitsbedenken an: „Es gebe ein erhöhtes Gefährdungspotenzial für Bürger, die die Bahntrasse zu Fuß queren oder mit dem Fahrrad befahren.“ Konkret steht im Brief: „Schutzmaßnahmen wie Gitter und Umlaufsperren wären jedoch wiederum mit noch größeren Eingriffen und Behinderungen verbunden.“ Wie die tz richtig feststellt, bringt die Staatsregierung nun „sicher nicht zufällig“ ähnliche Argumente vor, wie noch im Winter die CSU/FW-Stadtratsfraktion beim Trassierungsbeschluss.
Ergänzung, 13. März, 15 Uhr:
Pressestatement von MVG-Chef Ingo Wortmann zur Tram-Nordtangente:
Über die Berichterstattung zur Haltung des Freistaats und das Schreiben, das uns seit heute Vormittag vorliegt, bin ich sehr erstaunt. Dem Freistaat haben wir die Planungsunterlagen bereits im Mai 2023 zur Verfügung gestellt und immer wieder Gesprächsangebote gemacht, die aber abgesagt wurden. Gemeinsam mit der Tram-Westtangente trägt die Tram-Nordtangente dazu bei, das U-Bahnnetz in den innenstadtnahen Abschnitten zu entlasten. Dies ist vor dem Hintergrund des prognostizierten Stadtwachstums zwingend notwendig.
Für eine Optimierung der Planungen im Sinne des Freistaats – insbesondere im Hinblick auf die Breite der Trasse – sehen wir Möglichkeiten. Wir stehen für Gespräche mit dem Freistaat dazu bereit.
Ab Dienstag, 12. März 2024 sollen die Tramlinien 12 und 28 nach über fünf Monaten zum Scheidplatz zurückkehren, nach insgesamt vier Verlängerungen der eigentlich auf zwei Monate anberaumten Bauzeit. Bis dahin gilt aber noch eine veränderte Streckenführung der beiden Tramlinien: Anstelle der bisherigen umlaufmäßigen Verknüpfung am Kurfürstenplatz, fährt die Linie 12 parallel zu den Linien 27 und 28 bis zum Karolinenplatz und wendet dort. Die Linie 28 folgt der Linie 27 auf ganzem Linienweg vom Sendlinger Tor bis Petuelring.
Ungewöhnlich innenstadtnaher Ausflug der Linie 12: T3-Wagen 2758 am Dienstagnachmittag auf Wendefahrt am Karolinenplatz, links passiert R2b-Wagen 2142 der zum Petuelring geführten Linie 28 den kurz pausierenden Avenio (Bild: Frederik Buchleitner)
Das offensichtliche Provisorium der eigentlich schon für die Rückkehr zum Scheidplatz vorbereiteten Linien ist an mehreren Stellen ersichtlich, sei es durch falsche automatische Durchsagen oder teilweise fehlende Abfahrtsanzeigen in der Live-Auskunft.
Auf der Linie 23 gilt ebenfalls noch bis Montag der zur Stoßzeit auf einen 7/8-Minuten-Takt ausgedünnte Fahrplan. Die Fahrzeuge der aktuell im Inselbetrieb verkehrenden Linie – allesamt Vierteiler zur zusätzlichen Kompensation der vorübergehenden Taktausdünnung –, wurden in der Nacht auf Dienstag ein letztes Mal ausgetauscht. Weiterlesen
Auf einigen Münchner Stadtbuslinien in den Randbezirken reicht der Einsatz von Kleinbussen zur Abdeckung der vorhandenen Nachfrage. Besonders plakativ ist da die Linie 158, die das zwischen Würm und der Bahnstrecke der S-Bahnlinie S2 gelegene Wohngebiet mit dem S-Bahnhof Obermenzing und dem Umsteigeknoten an der Amalienburgstraße verknüpft. Ein anderes Beispiel ist die nur im Stundentakt betriebene Linie 167, die zwischen Holzapfelkreuth und Blumenau fährt und vorrangig die Feinerschließung Haderns sicherstellt.
