Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866044 mal)

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h 3004

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #390 am: 26. August 2014, 08:09:07 »
Und ich bitte um Entschuldigung, wenn mein Beitrag OT ist, aber ich wollte es einmal sagen.

B1.702

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #391 am: 26. August 2014, 11:40:02 »
Zwischen kostendeckender Miete und dem was teilweise verlangt wird klaffen aber - vor allem bei Bestandsgebäuden - ganz erhebliche Unterschiede. Einen Gründerzeitbau kann man durchaus auch erhalten, wenn man für eine 3-Zimmer-Wohnung 500 Euro Miete verlangt (ganz grob jetzt). Gewinn machen wird man damit natürlich keinen, und die Errichtungskosten eines Neubaus kriegt man damit auch nicht herein.

Das große Missverständnis: Miete ist nicht gleich Erhaltungs- und Betriebskosten. Das ist unabhängig von einander. Zwar nicht völlig, da aus der Miete Rücklagen für die Erhaltung geschaffen werden müssen (oft aber nicht werden, aber nicht weil die Miete zu gering ist), aber gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Erhaltungsbeiträge, ibs. bei anstehendenen Sanierungsarbeiten einzuheben.

Die Betriebskosten decken wiederum die laufenden Kosten, also Verwaltung, Steuer, allgemeinen Verbrauch an Wasser, Strom, Gas und Wärme, Reinigung, laufende Wartungs- und routinemäßige Reparaturarbeiten.

Grob gesagt: Die Erhaltung des Hauses ist sogar möglich, wenn die Miete 0 Euro beträgt!

Die Mieteinnahmen dienen in erster Linie dem Einkommen des Vermieters. Bitte lasst euch nicht auf Diskussionen ein, wie "Altmieter gefährden die Erhaltung des Hauses". Das ist FPÖ-Argumentation für Dumme.

W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #392 am: 26. August 2014, 13:32:18 »
Zwischen kostendeckender Miete und dem was teilweise verlangt wird klaffen aber - vor allem bei Bestandsgebäuden - ganz erhebliche Unterschiede. Einen Gründerzeitbau kann man durchaus auch erhalten, wenn man für eine 3-Zimmer-Wohnung 500 Euro Miete verlangt (ganz grob jetzt). Gewinn machen wird man damit natürlich keinen, und die Errichtungskosten eines Neubaus kriegt man damit auch nicht herein.

Das große Missverständnis: Miete ist nicht gleich Erhaltungs- und Betriebskosten. Das ist unabhängig von einander. Zwar nicht völlig, da aus der Miete Rücklagen für die Erhaltung geschaffen werden müssen (oft aber nicht werden, aber nicht weil die Miete zu gering ist), aber gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Erhaltungsbeiträge, ibs. bei anstehendenen Sanierungsarbeiten einzuheben.

Die Betriebskosten decken wiederum die laufenden Kosten, also Verwaltung, Steuer, allgemeinen Verbrauch an Wasser, Strom, Gas und Wärme, Reinigung, laufende Wartungs- und routinemäßige Reparaturarbeiten.

Grob gesagt: Die Erhaltung des Hauses ist sogar möglich, wenn die Miete 0 Euro beträgt!

Die Mieteinnahmen dienen in erster Linie dem Einkommen des Vermieters. Bitte lasst euch nicht auf Diskussionen ein, wie "Altmieter gefährden die Erhaltung des Hauses". Das ist FPÖ-Argumentation für Dumme.

Also bei den Betriebskosten bin ich bei dir, bei den Erhaltungskosten nicht. Außerdem rede ich von 500 Euro Bruttomiete inkl. Betriebskosten, nicht von Nettomiete.

Es bleibt aber dabei, dass die Behauptung, ohne marktübliche Mieten wären die Häuser nicht zu erhalten, frei erfunden ist.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Petersil

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #393 am: 27. August 2014, 16:08:58 »
Es bleibt aber dabei, dass die Behauptung, ohne marktübliche Mieten wären die Häuser nicht zu erhalten, frei erfunden ist.

Ich bin in die Verwaltung eines Zinshauses involviert und kann das zumindest für ein einfaches Haus ohne Luxus-Schnickschnack bestätigen.

95B

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #394 am: 27. August 2014, 16:11:42 »
Es bleibt aber dabei, dass die Behauptung, ohne marktübliche Mieten wären die Häuser nicht zu erhalten, frei erfunden ist.

Ich bin in die Verwaltung eines Zinshauses involviert und kann das zumindest für ein einfaches Haus ohne Luxus-Schnickschnack bestätigen.

