Somit werd ich mir mal im Frühsommer ein Bild machen.
Bei freundlichem Wetter sieht es sicher besser aus (und ist nicht so kalt wie gestern, als es dann auch noch zu schneien begonnen hat, als ich gerade beim See mein Stativ aufgebaut habe...). Ich fürchte nur, dass wir im Endergebnis sehr wenig grün haben werden und viel Beton an Beton. Das ist etwas, das man jetzt schon sehen kann. Profitmaximierung der Immobilienhaie statt lebenswerter Wohnraum.
Also genau wie im 7. Bezirk.
Spass bei Seite, bei aller berechtigten Kritik an den Konzepten der Seestadt kommt mir der Thread im Moment sehr Wienerisch vor (sudern um des Suderns willen).
zum einen ist die Seestadt vom Konzept her verdichteter Wohnbau. Das lockere Einfamilienhaus-Wohngebiet ist ein paar Meter weiter Richtung Osten (a.k.a. Essling). Solcher Wohnbau besteht nunmal aus höheren eng beieinander stehenden Häusern. Wenn ich im 7. irgendwo in eine Seitengasse gehe, dann sind dort noch viel weniger Freiräume und Grün. Dennoch wird sowas dann als begehrter Wohnraum angesehen (warum Eigentlich?).
Auch sind die Preise die hier zu lesen sind so erschreckend auch wieder nicht. Immerhin hat jede Wohnung eine Freifläche - was man von vielen Bestandswohnungen in der Stadt auch nicht behaupten kann. Und in Wien zahlst das für einigermassen vernünftigen Wohnraum überall (ist ein anderes Problem, das nix speziell mit der Seestadt zu tun hat). Grad in der Gegend im 22. (ich wohn dort) sind die Immobilienpreise teilweise noch viel jenseitiger als das was in der Seestadt angeboten wird.
Dass der Vergleich mit fertigen Neubau-Siedlungen woanders nicht gut ausgeht, ist jetzt auch keine Kunst, ist aber auch ein bisserl ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Die Seestadt ist gerade in der Fertigstellung der 1. Bauphase und wird gerade besiedelt. Da dauert es nona noch eine Zeit, bis auch die Infrastruktur da ist, und auch gelebt wird. Ich finde ich sollte man einmal abwarten bis auch alle Anlagen fertig sind (See, Garagen, Geschäfte, Parks usw.) und alle eingezogen sind. Sowas geht nicht von heute auf morgen.
Leider ist das 'Eine Chance geben' nicht umbedingt des Wieners Naturell. Manchmal wird es (auch hierorts) heftig von Anderen eingefordert (Mariahilfer Straße), dann aber wieder nicht gewährt (Seestadt).
Wo ich bei der Seestadt Verbesserungspotential sehe bzw. was ich nicht ganz verstehe sind eher folgende Punkte (ohne anspruch auf Vollständigkeit):
- Warum liegen die ersten Bauplätze so weit weg von der U-Bahn Station, dass ich (fast) schon einen Bus brauche um dorthin zu kommen?
- Was mir fehlt ist die Öffentliche Erschliessung von den Umliegenden Siedlungsgebieten her. Speziell von Aspern selbst aus ist die Seestadt kaum erreichbar - hier wäre die Verlängerung des 25ers dringend Notwendig. Das würde auch zu einer besseren Durchmischung (was die Infrastruktur betrifft) beitragen. Ich freu mich schon drauf, wenn in der Seestadt auch ein paar Lokale aufmachen, weil das Angebot in Aspern ist derzeit eher dürftig. Von Essling, Breitenlee und Hirschtetten aus sieht es nicht besser aus.
- Worauf ich auch noch gespannt bin: Wann das Nachtbus-Netz im 22. an die Seestadt angepasst wird, denn im Moment ist zwar am WE die U-Bahn da, aber Wochentags bleibt nur der (eher gruselige) Fussmarsch von der Lohwaggasse (N26) zur Seestadt