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Straßenbahn Wien => Historisches => Linien => Thema gestartet von: 13er am 04. Februar 2011, 11:52:40

Titel: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 04. Februar 2011, 11:52:40
Einstmals war die Linie 34 eine eher unbedeutende Linie. Sie verkehrte so gut wie immer mit Solowagen. Ausschlaggebend dafür war auch die fehlende Umkuppelmöglichkeit in der Endstelle Die eine Endstelle lag in der Barawitzkagasse, die wir hier in einer Aufnahme um 1935 (Sammlung Schröpfner) mit dem G 736 sehen:

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Ebenfalls um 1935 steht der G 678 in der Wexstraße (Sammlung Macho):

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Und noch ein Foto von 1926 (ÖNB):

[attach=3]

Ein Streckenplan des 34ers aus dem Jahre '34:

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Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 04. Februar 2011, 12:44:34
Einstmals war die Linie 34 eine eher unbedeutende Linie. Sie verkehrte so gut wie immer mit Solowagen. Ausschlaggebend dafür war auch die fehlende Umkuppelmöglichkeit in der Endstelle in der Barawitzkagasse, die wir hier in einer Aufnahme um 1935 (Sammlung Schröpfner) mit dem G 736 sehen:
Du hast natürlich recht, der 34er ist im Normalfall immer solo gefahren. Aber das Umkuppeln von Beiwagen wäre mit einem Stoßtriebwagen in der Barawitzkagasse problemlos möglich gewesen.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2011, 15:12:49
Wenn dort keine andere Linie gefahren ist, ansonsten wäre auch Dreiecken beim damaligen Verkehrsaufkommen eine Möglichkeit gewesen. (Hats nicht sogar eine Linie gegeben, die auf der KReuzung Alser Straße Langegasse durch Zurückschieben abgebogen ist?)

Hannes
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 04. Februar 2011, 16:49:52
Wenn dort keine andere Linie gefahren ist, ansonsten wäre auch Dreiecken beim damaligen Verkehrsaufkommen eine Möglichkeit gewesen.
Im Zuge der Döblinger Hauptstraße und der Hohen Warte hat's aber den 37er bzw. den G2 gegeben, also wäre dwohl das Umkuppeln mittels Stoßtriebwagens die erste Option gewesen.

Zitat
(Hats nicht sogar eine Linie gegeben, die auf der KReuzung Alser Straße Langegasse durch Zurückschieben abgebogen ist?)
Was soll denn das für ein G'schichtl sein?
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: haidi am 04. Februar 2011, 17:13:10
Hab in einem Forum oder eine Mailing-Liste ein Foto gesehen. Auf besagter Kreuzung war das Abbiegen in einer bestimmten Richtung nicht möglich, weil eben kein Gleisbogen, da wurde über die Kreuzung gefahren und dann abbiegend zurückgeschoben. Wenn ich mich richtig erinnere, war es, um von der Langegasse in die Alser Straße stadteinwärts abzubiegen.

Hannes
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 04. Februar 2011, 17:17:48
Hab in einem Forum oder eine Mailing-Liste ein Foto gesehen. Auf besagter Kreuzung war das Abbiegen in einer bestimmten Richtung nicht möglich, weil eben kein Gleisbogen, da wurde über die Kreuzung gefahren und dann abbiegend zurückgeschoben. Wenn ich mich richtig erinnere, war es, um von der Langegasse in die Alser Straße stadteinwärts abzubiegen.
Da gab es aber früher ein Gleis, nur in die Gegenrichtung nicht (da konnte man über die Skodagasse wieder zurück):

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Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: W_E_St am 04. Februar 2011, 20:00:16
Hab in einem Forum oder eine Mailing-Liste ein Foto gesehen. Auf besagter Kreuzung war das Abbiegen in einer bestimmten Richtung nicht möglich, weil eben kein Gleisbogen, da wurde über die Kreuzung gefahren und dann abbiegend zurückgeschoben. Wenn ich mich richtig erinnere, war es, um von der Langegasse in die Alser Straße stadteinwärts abzubiegen.
Da gab es aber früher ein Gleis, nur in die Gegenrichtung nicht (da konnte man über die Skodagasse wieder zurück):

