Autor Thema: Linie 360 (1921-1967)  (Gelesen 244981 mal)

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #375 am: 13. Mai 2018, 06:09:44 »
Abschiedsstimmung am 360er: wenige Tage vor der Stilllegung nähert sich K 2416 + k5 der Kreuzung mit der Kaltenleutgebner Bahn (Foto: Mag. Alfred Luft, 25.11.1967).

LG nord22
Da war er noch jung der Fotograf und ist sicher aufs Wartehüttl "gekraxlt"!

nord22

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #376 am: 13. Mai 2018, 10:26:21 »
Das unwiderrufliche Ende der Linie 360 nahte: K 2443 + k5 in Perchtoldsdorf bei der Salitergasse (Foto: Mag. Alfred Luft, 25.11.1967).

LG nord22

diogenes

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #377 am: 13. Mai 2018, 10:43:46 »
In dem vorher verlinkten (im übrgien sehr zu lobenden) Video ist von den hohen Kosten die Rede. Waren die wirklich der Grund für die Einstellung, oder war das nur ein willkommener Zusatzgrund für etwas anderes?

Ich mein, was kostet eine gleich lange Strecke U-Bahn, inflationsbereinigt zurück gerechnet?
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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #378 am: 13. Mai 2018, 12:48:21 »
In dem vorher verlinkten (im übrgien sehr zu lobenden) Video ist von den hohen Kosten die Rede. Waren die wirklich der Grund für die Einstellung, oder war das nur ein willkommener Zusatzgrund für etwas anderes?

Ich mein, was kostet eine gleich lange Strecke U-Bahn, inflationsbereinigt zurück gerechnet?
Ist doch eh alles ausführlich dokumentiert worden! Niemand war Schuld! Die damaligen Wiener Verkehrsbetriebe schon gar nicht! ::)

hema

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #379 am: 13. Mai 2018, 12:55:27 »
Es war halt der Zeitgeist und die Gläubigkeit an eine moderne Verkehrspolitik!   :-[   :-X
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Z-TW

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #380 am: 13. Mai 2018, 16:15:30 »
Es war halt der Zeitgeist und die Gläubigkeit an eine moderne Verkehrspolitik!   :-[   :-X

Niemand vermisst mehr den 360er - der wäre seit 1967 schon 100 Tode gestorben....

Ferry

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #381 am: 14. Mai 2018, 10:36:41 »
In dem vorher verlinkten (im übrgien sehr zu lobenden) Video ist von den hohen Kosten die Rede. Waren die wirklich der Grund für die Einstellung, oder war das nur ein willkommener Zusatzgrund für etwas anderes?

Soviel ich weiß, konnte sich Wien nicht mit NÖ über die Erhaltungskosten der Strecke einigen. Wien meinte, da die Strecke in Niederösterreich liegt, wäre das Land dafür zuständig (seit der Verlängerung der Linie 60 von Mauer nach Rodaun lag die 360er-Strecke ja zur Gänze auf niederösterreichischem Gebiet). Die Niederösterreicher wiederum sahen nicht ein, warum sie für die Erhaltungskosten einer Strecke aufkommen sollen, die von Wiener Fahrzeugen befahren wird und wo sämtliche Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf nach Wien fließen (wobei ich mich frage, wie das früher geregelt war).

Ein weiterer Aspekt war natürlich auch, dass die Strecke nur für Zweirichtungsfahrzeuge geeignet war und für den Betrieb mit modernen Fahrzeugen aufwendig hätte umgebaut werden müssen, wobei für die Errichtung einer Schleife bei der damaligen Endstation auch gar kein Platz gewesen wäre.

Diese beiden Aspekte - ungeklärte Finanzierung der Betriebskosten einerseits und keine oder nur extrem aufwendigen Möglichkeit der Adaptierung der Strecke für Einrichtungsfahrzeuge andererseits - führten schließlich zur Einstellung.

Dieselben Gründe waren letztlich auch maßgebend für die Einstellung der Strecke nach Groß-Enzersdorf, wobei dort zumindest Platz für die Errichtung einer Schleife gewesen wäre. Allerdings lag diese Strecke zum größten Teil in Wien, und es ist anzunehmen, dass die Adaptierung der ab Kagraner Platz fast durchgehend eingleisigen Strecke der Gemeinde zu teuer gekommen wäre.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

diogenes

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #382 am: 14. Mai 2018, 10:41:31 »
In dem vorher verlinkten (im übrgien sehr zu lobenden) Video ist von den hohen Kosten die Rede. Waren die wirklich der Grund für die Einstellung, oder war das nur ein willkommener Zusatzgrund für etwas anderes?