Ein Ausnahmefall ist die Buslinie 135, die Thalkirchen mit Solln verbindet und die an Isar und der westlichen Isarhangkante gelegenen Siedlungen Maria Einsiedel, Hinterbrühl und Prinz-Ludwigs-Höhe erschließt. Besonders die Heilmannstraße verhindert baulich den Einsatz von Normalbussen, weshalb hier seit Einführung der Linie mit dem TopBus-Netz im Dezember 2004 Kleinbusse verkehren. Die Linie entstand damals in Nachfolge der in den Sommermonaten zwischen dem U-Bahnhof Thalkirchen und dem Campingplatz pendelnden Linie 57.
Im Laufe der Jahre wurde das Betriebskonzept mehrfach angepasst, zuletzt erfolgte im September 2016 die Verlängerung bis zum Waldfriedhof Solln und ein ganzjähriger 20-Minuten-Takt auf gesamter Strecke. Im Sommer gibt es Verstärkerfahrten von der U-Bahnlinie U3 zum Campingplatz, die als Normalbus verkehren. Die schrittweise Attraktivierung dieser Relation machte sich natürlich auch in den Fahrgastzahlen bemerkbar, aufgrund der geringen Kapazität der Kleinbusse konnten zuletzt aber nicht immer alle Fahrgäste mitgenommen werden. Trotz der derzeit begrenzten Angebotsausweitungen aufgrund von Personalmangel und Finanzierungsproblemen, bestand auf der Linie 135 deswegen für die MVG Handlungsbedarf.
Seit 19. Februar setzt die MVG auf zwei neuen Stoßzeitverstärkern der Linie 135 eigene Kleinbusse ein: Der neue MVG-Sprinterbus 4801 zeigt sich an seinem dritten Einsatztag, dem 21. Februar kurz nach Durchfahrt an der Haltestelle Floßlände auf der Zentralländstraße (Bild: Frederik Buchleitner)
Seit Montag, 19. Februar 2024 gibt es nun eine Taktverdichtung: Die Linie 135 fährt an Schul- und Ferientagen zur Hauptverkehrszeit morgens und nachmittags auf ganzer Strecke alle zehn Minuten. Die Einführung hatte die MVG im Leistungsprogramm 2023 noch abhängig von der Verfügbarkeit von Elektro-Kleinbussen gemacht, nun fahren auf den beiden Verstärkerkursen vorübergehend zwei geleaste Kleinbusse von Mercedes Benz/Tremonia des Typs Sprinter City 45 auf der Linie 135. Erstmals setzten die SWM/MVG damit eigene Kleinbusse ein, bisher nur ein Feld für die MVG-Kooperationspartner. Die beiden Busse mit den Wagennummern 4801 und 4802 sind äußerlich im aktuellen MVG-Erscheinungsbild, innen dafür nur provisorisch für den Münchner Einsatz angepasst. Im Gegensatz zu den privaten Kleinbussen fehlen auch Entwerter oder Fahrkartenautomaten. Bis zu ihrem mittelfristigen Ersatz durch Elektro-Kleinbusse können die beiden MVG-Neulinge auch auf anderen Kleinbus-Umläufen anzutreffen sein, sofern sie vorübergehend von der MVG übernommen werden. Derzeit kann der im Betriebshof Moosach stationierte 4801 beispielsweise auf dem sonntäglichen Kleinbus-Kurs der Expressbuslinie X80 zwischen Moosach und Puchheim Bahnhof angetroffen werden. Weiterlesen
Geplant war eine etwas über zweimonatige Unterbrechung des Trambetriebs am Scheidplatz, am Ende hat die Baustelle fünf Monate gebraucht: In zwei Wochen am Dienstag, 12. März sollen die Tramlinien 12 und 28 wieder auf regulärer Strecke zum Scheidplatz fahren und auch der Inselbetrieb auf der Tramlinie 23 ein Ende finden. Die Baustelle am Scheidplatz geht aber nochmal um eine Woche in die Verlängerung, die insgesamt vierte Verzögerung bei diesem Projekt. Eigentlich hätte am Scheidplatz seit dem 17. Dezember 2023 wieder alles normal laufen sollen, aber schon Ende November zeichnete sich die erste Verzögerung ab, nach der erzwungenen Baupause während dem Wintereinbruch Anfang Dezember wurde dann eine Verspätung bis zum 22. Januar angekündigt. Nach einer weiteren Baupause während der Weihnachtsfeiertage und bis nach dem Jahreswechsel, folgte die Verlängerung um einen Monat bis zum 18. Februar. Immerhin konnte der unattraktive Ersatzverkehr auf der Linie 23 beendet werden, indem dort ein vorübergehender Inselbetrieb eingerichtet wurde, aber auch die Fertigstellung im Februar wurde gerissen und nun der 4. März als dritter Termin für das Bauende angekündigt.
