Autor Thema: Linie 317 (1922-1970)  (Gelesen 195595 mal)

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Erdberg

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #420 am: 05. Dezember 2021, 18:33:43 »
Was hat ein einfacher Fahrschein im Verhältnis zum durchschnittlichen Monatsgehalt gekostet?

3 Schilling bei 2000 Schilling Monatslohn etwa.

haidi

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #421 am: 05. Dezember 2021, 20:09:33 »
Ein Verwandtenbesuch mit Kinderwagen machen, hat zu Fuß gehen geheißen.
Es stimmt schon: früher war alles besser, auch die Zukunft.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Gast1090

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #422 am: 05. Dezember 2021, 20:55:52 »
Das Haus mit der Nr. 71 ist nahezu unverändert erhalten geblieben, aus der Strassenbahntrasse wurde eine Bus/Taxi-Spur, welche auf der Aufnahme gerade von vielen "Taxis" benutzt wird

https://www.google.at/maps/@48.2145738,16.5207524,3a,65.6y,78.13h,85.75t/data=!3m6!1e1!3m4!1s37qQmSZ2Fr2_YrBNbVjNKA!2e0!7i16384!8i8192 

diogenes

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #423 am: 05. Dezember 2021, 21:15:12 »
Was hat ein einfacher Fahrschein im Verhältnis zum durchschnittlichen Monatsgehalt gekostet?

3 Schilling bei 2000 Schilling Monatslohn etwa.
Größenordnungsmäßig wie heute. Ich muss gestehen, dass mir das Öffifahren ohne Zeitkarten auch heute zu teuer gewesen wäre. Wie hat's damals mit Zeitkarten ausgesehen?
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

Katana

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #424 am: 05. Dezember 2021, 22:32:24 »
Ein Verwandtenbesuch mit Kinderwagen machen, hat zu Fuß gehen geheißen.
Es stimmt schon: früher war alles besser, auch die Zukunft.
Nicht nur, dass man heute Niederflur bekommt, bekommt man auch besser beheizte und manchmal klimatisierte Innenräume. Und Nachbusse gibt es auch, sogar ohne Sondertarif. Und fast immer die Anzeige der Wartezeit.

coolharry

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #425 am: 06. Dezember 2021, 07:07:13 »
Das Haus mit der Nr. 71 ist nahezu unverändert erhalten geblieben, aus der Strassenbahntrasse wurde eine Bus/Taxi-Spur, welche auf der Aufnahme gerade von vielen "Taxis" benutzt wird

https://www.google.at/maps/@48.2145738,16.5207524,3a,65.6y,78.13h,85.75t/data=!3m6!1e1!3m4!1s37qQmSZ2Fr2_YrBNbVjNKA!2e0!7i16384!8i8192

Die Busspur ist zeitlich begrenzt. Morgen HVZ von 6:30 bis 8:30. Sonst Parkspur, die bei der Trafik sogar eine Kurzparkzone (ab 8:30) ist.
Ein traumhaftes Fotomotiv: ländliche Idylle in Eßling mit einem schönen G3 + k + k Dreiwagenzug  (Foto: Othmar Bamer, Archiv Kurdiovsky/ Dr. Peter Standenat, 1960).
Kein Wunder, dass Viele von der "guten alten Zeit" fantasieren.

Vor allem, wenn man die heutige Situation im Ortskern von Eßling als Vergleich hernimmt. Ein Unort mit Dauerautoverkehr.

Das Foto wurde wahrscheinlich in einer Lücke gemacht. In den 60igern war dort auch schon einiges los. Natürlich nicht so viel wie heute, aber so idyllisch, wie es auf der Aufnahme wirkt, wars sicher nicht mehr.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Gast1090

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #426 am: 06. Dezember 2021, 14:57:19 »
Das Haus mit der Nr. 71 ist nahezu unverändert erhalten geblieben, aus der Strassenbahntrasse wurde eine Bus/Taxi-Spur, welche auf der Aufnahme gerade von vielen "Taxis" benutzt wird

https://www.google.at/maps/@48.2145738,16.5207524,3a,65.6y,78.13h,85.75t/data=!3m6!1e1!3m4!1s37qQmSZ2Fr2_YrBNbVjNKA!2e0!7i16384!8i8192

Die Busspur ist zeitlich begrenzt. Morgen HVZ von 6:30 bis 8:30. Sonst Parkspur, die bei der Trafik sogar eine Kurzparkzone (ab 8:30) ist.


