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Straßenbahn Wien => Allgemeines => Thema gestartet von: Klingelfee am 29. September 2020, 08:35:44

Titel: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 29. September 2020, 08:35:44
Zitat von: Heute vom 29.02.2020
Unter der Überschrift "Tempo rausnehmen - im Straßenverkehr darf niemand sterben" fordern die Grünen in ihrem Wahlprogramm Tempo 30 auf allen Straßen innerhalb des Gürtels. Auch die Wohnviertel aller Außenbezirke sollen zu 30er-Zonen werden, so die Idee.
Diese Forderung ruft nun die Wiener Linien auf den Plan, die Umsetzung würde eine "Öffi-Behinderung" darstellen, heißt es aus der Pressestelle. Denn neben
den Autofahrern wären auch Busse und Straßenbahnen massiv von der Tempobremse betroffen. Mit gehörigen Auswirkungen für die Passagiere: Fahrpläne könnten nicht mehr eingehalten, weniger Passagiere befördert werden, was zu Stoßzeiten bei bereits stark ausgelasteten Routen wie 13A oder der Linie 2 dazu führen würde, dass die Öffis aus allen Nähten platzen.
Weiters fürchten die Wiener Linien, dass die Maßnahme
Fahrgäste von der Benutzung der Öffis abhalten könnte: "Wenn die Leute auf etwas Langsameres umsteigen sollen, wird das nicht funktionieren", heißt es von den Wiener Linien.
Nachsatz: "Und das wäre auch für die Umwelt nicht gut", schließlich würden besonders die Grünen die Menschen zum Umstieg auf die Öffis bewegen wollen. Man müsse die öffentlichen Verkehrsmittel "attraktiver gestalten und nicht ausbremsen"

Ob sich da die WL auch durchsetzen können, ist leider ein anderes Kapitel. Aber mit immer mehr einschränken des MIV wird auch leider der ÖV eingeschränkt. Denn durch die Topographie der Stadt Wien ist es einfach nicht möglichüberall den ÖV vom MIV zu trennen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 29. September 2020, 09:27:57
Flächendeckend Tempo 30 einzuführen, ist nicht viel mehr als eine populistische Idee. Man müsste bereits im Vorfeld ansetzen und die Stadtplanung so ausrichten, dass weniger Verkehr entsteht. Zudem kann man auch mit baulichen Maßnahmen eine Temporeduktion erreichen, ohne dass sie ausgeschildert werden muss. Mit einigermaßen intelligenter Verkehrsführung kann man auch vermeiden, dass Schienenstraßen als Schleichwege benutzt werden (Stichworte: Abbiegegebot, Einbahnregelung – vgl. Westbahnstraße/Siebensterngasse).

Und übrigens: In vielen Fällen wäre eine Tempo-30-Zone für die Straßenbahn derzeit völlig ausreichend, weil die Fahrzeiten zu lang sind ...
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: S. Böck am 29. September 2020, 09:31:02
Als ob der 13A und der 2er in den betreffenden Straßenzügen derzeit wesentlich schneller als 30 km/h fahren könnten...  ::)
Die WL sollten lieber bei den Bezirken darauf drängen, dass die Ampelschaltungen so optimiert werden, dass die Bevorzugung von Bim und Bus nicht nur ein Schlagwort ist - anders ausgedrückt: Kein Halt zwischen Haltstellen. Und - siehe hier: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=2818.msg374262#msg374262 - ihre Infrastruktur anständig warten und instandhalten! Bis zur Reperatur einer derart wichtigen Weiche sollte nicht länger als ein halber Tag vergehen.  >:D
Zu der Idee der Grünen an sich habe ich eine neutrale Einstellung.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 29. September 2020, 09:31:54
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 29. September 2020, 09:45:18
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.

Die würden sich sogar noch weiter verkürzen, wenn man die Ampelschaltungen optimiert und eine richtige Ampelbeeinflussung einführt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: DaedalusBC304 am 29. September 2020, 09:47:44
Selbst wenn die Öffis die Möglichkeiten hätten schneller fahren zu dürfen, die enge viele Straßen in den Innenbezirken lassen das nicht mal zu - merke ich oft genug am 48A, da ist die Busspur in der Neustiftgasse so eng, dass höhere Geschwindigkeiten ohne Abgerissene Seitenspiegel (egal ob Parkplatzseitig oder Verkehrsseitig) nicht möglich wäre!
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: HLS am 29. September 2020, 09:52:31
Abgesehen von den zu langen Fahrzeiten, um wie viel würden sich die Fahrzeiten wirklich verlängern? Die meiste Zeit geht mti dem Anbremsen der Haltestelle, dem Fahrgastwechsel und dem Beschleunigen drauf.
Du mußt deine Gedanken nur genau umkehren...
Denn die meiste Zeit lässt sich rund um die Haltestellen gewinnen(egal ob Schienengebunden oder nicht).

Stichworte: schnell rein und schnell raus

Bei den WL hat man ja in den Ulfen diesen blauen Balken, wie lange man antriebslos rollen kann. Das beruht auf einer Idee der ÖBB(?), denn bei ihnen werden extra Energiesparschichten in die Ausbildung gegeben und den Nachwuchskräften zu zeigen, wie man viel Zeit und damit verbunden viel Energie einsparen kann.
Sprich maximal mögliche Beschleunigung aus der Haltestelle raus und auch möglichst hohe Verzögerung(ohne Notbremsung) in die Haltestellen rein. So gewinnt man Zeit, die man sich zwischen zwei halten antriebslos rollen lassen kann.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 29. September 2020, 09:58:40
Sprich maximal mögliche Beschleunigung aus der Haltestelle raus und auch möglichst hohe Verzögerung(ohne Notbremsung) in die Haltestellen rein. So gewinnt man Zeit, die man sich zwischen zwei halten antriebslos rollen lassen kann.

