Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: Revisor am 17. März 2012, 23:22:40
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Ganz schön dominant ist die Rauchfangkehrerkirche auf diesem Bild mit einem Zug der Wiener Lokalbahnen, bestehend aus einem Triebwagen der Reihe 220/230 und einem der üblicherweise auf der Stadtstrecke verwendeten Beiwagen der Reihe 300. Von den rechts zu sehenden einstöckigen, unter dem Straßenniveau stehenden Häusern existiert heute wohl auch keines mehr.
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Von den rechts zu sehenden einstöckigen, unter dem Straßenniveau stehenden Häusern existiert heute wohl auch keines mehr.
Da hast du recht. Diese wurden durch diesen Bau (http://www.wien.gv.at/kulturportal/public/identifyGebaeude.aspx?id=SZI_P.4378036&mid=d94892d0-b4db-4862-91a2-2266b30d3a24&ftype=vienna:ARCH.SZI_P&g=e4c79932-6763-4227-b1bf-4ce20cc7ba61&cid=e1e8fe3f-78a6-4c0c-86d0-7c8c5c4092d6) ersetzt (Wiedner Hauptstraße 100), wobei er seit der Inventarisierung saniert wurde, ebenso wie das zum Aufnahmezeitpunkt deines Bildes schon gebaute Nachbargebäude (Nr. 104). Das wurde erst unlängst gerneralsaniert und mit einer Glasfront ausgestattet. Lediglich die beiden Gebäude mit den Türmchen (Nr. 106&108) sind noch einigermaßen im selben Zustand wie auf dem Bild.
Interessant finde ich dabei das Inventarbild von Hausnummer 108 (http://www.wien.gv.at/kulturportal/m19objekte/bez05/00936302.jpg). Im Vorgrund liegen - wenn ich mich nicht ganz täusche noch Gleise während die Kirche offensichtlich schon abgerissen wurde.
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Sehr schönes Bild! :up:
Interessant, dass die Kirche gleich 2 Uhren, direkt übereinander hatte. :lamp:
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sehr schönes Bild! :up:
Schließe mich an! Das bizarre ist ja übrigens, dass die Wiedner Hauptstraße an dieser Stelle heute einen geringeren Querschnitt (3 Spuren) als damals hat!
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Die Ausrede war der Ustrabbau, der wahre Grund waren Park- und Fahrspuren :(
Eines hab ich auch, von der Rückseite:
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Mit einem Bild aus der Gegenrichtung kann ich auch dienen.
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In den Haus mit den Türmchen gab es früher zur Zeit als es die Rauchfangkehrer noch gab eines der schönsten Kino in Margareten. Das Atlantiskino. Beim ersten Bild sieht man noch ein Stückerl vom Beserlpark. Haben dort mit dem Pfarrer, Blieweis war sein Name, Fußball gespielt. Wie alr war ich da ? So um die 16 Jahre werde ich gewesen sein.
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Die Ausrede war der Ustrabbau, der wahre Grund waren Park- und Fahrspuren :(
Groteskerweise ist der Querschnitt seit dem Lifteinbau auch nicht größer als damals...
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In den Haus mit den Türmchen gab es früher zur Zeit als es die Rauchfangkehrer noch gab eines der schönsten Kino in Margareten. Das Atlantiskino.
Später hat sich dann eine Disco versucht zu etablieren (der Designer war der Schaberl, der auch das U4 gemacht hat - war ein ziemlich lässiger Entwurf mit einer diagonalen Brücke durch den Saal). Sie haben nur kurz offen gehabt, da in dem Haus ein Nationalratsabgeordneter gewohnt hat, der alles in Bewegung esetzt hat, um das Lokal abzudrehen, was ihm auch gelungen ist >:( Heute ist das Scala-Theater mit oft sehr sehenswerten Produktionen drin (http://www.theaterzumfuerchten.at/theater-scala.htm (http://www.theaterzumfuerchten.at/theater-scala.htm))
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In den Haus mit den Türmchen gab es früher zur Zeit als es die Rauchfangkehrer noch gab eines der schönsten Kino in Margareten. Das Atlantiskino.