(Dateianhang Link)
Wohl eher nicht - wie kommt man von der Laudongasse (am 5er vom 8. kommend) in die Skodagasse (bei Linksverkehr) bzw. umgekehrt?
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 04. Februar 2011, 20:13:12
"13er" hat möglicherweise die Skodagasse mit der Lederergasse verwechselt. Wie auch immer, ein Zurückschieben auf der Kreuzung Alser Straße - Lange Gasse war nie erforderlich und hat's auch nicht gegeben.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 04. Februar 2011, 22:45:13
Wohl eher nicht - wie kommt man von der Laudongasse (am 5er vom 8. kommend) in die Skodagasse (bei Linksverkehr) bzw. umgekehrt?
Gemeint war:
Hin: ... - Lange Gasse - Alser Straße - ...
Zurück: ... - Alser Straße - Skodagasse - Lederergasse - Laudongasse - ...

Jedoch konnte man das nur als Schleife verwenden (z.B. teilweise das obere Stück ohne die Verbindung Lange Gasse # Alser Straße für den 31/5, wenn ich mich richtig erinnere), nicht als Kurzführung für den 5er (zur Schottengasse), da man eben von der Lederergasse nicht mehr zurück FR Mariahilfer Straße kam. Darauf wolltest du vermutlich hinaus?
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: W_E_St am 05. Februar 2011, 12:43:54
Wohl eher nicht - wie kommt man von der Laudongasse (am 5er vom 8. kommend) in die Skodagasse (bei Linksverkehr) bzw. umgekehrt?
Gemeint war:
Hin: ... - Lange Gasse - Alser Straße - ...
Zurück: ... - Alser Straße - Skodagasse - Lederergasse - Laudongasse - ...

Jedoch konnte man das nur als Schleife verwenden (z.B. teilweise das obere Stück ohne die Verbindung Lange Gasse # Alser Straße für den 31/5, wenn ich mich richtig erinnere), nicht als Kurzführung für den 5er (zur Schottengasse), da man eben von der Lederergasse nicht mehr zurück FR Mariahilfer Straße kam. Darauf wolltest du vermutlich hinaus?
Genau das. Als Schleifenfahrt von der Markthalle kommend ergibt das natürlich Sinn.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 05. Februar 2011, 12:55:00
Genau das. Als Schleifenfahrt von der Markthalle kommend ergibt das natürlich Sinn.
Es existierte übrigens in der Spitalgasse auch noch eine Parallelweiche, die ich oben unglücklich abgeschnitten habe:

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Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 28. Januar 2013, 09:21:30
Diesmal wirklich was sensationelles entdeckt. Absturz eine Dampflok bei der Gunoldstraße. Wenn es stimmt, war das im Februar 1928, zu diesem Zeitpunkt fuhr der 34er noch!
Vielleicht kennt dieses Foto ein User und kann mehr darüber erzählen!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: moszkva tér am 28. Januar 2013, 09:35:44
Diesmal wirklich was sensationelles entdeckt. Absturz eine Dampflok bei der Gunoldstraße. Wenn es stimmt, war das im Februar 1928, zu diesem Zeitpunkt fuhr der 34er noch!
Vielleicht kennt dieses Foto ein User und kann mehr darüber erzählen!
Fast so toll, oder sogar noch besser, als das berühmte Foto vom Gare Montparnasse in Paris, 1895:  :up:
(https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQQuHIvMAgFMEyWNrWdrX7XydgNGtegh7jQsPj-DNPOXGILSfqx)

Ein Wahnsinn sind auch die beiden Hackler, die unter der (ungesicherten?) Lok irgendwas herumwerken. Heute wäre das wohl undenkbar.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 28. Januar 2013, 09:50:24
Wie hat man die überhaupt wieder hinaufbekommen? Kräne, wie man sie heute kennt, gab es ja damals nicht.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: martin8721 am 28. Januar 2013, 10:02:08
Wie hat man die überhaupt wieder hinaufbekommen? Kräne, wie man sie heute kennt, gab es ja damals nicht.

