Nur sollte man halt nicht Wohnbau mit Brachialgewalt, so wie erfolgend in der Seestadt, sondern einen wirklichen Wohnbau mit Vorstadtcharakter betreiben. Da hätten sehr viele Menschen Freude, Nutzen und Wohlfühlgefühl bei gleichzeitig sanft gestalteter Infrastruktur gleichzeitig. Nur da ist wieder von so manchem Makler und auch Politiker die Gier zu groß.
Überlegen wir einmal: Was gibt es rundherum an vorhandener Infrastruktur?
- Breitenleer Straße: erstickt ziemlich im Verkehr, kann kaum zusätzliche Last aufnehmen
- in 2 km Entfernung: Seestadt Aspern und Verkehrsknoten Aspern Nord
- Geschäfte: entlang der Breitenleer Straße, Gewerbepark
Wie kann man das Gebiet erschließen?
- 24A: Route bereits vorhanden, eventuell mehr Kurse bis Neueßling durchbinden.
- Verlängerung 97A? Fahrtroute zu verwinkelt, unattraktiv durch lange Fahrzeit bis zum nächsten Knoten.
- Neue Linie 97B? Direktanbindung Aspern Nord über Mayredergasse. Kurze Linienführung, erfordert geringen Auslauf, dennoch akzeptabler Takt erzielbar. Abstimmung auf U2-Fahrzeiten erforderlich.
- Straßenbahn: Nein, dazu ist das Bevölkerungspotenzial schlicht zu gering, das muss man akzeptieren.
So, und was baut man jetzt (hypothetisch) dort und wie kommt man zu einer Entscheidung, einer Zielfindung, einer Projektausgangslage?
Das Gebiet ist länglich, das schreit eigentlich nach einer modernen, urbanen Interpretation eines Straßendorfs (Straße als Begegnungszone, Autos werden im Zufahrtsbereich durch eine Sammelgarage abgefangen). Ich stelle mir kleinstädtische Wohnbauten vor mit nicht mehr als vier bis fünf Geschoßen und der Verpflichtung zur Nutzbarmachung der Erdgeschoßzonen (also keine toten Fahrradkäfige, Garagen, Lagerräume etc., sondern aktiv bespielbare Einheiten für Geschäftslokale, Arztpraxen, Nahversorgung etc.). Ich hab gerade Bilder aus dem Amsterdamer Umland im Kopf (ähnliche Bedingungen: flach, weitläufig, viel Grün und Wasser in der Umgebung), etwa so könnte es funktionieren.