Autor Thema: Type E6  (Gelesen 44054 mal)

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Donaufelder

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Re: Type E6
« Antwort #30 am: 09. Juni 2016, 15:57:02 »
Am vorletzten Bild kommt auch noch ein Sonderzug nach... der Beiwagen ist ein mx, aber der TW? Oder ist das ein halbstarker?

Das war ein Sonderzug am selben Tag ("Tag der offenen Tür", da war viel Remmidemmi los)

Den M 4118 gibt es leider nicht mehr, er gehörte ursprünglich zum Wagenpark des WTMs und wurde durch die damals als notwendig erachtete Wagenreduktionen an die AOT als Leihgabe abgegeben... diese begann (widerrechtlich!) mit dem Umbau zu einem Generatorwagen, dadurch wurde das Fahrzeug in seiner Substanz zerstört und letztendlich ging er dann den Weg des alten Eisens  :( ....

Wer oder was ist die AOT?

W_E_St

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Re: Type E6
« Antwort #31 am: 09. Juni 2016, 17:40:48 »

Ich erinnere mich an Fahrten auf der Linie T auf der Landstraße Hauptstraße - das müssen wohl Fahrten von und zur (damals) ZW gewesen sein.

Markant war für mich, dass diese Wägen bzw. Züge in eine Staubwolke eingehüllt waren. Ich vermute, dass die im Vergleich zur Straßenbahn größeren oder anderen Spurkränze die Ursache dafür waren: Die Rillen waren durch die Straßenbahn exakt "freigeputzt", und dann kommt der E6 mit seinen Spurkränzen daher und wirbelt alles auf ...


Die Spurkränze und das prinzipielle Radprofil sind ident, E6 und c6 haben jedoch breitere Räder (125 statt 110 mm). Der Staub kam also vom "Abrieb" der Pflastersteine neben den Schienen. Das U6-(Stadtbahn-)Profil heißt "Übergangsprofil", dh. es können dort sowohl Straßen- als auch U-Bahnwagen fahren. Und umgekehrt, E6 (und WLB) auf Straßenbahngleisen.


Spätestens nachdem der Wagen einige Zeit auf Vignolschienen (Stadtbahn) unterwegs war, fräst er auch aus der Straßenbahn-Rille den Dreck aus bzw. sitzt in extremeren Fällen in der Rille auf. Bei der Straßenbahn werden die Spurkränze durch die Flachrillen-Bereiche regelmäßig im Betrieb "abgeschliffen", bei ausschließlich Vignolgleis mit Tiefrillenweichen ist es umgekehrt, da nützt sich die Lauffläche ab, die Spurkränze aber nicht und werden dadurch relativ gesehen immer höher.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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Ferry

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Re: Type E6
« Antwort #32 am: 10. Juni 2016, 15:43:00 »
Wer oder was ist die AOT?

Die AOT (Arbeitsgemeinschaft Oldtimer-Tramway) war eine Ende der Siebziger Jahre gegründete Gruppe von Straßenbahnfreunden, die von den WL ausgemusterte Wagen auf neu zu errichtenden Museumsstrecken (u.a. Donauinsel, Safaripark Gänserndorf) einsetzen und so ihr Überleben sichern wollte. Zu diesem Zweck wurden zunächst etliche Wagen von WTM, das damals auf Geheiß der WL diverse Fahrzeuge vom Netz nehme musste, leihweise übernommen, u.a. 2276 (-> Braila, Rumänienen), 2329 (-> IGMT), 2426 (-> MStM), 4077 (-> WTM) und eben auch 4118. Aus Geld -und Organisationsmangel wurden alle diese Projekte aber nie realisiert und die Gruppe löste sich Anfang der 80er Jahre wieder auf. Die meisten Wagen fanden, da an ihnen nichts verändert worden war, danach bei anderen Vereinen eine neue Heimat (siehe Kommentare in Klammern), der 4118 aber war, wie bereits erwähnt, durch den halbfertigen Umbau zu einem Generatorwagen in der bestehenden Form nicht mehr zu gebrauchen und hätte nur mit enormen Aufwand restauriert werden können. Und da in Gestalt des 4077 ohnehin ein anderer M übrig war, wurde von einer Restaurierung Abstand genommen und der Wagen bzw. das, was davon noch übrig war, mit 30.6.1982 ausgemustert.
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Donaufelder

