Man könnte ja meinen, bei einem Jahrhundertprojekt wie der neuen Weststrecke hätte man von Beginn an so bauen können, dass die sensible Infrastruktur entlang der Strecke vor Hochwasser geschützt ist. Hoffentlich wird das jetzt ausgebessert und ordentlich saniert, sonst steh ma in einem Jahr wieder im Wasser...
Das Problem waren glaub ich ja vor as allem die Hochwasserdämme entlang der Perschling, die im Krieg beschädigt und nur behelfsmäßig repariert wurden. Dass die Dämme saniert gehören ist schon Jahrzehnte bekannt gewesen und wurde dennoch immer wieder rausgeschoben. Hoffentlich war das jetzt der Weckruf den man brauchte, sonst...
Und das zeigt eben, dass nicht die ÖBB beim Bau Fehler gemacht haben, sondern das ÖVP-Land Niederösterreich den Hochwasserschutz nicht erledigt hat.
Das fällt nichtsdestotrotz auch in den ÖBB-Zuständigkeitsbereich, sich bei der Errichtung neuer Strecken in Sachen Sicherheit mit anderen Mitstreitern - hier das Land NÖ - zu koordinieren. Wenn ich nämlich weiß, wie die Schwarzen manche ihrer Hochwasserschutzeinrichtungen "pflegen", dann investiere ich klarerweise selbst mehr. Denn die Kosten für das ganze kaputte und nunmehr auszutauschende Gerät trägt ja weiterhin die ÖBB. Oder blecht St. Pölten eh auch brav mit?
Siehe dazu hier:
https://www.profil.at/wirtschaft/hochwasser-tullnerfeld-oebb-klage-land-niederoesterreich/402961117Wir haben nun einmal eine Arbeitsteilung in der Gesellschaft, weil nicht jeder alles kann (sowohl fachlich als auch zeitlich). Hätte die HL AG die Strecke nicht (fertig) gebaut, weil der Hochwasserschutz in marodem Zustand ist, wäre das besser gewesen? Irgendwo muss man davon ausgehen, egal ob Verwaltung oder Privatwirtschaft, dass die anderen auch ihre Arbeit erledigen.
Es ist erstaunlich, wie schnell hier Leute verteilen, ohne alle Umstände zu kennen. Vielleicht wäre ein wenig Zurückhaltung angebracht, wenn man nur einen Teil der Wahrheit kennt: Zum erwähnten Dammbruch gibt es hier mehr zu lesen.
Naja, dass eine 2012 eröffnete HGV-Strecke nicht schon 12 Jahre später durch ein Hochwasser über Monate hinweg lahmgelegt wird, sollte man erwarten können. Man muss dem Wienfluss-Regulator in 19. Jhdt dankbar sein, oder auch dem Erbauer der alten Westbahn, die fast durchgehend in Betrieb war und diese Woche wieder voll zur Verfügung steht.
Natürlich, dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Ich finde es halt in so einem Forum befremdlich, dass in Aufregung besserwisserisch gleich irgendwelche angeblichen Schuldigen gefunden werden, ohne auch nur irgendwie die Entstehungsgeschichte der Strecke zu kennen. Im Nachhinein sind alle gescheiter, jo eh, aber zum reinen Pöbeln würde sich das Krone-Forum besser anbieten.