Autor Thema: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen  (Gelesen 75899 mal)

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Bhf_Breitensee

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #45 am: 27. November 2020, 18:51:03 »
Der billige Preis der 1016/1116 rächt sich in einer hohen Abnutzung des Oberbaus, was sich beim Vectron nochmals stärker auswirken wird.

Hauptbahnhof

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #46 am: 27. November 2020, 21:00:13 »
Das kannst du aber auch Siemens vorhalten. Es hat sich bei einer RJ-Garnitur ca 2014 eine Tür im Wienerwald-Tunnel gelockert, die dann in Hütteldorf komplett abgefallen ist. Die hat dann eine S-Bahn überfahren.
Das war aber ein Einzelfall und war nicht auf Konstruktionsgründe zurückzuführen, oder?
War das mit der herrausgefallenden Tür nicht von einem EN/EC und zwar der von/nach Moskau?

Wenn ja, dann hat das mit dem RJ nichts zu tun.
Es hat bereits mehrere Vorfälle zwischen Wien und St. Pölten gegeben. Einmal war der EN Moskau - Nizza betroffen, einmal ein Railjet, einmal die WESTbahn.

Tunafish

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #47 am: 27. November 2020, 22:33:44 »
Škoda schielt ja schon länger Richtung Deutschland.

Ist das ein sarkastischer Hinweis auf die neuen Doppelstockzüge für den München-Nürnberg-Express die jetzt mit vier Jahren Verspätung in den eingeschränkten Probebetrieb kommen? :D

Monorail

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #48 am: 07. Dezember 2020, 06:11:55 »
Mit der Veröffentlichung, welche Dosto-Triebwagen künftig beschafft werden, ist in den nächsten Wochen zu rechnen, da die Entscheidung intern schon gefallen ist.
Sehr spannend, danke für die Info! Infrage kommen ja eigentlich nur Stadler mit dem Kiss, Bombardier/Alstom mit dem Twindexx und Siemens mit dem Desiro HC.
Mein Tipp - mal schauen, was dann rauskommt - ist Siemens. Stadler hat bei den ÖBB noch nie etwas gewonnen, und ob man Bombardier nach dem Talent3-Desaster gleich wieder einen Auftrag gibt... zweifelhaft.
Beim HC hast du halt das Problem, dass die Endwagen de facto (einstöckige) ML-Wagen sind. Es müssten wohl sechsteilige Fahrzeuge bestellt werden (Länge ca 157m), wo nur vier Dosto-Wägen dabei sind. Verglichen mit den Cityshuttle-Garnituren bringt das keine nennenswerte Kapazitätserhöhung.

Ein sechsteiliger Twindexx mit Triebwägen an beiden Enden kommt auf knapp 160 m Länge und eine Kapazität von zwei Passagierdecks (=ein Dosto Wagen) mehr. :up:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

highspeedtrain

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #49 am: 07. Dezember 2020, 08:17:21 »
@ Monorail

Die Entwicklung des Desiro HC mit einstöckigen Endwagen folgt der Einsicht, dass die Traktionsausrüstung so viel Platz braucht, dass im Endeffekt doppelstöckige, angetriebene Endwagen auch nicht mehr Kapazität bieten. Gut zu sehen bei den Stadler KISS, aber auch der Twindexx hat dasselbe Thema.

Im Endeffekt wird es also ziemlich egal sein.

sg2001

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #50 am: 07. Dezember 2020, 17:56:34 »
Ein sechsteiliger Twindexx mit Triebwägen an beiden Enden kommt auf knapp 160 m Länge und eine Kapazität von zwei Passagierdecks (=ein Dosto Wagen) mehr. :up:

...und müsste am Handelskai wohl noch punktgenauer bremsen, damit es sich gerade so noch ausgeht - oder geht es sich eh nicht mehr aus? Meines Wissens nach ist der Bahnsteig dort nur ca. 150m lang.

coolharry

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #51 am: 07. Dezember 2020, 18:04:11 »
Ein sechsteiliger Twindexx mit Triebwägen an beiden Enden kommt auf knapp 160 m Länge und eine Kapazität von zwei Passagierdecks (=ein Dosto Wagen) mehr. :up:

...und müsste am Handelskai wohl noch punktgenauer bremsen, damit es sich gerade so noch ausgeht - oder geht es sich eh nicht mehr aus? Meines Wissens nach ist der Bahnsteig dort nur ca. 150m lang.
Da ein Zug aus Waggons besteht, bestellt man halt einfach halt nur drei oder vierteilige Garnituren. So wie bei allen anderen Schnellbahnen auch.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

