Autor Thema: Vorrangdiskussion  (Gelesen 24346 mal)

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U4

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Vorrangdiskussion
« am: 08. Juli 2021, 14:46:03 »
Tödlicher Verkehrsunfall: Motorradfahrerin geriet zwischen zwei Straßenbahnen
Vorfallszeit: 08.07.2021, 09:00 Uhr, Vorfallszeit: 8., Laudongasse/Langegasse
Wien (OTS) - In den Morgenstunden des heutigen Tages kam es im Bereich der Kreuzung Laudongasse mit der Langegasse zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Straßenbahnen und einer 54-jährigen Motorradlenkerin. Ersten Erhebungen zufolge dürfte die Frau von der Alser Straße kommend in Richtung Laudongasse hinter einer Straßenbahn gefahren sein. Im Bereich der Kurve Langegasse mit der Laudongasse soll die 54-Jährige versucht haben, die Straßenbahn links zu überholen und übersah dabei eine entgegenkommende Straßenbahn. Die Frau dürfte mit ihrem Motorrad zwischen diese beiden geraten sein und dadurch schwere Verletzungen erlitten haben. Sie wurde von mehreren Teams der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt und anschließend in den Schockraum eines Spitals gebracht, wo sie wenig später ihren schweren Verletzungen erlag.
Rückfragehinweis:
   Landespolizeidirektion Wien - Pressestelle
   
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #1 am: 08. Juli 2021, 15:05:33 »
Nachvollziehbar: Zug Richtung Westbahnhof biegt von der Langen Gasse in die Laudongasse ein, erspäht nahenden Gegenzug und hält an, um ihm die Mauer zu machen. Die dahinter befindliche Motorradlenkerin wird ungeduldig und fährt links vorbei.

Kleiner Formulierungsfehler in der ursprünglichen Aussendung: Die Motorradlenkerin hat den Gegenzug mitnichten übersehen – sie hatte gar keine Möglichkeit, ihn zu sehen, weil sie völlig blind ums Eck gefahren ist!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Alex

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #2 am: 08. Juli 2021, 15:16:05 »
Die Frau kann aber nicht sonderlich langsam unterwegs gewesen sein, wenn sie es zwischen den beiden Zügen noch bis hinter das dritte Portal des entgegenkommenden Zuges geschafft hat, wo bei B 619 auf den Bildern die Scheiben zerstört sind.
Oder sie ist eigentlich aus der Laudongasse gekommen und hat beim Anblick des Gegenzuges verrissen und ist in 619 eingeschlagen.

Wiener Motorrad-Lenkerin stirbt nach Crash mit Bim - Leser | heute.at


Außer den zerborstenen Scheiben sind auf den Fotos für mich keine Schäden durch einen Unfall zu erkennen, jedoch etwas, das wie ein "Angsthäuferl" aussieht am Gleis in der Langen Gasse in Richtung Westbahnhof, was auch erklärbar wäre, wenn der Fahrer in Richtung Westbahnhof das Motorrad erblickt und eine Notbremsung einleitet.

Elin Lohner

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #3 am: 08. Juli 2021, 16:23:36 »
Außer den zerborstenen Scheiben sind auf den Fotos für mich keine Schäden durch einen Unfall zu erkennen, [...]
Also ich sehe an einem der beiden Fotos noch, dass im unteren Portalbereich am ersten 1. Portal die Portalverkleidung fehlt.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

haidi

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #4 am: 08. Juli 2021, 16:41:33 »
Jetzt schaun wir uns die StVO an:
Ich gehe von Google Street View Stand  Juli 2019 aus

Der 5er aus der Laudongasse hat eine Nachrangtafel, d.h. den von links und rechts kommenden Fahrzeugen ist Vorrang zu geben
Der 5er aus der Lange Gasse ist rechts abgebogen.
Die Motorradfahrerin hat den 5er nicht überholt, weil dieser am Abbiegen war und man nur sich in gleicher Richtung bewegende Fahrzeuge überholen kann (StVO § 2(1) 29.
Es gibt keine Bodenmarkierungen, die die Motorradlerin missachtet hat,.