Das mag in einer Eisenbahn anwendbar sein, wo die Leute üblicherweise sitzen und einem nichts in die Quere kommen kann. In einem Nahverkehrsmittel mit vielen Stehplätzen und anderen Verkehrsteilnehmern rundherum steigert das nur die Unfallgefahr (sowohl extern als auch Stürze im Fahrzeug).
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 29. September 2020, 10:00:44
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 29. September 2020, 10:08:27
Die WL sollten lieber bei den Bezirken darauf drängen, dass die Ampelschaltungen so optimiert werden, dass die Bevorzugung von Bim und Bus nicht nur ein Schlagwort ist

Wenn man sich den als Beispiel gebrachten 2er in der Josefstädter Straße anschaut, sind es nicht nur die unnötigen Pimperlampeln, sondern vor allem die Fahrpläne, die dazu führen, dass Freiphasen gerne ausgelassen werden.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: DaedalusBC304 am 29. September 2020, 10:14:33
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.

Mit unnötigen Zick-Zack Kursen (zB 56A/B Umleitung zum ORF - aber gut Subunternemer Linien interessieren WL ned wirklich und dort auch inkl. eh schon fast reinen 30er Fahrstrecke und echt null Bevorzugung an Ampeln sind nochmal längere Fahrzeit eh egal  :bh:)), nicht optimierten Ampeln, unnötige Haltestellen in eh schon teilweise sehr dichten Bereichen (42er), ... Da wirken sich die paar winzigen Abschnitte wo innerhalb des Gürtels noch mehr als 30 erlaubt sind nur wirklich minimal auf die Fahrdauer aus, da eben durch die Enge selbst dort meist eh nie die 50 erreicht werden. Da sind die anderen Probleme viel wichtiger und mit deutlich mehr Fahrzeitersparnis verbunden.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 29. September 2020, 10:42:45
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
DAs Ampelproblem hat aber nichts mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun, sondern vor allem mit den Bezirksvorstehern, die längst schon abgeschafft gehörten.
Der Rest ist Stammtisch-Schwarzmalerei erster Güte.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Mistelbacher am 29. September 2020, 11:05:19
Grüner Populismus in Reinkultur. Keine Konzepte, keine Planung nur "pop up" Aktionen ... - siehe auch Landstraßer Hauptstraße ...

Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 29. September 2020, 11:13:44
Klar fallen auf den beiden Linien eine Tempo-30-Zone nicht wirklich ins Gewicht. Nur wenn die WL nicht irgendwann anfangen auf die Barrikaden zu steigen (Was ihr ja immer fordert), dann können wir wirklich bald wieder die Pferdetramway einführen. Denn dann darf man in ganz Wien nicht schneller als ein Pferdefuhrwerk fahren. Und wenn man sich die letzten neuen Ampelumschaltungen mit den extremen Räumzeiten anschaute, dann kommt einem das Kotzen. Anstatt sich mit Beschleuinigungsmaßnahmen zu beschäftigen, ist derzeit die Hauptaufgabe von den zuständigen Mitarbeiter der WL dafür zu kämpfen, dass nicht die eine oder andere Zusatzphase wieder abgeschaltet wird.
DAs Ampelproblem hat aber nichts mit der Höchstgeschwindigkeit zu tun, sondern vor allem mit den Bezirksvorstehern, die längst schon abgeschafft gehörten.
Der Rest ist Stammtisch-Schwarzmalerei erster Güte.

Das Ampelproblem hat auch etwas mit der Höchstegeschwindigkeit zu tuin. Denn wenn eine jede 2. Ampel gegen die Verkehrsfluß geschaltet wird, oder aber auch die abhängikeiten so, dass man von einer zur nächsten Ampel entweder mit Tempo 20 oder 80 fahren musst, damit du mit der grünen Welle mitschwimmen kannst, dann schlägt sich das auch auf die Durcvhschnittsgeschwindigkeit nieder.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 29. September 2020, 12:11:33
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 29. September 2020, 12:17:40
Der Verzicht auf Ampeln wäre wiederum einfacher, wenn man die Straßenbahn nicht mehr aus der Anhaltepflicht vor Schutzwegen ausnehmen würde.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 29. September 2020, 12:46:26
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: T1 am 29. September 2020, 13:13:41
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.

Wenn man wollen würde, wäre auch das möglich.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Anid am 29. September 2020, 13:50:24
Die Wiener Linien sollen mal Statistiken vorlegen, auf welchen Streckenabschnitten innerhalb des Gürtels die oberirdischen Öffis überhaupt mehr als 30 km/h fahren.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 29. September 2020, 14:28:22
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.

Wenn man wollen würde, wäre auch das möglich.

Kaum, da muss ich Klingelfee Recht geben. Allerdings gibt es genug Ampeln mit nur zwei Fahrspuren und eine Fahrspurreduktion wäre in manchen Fällen auch möglich.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 29. September 2020, 14:43:34
Die Wiener Linien sollen mal Statistiken vorlegen, auf welchen Streckenabschnitten innerhalb des Gürtels die oberirdischen Öffis überhaupt mehr als 30 km/h fahren.

Überall, selbst am Ring.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.

Gerade in den inneren Bezirken haben die meisten Straßen nur eine Fahrspur je Richtung.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: T1 am 29. September 2020, 15:13:34
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.

Wenn man wollen würde, wäre auch das möglich.

Kaum, da muss ich Klingelfee Recht geben. Allerdings gibt es genug Ampeln mit nur zwei Fahrspuren und eine Fahrspurreduktion wäre in manchen Fällen auch möglich.

Mit wollen meine ich den Gesetzgeber bzw. den Haufen an "Experten", die für die Erstellung der RVS zuständig sind. Ist in vielen Ländern der Welt kein Problem, wieso sollte es in Wien unmöglich sein?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Superguppy am 30. September 2020, 09:34:27
Dort, wo Tempo 30 eingeführt wird, sollte man sowieso prüfen, auf welche Ampeln man dann verzichten kann.