Danke für den Hinweis; hätte auch von selber draufkommen können, wenn ich an den Anfang der Bus/Taxispur gescrollt hätte  ;)

Gast1090

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #427 am: 06. Dezember 2021, 15:15:21 »
Ein Verwandtenbesuch mit Kinderwagen machen, hat zu Fuß gehen geheißen.
Es stimmt schon: früher war alles besser, auch die Zukunft.
Nicht nur, dass man heute Niederflur bekommt, bekommt man auch besser beheizte und manchmal klimatisierte Innenräume. Und Nachbusse gibt es auch, sogar ohne Sondertarif. Und fast immer die Anzeige der Wartezeit.

Ergänzend seien die innerstädtischen Busse (1. Bezirk) ohne Sondertarif erwähnt und auch auf den Kahlen-/Lepoldsberg kann man sich ohne Sondertarif bringen lassen.

Aber auch Nachteile: während man früher in einen in der Haltstelle vor einer roten Ampel wartenden Zug noch zusteigen konnte, oft auch noch, wenn er sich schon langsam in Bewegung setzte, ist man heute vom Fahrpersonal abhängig; wenn dieser nicht gewillt ist, die Türfreigabe nochmals zu erteilen, kann man dem auf die Grünphase wartenden Zug zuerst zuschauen und dann nachwinken .....

Und die Anzeige der Wartezeit ist auch mit Vorsicht zu geniessen: zum Beispiel 2 (min.) heißt NICHT, daß der Zug in 2 Minuten da ist, sondern daß er sich 2 Minuten von der Haltestelle entfernt befindet. Und wenn er sich von dort aus welchem Grund auch immer nicht weiterbewegen kann, kann es einem Fahrgast schon passieren, daß er 10 Minuten auf das Display schauen kann, das ihm suggeriert, der Zug käme in 2 Minuten ....

Z-TW

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #428 am: 06. Dezember 2021, 16:58:19 »
Aber auch Nachteile: während man früher in einen in der Haltstelle vor einer roten Ampel wartenden Zug noch zusteigen konnte, oft auch noch, wenn er sich schon langsam in Bewegung setzte,

War in der Tat super! Oft erwischte ich daher am Schottenring den außerhalb der Haltestelle vor dem Haltsignal stehenden Zug  irgendeiner Ringlinie, und vor Ankunft in der Haltestelle Schottenring vom Ring her sprang ich vorher ab. Wir testeten 1974 die Fahrzeiten der Ringlinien und verglichen die der M/m/m-Garnituren mit den E1/c3 Zügen. Erstere waren stets um etliche Minuten schneller.

Katana

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #429 am: 06. Dezember 2021, 19:03:49 »
Ein Verwandtenbesuch mit Kinderwagen machen, hat zu Fuß gehen geheißen.
Es stimmt schon: früher war alles besser, auch die Zukunft.
Nicht nur, dass man heute Niederflur bekommt, bekommt man auch besser beheizte und manchmal klimatisierte Innenräume. Und Nachbusse gibt es auch, sogar ohne Sondertarif. Und fast immer die Anzeige der Wartezeit.

Ergänzend seien die innerstädtischen Busse (1. Bezirk) ohne Sondertarif erwähnt und auch auf den Kahlen-/Lepoldsberg kann man sich ohne Sondertarif bringen lassen.

Aber auch Nachteile: während man früher in einen in der Haltstelle vor einer roten Ampel wartenden Zug noch zusteigen konnte, oft auch noch, wenn er sich schon langsam in Bewegung setzte, ist man heute vom Fahrpersonal abhängig; wenn dieser nicht gewillt ist, die Türfreigabe nochmals zu erteilen, kann man dem auf die Grünphase wartenden Zug zuerst zuschauen und dann nachwinken .....

Und die Anzeige der Wartezeit ist auch mit Vorsicht zu geniessen: zum Beispiel 2 (min.) heißt NICHT, daß der Zug in 2 Minuten da ist, sondern daß er sich 2 Minuten von der Haltestelle entfernt befindet. Und wenn er sich von dort aus welchem Grund auch immer nicht weiterbewegen kann, kann es einem Fahrgast schon passieren, daß er 10 Minuten auf das Display schauen kann, das ihm suggeriert, der Zug käme in 2 Minuten ....