Mich erstaunt immer, wie viele Sitzplätze diese Filmpaläste früher hatten. Auch das Atlantiskino war ja - gemeinsam mit einem Hotel und einem weiteren Ladenlokal - in einem ordinären Wohnhaus untergebracht und brachte es doch auf 660 Sitzplätze, nur knapp weniger als das Gartenbaukino. Es bestand übrigens bis 25.05.1970.
Hier noch ein Foto:
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(Quelle: Kulturgutkataster)
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Mich erstaunt immer, wie viele Sitzplätze diese Filmpaläste früher hatten. Auch das Atlantiskino war ja - gemeinsam mit einem Hotel und einem weiteren Ladenlokal - in einem ordinären Wohnhaus untergebracht und brachte es doch auf 660 Sitzplätze, nur knapp weniger als das Gartenbaukino. Es bestand übrigens bis 25.05.1970.
Danke fürs Foto! Der Block ist ziemlich tief, vergleich mal die Situation hier, auch 600 Plätze, von aussen völlig unauffällig: http://www.theateristkeinsupermarkt.at/geschichte.html (http://www.theateristkeinsupermarkt.at/geschichte.html)
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Ich weiß nicht ob einer von euch je einmal eine Vorstellung im Atlantiskino besucht hat. Auch der Ausgang nach der Vorstellung ist ein paar Buchstaben wert. Die Ausgangstüren waren links in Blickrichtung zur Filmleinwand seitlich angebracht und führten in einen Hof, der streckenweise mit Stufen ausgestattet war. Was eigentlich nötig war, wenn man das Gefälle der Nickelsdorfergasse kennt. Nur stark gebehinderte Personen durften den Kinosaal wieder in Richtung Wiedner Hauptstrasse verlassen und sich an den wartenden Kinogänger für die nächste Vorstellung vorbeiwurschteln. Kann ein Lied davon singen, wenn ich daran zurückdenke als Begleiter meiner Großmutter. Gott hab' sie seelig !
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Ich weiß nicht ob einer von euch je einmal eine Vorstellung im Atlantiskino besucht hat. [...]
Ich nicht, leider, dafür bin ich einige Jahrzehnte zu jung. :(
Aber danke für die nette Erzählung! Ich nehme an, daß der Saal sehr lang und schmal war, so wie der Häusergrundriß am Stadtplan aussieht, nicht?
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So schmal war der Saal garnicht. Waren schon so 12 - 15 Sitze in einer Reihe. Genau kann ich es nicht mehr sagen, aber in meiner Erinnerung werden es schon soviele gewesen sein. Sonst ginge es sich ja nicht mit den Sitzplätzen aus.
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Wenn er dem geheiligten Automobil im Weg steht, dann ist selbst ein Pfarrhof im "christlichen Staat" nicht sicher: 8)
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Quelle: Wien im Aufbau, Assanierungsfonds, 1937, S. 42
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Hallo!
Ich betreibe eine Facebookseite, auf der ich alte Fotos nachfotografiere (facebook.com/ZeitenspruengeWien (http://facebook.com/ZeitenspruengeWien)). Hier im Forum gibt es einige tolle alte Aufnahmen, wie z.B. von der Rauchfangkehrerkirche. Darf ich dieses verwenden und online stellen (natürlich mit Quellenangabe und Link)?
Liebe Grüße!
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Wie können darüber natürlich keine Generalaussage machen. Bei Photos, die von Revisor, TARS oder 13er gepostet wurden, denke ich, sollte es normalerweise kein Problem sein, wenn der Fotograf genannt wird und/oder auf das Posting verlinkt.