Aber auch dabei bleibt es nicht: Es kommt nochmal etwas über eine Woche Sperrzeit dazu und erst am Dienstag, 12. März sollen die Tramlinien 12 und 28 wieder zum Scheidplatz zurückkehren. Der Gleisbau im Bereich des Gleisdreiecks in die Parzivalstraße und auch in der Schleife ist zwar abgeschlossen, aber es fehlt noch die neue Ampelanlage der Kreuzung. Am gestrigen Dienstag erfolgte die obligatorische Abnahmefahrt der noch fehlenden Fahrbeziehungen über das neue Gleisdreieck und auch die Fahrt durch die teilweise erneuterte Wendeschleife am Scheidplatz.
Der Gleisbau am Scheidplatz ist abgeschlossen. Am gestrigen Dienstag war daher Fahrdrahtkontrollwagen 2942 zur Abnahmefahrt über die neuen Schienen unterwegs und biegt hier aus der Parzivalstraße in die Belgradstraße. Die Rückkehr zum Normalbetrieb verzögert sich allerdings um über eine Woche bis zum Dienstag, 12. März (Bild: Frederik Buchleitner)
Ganz eingestehen möchten SWM und MVG die vierte Verzögerung nicht und formulieren die Situation am Scheidplatz in ihrer gestrigen Pressemeldung etwas kryptisch: „Die Bauarbeiten in der Wendeanlage an der Endstation Scheidplatz der Linien 12 und 28 gehen in die Endphase. Notwendige Restarbeiten könnten vorbehaltlich der Abnahme durch die Aufsichtsbehörde in der kommenden Woche bereits unter laufendem Betrieb stattfinden. Die dafür notwendige Ampelanlage kann voraussichtlich zum Dienstag, 12. März errichtet werden, dann ist auch die Inbetriebnahme möglich.“ In den bisherigen Presseberichten beispielsweise von der Hallo München oder dem Portal des Mobilitätsreferats München unterwegs wurde diese „positiv gehaltene Formulierung“ direkt übernommen.
