Autor Thema: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich  (Gelesen 291049 mal)

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moszkva tér

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #45 am: 11. September 2012, 10:44:17 »
Willst den Touristen Englisch lehren oder willst sie informieren?
Ich bin dagegen Dinge schlechter oder falsch zu machen, nur weil andere Leute mit den falschen Dingen besser zurecht kommen. Abgesehen davon: Wer eine simple Stationsansage von einem englischen Native speaker nicht versteht, der kann überhaupt kein Englisch und nicht schlechtes Englisch. Mindagaplease.

Das ist dasselbe Phänomen, wie wenn man mit Ausländern Babydeutsch redet. "Du bringen Ziaglstaa, hopp hopp, Oida!". So lernen sie es nie!

Einfache Vokabel, klare Aussprache. Kein Dialekt. Aber auch keinesfalls Englisch wie in der Jugendherberge in Barcelona! ("Yu was walking on Rambla? Is very naiss!"). Mit "This is the terminus station, it is compulsory to alight here" (Endstation, bitte alle aussteigen) ist natürlich auch niemandem geholfen.

Allerdings frage ich mich, wozu man unbedingt englischsprachige Stationsansagen braucht? Der Gong sagt schon, dass jetzt die nächste Station angesagt wird (also "nextopp" ist unnötig). Die Stationsnamen braucht man nicht übersetzen. Nur bei einzelnen Haltestellen ist eine englischsprachige Erläuterung sinnvoll (z.B. Bahnhöfe, Ährport Bass), aber die kann man an einer Hand abzählen.

Willst den Touristen Englisch lehren oder willst sie informieren?
man kann als angenehmen Nebeneffekt eben den Menschen auch Englisch beibringen (ich rede da aber eher von den Wienern, nicht von den Touristen). Wenn man es schon macht, kann man es auch gleich g'scheit machen!

13er

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #46 am: 11. September 2012, 10:49:48 »
Nur bei einzelnen Haltestellen ist eine englischsprachige Erläuterung sinnvoll (z.B. Bahnhöfe, Ährport Bass), aber die kann man an einer Hand abzählen.
Wird wohl eh nur darum gehen und um Informations-/Störungsdurchsagen ("because of an alien traffic accident..." :D :D ). Die sind derzeit ja teilweise wirklich so peinlich (Alter ist da keine Ausrede; ich kenne viele ältere Leute, die sehr gut Englisch sprechen oder sich zumindest bemühen), dass man auf der U4 ganz vergisst, dass einem da eigentlich grad was Schlechtes erzählt wurde :D
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W_E_St

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #47 am: 11. September 2012, 11:54:03 »
Ja also definitiv Nummer 1... Es geht um Stationsansagen und nicht um Goethes Faust.

Allerdings sollten sie für die englischen Ansagen meiner Meinung nach einen native Speaker nehmen.

Ausländer, die Englisch nicht als Muttesprache haben und Schulenglisch oder ein etwas besseres Englisch als dieses sprechen, verstehen nicht-Nativ-Speaker besser.
Aber hauptsächlich, wenn es ihr eigener Akzent ist. Ob ein Ungar österreichisch gefärbtes Englisch besser versteht als britisch gefärbtes habe ich meine Zweifel.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

haidi

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #48 am: 11. September 2012, 19:11:21 »
Aber hauptsächlich, wenn es ihr eigener Akzent ist. Ob ein Ungar österreichisch gefärbtes Englisch besser versteht als britisch gefärbtes habe ich meine Zweifel.

Sogar mit starkem französischen Akzent besser verstanden als natives Dialekt-Englisch

Edit: nebenbei: Im Ö3-Verkehrsfunk letztes wochenende eine Geisterfahrermeldung auf Englisch gehört - langsam, deutlich, sicher für jeden verständlich. Ob das ein Muttersprachler war? Ich glaube eher nein.

Hannes
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13er

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #49 am: 25. September 2012, 09:22:01 »
Völlig überraschend ;) ;) hat in dem inszenierten und vor Manipulation nicht gefeiten Voting Stimme Nr. 1 gewonnen und wird uns in Zukunft in den Öffis terrorisieren.
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95B

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #50 am: 25. September 2012, 09:47:41 »
Wiener U-Bahn durch neue Ansagestimme noch umweltfreundlicher unterwegs
Wien. - Die Wiener Linien befördern tagtäglich rund 2,5 Millionen Menschen mit U-Bahn, Bim und Bus. Die vielen unterschiedlichen Stimmen bei Stationsdurchsagen, Störungsinformationen und zahlreiche Signaltöne gehörten bisher zum akustischen Erscheinungsbild der Wiener Linien. Mit dem Projekt Klangmarketing wurde das Ziel ausgegeben, dem Unternehmen eine neue und einheitlich akustische Identität zu geben.

