Ja - und dann?
Haltestelle unter der Brücke Hernalser Haupstraße - Kinderspitalgasse und eine Ampel + zusätzlichen Fußweg zur Nacht-Ubahn, die ja wieder kommen wird.
Der U-Bahn-Zugang liegt zwischen der Jörger- und der Hernalser Hauptstraße, so viel länger als der heutige Weg wäre auch der Weg zu der neuen Haltestelle nicht. Ja, es gäbe die zusätzliche Ampel, die würde aber parallel zum Gürtel verlaufen, also länger grün als rot sein.
Das gibt es viele andere viel folgenschwerere Fehlplanungen in Wien (mein "Lieblings"-Beispiel ist in Mitte/Landstraße die vergessene Stiege neben dem Aufzug vom Zwischengeschoss zur Invalidenstraße samt O-Wagen). Das ist allerdings ebenso symptomatisch wie diese unselige Pseudo-Mitmach-Aktion für eine Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik, in der absolut niemand in Politik und Verwaltung die Stadt als Ganzes betrachtet, es geht viel mehr um eine Ansammlung von isolierten, aber gut propagandistisch verwertbaren Einzelmaßnahmen und mehr oder weniger fotogenen Lieblingsprojekten (Markthalle am Naschmarkt...).
Jetzt mal ehrlich, jede/r, der oder die sich auch nur minimal für das Thema Klimagerechte Stadtgestaltung interessiert (also nicht nur als Grundlage für die nächste depperte Foto-Mitmach-Aktion), weiß doch, was zu tun ist: Flächen entsiegeln, Erde und Pflanzen statt Asphalt und Beton (dazu gehören dann auch Rasengleise), passiver Sonnenschutz, wo möglich Wasser in die Stadt bringen, im bestimmten Rahmen Bäume (die können aber wohl auch kontraproduktiv wirken, wenn sie nachts verhindern, dass die tagsüber erwärmte Luft abströmt), zentrale Kaltluftschneisen schützen und ggf. sogar stärken.
Was macht man? Baut in einer einer (der?) zentralen Kaltluftschneise einen Busparkplatz in Schönbrunn, und nun will die Sima auch noch in der gleichen Schneise eine Markthalle (weil London sowas ja auch hat, oder so ähnlich). Versiegelt weiter ungehemmt Flächen, sagt den Praterstraßenumbau ab (wer glaubt, der käme unter einer Ulli Sima, glaubt auch an die Straßenbahn in der nördlichen Neilreichgasse und ans Christkind) und schreibt einen Pseudo-Wettbewerb aus, was man machen kann. Es ist doch vorhersehbar: für 98 % der Maßnahmen wird man Ausreden finden, warum das nicht geht, und die übrigen 2 % werden unter großem Tamtam von Ulli Sima in den Stadtgebieten mit dem geringsten Handlungsdruck feierlich in Betrieb genommen.