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Stadt Wien betoniert für den MIV

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haidi:

--- Zitat von: Ferry am 08. November 2024, 17:07:25 ---
--- Zitat von: haidi am 07. November 2024, 11:23:52 ---
--- Zitat von: Ferry am 07. November 2024, 08:33:04 ---Warum sind denn Einkaufsstädte wie SCS oder SCN entstanden? Weil man bequem alles unter einem Dach haben wollte.

--- Ende Zitat ---
Falsch!
SCS etc. sind entstanden, weil ein Investor eine gute Rendite erzielen wollte und nicht, weil die Kunden das verlangt haben.

--- Ende Zitat ---

Schmarrn. Einkaufszentren entstehen, weil der Bedarf dafür da ist. Natürlich wollten Investoren eine gute Rendite erzielen, aber wie haben sie das erreicht? Eben durch die Errichtung solcher Zentren, die auch entsprechend frequentiert werden. Niemand stellt wo ein Einkaufszentrum hin, wenn er nicht weiß, dass es nach der Fertigstellung entsprechend frequentiert wird. Und das ist/war ja nicht nur in Wien so, sondern überall in größeren Städten.

--- Ende Zitat ---
Stimmt - für die SCS gab es Unterschriftensammlungen, Demonstrationen und weitere Aktionen.

Mobiltelefone kamen auch auf den Markt, weil die Menschen eine Wunsch danach verspürten.

tramway.at:

--- Zitat von: Ferry am 08. November 2024, 17:07:25 ---Schmarrn. Einkaufszentren entstehen, weil der Bedarf dafür da ist. Natürlich wollten Investoren eine gute Rendite erzielen, aber wie haben sie das erreicht? Eben durch die Errichtung solcher Zentren, die auch entsprechend frequentiert werden. Niemand stellt wo ein Einkaufszentrum hin, wenn er nicht weiß, dass es nach der Fertigstellung entsprechend frequentiert wird. Und das ist/war ja nicht nur in Wien so, sondern überall in größeren Städten.

--- Ende Zitat ---

Sorry, die "Erfindung" der EKZ kam von Victor Gruen, einem Wiener Stadtplaner, der in die USA vertrieben wurde. Er hat damit eigentlich in den ortlosen Einfamilienhausumgebungen Stadtzentren nach europäischem Muster schaffen wollen, hat die Idee aber später entsetzt bereut, nachdem er gesehen hat, was das in Europa angerichtet hat - er hätte nie gedacht, dass Investoren auf die Idee kommen, das in Europa zu imitieren. Und wenn du irgendwen aus der Bevölkerung in den 1960ern gefragt hättest, ob er mit dem Auto nach Vösendorf fahren würde, um das Zeug einzukaufen, das er in der Stadt an jeder Ecke bekommt, hätte er dir auch den Vogel gezeigt.

Weirtschaft lebt schon seit längerer Zeit vom Schaffen von Bedürfnissen, die vorher nicht da waren und auch nicht vermisst wurden. Angebot schafft Nachfrage. Und so ist es auch im Verkehr - biete gute Straßen an, die Menschen werden sie erfreut nützen. Detto gilt für den ÖV - in der Region Karlsruhe hat die Stadtbahn einen Modal Split, von dem sämtliche anderen Städte nur träumen können, obwohl es um den Umland-Verkehr geht.

Vineyard:

--- Zitat von: tramway.at am 08. November 2024, 18:14:16 ---Sorry, die "Erfindung" der EKZ kam von Victor Gruen, einem Wiener Stadtplaner, der in die USA vertrieben wurde.

--- Ende Zitat ---

https://www.youtube.com/watch?v=omVHP35La9c

Hinzu kommt noch der Fakt, dass in den USA dank einer Gesetzeslücke Malls zur Steuervermeidung genutzt wurden.

Heutzutage sollen sie dort allerdings wie die Fliegen sterben. (Online Shopping ist vielen Amis bequemer.)

tramway.at:
Da brauchst nur nach Linz schauen, wo sie sich kannibalisieren

highspeedtrain:
Ich hoffe, der Thread passt - ein paar Gedanken zum Generalthema, dass nämlich MIV-Verkehrsreduktion funktioniert und im stillen stattfindet, aber offenbar nie wirklich durchgeplant, und dass deshalb völlig unnötig betoniert wird.

Beispiele aus dem zweiten Bezirk:
- es ist, denke ich, kein Geheimnis, dass die monatelange Sperre der Praterstraße während des Umbaus - nach den ersten Tagen der Umgewöhnung - keineswegs ein Verkehrschaos ausgelöst hat. Die Behauptung, die Straße benötigt stadteinwärts zwei Spuren, wurde damit Lügen gestraft. Und auch wenn ich nicht an der Straße stehe und Autos zähle, als Anrainer ist es für mich ziemlich eindeutig dass auch nach Fertigstellung jetzt weniger MIV ist als vorher. Hätte man es gleich richtig gemacht (eine Spur/Richtung) würde das heute niemandem mehr auffallen.
- Fast noch krasser: vor wenigen Jahren wurde die Nordbahnstraße zwischen Praterstern und Am Tabor komplett neu gemacht, aber ident wie vorher als „Stadtautobahn“ inklusive Schlangenliniengleise für die Straßenbahn. In der Zwischenzeit hat man aber in der Verlängerung der Nordbahnstraße bis Taborstraße die Spuren auf je eine reduziert - ist tatsächlich ziemlich nett geworden - und Richtung Stern auch die Kreuzung bei der Taborstraße „kleiner gemacht“. Als Ergebis kommt der MIV viel dosierter (und nach ebenfalls langer Sperre auch geringer) daher als vorher und keiner braucht die zwei Spuren Richtung Praterstern. Gerade jetzt wird auch die Abzweigung vom Stern in die Nordbahnstraße auf eine Spur reduziert, und das wird denselben Effekt haben. Der verbleibende 4spurige Abschnitt bleibt aber jetzt auf Jahre hinaus eine Wüste.

Vielleicht lernt man daraus, dass man sich nicht vor Autofahrerprotesten zu Tode fürchten muss…

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