Autor Thema: Linie 60  (Gelesen 229368 mal)

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E1-c3

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Re: Linie 60
« Antwort #570 am: 10. Oktober 2021, 14:40:25 »

Bahnpetzi

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Re: Linie 60
« Antwort #571 am: 10. Oktober 2021, 17:18:04 »
Welchen c4 hatte der E1 4860 damals dran?

1360

martin8721

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Re: Linie 60
« Antwort #572 am: 10. Oktober 2021, 19:41:54 »
bei genauem Betrachten des Bildes ist zu erkennen, dass bugseitig bereits die Kuppelstange für den Rüstwagen montiert ist. Der Zug wurde vom Rüstwagen nach Speising abgeschleppt.

Aja! Danke! Dieses Detail ist mir beim ersten Betrachten des Bildes gar nicht aufgefallen!
Meine Frage zielte auch ein bisschen darauf ab, ob der Wagen überhaupt noch rollfähig war bzw. hätte es ja auch sein können, dass er von einem LH geschleppt wurde oder dass er gar geschoben wurde.
Was geschah dann eigentlich danach, also nach Ende der Untersuchungen am Bahnhof Speising?
Kam er dann nochmal in die HW oder wurde er gleich von dort zum Schrottplatz gebracht?

t12700

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Re: Linie 60
« Antwort #573 am: 10. Oktober 2021, 19:43:01 »
Welchen c4 hatte der E1 4860 damals dran?

1360
Danke! Der fährt ja immer noch brav, jetzt eben am 26er!

nord22

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Re: Linie 60
« Antwort #574 am: 18. Dezember 2021, 09:57:01 »
Nach dem Ende der Einsätze der N Dreiwagenzüge auf der Linie 60 wurden 1968 bis zur Umstellung auf E1 + c3 K Dreiwagenzüge eingesetzt. K 2442 + k5 3925 + k5 3920 am Anfang der Hietzinger Hauptstraße bei der Kennedybrücke (Foto: Ing. Erich Krenn, Archiv MStm Dr. Peter Standenat).

LG nord22

Erdberg

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Re: Linie 60
« Antwort #575 am: 18. Dezember 2021, 15:27:52 »
Da würde mich interessieren, wie die Fahrgäste den Unterschied zu den Stadtbahngarnituren empfunden haben. Ich habe die N-Züge nicht mehr bewußt erlebt, aber ich stelle mir vor, die waren schwerfälliger und vielleicht lauter. Stimmt das?

m4015

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Re: Linie 60
« Antwort #576 am: 18. Dezember 2021, 18:54:58 »
Nein. Ich bin von 1964 bis 1968 täglich damit von der Preyergasse zur Kennedybrücke zur Schule gefahren. Es ist mir schleierhaft, wie in diesem Forum das Gerücht aufgekommen ist, die N60-Garnituren wären schwerfällig gewesen. Das waren sie nämlich bei weitem nicht. Einem Fahrzeitvergleich mit E2+c5 in der Gegenwart hätten sie durchaus standgehalten. Mir waren sie jedenfalls lieber als die K+k5+k5- Garnituren.

maybreeze

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Re: Linie 60
« Antwort #577 am: 18. Dezember 2021, 19:08:28 »
Von lahm kann bei den N60 nicht die Rede sein, hatten die Triebwagen doch 2x70kW-Motoren, während die K's nur 2x40kW Antriebseinheiten besaßen. Jetzt waren die N60 doch um rund 4 Tonnen schwerer als ein filigraner K - aber auch bei der Stadtbahn waren die N Triebwagen ziemlich spurtstark (insbesondere die N+n+N Einheiten als G) - und am 60er waren die N(60) doch 36 Jahre sehr verlässlich unterwegs. Nicht zuletzt war auch die Schwesterntype M ein verlässliches Produkt.


WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Linie 60
« Antwort #578 am: 18. Dezember 2021, 19:23:26 »
Da würde mich interessieren, wie die Fahrgäste den Unterschied zu den Stadtbahngarnituren empfunden haben. Ich habe die N-Züge nicht mehr bewußt erlebt, aber ich stelle mir vor, die waren schwerfälliger und vielleicht lauter. Stimmt das?

Zach trifft es, glaube ich, am besten. Obwohl geshuntet waren die N nicht sehr schnell und auch die Beschleunigung, besonders bei vollem Wagen an Ausflugstagen, war nur mässig. Dazu hat das Schaltwerk und die Luftbremse mit dem ständig anspringenden Kompressor ein vorausschauendes, handwerklich anspruchsvolleres Fahren erfordert. Die Speisinger Personale waren mental auf diese Fahrzeuge und die Strecke eingestellt und ich kann mir sonst keine Linie vorstellen, wo diese Züge eine Lange Einsatzzeit gehabt hätten.

Das Schönste für meinen Bruder und mich waren an unseren Familienausflugstagen die Fahrten mit der roten Straßenbahn, die gefühlt unendlich lange Fahrt nach Mauer und später Rodaun mit den Bremsluftfauchen und den schleifenden Bremsklötzen hatte etwas Lokalbahnartiges.
Unsere Eltern bevorzugten die immer schon verkehrenden weissen 60er wie im Foto zu sehen, weil ihnen diese schneller vorkamen. Natürlich mussten diese Züge den Fahrplan der Stammzüge einhalten oder auf einen solchen roten Zug auflaufen, was auch öfter geschehen ist.
Wenn sich herausstellte, dass wir einen weissen Zug erwischen könnten und die Eltern zur Eile mahnten, hatten wir hinterfotzigen Brüder plötzlich Verzögerungspannen wie Steinchen im Schuh oder Mücke im Auge, verrutschter Rucksack usw, solange bis die normale Straßenbahn davongefahren war.