Dazu luden die Wiener Linien alle Interessierten dazu ein, sich am Abstimmungsprozess auf der Unternehmens-Homepage zu beteiligen. Zur Auswahl standen zwei Frauenstimmen, die bei einer eigens initiierten Umfrage mehrheitlich gewünscht wurden. Die neue Stimme wird unternehmensweit zum Einsatz kommen und sich zukünftig sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch an die Fahrgäste wenden.

Nun ist die Abstimmung abgeschlossen und das Ergebnis steht fest: Mit deutlicher Mehrheit von zwei Drittel der abgegebenen Stimmen votierten die Wienerinnen und Wiener für die erste der beiden vorgeschlagenen Stimmen. Die Person, die hinter diesem Hörbeispiel steckt, wird allerdings vorerst noch geheim gehalten und erst bei der Umstellung der Ansagetexte auf die neue Stimme vorgestellt.

Ein weiterer, nicht unwesentlicher Faktor soll jedoch nicht unerwähnt bleiben: Auf indirektem Weg führt die neue Ansagestimme dazu, dass die Wiener U-Bahn noch umweltfreundlicher unterwegs ist, als dies bislang schon der Fall war. Zur besseren Verständlichkeit der Durchsagen ist es nämlich notwendig, den Außenschall zu dämmen. Während dies bei den neuen V-Zügen bereits der Fall ist – die modernen, durchgängigen Garnituren sind technisch ausgereift und in jeder Hinsicht auf dem aktuellen Stand –, mussten bei den älteren Garnituren kleinere Nachbesserungen vorgenommen werden. Konkret geht es um die Fensteröffnungen, die konstruktiv zwar den Eintritt von Schall zuließen, aber zur Lüftung des Zuges eher weniger beitrugen.

Diese Fensteröffnungen werden nun dauerhaft verschlossen, um bestmögliche Voraussetzungen für die Hörbarkeit der Durchsagen zu schaffen. Dass es dadurch zu unzumutbaren Temperaturen im Fahrzeuginneren kommen könnte, verneinen die Wiener Linien: "Wir sind uns bewusst, dass in den alten Zügen besonders im Hochsommer keine optimalen Temperaturverhältnisse herrschen; jedoch ist das Temperaturempfinden eine subjektive Wahrnehmung und so wird es immer Fahrgäste geben, denen bei gleicher Temperatur zu heiß oder zu kalt ist."

Auf dezidierte Nachfrage, ob nun die alten Züge mit Klimaanlagen nachgerüstet würden, hieß es, das könne aus technischen und ökonomischen Gründen nicht erfolgen: Man habe keinen Platz, um die dafür erforderlichen Gerätschaften in den alten Zügen unterzubringen, zudem würde es sich bei der geplanten Resteinsatzdauer der Silberpfeile schlicht nicht rechnen, teure Klimaanlagen nachträglich zu verbauen, die in wenigen Jahrzehnten aufwändig entsorgt werden müssten.

Man habe aber, so der Pressesprecher, in der hauseigenen Abteilung für innovative Fahrzeugtechnik ein Lüftungskonzept entwickelt, das nicht nur den Luftdurchsatz im Wagen steigern könne, sondern dadurch sogar Strom erzeuge: "Die sogenannten Kuckuckslüfter sind drehbare Lüftungsaufsätze, die durch die Temperatur im Fahrgastraum angetrieben werden. Das bedeutet: Je wärmer es im Fahrzeug ist, um so stärker arbeitet die Lüftung. So können wir das ganze Jahr hindurch gleichbleibende Temperaturen garantieren. Da die Lüfter zudem durch die aufsteigende Warmluft in Rotation versetzt werden, nützen wir diesen Umstand, um in jedem Lüfterrotor mittels eines kleinen Generators Strom zu erzeugen. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Fahrraddynamo. Dieser Strom wird zusätzlich ins Netz zurückgespeist, dadurch erhöht sich der Grad der wieder ins Netz eingebrachten Energie und die Verbrauchszahlen sinken."

Wenn sich die Umrüstung auf die neue Lüftungstechnik bewährt, ist auch angedacht, die erste Bauserie der ULF-Niederflurstraßenbahnen damit auszurüsten, da es bei diesen Zügen ebenfalls leichten Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Belüftung gibt, wenngleich man seitens der Wiener Linien einschränkt: "Eigentlich sind diese Umbaumaßnahmen nicht notwendig. Immerhin gibt es ja nur wenige hochsommerliche Tage im Jahr, bei denen es wirklich unangenehm warm wird. Dass wir aber bereits wegen dieser wenigen Tage unseren Fahrgästen entgegenkommen, zeigt, dass die Wiener Linien ein Unternehmen sind, das seine jahrhundertelange Erfahrung aus der Personenbeförderung stets zum Wohl seiner Fahrgäste einzusetzen weiß."
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #51 am: 25. September 2012, 09:56:11 »
Ich weiß schon, wie der Gutachter heißen wird, der die Umbauten dann abnimmt *ggg*
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moszkva tér