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Re: Type E6
« Antwort #33 am: 10. Juni 2016, 15:57:52 »
 :up: Danke Ferry für die ausführliche Erlärung! :)

Mfg Donaufelder

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Re: Type E6
« Antwort #34 am: 10. Juni 2016, 18:49:55 »
Die Spurkränze und das prinzipielle Radprofil sind ident, E6 und c6 haben jedoch breitere Räder (125 statt 110 mm). Der Staub kam also vom "Abrieb" der Pflastersteine neben den Schienen.
Danke für die fachkundige Antwort. Rein gefühlsmäßig glaube ich aber nicht, dass Laufflächen, die 1,5cm breiter sind, irgendwie in Kontakt mit Betonplatten oder Pflastersteinen kommen. Und wenn doch, dann staubt es nicht, sondern kracht es ganz gewaltig. So gesehen erscheint mir die Erklärung mit den abgefahrenen Laufflächen ein bisschen plausibler.

Andererseits wundert es mich auch ein wenig, dass ab und zu ein paar Meter auf dem Spurkranz diesen so merklich stark abnützen, dass das eine relevante Größe gegenüber den nächsten paar 100 Metern bis Kilometern auf der Lauffläche und deren Abnützung ist.

Auf der U6 werden einfach die insgesamt gefahrenen Kilometer auf der Lauffläche ausschlaggebend sein für die Abnützung der Laufflächen und nicht irgendwelche paar fehlenden Meter auf Flachrille.

Und weiters verstehe ich es schon seit Jahrzehnten nicht, wieso in Wien bis auf einzelne Ausnahmen im Straßenbahnbetrieb auf Flachrille gesetzt wird. Betriebe wie Linz oder Graz wenden konsequent Tiefrille an, wo immer es der Kreuzungswinkel zulässt. Ich war vor zwei Jahren in der neuen Grazer Jakoministraße erstaunt, dass man das Befahren der Tiefrillenherzstücke weder von außen noch von innen irgendwie bemerkt. Das ist etwas, was ich von der Eisenbahn eigentlich auch gewohnt bin.

sheldor

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Re: Type E6
« Antwort #35 am: 25. Februar 2017, 13:40:46 »
Es hält sich bis heute das gerücht das die WLB 100 billiger waren als die E6. Warum?

blackrider

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Re: Type E6
« Antwort #36 am: 25. Februar 2017, 19:21:07 »
Die simple Erklärung ist die einfachere Technik. Die WLB-100er verwenden Geamatic und die E6 Kiepmatic mit den unseeligen LWL-Steuerleitungen. Darüberhinaus verwendet die WLB einen rotierenden Umrichter für die 220V/24V Umformung, die E6 einen zur damaligen Zeit sündteuren statischen Umrichter. Der Umrichter der WLB versorgt nur den entsprechenden Tw, der Umrichter der E6 auch einen c6. Auch die Schakus sind entsprechend ausgerüstet. Die WLB dürfen maximal 3 Tw kuppeln und vielfachsteuern, bei den E6/c6 sind es 5 Fahrzeuge. Die Schakus der E6/c6 sind so ausgelegt, das zur not auch ein ganzer Zug geschoben werden darf. Das ist bei der WLB nicht zulässig, da darf maximal 1 Tw gezogen oder geschoben werden.

Wenn irgendjemanden noch etwas einfällt oder ich irgendwo falsch liegen sollte, dann darf er mich gerne ergänzen oder berichtigen.

sheldor

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Re: Type E6
« Antwort #37 am: 02. April 2017, 17:17:06 »
Die simple Erklärung ist die einfachere Technik. Die WLB-100er verwenden Geamatic und die E6 Kiepmatic mit den unseeligen LWL-Steuerleitungen. Darüberhinaus verwendet die WLB einen rotierenden Umrichter für die 220V/24V Umformung, die E6 einen zur damaligen Zeit sündteuren statischen Umrichter. Der Umrichter der WLB versorgt nur den entsprechenden Tw, der Umrichter der E6 auch einen c6. Auch die Schakus sind entsprechend ausgerüstet. Die WLB dürfen maximal 3 Tw kuppeln und vielfachsteuern, bei den E6/c6 sind es 5 Fahrzeuge. Die Schakus der E6/c6 sind so ausgelegt, das zur not auch ein ganzer Zug geschoben werden darf. Das ist bei der WLB nicht zulässig, da darf maximal 1 Tw gezogen oder geschoben werden.