Soviel ich weiß, konnte sich Wien nicht mit NÖ über die Erhaltungskosten der Strecke einigen. Wien meinte, da die Strecke in Niederösterreich liegt, wäre das Land dafür zuständig (seit der Verlängerung der Linie 60 von Mauern nach Rodaun lag die 360er-Strecke ja zur Gänze auf niederösterreichischem Gebiet). Die Niederösterreicher wiederum sahen nicht ein, warum sie für die Erhaltungskosten einer Strecke aufkommen sollen, die von Wiener Fahrzeugen befahren wird und wo sämtliche Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf nach Wien fließen (wobei ich mich frage, wie das früher geregelt war).

Ein weiterer Aspekt war natürlich auch, dass die Strecke nur für Zweirichtungsfahrzeuge geeignet war und für den Betrieb mit modernen Fahrzeugen aufwendig hätte umgebaut werden müssen, wobei für die Errichtung einer Schleife bei der damaligen Endstation auch gar kein Platz gewesen wäre.

Diese beiden Aspekte - ungeklärte Finanzierung der Betriebskosten einerseits und keine oder nur extrem aufwendigen Möglichkeit der Adaptierung der Strecke für Einrichtungsfahrzeuge andererseits - führten schließlich zur Einstellung.

Dieselben Gründe waren letztlich auch maßgebend für die Einstellung der Strecke nach Groß-Enzersdorf, wobei dort zumindest Platz für die Errichtung einer Schleife gewesen wäre. Allerdings lag diese Strecke zum größten Teil in Wien, und es ist anzunehmen, dass die Adaptierung der ab Kagraner Platz fast durchgehend eingleisigen Strecke der Gemeinde zu teuer gekommen wäre.

Danke für die Info.
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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #383 am: 14. Mai 2018, 14:46:38 »
Dieselben Gründe waren letztlich auch maßgebend für die Einstellung der Strecke nach Groß-Enzersdorf, wobei dort zumindest Platz für die Errichtung einer Schleife gewesen wäre. Allerdings lag diese Strecke zum größten Teil in Wien, und es ist anzunehmen, dass die Adaptierung der ab Kagraner Platz fast durchgehend eingleisigen Strecke der Gemeinde zu teuer gekommen wäre.

In der Prager Straße und Brünner Straße fuhr die Tram ja auch eingleisig in Seitenlage mit Ausweichen, was teure Adaptierungen zur Folge hatte. Im Falle Groß Enzersdorf konnte man - ähnlich wie bei der Linie 11 - nicht ahnen, welche Entwicklung diese Stadtteile nehmen würden. Hätte man das gewusst, wäre die Straßenbahn in beiden Fällen nicht eingestellt worden. Der offizielle Grund für die Einstellung des 11ers war aber die Elektrifizierung der Verbindungsschleife. Angeblich hätte man das Problem der Fahrleitungskreuzungen lösen können - aber da fehlt mir dazu das Wissen.

Ferry

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #384 am: 14. Mai 2018, 15:41:27 »
In der Prager Straße und Brünner Straße fuhr die Tram ja auch eingleisig in Seitenlage mit Ausweichen, was teure Adaptierungen zur Folge hatte. Im Falle Groß Enzersdorf konnte man - ähnlich wie bei der Linie 11 - nicht ahnen, welche Entwicklung diese Stadtteile nehmen würden. Hätte man das gewusst, wäre die Straßenbahn in beiden Fällen nicht eingestellt worden.

Das würde ich so nicht ohne Weiteres unterschreiben. Wo Politik im Spiel ist, kommt der Hausverstand meistens zu kurz.  ;)
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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #385 am: 14. Mai 2018, 18:39:52 »
Das würde ich so nicht ohne Weiteres unterschreiben. Wo Politik im Spiel ist, kommt der Hausverstand meistens zu kurz.  ;)

Stimmt auch wieder.

nord22

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #386 am: 21. Mai 2018, 22:11:13 »
K 2426 + k1 (k2) + k1 (k2) als Teil einer Zuggruppe in den 50er Jahren (Foto: Harald Herrmann). K 2426 bekam im Juli 1963 anlässlich einer großen Kastenreparatur gerade Seitenwände.

LG nord22

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #387 am: 30. Mai 2018, 19:14:40 »
Für eine Schleifenanlage in Mödling war schon Platz. Es gab sogar zwei konkrete Pläne. Einer davon ist dieser:

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nord22

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #388 am: 31. Mai 2018, 18:28:03 »
K 2423 + k5 3925 abgestellt in der Schleifenanlage Rodaun (Foto: Konrad Pfeiffer).

LG nord22

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Re: Linie 360 (1921-1967)
« Antwort #389 am: 31. Mai 2018, 19:43:07 »
K 2423 + k5 3925 abgestellt in der Schleifenanlage Rodaun (Foto: Konrad Pfeiffer).

LG nord22
Wird wohl das Fahrpersonal nicht weit gewesen sein, da die Türen offen waren.