Und auch dort kämpfst du gegen Windmühlen. Denn wenn es mehr als 2 Fahrspuren sind, dann kannst du eine Ampelabschaltung knicken. Selbst erlebt.
In Prag habe ich voriges Jahr ehrfurchtsvoll eine Kreuzung (3 große Straßen mit Straßenbahnen aus allen Richtungen) am Weg zur Burg gesehen, die OHNE Ampel auskommt. Es hat weder sehr chaotisch gewirkt noch waren Leichen und Autowracks am Straßenrand gestapelt. Und ich wüsste keinen Grund, wieso das in Wien nicht funktionieren sollten. Siehe Foto (danke Google Maps) anbei.

Vor - ich glaube - etwa zwei Jahren wurde die Ampelanlage Feldkellergasse#Hofwiesengasse erneuert und war mehrere Tage nicht verfügbar. Die meiste Zeit war die Kreuzung "sich selbst überlassen", teilweise hat ein Polizist geregelt. Der übliche Stau in allen Richtungen war plötzlich weg und alles gefühlt irgendwie flüssiger - bei gleichzeitiger erhöhter gegenseitiger Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Eine total angenehme, aber leider nur kurze Erfahrung.  :(
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: darkweasel am 30. September 2020, 10:26:58
In Prag habe ich voriges Jahr ehrfurchtsvoll eine Kreuzung (3 große Straßen mit Straßenbahnen aus allen Richtungen) am Weg zur Burg gesehen, die OHNE Ampel auskommt. Es hat weder sehr chaotisch gewirkt noch waren Leichen und Autowracks am Straßenrand gestapelt. Und ich wüsste keinen Grund, wieso das in Wien nicht funktionieren sollten. Siehe Foto (danke Google Maps) anbei.
Dort hat keine der Straßen mehr als eine Fahrspur pro Richtung für den Individualverkehr. Ich war dort auch schon und habe dort sehr wenig Verkehr in Erinnerung.

Ich sage nicht, dass das, was du sagst, unbedingt falsch ist, aber das ist kein besonders gutes Beispiel.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 30. September 2020, 10:58:09
Unsere RichtlinienVorrangSUV (aka Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen) würden dort trotzdem Ampeln für die Schutzwege fordern, sonst müssten ja hin und wieder PKWs für böse Fußgänger bremsen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: HLS am 30. September 2020, 11:00:55
Das mag in einer Eisenbahn anwendbar sein, wo die Leute üblicherweise sitzen und einem nichts in die Quere kommen kann. In einem Nahverkehrsmittel mit vielen Stehplätzen und anderen Verkehrsteilnehmern rundherum steigert das nur die Unfallgefahr (sowohl extern als auch Stürze im Fahrzeug).
So stark sind aber weder die positiven noch negativen Beschleunigungswerte, somit reicht schon normales anhalten.
Das größte Problem sind jeweils die kurzen Ruckerl beim losfahren und anhalten, während der Beschleunigung selber, ist das eher problemlos.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Superguppy am 30. September 2020, 11:02:58
Ich sage nicht, dass das, was du sagst, unbedingt falsch ist, aber das ist kein besonders gutes Beispiel.
Ich gebe zu, dass das sicher kein Paradebeispiel einer extrem befahrenen Kreuzung ist. Aber immerhin münden dort 5 Straßen, davon 3 mit Straßenbahngleisen, ineinander. Keine Ahnung, ob es eine direkt vergleichbare Kreuzung in Wien gibt - aber ich bin mir sicher, dass dort ungefährt 17 Ampeln hingen.  ;)
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 30. September 2020, 11:19:36
Man sollte aber schon bedenken, dass es bei den Richtlinien nicht nur um die freie Fahrt für Autos geht, sondern auch um das Sicherheitsempfinden der Fußgeher. Kinder, Behinderte und ältere Menschen fühlen sich nicht sicher, wenn sie mehr als zwei Fahrspuren queren müssen. Egal ob jetzt bei T30 oder T50.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 30. September 2020, 11:22:16
Ich gebe zu, dass das sicher kein Paradebeispiel einer extrem befahrenen Kreuzung ist. Aber immerhin münden dort 5 Straßen, davon 3 mit Straßenbahngleisen, ineinander. Keine Ahnung, ob es eine direkt vergleichbare Kreuzung in Wien gibt - aber ich bin mir sicher, dass dort ungefährt 17 Ampeln hingen.  ;)

Gaußplatz.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 30. September 2020, 11:30:06
Ich gebe zu, dass das sicher kein Paradebeispiel einer extrem befahrenen Kreuzung ist. Aber immerhin münden dort 5 Straßen, davon 3 mit Straßenbahngleisen, ineinander. Keine Ahnung, ob es eine direkt vergleichbare Kreuzung in Wien gibt - aber ich bin mir sicher, dass dort ungefährt 17 Ampeln hingen.  ;)

Gaußplatz.

Nur das der Gaußplatz ein Kreisverkehr ist und zusätzlich schon eine Ampelanlage hat. Ansonsten kenne zumindest ich keinen Kreisverkehr, der durch eine Ampelanlage geregelt wird. Ich lasse mich aber eines besseren belehren. Und um eines gleich klarzustellen. Der Praterstern, oder auch der Verteilerkreis zählen beide nicht als Kreisverkehr.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 30. September 2020, 11:40:24
Nur das der Gaußplatz ein Kreisverkehr ist und zusätzlich schon eine Ampelanlage hat. Ansonsten kenne zumindest ich keinen Kreisverkehr, der durch eine Ampelanlage geregelt wird. Ich lasse mich aber eines besseren belehren. Und um eines gleich klarzustellen. Der Praterstern, oder auch der Verteilerkreis zählen beide nicht als Kreisverkehr.