Na mit einem Lasten-Hubschrauber.  8)
Nein, im Ernst - könnte es sein, dass die Arbeiter mit den Schwellen, die sie grad hinlegen, eine Art Rampe bauen, während sie von hinten mit einer Seilwinde bzw. einer anderen Lok wieder zurückgezogen wird?  ???
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 28. Januar 2013, 10:06:57
Nein, im Ernst - könnte es sein, dass die Arbeiter mit den Schwellen, die sie grad hinlegen, eine Art Rampe bauen, während sie von hinten mit einer Seilwinde bzw. einer anderen Lok wieder zurückgezogen wird?  ???
Irgendwie muss man die Lok dann aber aufhebeln, um noch mehr Schwellen unterlegen zu können.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: coolharry am 28. Januar 2013, 10:10:01
Nein, im Ernst - könnte es sein, dass die Arbeiter mit den Schwellen, die sie grad hinlegen, eine Art Rampe bauen, während sie von hinten mit einer Seilwinde bzw. einer anderen Lok wieder zurückgezogen wird?  ???
Irgendwie muss man die Lok dann aber aufhebeln, um noch mehr Schwellen unterlegen zu können.

Falschenzug mittels Balken oberhalb der Lok. Dann ein paar Pferde (so 10-20 werden wohl reichen) und geht schon dahin. Alternativ konnte man auch Locomobile oder Dampfbetriebene Straßenwalzen einsetzen.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 28. Januar 2013, 10:20:56
Wie hat man die überhaupt wieder hinaufbekommen? Kräne, wie man sie heute kennt, gab es ja damals nicht.

Na mit einem Lasten-Hubschrauber.  8)
Nein, im Ernst - könnte es sein, dass die Arbeiter mit den Schwellen, die sie grad hinlegen, eine Art Rampe bauen, während sie von hinten mit einer Seilwinde bzw. einer anderen Lok wieder zurückgezogen wird?  ???

Die Bergung war wohl eine technische Meisterleistung , bin sicher das es da einen Experten gibt, der da genaueres weiß!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 106er am 28. Januar 2013, 10:22:23
So (http://xover.htu.tuwien.ac.at/~tramway/fotokiste/show.php?group=stadtverkehr-austria-fotos&msg=3872) kann man einen Bus an der selben Stelle verschrotten :D
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 28. Januar 2013, 10:30:57
Operator, das ist in der Tat ein sensationelles Foto! Da würde ich auch gerne mehr über die Hintergründe erfahren.

In Paris verfehlte die Lok übrigens nur knapp einen Straßenbahnwagen. Dafür wurde durch ein tragisches Schicksal eine Frau getötet, die anstelle ihres Mannes, der kurz weg musste, Zeitungen verkaufte. Der Lokführer wurde zu einer Strafzahlung und Gefängnis verurteilt, da er wegen einer Verspätung die Bremse erst zu spät einsetzte.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 28. Januar 2013, 10:50:51
Operator, das ist in der Tat ein sensationelles Foto! Da würde ich auch gerne mehr über die Hintergründe erfahren.

In Paris verfehlte die Lok übrigens nur knapp einen Straßenbahnwagen. Dafür wurde durch ein tragisches Schicksal eine Frau getötet, die anstelle ihres Mannes, der kurz weg musste, Zeitungen verkaufte. Der Lokführer wurde zu einer Strafzahlung und Gefängnis verurteilt, da er wegen einer Verspätung die Bremse erst zu spät einsetzte.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich vermute, in einschlägigen Publikationen hatte ich das Fotos schon mal gesehen. (Verag Pospischil)
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 28. Januar 2013, 12:25:29
Wie hat man die überhaupt wieder hinaufbekommen? Kräne, wie man sie heute kennt, gab es ja damals nicht.