38ger

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #52 am: 07. Dezember 2020, 18:24:56 »
Ein sechsteiliger Twindexx mit Triebwägen an beiden Enden kommt auf knapp 160 m Länge und eine Kapazität von zwei Passagierdecks (=ein Dosto Wagen) mehr. :up:

...und müsste am Handelskai wohl noch punktgenauer bremsen, damit es sich gerade so noch ausgeht - oder geht es sich eh nicht mehr aus? Meines Wissens nach ist der Bahnsteig dort nur ca. 150m lang.

Bis 2026 werden alle Stationen der Stammstrecke 220m aufweisen, für die Dostos muss erst ein Mal der Zuschlag erteilt werden, dann die Produktion begonnen werden, der erste Zug fertiggestellt werden, ausgeliefert werden und zugelassen werden...in ein paar Wochen sollte ohnehin bekanntgegeben werden, wer den Zuschlag bekommen hat, dann weiß man mehr. Sinnlos jetzt noch spekulieren zu beginnen.

Linie 58

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #53 am: 07. Dezember 2020, 19:16:23 »
Bis 2026 werden alle Stationen der Stammstrecke 220m aufweisen

...weswegen für die Dosto-Vergabe ja auch ganz klar zwei verschiedene Längen gefordert waren: Variante 1 mit ca. 100m, Variante 2 mit ca. 160m Länge. Man muss kein sonderlich guter Hellseher sein um sich auszurechnen, welche Konfiguration im Zielzustand der Stammstrecke dann überwiegend dort verkehren soll - insbesondere, da ja Kapazitätssteigerung das erklärte Ziel ist.

(Quartier Belvedere soll übrigens mWn zumindest bis 2026 nicht verlängert werden.)

Taurus

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #54 am: 07. Dezember 2020, 21:47:42 »
@ Monorail

Die Entwicklung des Desiro HC mit einstöckigen Endwagen folgt der Einsicht, dass die Traktionsausrüstung so viel Platz braucht, dass im Endeffekt doppelstöckige, angetriebene Endwagen auch nicht mehr Kapazität bieten. Gut zu sehen bei den Stadler KISS, aber auch der Twindexx hat dasselbe Thema.

Im Endeffekt wird es also ziemlich egal sein.
Das mag schon sein.
Ein Problem für Siemens könnte sein, dass der ausschreibende Betrieb die Ausschreibung so gestalten muss, dass man sowohl mit reinen Doppelstock als auch mit "Kamelbuckel" teilnehmen darf.


Monorail

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #55 am: 09. Dezember 2020, 07:26:12 »
@ Monorail

Die Entwicklung des Desiro HC mit einstöckigen Endwagen folgt der Einsicht, dass die Traktionsausrüstung so viel Platz braucht, dass im Endeffekt doppelstöckige, angetriebene Endwagen auch nicht mehr Kapazität bieten. Gut zu sehen bei den Stadler KISS, aber auch der Twindexx hat dasselbe Thema.

Im Endeffekt wird es also ziemlich egal sein.
Auch den Twindexx gibt es in der Variante als Wendezug. Sind Wendezüge inkludiert oder wurden nur Triebzüge ausgeschrieben? Hier entfiele halt wieder ein Endwagen-Platz auf die Lok, allerdings bis zu jeglicher platzfressende Triebwagen, nur halte ich diese Betriebsform für überholt. Wie auch bei den Desiros könnte man sich überlegen, zusätzlich zu 4-teiligen Triebwägen in Hinblick auf den genannten Kapazitätsausbau* zu kuppelbaren Vierteiler-Varianten analog zum 5147er zu greifen, die dann durchgängige Acht-Wagen-Einheiten bilden.

*zum Umbau:
Bis 2026 werden alle Stationen der Stammstrecke 220m aufweisen
...weswegen für die Dosto-Vergabe ja auch ganz klar zwei verschiedene Längen gefordert waren: Variante 1 mit ca. 100m, Variante 2 mit ca. 160m Länge. Man muss kein sonderlich guter Hellseher sein um sich auszurechnen, welche Konfiguration im Zielzustand der Stammstrecke dann überwiegend dort verkehren soll - insbesondere, da ja Kapazitätssteigerung das erklärte Ziel ist.