Wenn für dich eine unvollständige Lichtsignalanlage wie am Gaußplatz auch als Ampel gilt: Leberstraße # Grasbergergasse
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 30. September 2020, 11:46:51
Nur das der Gaußplatz ein Kreisverkehr ist und zusätzlich schon eine Ampelanlage hat. Ansonsten kenne zumindest ich keinen Kreisverkehr, der durch eine Ampelanlage geregelt wird. Ich lasse mich aber eines besseren belehren. Und um eines gleich klarzustellen. Der Praterstern, oder auch der Verteilerkreis zählen beide nicht als Kreisverkehr.

Wenn für dich eine unvollständige Lichtsignalanlage wie am Gaußplatz auch als Ampel gilt: Leberstraße # Grasbergergasse

Danke für die Info. Die ist aber offen, so wie am Gaußplatz offensichtlich auch nur für die Straßenbahn.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 30. September 2020, 12:19:53
Ich gebe zu, dass das sicher kein Paradebeispiel einer extrem befahrenen Kreuzung ist. Aber immerhin münden dort 5 Straßen, davon 3 mit Straßenbahngleisen, ineinander. Keine Ahnung, ob es eine direkt vergleichbare Kreuzung in Wien gibt - aber ich bin mir sicher, dass dort ungefährt 17 Ampeln hingen.  ;)

Gaußplatz.

Nur das der Gaußplatz ein Kreisverkehr ist und zusätzlich schon eine Ampelanlage hat.

Der hat keine Ampelanlage, sondern nur eine UVLSA für die Straßenbahn. Solange keine Straßenbahn da ist, handelt es sich um lauter ungeregelte Kreuzungen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: MK am 30. September 2020, 13:24:08
Der Verzicht auf Ampeln wäre wiederum einfacher, wenn man die Straßenbahn nicht mehr aus der Anhaltepflicht vor Schutzwegen ausnehmen würde.

Warum? Man könnte es wie in Zürich machen: Vor dem Zebrastreifen schaltet die Straßenbahn ein oranges, blinkendes Lamperl vorne an (das offenbar für genau diesen Zweck vorhanden ist) und so ist man gewarnt.

Kaum, da muss ich Klingelfee Recht geben. Allerdings gibt es genug Ampeln mit nur zwei Fahrspuren und eine Fahrspurreduktion wäre in manchen Fällen auch möglich.

Ich war einmal im Baltikum im Urlaub und in Tallinn oder Riga (ist schon ein bissl her) bin ich über einen Zebrastreifen über eine sechsspurige Straße gegangen. Die Leute halten sich auch daran.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 30. September 2020, 13:44:40
Nur das der Gaußplatz ein Kreisverkehr ist und zusätzlich schon eine Ampelanlage hat. Ansonsten kenne zumindest ich keinen Kreisverkehr, der durch eine Ampelanlage geregelt wird. Ich lasse mich aber eines besseren belehren. Und um eines gleich klarzustellen. Der Praterstern, oder auch der Verteilerkreis zählen beide nicht als Kreisverkehr.
StVO §2 (1) 3c sagt da etwas anderes.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 30. September 2020, 13:53:46
Warum? Man könnte es wie in Zürich machen: Vor dem Zebrastreifen schaltet die Straßenbahn ein oranges, blinkendes Lamperl vorne an (das offenbar für genau diesen Zweck vorhanden ist) und so ist man gewarnt.

Warum nicht? Die Zeiten mangelnder Bremsfähigkeit und komplizierter Bedienung durch den Fahrer sind längst vorbei. Wenn eine Straßenbahn bei der im Ortsgebiet zulässigen Geschwindigkeit nicht schlechter bremst, als ein 40-Tonnen-LKW, wozu dann eine Sonderregelung, auf deren Kenntnis bei Fußgängern man sowieso nicht vertrauen kann?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 30. September 2020, 13:54:32
Der Praterstern, oder auch der Verteilerkreis zählen beide nicht als Kreisverkehr.
StVO §2 (1) 3c sagt da etwas anderes.

Der Praterstern ist aufgrund der Hinweiszeichen nach § 53 Abs. 1 Z 10 eine Einbahnstraße. Der Verteilerkreis nicht. Somit muss zumindest der Verteilerkreis ein Kreisverkehr sein.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: MK am 30. September 2020, 15:37:07
Warum nicht? Die Zeiten mangelnder Bremsfähigkeit und komplizierter Bedienung durch den Fahrer sind längst vorbei. Wenn eine Straßenbahn bei der im Ortsgebiet zulässigen Geschwindigkeit nicht schlechter bremst, als ein 40-Tonnen-LKW, wozu dann eine Sonderregelung, auf deren Kenntnis bei Fußgängern man sowieso nicht vertrauen kann?

Um die Straßenbahn zu beschleunigen bzw. nicht langsamer zu machen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 30. September 2020, 16:00:24
Um die Straßenbahn zu beschleunigen bzw. nicht langsamer zu machen.

Die Beschleunigung der Straßenbahn ist wichtiger als die Sicherheit von Fußgängern auf einem Schutzweg?
Die 1% der Fälle, wo gerade kein Auto zwischen Straßenbahn und querungswilligem Fußgänger ist, rechtfertigen eine Sonderlösung? Noch dazu eine, mit der sich die Straßenbahn selbst ausbremst, weil dann wie das Amen im Gebet die Forderung nach einer Ampel kommt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: darkweasel am 30. September 2020, 19:52:23
Um die Straßenbahn zu beschleunigen bzw. nicht langsamer zu machen.

