Autor Thema: 01.04.1971 – 02.09.2017 Abschied von der Straßenbahn in der Favoritenstraße  (Gelesen 103483 mal)

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60er

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Dieser Fahrgastunterstand für die Buslinie 66A in der Laxenburger Straße wurde auch privat von Kika gesponstert.

normalbuerger

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Ich glaube es gibt einfach viele Ausreden warum bei der Auladagasse keine errichtet werden kann.
Wieso bauen die WiLi keine selbst und hängt ihre eigene Werbung auf, es gibt ja ständig etwas um das geworben wird.
Achja, Werbung auch bei den WiLi vermutlich ausgelagert deswegen gehts nicht ;)

abc

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Auch wenn es mit dem Umbau zu tun hat. Aber Die Diskussion, wie Haltestellen vom Autobus angeordet und auch ausgestatet sind, bitte im Autobusforum weiterdiskudieren.

Und genau dieser Hinweis steht sehr exemplarisch für das, was in der Wiener Verkehrsplanung schiefläuft. Man baut die U-Bahn, lässt sich feiern, aber für ein Gesamtkonzept reicht es nicht. Die wenigsten Fahrgäste haben eine U-Bahn-Station an Start und Ziel ihres Weges. Und so ist die U-Bahn wichtig, um möglichst viel Potential für die Öffis abzuschöpfen, reicht aber eben allein nicht aus. Im konkreten Fall kann ein (!) eingesparter Haltestellenmast dazu führen, dass die hunderten Millionen Euro für die neue U-Bahn für den Einzelnen völlig sinnlos sind: möchte er nach Inzersdorf, geht erst zur Wendeschleife des 16A/17A und sieht dann die 67A an sich vorbeifahren, ist der Fahrzeitvorteil gegenüber dem früheren 67er bzw. der Nutzung des 66A ab Reumannplatz schnell hin.

Deshalb gehört zu einer vernünftigen U-Bahn-Planung eben auch eine vernünftige Planung der Anschlusslinien und vor allem der Umsteigewege.

Im übrigen. Auch den Standort eine Haltestelle können die WL maximal vorschlagen. Entscheiden, wo sie dann schlußendlich wirklich hinkommen, dass tut der Bezirk mit der zuständigen Magistratabteilung (MA64/MA65 ??)

Wieso reagierst Du eigentlich immer so empfindlich? Habe ich irgendwo Deinen Arbeitgeber oder gar Dich selbst für die vermurkste Oberflächenplanung verantwortlich gemacht?

Klingelfee

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Wieso reagierst Du eigentlich immer so empfindlich? Habe ich irgendwo Deinen Arbeitgeber oder gar Dich selbst für die vermurkste Oberflächenplanung verantwortlich gemacht?

Das ist nicht empfindlich. Mir geht es nur fürchterlich auf die Nerven, wenn dann im Verlauf von Diskussionen dann eben für solche Sachen die WL verantwortlich gemacht werden.

Und um den Versuch, solche Diskussionen im Vorfeld gleich richtigzustellen, reagiere ich so.

Das Problem bei Verkehrsplanung ist halt, dass viel zu viele Menschen mitreden und dann auch Einfluss nehmen. Denn zum Beispiel Alaudagasse - Da waren die ersten Pläne mit einer Hochstation. Aber da gab es eben zu viele Einsprüche, so dass man die U-Bahn eingegraben hat.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

coolharry

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Das Problem bei Verkehrsplanung ist halt, dass viel zu viele Menschen mitreden und dann auch Einfluss nehmen. Denn zum Beispiel Alaudagasse - Da waren die ersten Pläne mit einer Hochstation. Aber da gab es eben zu viele Einsprüche, so dass man die U-Bahn eingegraben hat.

Da geb ich dir Recht. Es reden zu viele Politiker mit. Die Menschen fragt man ja nur sehr selten. Bringt man als Bürger Wünsche und Anregungen vor wird dann schnell klar das sich auch dann keiner für zuständig erklärt.
Wenn aber jemand sehen will, wie die Plätze rund um die U-Bahn Stationen der U1 ausschauen werden sollte sich einfach mal bei der Stadion Stadlau, Hardeg(g)gasse, und Donauspital umsehen. Auch Aspernstraße ist ein schönes ekelhaftes Beispiel. Vorallem die Bereich abseits der Eingänge. Angsträume lassen grüßen.

