Autor Thema: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr  (Gelesen 5658 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

44er

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 170
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #30 am: 18. April 2024, 10:57:44 »
Leider hat man  aber die Station Wattgasse für die U5 gestrichen, sodass man nicht direkt in den 10A umsteigen kann

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7910
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #31 am: 18. April 2024, 11:05:56 »
Solange man nur dort Straßenbahnprojekte initiiert, wo kein Widerstand ist, wird nicht viel neues kommen.  :)
Widerstand gibt es sowohl beim 12er, als auch beim 18er. Trotzdem setzt man diese Projekte um und begeht, anders als damals beim Kretaviertel, nicht mehr den Fehler auf die unqualifizierten Meinungen irgendwelcher Anrainer zu hören.

Es ist wie so oft: kaum ein Projekt ist komplett unnötig bzw. bringt keinerlei Vorteile (sonst würde es ja nicht vorgeschlagen). Deshalb ist die entscheidende Frage auch nicht, ob ein Projekt einen Nutzen generiert, sondern das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Da bin ich mir bei der U5 noch nicht ganz sicher. Das Hauptproblem ist m.E., dass hinter Hernals S das "Hinterland" fehlt, um die Bahnen einigermaßen zu füllen und sich das Einzugsgebiet nach Süden hin mit dem der U3 überschneidet, die ihrerseits in ihrem westlichen Abschnitt auch nicht unter Überlastung leidet.
Die U5 bedient ja nicht nur Hernals, sondern auch Teile von Währing und Alsergrund. Ich glaube schon, dass insgesamt auf dieser Strecke U-Bahn-würdige Fahrgastzahlen zustande kommen werden. Sicher werden die Züge in Hernals nicht ausgelastet sein, ab Elterleinplatz stadteinwärts werden sie sich aber kontinuierlich füllen.

Da es den Tunnel unter der Zweierlinie bereits gibt und man für diesen eine Nachnutzung brauchte, gab es halt auch wenig sinnvolle Alternativen zu einer U5. Die Stadtplaner haben da mMn die bestmögliche Variante umgesetzt mit einer U-Bahn, die relativ große Stationsabstände hat und den bestehenden Oberflächenverkehr nicht ersetzt, sondern ergänzt.

Hbf

  • Schaffner
  • **
  • Beiträge: 187
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #32 am: 18. April 2024, 11:08:06 »
Vielleicht kommt ja eine kleine Umleitung für den 10A, dann kannst beim stadteinwärtigen Ausgang super umsteigen.

Die U5 deckt auch meiner Meinung nach wichtige, neue Realtionen. zB von der südlichen U1 zur Spitalgasse, zum AKH... das sind momentan ziemlich beschwerliche Wege. Durch den Anschluss des 10ers zur U5 werden auch zusätzliche Einzugsgebiete erschlossen.

Oskar

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 240
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #33 am: 18. April 2024, 11:09:42 »

Kommt das Posting direkt aus dem Wiener Rathaus?
Sorry...

Die Liebe der Wiener Stadtregierung zur Schnellbahn ist seid langem endenwollend, hat man
dort ja nicht den Einfluss den man (über den Geldhahn) bei den WL hat.
Das wird wohl der größte Punkt sein warum man die S-Bahn in Wien so schätzt im Wiener Rathaus.

Die ÖBB, im konkreten Fall Infrastruktur, machen sich mitunter auch bei kleinen Gemeinden unbeliebt:
https://m.youtube.com/watch?v=0aciCT9I3Bs
Und nein, ich habe nichts mit dem Rathaus zu tun, bin nicht mal Mitglied der SPÖ. Ebensowenig habe ich Verbindungen zum Gemeindebund!

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2290
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #34 am: 18. April 2024, 11:09:44 »
Leider hat man  aber die Station Wattgasse für die U5 gestrichen, sodass man nicht direkt in den 10A umsteigen kann

Mit ihr wäre der Nutzen der U5 ohne Zweifel höher - aber eben auch ihre Kosten; die Frage nach Kosten-Nutzen-Verhältnis gilt ja nicht nur für das Gesamtprojekt, sondern auch für die Teilprojekte.

Das Problem auch hier ist wahrscheinlich, dass Umsteigepunkten zwischen Radial- und Tangentiallinien vor allem dort interessant sind, wo die Radiallinie weiter außerhalb schon ein hinreichend großes Einzugsgebiet bedient. Für Fahrgäste aus Richtung Innenstadt kommend dient die Tangentiallinie allenfalls für die "letzte Meile", weil sie ja recht schnell die nächste Radiallinie erreicht. Das ist auch beim 10A der Fall: aus dem 16. oder 18. Bezirk mit dem Ziel Innenstadt würde man eher nicht erstmal mit dem 10A in den 17. fahren, um dort in die U5 umzusteigen.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7910
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #35 am: 18. April 2024, 11:32:41 »
Vielleicht kommt ja eine kleine Umleitung für den 10A, dann kannst beim stadteinwärtigen Ausgang super umsteigen.
Hoffentlich nicht. Eine Stichfahrt zur Station Hernals würde die Linie unattraktiv machen. Schon jetzt ist der 10A nicht gerade die schnellste Linie und steht auch viel im Stau und vor Ampeln.

Die U5 deckt auch meiner Meinung nach wichtige, neue Realtionen. zB von der südlichen U1 zur Spitalgasse, zum AKH... das sind momentan ziemlich beschwerliche Wege. Durch den Anschluss des 10ers zur U5 werden auch zusätzliche Einzugsgebiete erschlossen.
Das habe ich oben bereits erwähnt. Die Einstellung der alten Zweierlinien haben eine Lücke ins Netz gerissen, die sich bis heute negativ auswirkt. Von den südwestlichen Bezirken Wiens sind diese Relationen sehr mühsam, mit 2x umsteigen und Umwegfahrt über Schottentor. Das wird die U5 deutlich verbessern.

Schienenchaos

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1923
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #36 am: 18. April 2024, 15:01:22 »
Das Hauptproblem ist m.E., dass hinter Hernals S das "Hinterland" fehlt, um die Bahnen einigermaßen zu füllen ...

Vollkommen richtig, deshalb war die U5 ursprünglich auch nur bis zum Elterleinplatz geplant. Ich halte es aber schon für sinnvoll, die hochrangigen Verkehrsmittel - in diesem Fall U5 und S45 - miteinander zu verknüpfen. (Das erhöht auch die "Resilienz" des Systems bei Störungen auf einer der verknüpften Linien.) Und es ist zweifellos wesentlich klüger, das gleich zu machen, als am Elterleinplatz eine nach der Verlängerung überflüssige Wendeanlage zu errichten. Die Verlängerung um eine Station nach Hernals S wird zudem in relativ günstiger offener Bauweise errichtet werden, ist von den Kosten also mit insbesondere der U2-Verlängerung sicher nicht zu vergleichen.

Eine von manchen erträumte weitere Verlängerung nach Dornbach zur derzeitigen Straßenbahn-Schleife ist aber aus dem von @abc genannten Grund völlig illusorisch.
In offener Bauweise werden bei der U5 Hernals „nur“ die Station Hernals und die anschließende Wendeanlage errichtet. Sonst fährt ein Maulwurf.

Dersim62

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 96
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #37 am: 19. April 2024, 01:20:16 »
Eine U2 nach Eßling halte ich auch für Sinnlos da macht eine U2 nach Meidling mehr Sinn.

9er

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 8
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #38 am: 24. Mai 2024, 23:01:12 »
Ok, wenn das stimmen sollte, dann wirds lustig mit Rothneusiedl. (Wobei die Variante ja im Prinzip nicht "neu" ist.)

https://wien.orf.at/stories/3246944/
https://rothneusiedl.wienwirdwow.at/siegerprojekt/

Die U-Bahn Anbindung ist ja in den aktuellen Planungen fix. (Sonst wird es mit dem "klimafitten" Viertel nix.  ;) )

Edit: Vergesst was ich gesagt. Da steht ja nur:

Zitat
Trotz des derzeit massiven Ausbaus des U-Bahnnetzes mit dem Mega-Öffi-Projekt U2xU5 soll die U5 die letzte neue U-Bahn in Wien sein.

Heißt: Keine U7, aber weitere Verlängerungen dürften schon drin sein.

Eine U7 ist definitiv Overkill, aber ich denke mir, dass eine schnellere Querverbindung als die Straßenbahn im 21./22. schon angenehm wäre. Vielleicht was in Richtung S-Bahn, Stadtbahn oder Express-Straßenbahn....

65

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 47
  • dokumentiere Störungen
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #39 am: 25. Mai 2024, 01:12:22 »
In den nächsten Jahren muss man doch eine U-Bahn für den 21 und 22. Bezirk bauen, laut einer Statistik ist die Donaustadt mit 220.812 Einwohnern heuer der bevölkerungsreichste Bezirk geworden und hat somit Favoriten überholt.

Ich finde es toll, dass ab nächstes Jahr der 27er deutliche Entlastung auf der Prager & Schloßhofer Straße bringen wird. Nur wie lange können die Straßenbahnen die Aufgaben selbst erfüllen?

Die Verlängerung der U6 nach Stammersdorf könnte und muss
der Anfang sein, später könnte man sich Gedanken über eine U-Bahnlinie zwischen Floridsdorf und Donaustadt machen.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2290
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #40 am: 25. Mai 2024, 07:44:40 »
In den nächsten Jahren muss man doch eine U-Bahn für den 21 und 22. Bezirk bauen, laut einer Statistik ist die Donaustadt mit 220.812 Einwohnern heuer der bevölkerungsreichste Bezirk geworden und hat somit Favoriten überholt.

Die Bevölkerungszahl allein sagt erstmal nicht viel aus. Die Donaustadt ist nämlich auch von der Fläche her der größte Bezirk und macht immerhin ein Viertel des gesamten Wiener Stadtgebiets aus.

Ich finde es toll, dass ab nächstes Jahr der 27er deutliche Entlastung auf der Prager & Schloßhofer Straße bringen wird. Nur wie lange können die Straßenbahnen die Aufgaben selbst erfüllen?

Die Verlängerung der U6 nach Stammersdorf könnte und muss der Anfang sein, später könnte man sich Gedanken über eine U-Bahnlinie zwischen Floridsdorf und Donaustadt machen.

Zunächst: die Donaustadt soll in den nächsten 20 Jahren deutlich wachsen, und zwar auf über 300.000 Menschen. Aber es gibt bereits ein Öffi-Konzept dafür, und im zwar im ÖBB-Zielnetz 2040: hier ist z.B. ein viergleisiger Ausbau zwischen Simmering und Stadlau und innerhalb Wiens dichter Nahverkehr sowohl auf der Laaer als auch der auf der Marchegger Ostbahn vorgesehen.

Zwischen Floridsdorf und Donaustadt wachsen durch die Verlegung des 25ers ins Donaufeld auch die Kapazitäten im Streckennetz. Sollten die Fahrgastzahlen auf 26er/27er also stark steigen, können sie verdichtet werden, nachdem der 25er nicht mehr über die Donaufelder Straße geführt wird. Auch bei der Fahrzeuglänge gibt es durchaus noch Luft nach oben. Knapp 34 m Länge beim Flexity sind ja nun wahrlich nicht das Ende der Fahnenstange.

theFLO

  • Fahrgast
  • *
  • Beiträge: 13
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #41 am: 25. Mai 2024, 08:20:00 »
Die Verlängerung der U6 nach Stammersdorf könnte und muss
der Anfang sein, später könnte man sich Gedanken über eine U-Bahnlinie zwischen Floridsdorf und Donaustadt machen.

Und wo würdest du diese Fahrgastströme bündeln? Beide Bezirke haben große Flächen, soll die Lösung dann sein, dass man (nur als Beispiel) von Breitenlee per Bus in die Seestadt pendelt, mit der U7 nach Floridsdorf und dann mit der Bim nach Strebersdorf? Da wäre vermutlich eine flächige Lösung sinnvoller als eine lineare. Wenn Straßenbahn gut gebaut wird, ist die nur unwesentlich langsamer als eine Ubahn und um die Kosten einer U7 gehen sich viele viele Straßenbahnlinien aus!

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2290
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #42 am: 25. Mai 2024, 08:26:41 »
Die Verlängerung der U6 nach Stammersdorf könnte und muss
der Anfang sein, später könnte man sich Gedanken über eine U-Bahnlinie zwischen Floridsdorf und Donaustadt machen.

Und wo würdest du diese Fahrgastströme bündeln? Beide Bezirke haben große Flächen, soll die Lösung dann sein, dass man (nur als Beispiel) von Breitenlee per Bus in die Seestadt pendelt, mit der U7 nach Floridsdorf und dann mit der Bim nach Strebersdorf? Da wäre vermutlich eine flächige Lösung sinnvoller als eine lineare. Wenn Straßenbahn gut gebaut wird, ist die nur unwesentlich langsamer als eine Ubahn und um die Kosten einer U7 gehen sich viele viele Straßenbahnlinien aus!

Richtig, je nach Stadtentwicklung wäre dann eine weitere Straßenbahntangente weiter draußen (z.B. entlang des 29A und weiter Richtung Breitenlee - Seestadt) sinnvoller.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7910
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #43 am: 25. Mai 2024, 11:23:56 »
In den nächsten Jahren muss man doch eine U-Bahn für den 21 und 22. Bezirk bauen, laut einer Statistik ist die Donaustadt mit 220.812 Einwohnern heuer der bevölkerungsreichste Bezirk geworden und hat somit Favoriten überholt.
Man muss gar nichts. Um die riesige Fläche zu erschließen wird es keine U7, sondern ein dichteres Straßenbahnnetz brauchen. Mit Trassen, die möglichst getrennt vom Individualverkehr sind und somit schnelle Fahrt ermöglichen.

Vineyard

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 227
Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #44 am: 25. Mai 2024, 11:25:01 »
Vor allem deckt sich die U7 von der Strecke her, wie sie im alten Netzentwurf M dargestellt wurde, weitestgehend mit der heutigen Linie 25.

Eine weitere Möglichkeit wäre auch die schrittweise Umstellung des 26A auf Straßenbahn. (Allerdings ist hier, wie wir wissen, die Essling + Groß Enzersdorf Anbindung ein Problem.)