In der Pressemeldung unerwähnt, dafür aber in den eher versteckten Betriebsmeldungen auf der MVG-Seite ersichtlich: Das bisherige Betriebskonzept mit dem Linienwechsel der Linien 12 und 28 am Kurfürstenplatz wird aufgrund der für den Bauabschluss bereits vorbereiteten Personaleinteilung nicht weiter aufrechterhalten, sondern beide Linien verkehren während der letzten Bauwoche nochmal gänzlich anders. Die Linie 12 fährt von der Amalienburgstraße kommend, ab Kurfürstenplatz gemeinsam mit den Linien 27 und 28 die Nordendstraße und Barer Straße entlang und wendet am Karolinenplatz. Die Linie 28 folgt ab Kurfürstenplatz dem Linienweg des 27ers bis zum Petuelring und fährt wieder nur noch zu den angestammten Betriebszeiten. Weiterlesen
Die Inbetriebnahme der kurzen Stichstrecke von der Regina-Ullmann-Straße zum S-Bahnhof Johanneskirchen verzögert sich – wie erwartet – um mindestens ein Jahr, der Planfeststellungsbeschluss liegt weiterhin nicht vor und eine vorläufige Anordnung hatte die Regierung von Oberbayern Anfang Februar verweigert. Als neuen Freigabetermin haben die SWM/MVG der Süddeutschen Zeitung Februar 2027 genannt, sofern bis Anfang 2025 die Genehmigung zum Baubeginn vorliegt. Bisher war die Inbetriebnahme für Ende 2025 vorgesehen. Der von FDP-Stadtrat Fritz Roth im Oktober im Zusammenhang mit der Neubaustrecke als „destruktiver Geist“ bezeichnete CSU-Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper hat damit ein Etappenziel erreicht, das offensichtlich »freundschaftliche Verhältnis« zur Regierung von Oberbayern hat da sicherlich geholfen.
Die Presseberichte und Aussagen aus dem Stadtrat zeigen aber auch: Die SWM haben einen erheblichen Anteil an der verfahrenen Situation und besonders am „mangelhaften Projektmanagement“, wie es die Stadtrats-FDP bezeichnet. Besonders an der Kommunikation scheint es zu hapern: Wie die Regierung von Oberbayern letzte Woche der Abendzeitung mitteilte, hatten die SWM eine zweite Tektur (Planänderung) ihrer im Dezember 2022 eingereichten Planfeststellungsunterlagen angekündigt. Alex Indra (Leitung Großprojekte Mobilität) hatte in der Stadtrats-Vollversammlung am 4. Oktober 2023 noch gesagt, „die Tektur für das Planfeststellungsverfahren ist eingereicht. Nach Rücksprache mit der Regierung von Oberbayern steht einem positiven Planfeststellungsbeschluss nichts im Wege. Aufgrund der aktuellen Thematik hoffen wir auf eine schnelle Genehmigung.“
Allerdings hat die die Regierung von Oberbayern Anfang Februar den Antrag zu Bauvorbereitungen abgelehnt, da „die aktuelle Planung der SWM noch gar nicht endgültig feststeht“. Es würden „Bedenken bestehen, ob das gesamte Projekt überhaupt in dieser Form genehmigt wird“, wie der Münchner Merkur in einem heutigen Artikel schreibt.
Die SWM kündigen nun an, die zweite Tektur bis Ende des Monats einzureichen. Den Planfeststellungsbeschluss erhoffe man sich dann bis Herbst. Sofern keine Klagen mit aufschiebender Wirkung eingereicht werden würden, sollen dann 2025 die eigentlich schon in diesem Jahr geplanten Spartenmaßnahmen stattfinden und im Februar 2027 die Strecke in Betrieb gehen.
Auch die Stadtverwaltung zeichnet sich für die offensichtlichen Kommunikationsprobleme mitverantwortlich: Bei der Stadt haben sich im vergangenen Sommer über mehrere Monate verschiedene Stellen für den Antrag zu Baumfällungen zuständig gesehen, ehe man sich einig wurde, dass die Regierung von Oberbayern zuständig sei. Auf Initiative des Referats für Stadtplanung und Bauordnung fand sogar noch Ende September eine Anhörung im Bezirksausschuss zum Fällantrag statt, obwohl die Zuständigkeit wie sich nachträglich herausstellte von vornherein bei der Regierung von Oberbayern lag.
Am 9. Februar hat die Stadtrats-CSU einen Antrag zum aktuellen Sachstand gestellt, für die kommende Stadtrats-Vollversammlung am Mittwoch, den 28. Februar 2024 gibt es einen Dringlichkeitsantrag der FDP.