Vermutlich durch Aufbau von Schwellenstapeln und Anheben durch Winden. Ein Foto dieses Unfalls aus der anderen Richtung befindet sich in BiB 13.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 28. Januar 2013, 14:09:21
Hab ein wenig gesucht und im Buch Slezak, WAGNERS WERK FÜR WIEN folgendes gefunden:
Es haben sich an gleicher Stelle zwei derartige Unfälle ereignet:
6. Jänner 1898 mit 30.17 und am 20. Februar 1928 mit 170.744.
Dem Foto nach wurden die Fahrzeuge mit herkömmlichen Werkstatt Hebeböcken angehoben und mit Schwellen unterlegt, damit man die Hebewerkzeuge wegen der kurzen Hubwege, nachsetzen konnte. Der Vorgang wurde solange wiederholt, bis sich die Lok in der Horizontalen befand. Besonders das Aufrichten umgestürzter Fahrzeuge mittels Schwellenstapel war eine gebräuchliche Methode.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 28. Januar 2013, 14:18:04
Für mich ist das immer faszinierend, wie selbstverständlich Technik heute geworden ist, dass man sich kaum mehr in die damalige Lage versetzen kann. Obwohl das nur ca. 100 Jahre her ist! Umso größer müssen uns heute die Bauwerke der Urzeit über die Antike bis zu den großen Kathedralen usw. erscheinen.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: coolharry am 28. Januar 2013, 14:30:35
Für mich ist das immer faszinierend, wie selbstverständlich Technik heute geworden ist, dass man sich kaum mehr in die damalige Lage versetzen kann. Obwohl das nur ca. 100 Jahre her ist! Umso größer müssen uns heute die Bauwerke der Urzeit über die Antike bis zu den großen Kathedralen usw. erscheinen.

In vielen Belangen hat sich einfach nur die Antriebsart geändert.

http://www.bahnen-und-mehr.de/images_5/riha_2776.jpg (http://www.bahnen-und-mehr.de/images_5/riha_2776.jpg)
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: W_E_St am 28. Januar 2013, 15:04:50
Für mich ist das immer faszinierend, wie selbstverständlich Technik heute geworden ist, dass man sich kaum mehr in die damalige Lage versetzen kann. Obwohl das nur ca. 100 Jahre her ist! Umso größer müssen uns heute die Bauwerke der Urzeit über die Antike bis zu den großen Kathedralen usw. erscheinen.
Andererseits kommen beim Eingleisen bis heute (zumindest in Wien) Eingleisträger und Südbahnwinden zum Einsatz und nicht wie anderswo ein Autokran oder pneumatische Stempel.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 13er am 28. Januar 2013, 15:08:25
Andererseits kommen beim Eingleisen bis heute (zumindest in Wien) Eingleisträger und Südbahnwinden zum Einsatz und nicht wie anderswo ein Autokran oder pneumatische Stempel.
Es dauert aber anderswo trotzdem länger, weil dort Entgleisungen absolute Ausnahmeereignisse sind und daher wenig geübt werden können ;) Ich erinnere mich da an München im letzten Sommer (da waren die MVG nicht mal selbst schuld, sondern Sabotage). Bei uns kommt routinemäßig der Rüstwagen und nach höchstens einer Stunde fährt wieder alles.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Helga06 am 28. Januar 2013, 15:36:14
Nur einige Meter weiter hat man, ich glaube es war Ende der 40er- oder Anfang der 50er-Jahre, mittels Kran die im Bahnhof Heiligenstadt eingeschlossenen Stadtbahnwagen N+n mittels Kran herunter geholt und auf die Gleise der ehemaligen Linie 34 gestellt. Mittels Auto wurden sie in die Barawitzkagasse geschleppt und von dort mit einem Straßenbahnwagen in die HW-Rudolfsheim gezogen. Nicht lauffähige Fahrzeuge wurden mit einem Tieflader abtransportiert. Döbling lag in der amerikanischen Zone und die "Amis" haben damals fleißig mitgeholfen. Für mich als damals etwa jähriges Kind war es faszinierend diese Arbeiten zu beobachten.
Betreffs "Dreiecken" war es auf der Linie 37 bzw. 37/40 gang und gäbe am Fronleichnamstag, wenn in der Döblinger Hauptstraße die Prozession stattfand (zw. Hofzeile und Gatterburggasse), dass die Triebwagen, die nur zw. Barawitzkagasse und Hohe Warte geführt wurden dort "Dreieckten". Diese Kurzführungen dauerten ca. 1 bis 1 1/2 Std. Solange deshalb, waren doch damals die Umzüge elend lange und vor dem Casino Zögernitz war ein Altar aufgebaut und der Aufenthalt dauerte dementsprechend.
MfG.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 28. Januar 2013, 16:16:25
Für mich ist das immer faszinierend, wie selbstverständlich Technik heute geworden ist, dass man sich kaum mehr in die damalige Lage versetzen kann. Obwohl das nur ca. 100 Jahre her ist! Umso größer müssen uns heute die Bauwerke der Urzeit über die Antike bis zu den großen Kathedralen usw. erscheinen.
Andererseits kommen beim Eingleisen bis heute (zumindest in Wien) Eingleisträger und Südbahnwinden zum Einsatz und nicht wie anderswo ein Autokran oder pneumatische Stempel.
Hydraulische (nicht pneumatische!) Stempel werden bei uns auch verwendet – es kommt immer drauf an, wie der Wagen steht. In vielen Fällen reichen aber auch Eingleisbleche. Was hingegen viel Zeit benötigt, ist das Zerlegen von Wagenteilen, wenn sich beispielsweise der Schallschutz des Drehgestells mit dem Wagenkasten verkeilt hat.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 28. Januar 2013, 17:49:00
Nur einige Meter weiter hat man, ich glaube es war Ende der 40er- oder Anfang der 50er-Jahre, mittels Kran die im Bahnhof Heiligenstadt eingeschlossenen Stadtbahnwagen N+n mittels Kran herunter geholt und auf die Gleise der ehemaligen Linie 34 gestellt. Mittels Auto wurden sie in die Barawitzkagasse geschleppt und von dort mit einem Straßenbahnwagen in die HW-Rudolfsheim gezogen. Nicht lauffähige Fahrzeuge wurden mit einem Tieflader abtransportiert. Döbling lag in der amerikanischen Zone und die "Amis" haben damals fleißig mitgeholfen. Für mich als damals etwa jähriges Kind war es faszinierend diese Arbeiten zu beobachten.