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Das keine Generalaussage über alle Fotos gemacht werden kann, ist mir klar. In erster Linie geht es mir nun mal um die Fotos der Rauchfangkehrerkirche, die hier im Forum gepostet wurden. Wenn sich manche User bereit erklären, alle von ihnen geposteten Bilder zur Verfügung zu stellen (mit Quellenangabe), wärs mir natürlich sehr recht :)
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Die von mir geposteten Bilder kannst du ruhig nehmen. Entweder ich habe das unmittelbare Einverständnis des Fotografen für die Verwendung im Forum (bei allen noch lebenden Fotografen, mit denen habe/hatte ich Kontakt) oder aber das indirekte Einverständnis, weil die Fotografen früherer Zeiten überhaupt kein Problem mit der Verwendung ihrer Fotos hatten. Leider machen erst einige Nachkommen Probleme, weil sie Geld rausschlagen möchten; aber solche Bilder poste ich eh nicht.
Aber bitte ausschließlich für nicht-kommerzielle Nutzung.
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Die Kirche würde wegen der U-Strab abgetragen, nicht wegen dem Heiligen Automobil! :down:
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Die Kirche würde wegen der U-Strab abgetragen, nicht wegen dem Heiligen Automobil! :down:
Aber nur vordergründig. Die Rampe hätte man auch anders bauen können, wenn man an der Erhaltung der Kirche wirklich interessiert gewesen wäre. War man aber nicht.
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Nachdem ich von Revisor noch keine Antwort bekommen habe (dessen Fotos ich verwendet habe), poste ich die Fotos nun erstmal hier im Forum. Sollte es Einwände geben, lösche ich sie natürlich wieder.
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Wenn du willst, kannst du auch meine Vorher/Nachher-Bilder übernehmen, die ich hier im Forum gebracht habe (z.B in "Damals und heute"! Die Quellen habe ich eh immer dazugeschrieben.
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Anbei eine Farbaufnahme der Rauchfangkehrerkirche aus dem Jahr 1965, welche eine gewisse Tristesse ausstrahlt (Quelle: Vienna timeline). Ein Tramway- Rätsel ist, auf welcher Linie (wahrscheinlich an einem Sonntag oder Feiertag) mit M Solo gefahren wurde.
Der sehr renovierungsbedürftige Zustand der Rauchfangkehrerkirche dürfte der Erzdiözese Wien die Entscheidung leicht gemacht haben, einem Abbruch zuzustimmen und als Ersatz am Rand der Wiedner Hauptstraße eine dem Zeitgeist der 60er Jahre entsprechende Kirche zu errichten. Für strenggläubige Katholiken war diese Vorgangsweise ein gotteslästerlicher Kniefall vor den Sozialisten ....
nord22
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Anbei eine Farbaufnahme der Rauchfangkehrerkirche aus dem Jahr 1965, welche eine gewisse Tristesse ausstrahlt (Quelle: Vienna timeline). Ein Tramway- Rätsel ist, auf welcher Linie (wahrscheinlich an einem Sonntag oder Feiertag) mit M Solo gefahren wurde.
Der 62er fuhr damals meist mit L-3-Wagen-Zügen, vom 65er sind mit K+cx-Bilder bekannt. Vielleicht ein Fronleichnamseinsatz? Da ist man ja gern mit Solo-Zweirichtungswagen gefahren.
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Die Religion beiseite lassend, ist bemerkenswert, daß die USTRAB dort beginnt, wo die Wiedner Hauptstr. breit wird und Straßenbahngleise kaum ein Hindernis sein konnten (im Vergleich zur inneren Wiedner Hauptstr.). Die damaligen Stadtplaner hatten schon (dem Zeitgeist entsprechend) extrem absurde Ideen.
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Wie düster muss diese Kirche im Inneren gewesen sein? Die hatte ja wirklich kaum Fenster. :o
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Die Religion beiseite lassend, ist bemerkenswert, daß die USTRAB dort beginnt, wo die Wiedner Hauptstr. breit wird und Straßenbahngleise kaum ein Hindernis sein konnten (im Vergleich zur inneren Wiedner Hauptstr.). Die damaligen Stadtplaner hatten schon (dem Zeitgeist entsprechend) extrem absurde Ideen.
