Ah, jetzt ist alles klar, danke. Das heißt, das Schild wandte sich wohl an die Jugoslavischen Gastarbeiter; das ist die Einfahrt zur ÖBB-Traktion. Bleibt nur die Frage, warum man sich die Mühe der Übersetzung gemacht hat.
Das war bei der ÖBB durchaus üblich, ich hab auch schon Dienstvorschriften aus der damaligen Zeit in serbokroatischer Übersetzung gesehen. Vermutlich hat das die Einschulung der Gastarbeiter massiv beschleunigt.
Warum dort eine Tafel je auf Serbisch und Kroatisch mit den genau gleichen Formulierungen hängt, ist aber tatsächlich spannend. Entweder haben der Schildermaler bzw. der Übersetzer auf Kosten der ÖBB ein Geschäft machen wollen oder man war sich nicht sicher, ob alle Serben (also auch die mit nur ein paar Jahren Volksschule) die lateinische Schrift lesen können. Heutzutage können Serben ja grundsätzlich beide Schriften lesen und schreiben, Kroaten haben zu jugoslawischen Zeiten die kyrillische Schrift passiv beherrscht, wenn auch nicht selber verwendet, aber das geht zurück.
Geschriebenes Serbisch und Russisch kann man übrigens extrem einfach unterscheiden: Wenn ein J vorkommt, ist es Serbisch.