Nix Kran. Die Stadtbahnwagen wurden mit Hilfe eines Tiefladers der US Army vom Frachtenbahnhof Heiligenstadt, wohin ein Notgleis verlegt worden war, mit einer Umwegfahrt über die Heiligenstädter und Spittelauer Lände und beim Franz-Josefs-Bahnhof vorbei zum Aufgleisen in die Gunoldstraße gebracht. Das Foto zeigt einen derartigen Transport bei einem Fotohalt auf der Spittelauer Lände. Das zweite Bild zeigt den Bau des Notgleises in Richtung Frachtenbahnhof.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 4463 am 29. Januar 2013, 01:25:50
Diesmal wirklich was sensationelles entdeckt. Absturz eine Dampflok bei der Gunoldstraße.
Das müsste bei dem heute noch vorhandenen Abstellgleis zwischen Vorortelinie und Franz-Josefs-Bahn passiert sein. Die Brücke im Hintergrund ist jene der FJB.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Helga06 am 29. Januar 2013, 08:19:42
Lieber Revisor, was ich gesehen habe, habe ich gesehen, was aber nicht heißt, dass der von dir angeführte Abtransport auch so durchgeführt wurde.
LG.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: luki32 am 29. Januar 2013, 08:34:29
Lieber Revisor, was ich gesehen habe, habe ich gesehen, was aber nicht heißt, dass der von dir angeführte Abtransport auch so durchgeführt wurde.
LG.

Wobei aber noch hinzuweisen wäre, daß die Erinnerung oft "ein Hund' ist", vor allem bei lange zurück liegenden Ereignissen.  8)

mfG
Luki
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 29. Januar 2013, 13:15:42
Noch ein Bild von der Verladung der Stadtbahnwagen in Heiligenstadt und ferner zwei Zeitungsberichte zum Lokabsturz.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Linie 41 am 29. Januar 2013, 13:48:15
Der Lokführer muß da aber echt auch geschlafen haben. Bis zum Ende des Abstellgleises ist es schon ein gehöriges Stück.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 29. Januar 2013, 14:16:04
Ein ausführlicher Zeitungsartikel (mit den üblichen journalistischen Kenntnissen gespickt) und ein weiteres Bild der Unglücksstelle aus einer anderen Perspektive.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 29. Januar 2013, 14:18:39
Der Lokführer muß da aber echt auch geschlafen haben.
Steht ja auch im Zeitungsartikel: Die falsche Fahrstraße wurde viel zu spät bemerkt.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Revisor am 30. Januar 2013, 22:22:35
Lieber Revisor, was ich gesehen habe, habe ich gesehen, was aber nicht heißt, dass der von dir angeführte Abtransport auch so durchgeführt wurde.

