Wie erwähnt wurde heute ein weiteres Museumsfahrzeug präsentiert. Eingeladen waren lt. Post auf Facebook eigentlich nur Journalisten, aber ich habe mir gedacht, ich gehe einfach hin und schaue was passiert. Die Securitydame beim Eingang in den Betriebsbahnhof Podgórze hat von mir Personalien aufgenommen, nach dem ich gesagt habe, dass ich den Museumswagen sehen möchte und mich dann an eine Mitarbeiterin übergeben, die mich fast zum Vorkopf geführt hat.
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Ich ging auch in die Halle. Hat keinen gestört. Da es dort aber ohnehin nichts zu sehen gab, habe ich die Halle recht schnell wieder verlassen.
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Die Präsentation beginnt. Am Wort ist der Pressesprecher von MPK. Der Herr neben ihm ist der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Direktor des Bereichs Betrieb und Entwicklung. Mir gefällt das Plakat, das sehr schön den Stadtverkehr einst und jetzt zeigt.
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Der N-Dreiwagenzug fährt aus der Halle.
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Der neue Museumswagen ist der Beiwagen ND #512, welcher die modernisierte Einrichtungsversion mit elektrischen Türen repräsentiert (so wie der Beiwagen vor ihm und der Triebwagen). Zudem hat der Wagen eine Vorrichtung für Werbung erhalten. Es gab in Polen ein paar ND, mit diesem Aufbau. Werbung war im Kommunismus zwar viel seltener, aber dennoch regelmäßig im Stadtbild anzutreffen.
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Es sind zwei verschiedene Plakate anlässlich 150 Jahre Stadtverkehr am Beiwagen. Ich frage mich, ob man das in Zukunft auch für Ankündigungen von Paraden und anderen Veranstaltungen bzw. für Weihnachtsgrüße ähnlich wie die Lore, verwenden wird.
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Schön, dass man authentisches Besteck verwendet hat. Os. Widok (Siedlung Aussicht) heißt heute Bronowice Małe.
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Die Brygadówka (das ist das schwarze Taferl mit der Zugnummer 8-18) ist fiktiv. Der 8er hatte nie mehr als 17 Züge im Einsatz. Derzeit verkehren Werktags 15 Züge auf dieser Linie. Etwas schade, dass man den Zug voll besteckt und dann nicht an jeder Haltestelle stehen bleibt und quasi "normalen" Fahrgastbetrieb simuliert. Immerhin gibt es im Rahmen der Museumslinie immer wieder Museumszüge auf Plankursen bzw. eingeschoben.
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Der Zug in voller Pracht.
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Innenaufnahme. Im Gegensatz zum #511 hat dieser Wagen die ursprünglichen Bänke und keine Plastiksitze.
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Ein Hobbykollege nahm die Tafel 8-02 aus seiner Sammlung mit, für den Fall, dass der Zug ohne Brygadówka unterwegs gewesen wäre. Die Zugnummern werden in Polen (zumindest ist mir bislang nichts Anderes untergekommen) folgenderweise ausgesprochen: Die Liniennummer wird als Kardinal-, die Gruppennummer als Ordnungszahl genannt. Das gezeigte Beispiel wird also wörtlich als "Acht, Zweite" gesprochen. Die Ordnungszahl ist weiblich, da das Wort Brygada (in diesem Fall Gruppe) weiblichen Geschlechts ist.
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Ein paar abgestellte Züge. Ganz hinten sieht man das Heck des Nevelos.
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Wie gesagt ist es schön, dass authentisches Besteck verwendet wird. Aber dennoch muss ich (und andere Anwesende auch) etwas beanstanden. Die Straßennamen Kalwaryjska und Gertrudy sind in diesem Zusammenhang falsch. Richtig wäre Pstrowskiego (für die Kalwaryjska) und Waryńskiego (für die Gertrudy).
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Bei der Haltestelle Korona gab es einen Fotohalt, der jedoch von kaum jemanden genutzt wurde. So genau nahm man es mit den Fotohalten übrigens nicht. Bereits in Borek Fałęcki wurde in der Schleife ein Fotohalt gemacht, da man ohnehin durch Vorderzüge blockiert war. Dort waren aber die Lichtverhältnisse suboptimal, da man genau gegen die Sonne fotografieren würde. In Łagiewniki wurde bei der Fahrt nach Bronowice auch gehalten. Ein offiziell aussehender Mann erhielt einen Anruf aus einem der Beiwägen und bat den Fahrer, in Łagiewniki die Türen zu öffnen. Der Fahrer meinte dazu nur, dass dort eigentlich lt. Fahrplan kein Halt geplant ist, worauf der Mann erwiderte "Bitte lassen Sie die Leute dort raus, die fressen mich sonst." Somit wurde diese Haltestelle auch eingehalten. Die MPK-Funkstreife im Hintergrund hielt übrigens den Verkehr auf, um Fotos zu ermöglichen.
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Hier sieht man den heutigen Star besser. Der Beiwagen hat im Gegensatz zum #511 auch einen Zielschildkasten. Die N fuhren in Krakau bis Juni 1988. Ihr letzter Einsatzort war als Dreiwagenzug die Linie 8. Zudem wurde 1975 die Strecke nach Bronowice eröffnet. Der 8er ist einer jener Linien, deren Strecke sich im Laufe der Zeit kaum verändert hat.