Was kannst du bestätigen? Dass die Behauptung erfunden ist oder dass die Häuser nicht zu erhalten wären?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Petersil

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #395 am: 27. August 2014, 16:31:59 »
Dass die Behauptung in sehr vielen Fällen erfunden ist.

wolfrathplatz

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #396 am: 04. September 2014, 00:01:48 »
So gehts auch :  Sogar die Wandrosetten der Tramway wurden bei der Renovierung belassen.  ;)

95B

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #397 am: 04. September 2014, 09:20:43 »
Das geschieht vermutlich immer, wenn niemand weiß, was diese komischen Eisentrümmer sein sollen. Loss ma's liaba drauf, bevua no wos gschiecht!
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schaffnerlos

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #398 am: 04. September 2014, 09:25:23 »
Das geschieht vermutlich immer, wenn niemand weiß, was diese komischen Eisentrümmer sein sollen. Loss ma's liaba drauf, bevua no wos gschiecht!

Ich glaube eher:
"dös hot uns kaana gsogt dos ma des obenehma soin" und
"daspornma uns die hockn, is jo eh wurscht"

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #399 am: 04. September 2014, 09:57:04 »
Das geschieht vermutlich immer, wenn niemand weiß, was diese komischen Eisentrümmer sein sollen. Loss ma's liaba drauf, bevua no wos gschiecht!

Die haben ja nur die Fassade geweiselt. Sonst nichts. Und Maler können mit Schraubendrehern und sonstigem Werkzeug nicht umgehen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

wolfrathplatz

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #400 am: 04. September 2014, 11:13:35 »
Das geschieht vermutlich immer, wenn niemand weiß, was diese komischen Eisentrümmer sein sollen. Loss ma's liaba drauf, bevua no wos gschiecht!

Die haben ja nur die Fassade geweiselt. Sonst nichts. Und Maler können mit Schraubendrehern und sonstigem Werkzeug nicht umgehen.

Die haben auch innen renoviert.  :P

Ferry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #401 am: 04. September 2014, 11:18:53 »
Die haben auch innen renoviert.  :P

Aber scheinbar auch nur gefarbelt. Wäre der Verputz der Außenwand durch eine Maurerpartie erneuert worden, wären die Rosetten längst weg.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #402 am: 04. September 2014, 22:25:18 »
Das Haus ist schön geworden, die Fenster passen dagegen überhaupt nicht! (Obwohl man in Wien mit der Renovierung originaler Fenster bzw. zumindest deren Ersatz durch neue mit gleicher Flügelaufteilung in Wien/Österreich wesentlich umsichtiger agiert als z.B. in Deutschland).
Bzgl. Rosetten: Ich habe aber auch schon bei einigen neu renovierten Häusern gesehen dass diese nicht nur belassen, sondern explizit auch anders angemalt, d.h. "bemerkt" wurden.

Ein weiteres positives Beispiel. In der Ottakringer Straße 126 wird ein Zinshaus momentan sehr schön hergerichtet. Man macht sich sogar die Mühe und rekonstruiert das Haustor und die Auslagen der Geschäftslokale. Ich weiß nicht ob nach original alten Plänen oder "frei erfunden", jedenfalls sieht es sehr edel aus: Gedrechselte Auslagenvorbauten aus Holz, schwarze Glasplatten für den Namen der Geschäftslokale, geätzte Scheiben im Haustor, Messingleuchten etc. Wirkt fast wie ein Fremdkörper in dieser nicht gerade mondänen Umgebung. Sobald das Gerüst weg ist versuche ich ein Foto zu machen. Wien könnte noch viel schöner sein, würde man sich auch abseits des 1. Bezirks etwas mehr um die Ästhetik des Stadtbildes kümmern.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #403 am: 05. September 2014, 00:10:20 »
In Deutschland kommt strafverschärfend dazu, dass es in vielen Gegenden traditionell keine Kastenfenster sondern einfachverglaste Undinger gegeben hat. Die sind dann ab den 70ern systematisch durch Isolierglas-Ungetüme, meistens gleich billig aus PVC, ersetzt worden. Wesentlich eleganter wären Vorsatzfenster innen, aber unbeliebt bei Handwerkern, die es gern simpel hätten. Insofern ist dort der Glaube "alte Fenster = böse" noch viel weiter verbreitet als bei uns.
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Tramwayhüttl

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #404 am: 05. September 2014, 23:36:23 »
In Süd-, Ost- und Norddeutschland waren Kasten- bzw. Doppelfenster aber sehr wohl verbreitet. Allerdings setzten sich in Deutschland schon in der Zwischenkriegszeit Verbundfenster durch, während in Österreich bis in die 60er Jahre in Neubauten Kastenfenster verbreitet waren.
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