Der drittletzte Beitrag der heurigen Serie aus dem Murtal führt uns zurück zum Anfang der langen Gerade bei St. Lorenzen – an ihrem westlichen Ende befindet sich, gleich nach der sanften Kurve, die kleine Haltestelle Lutzmannsdorf. Es ist wiederum gegen ½8 Uhr morgens, die Sonne kommt noch von Nordosten – und so fährt hier am 22. August 2020 die Garnitur VT34+VS44+VT31 regelmäßig pfeifend Richtung Murau.
Die Trasse der Murtalbahn sieht hier durchaus großzügig angelegt aus; der Oberbau und die Gleisanlagen sind bestens in Schuss – und damit zu den Zukunfts-Optionen, von denen man immer wieder im einen oder anderen Medium liest:
- Einstellung der Murtalbahn
- Komplette Umspurung der Murtalbahn bis Tamsweg; nicht notwendigerweise, aber optimalerweise Elektrifizierung und Integration in die S8 der steirischen S-Bahn
- Umspurung Murtalbahn zwischen Unzmarkt und Murau mit Elektrifizierung und Integration in die S8 der steirischen S-Bahn; dazu weiterhin Schmalspurbahn von Murau bis Tamsweg
- Neue, flinke Schmalspurfahrzeuge – elektrisch oder mit einem anderen Antrieb jenseits fossiler Verbrennungsprodukte – samt weiterer Begradigungen und Justierungen der Strecke derart, dass die Reisezeit konkurrenzfähig zum Auto ist
Die ersten drei Optionen scheinen derzeit unwahrscheinlich: Der Wille zum Erhalt scheint stärker als zuvor; und die Umspurung mag auf den ersten Blick verlockend sein, zumal die Murtalbahn anfangs schon mit Normalspurnormalien
angelegt worden sein soll – doch die Kosten und die massiven Einschnitte in den Bestand, der derzeit sehr niederschwellige, oft erfreulich hemdsärmelige Zugänge bietet, sind nicht außer Acht zu lassen. So sieht es derzeit
nach der vierten Option aus, zumal die Murtalbahn mit der Idee, einen innovativen Betrieb auf bosnischer Spur anzubieten,
nicht alleine dasteht.