Autor Thema: 15 statt 15A  (Gelesen 140574 mal)

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60er

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #150 am: 10. April 2014, 12:00:23 »
Ich bin auch kein Fan der Ökozonen, wie sie in Deutschland mittlerweile in fast jeder größeren Stadt existieren. Bevor man das einführt, dann lieber eine Citymaut.

coolharry

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #151 am: 10. April 2014, 12:04:29 »
@W_E_St: Ich kenne etliche Grünwähler, die 2015 ihre Stimme nicht mehr den Grünen geben werden, weil sie mit dem, was Vasslikaou bis jetzt geleistet hat, nicht zufrieden sind.

Die Argumentation höre ich immer wieder, aber nachvollziehen kann ich sie beim besten Willen nicht. Klar hat Vassilakou bei der Mahü kaum ein Fettnäpfchen ausgelassen, aber insgesamt wurde - vor allem wenn man den Stimmenanteil als Maßstab nimmt - von den Grünen extrem viel umgesetzt: erste Fahrradstraßen, billigere Jahreskarte, Fuzo Mahü, Kurzparkzonen/Parkpickerl, ...
Zeig mir eine andere Juniorpartner-Partei der letzten Jahrzehnte, die innerhalb so kurzer Zeit nur annähernd so viel durchgebracht hat.

Grade dieses herum Getue könnte manche vergrault haben. Aber eher sind es Dinge wie z.B: nicht energisch genug auftreten gegen die Stadtstraße Hirschstetten, oder viele kleine Bürgeranliegen die sich durch den Bezirksdschungle zu kämpfen versucht haben. Da ist man von den kleinen, von denen man sich wesentlich mehr erwartet hat, mehr enttäuscht als von den Großen.

Und ich kenne etliche sozialdemokratisch orientierte Wähler, die bisher Grün gewählt haben, das aber nicht mehr tun werden, da sie daneben auch Autofahrer sind und den extrem autofahrerfeindlich geprägten Kurs von Vassilakou nicht (mehr) mittragen wollen.

Auch das kann ich nicht nachvollziehen - außer es gilt schon als Autofahrerfeindlich, wenn man dem KFZ nicht mehr bedingungslos alles unterordnet, wie es in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Parkraumbewirtschaftung und Fußgängerzonen sind international übliche Werkzeuge der Stadtplanung, und speziell erstere sind de facto eine Notwendigkeit, wenn man den in der Stadt naturgemäß knappen Platz halbwegs sinnvoll verteilen will.
Gleichzeitig gibts auch immer noch genug Projekte für die Autofahrer. Ich denke da z.B. an eine 500m lange Autobahnabfahrt, für die man sich auch eine 6-7km lange Straßenbahnstrecke hätte leisten können...

"Feindlich" ist da einfach ein viel zu starkes Wort - ich würde 'kritisch' für zutreffender halten.

Die Parkraumbewirtschaftung war schon vor der Wahl quasi beschlossene Sache. Nicht wegen dem Öko Gedanken sondern als reine Geldbeschaffungsmaßnahme.
Die FuZo Mariahilfer Straße ist auch nicht so neu. Und wäre wahrscheinlich auch unter Roter Regierung, in ziemlich sicher noch magerer Version, auch gekommen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #152 am: 10. April 2014, 12:49:33 »
Jetzt kommt es zu einem LKW-Fahrverbot für ältere LKW in Wien, Umgebung und Bgld. Betroffen sind auch LKW unter 3,5 Tonnen, also auch die "Fiskal"-LKW.https://www.wko.at/Content.Node/Service/Verkehr-und-Betriebsstandort/Verkehr-allgemein/Verkehrsrecht/LKW_Fahrverbot_wegen_Feinstaub_in_Wien,_Niederoesterreich_.html
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

moszkva tér

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #153 am: 10. April 2014, 13:17:02 »
Jetzt kommt es zu einem LKW-Fahrverbot für ältere LKW in Wien, Umgebung und Bgld. Betroffen sind auch LKW unter 3,5 Tonnen, also auch die "Fiskal"-LKW.https://www.wko.at/Content.Node/Service/Verkehr-und-Betriebsstandort/Verkehr-allgemein/Verkehrsrecht/LKW_Fahrverbot_wegen_Feinstaub_in_Wien,_Niederoesterreich_.html
Ist ja auch wieder ein Blödsinn. Damit drängt man kleine Transportunternehmen aus dem Geschäft und subventioniert die großen Betriebe, die sich eine Modernisierung des Fuhrparkes eher leisten können. Und die jammern dann und lassen sich auch noch Subventionen auszahlen. Güterverkehr (nach Möglichkeit) weg von der Straße, aber doch nicht so  :ugvm:

60er

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #154 am: 10. April 2014, 13:33:28 »
Die FuZo Mariahilfer Straße ist auch nicht so neu. Und wäre wahrscheinlich auch unter Roter Regierung, in ziemlich sicher noch magerer Version, auch gekommen.
Ich denke, unter einer SPÖ-Alleinregierung mit Stadtrat Schicker wäre der FuZo-Plan in der Schublade liegen geblieben, in der er schon die Jahre davor gelegen ist.