Und ich bin dafür das man eine Untergrundbahn auch im Untergrund führt. Hätte man im 22. bei der U2 auch öfter machen können.
Ja das treibt die Baukosten aber die U-Bahn ist das Luxusprodukt des öffentlichen Verkehrs. Lieber weniger dafür schöner als Betonbrutalismus mit unnutzbarem Platz darunter.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Wieso reagierst Du eigentlich immer so empfindlich? Habe ich irgendwo Deinen Arbeitgeber oder gar Dich selbst für die vermurkste Oberflächenplanung verantwortlich gemacht?

Das ist nicht empfindlich. Mir geht es nur fürchterlich auf die Nerven, wenn dann im Verlauf von Diskussionen dann eben für solche Sachen die WL verantwortlich gemacht werden.

Aber eben nicht von mir. :)

Wenn aber jemand sehen will, wie die Plätze rund um die U-Bahn Stationen der U1 ausschauen werden sollte sich einfach mal bei der Stadion Stadlau, Hardeg(g)gasse, und Donauspital umsehen. Auch Aspernstraße ist ein schönes ekelhaftes Beispiel. Vorallem die Bereich abseits der Eingänge. Angsträume lassen grüßen.

Wobei man dort wenigstens auf Funktionalität, sprich gute Umsteigebeziehungen, geachtet hat. Das scheint ja bei der Alaudagasse auch keine Rolle gespielt zu haben.

Und ich bin dafür das man eine Untergrundbahn auch im Untergrund führt. Hätte man im 22. bei der U2 auch öfter machen können.
Ja das treibt die Baukosten aber die U-Bahn ist das Luxusprodukt des öffentlichen Verkehrs. Lieber weniger dafür schöner als Betonbrutalismus mit unnutzbarem Platz darunter.

Naja, zum einen dürfte die Wahl meist nicht sein, ob die U-Bahn ober- oder unterirdisch geführt wird, sondern ob sie oberirdisch geführt wird oder gar nicht, weil unbezahlbar. Zum anderen würde ich den Platz darunter nicht unbedingt als unnütz bezeichnen, es fehlt schlicht die Fantasie, was man damit machen kann. In Gegenden mit etwas mehr Fußverkehr kleinere Ladenlokale einfügen, wo weniger Fußverkehr ist günstige Räumlichkeiten für kleinere Handwerksbetriebe schaffen, oder ohne Bebauung für andere Verkehrsbelange nützen: Fahrradschnellwege, wettergeschützte Fußwege oder auch Pkw-Stellplätze (immer noch besser als im Quartier selbst).

Und bei allem Platzbedarf sollte man sich auch vor Augen halten, wie breit eine Straße mit gleicher Kapazität wie eine U-Bahn-Trasse wäre.

coolharry

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Naja, zum einen dürfte die Wahl meist nicht sein, ob die U-Bahn ober- oder unterirdisch geführt wird, sondern ob sie oberirdisch geführt wird oder gar nicht, weil unbezahlbar. Zum anderen würde ich den Platz darunter nicht unbedingt als unnütz bezeichnen, es fehlt schlicht die Fantasie, was man damit machen kann. In Gegenden mit etwas mehr Fußverkehr kleinere Ladenlokale einfügen, wo weniger Fußverkehr ist günstige Räumlichkeiten für kleinere Handwerksbetriebe schaffen, oder ohne Bebauung für andere Verkehrsbelange nützen: Fahrradschnellwege, wettergeschützte Fußwege oder auch Pkw-Stellplätze (immer noch besser als im Quartier selbst).

Und bei allem Platzbedarf sollte man sich auch vor Augen halten, wie breit eine Straße mit gleicher Kapazität wie eine U-Bahn-Trasse wäre.

Aufgrund der massiven Stützen (Müssen die wirklich so fett sein?) ist eine Verbidnung entlang der Trasse eigentlich nur daneben möglich und nicht darunter. Direkt darunter ist es meist nur finster.
Kleine Ladenlokale wären schön. Auch Handwerk, wie bei den Stadtbahnbögen, wäre nicht schlecht. Nur wer kann die diese Reste wirklich brauchen. Kaum große Flächen und fette Säulen alle paar Meter.

bleibt nur die Frage: Warum wird es nicht gemacht?