Neben den jetzt gegenüber der Presse getätigten Aussagen müssen die SWM also auch nochmal im Stadtrat Stellung beziehen. Als das Thema im Oktober in der Vollversammlung auf der Tagesordnung war, gab es gegenüber dem Stadtrat aus damaliger wie heutiger Sicht widersprüchliche Aussagen (Wortprotokoll der Vollversammlung vom 4. Oktober 2023 im RIS, ab Seite 34), durch deutliche Intervention von Oberbürgermeister Dieter Reiter und Mobilitätsreferent Georg Dunkel wurde damals eine Vertagung in den Mobilitätsausschuss erreicht. Wie die Abendzeitung Mitte Oktober 2023 berichtete, musste MVG-Geschäftsführer Ingo Wortmann dann im Ausschuss manche zuvor von den SWM/MVG getätigte Aussage als „unglücklich“ revidieren.
Chronologie, Beobachtungen und Impressionen vom MVG-Schneechaos 2023 – Donnerstag und Freitag – V
· 16 KommentareZwei Monate nach dem großen MVG-Schneechaos wird immer deutlicher: Mit der fehlenden Vorsorge und Ausrüstung für einen ernsthaften Winterdienst, haben SWM und MVG der Münchner Tram einen erheblichen Reputationsverlust zugefügt. Freilich hagelt es vorrangig in den digitalen Kommentarspalten der Zeitungen oder auf der MVG-Präsenz in „Sozialen Medien“ Häme und Spott, doch so manche selbsternannte Kritiker des Verkehrsmittels Tram in der Münchner Stadtpolitik fühlen sich durch das MVG-Schneechaos ermuntert. Im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching war der Wintereinbruch Anlass, – mal wieder – den Ersatz der Tram nach Grünwald durch eine milliardenteure U-Bahn zu fordern. „Der Schneefall in diesem Winter“, so schrieb die tz Anfang des Monats, „hat die Schwachstellen der Trambahn allen Anwohnern vor Augen geführt.“
Aber auch im Rathaus bei den Stadträten die den Tramausbau vorantreiben sind nachdenkliche Stimmen zu vernehmen, wie es denn um die „Tram-Offensive“ bestellt sei, wenn die Wiederherstellung des Tramnetzes eine ganze Woche braucht, während der Bus – das bisherige Verkehrsmittel auf so mancher geplanten Neubaustrecke – 24 Stunden nach Ende des Schneefalls wieder fährt. Die vielen genannten Gründe von SWM/MVG, warum eine Wiederinbetriebnahme nach der Betriebseinstellung am Freitagabend nicht mehr möglich gewesen sei – Bäume in der Oberleitung, vereiste Rillen, Stromabschaltung im Netz und damit funktionslose Weichenheizungen – verstärken diesen Eindruck, auch wenn sie weniger mit dem Verkehrsmittel Tram selbst, als viel mehr mit den Vorbereitungen auf einen Wintereinbruch – oder eben dem Ausbleiben solcher – zu tun haben.
Der letzte Teil der fünfteiligen Chronologie des Wintereinbruchs Anfang Dezember 2023 behandelt den Donnerstag und Freitag der Schneewoche, als die Wiederinbetriebnahme des Tramnetzes ihren Abschluss fand. Zeitgleich zur Freigabe der letzten beiden fehlenden Streckenabschnitte, erläuterten SWM/MVG in der Ackermannschleife der Presse ihre Sicht auf die vergangenen Tage.
Rückblick: Verbunden mit einer mehrtägigen Betriebseinstellung der Tram durch SWM und MVG, rückten am Freitagabend, 1. Dezember 2023, aufgrund anhaltenden Schneefalls und einiger Betriebsstörungen sämtliche Straßenbahnen in den Betriebshof ein. Im Anschluss folgte allerdings kein erneutes Ausrücken mit Betriebsfahrten zur Freihaltung der Schienen, sondern eine Betriebsruhe der besonderen Art.