Ferry

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #155 am: 10. April 2014, 13:40:06 »
erste Fahrradstraßen, billigere Jahreskarte, Fuzo Mahü, Kurzparkzonen/Parkpickerl
Zeig mir eine andere Juniorpartner-Partei der letzten Jahrzehnte, die innerhalb so kurzer Zeit nur annähernd so viel durchgebracht hat.
Diese Maßnahme richten sich aber überwiegend gegen den MIV. Und dessen Teilnehmer = Autofahrer dürften in Wien wohl den Hauptanteil an Wählern ausmachen.

Es klingt paradox, aber es ist wirklich so - gerade weil die Grünen in Wien viel weiter gebracht haben, wird sie das (Autofahrer-) Stimmen kosten. Und ob der Anzeil an zusätzlichen Grünwählern das kompensieren kann, wage ich zu bezweifeln.

Zitat
Auch das kann ich nicht nachvollziehen - außer es gilt schon als Autofahrerfeindlich, wenn man dem KFZ nicht mehr bedingungslos alles unterordnet, wie es in den letzten Jahrzehnten der Fall war.
Bei vielen gilt es in der Tat als autofahrerfeindlich, weil die Leut' - wie du ja selber schreibst - jahrzehntelang nichts anderes gekannt haben.

Zitat
Parkraumbewirtschaftung und Fußgängerzonen sind international übliche Werkzeuge der Stadtplanung, und speziell erstere sind de facto eine Notwendigkeit, wenn man den in der Stadt naturgemäß knappen Platz halbwegs sinnvoll verteilen will.
Das aber müssen etliche erst lernen, weil sie es eben lange Jahre nicht - manche bislang überhaupt noch nicht - anders kennengelernt haben. Und dieser Lernprozess braucht Zeit, bis 2015 geht sich das vermutlich nicht aus.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

60er

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #156 am: 10. April 2014, 13:55:37 »
Es klingt paradox, aber es ist wirklich so - gerade weil die Grünen in Wien viel weiter gebracht haben, wird sie das (Autofahrer-) Stimmen kosten. Und ob der Anzeil an zusätzlichen Grünwählern das kompensieren kann, wage ich zu bezweifeln.
Das glaube ich nicht! Die Grünen haben vor der Wahl gesagt, wofür sie eintreten und haben diese Punkte dann nach der Wahl auch umgesetzt. Wenn ein eingefleischter Autofahrer meint, er muss deswegen jetzt stattdessen die Autofahrerbeschützerpartei ÖVP oder die politisch völlig unmöglichen Blauen (Mölzer hat mit seinen Aussagen wieder deutlich gezeigt, das es sich bei der FPÖ in Wirklichkeit noch immer um eine extrem rechte und rassistische Gruppierung handelt, auch wenn Strache sich gerne anders gibt) wählen möchte, dann soll er. Ich glaube aber, dass nur eine relativ kleine Zahl Grünwähler so denkt.

Das aber müssen etliche erst lernen, weil sie es eben lange Jahre nicht - manche bislang überhaupt noch nicht - anders kennengelernt haben. Und dieser Lernprozess braucht Zeit, bis 2015 geht sich das vermutlich nicht aus.
So ein Lernprozess geht schneller als man denkt! Und er kann auch nur eintreten, wenn man etwas verändert. Wenn man knieweich agiert und nie irgendwo anecken möchte, wird es nicht nur keine Veränderungen, sondern auch kein Umdenken geben.

moszkva tér

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #157 am: 10. April 2014, 14:00:48 »
erste Fahrradstraßen, billigere Jahreskarte, Fuzo Mahü, Kurzparkzonen/Parkpickerl
Zeig mir eine andere Juniorpartner-Partei der letzten Jahrzehnte, die innerhalb so kurzer Zeit nur annähernd so viel durchgebracht hat.
Diese Maßnahme richten sich aber überwiegend gegen den MIV. Und dessen Teilnehmer = Autofahrer dürften in Wien wohl den Hauptanteil an Wählern ausmachen.

Es klingt paradox, aber es ist wirklich so - gerade weil die Grünen in Wien viel weiter gebracht haben, wird sie das (Autofahrer-) Stimmen kosten. Und ob der Anzeil an zusätzlichen Grünwählern das kompensieren kann, wage ich zu bezweifeln.

Die Welt ist nicht so einfach, schon gar nicht in einer Großstadt. Man ist nicht 24/7 Autofahrer. Man ist manchmal Autofahrer, manchmal Fußgänger, manchmal Öffi-Fahrer und manchmal sogar Radfahrer. Die meiste Zeit ist man aber Anrainer.

