Autor Thema: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?  (Gelesen 387132 mal)

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13er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #315 am: 15. April 2014, 21:48:20 »
Das Ding ist sicher schmaler als ein ULF!
Wenn man's am Bild so von der Seite anschaut, könntest du recht haben! Dann erklärt sich das natürlich.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #316 am: 16. April 2014, 13:42:28 »
Ich persönlich würde den Versuchsträger eher als Mahnmal für die politisch-wirtschaftliche Verfilzung (war SGP ein volkseigener Betrieb oder einfach "nur so" politisch genehm?) in Österreich hinter dem Rathaus an der 2er-Linie aufstellen.

Gerade den Versuchsträger finde ich als Ausstellungsobjekt wirklich entbehrlich, weil der "Normalbesucher" dazu überhaupt keinen Bezug hat und das Fahrzeug ja ohne größeren Aufwand nicht herzeigbar ist (da wäre ja der D1 4310 im Letztzustand noch leichter zu renovieren gewesen).
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Ferry

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #317 am: 17. April 2014, 16:50:21 »
Ich persönlich würde den Versuchsträger eher als Mahnmal für die politisch-wirtschaftliche Verfilzung (war SGP ein volkseigener Betrieb oder einfach "nur so" politisch genehm?) in Österreich hinter dem Rathaus an der 2er-Linie aufstellen.

Gerade den Versuchsträger finde ich als Ausstellungsobjekt wirklich entbehrlich, weil der "Normalbesucher" dazu überhaupt keinen Bezug hat und das Fahrzeug ja ohne größeren Aufwand nicht herzeigbar ist (da wäre ja der D1 4310 im Letztzustand noch leichter zu renovieren gewesen).
Ich weiß auch nicht, ob es beim Versuchsträger überhaupt Pläne über dessen Innenleben, anhand derer man ihn restaurien könnte, gibt. Das Ganze war ja ein ziemlich "zusammengeschustertes" Unikum, da wird man sich - anderes als bei Serienfahrzeugen - kaum mit detaillierten Plänen aufgehalten haben. Speziell beim Mittelteil, von dem ohnehin so gut wie nichts mehr da ist, könnte das ein Problem werden.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Helga06

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #318 am: 08. Mai 2014, 15:44:31 »
Bitte beachten   http://www.wiener-tramwaymuseum.org/index.php/startseite/aktuell   dort gibt es AKTUELLES betreffs Versuchsträger.

martin8721

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #319 am: 08. Mai 2014, 20:30:49 »
Bitte beachten   http://www.wiener-tramwaymuseum.org/index.php/startseite/aktuell   dort gibt es AKTUELLES betreffs Versuchsträger.

Faszinierend. Da steht: "Das Fahrzeug wird ohne den historisch nicht wertvollen und bereits vollkommen zerstörten c2-Beiwagenteil im Museum erhalten werden, um auch die Konstruktion des Portalfahrwerks und die geringe Wagenbodenhöhe im Querschnitt zeigen zu können".

Das heißt, er wird ein reines Ausstellungsstück sein, das sich nie wieder bewegen wird.
Ok, das kann er jetzt auch nicht mehr, da er nur noch vom Rost zusammengehalten wird.  ;)