Tramreport.de – 8. Dezember 2023 – Link zu Beitrag 1 – Freitagabend bis Samstag
Tramreport.de – 18. Dezember 2023 – Link zu Beitrag 2 – Samstagabend bis Sonntag
Tramreport.de – 25. Dezember 2023 – Link zu Beitrag 3 – Montag
Tramreport.de – 17. Januar 2024 – Link zu Beitrag 4 – Dienstag und Mittwoch
Pressekonferenz am Freitag, 8. Dezember 2023 in der Ackermannschleife: Für die Zukunft kündigt die MVG die Beschaffung weiterer Unimogs an, nachdem bisherige Zwei-Wege-Unimogs kürzlich verschrottet wurden oder beim Wintereinsatz kaputt gingen und nur noch der Fahrdrahtkontrollwagen 2942 – und ein aus Stuttgart geholter Zwei-Wege Unimog – zur Streckenfreiräumung dienen konnten. Auf den vereisten Schienen hat der Stuttgarter Gast seine Schwierigkeiten, weshalb die ersten Meter freigekratzt werden müssen. Weit kommt das gelbe Arbeitsfahrzeug allerdings auch dann nicht und entgleist nach einigen Metern. Die Räumung der Ackermannschleife erfolgt dann einige Zeit nach der Pressekonferenz, freilich durch den Fahrdrahtkontrollwagen 2942 (Bild: Frederik Buchleitner)
Bis zum Mittwochabend, 6. Dezember 2023 waren wichtige Abschnitte des Tramnetzes, darunter die Strecken der Linien 12, 17, 19, 20, 27 und 28 wieder in Betrieb. Spät aber dennoch fuhren ab dem Abend auf der Linie 25 nach Grünwald Ersatztaxis und vereinzelt Busse. Zu Betriebsbeginn am Tag darauf fehlten noch die Linie 18 und 25, der nur von der Linie 16 bediente Abschnitt zwischen Sendlinger Tor, Isartor, Maxmonument, Tivolistraße und Herkomerplatz, der Nordast der Linien 16 und 37 zwischen Effnerplatz und St. Emmeram, sowie der Ostteil der Linie 21 zur St.-Veit-Straße. Auf letzterer Strecke war am Mittwochabend der Fahrdrahtkontrollwagen 2942 an einem Oberleitungsschaden havariert, der zu diesem Zeitpunkt binnen weniger Tage zum „Medienstar“ avancierte Arbeitswagen konnte jedoch bis zum Donnerstagmittag wieder repariert werden.
Am Freitagmorgen fehlte noch das Stück zwischen Effnerplatz und St. Emmeram, sowie der äußere Abschnitt der Linie 25 ab Großhesseloher Brücke bis Grünwald. Um 12 Uhr fuhr die Tram wieder auf allen Strecken. Für den Fahrdrahtkontrollwagen 2942 und den Stuttgarter Unimog stand ein letzter Einsatz auf dem Programm: Auf der Pressekonferenz in der Ackermannschleife sollten die Fahrzeuge für Fotos und zur anschaulichen Erklärung zur Verfügung stehen und insbesondere der Zwei-Wege-Unimog als Winterdienstfahrzeug der Zukunft präsentiert werden, nachdem die nach dem Wintereinbruch 2006 beschafften SWM-eigenen Zwei-Wege-Unimogs entweder vor kurzer Zeit verschrottet wurden oder beim harten Schneeeinsatz allesamt ihren Dienst versagten.
