Auf meiner Reise die Ostküste hinauf kam ich auch in Baltimore vorbei, das ja nur ca. eine Autostunde von Washington entfernt liegt. Baltimore besitzt ein straßenbahnartiges Light Rail-System, das auf den Außenstrecken auf eisenbahnähnlichen Strecken unterwegs ist, aber auch die Innenstadt durchquert. Wobei Außenstrecke
n schon fast zu viel gesagt ist: Das gesamte Netz besteht aus einer einzigen Linie, die sich im Süden für wenige Stationen in zwei Äste aufteilt.
Zwei Dinge führten dazu, dass ich relativ wenige Fotos aus Baltimore habe: 1. Das Intervall am Wochenende ist furchtbar und 2. ein Faktor, an den man in Europa gar nicht so denkt (glücklicherweise nicht zu denken braucht): Amerikanische Großstädte sind mitunter recht gefährlich. Baltimore liegt im Bundesstaat Maryland und hat u.a. den Spitznamen "Body more, Murderland". Eine der höchsten Kriminalitätsraten durch Verarmung, Drogen usw. zeichnet die Stadt aus - B. ist sogar als
die schlimmste Großstadt in dieser Hinsicht bekannt. Also kein Ort, an dem man sich gerne länger außerhalb des Zuges oder in eher abgelegenen Gegenden aufhalten möchte, schon gar nicht mit einer fetten Spiegelreflexkamera in der Hand. US-Downtowns sind noch dazu am Sonntag so gut wie ausgestorben, was zusätzlich noch zu einer ungemütlichen Atmosphäre führt.
Leider hat die 1992 eröffnete Straßenbahn nicht wirklich zu einer Aufwertung der Stadt geführt, dafür sitzen die Probleme strukturell wohl zu tief.
Beginnen wir am südöstlichen Ast in der Endstation, nachdem wir uns links beim McDonald's gestärkt haben
Die Wagen sehen recht gefällig aus, irgendwie WLB-400er-ähnlich:
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Hier das oben angesprochene Intervall
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Zur Ergänzung ein "Netzplan":
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Auch diese Züge sind trotz allem innen recht sauber:
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Ein Haltewunsch-System, das ich in Europa noch nirgends gesehen habe...
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Der Hinweis, dass man alte oder behinderte Personen niedersitzen lassen muss, erfolgt in allen Städten mit dem Verweis auf das Gesetz
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Viele Fotostellen gibt es nicht entlang der Fahrt. Am ehesten war es noch hier möglich, einen Blick auf Downtown zu werfen und gleichzeitig auch ein wenig Signaltechnik einzubinden:
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Blick in die andere Richtung. Leider ist hinter der Brücke keine Station, dort wäre es sehr fotogen gewesen (abgesehen von den Autobahnungetümen in mehreren Etagen):
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Der Zug nähert sich der Station, nachdem ich rechtzeitig wieder von den Gleisen gerannt bin (ich war zu dem Zeitpunkt sicher schon von irgendeiner Videokamera erfasst)
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Eine nette Stelle gab es dann noch bei der Universität mit dem Kirchturm im Hintergrund. Der Zug ist insofern etwas Besonderes, als dass er solo verkehrt, denn es handelt sich um einen Stadionverstärker, der hinter mir zum Bahnhof (Penn Station) kurzgeführt wird:
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In der Station hängt auch der folgende vertrauenserweckende Hinweis:
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Der reguläre Folgezug gleich hinten drauf, sodass ich keine Zeit habe, ein anderes Motiv zu suchen...
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Da die Gegend nach der Universität ziemlich heruntergekommen aussah (und es so weit südlich recht schnell finster wird), haben wir hier die Expedition abgebrochen und sind zurückgefahren. Dabei haben wir noch das Stadion-Shuttle benutzt, was mir von mehreren Fahrgästen einen Rüffel für mein New York Yankees-Kapperl, die in Baltimore nicht sehr geliebt werden, eingebracht hat
Hier in der beinahe ausgestorbenen Downtown, wo wir umsteigen mussten:
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Und wieder zurück am Ausgangspunkt, wo unser Auto geparkt war:
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Im Wartehütterl dort hatte sich kurz zuvor ein Vorfall ereignet: Eine Obdachlose würgte eine Polizistin, die diese dann in Notwehr erschoss. Der Haltestellenbereich war mit Polizeiband abgesperrt und die Blutlacke noch zu sehen, während schon die Ermittler vor Ort waren.
Übrigens für Planespotter ist das ein schöner Parkplatz
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Aber dann auf ins Auto und lieber weg von hier, bevor's finster wird. Diese Stadt lag halt grad am Weg, aber extra hinfahren muss man wirklich nicht. Zu sehen gibts dort sonst eigentlich nix.