Autor Thema: U4-Verlängerung nach Auhof  (Gelesen 47595 mal)

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Klingelfee

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #45 am: 13. September 2016, 20:17:59 »
Und wieder mal das selbe Thema:

http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/wetterverkehr/Linie-U4-wird-nach-Purkersdorf-verlaengert;art85951,1342456

Zitat
Die Wiener U-Bahnlinie U4 soll bis nach Purkersdorf verlängert werden. Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag von Vize-Bürgermeisterin Maria Vassilakou soll demnächst kommen. Damit wäre die U4 die erste Wiener U-Bahnlinie, die über die Stadtgrenzen hinaus fährt.
Seit Jahren wird darüber diskutiert, nun rückt die Verlängerung der U-Bahnlinie 4 ins niederösterreichische Purkersdorf ein Stück in Richtung Realität. Bei einem Gespräch zwischen Purkersdorfs Stadtchef Karl Schlögl (SPÖ), Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) und Wiens Vize-Stadtchefin Vassilakou (Grüne) versprach letztere eine Machbarkeitsstudie, so Kobald zu "Heute". Die Verlängerung ist seit Fertigstellung des Lainzer Tunnels möglich, die Finanzierung noch offen.

Bereits im Juli hatte "Heute" berichtet dass Purkersdorfs Stadtchef Schlögl einen neuen Anlauf für eine Verlängerung der U4 von Wien-Hütteldorf bis Unter-Purkersdorf (Wien-Umgebung) unternommen hat. Der Bürgermeister damals zu "Heute": "Man könnte die Trasse der Westbahn nutzen, dann kostet das Projekt unter 100 Millionen Euro."
Unterstützt wurde Schlögls Anlauf von einigen Ortschefs im Gerichtsbezirk Purkersdorf, der Bezirksvorsteherin von Wien- Hietzing, Kobald und deren Stellvertreter Friedrich Unterwieser (SPÖ). Wiener Linien-Sprecher Michael Unger hielt damals vom Wiederaufflammen der Idee nichts: "Die Auslastung wäre für eine Verlängerung viel zu gering." Übrigens: Es ist der dritte Anlauf von Karl Schlögl in den vergangenen 18 Monaten.

Da will sich offensichtlich jemand ein Denkmal setzten. Oder schafft der purkersdorfer dann auch die P&R-Möglichkeiten für 10.000 Auto?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

58er

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #46 am: 13. September 2016, 20:18:58 »
(Spät)sommerloch

nord22

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #47 am: 13. September 2016, 20:22:23 »
Der Artikel zeugt von bescheidener journalistischer Qualität; die Aussage "Linie U4 wird nach Purkersdorf verlängert" geht sehr weit an der Realität vorbei. Außerdem zeigt das Foto einen Zug der Linie U2 mit Zielangabe Schottenring ;D

nord22

HLS

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #48 am: 14. September 2016, 10:01:27 »
Wenn eine Schnellbahn, die im 30min Intervall verkehrt und nicht mal ansatzweise Überfüllt ist, braucht man eindeutig eine U4 dort. Man kennt sich ja schon aus im warme Luft zu transportieren.
Vermutlich würde es aber bei Herrn Steinbauer eher eine Chance haben auf Realisierung, ist doch die Bim ein historisches Transportmittel und außerdem viel zu langsam und zu laut und und und...  :fp: :fp: :fp:

Übrigens ist der Herr Schlögl ein sehr sehr netter und allgemein hilfsbereiter und scheinbar kompetenter Gesprächspartner, nur bzgl. Verkehr und vorallem öffentlichem Verkehr, kann man ihm absolute Ahnungslosigkeit bescheinigen.
Das habe ich ihm, bei einem Gespräch auch schon selber gesagt. Ich habe zu ihm gesagt, dass die U-Bahngeschichte echt nur sinnbefreit ist, hingegegen er eher versuchen soll eine Lokalbahn mit Vorbild WLB zu bekommen, die dann z.B. bei der Bujattigasse in den 49er eingebunden werden kann.

Seine Antwort dazu war nur, das er dann ja gleich die Schnellbahn öfter fahren lassen kann. :fp:
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

darkweasel

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #49 am: 14. September 2016, 10:13:35 »
Ich frage mich, ob jemand den Proponenten dieser Verlängerung schon einmal erklärt hat, unter was für einer Betriebsform die Strecke der heutigen U4 denn ursprünglich betrieben wurde, und dass es damals durchaus möglich war, umsteigefrei von Purkersdorf zum Karlsplatz zu fahren. Vielleicht kann man dabei auch erwähnen, dass nach dem zweiten Weltkrieg auch geplant war, wieder zu einer ähnlichen Betriebsform zurückzukehren. 8)

Schienenfreak

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #50 am: 14. September 2016, 16:14:01 »
Sollte das tatsächlich mal gebaut werden (was ich eh nicht glaube), dann gehören die betroffenen Gebiete in NÖ aber gleichzeitig nach Wien eingemeindet.

