Das bedauerliche Ende der Fleischerei Trünkel ist Teil einer wirtschaftlichen Talfahrt, welcher nun schon seit Jahren anhält. Wer mit offenen Augen durch Wien geht, wird eine steigende Anzahl leerstehender Geschäftslokale registrieren. Diese bedauerliche Entwicklung bewirkt ein stetiges Ansteigen der Arbeitslosenzahlen und bringt den Bund und die Gemeinde Wien in finanzielle Probleme. Die Bonität der Gemeinde Wien wurde von den Ratingagenturen auf AA+ herabgestuft, was als freundlich und optimistisch zu betrachten ist, denn finanziell entwickelt sich die Stadt Wien immer mehr zu einer griechischen Enklave mitten in Europa ...
nord22
Ich sehe da eine andere Entwicklung, die zumindest mitspielt:
Durch große Einkaufzentren, Über-Drüber-Supermärkte, Elektronikhäuser wie Blödmarkt usw. kommt es zu einer Konzentrierung der Einkäufe auf derartige Verkaufsstellen, die auch mit im Verhältnis zum Umsatz weniger Personal auskommen. Bei den Preisen, die diese dann bieten können, kann kein kleiner Händler mitkommen, wenn er am Abend auch noch essen will. Auch im Handwerk ist diese Konzentration zu merken. Diese Entwicklung führt zu den leerstehenden Geschäftslokalen und Arbeitslosen.
In der Umgebung, wo ich als Kind aufgewachsen bin, gab es fußläufig gut 10 Greißler, einige Fleischhacker, Bäcker, Gemüsegeschäfte etc. Allein im Gemeindebau Lenneisgasse 11-13 gab es auf 70 m zwei Greißler. Heute gibt es 3 oder 4 Supermärkte, einen Gemüsehänder (ein Türke mir sehr guter Ware) und sonst nichts.