Hatte man so große Reserven? Wurden Wagen nur für besondere Anlässe vorgehalten? Hat man Reparaturen und Wartungen so gelegt, dass zu Allerheiligen die maximale Fahrzeuganzahl verfügbar war? Wurden auf anderen Linien Intervalle gestreckt? Oder brauchte man gar nicht so viele Züge, weil ein normaler Werktagsauslauf ohnehin mehr Züge hatte als der Feiertagsauslauf mit Zusatzzügen?
Eure Beobachtungen sind alle korrekt, bis zum Schluß des Friedhofverkehrs galt:
Der Fahrer hat an seinem ihm zugedachten Fahrzeug bei der Wagenübernahme vor Ausfahrt aus der Halle alles zu erproben, was nur zu erproben war, vom Blinker, Licht, Sand, der in genügendem Maße vorhanden sein mußte, auch Bindedraht, Weichenkeile mußten unbedingt vorhanden sein. Vor allem auf die Notkupplungen bei Einrichtungsfahrzeugen wurde größtes Augenmerk gelegt. Natürlich mußte auch die Besteckung des Zuges vollkommen in Ordnung sein. Es gab auch für das Fahrpersonal, daß an diesen Tagen zum Einsatz kam spezielle Schulungen (Zentralfriedhof-Wiederholungsschulen). Als Expeditore wurden auf den genannten Linien nur die ständig dort Dienst versehenden genommen. Für Favoriten und Simmering wars aber nichts außergewöhnliches, es war selbstverständlich, daß alles funktionierte, alle verfügbaren Kräfte waren im Dienst.
Für die Werkstätte beider Betriebsbahnhöfe galt schon zwei Wochen vor dem 01.11., Reparaturen und Wartungen so angelegt zu haben, auch Werkstättenbedienstete, die eigens für die Besteckung (Liniensignale, Routentafeln) verantwortlich waren in diese Szenarien eingebunden, dass zu Allerheiligen die maximale Fahrzeuganzahl und die dafür nötige Wagenbesteckung verfügbar war. War aber leicht zu handhaben, da genügend Reservefahrzeuge, genügend Personal damals zur Verfügung standen. Die Rüstwagen wurden auf Vordermann gebracht, auch die Strecke - zuständig für Gleis und Weichen - tat hervorragende Arbeit, somit funktionierte fast alles einwandfrei. Wenn wirklich ein Problem auftrat, war es ein leichtes, dieses sofort aus der Welt zu schaffen. Es war einfach für alles vorgesorgt. Für die Linien 6 und 71 waren schon ab dem 26.10. höhere Prämissen anzulegen.