Die Beschleunigung der Straßenbahn ist wichtiger als die Sicherheit von Fußgängern auf einem Schutzweg?
Die 1% der Fälle, wo gerade kein Auto zwischen Straßenbahn und querungswilligem Fußgänger ist, rechtfertigen eine Sonderlösung? Noch dazu eine, mit der sich die Straßenbahn selbst ausbremst, weil dann wie das Amen im Gebet die Forderung nach einer Ampel kommt.
Die Bestimmung dient ja nicht primär der Sicherheit der Fußgänger, sondern deren Vorankommen. Es ist für Fußgänger genau gleich sicher, wenn sie am Straßenrand stehen bleiben müssen und die Straßenbahn abwarten müssen, wie es wäre, wenn die Straßenbahn stehenbleiben müsste. Es geht bei der Bestimmung eben darum, dass das Vorankommen von 200 Fahrgästen einer Straßenbahn Priorität genießt gegenüber dem von vielleicht fünf oder zehn Fußgängern.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 30. September 2020, 20:00:41
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten. Es gibt einerseits keinerlei Grund für eine Priorisierung von irgendwelchen Verkehrsmitteln gegenüber Fußgängern, und andererseits sind Busse und anderer ÖV ja auch nicht ausgenommen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: petestoeb am 30. September 2020, 20:17:17
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten. Es gibt einerseits keinerlei Grund für eine Priorisierung von irgendwelchen Verkehrsmitteln gegenüber Fußgängern, und andererseits sind Busse und anderer ÖV ja auch nicht ausgenommen.

Das sehe ich komplett anders. Die Straßenbahn sollte immer und überall absoluten Vorrang haben. Die einzige Ausnahme die ich akzeptieren würde sind Einsatzfahrzeuge.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: darkweasel am 30. September 2020, 20:27:00
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten.
Die Bestimmung stammt aus dem Jahre 1994 (§ 9 bis 30. September 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12146598), § 9 ab 1. Oktober 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12155395)). Jetzt weiß ich nicht genug von den Bremssystemen von Straßenbahnen, aber 1994 war die dominierende Wagentype der E1, und der fährt heute noch. Was hat sich also seither genau geändert?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: D 3XX am 30. September 2020, 21:56:43
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten. Es gibt einerseits keinerlei Grund für eine Priorisierung von irgendwelchen Verkehrsmitteln gegenüber Fußgängern, und andererseits sind Busse und anderer ÖV ja auch nicht ausgenommen.

Das sehe ich komplett anders. Die Straßenbahn sollte immer und überall absoluten Vorrang haben. Die einzige Ausnahme die ich akzeptieren würde sind Einsatzfahrzeuge.
Volle Zustimmung!
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 38ger am 30. September 2020, 22:42:28
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten.
Die Bestimmung stammt aus dem Jahre 1994 (§ 9 bis 30. September 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12146598), § 9 ab 1. Oktober 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12155395)). Jetzt weiß ich nicht genug von den Bremssystemen von Straßenbahnen, aber 1994 war die dominierende Wagentype der E1, und der fährt heute noch. Was hat sich also seither genau geändert?

Es wäre auch vollkommen irrelevant, wenn sie technisch viel besser bremsen könnten, denn im Gegensatz zu Auto oder Fahrrad stehen die Fahrgäste und es würde daher regelmäßig zu Personenstürzen und Verletzungen kommen. Und auch wenn es eigentlich verpflichtend wäre, es hält sich bei weitem nicht jeder Fahrgast ständig an!
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 30. September 2020, 22:46:22
Die Straßenbahn sollte immer und überall absoluten Vorrang haben.

Die Kehrseite der "mir san mir"-Mentalität ist halt die, dass man dann häufig vor Ampeln in der Gegend herumsteht, obwohl weit und breit kein Fußgänger in Sicht ist. Keine Rücksichtnahme -> Notwendigkeit des Schutzes der Schwächeren

Die Bestimmung stammt aus dem Jahre 1994 (§ 9 bis 30. September 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12146598), § 9 ab 1. Oktober 1994 (https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1960/159/P9/NOR12155395)). Jetzt weiß ich nicht genug von den Bremssystemen von Straßenbahnen, aber 1994 war die dominierende Wagentype der E1, und der fährt heute noch. Was hat sich also seither genau geändert?

Dass die Erweiterung der Anhaltepflicht gegenüber einem "Fußgänger, der einen Schutzweg erkennbar benützen will" nicht für Schienenfahrzeuge gilt, muss in den technischen Gegebenheiten dieser Fahrzeuge begründet sein, nicht in einer Priorisierung. Ansonsten gäbe es keinen Grund, Busse des ÖV anders zu behandeln als Straßenbahnen.
Mögliche technische Einschränkung können die Verzögerungs- oder Beschleunigungsfähigkeit sowie die Sicht auf das Verkehrsgeschehen sein. Wenn es diese Einschränkungen durch den Wegfall alter Fahrzeuge nicht mehr gibt, sollte man auf die Sonderregelung verzichten, weil man im Gegenzug von weniger ampelgeregelten Kreuzungen profitiert.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: hema am 30. September 2020, 23:19:35
Dann müsste, nach deiner Logik, die Straßenbahn auch an jeder Hausecke stehen bleiben, wo ein Passant erkennbar die Fahrbahn queren will. Und überall, wo ein Kind (Solo oder begleitet) am Fahrbahnrand steht, dann ja auch!   ::)   :-\
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 01. Oktober 2020, 00:11:08
Dann müsste, nach deiner Logik, die Straßenbahn auch an jeder Hausecke stehen bleiben, wo ein Passant erkennbar die Fahrbahn queren will. Und überall, wo ein Kind (Solo oder begleitet) am Fahrbahnrand steht, dann ja auch!   ::)   :-\
Im zweiten Fall hast Recht:
Zitat
§ 29a. Kinder
(1) Vermag der Lenker eines Fahrzeuges zu erkennen, daß Kinder die Fahrbahn einzeln oder in Gruppen, sei es beaufsichtigt oder unbeaufsichtigt, überqueren oder überqueren wollen, so hat er ihnen das unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen und hat zu diesem Zweck, falls erforderlich, anzuhalten.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: darkweasel am 01. Oktober 2020, 04:53:54
Ansonsten gäbe es keinen Grund, Busse des ÖV anders zu behandeln als Straßenbahnen.
Busse haben deutlich weniger maximale Länge und dadurch Fahrgastkapazität als Straßenbahnen (16 m vs. 75 m), dadurch sind es auch weniger Fahrgäste, deren Fortkommen als priorisiert eingestuft würde gegenüber jenem von Fußgängern. Außerdem ist ein Schienenfahrzeug klar von anderen Fahrzeugen unterscheidbar, ein Linienbus hingegen nicht; es gibt schließlich auch Reisebusse, Sonderwagen, Fahrschulbusse, usw., und einem Fußgänger ist nicht zumutbar, diese Unterschiede zu erkennen und somit zu wissen, ob das daherkommende Fahrzeug anhalten muss.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Ferry am 01. Oktober 2020, 08:06:47
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten.