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #52 am: 25. September 2012, 10:34:54 »
Wiener U-Bahn durch neue Ansagestimme noch umweltfreundlicher unterwegs

Die neue Sprecherin atmet deutlich weniger Co² aus, als Herr Kaida. Bei den zehn Millionen Stationsansagen stündlich können alle Wiener, vom Säugling bis zum Greis, einen SUV mit jährlicher Kilometerleistung von 25.000 unterhalten sowie zusätzlich noch drei Fernreisen wöchentlich mit dem Flugzeug unternehmen. Daher sparen sich die Wienerinnen und Wiener einen massiven Geldbetrag im Jahr, den sie nun nicht mehr für Klimaschutzprojekte fragwürdiger Herkunft aufwenden müssen. Eine Jahreskarte der Wiener Linien für einen Euro pro Tag spart also doppelt Geld!  :up: 8)

Gratulation wieder einmal. Ich habe sehr genau lesen müssen, um die Satire zu erkennen  :up:

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #53 am: 25. September 2012, 10:48:32 »
Da hast du dir aber wirklich Mühe gegeben so eine schöne Aussendung zu schreiben, besonders gut gefallen tut mir dieser Absatz.


Wenn sich die Umrüstung auf die neue Lüftungstechnik bewährt, ist auch angedacht, die erste Bauserie der ULF-Niederflurstraßenbahnen damit auszurüsten, da es bei diesen Zügen ebenfalls leichten Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Belüftung gibt, wenngleich man seitens der Wiener Linien einschränkt: "Eigentlich sind diese Umbaumaßnahmen nicht notwendig. Immerhin gibt es ja nur wenige hochsommerliche Tage im Jahr, bei denen es wirklich unangenehm warm wird. Dass wir aber bereits wegen dieser wenigen Tage unseren Fahrgästen entgegenkommen, zeigt, dass die Wiener Linien ein Unternehmen sind, das seine jahrhundertelange Erfahrung aus der Personenbeförderung stets zum Wohl seiner Fahrgäste einzusetzen weiß."

:up: ;D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #54 am: 25. September 2012, 10:54:28 »
Die neue Sprecherin atmet deutlich weniger Co² aus, als Herr Kaida.
Immer dieses böse Quadrat-Kobalt
*SCNR*

moszkva tér

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #55 am: 25. September 2012, 12:21:16 »
Die neue Sprecherin atmet deutlich weniger Co² aus, als Herr Kaida.
Immer dieses böse Quadrat-Kobalt
*SCNR*

Diese (und andere) Schreibweisen von CO2 habe ich absichtlich gewählt  ;)

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #56 am: 25. September 2012, 12:46:04 »
Fast hätte ich den Artikel geglaubt  ;D

Ferry

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #57 am: 25. September 2012, 13:17:50 »
Fast hätte ich den Artikel geglaubt  ;D
Wenn ich nicht den Schmäh mit den Dachlüftern schon kennen würde, ich auch. Wieder mal ein echter "95B"!  :up:
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #58 am: 27. September 2012, 20:17:13 »
Wieder mal ein echter "95B"!  :up:
Ist und bleibt halt ein Schelm.  ;D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen klingen künftig weiblich
« Antwort #59 am: 27. September 2012, 23:54:01 »
Am Mittwoch wird die neue Flex vorgestellt. Dialektstimme (Nr. 2) allerdings nicht - anders als ursprünglich verkündet.

Zitat
AVISO: Neuer Klang für die Wiener Linien
Renate Brauner und Eduard Winter stellen neue Stimme der Wiener Linien vor


Wien (OTS) - Vizebürgermeisterin Renate Brauner und
Wiener-Linien-Geschäftsführer präsentieren die neue Stimme der Wiener
Linien. Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich zum Termin
eingeladen.

Die Wiener Linien setzen sich das Ziel, dem Unternehmen ein
einheitliches akustisches Erscheinungsbild in der Kommunikation mit
den Kundinnen und Kunden zu geben. Basierend auf einer Kundinnen und Kunden- und
Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung der Wiener Linien wurden zwei weibliche
Stimmen auf der Homepage präsentiert, die der Bevölkerung zur Auswahl
standen. Die Siegerin des Stimmenvotings wird nun der breiten
Öffentlichkeit vorgestellt und Franz Kaida, der über 40 Jahre die
Ansagen der Wiener Linien prägte, in den verdienten Ruhestand
verabschiedet.

Bitte merken Sie vor:
Zeit: Mittwoch, 03. Oktober 2012, 11:30 Uhr
Ort: Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

Quelle: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120927_OTS0213/aviso-neuer-klang-fuer-die-wiener-linien
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