Ich bin trotzdem der Meinung das sich die Baukosten bei einfacher Tieflage nicht wesentlich erhöhen. Vorallem am Stadtrand wo man nichts mühsam unterfahren muss. Und die darüber liegende Fläche ist mit einer  Wiese hundertmal schöner als wenn man ständig auf fast 1m dicke Betonsäulen glotzen muss und die retsliche Fläche aus einfachheit einfach ausasphaltiert wurde.
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60er

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Ich bin trotzdem der Meinung das sich die Baukosten bei einfacher Tieflage nicht wesentlich erhöhen. Vorallem am Stadtrand wo man nichts mühsam unterfahren muss. Und die darüber liegende Fläche ist mit einer  Wiese hundertmal schöner als wenn man ständig auf fast 1m dicke Betonsäulen glotzen muss und die retsliche Fläche aus einfachheit einfach ausasphaltiert wurde.

Sehe ich auch so! Einfache Tieflage, in offener Bauweise errichtet, kann nicht so viel teurer sein. Diese brutalen oberirdischen Trassen sehen grauenhaft aus und zerschneiden die Landschaft komplett.

Andere Städte bauen ihre Metro nahezu ausschließlich unter der Erde, auch in Stadtrandlagen, wo noch fast nichts ist. Dass man überall hässliche Stelzenbahnen hinstellt, kenne ich eigentlich nur aus Wien.

Donaufelder

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Ich bin trotzdem der Meinung das sich die Baukosten bei einfacher Tieflage nicht wesentlich erhöhen. Vorallem am Stadtrand wo man nichts mühsam unterfahren muss. Und die darüber liegende Fläche ist mit einer  Wiese hundertmal schöner als wenn man ständig auf fast 1m dicke Betonsäulen glotzen muss und die retsliche Fläche aus einfachheit einfach ausasphaltiert wurde.

Sehe ich auch so! Einfache Tieflage, in offener Bauweise errichtet, kann nicht so viel teurer sein. Diese brutalen oberirdischen Trassen sehen grauenhaft aus und zerschneiden die Landschaft komplett.

Andere Städte bauen ihre Metro nahezu ausschließlich unter der Erde, auch in Stadtrandlagen, wo noch fast nichts ist. Dass man überall hässliche Stelzenbahnen hinstellt, kenne ich eigentlich nur aus Wien.

Wuppertal ist mit ihrer Schwebebahn auch kein  städtebauliches "Schmuckkästchen", vermutlich eine groteske "Vision" eines Lokalpolitikers... ::)

Klingelfee

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Ich bin trotzdem der Meinung das sich die Baukosten bei einfacher Tieflage nicht wesentlich erhöhen. Vorallem am Stadtrand wo man nichts mühsam unterfahren muss. Und die darüber liegende Fläche ist mit einer  Wiese hundertmal schöner als wenn man ständig auf fast 1m dicke Betonsäulen glotzen muss und die retsliche Fläche aus einfachheit einfach ausasphaltiert wurde.

Sehe ich auch so! Einfache Tieflage, in offener Bauweise errichtet, kann nicht so viel teurer sein. Diese brutalen oberirdischen Trassen sehen grauenhaft aus und zerschneiden die Landschaft komplett.

Andere Städte bauen ihre Metro nahezu ausschließlich unter der Erde, auch in Stadtrandlagen, wo noch fast nichts ist. Dass man überall hässliche Stelzenbahnen hinstellt, kenne ich eigentlich nur aus Wien.

Also ich weiß nicht, ob das wirklich billiger ist. Schon alleine was ich an zusätzlichen LKW-Fahrten benötige, um das ganze Aushubmaterial zu entsorgen. Und nicht zu vergessen, die ganzen Straßeneinbauten, die ich dann bei den Querungen umlegen muss. Und die Auflagen, die dann noch bezüglich Brandschutz dazu kommen sind auch nicht Ohne.

Weiters darf man nicht vergessen, dass im 22. Bezirk der Grundwasserspiegel nicht besonders tief ist. Sprich man braucht eine besondere Abdichtung der Baugrube. Ich glaube nicht, dass auch wenn ich nur in einfacher Tieflage eine U-Bahn baue, dass ich mit den gleichen Baukosten wegkomme. Ich glaube eher, dass man dann ein Plus von 30-50% rechnen kann.

