Druschkiwka (ukrainisch: Дружківка) ist eine kleine Stadt (58.000 Ew) in der Oblast Donetsk, im Osten der Ukraine.
Diese Stadt, die mehr wie ein großes Dorf wirkt, liegt in der Nähe von Donetsk, sowie Kramatorsk und Konstantinowka.
2014 wurde der Ort für eine kurze Zeit von Donetsker Rebellen einverleibt, 3 Monate später war der Spuk auch schon wieder vorbei und Druschkiwka wurde von der ukrainischen Nationalarmee befreit. Seitdem wirkt alles scheinbar friedlich, Polizisten mit Maschinengewehren zeigen aber zB, dass es nicht wie im Rest des Landes ist.
Gesprochen wird in diesem Teil der Ukraine nahezu ausschließlich russisch, viele Menschen fühlen sich der Ukraine nicht zugehörig, was unter Umständen zu Konflikten führen könnte.
Ich hatte die Möglichkeit mich mit einigen Leuten aus Donetsk zu unterhalten, das Leben in Isolation (die Stadt ist seit nunmehr 5 Jahren für Ausländer unzugänglich) dürfte die Menschen ziemlich deprimieren, abgesehen davon, dass die Wirtschaft ohnehin am Boden liegt und das Preisniveau selbst die restliche Ukraine um einiges unterbietet.
Genug von der Politik, zurück nach Druschkiwka: Es gibt 3 Linien (eine davon nur Mo-Fr), die ca. 2x pro Stunde verkehren, wobei kurz vor 17 Uhr (kein Scherz) Betriebsschluss ist und man dann auf den Minibus angewiesen ist.
Wie alle Betriebe in der Region, war auch der hier einstellungsgefährdet, wobei das durch den Ankauf gebrauchter Tatra T3 zumindest einmal aufgeschoben wurde. Die Betriebe in Kramatorsk und Konstantinowka haben die letzten Jahre nicht überlebt und sind mittlerweile passé. Interssanterweise ist der Betrieb in Donetsk noch vorhanden, Fahrscheine kosten dort mit aktuell 3 russischen Rubel (wären ca. 4 Cent) wohl nirgendwo in Europa weniger.
Hier 2 Eindrücke der verträumten Dorftram: