Solange man nur dort Straßenbahnprojekte initiiert, wo kein Widerstand ist, wird nicht viel neues kommen.
Widerstand gibt es sowohl beim 12er, als auch beim 18er. Trotzdem setzt man diese Projekte um und begeht, anders als damals beim Kretaviertel, nicht mehr den Fehler auf die unqualifizierten Meinungen irgendwelcher Anrainer zu hören.
Es ist wie so oft: kaum ein Projekt ist komplett unnötig bzw. bringt keinerlei Vorteile (sonst würde es ja nicht vorgeschlagen). Deshalb ist die entscheidende Frage auch nicht, ob ein Projekt einen Nutzen generiert, sondern das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Da bin ich mir bei der U5 noch nicht ganz sicher. Das Hauptproblem ist m.E., dass hinter Hernals S das "Hinterland" fehlt, um die Bahnen einigermaßen zu füllen und sich das Einzugsgebiet nach Süden hin mit dem der U3 überschneidet, die ihrerseits in ihrem westlichen Abschnitt auch nicht unter Überlastung leidet.
Die U5 bedient ja nicht nur Hernals, sondern auch Teile von Währing und Alsergrund. Ich glaube schon, dass insgesamt auf dieser Strecke U-Bahn-würdige Fahrgastzahlen zustande kommen werden. Sicher werden die Züge in Hernals nicht ausgelastet sein, ab Elterleinplatz stadteinwärts werden sie sich aber kontinuierlich füllen.
Da es den Tunnel unter der Zweierlinie bereits gibt und man für diesen eine Nachnutzung brauchte, gab es halt auch wenig sinnvolle Alternativen zu einer U5. Die Stadtplaner haben da mMn die bestmögliche Variante umgesetzt mit einer U-Bahn, die relativ große Stationsabstände hat und den bestehenden Oberflächenverkehr nicht ersetzt, sondern ergänzt.