HLS

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #51 am: 14. September 2016, 22:29:52 »
Sollte das tatsächlich mal gebaut werden (was ich eh nicht glaube), dann gehören die betroffenen Gebiete in NÖ aber gleichzeitig nach Wien eingemeindet.
Ob das St. Erwin gefallen würde?

Wann gab es eigentlich die letzten Eingemeindungen?
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

darkweasel

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #52 am: 14. September 2016, 22:40:21 »
Wann gab es eigentlich die letzten Eingemeindungen?
Das war wohl 1938, wobei damals mehr eingemeindet wurde, als heute Teil Wiens ist. Klosterneuburg und Groß-Enzersdorf zum Beispiel.

Wikipedia: Groß-Wien

Schienenfreak

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #53 am: 14. September 2016, 23:01:40 »
Sollte das tatsächlich mal gebaut werden (was ich eh nicht glaube), dann gehören die betroffenen Gebiete in NÖ aber gleichzeitig nach Wien eingemeindet.
Ob das St. Erwin gefallen würde?
So what? Nachdem die Eingemeindung von zusammengewachsenen Nachbargemeinden mE längst überfällig ist, würde ich das hier sogar als Bedingung für einen möglichen U-Bahn-Bau machen. "Wenn ihr die U-Bahn in euer Gebiet haben wollt, müsst ihr zu Wien kommen."
Purkersdorf würde ich dann zum 14. Bezirk hinzufügen und ihn "Penzing-Purkersdorf" nennen.

haidi

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #54 am: 14. September 2016, 23:35:28 »
Und anschließend ein paar km² nicht mehr ausgemeindet wurden.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

tramway.at

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #55 am: 14. September 2016, 23:38:05 »
Die neue Bundesverfassung vom
10.11.1920 legt die beiden neuen Bundesländer Wien und Niederösterreich
fest; die vor allem finanziellen Details folgen dann im „Trennungsgesetz“,
das am 1.1.1922 wirksam wird und Wien eigene
Steuerhoheit bringt. Davor gab es noch vorübergehend andere Pläne:
Österreichs erster Kanzler Karl Renner plante ein Bundesland „Groß-
Wien“, das vor allem die industrialisierte Agglomeration im weiteren
Umkreis umfasst hätte: Ein „Wienerland“, das entlang der Südbahn
bis zum Semmering reicht, in manchen Varianten die Industriezone
um St. Pölten mit eingeschlossen, im Norden bis Stockerau und im
Osten bis zur ungarischen Grenze gereicht hätte. Die Sozialdemokraten
wollten den Staat nach den Siedlungsverhältnissen aufgeteilt wissen,
nicht nach historischen Bundesländergrenzen. Als allerdings die
Koalition mit den Christlich-sozialen zerbricht, sind diese Pläne vom
Tisch – und mit ihnen die Zersiedelung, die erst viel später mit der allgemeinen
Verfügbarkeit des Automobils einsetzen wird. Wien denkt
natürlich nicht daran, im „politischen Feindesland“ Wohnhäuser zu errichten.
Wie korrekt die Umrisse des angedachten „Wienerlandes“ um
1920 eingeschätzt wurden, zeigt der heutige Siedlungsteppich nach
amerikanischem Muster, der wegen der nicht vorhandenen Abstimmung
der Raumplanung genau diese Regionen in einen ortlosen
„Speckgürtel“ verwandelt hat.


(Aus "Das Wunder des Roten Wien"  ;) )
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #56 am: 15. September 2016, 00:16:11 »
Ich frage mich, ob jemand den Proponenten dieser Verlängerung schon einmal erklärt hat, unter was für einer Betriebsform die Strecke der heutigen U4 denn ursprünglich betrieben wurde, und dass es damals durchaus möglich war, umsteigefrei von Purkersdorf zum Karlsplatz zu fahren. Vielleicht kann man dabei auch erwähnen, dass nach dem zweiten Weltkrieg auch geplant war, wieder zu einer ähnlichen Betriebsform zurückzukehren. 8)
Und gut, dass das nicht passiert ist.