Das tun sie auch heute noch u.U. bei ungünstigen Witterungsverhältnissen. Und es ist nun mal leichter, einen Bus zum Stehen zu bringen als einen 30 Tonnen schweren Straßenbahnzug.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: denond am 01. Oktober 2020, 08:55:52
Dass die Erweiterung der Anhaltepflicht gegenüber einem "Fußgänger, der einen Schutzweg erkennbar benützen will" nicht für Schienenfahrzeuge gilt, muss in den technischen Gegebenheiten dieser Fahrzeuge begründet sein, nicht in einer Priorisierung. Ansonsten gäbe es keinen Grund, Busse des ÖV anders zu behandeln als Straßenbahnen.
Mögliche technische Einschränkung können die Verzögerungs- oder Beschleunigungsfähigkeit sowie die Sicht auf das Verkehrsgeschehen sein. Wenn es diese Einschränkungen durch den Wegfall alter Fahrzeuge nicht mehr gibt, sollte man auf die Sonderregelung verzichten, weil man im Gegenzug von weniger ampelgeregelten Kreuzungen profitiert.

Hier kommt wieder das vorausschauende Fahren durch den Fahrer eines Schienenfahrzeuges zum tragen.
Das Bremsverhalten eines Schienenfahrzeuges - auch bei den neuesten Fahrzeugen - ist nach wie vor wesentlich träger, als das eines gummibereiften Fahrzeuges, schon alleine aus dem Grund, da es vom mom. Schienenzustand abhängig ist. Ich kann/werde zwar bei Erkennen einer Situation eine rasche Betriebsbremsung durchführen, die Gefahr eines plötzlichen Rädergleitens - auch bei idealem Schienenzustand - entsteht aber dabei und verlängert mir den Bremsweg erheblich. Diese geschilderte Fahreigenschaft und auch die Trägheit des Schienenfahrzeuges kann ich nur indem ändern, indem ich zusätzlich die Schienenbremse benutze. Diese gilt aber als Notbremse und wird somit nur im Notfall, bei erkennen einer Gefahr, eingesetzt.
Ich sitze hier aber als Fahrer außerdem in der Zwickmühle, denn ich muß auch insofern Bedacht auf meine Fahrweise nehmen, sie so wählen, daß ich in dem von mir geführten Zug keinen Fahrgast zu schaden kommen lassen darf, also ein Stürzen, eine Verletzung eines Fahrgastes zu verhindern habe.

Und somit ist die Ausgenommenheit eines Schienenfahrzeuges im Straßenverkehr durch diese Bestimmung, eben wegen dieser Einschränkung der Verzögerungsfähigkeit - die nach wie vor ob der Ungewissheit durch den Schienenzustand - gegeben. Und das ist nach wie vor - auch in der heutigen Zeit mit modernen Fahrzeugen - erforderlich bzw. gut so, wie es ist.
§ 29a. Kinder, ja, dieser besteht, Fahrer werden durch den (guten) Lehrfahrer schon auch während der Ausbildungszeit auf diesen Umstand hingewiesen, und sie werden auch nach Möglichkeit darauf achten.
Er besteht aber auch darin, daß Eltern bzw. Erziehungsberechtigte ihre Kinder in Eigenverantwortung auf diesen Umstand aufmerksam machen, bzw. in Richtung Straßenverkehr so erziehen und auch auf die Straßenbahn hin besonders lehren bzw. belehren, wie man sich bei einem Zebrastreifen zu verhalten hat. Und da liegt der Haken, gilt auch für Erwachsene...
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Wile E. Coyote am 01. Oktober 2020, 10:21:00
Die Zeiten mangelnder Bremsfähigkeit
Die 1% der Fälle, wo gerade kein Auto zwischen Straßenbahn und querungswilligem Fußgänger ist,
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten.
Sorry, aber: So ein Holler :fp: Die Regelung ist sinnvoll und notwendig.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 10:32:01
Die ganze Diskussion ist sowieso nur theoretisch. Auf freier Strecke gibt es kaum mehr ungeregelte Schutzwege. Dort, wo es die Verkehrssituation erfordert, kommen Ampeln hin (nicht alle sind sinnlos) und in anderen Fällen gibt es durchaus Möglichkeiten den Straßenraum so zu gestalten, dass kein Schutzweg erforderlich ist. Das Problem ist ja meistens nicht das Vorhandensein einer Ampel sondern dessen mangelhafte Beeinflussung durch den ÖV.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 01. Oktober 2020, 10:37:51
Die ganze Diskussion ist sowieso nur theoretisch. Auf freier Strecke gibt es kaum mehr ungeregelte Schutzwege.