Dazu noch folgende Fakten: Mir liegt eine Aufstellung der WVB vom 5. Juli 1945 über den Standort der Stadtbahnwagen vor, wo die Zahl der in Heiligenstadt eingeschlossenen Wagen mit 32 Trieb- und 32 Beiwagen beziffert wird. Unabhängig davon besagt eine Zeitungsmeldung vom 12. Oktober 1945, daß mit Hilfe der 31st Engineers der US Army 60 Stadtbahnwagen mittels Tieflader aus Heiligenstadt abtransportiert wurden. Die Zahl 60 in einem Zeitungsartikel ist möglicherweise nicht auf die Goldwaage zu legen, sondern unter Umständen als Rundungsergebnis zu betrachten. Jedenfalls ist nicht bekannt, daß sich nach dem Oktober 1945 noch irgend welche Stadtbahnwagen dort befunden hätten. Möglicherweise nur noch nicht mehr verwertbare Überreste, was eventuell auch als Erklärung für die Zahlendifferenz dienen könnte.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 31. Januar 2013, 08:13:35
Ein Foto diesbezüglich habe ich noch gefunden und gescannt!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Bus am 31. Januar 2013, 08:37:22
Ja, wenns wo eine "Action" in Wien gab, sind auch damals schon die Fotografen (glücklicherweise) hingepilgert  ;D
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: haidi am 31. Januar 2013, 11:01:04
Gibt es auch andere Bilder von dieser Rüstwagen-Generation?

Hannes
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: E2 am 31. Januar 2013, 11:42:09
Das gabs auch andreswo...

(http://www.citynewstv.de/typo3temp/GB/c74085d6f4.jpg)

(http://v2.suedostschweiz.ch/var/upload/news/image/112365_640.jpg)

genauso wie Fakes...

(http://img.xcitefun.net/users/2011/01/226228,xcitefun-astounding-train-wrecks-8.jpg)

... und Naturkatastrophen...

(http://schienenfahrzeuge.netshadow.at/bahngalerie02_500/2003_08_11_027.jpg)

(http://schienenfahrzeuge.netshadow.at/bahngalerie11_500/2005_01_09_004.jpg)

aber auch Dummheit:
hier rollt sie noch...

(http://bahnbilder.warumdenn.net/pics/Aktuelles/1116_062_1.jpg)

... aber nur bis hier her...

(http://bahnbilder.warumdenn.net/pics/Aktuelles/1116_062_2.jpg)
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 31. Januar 2013, 13:37:30
Gibt es auch andere Bilder von dieser Rüstwagen-Generation?

Hannes

Wenn du mir ein wenig Zeit gibst, ganz sicher,muss ich aber teilweise erst scannen!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: haidi am 31. Januar 2013, 13:58:32
Ich bin ja nicht so der Typ, der um Bilder "bettelt", aber diese Rüstwagen scheinen recht interessant auszusehen und alte Fahrzeuge haben aussehensmäßig oft einen besonderen Reiz, auch wenn sie keine Straßenbahnfahrzeuge sind.

Hannes
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 21. März 2013, 16:33:32
Endlich habe ich das Foto von der Gunoldstraße samt Tramway gefunden, es ist zwar vor 1907, spielt aber hoffentlich keine Rolle!
Der Zug ist ein D mit der Nummer 330!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 21. März 2013, 19:27:34
Wunderschön, vor allem mit dem Hinweisschild!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Hawk am 24. März 2013, 13:29:48
Wird damals auch schon strenge Auflagen gegeben haben.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 24. März 2013, 16:10:27
Döblinger Steg
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Operator am 25. März 2013, 07:23:11
Döblinger Steg
Tolles Bild DANKE! Scxhade aber, das es so klein ist, du erkennst kaum etwas!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: hema am 21. Juli 2013, 21:41:19
In den 20er-Jahren in der Wexstraße.


[attachimg=1]

(ÖNB-Bildarchiv)
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 95B am 21. Juli 2013, 22:05:07
In den 20er-Jahren in der Wexstraße.
Beinahe schon in der Stromstraße. :)
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: nord22 am 21. Juli 2013, 22:28:39
Vielen Dank für die äußerst interessanten Bilder aus dem ÖNB Bildarchiv!
G 826 erhielt 1926 Holzverglasung und die Aufnahme dürfte kurz nach dem Umbau entstanden sein. Das Gleisdreieck Wexstraße/ Jägerstraße/ Stromstraße wird übrigens derzeit erneuert. Das Schulgebäude im Bildhintergrund links steht auch heute noch und ermöglicht eine Orientierung im Vergleich zum aktuellen Stadtbild an dieser Stelle.

