Autor Thema: Freihaus  (Gelesen 9773 mal)

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Freihaus
« am: 08. August 2012, 20:12:07 »
Im Folgenden Scans der elf Seiten (43–53) des Bandes "Der Wiener Assanierungsfonds" der im Februar 1937 vom Magistrat der Stadt Wien herausgegebenen Reihe "Wien im Aufbau", welche das im 4. Bezirk liegende Freihausareal betreffen (vgl. die entsprechenden Beiträge im Thema "Damals und heute" und den Thread "Bärenmühle").

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"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

N1

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Re: Freihaus
« Antwort #1 am: 08. Dezember 2012, 12:43:16 »
Auf stadtfilm-wien.at bin ich eben auf ein Video und ein PDF zum Freihaus gestoßen. In letzterem wurde der Inhalt (samt Bildern - im Gegensatz zu der Version im Internet Archive) einer inzwischen nicht mehr vorhandenen Website festgehalten. Interessant ist vor allem die letzte Abbildung, welche das Sgraffito auf der Fassade des Eckhauses Operngasse/Schleifmühlgasse zeigt. Die letzten Jahrzehnte waren daran nicht spurlos vorübergegangen: Das Kunstwerk zeigt sich auf dem Bild völlig verwaschen und mit Einschusslöchern aus dem Zweiten Weltkrieg übersät.

Inzwischen wurde das Gebäude saniert, wobei die Fenstereinrahmungen "dank" Wärmedämmung nicht mehr erhaben, sondern gewissermaßen ein wenig in der Fassade "versenkt" sind. Weit gravierender war aber die "Restaurierung" des Wandbildes, im Zuge derer es um den ursprünglichen Text am unteren Rand "verkleinert" wurde. :o


Quelle: Wikipedia


Quelle: Wikipedia

Die Aufschrift, die nun entweder abgeschlagen oder unter der Dämmfassade verborgen ist, lautete:
Zitat
Im Jahre 1935 begann die Regulierung auf dem Gebiete des alten Freihauses, das nach der Zerstörung während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 neu aufgebaut wurde.
(Im Original in Blockschrift und ohne Satzzeichen)

Man fragt sich schon, was daran so verwerflich war, dass es verschwinden musste. ::)

(Ich hoffe, das eben Geschriebene interessiert den einen oder anderen. Ansonsten bitte das Hervorkramen dieses Threads zu entschuldigen. ;))
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Re: Freihaus
« Antwort #2 am: 08. Dezember 2012, 13:01:09 »
Man fragt sich schon, was daran so verwerflich war, dass es verschwinden musste. ::)
Wahrscheinlich ist es nur der Wurschtigkeit zum Opfer gefallen ("brauch ma ned, de Leit wissn des eh...").
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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hema

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Re: Freihaus
« Antwort #3 am: 10. April 2014, 04:20:10 »
Ein Film aus dem Jahr 1936 über das Freihaus. Zu sehen auch Straßenbahnverkehr in der Wiedner Hauptstraße.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

martin8721

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Re: Freihaus
« Antwort #4 am: 10. April 2014, 10:57:39 »
Ein Film aus dem Jahr 1936 über das Freihaus. Zu sehen auch Straßenbahnverkehr in der Wiedner Hauptstraße.

Ein wirklich  beeindruckendes Zeitdokument!  :up:
Mit den bewegten Bildern wird einem (oder zumindest mir) das alte Freihaus viel plastischer und greifbarer, als lediglich von den Fotos.
Und viele spannende Details, wie etwa die alten WIVO-Busse auf der Linie 6 oder das Elektrogeschäft mit dem Zusatz "Ladestation"...Was wurde denn dort geladen? Autobatterien? Haushaltsbatterien?
Witzig auch das "Haus der Billigkeit" - heute würd das wohl 1€-Shop, Kik oder Lidl heißen.  8)

moszkva tér

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Re: Freihaus
« Antwort #5 am: 10. April 2014, 12:00:36 »


.......oder das Elektrogeschäft mit dem Zusatz "Ladestation"...Was wurde denn dort geladen? Autobatterien? Haushaltsbatterien?