Täusch dich bloß nicht, da gibt es durchaus etliche.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 10:52:48
Die ganze Diskussion ist sowieso nur theoretisch. Auf freier Strecke gibt es kaum mehr ungeregelte Schutzwege.

Täusch dich bloß nicht, da gibt es durchaus etliche.

Ja, aber das sind Altlasten und oft an Stellen, wo die Züge eh langsamer fahren. Neu wird das normalerweise nicht mehr genehmigt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 01. Oktober 2020, 11:02:30
Ja, aber das sind Altlasten und oft an Stellen, wo die Züge eh langsamer fahren.

Das ändert nichts daran, dass es davon etliche gibt. Die Gefahr ist gerade bei langsam fahrenden Zügen nicht zu unterschätzen: Erstens kommen (gerade im Haltestellenbereich) viele Leute auf die (dumme) Idee, die Straße vor dem gerade anfahrenden Zug zu überqueren. Zweitens kommt der Zug aus geringer Geschwindigkeit bei einer Notbremsung äußerst abrupt zum Stillstand – so entstehen die meisten Verletzungen bei Fahrgästen, weil sich die knapp nach dem Anfahren noch nicht fest genug oder gar nicht anhalten.

Neu wird das normalerweise nicht mehr genehmigt.

Das ist schlichtweg falsch.

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Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: abc am 01. Oktober 2020, 11:07:18
Zum Hauptthema: ich fände es ja ausgezeichnet, wenn die rote Vorfeldorganisation sich auch dann um einen schnellen ÖV kümmern würde, wenn es nicht gerade um Wahlkampfhilfe für den Chef geht. Stattdessen kann man sich als Fußgänger nach minutenlanger Wartezeit an der Ampel grün zu bekommen, wenn sich eine Straßenbahn nähert, und Vorrangschaltungen sind ein Fremdwort. Sie könnte auch mal dafür Sorge tragen, dass dort, wo die Trassierung hohe Geschwindigkeiten erlaubt, diese auch gefahren werden.

Ich verstehe auch weiterhin das Problem nicht: stadtweit Tempo 30 - mit entsprechender Ausschilderung der Straßen, wo man schneller fahren darf - wäre schlicht eine Anpassung an die Realität, denn auf mehr als 50 % der Straßen darf man schon heute max. 30 km/h fahren. Aktuell wird der Normalfall geschildert (nämlich Höchstgeschwindigkeiten unter 50 km/h) - das widerspricht doch völlig einer jahrelangen Forderung des ÖAMTC, den Schilderwald zu lichten.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 11:07:51
Neu wird das normalerweise nicht mehr genehmigt.

Das ist schlichtweg falsch.

Ich habe von der freien Strecke geschrieben, nicht von Haltestellenbereichen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 11:12:55
Ich verstehe auch weiterhin das Problem nicht: stadtweit Tempo 30 - mit entsprechender Ausschilderung der Straßen, wo man schneller fahren darf - wäre schlicht eine Anpassung an die Realität, denn auf mehr als 50 % der Straßen darf man schon heute max. 30 km/h fahren. Aktuell wird der Normalfall geschildert (nämlich Höchstgeschwindigkeiten unter 50 km/h) - das widerspricht doch völlig einer jahrelangen Forderung des ÖAMTC, den Schilderwald zu lichten.

Das lässt sich nur so lösen, dass das ganze Ortsgebiet eine T30-Zone ausgenommen Vorrangsstraßen wird. Ansonsten darfst du in einer T30-Zone nicht aufwerten, also T50-Schilder aufstellen. Dann musst du aber lauter Vorrangtafeln aufstellen und bei den Vorrang-Geben-Zeichen Zusatzschilder montieren.

Hilfreich wäre es aber, wenn man nicht solche perversen Konstrukte erreichten würde, wo eine T30-Zone in eine T30-Straße mündet.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 01. Oktober 2020, 11:42:39
Ich verstehe auch weiterhin das Problem nicht: stadtweit Tempo 30 - mit entsprechender Ausschilderung der Straßen, wo man schneller fahren darf - wäre schlicht eine Anpassung an die Realität, denn auf mehr als 50 % der Straßen darf man schon heute max. 30 km/h fahren. Aktuell wird der Normalfall geschildert (nämlich Höchstgeschwindigkeiten unter 50 km/h) - das widerspricht doch völlig einer jahrelangen Forderung des ÖAMTC, den Schilderwald zu lichten.

Das lässt sich nur so lösen, dass das ganze Ortsgebiet eine T30-Zone ausgenommen Vorrangsstraßen wird. Ansonsten darfst du in einer T30-Zone nicht aufwerten, also T50-Schilder aufstellen. Dann musst du aber lauter Vorrangtafeln aufstellen und bei den Vorrang-Geben-Zeichen Zusatzschilder montieren.
Hast du noch nicht mitbekommen, dass alle Vorrangstraßen zumindest eine Tafel "Vorrangstraße" und an jeder Einmündung die entsprechende Zusatztafel an der Nachrang- bzw Stoptafel hat?
Die Straßen, bei denen diese Zusatzzeichen an den Querstraßen nicht angebracht sind, sind keine  Vorrangstraßen, es muss bei diesen Straßen auch nicht jede Querstraße Nachrang haben. Diese Straßen wären dann auch auf 30 km/h beschränkt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 11:48:01
Genau das meine ich. Diese Straßen müssten alle in Vorrangstraße umgewandelt werden, wenn T50 weiterhin gelten soll.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 01. Oktober 2020, 12:47:26
Warum?
Wozu muss eine Gurkgasse zur Vorrangstraße werden und wozu eine Hetzendorfer Straße?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Klingelfee am 01. Oktober 2020, 12:59:03
Warum?
Wozu muss eine Gurkgasse zur Vorrangstraße werden und wozu eine Hetzendorfer Straße?

