Autor Thema: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017  (Gelesen 64282 mal)

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highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #240 am: 31. Oktober 2019, 13:31:42 »
Stimmt, deswegen musste er jetzt notfallartig die Hälfte seines Angebots streichen... war ein guter Plan!
Sieh es von der anderen Seite, die Einführung der Praterstern-Linie war der eigentliche Notfallplan. :lamp:

Naja, so war es aber nicht...

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #241 am: 31. Oktober 2019, 16:03:43 »
Woher die Wadlbeisserei gegen alles kommt, was nicht rot ist (auf die Farbe der Züge bezogen 8)), ist leicht zu durchschauen. Die Rückkehr zu einem Monopol der Staatsbahn kommt trotzdem so sicher wie warme Eislutscher. Haselsteiner war der Erste, und mit derzeit Regiojet gibt es zumindest zwei kleine Hechte im Fernverkehrs-Karpfenteich - das ist gut so. Die kommende Westbahn-Alternative zum Praterstern, ein Halbstundentakt in Spitzenzeiten ab/bis Westbahnhof, ist nicht die Schlechteste. Und meiner Meinung nach wird der Praterstern in naher Zukunft wieder kommen. Die KISS sind dem Mitbewerber in Bezug auf Komfort deutlich überlegen (jedenfalls in der 2. Klasse). Und ich staune immer wieder über deren Stationsaufenthalte, die oft kürzer sind als jene bei der Wiener Tramway. Mit dem Railjet: Niemals möglich!

In ein paar Jahren sieht die Welt anders aus, der Markt wächst ständig. In Österreich dauern solche Dinge - wie so vieles andere - nur ein bisschen länger. Sollte Haselsteiner es aus irgendeinem Grund am Ende doch nicht schaffen, werden andere kommen. Vielleicht auch mit seinen Zügen, die er ihnen zuvor verkauft hat. Wäre euch auf der Schiene ein Monopol lieber, während sich auf den Autobahnen die privaten Fernbusbetreiber Rennen liefern, weil die Bahn preislich nicht mithalten kann?

Übrigens: So einen Pfusch wie den Railjet würde sich ein "privates" EVU niemals anschaffen - es sei denn vielleicht, er wäre um ein paar lumpige Euro am Second-Hand-Markt zu haben!

"Ich hab keinen Geldscheißer im Keller mimimimi"

Markige Sprüche gehören zum Geschäft, ob man es mag oder nicht ... Man sollte sie deshalb nicht überbewerten.

Der Verkauf und Wiederkauf der Züge war definitiv nicht viel mehr als ein Bilanztrick und im Sachen Gewinn wird der Westbahn auch die Südbahn nicht helfen. Wenn man schon auf der Westbahn keinen Gewinnt macht, wird man es im Süden erst recht nicht schaffen.

Nur zur Klarstellung: Er hat nicht die selben Züge verkauft und wiedergekauft! Ansonsten: So what? Würdest du einen guten Deal ausschlagen, der relativ rasch unsetzbar ist und dir nagelneues Rollmaterial bringt, womit du wiederum bei deinen Kunden punkten kannst? Während die Staatsbahn auf absehbare Zeit weiter mit den knarzenden und quietschenden Railjets herumfährt ... Warum hat sie wohl mitgeboten, als die KISS zum Verkauf ausgeschrieben wurden?

"Baugleich" ... wo bitte ist in den bisherigen Zügen der Komfort der 1. Klasse zu finden? 2+2-Bestuhlung ist niemals erste Klasse! Auch wenn das manchmal außerhalb von Österreich im Nahverkehr so angeboten wird ...

Es ist wohl die Leder(imitat?)bestuhlung gemeint. Über die Sitzteilung kann man diskutieren ... Im Vergleich dazu befördert die Staatsbahn in den Railjets mit zweieinviertel 1. / Businessklasse-Wagen dort meist bloß mehr oder weniger heiße Luft, während sich in der 2. die Fahrgäste gegenseitig auf die Zehen steigen (oder die Steher unter Inkaufnahme von Verspätungen rausgeworfen werden, wenn der ZUB seinen Job ernst nimmt).