Ein innerstädtisches Verkehrsmittel hat ganz andere Notwendigkeiten (Stehplätze, Türanzahl) als eine Schnellbahn. Bis Klosterneuburg oder Purkersdorf (maximal!) wären ja U-Bahn-Garnituren noch irgendwie tauglich, aber darüber hinaus sind Schnellbahnfahrzeuge (in österreichischer Version, also mehr Richtung Regionalzug gehend) doch deutlich sinnvoller. Würde man mit U-Bahn-Fahrzeugen rausfahren, wäre das darüber hinaus ein unglaublicher Komfortverlust. Und die Fahrzeuge, die in Hütteldorf oder Heiligenstadt auf Knopfdruck weniger Türen und mehr Sitze bekommen, gibt es halt nicht.

Die Problemlösung wäre doch so einfach: Besseres Schnellbahnangebot.

haidi

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #57 am: 15. September 2016, 10:23:23 »
Ich kann mir schwer vorstellen, dass Schlögl die Ubahn-Bau- und Betriebskosten zahlen möchte, schon gar nicht inclusive der "toten Strecke" innerhalb Wiens.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

highspeedtrain

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #58 am: 15. September 2016, 18:36:33 »
Und gut, dass das nicht passiert ist.

Ein innerstädtisches Verkehrsmittel hat ganz andere Notwendigkeiten (Stehplätze, Türanzahl) als eine Schnellbahn. Bis Klosterneuburg oder Purkersdorf (maximal!) wären ja U-Bahn-Garnituren noch irgendwie tauglich, aber darüber hinaus sind Schnellbahnfahrzeuge (in österreichischer Version, also mehr Richtung Regionalzug gehend) doch deutlich sinnvoller. Würde man mit U-Bahn-Fahrzeugen rausfahren, wäre das darüber hinaus ein unglaublicher Komfortverlust. Und die Fahrzeuge, die in Hütteldorf oder Heiligenstadt auf Knopfdruck weniger Türen und mehr Sitze bekommen, gibt es halt nicht.

Die Problemlösung wäre doch so einfach: Besseres Schnellbahnangebot.

Ich stimme dir zwar zu, dass ein besseres Schnellbahnangebot das Mittel der Wahl wäre, ansonsten frage ich mich aber, ob du München kennst... eine S-Bahn, die deine Ausführungen komplett widerlegt.  Niemand verlangt, dass die S-Bahn bis St Pölten fährt... tut sie jetzt ja auch nicht.

MMn ist - nach der Tatsache, dass eine S-Bahn-Verdichtung infrastrukturell nichts kostet - der zweitwichtigste Grund gegen eine U-Bahn zum Auhof, dass die S-Bahn, die neben U4, U6 und S45 auch die U3 und am Westbhf viel Oberflächenverkehr anbindet, einfach deutlich mehr Fahrtmöglichkeiten eröffnet und somit attraktiver ist.

Damit wir aber noch was zu diskutieren haben: auf der Heiligenstädter Seite sehe ich das völlig anders, eine S/U4 bis Kritzendorf oder Wördern wäre 1975 großartig gewesen und wäre es auch jetzt noch, wenn die Umstellung nicht so aufwändig wäre.

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Re: U4-Verlängerung nach Auhof
« Antwort #59 am: 15. September 2016, 18:58:07 »
Ich frage mich, ob jemand den Proponenten dieser Verlängerung schon einmal erklärt hat, unter was für einer Betriebsform die Strecke der heutigen U4 denn ursprünglich betrieben wurde, und dass es damals durchaus möglich war, umsteigefrei von Purkersdorf zum Karlsplatz zu fahren. Vielleicht kann man dabei auch erwähnen, dass nach dem zweiten Weltkrieg auch geplant war, wieder zu einer ähnlichen Betriebsform zurückzukehren. 8)

Ich habe es eh schon mehrfach geschrieben, dass damals viele Chancen einfach vertan wurden! :(
Wäre die heutige U4 und U6 als Schnellbahn in Betrieb gäbe es die mannigfaltigsten Durchbindungsmöglichkeiten für S-Bahn und Regionalzüge!
Die Neubaustrecken der U6 von Meidling bis Längenfeldgasse und Spittelau bis Floridsdorf hätte man halt als Vollbahn und nicht als U-Bahn gebaut und hätte gleichzeitig eine Entlastung der Stammstrecke, hätte sich beim Bahnhof Floridsdorf die unterirdische Station erspart und dafür noch ein Gleis 6 errichtet und in Meidling hätte man eine Einbindung in die Pottendorfer Linie bauen können.