Autobatterien konnten dort geladen werden.
Wertkartenhandys natürlich noch nicht  ;D

Ja, die gute alte Zeit, als man Autobatterien noch aufgeladen hat. Heute landen sie nach 2-3 Jahren auf dem Mist...

benkda01

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Re: Freihaus
« Antwort #6 am: 10. April 2014, 12:08:28 »
Extrem gute Bildqualität, vielen Dank! :up:

coolharry

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Re: Akkufahrzeuge
« Antwort #7 am: 11. April 2014, 13:19:18 »
Ein Benzinmotor ganz ohne elektrischem Strom funktioniert nicht!  ;)
Korrekt, aber den kann auch ein "Zündmagnet" wie das damals geheißen hat direkt liefern. Das war besonders bei Motorrädern und ähnlichen Leichtfahrzeugen verbreitet, die hatten auch lange keinen Elektrostarter. Als dann entsprechende Beleuchtung notwendig war, hat es auch "Zündlichtmagneten" gegeben.

Bei diversen Mopeds sieht man heute noch, dass die Beleuchtung heftig drehzahlabhängig ist, ich nehme an die haben keine Batterie. Besonders im Leerlauf sieht man richtig schön wie das Licht mit den Drehzahlschwankungen des Zweitakters mitflackert.

Die haben alle Akkus. Nur die sind extrem anfällig, zumindest bei den billig Batterien in den billig Mopeds.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Freihaus
« Antwort #8 am: 29. April 2014, 14:28:47 »
Das Freihausviertel als größtes (bzw einziges) Stadterneuerungsgebiet des Ständestaates beschreibe ich auch in meinem bald erscheinenden Buch "Das Wunder des Roten Wien". Nachdem ich letzthin einige Bilder gemacht hab, stell' ich sie mal hier rein. Erst aber der Text dazu:

Das größte ständestaatliche Projekt war die Neuordnung des Freihausviertels. Das „Freihaus“ wurde im 17. Jahrhundert erbaut und war lange Zeit Wiens größtes Wohnhaus. Im Komplex zwischen Wiedner Hauptstraße, Mühl- und Schleifmühlgasse befanden sich Werkstätten, Gasthäuser, eine Kapelle und das Freihaustheater. Zur Jahrhundertwende war das zusammenhängende Häuserkonglomerat nicht nur veraltet, sondern durch die Größe und die Lage unmittelbar am Karlsplatz ein Fremdkörper in der Stadtstruktur. Erste Abbrucharbeiten begannen 1913, die Arbeiten wurden durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Für den Ständestaat bot die längst überfällige Schleifung des verkommenen Areals Gelegenheit, ein echtes Stadtsanierungsprojekt zu initiieren, und tatsächlich gelang mit dem Durchbruch der Operngasse und den neuen Wohnhäusern so etwas wie ein Vorzeigeprojekt. Durch die geradlinige Straßenführung ergaben sich spitzwinkelige Einmündungen in den Bestand, die wiederum Gelegenheit zu zeitgemäßen Ecklösungen im „Ozeandampfer-Stil“ boten – ein seltenes Beispiel für die Orientierung an der futuristischen Architektur des verbündeten Italien, statt am rückwärtsgewandten, heimattümelnden Deutschland. Die Häuser strahlen für Wien ungewohnte Urbanität aus, die Entrées sind modern und elegant. Typisch aber die bemüht an Traditionen anknüpfenden Hauszeichen an allen Gebäuden des Operngassen-Projekts.

Das Bärenmühlen-Haus ist übrigens von den selben Architekten (Aichinger+Schmid) wie das Verkehrsbüro daneben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Freihaus
« Antwort #9 am: 29. April 2014, 15:11:20 »
Hast du die Wegweiser am letzten Bild absichtlich ausgegraut? ???
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Re: Freihaus
« Antwort #10 am: 29. April 2014, 15:20:37 »
Hast du die Wegweiser am letzten Bild absichtlich ausgegraut? ???

Ja, auch diverse Verkehrszeichen, die knallen sonst immer so raus (zB viertletztes Bild).
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Re: Freihaus
« Antwort #11 am: 29. April 2014, 16:48:47 »
Ja, auch diverse Verkehrszeichen, die knallen sonst immer so raus (zB viertletztes Bild).

Dort ist es mir gar nicht aufgefallen. :)
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Re: Freihaus
« Antwort #12 am: 19. Februar 2015, 06:11:27 »
Das Freihaus in einer Ansicht von 1780. Im Vordergrund der unregulierte Wienfluss.



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