Wenn der 5er aus der Laudongasse gleichzeitig mit dem anderen 5er abbiegt, dann kann er den § 19 StVO nicht beachten, weil er kein Sicht auf gerade aus fahrende Fahrzeuge hat. Er muss warten, bis der andere 5er aus der Kreuzung ist. Wie man sieht, ist das sich vom entgegenkommenden 5er abdecken zu lassen nicht ausreichend.

Der Fahrer des 5ers aus der Laudongasse die Hauptschuld fressen, sein "Glück" ist, dass die Motorradlenkerin verstorben ist, worauf es bei Behauptungen des FAhrers des 5ers weniger Widersprüche geben wird.

Ich weiß, jetzt wirds rund gehen, aber die StVO ist eben so.
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hema

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #5 am: 08. Juli 2021, 16:50:58 »
Dann hat sie zumindest das Rechtsfahrgebot für Einspurige nicht beachtet! Oder was hat sie auf der Gegenfahrbahn gemacht?
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haidi

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #6 am: 08. Juli 2021, 16:58:40 »
Dann hat sie zumindest das Rechtsfahrgebot für Einspurige nicht beachtet! Oder was hat sie auf der Gegenfahrbahn gemacht?
?????
Ausgewichen ist sie.
Zum Vorrang gibt es einen überspitzen Merksatz: Und wenn ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn auf dem Dach liegend daher gerutscht kommt, es hat Vorrang.
Überholen hätte sie auf dieser Kreuzung nicht dürfen (ausgenommen einspurige Fahrzeuge), weil es keine Vorrangstraße ist.
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M-wagen

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #7 am: 08. Juli 2021, 17:07:55 »
Egal ob sie die Tram überholt hat oder nicht. Bei Straßenbahnen ist ein Sicherheitsabstand beim Nachfahren einzuhalten. So wie es aussieht ist der 5 er bereits eingebogen, sonst wären die gröbsten Schäden nicht in der Mitte vom 619. Da die Tram kein Stopschild überfahren hat, ist auch keine Wartepflicht für den Straßenbahnfahrer gegeben. Weiters kann die Motorradfahrerin das Nachrangschild nicht ein sehen und muss mit einem Vorrang der Straßenbahn bzw. Verkehrsteilnehmer rechnen.
Die Straßenbahn ist links in die Lange Gasse eingebogen.

Alex

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #8 am: 08. Juli 2021, 17:08:05 »
Außer den zerborstenen Scheiben sind auf den Fotos für mich keine Schäden durch einen Unfall zu erkennen, [...]
Also ich sehe an einem der beiden Fotos noch, dass im unteren Portalbereich am ersten 1. Portal die Portalverkleidung fehlt.
Die kann aber auch abmontiert worden sein, um den Zug nach dem Unfall wieder flott zu machen. Das sieht man glaube ich öfter, dass diese Abdeckung entfernt wurde, wenn die Rüstwagenmannschaft am Werken ist. Vielleicht weiß ja jemand, was sich da genau dahinter verbirgt.

Hauptbahnhof

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #9 am: 08. Juli 2021, 17:10:42 »
Unabhängig vom heutigen tragischen Unfall ist diese Kreuzung für die Straßenbahn aufgrund der komischen Vorrangregelung immer ein Gfrett. :bh:

hema

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #10 am: 08. Juli 2021, 17:25:32 »
Die "Nachrangtafel" in der Laudongasse  wurde Mitte der 70er-Jahre montiert, vorher gab es sie nicht. Interessant ist, dass sie damals montiert wurde, nach kurzer Zeit wieder entfernt und nach etwa einem Jahr wieder da war.
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haidi

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #11 am: 08. Juli 2021, 17:33:01 »
Egal ob sie die Tram überholt hat oder nicht. Bei Straßenbahnen ist ein Sicherheitsabstand beim Nachfahren einzuhalten.
Beim "Nachfahren", sie wollte der Straßenbahn nicht nachfahren, sondern an der abbiegenden Straßenbahn vorbeifahren.