Die Ustrab sollte ja ein U-Bahn-Vorläufer sein, da hat man halt vorerst das an die Gürtelstrecke anschließende Stück errichtet. Dass man zum Glück nie weitergebaut hat, ist eine andere Geschichte!
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Als U-Bahn-Vorläufer wäre die Streckenführung (Klieberg....) aber denkbar ungeeignet gewesen. Knotenpunkt ist auch jetzt (U2-Planung) der Matz.
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Als U-Bahn-Vorläufer wäre die Streckenführung (Klieberg....) aber denkbar ungeeignet gewesen. Knotenpunkt ist auch jetzt (U2-Planung) der Matz.
Die Ustrab hätte in die Stadt (Stephansplatz und darüber hinaus) weiterführen sollen. Das war noch aus den Plänen, bevor man an eine U-Bahn dachte. Da hätten die inneren Äste etlicher starker Linien(-bündel) in Ustrabs umgewandelt werden sollen.
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Als U-Bahn-Vorläufer wäre die Streckenführung (Klieberg....) aber denkbar ungeeignet gewesen. Knotenpunkt ist auch jetzt (U2-Planung) der Matz.
1.: Das wäre nicht so eine U-Bahn geworden, wie wir sie heute haben.
2.: Hauptprämisse war: Weg von oben.
3.: Man wollte halt keine + Kreuzung sondern nur eine T Kreuzung am Matz.
4.: Es ist sinnlos über etwas zu diskutieren, was seit über 40 Jahren eh keiner mehr bauen will.
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Anbei eine Farbaufnahme der Rauchfangkehrerkirche aus dem Jahr 1965, welche eine gewisse Tristesse ausstrahlt (Quelle: Vienna timeline).
Man hätte sie nur renovieren müssen, dann hätte sie auch weniger Tristesse ausgestrahlt. Das Rathaus war vor seiner Renovierung auch ein Schandfleck, jetzt sieht es zumindest zum Ring hin durch die Aufhellung etwas freundlicher aus.
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Als U-Bahn-Vorläufer wäre die Streckenführung (Klieberg....) aber denkbar ungeeignet gewesen. Knotenpunkt ist auch jetzt (U2-Planung) der Matz.
Im Endausbau hätte nach den damaligen Ideen die U1A an der Kliebergasse den Gürtel gekreuzt. Gerade Laurenzgasse ist eine typische Premetro-Station, man sieht's an den paar Stufen für einen Hochbahnsteig. Die Abzweigung von der U1 am Karlsplatz wurde auch gebaut (der große Leerraum unmittelbar südlich der Wienflussquerung, das ist das kurze Tunnelstück in NÖT nach der Station). Auch Blechturmgasse und Kliebergasse hat diese Stufen teilweise, nur am Matz Richtung stadtauswärts hat man sich anscheinend keine Gedanken zur Bahnsteigbreite und -Länge gemacht, da begrenzt die Autounterführung die Stationsbreite. Übrigens, tragische Pointe - mit den neuen Liften der Laurenzgasse ist der nutzbare Straßenquerschnitt jetzt so eng wie vor dem Kirchenabriss.
Achja, noch was: Schon paar Jahrzehnte vorher wurde dort in das Straßenbild eingegriffen, mit einer Assanierung, eine der wenigen ständestaatlichen Baumaßnahmen in der Stadt. Architekt des neuen Pfarrhauses war übrigens pikanterweise Architekt Karl Ehn - von ihm stammt auch das Symbol der sozialdemokratischen Wohnbauten schlechthin, der Karl-Marx-Hof.
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Ich bleib dabei: einen U-Bahn-Vorläufer in den Außenbezirken ohne Not zu bauen, wobei noch nicht einmal durch die Innenstadt gebaut wurde, ist grenzgenial, zumal die U1 - Streckenführung schlußendlich doch anders verlaufen ist.
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Ich bleib dabei: einen U-Bahn-Vorläufer in den Außenbezirken ohne Not zu bauen, wobei noch nicht einmal durch die Innenstadt gebaut wurde, ist grenzgenial, zumal die U1 - Streckenführung schlußendlich doch anders verlaufen ist.