LG nord22
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: hema am 22. Juli 2013, 00:49:57
Das schirche Haus auf der rechten Straßenseite (Bildmitte) steht auch noch!
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: W_E_St am 22. Juli 2013, 01:44:03
Das schirche Haus auf der rechten Straßenseite (Bildmitte) steht auch noch!
Das ist die Rückseite, was erwartest du da bei Gründerzeithäusern? Nahezu jeglicher Schmuck war bei denen vorn, hinten mit viel Glück das eine oder andere Gesims.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Erdberg am 31. Juli 2016, 11:30:58
Aus diversen Gründen benütze ich bei meinen Wienbesuchen in letzter Zeit öfter die (für mich noch immer neue) Buslinie 5B.
Mir kommt dabei immer wieder der Gedanke, daß man stattdessen eigentlich mit relativ wenig Aufwand auch eine Straßenbahnlinie 34 wieder einführen könnte:
Praterstern - Heinestraße - Taborstraße - Obere Augartenstraße - Klosterneuburger Straße - Brigittenauer Lände - Heiligenstädter Brücke - Gunoldstraße - Boschstraße - Bhf. Heiligenstadt.
Über die Linienführung in Heiligenstadt könnte man noch diskutieren (Heiligenstädter Straße, oder Schleifenführung über Mooslackengasse/Muthgasse)...

Klar weiß ich, daß solche Ideen im heutigen Wien keine Chance haben. Aber die Buslinie mit den vielen "Irrfahrten" ist schon etwas mühsam... Abgesehen davon, daß mir das Liniensignal 5B unlogisch erscheint, wenn man die hauptsächlich radiale Linienführung bedenkt.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Schienenfreak am 31. Juli 2016, 11:47:18
Aus diversen Gründen benütze ich bei meinen Wienbesuchen in letzter Zeit öfter die (für mich noch immer neue) Buslinie 5B.
Mir kommt dabei immer wieder der Gedanke, daß man stattdessen eigentlich mit relativ wenig Aufwand auch eine Straßenbahnlinie 34 wieder einführen könnte:
Praterstern - Heinestraße - Taborstraße - Obere Augartenstraße - Klosterneuburger Straße - Brigittenauer Lände - Heiligenstädter Brücke - Gunoldstraße - Boschstraße - Bhf. Heiligenstadt.
Über die Linienführung in Heiligenstadt könnte man noch diskutieren (Heiligenstädter Straße, oder Schleifenführung über Mooslackengasse/Muthgasse)...

Klar weiß ich, daß solche Ideen im heutigen Wien keine Chance haben. Aber die Buslinie mit den vielen "Irrfahrten" ist schon etwas mühsam... Abgesehen davon, daß mir das Liniensignal 5B unlogisch erscheint, wenn man die hauptsächlich radiale Linienführung bedenkt.
Eine Idee zur Umstellung des 5B auf Straßenbahn hab ich vor kurzem gepostet. Siehe: http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=7006.0
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: michael-h am 27. November 2018, 14:28:02
Es ist zwar kein ausgesprochenes Landschaftsfoto, aber Aufnahmen von der Linie 34 gibt es nicht wirklich in großer Zahl.
G 488 im Einsatz auf der Linie 34.

LG Michi
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Erdberg am 29. November 2018, 14:16:16
So ohne Fahrer und ohne Fahrgäste würde ich das nicht als "im Einsatz" bezeichnen.
Sieht eher nach einer retuschierten Typenaufnahme (in irgendeinem Bahnhof?) aus.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: 4463 am 29. November 2018, 14:23:47
Man beachte die 3-fache Fahrleitung - am 34er gab es ja einige entsprechende Abschnitte mit Gegenverkehr (und Signaldeckung? ??? ) - siehe Streckenplan im ersten Beitrag dieses Themas.
Titel: Re: Linie 34 (1907-1940)
Beitrag von: Nussdorf am 29. November 2018, 20:41:51
In den 20er-Jahren in der Wexstraße.


Mich dünkt, das Bild ist schon im Eingangsposting zu sehen.