Im Ausflugsverkehr haben sich bei den Fahrgästen feste Gewohnheiten festgelegt:
Die Mütter mit den kleineren Kinder und Mädchen haben im Wageninneren die Sitz und Stehplätze bevölkert, während die Väter mit den älteren Söhnen und dem umfangreichen Rucksack auf der Plattform zusammengedrängt standen. Was war ich stolz, als ich erstmals beim Rucksack sein durfte.
Beim Rückreiseverkehr am Abend, wenn sich die Vatis in der Maurer Langegasse gelabt hatten und schon etwas enthemmt waren, haben diese vor dem Aus- oder Umsteigen geräuschvoll die Schubtüren aufgerissen und z.B. ins Innere gebrüllt: "Resi, machts euch fertig, mir müssen umsteigen!".

Das sind so meine Erinnerungen an den guten alten 60er.

haidi

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Re: Linie 60
« Antwort #579 am: 18. Dezember 2021, 21:32:05 »
Da würde mich interessieren, wie die Fahrgäste den Unterschied zu den Stadtbahngarnituren empfunden haben. Ich habe die N-Züge nicht mehr bewußt erlebt, aber ich stelle mir vor, die waren schwerfälliger und vielleicht lauter. Stimmt das?

Zach trifft es, glaube ich, am besten. Obwohl geshuntet waren die N nicht sehr schnell und auch die Beschleunigung, besonders bei vollem Wagen an Ausflugstagen, war nur mässig.
Und keine Schienenbremse, daher langsam unterwegs.
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Erdberg

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Re: Linie 60
« Antwort #580 am: 19. Dezember 2021, 08:39:26 »
Sehr interessante Schilderungen von Zeitzeugen! Vielen Dank! Da kann man sich langsam was vorstellen drunter. Meine Erinnerungen betreffen den J-Wagen, das Mitfahren auf den Auftritten, die ersten Gelenkwagen, die ich benutzen konnte, das absichtliche Kennenlernen eines Z und ähnliche Erlebnisse als Kind oder Jugendlicher.. Eben wieder was anderes.


michael-h

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Re: Linie 60
« Antwort #581 am: 20. Dezember 2021, 00:56:25 »
Von lahm kann bei den N60 nicht die Rede sein, hatten die Triebwagen doch 2x70kW-Motoren, während die K's nur 2x40kW Antriebseinheiten besaßen. Jetzt waren die N60 doch um rund 4 Tonnen schwerer als ein filigraner K - aber auch bei der Stadtbahn waren die N Triebwagen ziemlich spurtstark (insbesondere die N+n+N Einheiten als G) - und am 60er waren die N(60) doch 36 Jahre sehr verlässlich unterwegs. Nicht zuletzt war auch die Schwesterntype M ein verlässliches Produkt.

Ich habe die N(60)-Garnituren auch nicht mehr im Planbetrieb erlebt. Die bei N(60)-Triebwagen verwendeten D 871-Motoren hatten zwar eine Leistung von 2x68,8 kW - allerdings nur auf der Stadtbahn mit 750 V=. Im Straßenbahnbetrieb unter 600 V= blieb bei den D 871-Motoren nur mehr eine Leistung von 2x49,2 kW übrig.
Waren K-Triebwagen beispielsweise mit BBF 60-Motoren ausgerüstet, so hatten sie eine mit 2x49,0 kW vergleichbare Leistung

Edit:
N(60)+n1(60)+n1(60)=34,6 t
K+k5+k5=27,9 t
Gewichtunterschied daher beachtliche 6,7 t bei annähernd gleicher Leistung!
Die Stadtbahn-Garnitur war daher rund 24% schwerer als ein K-3-Wagen-Zug.

LG Michi
Ich liebe Tramway-Archäologie!

maybreeze

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Re: Linie 60
« Antwort #582 am: 20. Dezember 2021, 08:14:13 »
@michael-h

Danke für die Ergänzung. Ich habe die 60er weder lahm noch zach in Erinnerung - schließlich hatten die  meisten Autos im Lande auch nur 32PS.

Der 60er hatte ja meistens freie Fahrt, im Gegensatz zum 58er oder 59er auf der Mariahilfer Straße. Die Stationsabstände trugen wohl das ihre dazu bei. Flotte Fahrt war nur beim 58/59er nur in der Hadikgasse. Beim 60er ab Speising stadtauswärts.

Ferry

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Re: Linie 60
« Antwort #583 am: 20. Dezember 2021, 10:19:08 »
Die Speisinger Personale waren mental auf diese Fahrzeuge und die Strecke eingestellt und ich kann mir sonst keine Linie vorstellen, wo diese Züge eine Lange Einsatzzeit gehabt hätten.

Soviel ich weiß waren die N+n1 auch am 57er, der von RDH gestellt wurde, im Einsatz. Allerdings weiß ich nicht, ob es sich dabei schon um N60 (also mit umgebauter Druckluftbremse) gehandelt hat. Aber der subtile Umgang mit dem Fahrerbremsventil war bei beiden Typen gefragt!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

nord22

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Re: Linie 60
« Antwort #584 am: 13. Oktober 2022, 22:47:27 »
N 2716 + n1 + n1 am Mauer Berg in den 60er Jahren (Foto: J. Kössner, Archiv Dr. Peter Standenat).

LG nord22