Das ist unvollständig mit den damaligen Politquereleien zu erklären - die ÖVP wollte eine U-Bahn, die SPÖ partout nicht. Diese Planungsunsicherheit gibts doch bitte bis heute, was werden wohl zukünftige Generationen über die skurrile Baugeschichte der U-Bahn denken? Man "probiert" ja auch zB Bahnsteigtüren auf der Rest-U2, die die wohl am schwächsten belastete Linie werden wird, statt auf der U1.
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Ein Zug der WLB mit der Rauchfangkehrerkirche (Foto: Mag. Alfred Luft, 13.04.1963). Die Rauchfangkehrerkirche war nach der Laimgrubenkirche die zweite Kirche, welche aus "Verkehrsrücksichten" abgerissen wurde.
LG nord22
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Ein Zug der WLB mit der Rauchfangkehrerkirche (Foto: Mag. Alfred Luft, 13.04.1963). Die Rauchfangkehrerkirche war nach der Laimgrubenkirche die zweite Kirche, welche aus "Verkehrsrücksichten" abgerissen wurde.
LG nord22
Allerdings wurde die Laimgrubenkirche vor der Demolierung durch eine neubarocke Replik in einer Seitengasse (Windmühlgasse) ersetzt; kurzzeitig standen somit beide Kirchen hintereinander.
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Von rechts nach links: Ein Puchhupferl, ein Goggomobil und ein FK1000
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Von rechts nach links: Ein Puchhupferl, ein Goggomobil und ein FK1000
Stimmt! :) :up:
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Ein Zug der WLB mit der Rauchfangkehrerkirche (Foto: Mag. Alfred Luft, 13.04.1963). Die Rauchfangkehrerkirche war nach der Laimgrubenkirche die zweite Kirche, welche aus "Verkehrsrücksichten" abgerissen wurde.
LG nord22
Ich vermute, heute wäre so etwas unmöglich, da würde ein Proteststurm losbrechen, dagegen wäre die Mariahilfer Straße ein "Lärchensch...."!
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Ich vermute, heute wäre so etwas unmöglich, da würde ein Proteststurm losbrechen, dagegen wäre die Mariahilfer Straße ein "Lärchensch...."!
Wusste gar nicht, dass Lärchen das auch können >:D
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Ein Zug der WLB mit der Rauchfangkehrerkirche (Foto: Mag. Alfred Luft, 13.04.1963). Die Rauchfangkehrerkirche war nach der Laimgrubenkirche die zweite Kirche, welche aus "Verkehrsrücksichten" abgerissen wurde.
LG nord22
Ich vermute, heute wäre so etwas unmöglich, da würde ein Proteststurm losbrechen, dagegen wäre die Mariahilfer Straße ein "Lärchensch...."!
Bei dem Zustand der Kirche (zumindest äußerlich) wird es nicht schwer gewesen sein, sie als "Schandfleck" und "Uraltbau" zu verkaufen. Wenn sich dann auch noch "zufällig" ein Teil der Stuckatur löst und auf den Gehsteig fällt (natürlich in der Nacht, wo ihn niemand benutzt), dann ist schnell von "Gefahr in Verzug" die Rede und der Abbruchbescheid nur mehr eine Formsache.
Dass man die Kirche mit entsprechenden Mitteln auch restaurieren hätte können, steht auf einem anderen Blatt. Aber abreißen und den freigewordenen Grund anders zu verwerten, ist halt wirtschaftlich interessanter.
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Egal, wie man zur USTRAB steht: eine Kirche als Hindernis auf einer Hauptverkehrsachse ist absurd. Wenn diese noch dazu in einem schlechten baulichen Zustand ist, dann bitte weg damit!
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Egal, wie man zur USTRAB steht: eine Kirche als Hindernis auf einer Hauptverkehrsachse ist absurd. Wenn diese noch dazu in einem schlechten baulichen Zustand ist, dann bitte weg damit!
