Klar, das Ziel sollte sein, dass der Rollstuhlfahrer gänzlich ohne fremde Hilfe auskommt - nur, das ist halt ein realitätsfernes Ideal, dem man den Kompromiss von Kosten/Nutzen/Realität entgegen setzen muss. Sonst müssten z.B. alle Regale in Kaufhäusern auf max. 1,2m Höhe rückgebaut werden etc. - das wird's nicht spielen, also wird auch der Rolli-Fahrer mal ab und an jemanden bitten müssen, ihm was von oben zu reichen - so wie der Fahrer ihm halt zum Einsteigen die Klapprampe ausklappt. In einer nur halbwegs sozialen Gesellschaft sollte dieses Miteinander, die Selbstverständlichkeit zur Hilfestellung, kein so großes Problem darstellen.
Die elektrischen Klapprampen haben sich, egal in welcher Stadt, aufgrund ihrer Störanfälligkeit nicht bewährt, es werden fast ausschließlich nur noch Fahrzeuge mit mechanischen Klapprampen ausgeliefert, siehe eben zB. auch den Busbereich. Bei der U-Bahn sowie im Eisenbahnbereich habe ich ja auch ganz andere technische Möglichkeiten, ist doch der Abstand zwischen SOK und Fußboden wesentlich größer. Man kann ja auch den innerstädtischen Betrieb mit zahlreichen Stationshalten und großem Fahrgastwechsel nicht mit dem Betrieb einer Schnell/Lokalbahn vergleichen, so es meist eine Lastrichtung gibt und verhältnismäßig wenig Stationen und vor allem Rollstuhlfahrer.
Wenn der Cityjet z.B. mal in Bad Vöslau und dann wieder in Meidling mal 2 Min länger braucht, so holt er das rasch wieder ein, ein 6er jedoch nicht, da läuft der Folgezug dann schon auf.
Ja, es gibt zB in Frankreich zahlreiche Betriebe, die kommen gänzlich ohne Klapprampen aus, da sind alle Bahnsteige bündig - nur sind das neu errichtete Netze, die auf diese Parameter hin geplant wurden. Bei einem gewachsenen System bedingt das aufwändige Anpassungen über viele Jahre, die auch die eine oder andere Station verunmöglichen oder hunderte Meter wandern lassen müssen, bis sie sich derart realisieren lässt.