Und ich habe schon die Pläne gesehen, wie man den Bereich unter der U-Bahn zwischen Aspern Nord und Seestadt einbinden will. Dass soll ein großes Erholungsgebiet werden mit jeder Menge Freizeitangebot.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

abc

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Also ich weiß nicht, ob das wirklich billiger ist. Schon alleine was ich an zusätzlichen LKW-Fahrten benötige, um das ganze Aushubmaterial zu entsorgen. Und nicht zu vergessen, die ganzen Straßeneinbauten, die ich dann bei den Querungen umlegen muss. Und die Auflagen, die dann noch bezüglich Brandschutz dazu kommen sind auch nicht Ohne.

In Berlin hat man in den 50er Jahren hat den Aushub der U9-Baustelle direkt genutzt, um den Damm der U6 nach Tegel zu bauen. Ist heute wahrscheinlich aber auch nicht ohne Weiteres möglich und setzt natürlich eine gewisse Gleichzeitigkeit der Bauvorhaben voraus.

Weiters darf man nicht vergessen, dass im 22. Bezirk der Grundwasserspiegel nicht besonders tief ist. Sprich man braucht eine besondere Abdichtung der Baugrube. Ich glaube nicht, dass auch wenn ich nur in einfacher Tieflage eine U-Bahn baue, dass ich mit den gleichen Baukosten wegkomme. Ich glaube eher, dass man dann ein Plus von 30-50% rechnen kann.

Das denke ich auch. Und letztlich wäre auch eine Bahn ein einfacher Tiefenlage ein Zwangspunkt für den Städtebau. Häuser kann man nämlich da auch nicht ohne Weiteres bauen, ebenso wenig wie Bäume pflanzen (allenfalls solche mit kleineren Wurzeln in Trögen wie über der Station Kardinal-Nagl-Platz).

60er

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Bereits eine Trasse, die sich in einem offenen Einschnitt befindet, wäre optisch eine klare Aufwertung im Vergleich zu den in den letzten Jahren errichteten Stelzenbahnen. Ich bin jedenfalls froh, dass es bei der Alaudagasse keine Stelzenbahn geworden ist. In der Seestadt wäre eine zentrale Führung in Tieflage auch viel besser gewesen, anstatt die U-Bahn in Hochlage und in großem Bogen außen vorbeizuführen und den meisten Bewohnern einen langen Fußweg oder eine Fahrt mit dem 84A zuzumuten.

coolharry

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Das denke ich auch. Und letztlich wäre auch eine Bahn ein einfacher Tiefenlage ein Zwangspunkt für den Städtebau. Häuser kann man nämlich da auch nicht ohne Weiteres bauen, ebenso wenig wie Bäume pflanzen (allenfalls solche mit kleineren Wurzeln in Trögen wie über der Station Kardinal-Nagl-Platz).

Und eine oberirdische Trasse ist kein Zwangspunkt? Und Abwasserkanäle gibts soviele möglichkeiten sie rund herum zu führen. Vorallem da man ja weiß wohin das Wasser in fließt.  ;)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Das denke ich auch. Und letztlich wäre auch eine Bahn ein einfacher Tiefenlage ein Zwangspunkt für den Städtebau. Häuser kann man nämlich da auch nicht ohne Weiteres bauen, ebenso wenig wie Bäume pflanzen (allenfalls solche mit kleineren Wurzeln in Trögen wie über der Station Kardinal-Nagl-Platz).

Und eine oberirdische Trasse ist kein Zwangspunkt? Und Abwasserkanäle gibts soviele möglichkeiten sie rund herum zu führen. Vorallem da man ja weiß wohin das Wasser in fließt.  ;)

Natürlich ist sie das. Ich wollte dem Eindruck entgegentreten, dass eine unterirdische Bahntrasse keine städtebaulichen Zwänge schafft.

Klingelfee

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Bereits eine Trasse, die sich in einem offenen Einschnitt befindet, wäre optisch eine klare Aufwertung im Vergleich zu den in den letzten Jahren errichteten Stelzenbahnen. Ich bin jedenfalls froh, dass es bei der Alaudagasse keine Stelzenbahn geworden ist. In der Seestadt wäre eine zentrale Führung in Tieflage auch viel besser gewesen, anstatt die U-Bahn in Hochlage und in großem Bogen außen vorbeizuführen und den meisten Bewohnern einen langen Fußweg oder eine Fahrt mit dem 84A zuzumuten.

Aber mit dem großen Bogen bekommen in weiterer Folge die Bewohner eine 2. Station. Das die Wohnungen erst frühestens in 5 Jahren dort gebaut werden steht jedoch auf Papier. Und so schlecht ist der 84A auch nicht.
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