ich hab grad gehört, dass das Projekt ordentlich wackelt, weil man in Favoriten nur eine hauchdünne Mehrheit vor der FP hat - und ausgerechnet das Sonnwendviertel war ein Rettungsanker. Jetzt scheisst man sich an irgendwas zu verändern, es gibt eine Bürgerinitiative gegen die Tramway, und 46 Parkplätze würde es kosten - in Wien sind Stellplätze bekanntlich die politische Leitwährung, noch vor dem Euro.
Dazupassend in futurezone, 20.11.2018:
Schnee zeigt Platzverschwendung von Autos auf der Straße. Darin u.a.:
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Zuviel Platz für Autos
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Laut VCÖ werden Autos in Städten immer noch zwei Drittel des verfügbaren Platzes zugestanden, obwohl damit nur 27 Prozent aller Alltagswege erledigt werden. 73 Prozent der Mobilität entfällt auf Öffis, Fahrrad und Fußwege. "Angesichts dessen, dass die Einwohnerzahl von Städten wie Wien auch in Zukunft stark wachsen werden [sic!], muss man den knappen Platz bestmöglich organisieren und platzsparenderen Mobilitätslösungen den Vorrang geben", ist [VCÖ-Sprecher Christian] Gratzer überzeugt.
Öffentlichen Platz neu verteilen
Die Neuverteilung des öffentlichen Raumes war zuletzt auch beim futurezone Day Thema. In einer Diskussion zum Thema "Intelligente Straße" wies etwa Barbara Hauenschild-Cyniburk von den Wiener Linien darauf hin, dass "der Platz auf der Straße auch in Zukunft nicht mehr werden wird." Umso wichtiger sei es folglich, nachhaltige Massenverkehrsmittel so attraktiv wie möglich zu gestalten.
Auch VCÖ-Sprecher Gratzer ist davon überzeugt und pocht auf eigene Gleiskörper für Straßenbahnen sowie eigene Spuren für Radfahrer und Busse. Gleichzeitig warnt er davor, die künftig selbstfahrenden Fahrzeuge sich selbst zu überlassen: "Hier wird es klare Rahmenbedingungen brauchen. Denn wenn Privat-Autos plötzlich kreuz und quer ohne Fahrer durch die Stadt fahren, wird es sogar zu mehr Autoverkehr und zu mehr Staus in der Stadt kommen."
Car-Sharing als Ausweg
[...] Einen Ausweg bieten für Gratzer Car-Sharing-Konzepte. "[...] Wenn man die Auslastung durch Car-Sharing verbessern kann und Menschen tatsächlich auf ihr eigenes Auto oder zumindest Zweitauto verzichten, ist das für die Verkehrsentwicklung positiv", sagt Gratzer.
Zu Barbara Hauenschild-Cyniburk von den Wiener Linien: "... nachhaltige Massenverkehrsmittel so attraktiv wie möglich zu gestalten" und Wiener Linien beißt sich mitunter bekanntlich.
Zu VCÖ-Sprecher Christian Gratzer: Carsharing ist nicht wirklich ein Ausweg. Studien in D haben gezeigt, dass mit Carsharing der MIV sogar gestiegen ist, weil Pendler und sonstige Fahrgäste vom ÖPNV abgezogen wurden. Dies deshalb, da diese Carsharing-Nutzenden, ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen, keinen Autounterhalt und keine Parkplatzsorgen haben, wie Parkplatz möglichst vor dem Haus sowie kein Parkpickerl zu brauchen, und sie sohin die echten u/o vermeintlichen Vorteile tauschen gegen die oftmals als stinkend empfundenen, da und dort überfüllten sowie die oft (insb. bekanntlich in D) unzuverlässigen Massenverkehrsmittel.
Was die FPÖ und von ihrer - nicht nur aber auch - Verkehrspolitik zu halten ist, ist ohnedies nicht weiter kommentierbar, ohne ausfällig zu werden.
(Nachsatz: Ich habe sie nicht gewählt, die türkisblaune Regierung.)