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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #242 am: 31. Oktober 2019, 17:36:37 »
War klar dass dir nur eine dämliche Argumentation a la "alles was rot ist" einfällt, andererseits erwartet von dir eh niemand anderes.

Ich frage mich auch wer sich hier wo grundsätzlich gegen private EVUs im Personenverkehr ausgesprochen hat? Dass man Sachen wie Zerstörung von Knoten, sinnlose Kapazitätsvernichtung im Gesamtsystem und infrastrukturell völlig unpassende und schädliche Verkehre kritisiert wirst du mir und anderen hoffentlich doch zugestehen, auch wenn dir differenzieren bekanntlich äußerst schwer fällt.

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #243 am: 31. Oktober 2019, 18:31:45 »
War klar dass dir nur eine dämliche Argumentation a la "alles was rot ist" einfällt, andererseits erwartet von dir eh niemand anderes.

Ich frage mich auch wer sich hier wo grundsätzlich gegen private EVUs im Personenverkehr ausgesprochen hat? Dass man Sachen wie Zerstörung von Knoten, sinnlose Kapazitätsvernichtung im Gesamtsystem und infrastrukturell völlig unpassende und schädliche Verkehre kritisiert wirst du mir und anderen hoffentlich doch zugestehen, auch wenn dir differenzieren bekanntlich äußerst schwer fällt.

War klar, dass ausgerechnet Du wieder beginnen musst, Öl ins Feuer zu gießen, anstatt eine sachliche Diskussion zu führen. Von Dir erwarte ich inzwischen auch nichts anderes ... Was kann ich dafür, dass die ÖBB-Züge rot sind? Und es ist einzig DEIN Problem, dass du etwas pointiertere Formulierungen anscheinend nicht verträgst!

Erklär' uns lieber mal genauer, was "unpassende und schädliche Verkehre" deiner Ansicht nach sind, und wie ein Fahrplan - sagen wir auf der Weststrecke - aussehen müsste, der sie vermeidet, ohne einem Mitbewerber der ÖBB den freien Netzzuggang zu verwehren! Tschechien und die Slowakei z.B. schaffen es hingegen offenbar - sogar grenzüberschreitend - mehrere Anbieter im Fernverkehr auf bestehender Infrastruktur unterzubringen - ohne große Neubau- bzw. Hochgeschwindigkeitsstrecken! Ähnlich in Schweden. In Österreich beginnen derartige Diskussionen zu 99% mit "Des geht net, weil Knoten hier, Konflikte da, usw., usf."  ::)

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #244 am: 31. Oktober 2019, 18:45:27 »
"Baugleich" ... wo bitte ist in den bisherigen Zügen der Komfort der 1. Klasse zu finden? 2+2-Bestuhlung ist niemals erste Klasse! Auch wenn das manchmal außerhalb von Österreich im Nahverkehr so angeboten wird ...
Im Vergleich dazu befördert die Staatsbahn in den Railjets mit zweieinviertel 1. / Businessklasse-Wagen dort meist bloß mehr oder weniger heiße Luft, während sich in der 2. die Fahrgäste gegenseitig auf die Zehen steigen (oder die Steher unter Inkaufnahme von Verspätungen rausgeworfen werden, wenn der ZUB seinen Job ernst nimmt).
Bei den 4010ern wurde der AB-7110 ja auch deklassiert, weil die 42 1.-Klasse-Plätze im 6010 anscheinend ausreichend waren. Das müsste man dann halt beim Railjet auch machen.

Linie 41

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #245 am: 31. Oktober 2019, 18:46:39 »
Übrigens: So einen Pfusch wie den Railjet würde sich ein "privates" EVU niemals anschaffen - es sei denn vielleicht, er wäre um ein paar lumpige Euro am Second-Hand-Markt zu haben!
Die hat zufällig jener Mann zu verantworten, der sich kurz darauf zur Westbahn verabschiedet hat. Honi soit qui mal y pense.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #246 am: 31. Oktober 2019, 18:52:06 »
Warum hat sie wohl mitgeboten, als die KISS zum Verkauf ausgeschrieben wurden?