Natürlich gibt es auch Nachteile. Mir fällt vor allem der Zustand der Innenräume ein. Aber wenn die Wartezeit mit 2 Minuten angegeben ist, dann stimmt sie zu 99 %. Deshalb ist die Anzeige für mich ein Fortschritt.

Halbstarker

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #430 am: 07. Dezember 2021, 09:10:06 »
Allein die Tatsache, dass es an jeder Haltestelle Fahrpläne gibt, war früher nicht selbstverständlich. Jahrzehntelang wurden nur die jeweils ersten und letzten Züge angegeben, später nur allgemein "Intervall x bis y Minuten".
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

Bus

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #431 am: 07. Dezember 2021, 09:41:56 »
Allein die Tatsache, dass es an jeder Haltestelle Fahrpläne gibt, war früher nicht selbstverständlich. Jahrzehntelang wurden nur die jeweils ersten und letzten Züge angegeben, später nur allgemein "Intervall x bis y Minuten".

Gibt es heute auch nicht mehr offensichtlich. Bei der Haltestelle Neu muss man erst mal checken, dass man auf den Knopf drücken muss um die nächste Linie zu sehen. Das ist vielen nicht bewußt.

Linie106

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #432 am: 07. Dezember 2021, 09:46:50 »
bei vielen Linien bringen dir die Fahrpläne aber auch kaum was, weil diese (aus den verschiedensten Gründen) nicht eingehalten werden. Meist sind die Fahrplanzeiten die Zeiten, zu denen eher nix kommt :D
Dabei meine ich nicht nur Verspätungen. Manche Privatbusfahrer am Stadtrand verwechseln den Linienbus mit einem Formel1 Wagen und bröseln überall durch wo niemand steht.... die Folge: dass der dann teilweise paar Minuten zu früh ist. Wenn du dich da auf Fahrpläne verlässt, ist der Bus u.U. schon weg. Daher immer 5-10min vorher an der Haltestelle stehen.

Die Displays mit den Minutenanzeigen verwirren mehr als sie informieren.
Trifft übrigens auch auf die Handyapp zu, die Minuten in der App sind meist die selben wie auf den Displays bei den Haltestellen und daher oft auch für die Fisch.
Meine persönliche Lieblingsinfo auf den Überkopf-Anzeigen ist ja zB wenn das Öffi in "0 Minuten" kommt aber nix davon zu sehen ist, Fake-Punkt-Blinken ohne dass was da ist, oder aber "Fahrplanaushang beachten", was auch relativ oft der Fall ist.

Daher wäre es tatsächlich besser man würde angeben "Bus/Bim kommt ca. alle x Min" anstatt fixe Minutenangaben, die gefühlt eh nie eingehalten werden.

haidi

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #433 am: 07. Dezember 2021, 10:17:24 »
Bei der Haltestelle Neu muss man erst mal checken, dass man auf den Knopf drücken muss um die nächste Linie zu sehen.
Ich hab so eine Haltestelle noch nie gesehen, aber ist das ernsthaft so? Dann hat sich bei den Wiener Linien fernöstliches durchgesetzt: Intelligenzaskese
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Erdberg

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Re: Linie 317 (1922-1970)
« Antwort #434 am: 07. Dezember 2021, 11:10:47 »
Manche Privatbusfahrer am Stadtrand verwechseln den Linienbus mit einem Formel1 Wagen und bröseln überall durch wo niemand steht.... die Folge: dass der dann teilweise paar Minuten zu früh ist. Wenn du dich da auf Fahrpläne verlässt, ist der Bus u.U. schon weg. Daher immer 5-10min vorher an der Haltestelle stehen.


In Graz ist das auch so ähnlich.
Ich erlebte aber auch schon, daß ein Busfahrer irgendwo bei einer Haltestelle stehen blieb für 3-4 Minuten, weil er "zu früh" dran ist. Er rauchte eine Zigarette, bis er wieder in der Zeit war. Begründung: er darf nicht zu früh bei der Endstation ankommen, sonst gibts irgendwelche Konsequenzen.
Die Linie 5 in Graz kommt auch öfter mal 1-2 Minuten zu früh, wer sich auf die Fahrpläne verlässt, ist dann oft verlassen...