Ein Erfahrungsbericht von der geteilten U6: Zwischen Jägerstraße und Floridsdorf läuft alles halbwegs rund, es gibt keine merklichen Komplikationen. Ganz anders schaut das am Spittelauer Ast aus: Wegen der Anordnung der Gleiswechsel muss in den Stationen Nußdorfer Straße und Spittelau abwechselnd von beiden Bahnsteigen gefahren werden. In der Station Spittelau verkündet der Vorwegweiser in der Passage ganz normal die nächsten beiden Abfahrten RIchtung Siebenhirten, ohne aber den Bahnsteig anzuführen. Die Wegweiser "U6 Siebenhirten" und "U6 Floridsdorf" wurden auch nicht geändert. Eine verloren wirkende Gelbjacke steht in der Passage. Unmittelbar bei den Aufgängen stehen kleine (aber dafür windkanalgetestete) Infoständer. Wenn man direkt vor diesen Ständern steht, kann man in kleiner Schrift sinngemäß lesen, dass die Züge von beiden Bahnsteigen abfahren und man (ha, ha) die Anzeigen beachten soll.
Na gut, man probiert halt sein Glück und wählt einen der beiden Aufgänge. Hat man Pech und der Zug steht am anderen Gleis, kann man sich entscheiden, das entweder auszusitzen oder zu versuchen, rasch runter- und wieder raufzurennen, um den anderen Zug vielleicht noch zu erwischen. Man sieht ja vom anderen Bahnsteig nicht, wann der abfährt.
Besteigt man einen in der Station Spittelau stehenden Zug, kann im Inneren durchaus "U6 Floridsdorf" stehen, zudem bleiben nach der Einfahrt des Zuges verdächtig viele Leute sitzen, die von der Streckenunterbrechung erst etwas mitbekommen, wenn sich der Zug plötzlich in die "falsche" Richtung in Bewegung setzt.
In der Station Nußdorfer Straße wird offensichtlich im Stationsgebäude viel zu wenig darauf hingewiesen, dass die Züge von beiden Bahnsteigen in beide Richtungen fahren. Es stehen viele Leute auf den Bahnsteigen, die irgendwie verunsichert oder verloren wirken. Noch dazu kann kein einziger Zug "U6 Spittelau" anzeigen, die fahren alle mit "Wiener Linien" oder sogar mit einem – wie schafft man so was? – eingekastelten, abef dafür spiegelverkehrten WL-Logo. Es kann doch nicht sein, dass Züge, die ihr Lebtag nur auf einer einzigen Linie fahren, die Hand voll Stationen dieser Linie nicht wenigstens als Überschilderungsziel drinnen haben!

Die Verstärkerzüge zwischen Siebenhirten und "Michelbeu.-AKH" waren für mich übrigens eine ziemliche (positive) Überraschung, weil ich nirgends einen Hinweis darauf entdeckt habe. Das Aus- und Einfädeln dieser Züge über das Wendegleis in Michelbeuern scheint auch relativ problemlos zu klappen.
Die Fahrgastzahlen des 33ers scheinen sich in Grenzen zu halten, offensichtlich weichen viele Leute großräumig aus.