Und was macht man, wenn sich 2 Vorrangstraßen kreuzen?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 13:01:21
Und was macht man, wenn sich 2 Vorrangstraßen kreuzen?

Das, was man heute schon macht: Eine der Straßen verliert im Kreuzungsbereich den Vorrang.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 95B am 01. Oktober 2020, 13:07:59
Und was macht man, wenn sich 2 Vorrangstraßen kreuzen?

Das, was man heute schon macht: Eine der Straßen verliert im Kreuzungsbereich den Vorrang.

Und dann darf man im Kreuzungsbereich plötzlich nur 30 fahren?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 01. Oktober 2020, 13:10:35
Und was macht man, wenn sich 2 Vorrangstraßen kreuzen?

Das, was man heute schon macht: Eine der Straßen verliert im Kreuzungsbereich den Vorrang.

Und dann darf man im Kreuzungsbereich plötzlich nur 30 fahren?

Nein, weil die Kreuzung ja ein Teil der querenden Vorrangstraße ist.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: hema am 01. Oktober 2020, 15:27:18
Wo ist das Problem, wenn man Schienen- und Vorrangstraßen in 30er-Zonen vom Tempo 30 ausnimmt. Per Gesetz oder bloß mittels Zusatztafeln, wie es das ja eh schon mancherorts gibt?
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: haidi am 01. Oktober 2020, 18:50:10
Es genügt an allen Ortseinfahrten ein weiteres Zusatzschild 30 km/h ausgenommen Vorrang- und Schienenstraßen.

Man könnte es ergänzen durch:
ausgenommen Linienbusse auf eigenem Busfahrstreifen
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Linie 58 am 01. Oktober 2020, 18:55:13
(https://waehring.gruene.at/gfx?j=5cf740247724815080f9110b0d95b17b)
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: 68er am 01. Oktober 2020, 21:01:42
Wo ist das Problem, wenn man Schienen- und Vorrangstraßen in 30er-Zonen vom Tempo 30 ausnimmt. Per Gesetz oder bloß mittels Zusatztafeln, wie es das ja eh schon mancherorts gibt?

Wenn man will, dass die um Anrainerstimmen buhlende Politik möglichst viele Straßenbahnlinien auf Busbetrieb umstellt ...
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Katana am 01. Oktober 2020, 23:08:54
Die Bestimmung stammt aus einer Zeit, als Straßenbahnen schlecht bremsen konnten.

Das tun sie auch heute noch u.U. bei ungünstigen Witterungsverhältnissen. Und es ist nun mal leichter, einen Bus zum Stehen zu bringen als einen 30 Tonnen schweren Straßenbahnzug.
Dass die Straßenbahn schlechter bremst liegt daran, dass der Stahl-Stahl-Kontakt weniger Bremskraft zulässt als beim Gummi-Asphalt-Kontakt. Die Schienenbremse kann dieses Defizit in der Realität nicht aufheben. Das wäre wegen der Sturzgefahr der oft stehenden Fahrgäste auch gefährlich. Lt. dieser Berechnung (https://www.wirkaufendeinauto.at/magazin/bremsweg-rechner/) braucht bei 50 km/h ein PKW 12,5 m, während die StrabVO in der Tabelle 2 (lt. § 36 bei trockenen Schienen) 39 m zulässt.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Ferry am 02. Oktober 2020, 09:30:57
Neu wird das normalerweise nicht mehr genehmigt.

Das ist schlichtweg falsch.

Ich habe von der freien Strecke geschrieben, nicht von Haltestellenbereichen.

Genau genommen hast du von gar nichts geschrieben - lediglich, dass Fußgängerübergänge ohne Ampel heute nicht mehr genehmigt werden. Dass du dich dabei nur auf freie Strecken bezogen hast, war zumindest für mich aus deinem Posting nicht herauszulesen.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: schaffnerlos am 02. Oktober 2020, 09:39:54
Auf freier Strecke gibt es kaum mehr ungeregelte Schutzwege.
Titel: Re: Öffis bremsen grüne 30er-Pläne!
Beitrag von: Kanitzgasse am 27. April 2021, 20:12:35
Passt wohl am besten hierher: Der Petitionsausschuss im Rathaus befasste sich heute unter anderem mit einer Petition, die Tempo 30 für die Löwengasse fordert. Der Bericht der Rathauskorrespondenz:

Petition „L(i)ebenswerte Löwengasse“
Auch bei dieser Petition war die Petitionswerberin in den Ausschuss geladen. Sie brachte ihr „Herzensanliegen“ vor, die Löwengasse angenehmer, sicherer und leiser zu machen. Dafür forderte sie Tempo 30 in der Gasse; die Temporeduktion sorge für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die Kinder die die Volksschule in der Gasse besuchen und den Spielplatz nutzen. Die Petitionswerberin verwies auf „mehr als zehn Unfälle mit Personenschaden“ in der jüngeren Vergangenheit in der Straße. Sie lobte die Entscheidung des Bezirks für eine testweise Einführung von Tempo 30 beim Hundertwasserhaus, das greife aber zu kurz. Nach seiner Beratung sprach der Petitionsausschuss die Empfehlung an die zuständige Stadträtin für Stadtplanung und Mobilität, Ulli Sima aus, eine Tempo 30 Zone – unter Berücksichtigung allfälliger Ausnahmen für öffentlichen Verkehr – zu prüfen. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens sollen die Auswirkungen einer Tempo-Beschränkung auf die Betriebsführung der Bim-Linie 1 ermittelt werden. In diesem Zusammenhang empfahl der Ausschuss eine Erhebung der tatsächlichen Geschwindigkeit der Straßenbahn in der Löwengasse. Der Ausschuss schloss die Petition ab, da ein Antrag auf Erweiterung von Tempo 30 schon im Bezirk eingereicht wurde.

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210427_OTS0175/petitionsausschuss-tagte-im-wiener-rathaus