Das war doch nix als ein Schnellschuss, um überhaupt die rechtlichen Möglichkeiten für diese Beschaffung zu schaffen. Im Endeffekt eine reine Nebelgranate - und außer im Interregioverkehr auf der Westachse sehe auch kaum ein sinnvolles Einsatzgebiet für diese Fahrzeuge.

Erklär' uns lieber mal genauer, was "unpassende und schädliche Verkehre" deiner Ansicht nach sind, und wie ein Fahrplan - sagen wir auf der Weststrecke - aussehen müsste, der sie vermeidet, ohne einem Mitbewerber der ÖBB den freien Netzzuggang zu verwehren! Tschechien und die Slowakei z.B. schaffen es hingegen offenbar - sogar grenzüberschreitend - mehrere Anbieter im Fernverkehr auf bestehender Infrastruktur unterzubringen - ohne große Neubau- bzw. Hochgeschwindigkeitsstrecken! Ähnlich in Schweden. In Österreich beginnen derartige Diskussionen zu 99% mit "Des geht net, weil Knoten hier, Konflikte da, usw., usf."  ::)

Das wurde schon tausendfach durchgekaut. Es ist halt so, dass sich zielgerichteter Infrastrukturausbau und komplett ungeregelter Wettbewerb per se ausschließen - oder halt so ein Pfusch herauskommt wie in Österreich. Hier werden pro Tag zigtausende Euro an Steuergeld verbrannt, nur damit sich auf der Westbahnstrecke zwei quasi gleichwertige Züge im Minutenabstand zwischen Wien und Salzburg gegenseitig verfolgen können.

highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #247 am: 31. Oktober 2019, 19:14:16 »
@Rodauner

Ein Taktsystem, das Wettbewerb zulässt, schaut so aus: Takttrassen werden in Bündeln ausgeschrieben und an mehrere Unternehmen vergeben. Es gibt einen allgemeinen Tarif, der zur Nutzung aller Züge ermöglicht, zusätzlich kann jedes EVU, wenn es will, günstigere Unternehmenstarife anbieten, mit denen man dann als Kunde nicht so flexibel ist.

Alles keine Hexerei. Schweden mit Österreich zu vergleichen (und dort gibt es auch nur auf einer Rennstrecke echten Wettbewerb, und der Wettbewerber verdient auch nix damit) ist aber ziemlich mutig - mangels Bevölkerungsdichte gibt es außer in den Ballungsräumen nicht wirklich ein Netz, das man integrieren könnte), ebenso unsere osteuropäischen Nachbarn mit nach wie vor viel geringeren Personalkosten.

PS: In der HVZ ist in Westbahn-RJ die erste Klasse regelmäßig komplett voll.

Und der Komfort ist Geschmackssache, ich finde die RJ auch in der zweiten Klasse viel bequemer als die WB.

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #248 am: 31. Oktober 2019, 19:20:15 »
Und zusätzlich zu den Taktverkehren soll IMHO jedes EVU Trassen bestellen so viel sie wollen, aber natürlich mit absolutem Nachrang hinter Taktverkehren!

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #249 am: 31. Oktober 2019, 19:33:26 »
Die hat zufällig jener Mann zu verantworten, der sich kurz darauf zur Westbahn verabschiedet hat. Honi soit qui mal y pense.

... ist halt ein Problem, wenn man sich scheinbar auf einen (einzigen?) "Experten" im Unternehmen verlässt. ::)

@Rodauner

Ein Taktsystem, das Wettbewerb zulässt, schaut so aus: Takttrassen werden in Bündeln ausgeschrieben und an mehrere Unternehmen vergeben. Es gibt einen allgemeinen Tarif, der zur Nutzung aller Züge ermöglicht, zusätzlich kann jedes EVU, wenn es will, günstigere Unternehmenstarife anbieten, mit denen man dann als Kunde nicht so flexibel ist.

Und warum passiert diese Art der Ausschreibung dann nicht? Weil sich die ÖBB-Lobby bisher erfolgreich quergelegt hat? Um die Westbahn zur Integration in das Taktsystem und einer Rückkehr ins Tarifsystem des VOR zu bewegen, müsste man ihr halt ein akzeptables Angebot machen. Das kostet Geld. Hier ist die Politik gefordert!

highspeedtrain

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #250 am: 31. Oktober 2019, 19:36:45 »
Warum sollte man der WB, die sich schlicht und einfach komplett verspekuliert hat, irgendein Angebot machen? Private Verluste verstaatlichen? Mit Marktwirtschaft, die dir offenbar ein Anliegen ist, hätte das nichts zu tun.