Da die Tram kein Stopschild überfahren hat, ist auch keine Wartepflicht für den Straßenbahnfahrer gegeben.
Mögest du weder eine Straßenbahn führen noch jemals ein KFZ lenken.

Weiters kann die Motorradfahrerin das Nachrangschild nicht ein sehen und muss mit einem Vorrang der Straßenbahn bzw. Verkehrsteilnehmer rechnen.
Sie hat sogar Vorrang, wenn kein Nachrangschlid da wäre, weil eines dort zu sein hat. ¹] Da hat aber auch der von rechts kommende Vorrang und die Konsequenzen hat dann die - sagen wir es Laienhaft - hat die Straßenbehörde zu tragen. Darum stellt in Wien das Büro für Sofortmaßnahmen (oder wie das auch immer heißt) sofort eine provisorische Stop- oder Nachrangtafel auf, wenn die Originale gefällt wurde.

Eine Anordnung eines Verkehrszeichens tritt erst in Kraft, wenn das Verkehrszeichen aufgestellt wurde, tritt aber nicht außer Kraft, wenn das Verkehrszeichen verschwindet. Allerdings kannst nicht gestraft werden, wenn es nicht da ist.
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petestoeb

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #12 am: 08. Juli 2021, 18:08:00 »
Die "Nachrangtafel" in der Laudongasse  wurde Mitte der 70er-Jahre montiert, vorher gab es sie nicht. Interessant ist, dass sie damals montiert wurde, nach kurzer Zeit wieder entfernt und nach etwa einem Jahr wieder da war.

Die wurde zu einer Zeit montiert, wo man noch dem Autowahn fröhnte. Heutzutage hat eine derartige Benachrangung der Straßenbahn dort nichts mehr zu suchen. Hier wäre ein besonderer Verlauf einer Vorrangsstraße samt dieser einzurichten, damit die Straßenbahn von beiden Richtungen Vorrang hat. Ich hoffe, dass der tragische Vorfall im grünen 8. Bezirk auch dazu führen wird.

Klingelfee

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #13 am: 08. Juli 2021, 18:37:35 »
Unabhängig vom heutigen tragischen Unfall ist diese Kreuzung für die Straßenbahn aufgrund der komischen Vorrangregelung immer ein Gfrett. :bh:

Was ist da für ein Gfrett.

Es gibt nun mal die Vorschrift, dass man

 :blank: Vor ungeregelten Kreuzungen nicht überholt werden darf

 :blank: Das eine Straßenbahn grundsätzlich rechts überholt werden muss

 :blank: Das eine Parkspur punkt 2 nicht aufhebt.


Bedeutet, solange der Fahrer in Richtung Praterstern auf Sicht gefahren ist, trifft ihn überhaupt keine Schuld. Er hatte zwar das Verkehrszeichen "Vorrang geben" jedoch durfte er bedingt durch seinen Gegenzug darauf vertrauen, dass er gefahrlos abbiegen kann.

Und in der Regel verzögert ein Fahrer in Richtung Westbahnhof bei der Abbiegefahrt auch so, dass ein nachfolgender Autofahrer auf alle Fälle den Zug in Richtung Praterstern sieht.

MMn hat der Fahrer Richtung Westbahnhof sogar auf seinen "Vorrang" verzichtet, damit eben der Zug in Richtung Praterstern abbiegen kann.

@petestoeb: Deiner Überlegung kann ich nicht ganz folgen, da dann die Gefahr ist, dass die Laudongasse zur Rennbahn verkommt. Ich finde die Situation schon gut so, wie ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Vorrangdiskussion
« Antwort #14 am: 08. Juli 2021, 18:58:45 »
Wer soll dort rasen? 99 Prozent der Fahrzeuge biegen dort links oder rechts in die Lange Gasse ab!
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