Ich denke schon, dass viele - sicher nicht alle - Bewohner in der Lage sind, Verschechterungen bei einem Verkehrsträger zu akzeptieren, nur um weitreichende Verbesserungen anderswo zu erreichen. Beispiel Parkpickerl: Man muss zwar fürs Parken nun zahlen, dafür findet man schneller und leichter einen Parkplatz (Geldersparnis durch ausfallendes Herumkreisen) und kann Nachts auch besser schlafen (weniger Suchverkehr bedeutet weniger Lärm) sowie tagsüber angenehmer spazieren gehen (weniger Suchverkehr und weniger Zielverkehr bedeutet weniger Abgase, weniger Gefahr, weniger Lärm) usw...

Natürlich hängt es davon ab, was die persönlichen Prioritäten sind, auch wo genau man lebt (Gürtel oder Nebengasse), aber ganz so eindimensional denken sicher nur wenige Menschen. Gerade die NRW, die in der heißesten Phase der Mahü-Diskussion stattfand, hat bewiesen, dass die Grünen nicht "abgestraft" wurden, sondern ganz im Gegenteil, in den Bezirken 4., 6.-9. und sogar 18. (ein prominenter Parkpickerlverweigerer!) sogar die relative Stimmenmehrheit erringen konnten.

Wo die Grünen tatsächlich thematische Defizite haben und mehr tun müssen - egal, ob man sie mag oder nicht - sind die autolastigen Flächenbezirke, z.B. in Transdanubien. Dort gibt es für die Menschen leider wenig brauchbare grüne Ideen. Die neuen Straßenbahnlinien wären aber kein schlechter Beginn, finde ich!

schaffnerlos

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #158 am: 10. April 2014, 14:36:05 »

Diese Maßnahme richten sich aber überwiegend gegen den MIV. Und dessen Teilnehmer = Autofahrer dürften in Wien wohl den Hauptanteil an Wählern ausmachen.
Das bezweifle ich aber, da in Wien mehr als die Hälfte der Haushalte kein eigenes Kfz besitzen. Aber im Zuge der MaHü-Debatte habe ich gelernt, dass auch dies kein Kriterium sein muss. Dort lautete das Match nicht Autler gegen Nicht-Autler sondern Alt gegen Jung. Junge Autofahrer waren mehrheitlich für die FuZo, während ältere Nicht-Autofahrer überwiegend dagegen waren.

Hauptbahnhof

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #159 am: 21. Mai 2014, 18:12:34 »
Ich weiß natürlich, dass das noch lange nichts heißen muss, aber angeblich wird ein Baubeginn 2015 angestrebt!

Stadler Tango

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #160 am: 21. Mai 2014, 21:29:13 »
Ich weiß natürlich, dass das noch lange nichts heißen muss, aber angeblich wird ein Baubeginn 2015 angestrebt!
Ich denke ja dass du kein Kaffeesudleser bist :) Darf ich fragen aus welcher Hand/Quelle du diese Information hast? Das wäre ja sehr erfreulich :D
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Re: 15 statt 15A
« Antwort #161 am: 21. Mai 2014, 21:35:54 »
Durchaus nicht unmöglich. Man hört schon seit längerem munkeln, dass noch vor der Wahl ein Tram-Bauauftrag vergeben wird, ich hätte ja auf den D-Süd getippt.

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #162 am: 21. Mai 2014, 22:37:49 »
Durchaus nicht unmöglich. Man hört schon seit längerem munkeln, dass noch vor der Wahl ein Tram-Bauauftrag vergeben wird, ich hätte ja auf den D-Süd getippt.
Der D-Süd ist eigentlich relativ fix, man sieht schon die Trasse (oder auch nicht :) ) im Helmut Zilk Park. Ausserdem wird ja gleichzeitig mit der Verbreiterung der Unterführung Gudrunstraße sehr warscheinkich auch die 6er Haltestelle verlegt werden.
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Re: 15 statt 15A
« Antwort #163 am: 22. Mai 2014, 08:45:38 »
Der D-Süd ist eigentlich relativ fix, man sieht schon die Trasse (oder auch nicht :) ) im Helmut Zilk Park. Ausserdem wird ja gleichzeitig mit der Verbreiterung der Unterführung Gudrunstraße sehr warscheinkich auch die 6er Haltestelle verlegt werden.

Die Verbreiterung der Unterführung hat den Sinn, den 6er vom MIV zu trennen.
Und es wird, falls der verlängerte D kommt, wieder ein Haltestelle an der Ecke Absberggasse - Gudrunstraße geben.

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Ferry

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Re: 15 statt 15A
« Antwort #164 am: 22. Mai 2014, 09:12:32 »
Durchaus nicht unmöglich. Man hört schon seit längerem munkeln, dass noch vor der Wahl ein Tram-Bauauftrag vergeben wird, ich hätte ja auf den D-Süd getippt.
Das habe ich auch gehört. Für den 15er gibt es ja noch nicht einmal konkrete Pläne für den Trassenverlauf (vom Verteilerkreis abgesehen), da wär's für eine Ausschreibung noch viel zu früh.
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