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #320 am: 08. Mai 2014, 20:50:13 »
Vielleicht sind ja einige Bilder des "Letztzustandes" 2006 (so lang ist das schon wieder her...!) interessant.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #321 am: 08. Mai 2014, 21:18:28 »
Ganz ehrlich: in dem Zustand gehört das Ding nur an einen Ort: in den Hochofen bzw. in die Müllverbrennung. Das hat auch insofern keinen historischen Wert, als es einfach ein aus allen möglichen Teilen provisorisch zusammengeschustertes Ding war, mit dem halt verschiedenes ausprobiert wurde. Wenn man das ins Museum stellt, dann muss der C3 noch viel mehr hin. Ich finde nach wie vor, dass der Versuchsträger eher ein Mahnmal ist, was passiert, wenn Parteien und Industrie "packeln": es werden zu einem überhöhten Preis Fahrzeuge gekauft, die am Ende der Anschaffung technisch bereits 20 Jahre alt sind und zudem bezüglich der Beanspruchung der Infrastruktur schon immer bedenklich waren. Bei Anschaffung eines "Standardproduktes" hätte man zwar vielleicht nicht 100% Niederflur gehabt oder Kinderkrankheiten (Combino-Desaster) miterlebt, aber dafür hätte es die Möglichkeit gegeben, das Geld stattdessen in die Erhaltung der (dann sogar weniger beanspruchten) Schieneninfrastruktur zu investieren oder aber Hochflurer zu Teil-Niederflurern umzubauen - dann wären wir wohl "schon" 2015 bei 100% Zügen mit Niederfluranteil.
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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #322 am: 08. Mai 2014, 22:39:11 »
Um den Christbaum ist es wirklich schade. >:D
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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #323 am: 08. Mai 2014, 23:58:49 »
Der Wagen ist so unnötig wie ein Kropf – völlig desolat und der Christbaum ist das wertvollste Objekt daran. Wenn es einmal so weit ist, könnte man ohneweiters das Portal eines verunfallten ULF ausstellen (und später nach Ausmusterung der ULFe einen ganzen Zug). Alles andere ist völliger Blödsinn und nimmt wertvollen Platz für andere Exponate oder Betriebsfahrzeuge weg. Wie kann man nur auf so völlig schwachsinnige Idee kommen. Irgendwer beim WTM hat da die Realität sichtlich noch immer nicht begriffen. Mich wundert sehr, dass VEF und Wiener Linien da mitspielen. Naja, treffen wird es am Ende ohnehin Fahrzeuge des WTM und dann wird wieder herumgeheult. ::) ::) ::)

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #324 am: 09. Mai 2014, 00:32:42 »

Irgendwer beim WTM hat da die Realität sichtlich noch immer nicht begriffen.

