Es begab sich heute um ca. 12.45. Bei der Haltestelle Resselgasse stadtauswärts wurden Fassadenarbeiten durchgeführt (Eiszapfen abklopfen, Schnee abkehren). Die durchführende Firma sperrte daher eigenmächtig den Haltestellenbereich zur Hälfte ab, ein Pick-Up mit Kran stand entgegen sämtlicher Vorschriften am Gehsteig. Die vordere Haltestelle war nicht aufgelassen. Einige Züge ließen die Fahrgäste weiter hinten ein- und aussteigen, andere fuhren nach vor, sodass aussteigende Fahrgäste mitten im Gefahrenbereich landeten (fallende Eiszapfen mit gut 20-30 cm Länge!).
Was tut der brave 95B also? Er informiert die WL darüber - schließlich stellen die Arbeiten eine Gefährdung der Fahrgäste dar, eine Baufirma kann nciht so mir nix, dir nix den Haltestellenbereich eigenmächtig absperren. Später wurde der Pick-Up auch noch so hingestellt, dass aussteigewillige Fahrgäste direkt vor dem Fahrzeug standen und nicht hinauskonnten.
Und was tut nun der Kundendienst? Erster Anruf: "Do miassn S' mit der Bauabteilung reden, do san mir ned zuaständig. I bin nur de Auskunft. Auf mein Entgegenhalten, dass dies ja keine Bauarbeiten der WL wäre, sondern eine Gefährdung der Fahrgäste durch eine Fremdfirma, wird dieser Standpunkt nur wiederholt und ich werde an die Vermittlung verbunden, "weu i kaun Ihna ned zur Bauabteilung durchstöön, des geht ned. Lossn S' Ihna von der Vermittlung verbinden."
Ich schildere der Vermittlung mein Anliegen gar nicht, sondern lege auf und rufe erneut beim Kundendienst an, bekomme einen anderen Herrn zu sprechen und beschreibe die Situation erneut. Die Reaktion ist diesmal ganz anders, O-Ton: "Und... wos soin mia do mochn?" Ich erkläre dem "Kundendienst"-Mitarbeiter, dass es Mitarbeiter der Wiener Linien im Aufsichtsdienst gibt, die sich im Netz bewegen und sich der Sache vor Ort annehmen könnten. Ich weise erneut auf die eigenmächtige Absperrung hin, die zu einer unklaren Verkehrssituation führt, und die Gefährdung der Fahrgäste durch herabfallenden/s Schnee und Eis. Am anderen Ende der Leitung wird mir zugesagt, man werde das der Betriebsinspektion mitteilen.
Und zu guter Letzt der Clou: Nachweislich, man hat ja seine Kontakte, ist über Funk keine Information hinausgegangen. Bis zur Beendigung der Arbeiten etwa 45 Minuten später ist auch kein Aufsichtsorgan eingetroffen.
Was lernt der 95B daraus? Es ist vollkommen, wirklich vollkommen sinnlos, sich mit derartigen Anliegen an den Kundendienst zu wenden.