Viele Dachausbauten sind leider extrem hässlich und verschandeln die Gründerzeithäuser nachhaltig.
Ich empfinde das eigentlich als wenig störend ... die meisten Gründerzeithäuser sind ohnehin so aufgebaut, dass sie im Erdgeschoß extrem verschnörkelt sind, im ersten stock sehr verschnörkelt, im zweiten Stock ziemlich bis etwas und spätestens im Dritten nur noch etwas, wenn nicht gar kaum verschnörkelt. Der vierte (oft schon der dritte und manchmal sogar schon der zweite) Stock sowie eventuell vorhandene fünfte und sechste Stockwerke sind dann relativ schlicht bis langweilig gestaltet. Und das nicht ohne Grund, weil kaum jemand Gebäude von oben bis unten betrachtet, sondern in erster Linie Erdgeschoß, Hochparterre und erster Stock (bzw. Mezzanin) ins Auge fallen. In den dritten Stock schaut man, wenn man nicht gerade richtig bewusst ein Gebäude betrachtet im Alltag ja eh nicht rauf. Von daher ist mir eigentlich auch relativ egal, wenn da im fünften, sechsten, und / oder siebten Stock eine etwas unpassende Glasfront befindet. Der Vorteil der zusätzlichen innerstädtischen Wohnraumes überwiegt da den Nachteil des ästhetischen Empfinden mMn doch stark.
Ein wenig anders stellt sich das bei Eckhäusern dar, bei denen schaut man durchaus auch etwas höher, da das Blickfeld weniger eingeschränkt ist, als mitten in einer engen Gasse. Besonders schöne Ausnahmen vom allgemein geschriebenen gibt es natürlich auch, etwas das im Standard-Artikel gezeigte Haus, dass einerseits wirklich ein Gesamtkunstwerk darstellt und andererseits vor Allem durch eine wunderschöne Dachpartie und einen blickfangenden wahnsinnig detaillierten obersten Stock haben. Dort sollte man mit Dachbodenaufbauten doch sehr vorsichtig sein und diese eventuell auch stark hinter die eigentliche Gebäudefront versetzen (die vordersten Meter können dann ja immer noch als Dachterrasse genutzt werden!).