Und der Weg wird hoffentlich eh dorthin gehen, wie ich es skizziert habe, weil Direktvergaben sind beim nächsten Mal rechtlich nicht mehr möglich.

Wie Kollege 58er richtig geschrieben hat: Auf sauteurer, durch den Steuerzahler finanzierter, knapper Infrastruktur zwei Zwuschtki-Züge in ein paar Minuten Abstand zu führen, ist nicht drinnen.

Aber um so etwas zu erkennen, müsste man differenziert denken können... einfach nur ohne Ahnung von den Hintergründen drauflosschimpfen ist halt einfacher.

Es gibt einen Grund, warum die nicht gerade  Marktfeindlichen Briten ihren Eisenbahnmarkt stark regulieren.

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #251 am: 31. Oktober 2019, 19:44:19 »
Warum sollte man der WB, die sich schlicht und einfach komplett verspekuliert hat, irgendein Angebot machen? Private Verluste verstaatlichen? Mit Marktwirtschaft, die dir offenbar ein Anliegen ist, hätte das nichts zu tun.

Und jetzt? Die ÖBB müssen bei dem von der WB gestarteten Wettbewerb mitziehen, holen sich aber die entgangene Kohle auf Umwegen erst wieder vom Steuerzahler ... Österreichische Lösung: Weiterwurschtln. ???

Und was die "sauteure" Infrastruktur betrifft: Zum Teil selbst schuld, wenn Strecken vom Charakter einer alten Westbahn unbedingt eine HL-taugliche 230km/h-Fahrleitungsanlage bekommen müssen. Und auch anderswo gäbe es Einsparungspotenzial! Viele Köche verderben den Brei, klar, aber trotzdem ...

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #252 am: 31. Oktober 2019, 19:54:06 »
Welche entgangene Kohle auf der Westachse holt sich die PV AG wie vom Steuerzahler?

Rodauner

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #253 am: 31. Oktober 2019, 20:01:38 »
Welche entgangene Kohle auf der Westachse holt sich die PV AG wie vom Steuerzahler?

Indem sie sich auf den übrigen Inlandsstrecken keinem Wettbewerb stellen muss und daher z.b. über eine beliebige Handhabung der Sparschiene die Fahrpreise zu ihren Gunsten beeinflussen kann. Das meinte ich mit "auf Umwegen". Vielleicht war "Steuerzahler" unglücklich gewählt, aber die meisten Fahrgäste werden wohl zugleich Steuerzahler sein. Beim Erwerb einer Fahrkarte auf jeden Fall! 8)

petestoeb

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Re: Verkehrsausweitung der WESTbahn Juni / Dezember 2017
« Antwort #254 am: 01. November 2019, 07:35:04 »
War klar dass dir nur eine dämliche Argumentation a la "alles was rot ist" einfällt, andererseits erwartet von dir eh niemand anderes.

Ich frage mich auch wer sich hier wo grundsätzlich gegen private EVUs im Personenverkehr ausgesprochen hat? Dass man Sachen wie Zerstörung von Knoten, sinnlose Kapazitätsvernichtung im Gesamtsystem und infrastrukturell völlig unpassende und schädliche Verkehre kritisiert wirst du mir und anderen hoffentlich doch zugestehen, auch wenn dir differenzieren bekanntlich äußerst schwer fällt.

Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde. ABER nicht in der derzeitigen Form, sondern als Service des Staates für die Österreicher (gleiche subventionierte Tarife, vollständig angepasste Leistung per Gesetz, gleichzeitig Steuerung von Konkurrenz wie Flugticketbesteuerung und vor allem höhere Straßengebühren für Busse).
Punktuelle Konkurrenz bringt absolut nichts.
Und wenn man schon private Konkurrenz haben will: Dann muss diese nicht nur die eine ertragreiche Strecke betreiben, sondern mindestens ein Netz, wo auch weniger gefragte Verbindungen enthalten sind.