Quatsch. Der für den IV nutzbare Straßenquerschnitt ist an dieser Stelle heute geringer als damals, wegen der neuen Lifte der USTRAB-Station. Mit dem Argument hat man leider vieles zerstört, einiges ist uns glücklicherweise erspart geblieben. Heute sind zB viele der damaligen "neuralgischen Engstellen" völlig unproblematisch oder sogar verkehrsberuhigt.
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Egal, wie man zur USTRAB steht: eine Kirche als Hindernis auf einer Hauptverkehrsachse ist absurd. Wenn diese noch dazu in einem schlechten baulichen Zustand ist, dann bitte weg damit!
Quatsch. Der für den IV nutzbare Straßenquerschnitt ist an dieser Stelle heute geringer als damals, wegen der neuen Lifte der USTRAB-Station. Mit dem Argument hat man leider vieles zerstört, einiges ist uns glücklicherweise erspart geblieben. Heute sind zB viele der damaligen "neuralgischen Engstellen" völlig unproblematisch oder sogar verkehrsberuhigt.
Ich meinte eigentlich nicht den IV, sondern die Beschleunigung der Straßen- und Lokalbahn durch Wegfall der Kurven bei Umfahrung der alten Kirche. Dass die Wiedner Hauptstraße besonders im Bereich der USTRAB eine unnötige Verkehrshölle ist, ist ja unbestritten. Hier wäre eine Führung der Gleise an der Oberfläche sicher besser gewesen.
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Egal, wie man zur USTRAB steht: eine Kirche als Hindernis auf einer Hauptverkehrsachse ist absurd. Wenn diese noch dazu in einem schlechten baulichen Zustand ist, dann bitte weg damit!
Quatsch. Der für den IV nutzbare Straßenquerschnitt ist an dieser Stelle heute geringer als damals, wegen der neuen Lifte der USTRAB-Station. Mit dem Argument hat man leider vieles zerstört, einiges ist uns glücklicherweise erspart geblieben. Heute sind zB viele der damaligen "neuralgischen Engstellen" völlig unproblematisch oder sogar verkehrsberuhigt.
Ich meinte eigentlich nicht den IV, sondern die Beschleunigung der Straßen- und Lokalbahn durch Wegfall der Kurven bei Umfahrung der alten Kirche. Dass die Wiedner Hauptstraße besonders im Bereich der USTRAB eine unnötige Verkehrshölle ist, ist ja unbestritten. Hier wäre eine Führung der Gleise an der Oberfläche sicher besser gewesen.
Auch unterirdisch hätte man zwei eingleisige Straßenbahn-Richtungstunnels aussen an der Kirche vorbeiführen können. Die Notwendigkeit des Abbruchs ergab sich daraus, dass hier eine "Premetro"-Strecke gebaut wurde, mit Kurvenradien für 60-80 km/h, für eine künftige U1A (das Verzweigungsbauwerk am Karlsplatz wurde ja auch mitgebaut, ebenso ein "Stranded Investment"). Eine Groteske ist ja, dass die Tramway mit vmax 15 die Kurve runterschleicht, aus Angstgründen (wobei, ich kenn die aktuelle Situation nicht mehr, zu meiner Schulzeit war das so, dass man sich das Gefälle runtergetastet hat)
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Auch unterirdisch hätte man zwei eingleisige Straßenbahn-Richtungstunnels aussen an der Kirche vorbeiführen können. Die Notwendigkeit des Abbruchs ergab sich daraus, dass hier eine "Premetro"-Strecke gebaut wurde, mit Kurvenradien für 60-80 km/h, für eine künftige U1A (das Verzweigungsbauwerk am Karlsplatz wurde ja auch mitgebaut, ebenso ein "Stranded Investment"). Eine Groteske ist ja, dass die Tramway mit vmax 15 die Kurve runterschleicht, aus Angstgründen (wobei, ich kenn die aktuelle Situation nicht mehr, zu meiner Schulzeit war das so, dass man sich das Gefälle runtergetastet hat)
Man hätt sie, auch wenn man so gebaut hat, wie man gebaut hat, gar nicht abreissen müssen. Das bauen wäre nur teurer geworden. Man schaue sich an unter wievielen Häusern die U-Bahn heute durchfährt. Teilweise sogar sehr dicht an der Oberfläche. Ob man damals aber schon soweit war in Wien entzieht sich meiner Kenntnis.
