Hier fuhr nie eine Straßenbahn und wird voraussichtlich auch nie fahren! Es ist aber eine "Neubaustrecke", ca. 2020 errichtet Wo ist das?

Zitat von: denond am 28. August 2024, 10:49:32

Das stimmt, war im Jahr 1980 der Fall. Es gab auch bei diesen so zusammengestellten Garnituren mit nur einem Beiwagen das Phänomen, daß die StA der Twg. während der Fahrt wahllos sich an die OL anlegten und wieder senkten.

380kW bedeuten mehr als 500A. Wenn sich da der Stromabnehmer senkt - und ich denke mal, dass die Motoren eine induktive Last sind, die den Stromfluss aufrecht erhalten will - dann gibt es aber eine kräftige Spannungsüberhöhung und einen sauberen Überschlag.

Egal, wie man es interpretiert, Tatsache war, daß es solche Züge auch im FG-Betrieb gab.
Es war auch dazumals so, daß wenn dir ein E6-Gespann entgegen kam u.U. das Signal - das für dich auf Grün-Licht stand plötzlich umfiel indem es auf Rot-Licht sprang und du nichts mehr tun konntest als das rote Signal zu schnupfen, da der Rückstrom zu groß war und sich auch auf den Signal-Strom auswirkte. Deshalb war man als guter Stadtbahn-Fahrer mit sämtlichen Schlüsseln und einigen Sicherungen auch ausgerüstet um so den "Christbaum" zu löschen oder eine während des Betriebes schadhaft gewordene Sicherung zwischendurch so zu tauschen um nicht die Werkstätte zu bemühen. Der Betrieb war damals schon sehr abenteuerlich...

Vielen, vielen Dank für die Bilder in der Früh!

Heute am Vormittag beim Schottentor gesehen; F-711.

Für den Bau der Flaktürme im Arenbergpark wurden Gleisanlagen in drei verschiedenen Spurweiten angelegt:
1435 mm: Schleppgleis der Straßenbahn
900 mm: Feldbahn vom Donaukanal durch die Wassergasse mit Dampfbetrieb
600 mm: Feldbahn vom Aspangbahnhof

Im Buch "Sie half mit zu Überleben - Die Wiener Tramway; Anschluß- und Schleppgleise der Wiener Straßenbahn" von Heinz Fink aus dem Jahr 1995 findet sich eine Kopie der Dienstanweisung für das Anschlußgleis "Arenbergpark" vom 17. Juni 1943 samt Lageskizze der Gleisanlagen. Diese Lageskizze lässt sich exakt über den Stadtplan legen. Sie ist allerdings nicht nach Norden ausgerichtet sondern um rund 166° verdreht.

1. Bild im Anhang: Kopie der Dienstanweisung
2. Bild im Anhang: eine besser lesbare Abschrift dieser Dienstanweisung

Die beiden Fotografien dieser Broschüre der vhs-Landstraße auf den Seiten 8 und 9 zeigen unter anderem Teile der Gleisanlagen:

3. Bild im Anhang: Blick nach Westen vom Gefechtsturm Richtung Leitturm (am unteren Bildrand rechts erkennt man einen Gleisbogen der 600 mm-Feldbahn; am rechten Bildrand in der Mitte sieht man rechts vom Dampf-Bagger die beiden Stockgleise der Straßenbahn): Foto der Baufirma Gottlieb Tesch vom 1. Juli 1943
4. Bild im Anhang: Blick nach Osten mit dem Leitturm und im Hintergrund dem Gefechtsturm (am linken Bildrand unten erkennt man die beiden Stockgleise der Straßenbahn, wobei das am Foto rechte Stockgleis als 3-Schienen-Gleis mit außenliegendem 600 mm-Feldbahngleis ausgeführt ist. Am oberen Ende dieses 3-Schienen-Gleises sieht man im Rechtsbogen etliche Loren der 600 mm-Feldbahn; am unteren Bildrand in der Mitte sieht man ebenfalls ein Gleis der 600 mm-Feldbahn): Foto der Baufirma Gottlieb Tesch vom 15. Juli 1943

Im Bildarchiv Austria der Österreichischen Nationalbibliothek habe ich noch drei weitere Aufnahmen mit Straßenbahnbezug gefunden:

5. und 6. Bild im Anhang: Auf diesen Fotos aus dem Jahr 1945 erkennt man gut die ehemalige Lage der beiden Stockgleise der Straßenbahn. Die Gleise sind bereits abgetragen, die Oberleitung ist jedoch noch vorhanden.
7. Bild im Anhang: Hier ist ein ehemaliges Lichtsignal für die Straßenbahn gut zu sehen, welches allerdings in der Dienstanweisung nicht beschrieben wird.

8. Bild im Anhang: Skizze des 3-Schienen-Gleises

Ich habe die Skizze der Dienstanweisung nachgezeichnet, nach Norden ausgerichtet und über den aktuellen Stadtplan auf wien.gv.at gelegt.

9. Bild im Anhang: Lageskizze der Gleisanlangen im Arenbergpark. Dies ist natürlich keine offizielle Lageskizze.

LG Michi

Toller Beitrag danke; ich habe vor vielen Jahren in dieser Gegend gewohnt, deshalb ist da für mich auch ein Bezug da.
Was mich allerdings stutzig macht, ist die Perspektive. Kann es sein, das die Bilder seitenverkehrt sind?
Ich meine die letzten drei Bilder, aber ich kann mich auch täuschen.
Denn Wenn die Straßenbahnschienen von der Landstraße kamen, müssten sie einen Bogen um die Türme gemacht haben; das geht aber aus der Skizze nicht hervor!