Erschließungsstraßen können kleiner, unaufwändiger, ausfallen, wenn nur Feuerwehr und Lieferverkehr drauf fährt, und nicht noch weitere 20.000 Kfz pro Tag. Dadurch sinken auch die Erhaltungskosten.
Dass Wien innerstädtische Erschließungsstraßen sich gerne als A/S ausweisen lassen, obwohl sie, wenn überhaupt, nur minimale überregionale Bedeutung haben (z.B. die geplante Autobahn von der Hanssonkurve zum Großmarkt oder die A23 in die Seestadt), ist eine andere Geschichte, die ebenso abgestellt gehört, wie die Bundessubventionierung ausschließlich von U-Bahnen.
Dass ÖV prinzipiell Geld kostet, ist klar. Dass er viele Vorteile bringt, die man nicht unmittelbar und monetär messen kann, ist auch klar. Die Frage ist halt, was wir alle bereit sind, für Lebensqualität auszugeben.
Die viel größer Frage ist jedoch, wo höre ich mit der Freifahrt auf und ab wo verlange ich wieder etwas, dass Personen mit den Öffis fahren - Stichwort VOR.
Nächste Frage, wie teile ich den Kuchen der steuerlichen Belastung auf - Stichwort Wiener / Einpendler
Und es klar, ich brauche wesentlich weniger Straßen, wenn weniger KFZ unterwegs sind, jedoch kommen dann von den autofahrern auch wesentlich weniger Steuern rein. Ich glaube nicht, dass dann unter dem Strich mehr Geld für den OV übrig bleibt.
Ausserdem handelt es sich bei Talin um eine Stadt mit rund 400.000 Einwohner. Gut, ich kenne nicht ihr Offi-Netz, jedoch behaupte ich einmal, dass es ein Unterschied ist, ob ich bei einer Stadt mit 400.000 Einwohner ein Freifahrtnetz mache, als wenn ich es für eine 2.000.000 (mit den Einpendler) Stadt das mache. Und wenn ich mir die Auslastung in der HVZ bei der U-Bahn anschaue und ich mir denke, wir bekommen von einen auf den anderen Tag einen Fahrgastzuwachs von 15 - 20 %, na dann gute Nacht.