Und 60-80 in der Kurve - halte ich für unrealistisch. Bei dem Radius von geschätzten maximal 100m sind bei der großen Eisenbahn, selbst mit gewaltiger Überhöhung, nur 30km/h möglich. Selbst wenn man berücksichtigt, das nur gleiche Züge verkehren kann man bei einer hundert Meter Radius Kurve nur vielleicht mit maximal 50 durch. Und da hauts einen schon ziemlich herum.
Für 80km/h brauchst mindestens 300m Radius und für 60 nur ein paar Meter weniger.
Quelle für Radien:
http://drahtkupplung.info/gtbhb2423.html (http://drahtkupplung.info/gtbhb2423.html)
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Ich meinte eigentlich nicht den IV, sondern die Beschleunigung der Straßen- und Lokalbahn durch Wegfall der Kurven bei Umfahrung der alten Kirche. Dass die Wiedner Hauptstraße besonders im Bereich der USTRAB eine unnötige Verkehrshölle ist, ist ja unbestritten. Hier wäre eine Führung der Gleise an der Oberfläche sicher besser gewesen.
Ich halte es genau so schlecht, Gebäude wegen des MIV abzureißen, wie für den öffentlichen Verkehr. Die eine Minute längere Fahrzeit ist uninteressant so lange die Linie auf der ganzen Linie bei Ampeln 10 Minuten unnötig verliert. Eventuell kann man eine Haltestelle so situieren, dass sie in diesem Langsamfahrbereich liegt, dann ist der Zeitverlust weg.
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Interssant ist, daß die USTRAB genau dort anfängt, wo die Wiedner Hauptstr. breit wird. In die andere Richtung (Stadt) wäre es sinnvoller gewesen (aber vermutlich für die Architekten beim Karlsplatz zu kompliziert, weil nicht gleich U-Bahn-Betrieb ).
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Interssant ist, daß die USTRAB genau dort anfängt, wo die Wiedner Hauptstr. breit wird. In die andere Richtung (Stadt) wäre es sinnvoller gewesen (aber vermutlich für die Architekten beim Karlsplatz zu kompliziert, weil nicht gleich U-Bahn-Betrieb ).
Sehr genau wusste man damals sowieso nicht, was man macht. Es dürfte - unter Eindruck des Brüsseler Systems - den politischen Wunsch gegeben haben, eine Ustrab bzw Premetro zu bauen. Das Laurenzgassen-"Schwanzerl" ist glaube ich nur wegen der Gürtel-Ustrab entstanden (warum man die Rampe aber nicht in die Kliebergasse gelegt hat weiß ich natürlich nicht).
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Ein grenzgeniales Fotomotiv von Mag. Alfred Luft.
LG nord22
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Rechts eine Hammerbrotfiliale, Hammerbrot, 1900 von Arbeiter-Konsumvereinen gegründet, wurde 1969 mit Ankerbrot fusioniert
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Heute ab 17:30 in Studio 2 in Orf 2:
Verlorenes Erbe: Die Kirche in der Straße
Die Rubrik "verlorenes Erbe" zeigt heute ein besonders auffälliges Bauwerk, das Wien verloren gegangen ist. Es war die Kirche, die mitten in der Straße gestanden ist. Noch heute ist die Rauchfangkehrerkirche der Bevölkerung ein Begriff und es gab eine wilde Protestbewegung, damals 1965, als dieses Bauwerk verschwinden sollte.