(Quartier Belvedere soll übrigens mWn zumindest bis 2026 nicht verlängert werden.)
Ist die Zuglänge bei 220 m langen Bahnsteigen auf 200 begrenzt oder ist das "ca." eh großzügig genug? Ansonsten sorgt jeder Meter, den man rausholt, für wertvoll mehr Zeit für Erholung in der Kapazitätsfrage.

Wisst ihr da mehr bezüglich dieser Planungen? Bei QB ist die Frage höchst interessant, ob bei einer Verlängerung gen Osten gleich ein Aufgang zur Schweizer-Garten-Straße kommt. Zur O/18-Fasangasse sind es bei geschickter Platzierung der Ausgänge 70-80 Meter Fußweg und damit eine Verbesserung für Umsteiger von/zu der Straßenbahn.
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highspeedtrain

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #56 am: 09. Dezember 2020, 08:03:29 »
@ Monorail

Die Entwicklung des Desiro HC mit einstöckigen Endwagen folgt der Einsicht, dass die Traktionsausrüstung so viel Platz braucht, dass im Endeffekt doppelstöckige, angetriebene Endwagen auch nicht mehr Kapazität bieten. Gut zu sehen bei den Stadler KISS, aber auch der Twindexx hat dasselbe Thema.

Im Endeffekt wird es also ziemlich egal sein.
Auch den Twindexx gibt es übrigens in der Variante als Wendezug. Hier entfiele halt wieder ein Endwagen-Platz auf die Lok, allerdings auch jeglicher platzfressende Triebwagen.

Was auch nur zeigt: Irgendwo muss die Traktionsausrüstung hin, und anders als bei einstöckigen Fahrzeugen geht es bei DoStos nicht unter oder über dem Fahrgastraum.

D 3XX

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #57 am: 09. Dezember 2020, 21:33:09 »
@ Monorail

Die Entwicklung des Desiro HC mit einstöckigen Endwagen folgt der Einsicht, dass die Traktionsausrüstung so viel Platz braucht, dass im Endeffekt doppelstöckige, angetriebene Endwagen auch nicht mehr Kapazität bieten. Gut zu sehen bei den Stadler KISS, aber auch der Twindexx hat dasselbe Thema.

Im Endeffekt wird es also ziemlich egal sein.
Auch den Twindexx gibt es in der Variante als Wendezug. Sind Wendezüge inkludiert oder wurden nur Triebzüge ausgeschrieben? Hier entfiele halt wieder ein Endwagen-Platz auf die Lok, allerdings bis zu jeglicher platzfressende Triebwagen, nur halte ich diese Betriebsform für überholt. Wie auch bei den Desiros könnte man sich überlegen, zusätzlich zu 4-teiligen Triebwägen in Hinblick auf den genannten Kapazitätsausbau* zu kuppelbaren Vierteiler-Varianten analog zum 5147er zu greifen, die dann durchgängige Acht-Wagen-Einheiten bilden.
Wäre ebenfalls schon längst dafür, statt auf Wendezüge auf reine Triebzüge zu setzen.

Beim HC hast du halt das Problem, dass die Endwagen de facto (einstöckige) ML-Wagen sind.
Tatsächlich, das ist mir auf Bildern des HC bisher noch gar nicht bewusst aufgefallen! :o
D 3XX

Taurus

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #58 am: 09. Dezember 2020, 22:09:00 »
Wenn man für den Einsatzzweck vernünftige und sinnvolle Beschleunigungswerte will, wird ein Wendezug wohl nicht die erste Wahl sein.

Linie 58

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Re: ÖBB-Ausschreibung von 300 Nahverkehrszügen
« Antwort #59 am: 09. Dezember 2020, 22:55:02 »
Ist die Zuglänge bei 220 m langen Bahnsteigen auf 200 begrenzt oder ist das "ca." eh großzügig genug? Ansonsten sorgt jeder Meter, den man rausholt, für wertvoll mehr Zeit für Erholung in der Kapazitätsfrage.

Die Bahnsteiglänge ist auch gleichzeitig exakt die maximal mögliche Zuglänge eines haltenden Personenzuges - zumindest, wenn man nach der derzeit gültigen Norm geht. Bei der ganzen Diskussion muss man aber auch bedenken, dass man die Fahrzeuglänge nicht auf den Meter genau ausschreiben kann - wenn man einen Triebzug von der Stange will.