Wirklich überzeugen konnte der Stuttgarter Gast die aufmerksamen Zuschauer allerdings auch nicht, musste ihm auf vereistem Gleis doch erst händisch die Trasse freigeräumt werden, um dann nach wenigen Metern doch wieder zu entgleisen. Weiterlesen
Im November berichtete Hallo München über kritische Stimmen zur erneut vertagten Rückkehr der Christkindltram, aber auch im Münchner Rathaus sorgt man sich um die historischen Fahrzeuge und fordert eine neue Perspektive: Die Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste hat am Montag, 5. Februar zwei Anträge gestellt, um einerseits regelmäßige Nostalgiefahrten der Museumsfahrzeuge einzufordern, andererseits auch den Erhalt einer fahrbereiten Flotte der in Ausmusterung befindlichen A-Wagen der Münchner U-Bahn zu beantragen.
Konkret bittet die Stadtratsfraktion die Stadtverwaltung zu prüfen, „wie ein regelmäßiges Angebot an Nostalgiefahrten mit historischen Fahrzeugen von U-Bahn, Tram und Bus der Münchner Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) geschaffen werden kann. Eine Kooperation mit Vereinen, die sich für Erhalt und Betrieb historischer Münchner ÖPNV-Fahrzeuge einsetzen, ist anzustreben.“ Eine Ergänzung um Angebote auf Bahnstrecken wird ebenfalls vorgeschlagen.
Im zweiten Antrag fordern ÖDP/München-Liste die Stadtverwaltung auf, „in Kooperation mit der Stadtwerke München GmbH (SWM) und ihre Tochter Münchner Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) festzulegen, welche U-Bahn-Wagen der Baureihe A langfristig für Museumsfahrten bzw. Nostalgiefahrten erhalten werden.
Es soll unter weitestgehendem Erhalt der historischen Substanz die Betriebsfähigkeit der Fahrzeuge erhalten bzw. wiederhergestellt werden, damit mit diesen Fahrzeugen auch Fahrten im Münchner U-Bahn-Netz durchgeführt werden können.
Es wird geprüft, ob für diese Fahrzeuge ein Antrag auf Eintrag als bewegliches Denkmal in die Denkmalliste erfolgversprechend ist. Bei Erfolgsaussicht wird ein entsprechender Antrag gestellt und werden die sich daraus ergebenden Steuervergünstigungen und Fördermittel genutzt.“
Straßenbahnparade im Oktober 2011: Anlässlich des dreifachen Jubiläums „40 Jahre U-Bahn, 135 Jahre Tram und 150 Jahre Bus“ veranstaltete die MVG am 22. Oktober 2011 einen großen Tag der offenen Tür im U-Bahn- und Tram-Betriebshof, sowie im MVG-Museum und mit einem Fahrzeugkorso am Vormittag. Angeführt von den Museumswagen 256 (Typ A), 490/1401 (Typen D/f), 721 (Typ J) und 2412/3407 (Typen M4/m4) zeigt sich die Parade auf der Maximiliansbrücke (Bild: Frederik Buchleitner)
Die Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste gehört mit vier Sitzen zu den drei kleineren Fraktionen des 80 Sitze starken Münchner Stadtrats, doch besonders bei wenig politisierten Themen finden Anträge und Vorschläge der „Opposition“ auch immer wieder Unterstützung durch die großen Fraktionen. Wichtig ist für die Fraktionen ohne Mehrheit im Stadtrat natürlich auch eine (im positiven Sinne) kritische Haltung bei der Aufdeckung von Problemen innerhalb der Stadt: Bei der U-Bahn sorgen derzeit Probleme bei der Nachrüstung der Typen B und C1 mit einer Brandbekämpfungsanlage für einen massiven Fahrzeugmangel, der sich besonders durch kürzere Züge auf den Linien U1 und U7 und auch den Ausfall der Fünf-Minuten-Verstärker auswirkt. Dennoch ließen die SWM die zur Ausmusterung vorgesehenen A-Wagen – die aktuell besonders stark benötigt werden – aus Platz- und Ersatzteilgründen weiter verschrotten. Erst seit einem Antrag der Stadtratsfraktion ÖDP/München-Liste gibt es derzeit einen Verschrottungsstopp und in dieser Woche lenkt sich auch der Blick der Öffentlichkeit und des restlichen Stadtrats auf das Thema.