Na, wer wohl?  >:D

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #325 am: 09. Mai 2014, 00:38:13 »
Der Museumstrend der Zukunft geht leider weg vom Objekt, und eher zu Video-Animationen bzw fototechnischen Material, da diese weit weniger Ausstellungsfläche verbrauchen als standhafte Objekte verschiedener Größen. Meiner Meinung nach ein fataler Fehler, denn bald können wir uns nur mehr an Fotos erfreuen wie es früher ausgesehen hat. Vielerorts mutieren die Sammlungen schon Richtung Fotoausstellungen. Eine negative Entwicklung.
Das wäre (ist ?) im Straßenbahnmuseum insofern eine sehr verrückte Entwicklung, weil der Platz ja vorhanden ist. Wenn man 1-1,5 Hallen sperrt und nur zum Abstellen der nicht ausgestellten Fahrzeuge sowie der VEF- und WTM-Betriebsfahrzeuge verwendet (wieviel Platz werden die eigentlich insgesamt beanspruchen?), dann hat man noch immer Platz genug, ausgewählte Fahrzeuge museumsgerecht aufzustellen. Objekte, die vorhanden sind zu verschrotten, um Platz für Fotos - so toll sie auch sein mögen - zu machen, ist fatal. Niemand verlangt, dass die ausgestellten Fahrzeuge alle betriebsfähig sind, wichtig ist, dass sie physisch vorhanden sind, dann braucht man keine Fotos davon. Fotos und Videoanimationen kann man sich typischerweise sowieso von daheim im Internet ansehen, die wirklichen Gustostückerln kann man im Museum ja entsprechend präsentieren, aber dafür muss man keine echten Ausstellungsstücke entsorgen, weil wenn ich Fotos sehen will, geh ich nicht in ein Technikmuseum, sondern in eine Galerie. Natürlich kann man sich von Fahrzeugen, die keinen besonderen historischen Wert haben (beispielsweise die "alten" Rundfahrtzüge), trennen, um Platz für wertvolleres zu machen.
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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #326 am: 09. Mai 2014, 01:07:57 »
Das wäre (ist ?) im Straßenbahnmuseum insofern eine sehr verrückte Entwicklung, weil der Platz ja vorhanden ist. Wenn man 1-1,5 Hallen sperrt und nur zum Abstellen der nicht ausgestellten Fahrzeuge sowie der VEF- und WTM-Betriebsfahrzeuge verwendet (wieviel Platz werden die eigentlich insgesamt beanspruchen?), dann hat man noch immer Platz genug, ausgewählte Fahrzeuge museumsgerecht aufzustellen.
Was Du dabei vergißt, ist, daß die Wiener Linien eine Halle komplett ausräumen, weil sie dort die neue supercoole und chillige Lukas-Schnell-Eventhalle daraus machen wollen. Das toppt natürlich den Schwachsinn mit dem ULF-Versuchsträger noch um Größenordnungen (aber es wären nicht die Wiener Linien, wenn sie nicht jegliche Dummheit zur Spitze treiben würden).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #327 am: 09. Mai 2014, 01:11:07 »
Viele dieser Fahrzeuge standen jahrzehntelang in den Rosenhügelstudios in diversen Depots, und wurden für Filmzwecke mißbraucht
Gut, aber hier stellt sich die Frage: warum nicht? Damit bekommen sie immerhin einen Sinn und die Allgemeinheit bekommt sie - zumindest über Umwege - zu Gesicht und der eine oder andere denkt sich dabei vielleicht: "Gibts dafür eigentlich ein Museum?" und besucht es dann eventuell. Überhaupt sollte man nicht vergessen, dass Museen ja eigentlich einen Bildungsauftrag erfüllen, somit sollte es im ureigensten Interesse eines Staates liegen,  insbesondere in seiner Hauptstadt (die sich selbst - fälschlicherweise - als Weltstadt versteht), auch entsprechende Museen zu unterhalten. Und auch wenn Österreich eher für Mozart, Sisi und Mehlspeisen bekannt ist, so darf man eben nicht übersehen, dass es (früher) auch - im Lande lebende - Österreicher gab, die in der Technik- und Wissenschaftsgeschichte eine nicht unerhebliche Rolle spielten. Und ebenso hat die Wiener Straßenbahn eine Geschichte, die würdig wäre, entsprechend präsentiert zu werden. Hier ist die Verschrottung von Fahrzeugen zugunsten einer Fotoausstellung wirklich der genau falsche Weg. Die Ausstellung der Fahrzeuge, ohne die Leute auch - zumindest teilweise - hineinzulassen war aber selbstverständlich ebenso nicht das, was man sich als Besucher erwartet.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie das neue Museum gestaltet sein wird. Wirklich schlimm wäre es, qualitativ hinter das neue technische Museum zurückzufallen (dort war ich seit der Neueröffnung einmal - nein danke! Davor war ich übrigens durchaus öfter mal dort).

Was Du dabei vergißt, ist, daß die Wiener Linien eine Halle komplett ausräumen, weil sie dort die neue supercoole und chillige Lukas-Schnell-Eventhalle daraus machen wollen.
Fakt oder Vermutung? :o
Multimediale Stationen oder Installationen hätten auch im bisherigen Ausstellungsmodus problemlos Platz gefunden, man muss nicht alle Fahrzeuge "fotogerecht" (oder was man dafür hielt) aufstellen.
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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #328 am: 09. Mai 2014, 02:16:05 »
Fakt oder Vermutung? :o
Multimediale Stationen oder Installationen hätten auch im bisherigen Ausstellungsmodus problemlos Platz gefunden, man muss nicht alle Fahrzeuge "fotogerecht" (oder was man dafür hielt) aufstellen.
Fakt, der Name ist natürlich erfunden. Nein, nein. Nicht Eventhalle für Museumsinstallationen, Eventhalle für Firmenveranstaltungen oder zur Vermietung!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #329 am: 09. Mai 2014, 09:09:09 »
Eventhalle für Firmenveranstaltungen oder zur Vermietung! Parteifreunde

Niemand, der auch nur halbwegs wirtschaftlich handelt, mietet sich eine Eventhalle, für die er noch die gesamte Eventinfrastruktur zusätzlich (!) bereitstellen muss und dann noch an extreme Auflagen aufgrund der Brandgefahr der hölzernen Dachkonstruktion gebunden ist. Die in diesem Bereich völlig ahnungslosen WL haben sich diesen Schwachsinn von noch ahnungsloseren, aber dafür um so teureren externen "Beratern" einreden lassen.
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