Meine damalige Heimat :D
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Heute ab 17:30 in Studio 2 in Orf 2:
Verlorenes Erbe: Die Kirche in der Straße
Die Folge gibt es nun auch bei ORF ON zum Nachschauen wer es verpasst hat: https://on.orf.at/video/14067641/14775049/rauchfangkehrerkirche-muss-autoverkehr-weichen
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Ich habe mir nun diese Bilder angesehen (ich hab die Rauchfangkehrerkirche nicht bewußt erlebt), aber ich staune, daß fast nur Bilder mit der Badner Bahn vorhanden sind und keine entsprechenden mit Straßenbahnen (Ausnahmen sind andere Blickwinkel).
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@ Erdberg: In den twf Rubriken Historisches/ Linien gibt es Bilder der Rauchfangkehrerkirche mit Straßenbahn. Anbei eine Aufnahme von L4 501 + l3 + l3 der Linie 62 vom 29.08.1965; die Ersatzkirche, welche im Volksmund u.a. als "Vaterunsergarage" oder "Muttergottesgarage" bezeichnet wurde, war schon fertig (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat).
LG nord22
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Vaterunser-Garage ist die Konzilgedächtniskirche in Lainz.
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Die (neue) Pfarrkirche St. Florian ist mir unter dem Namen "Indianerkoffer" geläufig.
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Ich nehme an, dass der nahe liegende Spitzname "Vaterunsergarage" mehr als einmal vergeben wurde. Für mich ist das schon ein Gattungsname für solche Machwerke.
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@ Erdberg: In den twf Rubriken Historisches/ Linien gibt es Bilder der Rauchfangkehrerkirche mit Straßenbahn. Anbei eine Aufnahme von L4 501 + l3 + l3 der Linie 62 vom 29.08.1965; die Ersatzkirche, welche im Volksmund u.a. als "Vaterunsergarage" oder "Muttergottesgarage" bezeichnet wurde, war schon fertig (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat).
LG nord22
Also ich kenne auf meiner Margaretener Zeit die Ersatzkirche als "Vaterunserabschussrampe". Und die andere moderne Kirche in der Siebenbrunnenfaldgasse als " Halelujagarage". >:D
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Ich erinnere mich noch an "Vogelhäusl Kirche" wegen der durchbrochenen Wände.
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Vielen Dank für das schöne Bilder. Ansehnlich war die Rauchfangkehrerkirche ja wirklich nicht mehr. An die moderne Florianikirche erinnere ich mich schon, da war ich schon drin. Geschmacksache (ebenso wie die Kirche in der Rustenschacherallee...)
Wenn ich mal Zeit habe, werde ich die LInien 62 und 65 durchblättern....
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Ansehnlich war die Rauchfangkehrerkirche ja wirklich nicht mehr.
Da hätte es aber auch andere Wege gegeben als deren Abriss (wobei ich natürlich nicht weiß, wie das Innere ausgesehen hat)!
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Vielen Dank für das schöne Bilder. Ansehnlich war die Rauchfangkehrerkirche ja wirklich nicht mehr.
Die Fassade war halt ein bisschen dreckig, weil nichts mehr für den Erhalt gemacht wurde. Die Bausubstanz war aber für die Ewigkeit bestimmt und die Kirche würde sicher heute noch genauso dastehen, wäre sie nicht abgerissen worden.
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Vielen Dank für das schöne Bilder. Ansehnlich war die Rauchfangkehrerkirche ja wirklich nicht mehr.
Die Fassade war halt ein bisschen dreckig, weil nichts mehr für den Erhalt gemacht wurde. Die Bausubstanz war aber für die Ewigkeit bestimmt und die Kirche würde sicher heute noch genauso dastehen, wäre sie nicht abgerissen worden.
Entsprechende Erhaltungsmaßnahmen vorausgesetzt… Auch Gebäude "für die Ewigkeit" sind es meistens nicht, insbesondere, wenn sie nicht in Stand gesetzt werden.
Aber unabhängig vom baulichen Zustand der Kirche: Es war halt eine stadtplanerische Entscheidung für das Auto. Schockierend, wie eine solche tolle städtebauliche Situation geopfert wurde.