Zurück zur Museumsflotte: Gerade mit Blick auf das in zwei Jahren anstehende 150-jährige Bestehen der Münchner Tram wäre eine breite überfraktionelle Initiative des Münchner Stadtrats nötig, um den Verkehrsbetrieb mit der Vorbereitung eines adäquat begangenen Jubiläumsjahres zu beauftragen, aber die von finanziellen Unsicherheiten geplagten SWM/MVG dabei auch entsprechend zu unterstützen. Die im Antrag erwähnten ehrenamtlich arbeitenden Vereine haben in den letzten Jahren und insbesondere bei den regelmäßigen Öffnungstagen des MVG-Museums ihr Potential bei einer tatkräftigen Unterstützung bewiesen.
Welche Sympathien eine fahrbereite Museumsflotte bei der Bevölkerung weckt, hat die MVG bei den Jubiläen in den Jahren 2001 (125 Jahre Trambahn), 2010 (115 Jahre Elektrische) und 2011 („München mag’s mobil, u.a. 135 Jahre Trambahn, über 40.000 Besucher) demonstriert. Weiterlesen
Die Zeiten für die Freunde der P-Wagen sind schwer: Es ist mittlerweile über drei Jahre her, dass letztmals einer der beliebten Kurzgelenkwagen im Fahrgastbetrieb unterwegs war. Ebenso lang haben sich die P-Wagen überhaupt aus dem Münchner Stadtbild verabschiedet, auch für Betriebsfahrten sind die verbliebenen Fahrzeuge aktuell nicht mehr einsatztauglich. Besonders schmerzlich vermisst wurden sie natürlich beim Wintereinbruch Anfang Dezember 2023, wo sie sicher einen wertvollen Anteil zur Wiederbefahrbarmachung des Tramnetzes hätten haben können. Aber auch für Partyfahrten, bei der derzeit ohnehin ausgesetzten Zubringerlinie E7 ins MVG-Museum oder andere Nostalgieeinsätze wäre die Nachfrage gegeben.
Für die MVG hat bei der Instandhaltung freilich der fahrplanmäßige Linienverkehr „absoluten Vorrang“, wie sie im Zusammenhang mit der geforderten Rückkehr der Christkindltram mitteilte. Die stark erschwerten Wartungsbedingungen in der Werkstatt erlauben derzeit keine großen Sprünge, denkbar wäre dagegen eine externe Aufarbeitung.
Ankunft beim Schrotthändler: P-Triebwagen 2031 erreicht am Freitag, den 26. Januar kurz nach 6 Uhr per LKW-Schwertransport Langwied und unterquert gerade den S-Bahnhof (Bild: Andy Paula)
In den Museumsbestand haben SWM/MVG den P-Zug 2005/3004 aufgenommen, der seit Dezember aufgrund der Platznot in der Hauptwerkstätte im MVG-Museum steht. Ein weiteres Gespann, voraussichtlich 2010 mit Beiwagen 3037 soll mittel- bis langfristig wieder eine Perspektive als Zug für gemietete Sonderfahrten bekommen.
Keine Perspektive dagegen haben P-Triebwagen 2031 und p-Beiwagen 3039: Beide Fahrzeuge sind Ende der vergangenen Woche per LKW-Schwertransport, von der Hauptwerkstätte zu einem Schrotthändler nach Langwied abtransportiert worden. Letztmals im Einsatz war 2031 im Sommer 2015 auf der Linie 28, während 3039 noch bis September 2018 unterwegs war. Den Anfang des Abtransports machte am Donnerstag, 25. Januar der Beiwagen 3039, ehe am Folgetag am frühen Morgen der Triebwagen 2031 sein letztes Ziel erreichte. Weiterlesen
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