Wenn irgendjemanden noch etwas einfällt oder ich irgendwo falsch liegen sollte, dann darf er mich gerne ergänzen oder berichtigen.

Das erklärt natürlich einiges. Danke für die ausführliche Erklärung  :up:.

Ferry

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Re: Type E6
« Antwort #38 am: 03. April 2017, 10:01:14 »
Auch die Schakus sind entsprechend ausgerüstet. Die WLB dürfen maximal 3 Tw kuppeln und vielfachsteuern, bei den E6/c6 sind es 5 Fahrzeuge. Die Schakus der E6/c6 sind so ausgelegt, das zur not auch ein ganzer Zug geschoben werden darf. Das ist bei der WLB nicht zulässig, da darf maximal 1 Tw gezogen oder geschoben werden.

Inwiefern bestimmt die Art der Schaku, wie viele Fahrzeuge in einem Verbund geführt werden dürfen?
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Re: Type E6
« Antwort #39 am: 03. April 2017, 10:33:58 »
Auch die Schakus sind entsprechend ausgerüstet. Die WLB dürfen maximal 3 Tw kuppeln und vielfachsteuern, bei den E6/c6 sind es 5 Fahrzeuge. Die Schakus der E6/c6 sind so ausgelegt, das zur not auch ein ganzer Zug geschoben werden darf. Das ist bei der WLB nicht zulässig, da darf maximal 1 Tw gezogen oder geschoben werden.

Inwiefern bestimmt die Art der Schaku, wie viele Fahrzeuge in einem Verbund geführt werden dürfen?
Ich nehme an, bei Kuppeln&Schieben geht es um die maximal zulässige Kraft, die auf die Kupplung wirken darf.

Bei der Anzahl der (aktiv) im Verbund geführten Fahrzeuge geht es wohl eher um Zugbus und Vielfachsteuerung.
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W_E_St

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Re: Type E6
« Antwort #40 am: 15. April 2017, 13:35:24 »
Hatten die E1 nicht auch schon längst statische Umrichter für die 24-Volt-Versorgung? Dann wären die in den E6 nicht wirklich verwunderlich gewesen. Gerüchteweise hieß es ja, man traute den Halbleitern der damaligen Zeit die Fahrdrahtspannung der WLB-Außenstrecke nicht zu, vor allem die potenziell hohe Leerlaufspannung.
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Re: Type E6
« Antwort #41 am: 04. Juni 2017, 18:16:43 »
Vom letzten Tramwaytag:  :)

Fahrzeug, Ort und Datum sollten bekannt sein.  ;)

Schienenchaos

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Re: Type E6
« Antwort #42 am: 04. Juni 2017, 19:47:09 »
Und um es späteren Lesern trotzdem leichter zu machen:
6.5.2017, CH 6160 + E6 4912 bei der Rückführung vom TWT 2017 (GTL) in der Heiligenstädter Straße.

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Re: Type E6
« Antwort #43 am: 07. Juni 2017, 00:13:08 »
Hat der CH an seiner Scharfenbergkupplung noch die Belegung der Kontakte für die E6-c6?
Die UHT wurden ja wohl gemeinsam mit den T umgerüstet? ???
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Donaufelder

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Re: Type E6
« Antwort #44 am: 07. Juni 2017, 07:41:22 »
Hat der CH an seiner Scharfenbergkupplung noch die Belegung der Kontakte für die E6-c6?
Die UHT wurden ja wohl gemeinsam mit den T umgerüstet? ???

Ich habe sehr schade gefunden, daß man den CH beim Tramwaytag ganz hinten im Bhf. Michelbeuern "versteckt" hat! :( Geniert man sich für ihn? ::) Viele Tramwayfans hätten sich sicher gefreut, wenn man ihn auch gezeigt hätte!